HIV

16. Juli 2010

Am Sonntag beginnt in Wien die 18. Welt-Aids-Konferenz, zu der mehr als 20.000 Teilnehmer erwartet werden. Weltweit sind nach Angaben der Vereinten Nationen 33,4 Millionen Menschen mit HIV infiziert. Allein im vorletzten Jahr  starben zwei Millionen Menschen an den Folgen der Immunschwächekrankheit.

Zu beklagen sind seit Ausbruch der Epidemie vor knapp 30 Jahren  25 Millionen Aids-Tote weltweit. Im südlichen Afrika leben 22,4 Millionen Menschen mit HIV oder Aids. Das sind etwa zwei Drittel aller HIV-Infizierten weltweit. In Deutschland leben etwa 67.000 Menschen mit dem HI-Virus, im Emsland geschätzt mehr als 200, derer sich die AIDS-Hilfe Emsland angenommen hat

Dem Berliner Robert-Koch-Institut zufolge sind bundesweit die Neuinfektionen während der vergangenen zehn Jahre  deutlich gestiegen. Steckten sich 2001 insgesamt 1440 Menschen neu mit HIV an, waren es im vergangenen Jahr mehr als 2.850 Menschen.

Die Deutsche Aids-Hilfe sieht trotz dieser Zahlen in der Bundesrepublik keine „neue Sorglosigkeit“. „Wir sind davon überzeugt, dass das sehr, sehr selten ist. Weder Umfragen noch unsere Erfahrungswerte bestätigen das“, sagte die Aids-Hilfe-Geschäftsführerin Silke Klumb am Freitag in Berlin. Man müsse immer die individuellen Lebensumstände der Patienten im Blick haben. „Es gibt Situationen, da sind sie rein psychisch nicht in der Lage, auf sich selbst zu achten und sich zu schützen“, sagte Klumb.

Schwerpunkt der Arbeit der Aids-Hilfe sei im Moment unter anderem die Arbeit mit Prostituierten, sagte Klumb. Viele der Prostituierten aus osteuropäischen Ländern hätten einen „katastrophalen Bildungsstand“ und seien kaum informiert über Krankheiten. Hier versuche die Aids-Hilfe, feste Kontakte zu knüpfen, um alle der beteiligten Frauen zu erreichen. Es sei aber ein Gerücht, dass der  Infektionsgrad unter Prostituierten gestiegen sei.

Nachtrag vom 23.07.: Inzwischen ist die Konferenz zu Ende gegangen. Hier berichtet die NZZ über die Ergebnisse.

Quellen: © afp/ddp/aerzteblatt.de/NZZ

Kunstpreis

16. Juli 2010

Der (19.) Lingener Kunstpreis 2010 geht in diesem Jahr an die in Berlin lebende Malerin Birgit Megerle. Die mit 7500 Euro dotierte Auszeichnung wirdvim September an die 1975 im baden-württembergischen Geisingen geborene Künstlerin vergeben werden.

Birgit Megerles figurative und abstrakte Malerei charakterisiert eine künstliche, steife und bühnenhafte Atmosphäre. So wirken die von ihr realistisch dargestellten Frauenfiguren, die mit ihren dynamischen und forschen Posen Zielstrebigkeit und Handlungsbereitschaft signalisieren, „unter anderem aufgrund einer diffusen Lichtwirkung gleichzeitig seltsam irreal und entrückt“ (NOZ). So thematisiert das Werk Birgit Megerles  gesellschaftliche Zwänge und Möglichkeiten gleichermaßen. Die Kunsthalle Lingen zeigt vom 4. September bis zum 14. November eine Einzelausstellung von Birgit Megerle. Dazu erscheint auch ein Katalog.

Der Lingener Kunstpreis hat sich als Förderpreis für junge deutsche Künstler längst bundesweit einen Namen gemacht. Er wird in diesem Jahr von Harald Müller, geschäftsführender Gesellschafter der  Erwin Müller Gruppe,  gestiftet.

Die Jury des Kunstvereins, die die Preisentscheidung traf, bestand aus den Mitgliedern des Arbeitskreises Ausstellungen Sigrid Hohoff, Petra Kunzelmann und Richard Lange sowie Melanie Bono (Kuratorin für zeitgenössische Kunst am Westfälischen Landesmuseum in Münster), Dr. Vanessa Joan Müller (Direktorin Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen in Düsseldorf) und Geschäftsführerin Meike Behm.

(Foto: Kunstverein Lingen)