📌 Empfehlung: Der NDR-Podcast mit Prof. Dr. Christian Drosten und Prof. Dr. Sandra Ciesek– auch auf Youtube und als Skript.
📌 Über Corona schreibt auch Oattmark in seinem Blog.
Welche Regeln gelten in Niedersachsen? neu
Welche Regeln gelten in Niedersachsens Schulen und Kitas?
AHA! 12 einfache Ratschläge gegen Corona-Ansteckung
Meine gesammelten Informationen für die Stadt Lingen (Ems) und das Emsland.
Bisweilen mit persönlichen Anmerkungen.
Freitag, 01.10.2021, 00:00 Uhr
Zahl der Krankenhaus-Einweisungen steigt leicht
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Donnerstag mit 1,65 an (Mittwoch 1,60). Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5. (Quelle: RKI, 30.09.21)
EU-Behörde warnt vor Lockerungen ohne ausreichender Impfrate
Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC warnt angesichts von teils nicht ausreichenden Impfquoten vor einer verschlechterten Corona-Lage in Europa in diesem Herbst. Nur 61,1 Prozent der Gesamtbevölkerung in der EU und den damit eng verknüpften Ländern Norwegen, Island und Liechtenstein seien bislang vollständig geimpft, teilte die in Stockholm ansässige Behörde am Donnerstag mit. Länder, deren Impfquote im oder unter dem momentanen EU-Durchschnitt lägen und die in den nächsten zwei Wochen Pläne zur Lockerung von Corona-Maßnahmen hätten, liefen hohe Gefahr, bis Ende November einen deutlichen Anstieg der Fallzahlen, Krankenhauseinlieferungen und Todesfälle zu erleben.
„Vorhersagen zeigen, dass eine Kombination aus hoher Impfrate und effektiver Kontaktverringerung entscheidend dafür ist, das Risiko einer hohen Covid-19-Belastung für die Gesundheitssysteme in diesem Herbst zu reduzieren“, erklärte ECDC-Direktorin Andrea Ammon. Die Länder sollten weiter danach streben, ihre Impfraten in allen in Frage kommenden Altersgruppen zu erhöhen, um so die Infektionslast durch die Delta-Variante im Herbst zu begrenzen. Je nach Lage in den Ländern könnten Beschränkungen bis Ende November weiter nötig sein. (Quelle: TSP, 30.09.21)
Volksfeste in Bayern wieder erlaubt – Clubs dürfen ab Freitag öffnen
Nach langer Corona-Pause sind in Bayern nun auch Volksfeste und andere öffentliche Festivitäten wieder erlaubt. Unabhängig von der Sieben-Tage-Inzidenz gilt die 3G-Regel, wonach nur Geimpfte, Genesene oder negativ Getestete Zutritt haben. Das teilte die Staatskanzlei am Donnerstag nach einem Kabinettsbeschluss im Umlaufverfahren mit. Zudem dürfen schon an diesem Freitag, wie angekündigt, Clubs und Diskotheken wieder öffnen. An den bayerischen Schulen entfällt ab kommenden Montag die Maskenpflicht im Unterricht. (Quelle: TSP, 30.09.21)
Bruch und Möhring starten neue Aktion auf Twitter
Unter dem Hashtag #allesaufdentisch sorgt eine Aktion im Netz für Aufsehen, die unter anderem die Corona-Maßnahmen und die mediale Berichterstattung darüber kritisiert. Mit dabei sind etwa auch die Schauspieler Volker Bruch und Wotan Wilke Möhring. Auf der dazugehörigen Internetseite wurden mehrere Videos veröffentlicht, in denen über medizinische und gesellschaftliche Aspekte der Pandemie gesprochen wird. „Mit zunehmender Sorge beobachten wir die Entwicklung des politischen Handelns in der Corona-Krise“, heißt es dort.
Bruch, der bereits ein prominentes Gesicht der Aktion #allesdichtmachen im April dieses Jahres war, ist auch im Impressum der Seite als Verantwortlicher aufgeführt. Teil der Aktion #allesaufdentisch ist eine Petition, die einen „Runden Tisch“ für das Corona-Krisenmanagement fordert. Zu den Clips heißt es: In den 55 Videos kämen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler „vieler Disziplinen u.a. der Medizin, Virologie, Epidemiologie, Psychologie sowie den Rechtswissenschaften, Ökonomie und Ethik zu Wort“. Auch die beteiligten Künstlerinnen und Künstler hätten vielfältige Hintergründe.
Die Aktion erinnert an #allesdichtmachen, bei der im April zahlreiche prominente Film- und Fernsehschauspieler wie Ulrich Tukur oder Volker Bruch Kritik an der Corona-Politik der Bundesregierung geäußert hatten. (Quelle: TSP, 30.09.21)
WHO beklagt langsame Impfkampagnen in Afrika
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die langsamen Impfkampagnen gegen Covid-19 in Afrika beklagt. Nur 15 der 54 Länder des Kontinents hätten das international vereinbarte Ziel erreicht, mindestens zehn Prozent der Bevölkerung vollständig zu impfen, teilte das WHO-Regionalbüro für Afrika in Brazzaville am Donnerstag mit.
Das seien weniger als ein Drittel der afrikanischen Länder. Zudem handele es sich bei den meisten Ländern, die das Zehn-Prozent-Ziel erreicht oder übertroffen hätten, um Staaten mit vergleichsweise kleiner Bevölkerung wie die Seychellen und Mauritius. Unter den erfolgreichen Ländern seien aber auch einige große Nationen wie Südafrika. Zudem hieß es von der WHO, dass in fast der Hälfte der afrikanischen Staaten nur bis zu zwei Prozent der Bevölkerung voll gegen Covid-19 geimpft worden seien.
Den Angaben nach haben hingegen fast 90 Prozent der reichen Länder das Zehn-Prozent-Ziel erreicht und in vielen Fällen weit übertroffen. Die Weltgesundheitsversammlung hatte im vergangenen Mai vorgegeben, dass alle Länder bis Ende September mindestens zehn Prozent ihrer Bevölkerung voll gegen das Coronavirus impfen sollten. Die armen Länder erhalten viele ihrer Impfstoffe über das internationale Programm Covax. (Quelle: TSP, 30.09.21)
Dänemark verfehlt ambitioniertes Impfziel
Beim Impfen gegen Covid-19 ist Dänemark weiter gekommen als die meisten anderen Länder – ein hochgestecktes Impfziel wird Deutschlands nördlichster Nachbar voraussichtlich dennoch verpassen. Bis zum 1. Oktober strebten die dänischen Gesundheitsbehörden an, 90 Prozent von allen zur Impfung eingeladenen Personen eine erste Impfdosis zu verabreichen, also allen Bürgern über zwölf Jahre. Bis zum Donnerstag hatten rund 4,45 Millionen Menschen im Land eine erste Impfung erhalten, was 86,6 Prozent aller Bürger über zwölf Jahren entspricht.
Nach Angaben des Rundfunksenders DR fehlten damit noch knapp 150 000 Erstgeimpfte bis zu den 90 Prozent. Zum Vergleich: Am Mittwoch erhielten in Dänemark nur knapp 1000 Menschen ihre Erstimpfung. Fertiggeimpft sind knapp 4,37 Millionen Menschen, was 85,0 Prozent aller Ü12-Jährigen entspricht.
Er habe gewusst, dass es sich um eine sehr ambitionierte Zielsetzung gehandelt habe, sagte der Direktor der dänischen Gesundheitsverwaltung, Søren Brostrøm, dem Sender TV2. Gleichzeitig sei er mit den knapp 87 Prozent sehr zufrieden. „Wir setzen unseren Einsatz, noch mehr Menschen geimpft zu bekommen, natürlich fort.“ (Quelle: TSP, 30.09.21)
Neuer Höchstwert an Covid-19-Toten in Russland
Inmitten steigender Infektionszahlen meldet Russland binnen 24 Stunden 867 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus und damit einen neuen Höchstwert. Zugleich verzeichnen die Behörden 23.888 Neuinfektion. Am Vortag waren es 22.430. (Quelle: TSP, 30.09.21)
BKA: Gewalt gegen Polizisten nimmt während Pandemie zu
Die Gewalt gegen Polizisten hat während der Corona-Pandemie zugenommen. 2020 verzeichneten die Behörden 38.960 Gewalttaten gegen Polizeibeamte, wie das Bundeskriminalamt (BKA) am Donnerstag in einem sogenannten Bundeslagebild mitteilte. Im Vorjahr waren es noch 325 weniger gewesen. 84.831 Beamte waren 2020 betroffen, ein Anstieg um fast sechs Prozent.
Fall- und Opferzahlen erreichten damit laut BKA neue Höchstwerte. Der negative Trend habe sich 2020 fortgesetzt. Seit 2012 sei ein Anstieg der Gewalttaten um 20 Prozent zu verzeichnen. In dem Zeitraum stieg die Zahl der Opfer um 42 Prozent.
Diese Entwicklungen verdeutlichten eine zunehmende Gewaltbereitschaft gegenüber der Polizei in der Bevölkerung und eine sinkende Wertschätzung der Einsatzkräfte, teilte das BKA mit. Obwohl es wegen der Corona-Pandemie weniger Einsätze bei Großveranstaltungen gegeben habe, habe die körperliche Gewalt gegen die Polizei zugenommen.
Bei 63 versuchten und vollendeten Mord- und Totschlagsdelikten seien 114 Polizeibeamte Opfer geworden. 2019 gab es 79 Opfer. Bis auf einen Fall blieben die Taten im vergangenen Jahr beim Versuch. Auch die Opferzahl bei der gefährlichen und schweren Körperverletzung stieg an – im Vergleich zu 2019 um 20,6 Prozent.
Zudem gab es 2020 fast zwölf Prozent mehr Opfer von tätlichen Angriffen. Wie im vergangenen Jahr gab es die meisten Opfer im Zusammenhang mit Widerständen gegen die Polizei. In diesem Bereich gab es 44.213 Betroffene. (Quelle: TSP, 30.09.21)
Hilfsorganisation Care warnt vor Kollaps der medizinischen Versorgung im Norden Syriens
Die Hilfsorganisation Care warnt angesichts einer steigenden Zahl von Corona-Neuinfektionen im Nordwesten Syriens vor einem Zusammenbruch des Gesundheitssystems. „Covid-19 breitet sich im Nordwesten Syriens in alarmierendem Tempo aus: Täglich werden über 1.000 Fälle bestätigt, so viele wie nie zuvor“, sagte die Care-Länderdirektorin vom regionalen Nothilfeteam, Sherine Ibrahim, am Donnerstag in Bonn. Etwa jede zehnte neue Corona-Infektion komme aus einem der überfüllten Flüchtlingscamps in dem Bürgerkriegsland.
Mittlerweile hätten viele Einrichtungen der medizinischen Grundversorgung und Krankenhäuser den Betrieb einstellen müssen, da die Zahl der Infektionen beim Gesundheitspersonal zugenommen habe. „Wir sind äußerst besorgt, dass die Kombination aus niedrigen Impfraten, begrenztem Gesundheitspersonal und anhaltender Impfzurückhaltung zu noch mehr Leid für die Menschen in der Region führen wird“, sagte Ibrahim. Es werde dringend finanzielle Unterstützung benötigt.
Nach mehr als einem Jahrzehnt des Konflikts in Syrien sei es notwendig, in eine schnelle und gerechte Bereitstellung von Covid-19-Impfstoffen zu investieren, hieß es. Zudem müsse das Bewusstsein für die Vorteile einer Impfung in Syrien geschärft werden, um eine weitere Krise zu verhindern.
Anfang des Monats seien mehr als 350.000 Impfdosen aus der Türkei über die syrische Grenze geliefert worden. Dies war die bislang größte Lieferung von Vakzinen. Dennoch sei die Zahl der verfügbaren Impfstoffe gegen Corona sehr gering und es bestehe weiterhin eine große Zurückhaltung gegenüber den Impfungen, erklärte Care. (Quelle: TSP, 30.09.21)
Borussia Dortmund spielt ab Mitte Oktober vor 67.000 Fußball-Fans
Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund hat die neue Corona-Schutzverordnung in Nordrhein-Westfalen begrüßt und plant in Zukunft wieder mit Spielen vor 67.000 Fans. „Das Vertrauen der NRW-Landesregierung freut uns sehr. Wir alle beim BVB haben jeden einzelnen Fan in den zurückliegenden eineinhalb Jahren schmerzlich vermisst“, kommentierte BVB-Chef Hans-Joachim Watzke am Donnerstag.
Die neue Regelung sieht laut Vereinsmitteilung vor, dass der BVB künftig für alle 52 692 Sitzplätze sowie die Hälfte der 28 673 Stehplatz-Tickets verkaufen kann. Damit erhöht sich die Kapazität des größten Bundesliga-Stadions von derzeit 25.000 auf 67.000 Zuschauer. „So kurzfristig ist natürlich nicht von einer Vollauslastung auszugehen, und wir wissen, dass der Weg zurück zu 81.365 Zuschauern aus verschiedenen Gründen einiger Geduld bedarf“, sagte Geschäftsführer Carsten Cramer. Aufgrund der Kurzfristigkeit wird die neue Verordnung erstmals beim Heimspiel am 16. Oktober gegen Mainz vollends greifen.
Mit der am Donnerstag veröffentlichten aktualisierten Schutzverordnung, die vom 1. Oktober an gilt, werden die Corona-Auflagen in Nordrhein-Westfalen in Fußballstadien, Konzerten und bei anderen Großveranstaltungen weiter gelockert. Demnach dürfen unter freiem Himmel alle Sitzplätze wieder voll belegt werden. Stehplätze dürfen allerdings nur zur Hälfte besetzt werden, wenn auf den Gängen eine medizinische Schutzmaske getragen wird. (Quelle: TSP, 30.09.21)
Deutscher Ischgl-Urlauber fordert wegen „Long Covid“ 90.000 Euro
Im Streit um Corona-Infektionen im österreichischen Skiort Ischgl hat ein schwer erkrankter deutscher Urlauber den Staat Österreich auf insgesamt 90.000 Euro Schadenersatz geklagt. Die Verhandlung vor dem Wiener Landesgericht für Zivilrechtssachen am Donnerstag war der erste Prozess eines deutschen Klägers im Zusammenhang mit den Vorgängen in Ischgl im März 2020. Der Vorwurf: Politik und Behörden hätten bei der Eindämmung des Virus versagt. Mit einem Urteil wird bis Jahresende gerechnet.
Der Kläger, ein Mann Mitte fünfzig aus Baden-Württemberg, bekam kurz nach seiner Rückkehr aus dem beliebten Tiroler Ski- und Partyort Covid-19-Symptome. Er lag laut seinem Anwalt Alexander Klauser wochenlang im künstlichen Koma und leidet noch immer an Spätfolgen (Long Covid). „Es liegt ein richtig schwerer Fall vor“, sagte Klauser. Wegen zeitweiliger Arbeitsunfähigkeit wurde die Forderung von ursprünglich 76.000 auf 90.000 Euro angehoben.
Wie schon im ersten Ischgl-Prozess um einen gestorbenen österreichischen Urlauber am 17. September ließ das Gericht auch am Donnerstag kein ausgedehntes Beweisverfahren zu. Aus Sicht der Richterin lagen bereits ausreichende Unterlagen vor.
Klauser beantragte erfolglos Vernehmungen von Österreichs Kanzler Sebastian Kurz, Innenminister Karl Nehammer und dem ehemaligen Gesundheitsminister Rudolf Anschober, um unter anderem die chaotische Massenabreise aus Ischgl nach der plötzlichen Schließung des Skiortes zu untersuchen. Vertreter des Staates argumentierten, dass die Klage nach dem Epidemiegesetz ins Leere laufe, weil es die öffentliche Gesundheit schütze, aber nicht auf einzelne Menschen anwendbar sei.
Insgesamt haben rund ein Dutzend Menschen Klagen wegen Ischgl eingebracht. Der Fall eines weiteren Deutschen wird am Freitag verhandelt. (Quelle: TSP, 30.09.21)
75 Prozent aller Erwachsenen vollständig geimpft
Drei Viertel der Erwachsenen und ein gutes Drittel der Kinder zwischen 12 und 17 Jahren in Deutschland sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Die dafür meist nötige zweite Spritze haben nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) von Donnerstag inzwischen 75,0 Prozent aller Menschen ab 18 Jahren bekommen – und 34,1 Prozent derer zwischen 12 und 17 Jahren. Mindestens eine erste Impfung haben demnach 78,8 Prozent der Erwachsenen und 41,6 Prozent der 12- bis 17-Jährigen erhalten.
Den RKI-Daten zufolge sind insgesamt inzwischen 53,6 Millionen Menschen oder 64,4 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Mindestens einmal geimpft sind 56,5 Millionen Menschen oder 68 Prozent aller Einwohner. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) schrieb auf Twitter: „Je näher wir an 60 Mio. kommen, desto sicherer wird der Winter.“ (Quelle: TSP, 30.09.21)
Deutschland-Zahlen
Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen ist im Vergleich zum Vortag etwas gestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert am Donnerstagmorgen mit 63,0 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 61,0 gelegen, vor einer Woche bei 63,1. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 12.150 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert bei 10.696 Ansteckungen gelegen.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 67 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 115 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.227.501 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Mittwoch mit 1,60 an. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.
Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 93.638. (Quelle: TSP, 30.09.21)
Australien: Rasanter Anstieg der Neuinfektionen im Bundesstaat Victoria
Der australische Bundesstaat Victoria mit der Metropole Melbourne hat erneut einen massiven Anstieg der Corona-Neuinfektionen verzeichnet. Nachdem bereits am Mittwoch ein Rekordwert von 950 neuen Fällen innerhalb von 24 Stunden gemeldet worden war, kletterte die Zahl am Donnerstag auf 1438. Die Behörden sind alarmiert, zumal sich die Region an der Ostküste bereits seit fast zwei Monaten in einem strikten Lockdown befindet.
Die Regionalregierung glaubt, dass der Anstieg vor allem mit dem jüngsten langen Wochenende in Victoria in Zusammenhang steht, an dem sich viele Bürger trotz der Beschränkungen mit ihren Familien und Freunden getroffen hätten. Regionalpremier Daniel Andrews sagte, die Situation sei „absolut vermeidbar“ gewesen. „Wir hatten ganz klar gesagt, dass die Zahlen steigen würden, wenn sich die Leute nicht an die Regeln halten.“
Victoria befindet sich bereits zum sechsten Mal im Lockdown. Nachdem aber 80 Prozent der Bevölkerung mittlerweile zumindest eine erste Impfdosis erhalten haben, wurden die Regeln am Mittwoch leicht gelockert. Die Menschen dürfen sich jetzt wieder in einem Radius von 15 statt wie bisher 10 Kilometern von ihren Wohnsitzen bewegen. Zudem sind kontaktfreie Sportarten im Freien, wie etwa Golf, wieder erlaubt.
Australien mit seinen rund 25 Millionen Einwohnern hatte lange eine Null-Covid-Strategie verfolgt und mit geschlossenen Außengrenzen und extrem strengen Maßnahmen versucht, das Virus auszumerzen. Mit der Ausbreitung der Delta-Variante mussten mehrere Regionalregierungen aber bereits einräumen, dass die Strategie nicht mehr aufgeht. (Quelle: TSP, 30.09.21)
Offiziell: Britische Wirtschaft erholt sich stark
Die britische Wirtschaft hat sich im Frühjahr stärker von den Corona-Pandemie erholt als bisher bekannt. Im zweiten Quartal stieg die Wirtschaftsleistung (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 5,5 Prozent, wie das Statistikamt ONS am Donnerstag in London in einer zweiten Schätzung mitteilte. Eine vorherige Erhebung hatte einen Zuwachs um 4,8 Prozent erbracht.
Das Wachstum stand auf breiter Basis, am stärksten wuchsen aber die Ausgaben der privaten Haushalte. Sie allein trugen vier Prozentpunkte zum Gesamtwachstum bei. Ausschlaggebend dürfte die Aufhebung vieler Corona-Beschränkungen gewesen sein. Dementsprechend legten auch der Einzelhandel und das Gastgewerbe zu. Die gesamte Wirtschaftsleistung liegt aber immer noch 3,3 Prozent niedriger als vor der Corona-Krise. (Quelle: TSP, 30.09.21)
Chef der Krankenhausgesellschaft wirft Impfunwilligen rücksichtsloses Verhalten vor
Der Chef der Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, wirft Impfunwilligen ein rücksichtsloses Verhalten vor und ruft nachdrücklich dazu auf, sich impfen zu lassen. „Wir leben in einer freien und demokratischen Gesellschaft, in der es grundsätzlich auch für jeden ein individuelles Recht auf Krankheit gibt. Dieses Recht auf Krankheit darf aber nicht zur Gefahr für andere werden“, schreibt Gaß in einem Aufruf, aus dem das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichten. 90 Prozent der Covid-Patienten auf den Intensivstationen seien nicht geimpft. Nur bei den allerwenigsten gebe es medizinische Gründe, die eine Impfung ausschlössen. „Es ist ein wichtiger Akt der Solidarität und des gesellschaftlichen Zusammenhalts, durch die eigene Impfung die knappen und wertvollen personellen und medizintechnischen Ressourcen in unseren Krankenhäusern für die schwerkranken Patientinnen und Patienten zu schützen, die dringend darauf angewiesen sind.“
Jede Patientin und jeder Patient erhalte die bestmögliche Versorgung, egal ob die Erkrankung selbstverschuldet sei und durch ein zumutbares Maß an Prävention oder Vorsicht hätte vermieden werden können, betonte Gaß. „Dennoch kann ich die Empörung vieler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerade in den Intensivstationen nachvollziehen, die den ungeimpften Covid-Patienten rücksichtsloses Verhalten vorwerfen.“
Jedes Intensivbett und jede Beatmungseinheit, die von einem ungeimpften Patienten in Anspruch genommen werde, stehe einem anderen schwerkranken Menschen nicht zur Verfügung, erklärte der Verbandschef. Jede Pflegekraft und jede Ärztin, die sich um die hoch aufwändigen Covid-Patienten kümmere, könne ihre Hilfe und Zuwendung nicht gleichzeitig anderen lebensbedrohlich kranken Patienten zukommen lassen.
Derzeit sind in Deutschland laut Robert Koch-Institut 64,3 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft (Stand Mittwoch). 67,9 Prozent haben mindestens eine Impfdosis erhalten. (Quelle: TSP, 30.09.21)
Stiko-Chef Mertens: Druck wegen Kinderimpfung ist „absurd“
Eine mögliche Impfempfehlung für Kinder unter 12 Jahren wird aus Sicht der Ständigen Impfkommission (Stiko) noch schwieriger als die für 12- bis 17-Jährige. Kein Kind unter 17 sei in Deutschland ausschließlich an Covid-19 gestorben, sagte der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“. Weil die Krankheitslast bei den 12- bis 17-Jährigen so gering gewesen sei, sei die Entscheidung zur Impfung in der Nutzen-Schaden-Abwägung so schwierig gewesen. „Bei den Jüngeren wird das noch schwieriger sein.“
Wenn sich die Zulassungsstudie von Biontech auf 3000 Kinder beziehe, dann tauchten auf dieser Datenbasis seltene Nebenwirkungen wie zum Beispiel Herzmuskelentzündungen wahrscheinlich gar nicht auf, sagte Mertens.
Der Stiko-Chef erwartet zugleich erneut eine „Welle des politischen Drucks“ mit Blick auf die Impfung jüngerer Kinder. „Druck ist in dem Zusammenhang aber schlecht. Ganz besonders auch, weil die Kinder herhalten sollen, um die Impfmüdigkeit der 18- bis 59-Jährigen auszugleichen“, sagte er den Blättern. „Das ist absurd.“
Die Stiko ist ein wissenschaftliches Gremium, das aufgrund von Studien entscheiden soll und Empfehlungen gibt. Fehlen belastbare Zahlen, bleibt die Stiko vorsichtig. Schon bei der Impfung für Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren hatte die Stiko das Vakzin zunächst nur Patienten mit bestimmten Vorerkrankungen empfohlen. Erst einige Wochen später erweiterte sie die Empfehlung auf alle 12- bis 17-Jährigen.
Bislang gibt es in Deutschland noch keinen Corona-Impfstoff, der für Kinder zwischen fünf und elf Jahren zugelassen ist. Der Hersteller Biontech hatte vor kurzem angekündigt, in den kommenden Wochen die Zulassung seines Corona-Impfstoffs für Kinder in dem Alter zu beantragen. (Quelle: TSP, 30.09.21)
3G-Regeln gelten in Frankreich ab sofort auch für Kinder ab 12 Jahren
In Frankreich gelten die 3G-Regeln und die Gesundheitspass-Pflicht im Kampf gegen die Corona-Pandemie von Donnerstag an bereits für Kinder ab 12 Jahren und zwei Monaten. Beim Besuch von Freizeit- und Sportstätten, in Kinos, Restaurants und Cafés oder im Fernzug müssen so künftig nicht mehr nur Erwachsene einen Nachweis von Impfung, Genesung oder negativem Test (3G) vorlegen. Da Kinder erst ab einem Alter von 12 Jahren geimpft werden können, wurde eine Frist von zwei Monaten für das Erlangen eines vollständigen Impfschutzes eingeräumt.
Während Erwachsene einen digitalen Gesundheitspass mit den entsprechenden Nachweisen in einer Handy-App vorzeigen müssen, dürfen Kinder und Jugendliche auch ein Papierdokument vorlegen. Außerdem können Erwachsene die entsprechenden QR-Codes für die gesamte Familie und die Kinder auch auf einem Handy speichern. Mit einem Nachweis, dass Kinder und Jugendliche aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können, sind sie von den 3G-Regeln befreit.
Der Gesundheitspass und die 3G-Regeln wurden im Sommer im Zuge verschärfter Corona-Regeln eingeführt und stießen zunächst auf viel Protest. An jedem Wochenende wurde seitdem gegen den Corona-Kurs der Regierung von Präsident Emmanuel Macron und der Regierung demonstriert. Die Zahl der Teilnehmer ist inzwischen aber stark rückläufig. Impfaktionen werden seit Ende der Sommerferien auch an Schulen organisiert. (Quelle: TSP, 30.09.21)
Grafschafter Zahlen
Nach verhältnismäßig wenigen neuen Corona-Fällen der vergangenen Tage (Montag: 2, Dienstag: 0, Mittwoch: 5) vermeldet der Landkreis Grafschaft Bentheim am Donnerstag 30 Neuinfektionen im Kreisgebiet. Es handelt sich um ein diffuses Infektionsgeschehen, heißt es auf GN-Nachfrage aus dem Kreishaus. „Es gibt nicht das eine Ereignis, das zu einem Anstieg der Zahlen geführt hat“, sagt eine Landkreissprecherin. Vielmehr handele es sich um mehrere kleine Ausbrüche im privaten Bereich, die unter anderem auf private Feiern zurückzuführen seien. Darüber hinaus habe es Verzögerungen bei der Auswertung einiger weniger Abstriche gegeben, die ebenfalls in die aktuellen Angaben hineinfließen.
Die neuen Fälle führen zu einem Anstieg der Gesamtzahl der Infektionen seit Beginn der Pandemie auf 6081. Auch der bislang rückläufige Inzidenzwert steigt nach Berechnungen des Robert-Koch Institutes von 37,7 am Mittwoch auf 58,7 am Donnerstag deutlich an. Laut Dashboard der Kreisverwaltung gibt es 5812 Genesene. In Quarantäne befinden sich 241 Grafschafter. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung liegt weiter bei 127.
Die landesweite Hospitalisierungsrate beträgt am Donnerstag 2,4. Die Zahl gibt die landesweite Aufnahme in Krankenhäusern wegen Covid-19 pro 100.000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen an. Die landesweite Belegung der Intensivbetten sinkt von 4,6 Prozent am Mittwoch auf 4,2* Prozent am Donnerstag.
Die 132* aktuellen Corona-Fälle verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Kommunen (in Klammern die Veränderung zum Vortag): Bad Bentheim: 16 (+5), Emlichheim: 12 (+3), Uelsen: 8 (+3), Neuenhaus: 8 (0), Wietmarschen: 11 (+5), Nordhorn: 64 (+11) und Schüttorf: 23 (+3) (Quelle: GN, 30.09.21)
US-Studie – AstraZeneca-Impfstoff zeigt 74-prozentige Wirksamkeit
Der Covid-19-Impfstoff des britischen Pharmaherstellers AstraZeneca erweist in einer groß angelegten US-Studie einen 74-prozentigen Schutz vor einer Erkrankung. Bei Menschen ab einem Alter von 65 steige die Wirksamkeit sogar auf 83,5 Prozent, heißt es in der klinischen Studie des Unternehmens. „Ich war positiv überrascht“, sagt Anna Durbin, Impfstoffforscherin an der Johns-Hopkins-Universität und eine der Studienleiterinnen. Der Impfstoff biete auch einen hohen Schutz vor schweren Erkrankungen und Krankenhausaufenthalten. Es traten keine Fälle der seltenen, aber schwerwiegenden Nebenwirkung der Hirnvenen-Thrombose auf, die bislang mit dem Vakzin in Verbindung gebracht wurde. Unter den mehr als 17.600 Probanden gab es keine Fälle von schweren Verläufen, während unter den 8500 Freiwilligen der Placebogruppe acht verzeichnet wurden sowie zwei Todesfälle. Bei Studienteilnehmern, die den Impfstoff erhielten, traten keine Todesfälle auf. (Quelle: TSP, 30.09.21)
Lauterbach: Corona während Regierungsbildung nicht vernachlässigen
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat davor gewarnt, die Bekämpfung des Coronavirus in der Phase der Regierungsbildung zu vernachlässigen. Rund um die Bundestagswahl sei das Thema in den Hintergrund gerückt, das dürfe nicht so bleiben, sagte Lauterbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag). „Wir müssen wieder mehr vorlegen“, forderte der SPD-Politiker.
Mit Blick auf den Herbst geht er davon aus, dass es saisonbedingt wieder eine Zunahme der Infektionszahlen geben werde. Denn bei kälterer Witterung breite sich das Virus schneller aus. Er hoffe daher, dass sich Ungeimpften dazu bewegen ließen, sich noch impfen zu lassen, sagte Lauterbach. (Foto: CC s. Archiv v. 15.6.20; Quelle: TSP, 30.09.21)
Viele Impfzentren schließen – Hausärzte sehen sich gut gerüstet
Die Hausärzte sehen sich mit Blick auf die Schließung vieler Impfzentren gut vorbereitet, weitere Corona-Impfungen sicherzustellen. In der Anfangsphase hätten die Zentren trotz hoher Kosten Sinn gemacht. „Für die ausstehenden Impfungen, zu denen wir dringend weitere Menschen ermuntern müssen, ebenso wie für die nun fälligen Auffrischungsimpfungen sehen wir uns in den Hausarztpraxen allerdings gut gerüstet“, sagte der Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag). Kassenärzte-Chef Andreas Gassen betonte im RND ebenfalls: „Die Praxen sind gut vorbereitet, auch vor dem Hintergrund, dass der Beratungsaufwand größer geworden ist.“ In vielen Bundesländern schließen an diesem Donnerstag Impfzentren. Die Arztpraxen waren im April in die Massenimpfungen gegen Corona eingestiegen.
Das Impftempo hat sich in den vergangenen Monaten deutlich verlangsamt. Fast drei Viertel der Erwachsenen und ein Drittel der Kinder zwischen 12 und 17 Jahren sind vollständig geimpft. Begonnen haben vor wenigen Wochen auch Auffrischungsimpfungen für Senioren und immungeschwächte Menschen. Die Präsidentin des Sozialverbands VdK, Verena Bentele, forderte im RND, nach der Schließung vieler Impfzentren verstärkt mobile Impfangebote für sozial Benachteiligte und Obdachlose etwa in Fußgängerzonen, vor Supermärkten und Jobcentern oder an Sportplätzen zu machen.
Der Chef der Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, rief Impfunwillige auf, sich immunisieren zu lassen. „Nehmen Sie Ihre Rechte in unserer Gesellschaft und Demokratie so wahr, dass sie nicht zu einer Gefahr für andere werden“, appellierte Gaß in einem dem RND vorliegenden Aufruf. Er könne „die Empörung vieler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerade in den Intensivstationen nachvollziehen, die den ungeimpften Covid-Patienten rücksichtsloses Verhalten vorwerfen“. Gaß mahnte: „Jedes Intensivbett und jede Beatmungseinheit, die von einem ungeimpften Patienten in Anspruch genommen wird, steht in diesem Moment einem anderen schwerkranken Menschen nicht zur Verfügung.“ Und jede Pflegekraft und jede Ärztin, die sich um Covid-Patienten kümmere, könne ihre Hilfe nicht gleichzeitig anderen lebensbedrohlich kranken Patienten zukommen lassen. (Quelle: TSP, 30.09.21)
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