Ihnen fehlen Knochenteile, Finger ganze Beine: Oksana, Jevgenij und Igor wurden im Ukraine-Krieg schwer verwundet. So wie Tausende andere Ukrai­ne­r*in­nen auch. Unzählige dort haben während des Jahres, das der Krieg inzwischen dauert, Wichtiges verloren: manche das Leben, viele ihre gesunden Körper, Angehörige, Häuser und Wohnungen. Wie kann man über dieses Leid angemessen berichten?

Etwa, indem man ihm Gesichter gibt und am Beispiel einzelner Menschen erzählt. Diesen Weg sind die Hamburger Alexandra Bidian und Lennart Banholzer gegangen in ihrer Reportage „Schwer verwundet: Ukrainische Kriegsopfer in deutschen Kliniken“. Oksana, Jevgenij und Igor wurden durch Minen oder Granatenbeschuss verletzt und im Rahmen des Hilfsprogramms der EU nach Hamburg transportiert, wo sie etwa im Bundeswehrkrankenhaus behandelt werden. Mehrere Monate lang folgte ihnen das Kamerateam im NDR-Auftrag und dokumentierte so ihre Heilungsprozesse.

Seit Februar 2022 dauert der Angriff auf die gesamte Ukraine an und hinterlässt unzählige Schicksale abseits der täglichen Kriegsnachrichten. Regelmäßig werden Verletzte aus der Ukraine nach Polen gebracht und von dort per Flugzeug nach Hamburg geflogen. Von hier aus bringen Rettungswagen sie in Krankenhäuser in ganz Norddeutschland. Es ist ein komplexes Prozedere, an dem Helfende aus unterschiedlichen Nationen beteiligt sind. Wie wird schwer verletzten Menschen hier geholfen?

Wenn…

19. Januar 2023

Vorsitzender Martin Koopmann (CDU) machte gestern Druck in der Sitzung des Wirtschafts- und Grundstücksausschusses unserer Stadt Lingen (Ems). Er wollte nämlich rechtzeitig zuhause sein, um die Nordreportage des NDR über die Lingener Meckerbrücke zu sehen. Letztlich wurde es damit nichts, aber es gibt ja die ARD-Mediathek und natürlich dieses kleine Blog. Also schaut hinein und wettet mit. Der Abschlusssatz lautet nämlich, im März (2023 !) komme die Brücke zurück, „wenn sie nicht zu marode sei“. Da läuft in unserer BN-Fraktion die Wette, dass das passieren werde und dann eine neue Brücke komme…

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8. Januar 1973 / 1

8. Januar 2023

Als heute vor 50 Jahren die „Sesamstraße“ erstmals in Deutschland ausgestrahlt wurde, boykottierte sie der Bayerische Rundfunk. „Kulturelle Überfremdung“ deutscher Kinder fürchtete der CSU-durchgefärbte Sender durch die Multikultidarstellung mit dunkelhäutigen Schauspielern und schwurbelte über „kulturelle Überfremdung“ oder „pädagogische Infamie“ etwa wegen einer Verherrlichung des Lebens in der Mülltonne durch die Puppe Oscar.

Doch was mit zeitlichem Abstand unfassbar dumm klingt, war Teil einer größeren Debatte. Auch konservativ gewirkte Pädagogen und Eltern hierzulande waren unsicher bis skeptisch, ob die in den USA von dem Puppenspieler Jim Henson ins Leben gerufene und vom Norddeutschen Rundfunk nach Deutschland geholte „Sesamstraße“ für die bundesdeutschen Kinder das Richtige sei. Das oft wilde Puppenspiel, das Erarbeiten von Buchstaben und Zahlen über Wiederholungen – Graf Zahl: „Ich liebe das Zählen bis zur Qual“ – und dazu die Einspielfilme mit realen, auch noch schwarzen Schauspielern waren eine Mischung, die diese Experten zunächst nicht einordnen konnten. Gut, dass sie sich nicht durchsetze konnten.

Hier die erste Sendung am 8. Januar 1973:

 

Und diesen Clip hab ich an diesem Sonntag noch: Manah Manah, mit 38 Millionen Aufrufen auf youtube das populärste Sesamstraße-Lied:

Alles, was man braucht
Dokumentarfilm, Deutschland 2021
1 Std. 41 Min. 
Regie, Buch und  Ton: Antje Hubert;
Kamera: Henning Brümmer, Schnitt: Magdolna Rokop, Musik: Roland Musolff.
Verleih: die thede

Früher hatte fast jedes Dorf einen kleinen Laden, in denen die Bewohner*innen für den täglichen Bedarf einkaufen konnten. Doch die meisten Geschäfte sind längst verschwunden. Wer auf dem Land lebt, ist oft auf ein Auto angewiesen, um sich zu versorgen. Gerade für ältere Menschen ist das oft ein riesiges Problem. Der Dokumentarfilm „Alles was man braucht“ von Antje Hubert stellt Menschen vor, die mit viel Einsatz und Idealismus neue Dorfläden eröffnet haben oder betreiben. Der Film, eine Co-Produktion mit dem NDR, stellt auch die Frage, wie viel Auswahl und wieviel Konsum man wirklich braucht.

„Was und wieviel brauchen wir für ein gutes Leben? Nicht viel, meint Knut Thomsen aus Dithmarschen. Etwas zum Essen, zum Trinken, und die Freiheit, sich Zeit zu nehmen für das, was man gerade tut. Seine Frau Berit und er haben zusammen einen Dorfladen aufgemacht – ein 40qm großes, lebensfrohes Universum aus regionalem Gemüse, sorgfältig arrangierten Regalen, Klönschnack und Zusammenhalt. Und eine Insel in einem Meer aus Discountern, die die kleinen Läden auf dem Land schon lange verdrängt haben.

Antje Hubert: „Zwei Jahre lang reisen wir durch norddeutsche Dörfer und erzählen von Menschen, die im Vakuum fast verloren gegangener Traditionen etwas Neues wagen: Eine ehemalige Verkaufsstellenleiterin rettet ihren alten Konsum durch die Zeit, ein weitgereister Koch wird Leiter eines kleinen Lebensmittelmarktes, eine Höfegemeinschaft mit Bioladen sucht auf einer alten LPG nach Lösungen für eine nachhaltige und gerechte Welt, ein Bürgermeister baut einen Verkaufsautomaten und ein Supermarktbesitzer übernimmt die aufwändige Versorgung der Halligleute im Wattenmeer. Selbst als die Corona-Pandemie das gewohnte Leben zum Erliegen bringt, schaffen sie es, das Wesentliche ihrer Arbeit zu erhalten: die Wertschätzung der Dinge und die gelebte Zuwendung zu anderen Menschen.“

Ab heute in den Kinos in Rostock, Dresden, Heide, Wildeshausen, Hannover, Pforzheim, Berlin Friedrichshain-Kreuzberg, München, Celle, Braunschweig, Kleinmachnow, Rendsburg, Hamburg Elmsbüttel.

Der musikalisch filmische Kurzfilm im NDR Fernsehen will den Aufruf zu Spenden für die Ukraine unterstützen. Das NDR Elbphilharmonie Orchester spielt das „Adagio for Strings“ von Samuel Barber. Neben Bildern aus dem Konzertsaal der Elbphilharmonie und von der blau-gelb illuminierten Fassade werden Themenbilder aus dem Krieg in der Ukraine, von Friedensdemos und über die Hilfsbereitschaft der Menschen gezeigt. Die ARD ruft über das Spendenkonto von Bündnis Entwicklung Hilft und Aktion Deutschland Hilft zu Spenden auf. Die Daten der Spendenkonten werden eingeblendet.

Dabei drängt die Zeit.

4. Januar 2022

Nirgendwo scheinen die Gräben zwischen Naturschutz und Landwirtschaft tiefer als beim Thema Moor. Dabei drängt die Zeit.

Das Krähenmoor hat Glück gehabt. Vielleicht hat es damit zu tun, dass es nicht leicht zu finden ist. Das Naturschutzgebiet liegt östlich der niedersächsischen Kleinstadt Nienburg (Weser). Wer sich erfolgreich durchs Unterholz geschlagen hat, dem bietet sich ein unspektakulärer Anblick. Braunes, teils hüfthohes Gras, unterbrochen von Pfützen, kleineren Tümpeln. Der Schatz des Krähenmoors aber liegt unter den Schuhsohlen.

Dabei war der Antrag für den Torfabbau in dem Gebiet schon durchgewunken, das war in den 60er Jahren. Bagger begannen schachbrettartig Gräben auszuschaufeln. Denn bevor der schwarzbraune Torf an die Erdoberfläche ­befördert werden kann, muss aus dem Boden raus, was das Moor zu Moor macht: Wasser. Torf wurde allerdings nie gestochen. Die Firma ging pleite, das Krähenmoor wurde vergessen. Bis 1978 als das Land Niedersachsen unter Ministerpräsident Ernst Albrecht eine Inventur der Moore vornahm.

„Das Krähenmoor wurde damals zu einem der sechs wertvollsten Moore Niedersachsens deklariert“, sagt Moorschützer Thomas Beuster. Allein kann es diesen Titel aber nicht verteidigen. Das Wasser, das mühsam abgebaggert wurde, muss genau so mühsam zurückgeholt und gehalten werden. „Die ersten Gräben haben wir 2009 geschlossen, später Wälle aufgeschüttet. Wir haben viel Zeit verloren“, sagt Beuster, der so etwas wie der Baumeister des Krähenmoors ist. Der Geograf von der Ökologischen Schutzstation Steinhuder Meer renaturiert das Gebiet in Zusammenarbeit mit den Behörden.
Seine khakifarbenen Gummistiefel machen…

[weiter bei der taz]


Ein taz-Artikel von  in der taz.

Corona-Held:innen

26. Juni 2021

„Die NDR Ensembles bedanken sich und laden Corona-Heldinnen und -Helden zu ihren Konzerten im Juli ein. Benennen Sie jetzt Ihre ganz persönliche Corona-Heldin, Ihren ganz persönlichen Corona-Helden!“

Wir, schreibt der NDR, suchen die Heldinnen und Helden der Pandemie: Den fürsorglichen Nachbarn, der eine Familie in häuslicher Quarantäne unterstützt. Die Lehrerin, die ihre Schülerinnen und Schüler auch auf Distanz zu begeistern vermag. Die Pflegekräfte, den Pizza-Lieferanten, die Supermarkt-Angestellte – Menschen, die anderen geholfen haben, die Krise zu überstehen – und durch persönliches, gesellschaftliches oder berufliches Engagement zu ganz normalen Heldinnen und Helden geworden sind.

Held*in vorschlagen und zwei Ehrenkarten verschenken

Bei ihnen möchten sich die Musikensembles des Norddeutschen Rundfunks bedanken und die Heldinnen und Helden der Corona-Pandemie mit jeweils zwei Ehrenkarten einladen. Diese besonderen Tickets können für die Konzerte des NDR Elbphilharmonie Orchesters, der NDR Radiophilharmonie, des NDR Chores oder auch der NDR Bigband im Juli genutzt werden – in der Elbphilharmonie Hamburg oder im Großen Sendesaal des NDR Landesfunkhauses Niedersachsen in Hannover.

Jede*r ist aufgerufen, sich zu beteiligen und eigene Corona-Held*innen vorzuschlagen, von denen er oder sie während der Pandemie unterstützt worden ist. Sollte die Nachfrage das Ticket-Angebot übersteigen, behalten wir uns vor per Los über die Vergabe zu entscheiden.

Bis Mittwoch, 30. Juni 2021, mitmachen!

Nennen Sie uns bis Mittwoch, 30. Juni 2021, 23.59 Uhr Ihre Corona-Heldin, Ihren Corona-Helden über das untenstehende Formular. Wenn Ihre Nennung mit von der Partie ist, erhalten Sie von unseren Vertriebspartnern via E-Mail zwei Ehrenkarten zur persönlichen Weitergabe an Ihre Heldin, Ihren Helden: Einfach über den Buchungslink die zwei Wunschtickets auswählen, ausdrucken oder direkt über die E-Mail-Weiterleitung als E-Ticket weiterverschenken. Machen Sie mit und sagen Sie ebenfalls Danke!

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. NDR Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und deren Angehörige sind nicht teilnahmeberechtigt.

Alle Informationen findet man unter NDR.de/coronaheldInnen.


Hier alle Konzerte für die Corona-Heldin oder den Corona-Helden:

Do, 08.07.2021, 18.30 Uhr | Semyon Bychkov und das NDR Elbphilharmonie Orchester| Elbphilharmonie Hamburg
Do, 08.07.2021, 21 Uhr | Semyon Bychkov und das NDR Elbphilharmonie Orchester| Elbphilharmonie Hamburg
Fr, 09.07.2021, 18.30 Uhr | Semyon Bychkov und das NDR Elbphilharmonie Orchester| Elbphilharmonie Hamburg
Fr, 09.07.2021, 21 Uhr | Semyon Bychkov und das NDR Elbphilharmonie Orchester| Elbphilharmonie Hamburg
Fr, 09.07.2021, 16.30 Uhr | Thomas Søndergård und die NDR Radiophilharmonie | Großer Sendesaal Hannover
Fr, 09.07.2021, 20 Uhr | Thomas Søndergård und die NDR Radiophilharmonie | Großer Sendesaal Hannover
Sa, 10.07.2021, 18.30 Uhr | Thomas Søndergård und die NDR Radiophilharmonie | Elbphilharmonie Hamburg
Sa, 10.07.2021, 21 Uhr | Thomas Søndergård und die NDR Radiophilharmonie | Elbphilharmonie Hamburg
Sa, 10.07.2021, 20 Uhr | Geir Lysne und die NDR Bigband | Großer Sendesaal Hannover
So, 11.07.2021, 19.30 Uhr | Geir Lysne und die NDR Bigband | Elbphilharmonie Hamburg
So, 11.07.2021, 11 Uhr | Klaas Stok und der NDR Chor | Elbphilharmonie Hamburg

 

🔗Aktuelle Informationen aus Lingen (Ems) und dem Umland zu COVID-19-Krise auf meiner Spezial-Unterseite.

Frühlingsfreitag

23. April 2021

Heute, an diesem Frühlingsfreitag, gibt es in meinem kleinen Blog Edward Grieg für’s Gemüt:

Die NDR-Radiophilharmonie präsentiert seit gestern in ihrem neuen Videoformat „Peer Gynt – Solveigs Lied“. Schauspielerin Corinna Harfouch schlüpft in dieser neuen Videoproduktion der NDR Radiophilharmonie in die Rolle der Solveig. Als liebende Frau blickt sie auf den zerrütteten Charakter des vermeintlichen Helden Peer Gynt. Ihre melancholisch-sinnlichen Betrachtungen sind eingebettet in die musikalischen Sätze der Peer-Gynt-Suiten von Edvard Grieg unter Leitung von Hossein Pishkar.

Sie gehören zu bekanntesten Orchesterstücken der klassischen beziehungsweise romantischen Musik: „In der Halle des Bergkönigs“, „Solveigs Lied“ oder die „Morgenstimmung“ können viele wohl aus dem Gedächtnis pfeifen. Da ist es einleuchtend, dass Edward Griegs „Peer Gynt“-Suiten eine der ersten Produktionen des neuen NDR-Videoformats „KonzertPlus“ gewidmet ist. Ab heute – ganz genau: Donnerstag um Mitternacht – ist der Film gratis zu sehen auf ndr.de/konzertplus.

Auch die NDR-Radiophilharmonie muss sich Alternativen zum brach liegenden Konzertbetrieb suchen: Unter normalen Bedingungen gibt das in Hannover ansässige Orchester über 100 Live-Konzerte, die dann größtenteils im Radiosender NDR Kultur gesendet werden. Im Fernsehen ist es dagegen eher selten zu sehen – „Hochkultur“ gilt auch unter Öffentlich-Rechtlichen gern als Quotenkiller. Und so landen auch die „KonzertPlus“-Produktionen erst mal ausschließlich im Onlineangebot.

Mit insgesamt 26 Sätzen sind Griegs zwei Suiten ein orchestrales Monumentalwerk, das…

[weiter in der taz]

 

 

 

Edvard Grieg: Peer Gynt
Suite Nr. 1 op. 46
Suite Nr. 2 op. 55

Hossein Pishkar, Dirigent
Corinna Harfouch, Solveig
Alexander Radulescu, Text und Regie
NDR Radiophilharmonie

(Hier beide Suiten für Puristen…)

1977 wird verkündet, dass in Gorleben ein Endlager für hochradioaktiven Atommüll entstehen soll – es beginnen jahrzehntelange Anti-Atom-Proteste. Haben Sie Erinnerungsstücke, die damit verbunden sind? fragt aktuell der Norddeutsche Rundfunk (NDR) seine TV-Seher und Radio-Hörer auf diese Weise:

„Sein roter Trecker erinnert Landwirt Horst Wiese an viele Demonstrationen. Mit ihm fuhr er 1979 mit rund 350 anderen Traktoren vom Wendland nach Hannover, um gegen Atomenergie und ein Endlager in Gorleben zu protestieren. Am Ende versammelten sich rund 100.000 Atom-Gegner – die bis dahin größte Anti-Atom-Demonstration der Bundesrepublik.

Haben Sie Zuhause auch noch etwas, das für Sie mit dem Anti-Atom-Protest in Niedersachsen verbunden ist? Es muss auch nicht so groß wie ein Trecker sein. Denn solche Dinge suchen wir, so der NDR, bei unserer Aktion „75 Jahre Niedersachsen – Kleine Dinge, große Geschichte. Weil Niedersachsen 75 Jahre alt wird, möchten wir Ihre „Schätze“, die mit der Geschichte des Landes verbunden sind, sammeln.“

„Wir möchten so viele Erinnerungsstücke wie möglich online zugänglich machen, in Fernsehen und Hörfunk und in einer Ausstellung präsentieren. Einige Beispiele für solche „Schätze“ zeigt das NDR Fernsehen bei Hallo Niedersachsen und blickt mit Ihnen dabei auf das damit verbundene Ereignis zurück. Ihr persönliches Erinnerungsstück kann aber auch mit einem ganz anderen Teil der Geschichte des Landes Niedersachsen verbunden sein.“ Der NDR: “ Machen Sie ein Foto davon und teilen Sie mit uns Ihre Erlebnisse – vielen Dank!“

In Lingen gab es mehrere denkwürdige Manifestationen: Anfang der 1980er Jahre fanden zwei Anti-AKW-Demonstrationen statt, wobei die zweite, deutlich größere die Anti-AKW-Bewegung und die Friedensbewegung gemeinsam durchführten -erstmals in der Bundesrepublik. Sie endete mit dem polizeilichen Abriss eines hohen, von de Demonstranten aufgerichteten Mahnkreuzes auf dem AKW-Gelände an der Niederdarmer Straße. Später folgte dann die Ausgrenzung niederländischer Einwender gegen die Genehmigung des damals beantragten Kernkraftwerk Emsland im Erörterungstermin auf der Lingener Wilhelmshöhe, die zwar nach viel Protest teilnehmen durften, aber ein Redeverbot erhielten  und sich die Münder zuklebten. Das Redeverbot war rechtswidrig, wie Jahre später das Bundesverwaltungsgericht urteilte, natürlich ohne irgendeine Auswirkung auf die längst erteilte Genehmigung.

Wer hat noch Devotionalien dieser beiden Veranstaltungen oder vielleicht auch einen Eimer Tschernobyl-Molke, die 1990 ihren Weg ins Emsland fand und Lingen einen satten, korrumpierenden  Bundeszuschuss bescherte, mit dem der Bau der Emslandhallen bezahlt wurden?

Oder hat jemand aus Wippingen im nördlichen Emsland noch einen Trecker, mit dem Mitte der 1970er Jahre kurzerhand ein Graben ausgehoben wurde, um die Bohrungen und Erkundung eines ersonnenen Salzstocks für ein Atommüll-Endlager zu verhindern. Das nämlicjh, lieber NDR, wäre absolut aktuell.

Und, liebe Redakteure:
Bei uns an Ems und Vechte gab es seit den 1970er Jahren vor allem den heftigen Einsatz  gegen den Bombenabwurfplatz Nordhorn-Range. Den Kampf für den Stopp dieses, die AnwohnerInnen mit unsäglichem, fast täglichem Lärm terrorisierenden, nie genehmigten militärischen Versuchsfelds, verloren die betroffenen Kommunen. Die höher bezahlte richterliche Einsicht beerdigte ihre Klage Ende des letzten Jahrzehnts mit einem zweifelhafte „Ist-verjährt“-Ausspruch auf ziemlich arrogante Weise.

Der vielfältige Kampf der betroffenen BürgerInnen aus Klausheide und Umland und die anderen Punkte sind es wahrlich wert, über sie in 75 Jahre Niedersachsen zu berichten. Und da ist der Transrapid-Irrtum noch nicht einmal erwähnt…