Wärme

30. Juni 2022

Um die Energieversorgung zukunftsfest zu machen, muss diese sicher, wirtschaftlich und umweltverträglich gestaltet werden. Das sind zentrale Ziele der Energiewende. Und diese wiederum ist vor allem auch eine Wärmewende. Gestern hatte die Bundesregierung zum sogenannten Wärmepumpen-Gipfel geladen. Denn die Wärmepumpe gilt als Schlüsseltechnologie, um in der Wärmeversorgung auf erneuerbare Energien zu setzen.

Alle Teilnehmer waren sich einig, dass mehr Tempo bei der Transformation der Wärmeversorgung notwendig ist. In Deutschland sollen ab 2024 pro Jahr 500.000 Wärmepumpen neu installiert werden. Auf dieses Ziel einigten sich am Mittwoch Vertreter zahlreicher Verbände mit Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Bauministerin Klara Geywitz (SPD).

„Wir brauchen mehr Tempo“, sagte Minister Habeck. „Denn wenn wir uns konsequent aus der Klammer russischer Importe befreien wollen, dann dürfen wir nicht nur an den Stromsektor denken, sondern dann brauchen wir gerade auch den Wärmebereich.“

Der Einbau einer Öl- oder Gasheizung als alleiniges Heizungsgerät wird in Deutschland zum 1. Januar 2025 praktisch verboten (mehr…). Der Grund: Jede neue Heizung muss dann mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien einkoppeln. So legt es die Koalitionsvereinbarung der Ampelregierung fest. Ab 2024 soll jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Dafür aber würden schnell mehr Wärmepumpen benötigt, sagte Habeck. Ministerin Geywitz betonte, ihr sei wichtig, dass die Wärmwende bezahlbar und planbar sein müsse. „Wärmepumpen müssen sich auch jene leisten können, die mit schmalem Geldbeutel haushalten müssen.“

Die Umweltorganisation WWF begrüßt derweil, dass die Bundesregierung das Thema Wärmewende vorne auf die Agenda setzt. Dies sei gerade mit Blick auf Abhängigkeiten von fossilen Energieträgern und zur Einhaltung der Klimaziele längst überfällig. Wir erwarten ein ambitioniertes Vorgehen der Bundesregierung. Die kommunale Ebene nimmt dabei eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung ein.

Letztlich findet die Umsetzung der Energiewende vor Ort statt. Auch die Wärmeplanung wird maßgeblich lokal entschieden. Der WWF Deutschland hat deshalb den Leitfaden kommunale Wärmeplanung – Vor Ort in die fossilfreie Zukunft starten entwickelt. Dieser skizziert den Ablauf der kommunalen Wärmeplanung und stellt zentrale Argumente für die Wärmewende bereit. Denn bei den unvermeidbaren, tiefgreifenden Veränderungsprozessen im Wärmesektor hängt viel vom Handeln der Kommunen ab. Dass die Energiewende vor allem eine Wärmwende ist, zeigt sich daran, dass das Heizen für rund 70% des Endenergieverbrauchs in den Haushalten verantwortlich ist. Weniger als 20 Prozent der beim Heizen verbrauchten Endenergie stammen bislang aus regenerativen Energien.

Dazu sagt Viviane Raddatz, Leiterin Klima- und Energiepolitik beim WWF-Deutschland: „Die kommunale Ebene verfügt wie keine andere politische oder administrative Ebene über so detaillierte Kenntnisse des Gebäudebestands und seines energetischen Zustands, der damit verbundenen Energiebedarfe und der lokalen Probleme und Potenziale. Wesentliche Entscheidungen für die Wärmeplanung fallen vor Ort. Die Städte und Gemeinden hierzulande haben es also in der Hand, in welcher Form und vor allem wann die Wärmewende vor Ort Einzug hält. Der WWF-Leitfaden zeigt, dass die Wärmewende handfeste Vorteile für die Kommunen und ihre Bürger:innen vor Ort mit sich bringt – auch über den Klimaschutz hinaus. Zu nennen sind hier vor allem Planungssicherheit, Kostensenkungen bei eigenen Liegenschaften, Wertschöpfung in der Region und eine bessere Einbindung der Bürger:innen in die kommunale Entscheidungsfindung. Auch die Versorgungssicherheit unabhängig von fossilen Energieträgern ist gerade mit Blick auf den Krieg in der Ukraine zu betonen.“

Der WWF will alle kommunalpolitisch Aktiven bestärken, sich jetzt mit dem hochaktuellen Thema Wärmeplanung zu beschäftigen. „Mit dem Leitfaden möchten wir eine erste Orientierung und Argumente bieten, wie die Kombination von Klimaschutz, energetischer Unabhängigkeit und regionalem Wohlstandserhalt gelingt.“

Apropos kommunalpolitisch Aktive: Gestern tagte auch der Aufsichtsrat der Stadtwerke, der sich im Wesentlichen aus Vertreter der Stadt Lingen und einer RWE-Tochtergesellschaft zusammensetzt. Auch dabei stand die strategische Ausrichtung des maßgeblich kommunale Unternehmens im Mittelpunkt. Denn – wie gesagt- wird es ab 2025 keine klassischen Gasheizungen mehr geben. Daher werden (auch) in Lingen künftig neue Wohngebiete ohne Gasversorgung entwickelt werden; das neue Wohngebiet südlich des Mühlenbachs im Stadtteil Damaschke beispielsweise wird nach diesen Regeln gebaut, wie den Bauinteressenten vor einigen Tagen bei einer Anliegerversammlung erklärt wurde. Wärmepumpen werden kommen. Unsere BN-Stadtratsfraktion ist gespannt, was BN-Fraktionskollege Marc Riße über die künftige Ausrichtung der SWL und deren Geschäftsführung berichten.

 

Lingener Stadtteile

28. Januar 2022

„Die Wikipedia ist ein am 15. Januar 2001 gegründetes gemeinnütziges Projekt zur Erstellung einer freien Internet-Enzyklopädie in zahlreichen Sprachen mit Hilfe des sogenannten Wikiprinzips. Gemäß Publikumsnachfrage und Verbreitung gehört die Wikipedia unterdessen zu den Massenmedien.
Die Inhalte der Wikipedia werden von freiwilligen Mitarbeitenden, auch Autorinnen und Autoren genannt, erstellt und gepflegt, die dafür keine finanzielle Entschädigung seitens Wikipedia/Wikimedia erhalten. Die freiwillige Mitarbeit steht prinzipiell jeder Person offen, die sich zu den Wikipedia-Grundprinzipien bekennt.“ [1]

Einer der Autoren ist Andi_69 — er hatte am 5. März 2006, einem kalten Sonntagnachmittag, das Lemma „Lingen_(Ems)“ unter dem Menupunkt „Vergrößerung des Stadtgebietes“ um eine Auflistung samt Grafik „Dörfer Lingen“ mit dem Kommentar „Gliederung Lingen“ beigetragen.[2] Am 30. April 2006 strich der Autor Robert Weemeyer das zuvor neben die Grafik hinzugefügte Reuschberge aus der Liste, mit dem Kommentar: „Reuschberge als Teil des alten Stadtgebietes ist auf der Karte nicht dargestellt.

Von einer Schweizer IP-Adresse erfolgte dann am 19. November 2006 – mittels Auskommentierung – eine Verknüpfung der Bereiche Stadtgliederung und Vergrößerung des Stadtgebietes. Mit eben dieser Änderung wurde die tatsächliche Liste der Ortsteile Lingens gestrichen und die Dörferlistung samt Grafik rückte an dessen Stelle.

Seit dieser Versionsänderung verblieb die Grafik samt Liste recht unbehelligt. Noch immer  befindet sie sich unter dem Eintrag Lingen (Ems) in der Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Lingen_(Ems)

Und jetzt gibt es seit kurzem in Lingen vom „Lingen Wirtschaft & Tourismus“ -kurz LWT- in der Tourist-Info und bei LingenLiefert! und in Kooperation mit Rabona Teamsport eine neue Klamottenkollektion für unsere Stadt. Analog und sehr schick!

Just das Motiv „Lingen Stadtteile“ führte jetzt zu Irritationen. Es fehlen nämlich einige Stadtteile, vor allem die großen. Unter anderem Damaschke und Reuschberge oder Heukamps Tannen und Stroot. Dafür finden sich allerdings gleichzeitig Hüvede, Mundersum, Münnigbüren, Ramsel auf dem Motiv des LWT. Man muss eben Schwerpunkte setzen…

Screenshot Facebook-Post LWT Lingen

Bild: Älterer Gastwirt und Fans mit Lingen-Hoodie, Facebook-Screenshot

[1] Seite „Wikipedia“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 18. Januar 2022, 05:42 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia
[2] https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Stadt_Lingen.png

Gegenentwurf

5. Juni 2016

Das lokale Brauchtum kennt also doch noch anderes als fliegende Drohnen. Zweifelsfrei sehen wir den Lingen-Damaschkaner Gegenentwurf hierzu. Obwohl, die Deichkönigin hätte auch jetzt wahre Freude…

TdA ’15

28. Juni 2015

TdA15Wenn Ratskollegin Birgit Kemmer (Bündnis’90/Die Grünen) in Sachen Architektur nicht mehr weiter weiß, betont sie immer achselzuckend: „Das ist ’ne Geschmacksfrage, und Geschmäcker sind nun mal verschieden“. Die Leserinnen und Leser dieses kleinen Blogs wissen längst, dass gute Architektur, genauso wie schlechte, natürlich keine Geschmacksfrage ist – und übrigens auch keine Geldfrage. An diesem Sonntag kann das jeder besichtigen. Denn es ist Tag der Architektur (Motto 2015: Architektur hat Bestand) und das interessierte Publikum kann zahlreiche, von den Architektenkammern ausgewählte Bauten kostenlos besichtigen.

Mit der EmslandArena und der Kita/Schule in Damaschke sind darunter offiziell zwei in Lingen. In der Nachbarschaft gibt es weitere zeitgemäße Architektur zu besichtigen: In Bad Bentheim zum Beispiel und in Nordhorn. Rheine zeigt spannende Projekte und Steinfurt u.a. eine Kaffeerösterei. Ich empfehle die .App des Tag der Architektur herunterzuladen, um die Objekte über die Umkreissuche zu finden. Auf meinem häuslichen Datenverarbeitungsautomaten funktioniert die etwas schwierig scheinende Präsentation nämlich nicht; also nehme ich an, dass dies bei der Leserschaft nicht anders ist.

Besichtigungen der präsentierten Lingener Objekte sind bei der EmslandArena um 11 Uhr, 13 Uhr und 15 Uhr. möglich Die Architekten Christoph Bierschenk und Andreas Heim vom pbr Planungsbüro Rohling AG bieten den Besuchern dabei einen spannenden Blick hinter die Kulissen der Veranstaltungshalle, die im November 2013 eröffnet wurde. Treffpunkt ist im Foyer der EmslandArena. Spannend dürfte auch sein, was die örtlichen Architekten Helge Kroppik und Ulrich Wolbeck zu sagen haben; doch ich weiß nicht, ob sie in die Präsentation eingebunden sind.

Zu Führungen durch die Kita Don Bosco und die Grundschule Damaschke laden die Architekten Stephanie Löning und Jürgen Schwegmann von der B-WERK architekten GmbH heute um 13 Uhr und um 15 Uhr ein. Treffpunkt der Führung ist am Eingang der Kita Don Bosco.

Im Vorfeld wurde noch über ein drittes Objekt im „Emsauenpark“ berichtet; aber das findet sich nicht im offiziellen Programm und ich weiß nicht, ob die Besichtigung nicht nur kommerzielle Gründe hat. Also verzichte ich hier auf die Darstellung.

Noch zwei Bemerkungen:
* Die Architektenkammern können 2015 „20 Jahre Tag der Architektur“ zurückschauen. Aus diesem Grund sind dieses Jahre neben dem „ganz normalen“ Programm auch 20 Bauten aus den vergangenen 20 Jahren am Tag der Architektur noch einmal wieder zu besichtigen – aus jedem Jahr ein Objekt. Keines davon im westlichen Niedersachsen rund um Ems und Vechte, was ja auch eine Aussage darstellt. Aus den 20 Objekten können alle Architekturinteressierten ihren Publikumsliebling wählen und eine Reise für 2 Personen zum Bauhaus nach Dessau gewinnen. Die Kammer schreibt: „Der Rückblick auf 20 Jahre Tag der Architektur schärft den Blick auf Themen wie Nachhaltigkeit, auf die gemeinsam von Bauherren, Architekten und Planern auf den Weg gebrachten Bemühungen um mehr Baukultur in Niedersachsen.“ Mehr: 20 Jahre Tag der Architektur 

* Und Birgit: In der Rezension über ein kleines, vor einigen Jahren erschienenen Buch zu „guter Architektur“, das ich empfehlen möchte wiewohl es vergriffen ist, finden sich Antworten und Fragen dazu, was gute Architektur ist: „Bringt uns dies Projekt kulturell weiter? Macht es uns klüger, reicher an Erfahrung, üppiger im Lebensgenuss? Oder anders und mit den Worten von Kristin Feireiss, der umtriebigen Gründerin der Berliner Architekturgalerie Aedes gesagt: „Gute Architektur bietet immer mehr als verlangt wird, sie denkt die Zukunft mit.“

 

Heukamps-Tannen

4. Oktober 2012

Marc Riße (Die BürgerNahen) greift die Strukturveränderungen im Stadtteil Heukamps-Tannen auf und schreibt über die Ursachen am Dienstag im Blog der BN:

„Geschlossen steht an der Apotheke Heukamps Tannen seit Montag.

Apothekenteam Heukamos Tannen

Geschlossen steht seit heute auch an den Lindenstuben. Am Imbissbetrieb Jägerstübchen und an der Gaststätte Ricke steht es nicht mehr, denn geschlossen sind sie schon länger. Genauso wie das Malergeschäft und der Lebensmittelladen in der Jägerstraße. Auch das Bürgerhaus Heukamps Tannen ist viel zu oft geschlossen.

“Apotheke Heukamps Tannen werden sie künftig nur noch in der Gemeindechronik finden. Sie wurde zum 30.9.2012 geschlossen, nachdem sich unsere Gesundheitspolitiker im Laufe der Wahlperioden stets selbständige Apotheker als Zielscheiben ihrer Sparpolitik aussuchten. … Junge Kollegen machen das nicht mit – deshalb fanden wir keinen Nachfolger“, heißt es von der ehemaligen Betreiberin.

Ist das der einzige Grund? Die BürgerNahen meinen: Nein, viele Gründe sind in der Stadtpolitik Lingens selbst zu suchen. Wenn ehemals dezentrale Arztpraxen in einem Ärztehaus konzentriert werden, kann das nicht nur Vorteile haben. Der Umzug zweier Praxen aus dem Haus der Heukamps Tannen Apotheke war ihr Dolchstoß. Wenn der dort bislang noch verbliebene Kinderarzt demnächst in den Ruhestand tritt, wird auch an seiner Tür geschlossen stehen.

Schuld daran, dass ein Stadtteil wie Heukamps Tannen aktuell diese Entwicklung erlebt, trägt die gedankenlose Wohnungsbaupolitik der Stadt. Das gilt ebenso für andere Gebiete wie Stroot, Damaschke, Telgenkamp, Reuschberge. Hier leben alleinstehende Senioren in alten Häusern auf riesigen Grundstücken. Infrastrukturen brechen deshalb weg, weil es der Verwaltung und der Mehrheitsfraktion nicht gelingt, diese Wohngebiete aktiv in ihrem Wandel zu unterstützen.

Hier müssen neue Konzepte her: Das….“ (Fortsetzung hier)

Recht hat er und doch möchte ich Marc Riße in einem Punkt widersprechen. Die Wohnungsbaupolitik der Stadt ist nicht gedankenlos. Sie wird ganz bewusst so betrieben, wie sie betrieben wird.  Die alten Stadtteile Lingens sind der Ratsmehrheit, die sich überwiegend aus den Ortsteilen rekrutiert, nicht so wichtig wie ihre eigenen Ortsteile.

(Foto: © http:www.apotheke-ht.de)

Ritterburg

16. September 2012

„Ziel des Strafvollzugs ist es, so schreibt es das Gesetz vor, dass die Gefangenen künftig in sozialer Verantwortung ein Leben ohne Straftaten führen. Und eine geregelte Arbeit ist das Behandlungsmittel Nummer eins. In Niedersachsen versucht man deshalb, 75 Prozent aller Häftlinge arbeiten zu lassen, das zählt dann knastintern als Vollbeschäftigung. Die Gefangenen sollen aber nicht einfach irgendwas machen. Allein schon, um ihr Selbstbewusstsein zu stärken, soll die Arbeit – so das Zauberwort des Gesetzes – „wirtschaftlich ergiebig“ sein.“ so der SPIEGEL.

Seit über zehn Jahren ist deshalb in Niedersachsen der JVA-Shop online. Hier kann man Roben für Juristen bestellen, 180 Euro das Stück für Richter und Staatsanwälte, 195 Euro für Rechtsanwälte, 165 für Protokollbeamte. Einen Bollerwagen gibt es für 145 Euro, einen Nistkorb für 28 Euro. Die Edelstahlgrills sind immer schon ein  Renner: Der komplexe „Sehnde Duplex-Profi“ aus der nicht minder komplexen, manche sagen rechtsfreien JVA Sehnde nahe Hannover für stolze 1099 Euro, die Edelstahlexemplare „Oldenburg“ und „Rastede“, jeweils aus dem Alcatraz des deutscnen Nordens in Oldenburg, für deutlich weniger als die Hälfte.

Lingener wissen, was sie an der lokalen „Justizvollzugsanstalt“ haben und decken sich -Weihnachten naht!- für den Nachwuchs vorausschauend mit der großen  18-teiligen Ritterburg ein, die durch freistehende Teile beliebig erweiterbar, 5 kg schwer und aus Leimholzplatte „Fichte/Tanne 18 mm (unbehandelt)“ ist. Die Ritterburg wird hergestellt in der JVA Lingen Abt. Lingen-Damaschke. Da kann sie auch abgeholt werden – für 65 Euro. Vorzubestellen im JVA-Shop.

 

Mauro

26. Juli 2012

Michael Fuest ist in Urlaub, Marc Riße und OB Dieter Krone. Die positive Folge dieses politischen Exodus erleben wir gerade alle: Es ist endlich Sommerwetter und heute, an diesem vierten Sommertag des Jahres 2012 erinnern Sie sich bestimmt an das feuchte karibische LWT-Flair vor einem Jahr am 14. Juli auf dem Lingener Markt. Auch in diesem Jahr regnete es am 14. Juli ohne Ende.

Nicht aber heute, wenn auf dem Markt die italienische Nacht stattfindet, die zwar weniger eine Nacht als vielmehr ein Abend sein wird. Aber das Wetter ist besser und alles ist LWT-gut geplant und noch besser vorbereitet. Zum Beispiel stehen schon die (unsäglichen) Plastikpavillons. Dienstbare Geister platzierten sie gestern u.a. mitten in den Wasserfontänen, die den Markt seit ein paar Jahren zieren (Guckst du das Foto). Da hoffen wir, dass die Fontänen heute Abend abgestellt sind und wir trockenen Fußes volare (mit)singen können.

Die Nacht beginnt schon bei hellstem Sonnenschein um 17 Uhr und ist schon um 23 Uhr zu Ende. Also zwar anliegerfreundlich,aber doch nur rund eine Stunde nach den Zwischenrunde-Abendspielen der FSL 2012 beim VfB in Damaschke. Trotzdem viel Vergnügen auf der „kulinarischen Meile mit italienischen Köstlichkeiten und Weinen“ und mit den italienischen Klassikern der Coverband „Vuccira“.

ps: Ich hoffe, Lingens letzter Oberkellner, Mauro Sanmartino, ist dabei! Sonst wäre es kein italienischer Abend sondern nur nordwestdeutscher Italokitsch.

Aufn Platz

22. April 2012

Bisweilen habe nicht nur ich den Eindruck, dass im Emsland die Fußballweisheit „Entscheidend is aufn Platz“ geändert wird in „Entscheidend is inne Zeitung“. Sie kennen diese Schlagzeilen zur genüge: „SV Meppen wirklich gut – aber unglücklich 0:5 verloren.“ Auch wenn der stellvertretende Ball-Obmann in Meppen an Husten erkrankt, berichten alle Emslandausgaben der Neuen Osnabrück Zeitung täglich darüber, als wäre der Bundespräsident auf dem Weg zum Emir beim Herumschreien mitgeschnitten worden.

Nun gut: Unser Lingen will voran. Fußballerisch. Die Verwaltung ist aktiv. Weniger aus sportlichen Gründen, denke ich mir, als aus finanziellen. Denn sollte der Nordstadtverein SV Holthausen-Biene (dessen, lt. Wikipedia offizielle  Internetseite nicht fluppt  @-( ) in die Fußball-Regionalliga aufsteigen, würde sich sofort die Sportplatz-,…pardon natürlich Stadionfrage stellen.  Zwar werben die Biener mit ihrer Austragungsstätte, die im Naturschutzgebiet liege und deshalb eine der schönsten in der Liga ist, aber so wirklich prall ist der Platz  für den populären Ballsport nicht. Aktuell weniger des Naturschutzes wegen als vielmehr aus Sicherheitsgründen. Die DFB-Fußballoberen verlangen nämlich einiges, um Raufhändel und Randale zu minimieren. Das scheitert am Biener Busch schon wegen der fehlenden zweiten Zufahrt.

Jetzt also sprechen drei Lingener Fußballvereine über eine gemeinsame Zukunft. Das Gespräch moderiert Ralf Büring, erster Stadtrat. Der dritte, der in der Lokalzeitung namentlich nicht genannt werden wollte, ist offenbar der VfB Lingen, dessen Einzugsgebiet – zwischen Brögbern, Laxten und Altenlingen gelegen – die Damaschkaner keine große Zukunft für sich sehen lässt. Daneben sind SV Holthausen-Biene und TuS Lingen als höherklassig spielende Clubs mit am Tisch.

Etwas versteckt haben sich inzwischen die HoBis zu den Gesprächen so geäußert:

„Nachdem in der lokalen Presse einiges über den ” FC Lingen ” zu lesen war, möchten wir an dieser Stelle auch ein Statement dazu abgeben. Es ist richtig, dass es Gespräche mit der Stadt Lingen und anderen Lingener Sportvereinen gibt. Und ja, auch der TuS Lingen ist an diesen Gesprächen beteiligt. Es sind lockere Gespräche um die Weichen für die Zukunft zu stellen. Entscheidungen, dass haben wir auf…  der Info-Veranstaltung angekündigt, werden im Rahmen einer Mitglieder/Generalversammlung getroffen.

Es ist also vollkommen verfrüht, jetzt schon Vorwürfe an den Vorstand zu richten. Wenn der Vorstand nicht rechtzeitig nach Möglichkeiten sucht, wird es später vielleicht heißen: Warum habt ihr nicht früher…

Außerdem wollen wir den Begriff “Fusion” ins rechte Licht rücken: Es ist nicht beabsichtigt den SV Holthausen/Biene aufzulösen! Unser Sportverein bleibt in seiner jetzigen Form bestehen! Unsere Überlegung ist es für die Zukunft (frühestens 2013/2014) einen NEUEN Lingener Fußballclub zu gründen, der von allen Vereinen und der Stadt Lingen als Aushängeschild getragen wird. Dadurch soll eine Konzentration von Sponsoren, Leistungssport und Wirtschaftlichkeit erreicht werden.

Es gibt bis jetzt noch kein Konzept, wie dieser aussehen wird, sondern lediglich lose Überlegungen. Wir hoffen mit dieser Ankündigung wieder für etwas mehr Ruhe und Sicherheit in unseren Verein zu sorgen.

Das Fazit lautet also: Für die Saison 2012/2013 bleibt es wie bisher!!!

Wer also als Sponsor auf den Zug aufspringen möchte, kann sich gerne an den Vorstand wenden oder unter info@sv-holthausen-biene.com eine Nachricht hinterlassen.“(Quelle: Facebook/SV Holthausen/Biene)

„Noch kein Konzept, alles wie bisher“… wozu also das Ganze? Nun, alle drei Vereine versprechen sich letztlich finanzkräftige Sponsoren und vor allem ein neues, „reines“ Fußball-Stadion. Also: Noch’n Platz von der Kommune und die Sponsoren für den Spielbetrieb. Nun müssen wir uns -trotz dieser Probleme– in Lingen nicht in Sack und Asche gewanden und gar nichts mehr zutrauen. Doch eine Emslandarena II wird nicht billig. Sie war  zwar zu Heiner Potts Zeiten schon einmal „langfristig angedacht“. Standort sollte das östliche Altenlingen „Am Bahndamm“  zwischen Eisenbahnlinie und Umgehungsstraße sein. Aber ist sie notwendig?

Allemal sind die erwähnten DFB-Sicherheitsrichtlinien heute am Biener Busch nicht zu verkraften; sie überfordern selbst das Emslandstadion in Reuschberge, mit dessen Fläche unser kühner Heiner anderes vorhatte. Er wollte dort Wohnbauflächen schaffen und mit dem Verkaufserlös das neue Fußballstadion bezahlen; zugleich sollte das Stadion des SuS Darme die Leichtathletikanlagen aufnehmen. Das alles aber ist a) Zukunftsmusik und b) eben doch schwer zu bezahlen (u.a. wg Emslandarena I). Also hilft vor dem Zweitweg -beispielsweise ins benachbarte Meppen (gruselgrusel 😉 ) – zurzeit nur  der Nichtaufstieg. Wie weit der SV Holthausen-Biene damit ist, kann man heute Nachmittag am Biener Busch im  Spiel gegen VfL Bückeburg sehen. Beginn 15 Uhr.

Der 102-jährige Tus spielt zur selben Zeit in der Bezirksliga auswärts gegen Herzlake. Da steht übrigens das Haseltalstadion. Es ist auch regionalligatauglich, seit 1993 der damals möbelfabrikantklose-gesponserte VfL Herzlake an die Tür der zweiten  Liga klopfte, daraufhin das Hasetalstadion mit Innenzaun mittels einer kräftigen Finanzspritze durch den Landkreis  sofort aufgepeppt wurde, der VfL dann aber in den Aufstiegsspielen knapp an Rot-Weiss Essen scheiterte, wo einst Helmut Rahn kickte. Schon daraus kann man manches lernen – oder?  Dass auch der  VfB  heute  um 15 Uhr bei Eintracht Schepsdorf (1. Kreisklasse-Süd) drei Punkte ergattern will, teilt der Chronist hiermit pflichtgemäß mit.

Anschließend wird weiter miteinander gesprochen. Merke: Die  Saison 2013/14 beginnt in 15 Monaten.

Explosion

28. März 2011

Drei schwere Explosionen haben am späten Montagabend die Menschen um die zum BP Konzern gehörende Erdölraffinerie Emsland (ERE) in Angst und Schrecken versetzt.  Wie die Ems-Vechte-Welle berichtet, war um 22.40 Uhr ein mit 900.000 Liter Superbenzin beladenes Tankschiff im Hafen der am Dortmund-Ems-Kanal gelegenen Raffinerie explodiert.  Eine Sprecherin der ERE sprach in diesem Zusammenhang von einer „Verpuffung“.

Die Ems-Vechte-Welle informierte am frühen Dienstag zunächst, dass keine Menschen zu Schaden gekommen seien. Gegen 1.00 Uhr meldete der Sender dann, bei dem Unglück könnte es doch Verletzte gegeben haben. Andreas Mohr, kaufmännischer Leiter der Raffinerie, habe auf einer Pressekonferenz gesagt, dass es keine Schwerverletzten gegeben habe. Rettungswagen hatten allerdings mit Blaulicht das ERE-Gelände verlassen. Kurz nach Beginn des Unglücks habe es noch fünf Vermisste gegeben, so Mohr. Die Mitarbeiter konnten aber alle gefunden werden. Mindestens einer von ihnen  erlitt Verbrennungen.

Für die Lingener Feuerwehren wurde Vollalarm ausgegeben. Die Anwohner in den Lingener Stadtteilen Altenlingen, Holthausen-Biene und Heukamps-Tannen waren zunächst aufgefordert worden, Fenster und Türen geschlossen zu halten, nachdem erst unklar war, was das Tankschiff geladen hatte. Die Bundesstraße 70 war zunächst zwischen den Anschlussstellen Lingen-Damaschke und Osterbrock ebenso wegen der Rauchentwicklung vollständig gesperrt (unten ein Ausriss von der NDR-Verkehrsinfo-Seite) wie die Meppener Straße im Bereich Holthausen-Biene. Dasselbe gilt für den Dortmund-Ems-Kanal.

Der große Feuerschein beleuchtete noch den 5 km entfernten Marktplatz (Foto oben). Die Werksfeuerwehr der ERE und Feuerwehren aus dem Umland versuchten, den Brand zu bekämpfen. Nach etwa zwei Stunden meldete die lokale Tageszeitung, die Wehren hätten ihn unter Kontrolle. Dann wurden allerdings die Ortsfeuerwehren Baccum, Bramsche und Brögbern zusätzlich alarmiert.

Das Schiff ist inzwischen untergegangen. Im Hafenbecken brennt es nach Polizeiangaben jedoch weiter, da sich Wasser und Benzin vermischt haben. Die alarmierten sechs Feuerwehren setzten Löschschaum ein und konnten so verhindern, dass sich das Feuer auf der Wasseroberfläche ausbreitete. Das Gemisch entzündete sich aber immer wieder und ist noch nicht unter Kontrolle.

Hoffen wir, dass bei dem Unglück keine Menschen zu Schaden kommen bzw gekommen sind. Weitere Informationen und eine Pressekonferenz der Polizei soll es am Dienstagmorgen geben. Auch die Ergebnisse der durchgeführten Schadstoffmessungen werden dann bekannt sein. Die Ems-Vechte-Welle berichtet auf 95,6 MHz.

update: Mehr und Bilder von NordwestMediaTV

Ein „Erfahrungsbericht“ bei den BürgerNahen

 

 

Ulanenstraße

16. Februar 2011

Lingens Oberbürgermeister Dieter Krone hat gestern in Damaschke sein Konzept für den Ausbau der Ulanenstraße vorgestellt. Krone war in eine Sitzung des Förderkreises Damaschke gekommen. Hundert Bürger aus dem Stadtteil waren ebenfalls zu dieser Sitzung gekommen. Krone stellte sich den Fragen der Anwohner der stark befahrenen Bundesstraße 213. In dem Zusammenhang stellte er einen Plan vor, den er so dem Stadtrat vorlegen will. Krone sprach sich dafür aus, die Ulanenstraße noch in diesem Jahr bis zur Schillerstraße/ Jagdweg auf acht Meter Breite auszubauen. Damit habe sie laut OB Krone Bundesstraßen-Niveau. In 2012 sollen dann Gelder für einen Ausbau bis zur B70-Anschlussstelle Altenlingen eingestellt werden.
Durch einen Ausbau der Ulanenstraße zwischen den Bundesstraßen 70 und 213 soll der Stadtteil Damaschke vom Verkehr entlastet werden.

 

(Quelle: Ems-Vechte-Welle)