
Re:publica – das Festival für die digitale Gesellschaft ist zurück! Die re:publica ist die deutsche Konferenz rund um das Web 2.0, speziell Weblogs, soziale Medien und die digitale Gesellschaft. Die Konferenz beginnt am morgigen Mittwoch in Berlin. Eine neue Location auf dem Gelände der Arena Berlin und dem Festsaal Kreuzberg verspricht nach drei Jahren Online-Konferenz den echten Neustart. Direkt an der Spree, im Herzen von Berlin, bietet das weitläufige Areal ganz viel Raum für In- und Outdoor-Bühnen, Flächen für Workshops, Makerspaces, Kunstaktionen, Musik, aber natürlich auch für Austausch und Begegnungen.
Wer schon einmal die re:publica besucht hat, weiß, dass sie stets mit dem munteren gemeinsamen Singen von Queens „Bohemian Rhapsody “ endet. „Any Way the Wind Blows“ ist die letzte Zeile dieses Songs, und es waren also auch die letzten Worte, die im vorpandemischen Miteinander der re:publica 2019 fielen. Als Motto für die erste re:publica „in real life“ nach drei Jahren Trennung soll dieser Faden nun symbolisch wieder aufgegriffen werden. Das Motto der Konferenz mag dabei eher schräg sein, denn Winde aus wechselnden Richtungen mögen zwar am Ende des Queensongs angesagt sein, aber bei einem „Festival für die digitale Gesellschaft“ passt das nicht so wirklich.
Trotzdem darf man sich von der Veranstaltung einnehmen und überraschen lassen, die 2007 als Blogger-Lesung in einer Kalkscheune begann. Noch besteht auch das Prinzip Hoffnung, dass Bundeskanzler Olaf Scholz zum Neustart der re:publica im Gespräch mit RTL-Moderatorin Linda Zervakis nicht nur über das Großthema Digitalisierung sondern überhaupt klare Worte findet, was das Gewinnen betrifft. Obwohl, alles scheint da längst getaktet und präzise vorbereitet. „Nie wieder Krieg“ – der Auftritt von Tocotronic wird im Jahr des Krieges gegen die Ukraine den Schlusspunkt unter die re:publica 2022 setzen, wie Markus Beckedahl als Mitgründer der Berliner Veranstaltung vergangene Woche sagte. Bundeskanzler Olaf Scholz wird die re:publica übrigens am zweiten Tag besuchen.
Ein Schwerpunkt der Konferenz sind die Nachhaltigkeit und der Klimawandel. Darüber wird nicht nur geredet, das lebt die re:publica auch vor. Pappe und Holz werden die bestimmenden Werkstoffe sein, auf Fleisch wird beim Catering komplett verzichtet und auch beim Merchandising setzt die Veranstaltung auf Nachhaltigkeit.
Ein weiterer Schwerpunkt beschäftigt sich mit den Medien. Von Desinformation und Hass im Netz über Begrenzung der Macht großer Tech-Konzerne bis hin zu einem „Media Parcours“ reicht die Bandbreite. Am Tag vor dem offiziellen Beginn läuft der ZDF-Thriller „Der Schwarm“ nach dem Roman von Frank Schätzing als Preview.
Die Eröffnungs-Keynote hält die Transformationsforscherin Maja Göpel, die Philosophin Carolin Emcke diskutiert mit Klimaökonom Ottmar Edenhofer. Weitere Sprecher sind unter anderem die Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim, die Virologin und stellvertretende Vorsitzende des Corona-ExpertInnenrats der Bundesregierung Melanie Brinkmann, Klima-Aktivistin Luisa Neubauer, Social-Media-Star El Hotzo und der Physiker James Beachem, der sonst auf TikTok über Schwarze Löcher spricht.
Neu ist in diesem Jahr die Veranstaltung .txt am vierten Tag. Es geht wohl darum, wieder mehr über das geschriebene Wort zu reden, erklärte Johnny Haeusler. Darin steckt ein „Zurück zu den Anfängen“ und damit zu den Jahren, als die re:publica noch als Familientreffen der Blogger-Szene galt, wobei das geschriebene Wort im positiven Sinne ebenso als Vorbereitung für aktuelle Podcasts benötigt werde. Mehr…
Quellen: WWWW, Tagesspiegel