Irgendwie warst du genial, Wölfi. Aber auch genauso verrückt. Nun bist du nach langer Krankheit mit gerade mal 56 Jahren gestorben. Dazu einige, liebe Worte von deinen Kivelingen:
„Liebe Kivelinge,
vergangenen Montag erreichte uns die Nachricht, dass ein geschätzter ehemaliger Vollblut-Kiveling aus unseren Reihen verstorben ist. Vielen war er ein Begriff, bei Jung und Alt. Namentlich Wolf Ulrich Waack, besser bekannt als „Wölfi“, ein ehemaliges Sektionsmitglied der Welfen. Er hat eine bewegte Kivelingshistorie hinter sich, auf die wir kurz eingehen wollen.
Zugegebenermaßen hatte Wölfi in seinen jungen Jahren wenig Berührungspunkte mit den Kivelingen. Doch unvorhergesehene Entwicklungen führten dazu, dass er, gemeinsam mit seinen Freunden, im Jahre 1988, er war bereits 24 Jahre alt, eine neue Kivelingssektion mit dem Namen „Knappgerd“ gründete. Wohlgemerkt die erste Neugründung einer Sektion seit vielen Jahren. Sofort nahm er die Zügel in die Hand und führte diese als Offizier durch das Kivelingsfest 1990. Abermals überschlugen sich die Ereignisse im Jahr 1992, wodurch es ihm möglich wurde, sich zur Wahl des dritten Kapitäns aufstellen zu lassen.
Nach einem spektakulären Wahlvorgang wählte ihn die Versammlung zum dritten Kapitän, sodass er im darauffolgenden Jahr sein erstes Fest im Vorstand feierte. Dieses Amt bekleidete Wölfi ebenfalls während des Kivelingsfestes 1996, bei welchem auch das erste historische Volksfest gefeiert wurde. Zuvor löste sich die Sektion „Knappgerd“ auf, indem sie mit der Sektion „Die Welfen“ verschmolz. Zugleich war dieses Ereignis der Anfang einer über 20-jährigen Liebe zu seiner neuen Sektion, welche er die Treue schwur.
Wöfi machte sich in vielerlei Dingen um die Kivelinge verdient. Sein sprachliches Talent half ihm dabei, die Kivelinge, vor allem aber seine Sektion, von der Idee eines historischen Volksfestes zu überzeugen. Durch sein Amt im Vorstand, war Wölfi Teil des Fundamentes, auf welches das heutige Spektakulum basiert. Ganz wesentlich hatte er es sich nebenbei zur Aufgabe gemacht die den Lingener Bürgern und Bürgerinnen bekannte (und darüber hinaus) historische Stadtführung ins Leben zu rufen. Der noch heute in großen Teilen genutzte Text stammt aus seiner Feder. Wer in den letzten Jahren die seltene Gelegenheit hatte ihn auf seinen Rundgängen erleben zu dürfen, kam in den Genuss, seine lyrische Ader erleben zu dürfen.
Wölfi war ein geselliger Zeitgenosse. Hochgeschätzt, aber auch kontrovers diskutiert waren seine geschwungenen Reden, Gedichte und Moderationen zu Ritterbanketten und weiteren Festivitäten. Ebenso seine Postillen in diversen Frühschoppenzeitungen. Mit seiner raubeinigen Stimme und sprachlichen Raffinesse zog er die ZuhörerInnen in seinen Bann. Ein Garant für gute Laune, Stimmung und Spaß, gleichzeitig für keinen Witz zu schade.“
Wolf-Ulrich „Wölfi“ Waack
2. Okt. 1964 – 14. Dez. 2020
Quelle: FB/Kivelinge