Steueroase
14. Juni 2013
„Es war lange angekündigt, praktisch ein Wahlversprechen. Nun will die rot-grüne Landesregierung ihren Worten Taten folgen lassen: Finanzminister Peter-Jürgen Schneider (SPD) hat vor, den Sitz der Hannoverschen Beteiligungsgesellschaft (HanBG) nach Hannover zurückzuholen. Die Beteiligungsgesellschaft des Landes war 2010 nach Groß Berßen (Landkreis Emsland) verlegt worden.
Groß Berßen in der Samtgemeinde Sögel ist ein kleines Steuerparadies – mit nur knapp 700 Einwohnern sogar sehr klein. Dort ist der Gewerbesteuersatz besonders niedrig, deshalb zog die HanBG 2010 dorthin. 2011 hatte die landeseigene Gesellschaft in Groß Berßen 4,2 Millionen Euro Gewerbesteuer gezahlt, in Hannover wären es etwa 1,9 Millionen Euro mehr gewesen. Und ein großer Teil der Steuern vom Land blieb in Groß Berßen. 2012 waren das knapp zwei Millionen Euro – eine gigantische Summe für den Ort. Dort wurden mit den Steuern vom Land unter anderem Spielplätze gebaut. Mit dem Geldsegen ist es nun aber leider schon wieder vorbei.
„Zum Ende des Jahres werden wir das Kapitel beenden“, sagte Schneider am Donnerstag. Das 25 Quadratmeter große Büro in Groß Berßen, das 100 Euro Monatsmiete kostet, werde geschlossen. Die…“ [weiter beim NDR]
Nachtrag:
Hier der aktuelle Kommentar zur Hümmlinger Steueroase von NOZ-Mann Hans Brinkmann, der einst mit Inbrunst für die LT das hohe Lied der CDU in Lingen sang und dem ich schließlich, als er längst für die NOZ in Hannover werkelte und dasselbe tat, das Sie angeboten habe, weil er nur noch CDU-Positionen einnahm und dies mit großer Emphase. Er sieht „Schaden für das Land“ und umschreibt mit sorgenvoller Miene die Annahme, wo wir denn da hinkämen, wenn…
[Foto: Großsteingrab in Klein Berßen, © leguan001]
Da ist Groß Berßen ja nun das traurige Schicksal der früheren Steueroase Norderfriedrichskoog erspart geblieben. (Dreizehn Höfe, 500 Firmen, das war mal die Steueroase im hohen Norden) Die Normalität kehrt zurück nach Groß Berßen.
Schon seltsam, der „fachkundige“ Kommentar des Herrn B. heute in der Zeitung ist online nicht auf der OZ Seite -oder ist mir entgangen.
Vielleicht versucht Her B. ja auch, sich mal mit den einschlägigen Gesetzestexten und Urteilen zu befassen und überdenkt sein Geschreibsel. Anzuraten wäre es ihm auf jeden Fall.
Die Begründung zur Sitzverlegung, die der aktuelle Finanzminister gegeben hat, hat er jedenfalls nicht begriffen. Aber hat Herr B. die überhaupt gelesen?