Michael Sänger hatte die Idee zu seinem Youtube-Kanal, nachdem die lokale Lingener Tagespost verkündet hatte, künftig die Berichterstattung über die lokale Kultur drsatisch zu kürzen werden soll. Er dachte, wusste später besagte Lingener Tagespost. Sänger zu seinem Entschluss: „Wenn im Theater an der Wilhelmshöhe 300 oder 400 Menschen eine Vorstellung besucht haben, muss man das doch besprechen. Die Leute müssen doch irgendwo etwas darüber finden, was sie da gesehen haben.“ Unterstützt wird er dabei von Hinrich Slaar, Kirchenvorsteher der reformierten Kirche, wo Michael Sänger die Orgel spielt. „Der hat eine gute Ausrüstung und kümmert sich um die richtige Ausleuchtung und den Schnitt.“

Michael Sänger ist eine der prägenden Personen der Lingener Kulturszene. Als Initiator und künstlerischer Leiter  war bis zum vergangenen Jahr das Lingener Marionettentheater ohne ihn nicht denkbar.. Hervorzuheben sind auch die von dem ausgebildeten Theologen  gehaltenen Lesungen und Lehrhausgespräche. Der heute 75jährige war als Organist tätig, sitzt mit beratender Stimme  im Kulturausschuss und im Vorstand des Kulturforums Sankt Michael. Die Lingener Theatergänger beglückt Michael Sänger als Mitglied der sog. „Theater-AG“, die das Theaterprogramm der Stadt Lingen festlegt. Von 1989 bis 2007  arbeitete Sänger mit Schülerinnen und Schülern in der von ihm gegründeten anderen „Theater-AG“ des ehemaligen Gymnasiums Johanneum, die mehrfach prämiert wurde. Sein beruflicherWerdegang ist in dem Buch „Wer nicht spielt, nimmt sich zu wichtig – das Lingener Marionettentheater“ festgehalten. 2016 erhielt Sänger den Lingener Kulturpreis.

Inzwischen hat Kultur-Influencer Michael Sänger drei Kulturplaudereien veröffentlicht. Hier sind sie alle zum Nachhören und -sehen. Neue Plaudereien kann und sollte man abonnieren.

 

 

 

Tag der Architektur

25. Juni 2021

Der Tag der Architektur findet in Niedersachsen und Bremen in diesem Jahr am kommenden Sonntag, 27. Juni statt. 130 Objekte an 55 Orten sind zu sehen: Architektur, Innenarchitektur und Landschaftsarchitektur können erlebt werden, Architektinnen und Architekten stehen für Gespräche und Führungen zur Verfügung, ebenso wie Bauherrinnen und Bauherren. Die Veranstaltung steht dabei noch unter dem Einfluss der geltenden Coronabestimmungen. Robert Marlow, Präsident der Architektenkammer Niedersachsen (AKN), sagt: „Der Tag der Architektur, die größte jährliche Kammerveranstaltung, wird hoffentlich mit Besucherinnen und Besuchern vor Ort stattfinden können – das wäre unser Wunsch. Wenn das aber nicht geht, haben wir im letzten Jahr bereits gute Erfahrungen mit digitalen Angeboten wie Filmen oder Online-Führungen gemacht. Hier sind wir vorbereitet.“

Konkrete Führungstermine finden Interessierte seit dem 22. Juni online auf der Webseite aknds.de über die Möglichkeiten am Tag selbst zu informieren. Hier finden sich auch alle vorgestellten Bauwerke.

In unserer Region an Ems und Vechte gibt es nicht viel zu besichtigende Architektur, die -mangels Landkarte- am Besten über die Ortsliste auf der Website der AKN gefunden werden. Es sind: 

  • Emsbüren („In’t Hüürhus“),
  • Lingen (Ems) mit dem Feuerwehrhaus Holthausen/Biene, dem GNeubau der Firma Mainka und der Kita „Am Kiesbergwald I“,
  • Meppen (der Um- und Anbau des ehem. Kreiswehrersatzamtes wird gleich als zwei Baumaßnahmen präsentiert…) und
  • ein Büro- und Firmengebäude am Schweinemarkt in Nordhorn.

Bauwerke in der weiteren Grafschaft Bentheim und dem restlichen mittleren und nördlichen Emsland fehlen -wie das angrenzende Ostfriesland – leider völlig.

Im benachbarten Kreis Steinfurt (NRW) werden in Ibbenbüren, Hopsten und Rheine drei Wohnhäuser gezeigt.

Ein Besuch der einzelnen 15 Architektenkammern bringt große Eindrücke. Für unsere ländliche Gegend habe ich übrigens den Eindruck gewonnen, dass schon mehr architektonische Qualität gezeigt wurde. Aber was weiß ich schon…

Die Frage aller Fragen

15. Oktober 2020

Outdoor Circus Renz

25. August 2020

Am kommenden Donnerstag und Freitag, 27. Und 28. August 2020 präsentiert der Circus Renz International ein großartiges Zirkuserlebnis auf  der Wilhelmshöhe Lingen.
Ohne Zirkuszelt aber dafür mit jeder Menge Show, Akrobatik, Jonglage und natürlich Clowns wird euch garantiert nicht langweilig. Jede Vorführung dauert rund eine Stunde, damit ihr euch nicht zu nahe kommt, gibt es nur 100 Sitzplätze.

Die Lingen Wirtschaft + Tourismus spendiert allen Besuchern ein alkoholfreies Getränk, Popcorn oder Zuckerwatte für das kulinarische Zirkusfeeling. Großen Dank an die Volksbank Lingen eG für die großartige Unterstützung!

Die Vorführungen finden am Donnerstag, 27. August und Freitag, 28. August um jeweils 17 Uhr und 19 Uhr statt, die Tickets gibt es für 15 Euro (12 Euro für Kinder bis 14 Jahre) in der Tourist Info im Rathaus, Neue Straße 3..

Gitta stoppt

6. Juli 2020

Zum ersten Mal hat am Freitag ein ICE in Lingen (Ems) Halt gemacht. Um 15:13 Uhr hielt der ICE „Altenbeken“ auf seinem Weg von München nach Norddeich Mole. Es ist das erste Mal, dass die Deutsche Bahn eine ICE-Direktverbindung von Bayern nach Ostfriesland anbietet. Der neue „Touristenzug“ verkehrt allerdings nicht täglich, sondern nur im Sommer von freitags bis sonntags ab München. Er hält am frühen Nachmittag auch in Lingen(Ems) und Meppen. Zurück startet der ICE in Ostfriesland samstags bis montags jeweils am späten Vormittag macht aber im Emsland nur Halt in Papenburg und Meppen, in Lingen (Ems) also nicht. Wie das?

Dass überhaupt ein planmäßiger ICE durchs Emsland rauscht, ist zwar eine feine Sache. Täglich wäre allerdings besser als bloß ein paar Wochen im Sommer. Aber mehr als ein Schönheitsfehler ist es, dass Reisende aus dem südlichen Emsland -einschließlich der westlich gelegenen Grafschaft Bentheim- nicht ohne umzusteigen nach Bayern oder Richtung Nordhessen (Kassel!) nutzen können. Der ICE fährt eben ohne Halt durch unsere Stadt, stoppt aber später dann u.a. in den Bahnmetropolen Hamm, Soest, Altenbeken, Warburg, Treuchtlingen und Donauwörth.

Die Papenburger CDU findet das gut. Sie lobt in ihrer Erklärung erst einmal Papenburg:

„Im „Venedig des Nordens“ gibt es viele Attraktionen – von Kräutern bis Kreuzfahrtschiffen, von Ausflügen in die Vergangenheit wie auf der von-Velen-Anlage bis zu Reisen in die Zukunft im Zeitspeicher. Von Einkauf und Restauration ganz zu schweigen. Hier lohnt ein Halt.“ 

Darum geht es allerdings nicht: Die Reisenden wollen ja weg nach Bayern und nicht hin nach Papenburg. Das ist also nur Whataboutism,

Dann aber lobt die Papenburger CDU die Leeraner CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann dafür, dass der ICE auf dem Rückweg eben in Papenburg stoppt, um Reisende mitzunehmen; denn sie habe „bei der Deutschen Bahn für einen Halt in Papenburg geworben“, nachdem ihr „bekannt geworden“ war, dass es in den Sommermonaten befristet diese ICE-Direktverbindung geben werde, ist zu lesen.

Schlussfolgerung: CDU-Frau Connemann stoppt den Ice in Papenburg und hat den fehlenden Halt in Lingen zu verantworten. Dass das für unser „Mittelzentrum mit oberzentralen Teilfunktionen“ (Raumordnungsplanung) nicht gut ist, hat jetzt sogar die Lingener CDU bemerkt und sich flugs überlegt, was sie da tun kann. Was geht am Schnellsten und Unverbindlichsten? Richtig, eine Pressemitteilung, die heute in der Lokalzeitung „Lingener Tagespost“ erscheint. Da lesen wir:

Die CDU in der Stadt Lingen macht sich dafür stark, dass der Zug auf der neuen ICE-Direktverbindung von München nach Norddeich Mole nicht nur in nördliche Fahrtrichtung am Bahnhof Lingen hält, sondern auch gen Süden. „Es kann nicht sein, dass der ICE Richtung München an unserer Stadt vorbeifährt“, heißt es in einer am Sonntag verbreiteten Pressemitteilung des CDU-Stadtverbandes Lingen.“  

„Wir fordern die Deutsche Bahn dazu auf, den Bahnhof Lingen als Haltepunkt in Richtung Süden aufzunehmen“, unterstreicht man und „bittet“ dann Landrat Marc-André Burgdorf und Oberbürgermeister Dieter Krone sowie die CDU-Abgeordneten Albert Stegemann (Bundestag) und Christian Fühner (Landtag) um stärkeren Einsatz für dieses wichtige Anliegen. Es fehlt allerdings der notwendige Satz, CDU-Frau Connemann solle der Stadt Lingen nicht schaden und daher der größten Stadt des Emslandes den ICE-Halt nicht abspenstig machen

So zählt man stattdessen munter das eigene Personal auf, das es versiebt hat. Den Landwirt und CDU-MdB Albert Stegemann beispielsweise; dieser legt trotz MdB-Freifahrtkarte die Strecke nach Berlin gern in seinem Auto zurück und postet dabei von ihm geschossene Handyfotos. Man muss eben Schwerpunkte setzen.

Uns bleibt die Hoffnung, dass sich Ratskollege Jens Beeck der Sache annimmt. Denn das könnte etwas werden.

Heute in einer Woche, also am 24. Juni, findet bundesweit der Tag der Architektur 2018 (statt.  Unsere Städte sind im Wandel – neue Quartiere entstehen, bestehende Quartiere werden neu entdeckt und verändern ihr Gesicht. Am Tag der Architektur sind beispielhaft verschiedenste Objekte geöffnet – vom Einfamilienhaus bis zum ganzen Wohnquartier. In der Region laden Architekten und Bauherren zum Blick hinter folgende Fassaden ein:Auch im Emsland und der Grafschaft Bentheim. Unsere Region ist aber -nun sagen wir- nicht wirklich vorn, was gute Architektur betrifft. Das hat in der letzten Woche auch wieder die Verleihung des Niedersächsischen Staatspreises für Architektur gezeigt. Dabei hat es leider kein einziges Projekt aus unserer Region an Ems und Vechte auch nur in die Vorschlagsliste geschafft.

Hier geht es zur App und hier zum  Programmheft der Architektenkammer Niedersachsen, von deren Seite auch die Fotos dieser zu besichtigenden Objekte in unserer Region stammen. Leider sind es nicht sonderlich viele und darunter auch ein Baudenkmal mit einem anthrazitfarbenen Dach…nun ja:

(Übrigens gibt es im benachbarten Westfalen zeitgemäße Architektur in Rheine, Ahaus, Emsdetten, Greven, Tecklenburg und natürlich in Münster zu sehen. Mehr)

Dörpen

Emsbüren

Lingen (Ems)

Lingen (Ems)

Nordhorn

Schüttorf

Wietmarschen

Fiets4Daagse

24. Juli 2017

Fiets4Daagse
Kombinierte Bus-Radtour in die Region Drenthe
Lingen (Ems)/ Emmen-Drenthe
Mi 25. Juli – ab 8.30 Uhr
Kosten: 34,80 incl. Verpflegung etc.

Die Fiets4Daagse sind das Radfahr-Ereignis in den benachbarten Niederlanden. Die ohnehin schon fahrradaffinen Nachbarn lassen an diesen vier Tagen im Sommer fast alle Autos stehen und fahren Rad. Dazu bietet die LWT GmbH am kommenden Mittwoch, 26. Juli 2017 eine Bus- und Radtour an.

Um 8:30 Uhr startet in Lingen (Ems) der Bus von Lingen nach Emmen. Hier beginnt eine etwa 40 Kilometer lange Radtour durch die „magische Region Drenthe“. Auf der Strecke wird das Malerfestival Montmartre in Oosterhesselen besucht. Hier kann man Malern bei der Arbeit über die Schulter schauen. Danach führt die Tour vorbei an der Jantina Hellingmolen in Aaldenn und weiter zu dem bekannten Malerdorf Zweeloo, wo Vincent van Gogh ein Gemälde der Ortskirche gemalt hat (lks.). In der Oud-Saksische Koffie- & Pannenkoekenboederij im wunderschönen Ort Oud Aalden gibt es dann leckere Pfannkuchen zu essen. Die Radtour endet wieder in Emmen, wo es zu originalem Drentse Krentenwegge Kaffee/Tee gibt. Anschließend findet die Rückreise nach Lingen wieder mit dem Bus statt.

Im Preis von 34,80 € p. P. sind die Busfahrt inkl. Radtransfer, die Startgebühr, so wie Verpflegung enthalten. Die Karten gibt es in der Tourist-Information in #Lingen.

eigene Stimme

22. Januar 2016

„Seit Silvester, den Übergriffen, aber auch der daraus entstandenen Hetze gegen die Flüchtlinge, ist für Nawras Kadro seine Arbeit noch wichtiger geworden. Der syrische Journalist will vermitteln, erklären, zusammenführen. Und bekommt die Chance dazu durch den lokalen niedersächsischen Fernsehsender EV1.TV. Dort produziert der 29-Jährige Filme für Flüchtlinge.

Nawras Kadro ist 2013 aus Syrien geflohen, jetzt arbeitet er beim Lokalsender EV1.TV. Mit seinen Filmen will er Flüchtlingen dabei helfen, in Deutschland anzukommen.

Wegen der Unterbringung von bis zu 1000 Flüchtlingen in den ehemaligen ADO-Hallen hat sich in Aschendorf eine sogenannte Bürgerwehr gebildet. Das meldeten gestern die „Ems-Vechte-Welle“ und die Papenburger „Emszeitung“, der nord-emsländische Ableger der NOZ. Auf einer Facebook-Seite präsentiert sich tatsächlich seit Donnerstagnachmittag -natürlich anonym- die „Bürgerwehr Aschendorf„:

So Leute,
am 19.01.2016 wird Aschendorf/Papenburg nie mehr so sein wie früher. Wenn es Neuigkeiten gibt Postet es bitte hier. Bilder, Kommentare,Links,usw. bitte alles auf diese Seite damit wir gut Informiert sind. Wichtig ist das ihr auf eure Kinder und Frauen aufpasst!! Und bitte teilt diese Seite damit ganz Aschendorf bescheid weiß.

Parolen wie „Vorsicht! Wachsamer NachbarWachsamerNachbar“ (Foto unten via FB) und „Nicht mit uns!“ springen auf der FB-Seite ins Auge, die sich zudem zunächst mit dem Aschendorfer Stadtwappen schmückte. Weil das jedoch nicht gestattet war, wurde es inzwischen nach einem entsprechenden Hinweis aus dem Papenburger Rathaus von der FB-Seite entfernt.

Angeblich sind „ganz normale Bürger unserer Gemeinde und Umgebung“ in der Bürgerwehr. Auf Facebook liest man dazu altbekanntes, interpunktionsmäßig wie orthografisch ausbaufähiges Geseiere. O-Ton:

Wir wollen keine Selbstjustiz aber einen sicheren Ort in dem wir wieder leben können, ohne Angst zu haben, dass unser hart erworbenes Gut gestohlen wird oder unsere Kinder in Gefahr kommen. Sicherheit für uns alle soll an obererster Stelle stehen.

Ihr „Vertrauen in die Sicherheitskräfte“ sei nach eigenen Angaben „erschüttert“. Man rufe nicht zur Selbstjustiz auf, sondern wolle sich nur dafür einsetzen, ohne Angst vor Diebstählen, Einbrüchen oder sexuellen Übergriffen leben zu können. Die Aktivisten:

Wir stellen Transparent und offen klar das wir weder zu einer politischen Richtung noch zu irgendeiner Organisation oder Partei gehören. Die Verantwortlichen bei der Bürgerwehr Aschendorf / Papenburg sind parteilos und gegenüber jeder Person die Hilfe benötigt, neutral!“.

Die Bürgerwehr erntete allerdings sofort in zahlreichen Facebook-Kommentaren heftige Kritik, wobei kritische Kommentare „haufenweise gelöscht“ wurden. Außerdem entstand nur Stunden später auf Facebook die Gruppe „Bürgerwehr gegen die Bürgerwehr Aschendorf“  – leider auch anonym. Sie hat inzwischen knapp 250 Facebook-Likes, die Bürgerwehr etwa das Doppelte.

Bürgerwehren entstanden vor etwa drei Jahren zuerst im Osten Deutschlands, wo auch anders. Die ZEIT berichtete schon kurze Zeit später, wie eine krude „Bürgerwehr“ in Sachsen und Brandenburg Staatsmacht spiele. Seit „#Kölnhbf“ gibt es auch im Westen kein Halten mehr und mittels Facebook kann jede/r Durchgeknallte inzwischen so tun, als seien Recht wie Rechtschreibung bei ihm in besten Händen: „Ich bin kein Rechter, aber…“ In Bürgerwehren sammeln sich vor allem Rechtsextreme und Schlägertypen. Mehrfach gerieten freiwillige Ordnungshüter schon außer Kontrolle., wusste die ZEIT zu berichten: In Neuruppin standen im letzten Jahr mehrere Bewohner des Dorfes Kremmen vor Gericht, die polnische Erntehelfer verprügelt und stundenlang festgehalten hatten, weil sie sie des Einbruchs verdächtigten. Bestraft wurden sie ausgesprochen milde.

In Sachsen läuft seit Jahren ein selbsternanntes Freiwilliges Polizeihilfswerk Streife. Hinter der Gruppe verbergen sich die sog. Reichsbürger, ein Netzwerk von größtenteils  Rechtsextremen, das vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Als sie vor zwei Jahren in Bärwalde bei Dresden einen Gerichtsvollzieher festhielten und in Todesangst versetzten, konnte erst die Polizei helfen. Vor vier Wochen mussten sich die ersten vier von insgesamt 17 Beschuldigten vor dem Amtsgericht Meißen verantworten. Doch nur einer der mutmaßlichen Anhänger der Reichsbürgerbewegung erschien dabei zum Prozessauftakt und er wurde zu 22 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt, die anderen werden jetzt per Haftbefehl gesucht [mehr].

Nach den Kölner Silvesterereignissen haben sich in ganz kurzer Zeit in ganz NRW Bürgerwehren nach ostdeutschem Muster gebildet, berichtet der WDR. Seit heute ist dieselbe Bewegung in der emsländischen Provinz angekommen.

Die Reaktionen seitens der nord-emsländischen Größen auf die Aschendorfer Initiative sind erfreulicherweise gleichermaßen klar und eindeutig; sie finden sich hier. Der Leiter der Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim, Karl-Heinz Brüggemann, sprach von „überzogenem Aktionismus“. „Aktuell“ [er sagte wirklich „aktuell“] könne „die Polizei die objektive Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger in der Gemeinde garantieren“. In denjenigen Städten im Emsland und der Grafschaft Bentheim, in denen sich Notunterkünfte für Flüchtlinge befinden, gab es Brüggemann zufolge bislang auch keine Häufung von Straftaten wie sexuelle Belästigung, Ladendiebstahl, Bedrohung oder Sachbeschädigung. Gut zu wissen, auch dies hier.

Ab kommenden Dienstag -und damit einige Tage später als angekündigt- ziehen bis zu 1000 Flüchtlinge in die neue Notunterkunft in Aschendorf. Die seit vergangenem Oktober als Notunterkünfte genutzten Sporthallen in Lingen(Ems), Meppen und Sögel werden dann geräumt und stehen wieder für den Schul- und Vereinssport zur Verfügung.

Lingen – New York

6. Januar 2016

Über die Mühen der politischen Arbeit in der Provinz

Teil 1
Anfrage und Antwort im Rat  2014

Lingen (Ems) – Ratssitzung am 22.10.2014

TOP 12.3 Abbau von Telekommunikationsstellen
Herr Koop bat um Prüfung, inwiefern die von der Telekom geplante Einrichtung von sog. HotSpots, welche teilweise an Telekommunikationsstellen geknüpft sein sollen, durch den Abbau dieser Telekommunikationsstellen gefährdet sei….

Ratssitzung am 26.11.2014
…Herr Krone informierte, dass die Telekom Deutschland GmbH für die Einrichtung von HotSpots folgende Standorte/Bereiche mit entsprechend viel Publikumsverkehr ausgewählt habe:

Am Markt 2
Am Wall Nord 31
Bernd-Rosemeyer-Straße 18
Große Straße 22
Lookenstraße 20
Marienstraße 18
Neue Straße 1 …

Die Reichweite der HotSpots sei abhängig von der örtlichen Bebauung und betrage ca. 100 Meter Sichtweite.

Herr Krone teilte abschließend mit, dass somit keine HotSpots durch den Abbau der Telekommunikationsstellen an den Standorten Langschmidtsweg 35, Burgstraße 28, Kiesbergstraße 87, Nordhorner Straße 15, Altenlingener Weg 48, Jägerplatz 1 und Forstweg 10 betroffen seien (Planungs- und Bauausschuss am 15.10.2014 [Presse], Vorlage 320/2014).

 

Teil 2
Was andernorts möglich ist: Beispiel New York
[vom Kraftfuttermischwerk]

New York macht aus alten Telefonzellen WLAN-Hotspots

Bildschirmfoto 2016-01-05 um 21.11.25

Mal unabhängig von der Art der Betreibung ist das technisch eine vorbildhafte Innovation, finde ich.

Es soll das schnellste und größte städtische WLAN-Netzwerk der Welt werden: Das Projekt „Link NYC“ will 7500 Internetstationen mit superschnellem WLAN in die Straßen von New York bringen. Dafür werden derzeit ausrangierte Telefonzellen umgebaut. Der erste umgerüstete Netzkiosk ist am Dienstag in der Third Avenue enthüllt worden, schreibt die „Financial Times 

[…]

Bis Mitte Juli sollen bereits 500 weitere Internetstationen online sein.“
(mehr bei Spon)

Die Zellen, die dann zu Säulen werden, werden über einen Touchscreen verfügen, über den Nutzer auf Apps zugreifen können. Es werden USB-Ports zur Verfügung stehen, um leere Akkus zu laden und auch das Telefonieren innerhalb der USA wird von dort aus möglich sein. Notruf sowieso. Soweit zumindest die Vision von Link NYC.

Guckt mal, Berlin, München, Hamburg, Köln, Leipzig, Eisenhüttenstadt! [und Lingen!]

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