2 Jahre

24. Februar 2024

Alexej Navalny

16. Februar 2024

peinlich

6. Februar 2024

Heute berät der Rat unserer Stadt über eine Stellungnahme zur geplanten Erweiterung der Brennelementefabrik ANF des französischen Framatome-Konzerns. Sie ist Teil der Kooperation der Konzernmutter mit dem russischen Atomkonzern TVEL/Rosatom, für die beide mit European Hexagonal Fuels SAS sogar eine eigene Firma mit Sitz in Lyon (F) gegründet haben.

Eingebracht hat die Gruppe Grüne/FWL den Resolutionsentwurf, der eine klare Zielrichtung verfolgt: Keine russischen Techniker bei ANF und keine russische Urantechnologie in Lingen. Das nämlich wird geschehen, wenn der Antrag des Unternehmens durch die Atombehörde in Hannover genehmigt wird.

In der Sitzung des Umweltausschusses vor zwei Wochen gab es einmal mehr den Versuch der CDU-Gruppe, das offenbar als peinlich empfundene eigene Auftreten unter den Teppich zu kehren. Sie verhinderte eine öffentliche Berichterstattung. Ein Kamerateam des deutsch-französischen TV-Senders Arte und ein weiteres vom Norddeutschen Rundfunk durften nicht aus der Sitzung berichten und mussten unverrichteter Dinge wieder abreisen. So verhinderte die CDU-Gruppe Öffentlichkeit und vertraute darauf, dass die NOZ es wohl richten werde. Dazu schloss man dann die Bürgerinnen und Bürger ohne NOZ-Abo kurzerhand von Informationen aus, angeblich um die gewählten Ratsmitglieder vor inhaltlicher Bloßstellung zu schützen. Tatsächlich schützt die CDU aber nur die eigene politische Position, indem sie die Debatte den Lingener Einwohnern verschweigen will. Muss man das nicht für einen beschämenden und undemokratischen Vorgang halten?

Hinzu kommt, dass aus der CDU selbst keine kritische Betrachtung des Vorgangs geäußert wird. Für sie ist alles fein, wie es eben so ist. Es war immer alles gut mit ANF, erklärte sinngemäß  im städt. Umweltausschuss ihr Sprecher Günther Reppien, früher Aufsichtsrat des einstigen Atomkonzerns RWE. Vergessen machen wollte er ebenso den schweren Flusssäure-Unfall vor gut 40 Jahren wie den Brand vor fünf Jahren. 

Jetzt also darf man das Nein zur Resolution und damit das OK dazu erwarten, dass weiter Uran aus Russland an die Lingener Brennelementefabrik geliefert wird, um so die Kriegskassen von Putins Russland zu füllen und seinen verbrecherischen Angriffskrieg weiter zu finanzieren. Der ukrainische Präsident Selenskyj fordert unterdessen öffentlich konsequente europäische Sanktionen gegen die Geschäfte mit Rosatom. „Aufgrund der Weltlage sollten wir uns in Lingen nicht zum Spielball russischer Machtpolitik machen“, sagen die Grünen im Resolutionsentwurf und erwähnen dabei in bescheidener Zurückhaltung nicht einmal die offenkundige Frage, wie sich diese lokale Politik mit der viel beschworenen Städtepartnerschaft mit der ukrainischen Stadt Lanivtsi vereinbaren lässt. Das Ganze wird so noch deutlich unangenehmer als der Fauxpas beim Neujahrsempfang unserer Stadt vor einem Monat, als OB Dieter Krone seinem Amtskollegen Roman Kaznovetskyi aus Lanivtsi ausgerechnet eine russischsprachige Dolmetscherin an die Seite stellte…


Veranstaltungshinweis:

Framatome, Rosatom und der Elefant im Raum
Lingen (Ems) – Waldhotel, Lohner Straße 1
Freitag, 16.2.2024, 18 Uhr 

Vortrag und Diskussion
mit Vladimir Slivyak (Ecodefense, Alternativer Nobelpreis 2021)

„Die Brennelementfabrik ANF/Framatome Lingen will ihre Produktion erweitern. Die Unterlagen dazu liegen bis März öffentlich aus. Doch über die Kooperation mit Rosatom und die Rolle des Kreml-Konzerns bei dem Projekt verlieren sie kein Wort.

Der Elefant im Raum. Wir reden über all das, was ANF/Framatome in den öffentlichen Unterlagen zur geplanten Betriebserweiterung nicht erwähnt (weil sie es nicht müssen, so die Firmenleitung kürzlich auf Anfrage im Umweltausschuss).

Fundierte Infos zur geplanten Zusammenarbeit mit Russland. Konsequenzen für unsere Sicherheit und unser Verhältnis zur Ukraine.“

 

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In einer früheren Version dieses Beitrags war die Rede von einem Uranhexafluoridunfall Anfang der 80er Jahre. Dies war falsch. Der betreffende Unfall betraf Flusssäure (HF) nicht Uranhexafluorid (UF6).

40 weitere

21. September 2023

Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung, kurz  BASE, hat mit Zustimmung des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, kurz BAFA, jetzt stolze 40 weitere Urantransporte aus Russland zur ANF-Brennelemente-Fabrik in unserer Stadt Lingen genehmigt. #Die erste Uran-Lieferung erfolgte bereits in der vergangenen Woche. Hierzu erklärten Julian Bothe von der bundesweiten Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt und Alexander Vent vom Bündnis AGiEL:

„Die skrupellose Geschäftemacherei der Atomfabrik Lingen mit dem Kreml muss endlich ein Ende haben. Seit Beginn des Kriegs gegen die Ukraine hat die Brennelemente-Fabrik im Emsland bereits achtmal Uran aus Russland importiert. Jede Uran-Lieferung beschert dem Kriegstreiber Putin weitere Deviseneinnahmen. Alle Atomkraftwerke, die weiterhin Brennelemente aus Lingen beziehen, und alle Stromkund*innen, die den daraus erzeugten Atomstrom kaufen, unterstützen damit aktiv den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Die bisherige Genehmigung für die Importe war Ende Mai ausgelaufen. Dass die deutschen Behörden anderthalb Jahre nach Beginn des Krieges nun grünes Licht für bis zu 40 weitere Uran-Lieferungen gegeben haben, ist beschämend.

Dies gilt umso mehr, als die fortgesetzten Uranimporte aus Russland nach Lingen nur der Auftakt zur geplanten großen Atom-Kooperation mit dem direkt dem Kreml unterstellten russischen Staatskonzern Rosatom sind: In einem Joint Venture mit Rosatom will die Atom-Fabrik die Brennelemente-Produktion in Lingen sogar noch ausweiten – ungeachtet der aktiven Beteiligung ihres Geschäftspartners am Krieg gegen die Ukraine.

Die Bundesregierung darf diesen Plänen nicht weiter tatenlos zusehen. Sie muss die Atom-Geschäfte mit Rosatom unterbinden, den Ausbau der Brennelemente-Fabrik Lingen verhindern und diese endlich schließen.“

Der klaren Erklärung habe ich nichts hinzuzufügen.

Tödlicher Unfall

18. Juli 2023

Mindestens ein Mensch ist am vergangenen Freitagmorgen bei einem Unfall im russischen Atomkomplex Novouralsk getötet worden, wo 80.000 Menschen leben. Die Strahlungswerte am Standort der Fabrik in der Region Ural östlich von Moskau seien normal, berichtete später die Nachrichtenagentur RIA. Der 65-jährige Techniker sei auch nicht an Strahlungseinwirkung verstorben, sondern Verletzungen erlegen, die er bei dem Unfall erlitten hatte. Laut Berichten lokaler Medien, u.a. Ekaterinburg Online, seien nach der „Explosion“ mehr als hundert Mitarbeiter der betroffenen Anreicherungsanlage in ein Krankenhaus eingewiesen worden, der Großteil von ihnen konnte entlassen werden, nachdem sie dekontaminiert worden seien. 24 Personen waren am Freitagabend noch in stationärer Behandlung.

Medizinisches Personal wurde aufgefordert, unverzüglich aus dem Urlaub oder dem bereits angetretenen Wochenende an seine Arbeitsplätze zurückzukommen.

Der Betreiber der Anlage, das zum russischen Rosatom Konzern zählende russische Elektrochemische Kombinat, teilte mit, abgereichertes Uranhexafluorid (UF6) sei um 9.13 Uhr (Ortszeit) aus einem Zylinder in der geschlossenen Werkshalle Nr. 53  entwichen. Die Substanz ist hochgiftig, radioaktiv und verflüchtigt sich leicht. Warum der einen Kubikmeter große Zylinder undicht war, wurde nicht mitgeteilt.

Anti-Atom-Initiativen aus dem Münsterland haben inzwischen in  Schreiben an das NRW-Wirtschaftsministerium und das Bundesumweltministerium Aufklärung zu dem tödlichen Unfall in der russischen Anlage gefordert. Eine weitere Anfrage des Bündnis AgiEL aus Lingen an das niedersächsische Umweltministerium sei in Vorbereitung, wurde heute mitgeteilt. Die Initiativen fordern auch die Einschaltung der Internationalen Atomenergiebehörde IAEO, um die Ursachen des gravierenden Vorfalls sowie die möglichen Konsequenzen für die deutschen Uranfabriken in Gronau und Lingen zu klären.

Beide Uranfabriken arbeiten mit Uranhexafluorid und lagern auch entsprechende Uranfässer. Zudem wollen die Initiativen wissen, ob eventuell ein Uranfass aus der Urananreicherungsanlage Gronau an dem Unfall beteiligt war. Aus Gronau waren seit 1995 Zehntausende Tonnen abgereichertes Uranhexafluorid nach Russland exportiert worden, insbesondere nach Novouralsk, wo sich die weltweit größte Urananreicherungsanlage befindet. Der Brennelementehersteller Framatome unterhält zudem in Lingen trotz des russischen Angriffskriegs in der Ukraine eine aktive Geschäftsbeziehung mit Rosatom, dem Betreiber der Atomanlagen in Novouralsk.

„Auch wenn es sehr schwierig ist, aus Russland verlässliche Informationen zu bekommen, so müssen Bund und Land alles daran setzen, ein genaues Bild von dem tödlichen Unfall zu bekommen. War ein deutsches Uranfass an dem Unfall beteiligt? Und gibt es Lektionen für den Umgang mit Uranhexafluorid in den deutschen Uranfabriken Gronau und Lingen zu lernen? Undichte Uranfässer können schließlich überall auftreten. Um solche Fragen zu beantworten, gibt es die Internationale Atomenergiebehörde. Dort muss das Bundesumweltministerium einen Bericht anfordern, auch wenn die Antworten unbequem sein mögen,“ erklärte Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.

Vladimir Slivyak, Ko-Vorsitzender der russischen Umweltorganisation Ecodefense und Träger des Alternativen Nobelpreises, bezeichnete die Explosion als „Konsequenz einer extrem niedrigen Sicherheitskultur in der russischen Atomindustrie“.

Uranhexafluorid (UF6) ist der Grundstoff für die Urananreicherung, aber auch für die Brennelementefertigung. Er bildet schon bei Berührung mit Luftfeuchtigkeit die äußerst toxische Flusssäure. Ein Unfall mit UF6 hat sich Anfang der 1980er Jahre in der heutigen Framatome-Brennelementefabrik in Lingen ereignet; damals wurde ein UF6-Fass auf einem Schieberoller herumgefahren und fiel dann um. Auch  in der Urananreicherungsanlage Gronau führte ein UF6-Unfall 2010 zur Verstrahlung eines Arbeiters. Die atomkritischen Initiativen fordern deshalb schon lange einen Transportstopp für UF6. Auch gegen die „unverantwortlichen Geschäfte mit der russischen Atomindustrie“ gibt es immer wieder Proteste. Sogar in Novouralsk selbst kam es 2019 zu einer Protestaktion. Die letzten Urantransporte von Gronau nach Novouralsk 2019/20 verstießen nach einem Rechtsgutachten im Auftrag der Grünen bereits gegen die damals schon geltenden EU-Sanktionen gegen Russland, da abgereichertes UF6 von Rosatom unter anderem zur Herstellung von panzerbrechender Uranmunition verwendet werden kann.


Quellen: PM AgiEL, Der Standard, taz,

 

 

Trotz des fortgesetzten Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine und ungeachtet aller Versuche, den Krieg in der Ukraine mithilfe von Wirtschaftssanktionen zu beenden, wird Lingen (Ems) immer mehr zum Drehkreuz lukrativer Geschäftsbeziehungen mit dem Kreml: Ende Mai wurde erneut Uran aus Russland nach Lingen geliefert, zudem wurde erneut eine Ausfuhrgenehmigung für weitere nukleare Brennstäbe an den russischen Bündnispartner Kasachstan erteilt, und wie das BASE jüngst bestätigte, hat ANF/Framatome erneut die Einfuhr von weiterem Uran aus Russland beantragt. Ein weiterer Antrag zur umfangreichen Kooperation zwischen ANF/Framatome Lingen und dem russischen Atomkonzern Rosatom liegt aktuell zur Bearbeitung im niedersächsischen Umweltministerium. Darauf haben regionale Umweltgruppen jetzt hingewiesen.

„Ungeachtet der Erkenntnis von Bundesumweltministerin Steffi Lemke, dass die Brennelementeproduktion in Deutschland nicht mit dem Atomausstieg vereinbar sei, ungeachtet der Atom-Sanktionen anderer Staaten gegen Russland, ungeachtet der Bekundungen aus dem Bundeswirtschaftsministerium, die Atomgeschäfte mit Russland unter Strafe stellen zu wollen, gibt es hier flächendeckend grünes Licht für die Zusammenarbeit mit dem Kreml, so Alexander Vent vom Bündnis AgiEL. „Anstatt alles zu tun, um den Krieg zu beenden, spülen wir immer mehr Geld in Putins Kriegskasse und unterstützen die nukleare Geopolitik des Kreml. Dies ist kaum fassbar und schwer zu ertragen für all die Menschen, die sich für einen baldigen Frieden in der Ukraine einsetzen“, ergänzt Femke Gödeker, Vorsitzende vom Elternverein Restrisiko Emsland.

Die Lingener Umweltorganisationen fordern die Bundesregierung dazu auf, die atomare Zusammenarbeit mit Russland umgehend zu beenden, die Anträge auf weitere Zusammenarbeit mit dem Kreml-Konzern Rosatom abzulehnen und eigenständig dauerhafte Sanktionen gegen den Uranhandel mit Russland zu verhängen.

Friedensgebet am Freitag

21. Februar 2023

Am Freitag, 24. Februar jährt sich der Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. Dazu findet an diesem Tag um 17:30 Uhr ein Friedensgebet auf dem Marktplatz in  Lingen statt. Damit möchten sich die Lingener Kirchen solidarisch zeigen mit den Menschen in der Ukraine und in den Kriegsgebieten weltweit.

Lingens Oberbürgermeister Dieter Krone wird vor dem ökumenischen Gebet eine Ansprache für den Frieden halten. Nach dem Gebet spricht der stellvertretende Vorsitzende des Forums Juden Christen Altkreis Lingen e.V., Walter Höltermann. Kreiskantor Peter Müller, der Bläserkreis der lutherischen Gemeinden Lingen und der Posaunenchor Baccum begleiten die Veranstaltung musikalisch. Pastorin Martina Korporal, Superintendent Dr. Bernd Brauer und Emslanddechant Thomas Burke stehen dem Gebet vor. Über eine Teilnahme vieler Bürgerinnen und Bürger als starkes Zeichen der Solidarität würden sich alle Beteiligten freuen.

Hierauf möchte ich mit der Bitte um Teilnahme hinweisen und gleichzeitig in drei Punkten Kritik üben:

  • In Lingen sind rund 600 Geflüchtete aus der Ukraine. Für sie ist offenbar im Rahmen der nur in deutscher Sprache durchgeführten Veranstaltung nichts vorgesehen. Das ist kurzsichtig und gehört sofort korrigiert.
  • Eine Teilnahme der Muslime der Stadt stünde dem Friedensgebet gut zu Gesicht.
  • Und drittens: Das Kulturamt bzw. der Fachdienst Kultur hat unter anderem die Ratsmitglieder zu einer „Aktion“ eingeladen. Die Veranstaltung ist aber  keine „Aktion“. Es ist ein Friedensgebet – jenseits der reichlich putinfreundlich-flach geschriebenen Papiers von Schwarzer, Wagenknecht & Co, von der sie sich abhebt.

У п’ятницю, 24 лютого, виповнюється річниця початку російсько-агресорської війни в Україні. Того дня о 17:30 на ринковій площі Лінгена відбудеться молитва за мир. Цим церкви Лінгена хочуть продемонструвати свою солідарність з людьми в Україні та в зонах бойових дій по всьому світу.

Лорд-мер Лінгена Дітер Кроне виступить із промовою за мир перед екуменічною молитвою. Після молитви виступає заступник голови Forum Juden Christen Altkreis Lingen e.V. Walter Höltermann. Музичний супровід заходу забезпечують окружний кантор Петер Мюллер, духова група лютеранських конгрегацій у Лінгені та хор тромбонів Baccum. Пастор Мартіна Корпорал, суперінтендант д-р. Бернд Брауер і емсланддечант Томас Берк ведуть молитву. Усі організатори були б раді, якби на знак солідарності взяли участь багато громадян.

Я хочу звернути увагу на це в проханні про участь і водночас розкритикувати три моменти:

  • У Лінгені перебувають близько 600 біженців з України. Очевидно, для них нічого не планується в рамках заходу, який, проводиться лише німецькою мовою. Це недалекоглядно, і це потрібно негайно виправити. Це неприпустимо і має бути негайно виправлено.
  • Участь мусульман міста була б корисною для молитви за мир.
  • І по-третє: управління культури чи спеціальна служба культури запросила депутатів ради на «акцію». Проте подія – це не «акція». Це молитва за мир – крім надзвичайно дружнього до Путіна плоского паперу Schwarzer, Wagenknecht & Co, серед якого вона виділяється.

(Вибачте за поганий переклад Google)

 

Putins Uran

10. November 2022

Ungeachtet der völkerrechtswidrigen russischen Invasion in der Ukraine steuert das russische Atomschiff „Mikhail Dudin“ von St. Petersburg aus erneut den Hafen Rotterdam an. es transportiert angereichertes Uran. Seit Dienstag liegt das 26 Jahre alte Uranschiff allerdings an der Nordspitze Dänemarks vor Skagen auf Reede, informiert die Marine-Website Laut der Marine-Website Vesselfinder. Laut  shiptracker war  die Ankunft in Rotterdam für heute morgen  6 Uhr geplant. Aber das Schiff liegt weiter an Dänemarks Nordspitze vor Anker.

Umweltorganisationen aus den Niederlanden, Deutschland und Russland befürchten, dass sich an Bord erneut angereichertes Uran aus Russland wieder -wie zuletzt bereits im September-  für die Brennelementefabrik Lingen im Emsland befindet, das nach dem Anlanden dann per LKW nach Lingen transportiert wird. Heute führten die Umweltorganisationen daher ab 12 Uhr eine Mahnwache vor der Brennelementefabrik in Lingen durch. Anwesend war dabei auch der Träger des Alternativen Nobelpreises, Vladimir Slivyak, sein. Er arbeitet für die in Russland verfolgte Umweltorganisation Ecodefense.

Slivyak erklärte: „Die europäischen Länder sind gefährlich abhängig von russischen Uranlieferungen. Das Geld, das dafür an Vladimir Putin bezahlt wird, verwandelt sich in Bomben, Panzer und Raketen, die in der Ukraine eingesetzt werden. Es ist für Europa auch ein Sicherheitsproblem, sich derart abhängig von russischen Uranlieferungen zu machen. Die Atomgeschäfte mit dem Putin-Regime müssen sofort gestoppt werden.“

Die Umweltorganisationen kritisieren insbesondere die Regierungen in Paris, Berlin und Den Haag: „Während das russische Militär in der Ukraine bewusst die Energieversorgung der Menschen dort zerstört, beharren Frankreich, Deutschland und die Niederlande darauf, ausgerechnet mit dem Kreml-Konzern Rosatom weiter Atomgeschäfte zu machen. Das ist zynisch und ein Schlag ins Gesicht der leidenden Bevölkerung in der Ukraine. Rosatom ist dort unter anderem aktiv an der Besatzungsverwaltung des militärisch besetzten AKW Saporischschja beteiligt,“ sagte heute Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.

„Dieser Urantransport ist auch eine erste Bewährungsprobe für die neue rot-grüne Landesregierung in Hannover. Im Koalitionsvertrag steht, dass Hannover auf ein Ende der russischen Uranimporte „drängt“. Stephan Weil und Julia Hamburg müssen Kanzler Scholz sowie Umweltministerin Lemke nun umgehend zum Handeln bewegen. Die Zeit der Ausreden ist abgelaufen,“ ergänzte Alexander Vent vom Lingener Bündnis AgiEL – Atomkraftgegner:innen im Emsland.

Da das russische Atomschiff bereits weniger als 48 Stunden vom Zielhafen in Rotterdam entfernt ist, haben die Umweltorganisationen heute nochmals an das Bundesumweltministerium geschrieben, um Auskunft und einen Stopp der Urangeschäfte zu erreichen. Beim letzten Urantransport Ende September hatte das Bundesumweltministerium jedoch noch 24 Stunden vor Ankunft des Urans in Lingen wahrheitswidrig jegliche Kenntnis abgestritten. Deshalb fordern die Organisationen ein Ende der Verschleierungstaktik in Berlin.

Die Brennelementefabrik im Stadtteil Lingen-Darme gehört bekanntlich zum staatlichen französischen Atomkonzern Framatome, eine Tochter des französischen Stromkonzerns EdF. Die Umweltorganisationen vermuten, dass das Uran letztlich für Brennelemente bestimmt ist, die von Lingen aus an die Schweizer AKW Leibstadt, Beznau und/oder Gösgen geliefert werden. Die dortigen AKW-Betreiber haben Lieferungen aus Russland zugegeben, Gösgen wurde zudem mindestens bis 2012 aus Russland via Lingen beliefert.

Für alle drei Schweizer AKW wurden in den letzten Wochen und Monaten entsprechende Brennelement-Exportgenehmigungen des deutschen Bundesamtes BAFA ausgestellt.

„Wir fordern zudem von der niederländischen Regierung, dass sie die Nutzung der niederländischen Häfen für russische Atomschiffe ab sofort untersagt. Urangeschäfte mit Russland sind aktive Hilfe für Putins Kriegskasse. Atomenergie bringt keine Energieunabhängigkeit,“ so Dirk Bannink von der Laka in Amsterdam. Die Laka hatte die aktuellen niederländischen Uran-Transitgenehmigungen für Rosatom und Framatome im Sommer öffentlich gemacht. Demnach sind bis 2025 noch insgesamt 43 Urantransporte von Russland via den Niederlanden nach Lingen geplant.

«Медуза»

20. Oktober 2022

Мы разгадали знак бесконечность

Дорогие наши читатели!

ДАННОЕ СООБЩЕНИЕ (МАТЕРИАЛ) СОЗДАНО И (ИЛИ) РАСПРОСТРАНЕНО ИНОСТРАННЫМ СРЕДСТВОМ МАССОВОЙ ИНФОРМАЦИИ, ВЫПОЛНЯЮЩИМ ФУНКЦИИ ИНОСТРАННОГО АГЕНТА, И (ИЛИ) РОССИЙСКИМ ЮРИДИЧЕСКИМ ЛИЦОМ, ВЫПОЛНЯЮЩИМ ФУНКЦИИ ИНОСТРАННОГО АГЕНТА

Сегодня «Медузе» исполнилось восемь лет. Еще вчера мы никак не могли решить, стоит ли во время войны хоть как-то отмечать день рождения. А потом все же договорились, что «отмечать» вовсе не означает «безудержно веселиться и радоваться жизни» — все равно получается это у нас довольно плохо, а короткая передышка никому не помешает.

Мы хотим отметить этот день с вами. Вы читаете нас целых восемь лет, издание живет только благодаря вам, мы помним об этом каждый день. Вы дарите нам силы и вдохновение — а мы стараемся добросовестно работать в ваших интересах. Поэтому давайте вместе оглянемся и в очередной раз удивимся (или ужаснемся): всего лишь восемь?! Или — боже, неужели уже восемь?!

Что мы приготовили ко дню рождения? Несколько небольших подарков. Прежде всего, мы наконец-то вернули подкасты в приложение (где их очень удобно слушать) — а скоро они появятся и на сайте «Медузы». Если вы обновите наше приложение прямо сейчас, то увидите раздел, в котором есть все вышедшие эпизоды.

Отчасти это связано с недавним событием, когда «Яндекс» по требованию властей «ограничил доступ» к нашим подкастам на территории РФ (то есть заблокировал их). Как и всегда, мы подумали, что в этом случае опора на собственные силы — правильная идея. Но еще важнее другое: мы готовим новую линейку подкастов. И кстати, нам очень интересно услышать ваше мнение. Какой подкаст обязательно должна запустить «Медуза»? Кто должен стать его ведущим? Каких тем и жанров вам сейчас остро не хватает? Поделитесь с нами своими соображениями, можно просто ответить на это письмо.

Кроме того, мы немного расширили нашу англоязычную версию. Запустился второй сезон подкаста The Naked Pravda, который ведут редакторы «Медузы» — американец Кевин Ротрок и канадка Айлиш Харт. А еще мы сделали новую англоязычную рассылку The Beet (да, это «Свекла»!) — о том, что происходит в странах, соседствующих с Россией. Но это совершенно новая, не российская оптика: пишут для The Beet, как правило, авторы из этих стран, а редактирует тексты Айлиш Харт (саму Айлиш можно услышать в The Naked Pravda; ищите это шоу понятно в каком разделе). Вы можете подписаться на The Beet вот здесь.

Обязательно расскажите про The Beet и англоязычную «Медузу» своим друзьям, живущим за границей. Нам все еще нужна финансовая поддержка, а получать деньги мы можем только от людей, живущих вне России. «Медуза» остается одним из немногих СМИ, у которых по-прежнему есть многомиллионная внутрироссийская аудитория.

Ну а на самой «Медузе» сегодня выйдут несколько деньрожденных материалов. Во-первых, ваши ответы на вопрос о том, что бы вы изменили в своей жизни, если бы сейчас оказались в октябре 2014 года. Во-вторых, актуальные карточки — как (и можно ли) праздновать день рождения, когда кругом ад, а веселиться настроения нет совсем. И наконец, важнейший текст, который готовился несколько недель: расследование о том, как цифра 8 связана со знаком бесконечности, который еще называют «ленивой восьмеркой» (а также обратите внимание на логотип «Медузы»!).

Сегодня мы поднимем бокалы в вашу честь. Спасибо, что вы есть. Мы с вами.

∞ 🖤 ∞

Обнимаем и любим,

Иван и Галя