Sexy

21. Januar 2012

Die Auszeichnung zeichnete sich bereits Ende letzten Jahres ab. Da schrieben die Macher des größten und wohl auch einflussreichsten deutschen Musikmagazins „Intro“ (Druckauflage rund 140.000) in ihrem Editorial über „Neue Helden, alte Wegbegleiter – und vor allem nicht nur Dates in den Metropolen, sondern eben auch in der sexy Peripherie. Hallo Lingen, hallo Offenbach und Co.!“

Er ist schon sexy: Der „Alte Schlachthof“ in unserem Städtchen. Der Beleg: Auch in diesem Jahr hat er es bei introX unter die besten Clubs in Deutschland geschafft. Jährlich bittet das Magazin seine Leser um ihre Wahl der Besten und, siehe da, gleich hinter international bekannten Clubs in den Metropolen wie Uebel & Gefährlich (Hamburg) und dem Berghain (Berlin) rangiert unser Schlachthof auf Platz 3 (Ausriss re.).

Der kreative Stefan Epping, sein Auszubildender Johannes Fehren und das größtenteils ehrenamtlich arbeitende Konzert- und Veranstaltungsteam dürfen also feiern. Sie sind wieder auf dem Treppchen, nach Platz 1 vor zwei Jahren und „nur“ Rang 11 im letzten Jahr, als der Schlachthof bei der Kür ganz knapp außerhalb der Top 10 gelandet war. Ihr Erfolg schlägt sich auch in den Besucherzahlen des letzten Jahres nieder und ordentlichen Finanzen, wie man hört.

Niemand verkörpert den Erfolg der Spitzen-Kultureinrichtung so wie Stefan Epping, der Kopf des Konzertbereichs. Und das ist das Problem: Denn es gibt den Plan, ihn zum Projekt Emslandarena abzukommandieren – für die Handvoll denkbaren Großkonzerte im Jahr und das sonstige Programm der Millionenmultifunktionshalle, die mit und ohne „Stepping“(Spitzname) nach den Berechnungen des Rechnungsprüfungsamtes jährlich einen Zuschuss aus den städtischen Mitteln von rund 2 Mio Euro brauchen wird. Und die Erfolgsgeschichte Alter Schlachthof könnte damit auch bald vorüber sein. Schade.