9-Euro-Ticket/4

1. Juni 2022

In den Printmedien findet man gerade viele Tipps und Hinweise, was beim 9-Euro-Ticket zu beachten und wichtig sei.  Also vieles über Kinder, Fahrräder, DB-Fernverkehr, Verkehrsverbunde, kleine und große Hunde usw.

Die will ich hier nicht wiedergeben, weil man sie leicht googeln kann. Doch dieser Twitter-Thread von @achisto ist schon etwas flotter und nicht nur für alle Bahn-Neulinge, oder? Ein Lesebefehl:

https://twitter.com/achisto/status/1529440470111293440?s=20&t=XSLuf2bZW6Hl5ht4ERsq5g

 

9-Euro-Ticket/3

1. Juni 2022

Da hat unsere Stadt einmal mehr richtig geglänzt: Pünktlich zum Start des bundesweiten 9-Euro-Tickets fiel heute -man ahnt es- der vor sechs Monaten mit großem Tamtam eingeweihte Aufzug zu Bahnhof-Bahnsteig zwo aus. Gehbehinderte und Radfahrende können jetzt sehen, wo sie bleiben. Denn natürlich fahren während des neuerlichen Aufzugausfalls nicht – trotz mehrfacher Zusage- die Züge Richtung Emden nicht auf Gleis 1 ein, das barrierefrei zu erreichen ist. Wo kämen wir denn dahin, würde man sich auf die Angaben der Deutschen Bahn verlassen können.

Die Lingener Ratsparteien CDUSPDFDP (+OB) glänzten auch noch in einem anderen Punkt. Unsere BürgerNahen hatten am 23. März einen Dringlichkeitsantrag für die Ratssitzung am Folgetag eingebracht. Die BN wollte erreichen, das 9-Euro-Ticket allen Auszubildenden, Praktikanten der Stadt und den städtischen Mitarbeitern in den niedrigen Besoldungsgruppen des einfachen und mittleren Dienstes sowie der Eingangsstufe des gehobenen Dienstes und den entsprechenden Arbeitern und Angestellten als abgabenfreie Sachleistung zur Verfügung stellen. Außerdem sollten alle rund 200 Inhaber des LingenPasses -eines wenig beachteten Sozialpasses für Menschen mit geringem Einkommen- das 9-Euro-Ticket kostnlos erhalten.

Doch ohne jede inhaltliche Diskussion wurde der Antrag von der Ratsvorsitzenden Annette Wintermann (CDU) nicht auf die Tagesordnung genommen. Dass sie damit die eigene  Geschäftsordnung des Rates missachtete, die eine Aussprache über die Dringlichkeit zwingend vorsieht, macht deutlich, wie groß die Angst der CDUSPDFDP-Ratsmehrheit (+ OB) vor einer Debatte war. Die sämtlich gut situierten Herrschaften wollten damit eine inhaltliche Diskussion über das 9-Euro-Ticket vermeiden. Das war aber auch willkürlich und zwar deshalb, weil erst drei Tage zuvor am Samstag das Gesetz im Bundesgesetzblatt veröffentlicht worden war und bekanntlich heute in Kraft tritt. Berücksichtigt man dann noch, dass die BürgerNahen zwei Mal im März im Stadtrat und Anfang im Mai im Verwaltungsausschuss gefragt hatten, was die Stadt plane und beide Male zu hören bekam, man wisse nicht was komme, ist offenkundig:

War angesichts des Zeitrahmens dieBeschlussfassung zum 9-Euro-Ticket tatsächlich nicht dringlich? Die nächste Ratssitzung ist nämlich erst Anfang Juli…

Das Endergebnis der diesjährigen „Stunde der Gartenvögel“ steht fest. „Wir haben inzwischen alle Meldungen ausgewertet und können nun das Endergebnis der Vogelzählung bekannt geben“, freut sich Hanna Clara Wiegmann von der NABU Regionalgeschäftsstelle Emsland/ Grafschaft Bentheim. Das Spitzenfeld ist wenig spektakulär; dennoch gibt es einige Veränderungen zu den Vorjahren.

Auf den ersten drei Plätzen liegen im Emsland und der Grafschaft Bentheim, Haussperling, Amsel und Kohlmeise, gefolgt von Blaumeise auf Platz vier. Auf dem fünften Platz liegt im Emsland die Ringeltaube und in der Grafschaft Bentheim die Dohle. Der zum ersten Mal öffentlich gewählte Vogel des Jahres im Jahr 2021, das Rotkehlchen, fliegt im Emsland auf Platz neun und in der Grafschaft Bentheim auf Platz sechs und ist im Vergleich zum Vorjahr seltener gezählt worden.

Die Top Drei in Niedersachsen sind ähnlich mit den Platzierungen dieser Region. Der einzige Unterschied besteht darin, dass in Niedersachsen der Star auf Platz drei ist. „Dies ist eine erfreuliche Überraschung, da dessen Bestände infolge des Verschwindens von Wiesen und Weiden, in denen der Star seine Nahrung findet, seit Jahren rückläufig sind“, so Wiegmann. Im Emsland schafft es der Star auf Platz sieben und in der Grafschaft Bentheim auf Platz zwölf.

Besonders auffällig in diesem Jahr sind die Zahlen für die Nachtigall. Im Vergleich zu den letzten Jahren wurde die Nachtigall deutlich häufiger gesichtet. Konkret erzielt sie bundesweit ein Plus an Sichtungen von 114 Prozent; in Niedersachsen sogar ein Plus von 253 Prozent. Die Nachtigallen waren in diesem Jahr etwa eine Woche früher aus ihren Winterquartieren in Afrika zurück als im letzten Jahr. Entsprechend früher startete auch die Balz- und Brutaktivität. „Die Stunde der Gartenvögel ist in diesem Jahr offenbar in die Phase der größten Balzaktivität der Nachtigall gefallen. Viele Männchen waren noch auf der Suche nach einer Partnerin. Daher konnten so viele der variantenreichen und ausdauernden Sänger am zweiten Maiwochenende gehört und gesehen werden“, erklärt Wiegmann. Dass die Nachtigall in diesem Jahr so häufig zu sehen und vor allem noch mehr zu hören war, freut die Ornithologen des NABU besonders. „Nachtigallen gehören zu den wenigen Langstreckenziehern, die im Bestand zunehmen“, sagt die NABU-Mitarbeiterin. „Laut Nationalem Vogelschutzbericht hat sich ihre Anzahl allein zwischen 2004 und 2016 um 26 Prozent erhöht.“

Auch Mauersegler, Mehlschwalben und Rauchschwalben konnten in diesem Jahr insbesondere in Niedersachsen deutlich häufiger gesichtet werden. „Das liegt sicher auch an der stabilen Hochdruckwetterlage mit schönem Wetter am Zählwochenende, die eine Beobachtung dieser Tiere leichter machte“, nimmt Hanna Clara Wiegmann an.

Hinsichtlich der Teilnehmendenanzahl ist jedoch ein Rückgang zu verzeichnen: In Niedersachsen haben in diesem Jahr 7.381 Vogelfreunde vom 13. bis 15. Mai an der Mitmachaktion teilgenommen und aus über 5000 Gärten und Parks 182.929 Vögel gemeldet. Bundesweit haben sich fast 67.000 Menschen beteiligt. Insgesamt wurden über 1,6 Millionen Vögel gezählt. „Die Rekord-Teilnahme während der vergangenen zwei Jahre konnte leider nicht erreicht werden. Dies hängt sicherlich mit dem guten Wetter und den wegfallenden Einschränkungen der letzten zwei Jahre zusammen“, vermutet Hanna Clara Wiegmann. „Dennoch besteht nach wie vor ein großes Interesse der Menschen an der natürlichen Vielfalt vor ihrer Haustür.“

Die „Stunde der Gartenvögel“ ist eine wissenschaftliche Mitmachaktion von NABU und seinem bayerischen Partner LBV (Landesbund für Vogelschutz) und findet seit 2005 jedes Jahr am zweiten Maiwochenende statt. Jeder kann mitmachen und die Vögel zählen, die er oder sie im Laufe einer Stunde sieht oder hört.

Die nächste Mitmachaktion des NABU läuft schon vom 3. bis 12. Juni: Dann werden beim „Insektensommer“ wieder Sechsbeiner gezählt und gemeldet. Weitere Informationen zur Aktion unter www.insektensommer.de.
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Sperling Bild von suju-foto auf Pixabay