Free Seat – Blue

9. April 2017

Der Pianist Pedro Carneiro Silva hat sich im Sommer 2016 mit dem Filmemacher Ardalan Aram zusammengetan und am Hermannplatz in Neukölln ein Nord Piano aufgestellt.

Dabei standen zwei Stühle. Einer, auf dem der Spielmann an seinen Tasten saß, einer der frei war, Kopfhörer bot und auf etwaige Hörer wartete. Alles ganz ungezwungen. Und wenn sich dann dort wer auf den freien Stuhl setzte, bekam er die Kopfhörer auf und quasi eine Privatvorstellung am Klavier. Mitten in der Stadt. Urbane Klaviaturromantik wie sie schöner kaum sein kann.

A keyboard and an empty chair with headphones are placed in an urban space. A song is created in the moment for every person who takes a seat. This performance piece at Hermannplatz was an invitation to stop for a moment and dive into another realm within the public space. No explenation, no rules and no expectations were set, just a moment of encounter through music.
„Free Seat“ is a collaboration between the Brazilian musician Pedro Carneiro Silva and the Iranian/German filmmaker Ardalan Aram.
Berlin, July 2016

(gefunden bei Das Kaftfuttermischwerk)

bessere Landwirtschaft

9. April 2017

Nur damit Sie wissen, was ansteht:

„32 Mal Pestizide inklusive“, „Bis zu 80 Prozent reduziert“ und „Osterhase: Limitierte Auflage“ – mit diesen Motiven der Werbeagentur „Zum goldenen Hirschen“ will der NABU die Menschen in Deutschland für eine bessere Landwirtschaft auf EU-Ebene mobilisieren. Der Zeitpunkt dazu ist gezielt gewählt: Vom 2. Februar bis 2. Mai läuft die Bürgerbefragung des EU-Agrarkommissars Phil Hogan zur EU-Agrarpolitik. Im Rahmen der europaweiten Aktion #LivingLand ruft der NABU deshalb gemeinsam mit vielen anderen europäischen Umweltverbänden dazu auf, sich aktiv für eine nachhaltige und faire Agrarpolitik einzusetzen.

„Die industrielle Landwirtschaft geht uns alle an. Sie ist die größte Bedrohung für die Natur und unsere eigenen Lebensgrundlagen. Wir haben jetzt die einmalige Chance, die EU-Agrarpolitik zu verändern. Mit sehr vielen Stimmen europaweit möchten wir einen Wandel für eine faire, gesunde und nachhaltige Landwirtschaft erreichen“,erläutert Angelika Richter, stellvertretende Bundesgeschäftsführerin des NABU. Die Kampagne habe es geschafft, „diese komplexe Thematik verständlich und mit einfachen, plakativen Aussagen für die Öffentlichkeit aufzubereiten.“

AEG

9. April 2017

Ok. Dann greif‘ ich das an diesem Frühlingssonntag einfach auf: In Berlin wurde am Donnerstag „der wichtigste deutsche Musikpreis“ verliehen. Das ist der Echo. In der Süddeutschen hat Julian Dörr dazu geschrieben, dass das alles egal sei. „Weil die deutsche Popkultur egal ist. Das ist hart, aber man muss es so sagen, weil den Deutschen ihre Popkultur nicht wichtig ist. Deshalb hat auch dieser Text wieder seine Daseinsberechtigung, obwohl er sich ohne Zweifel einreiht in das beliebte Hau-den-Echo-Spiel, in dem sich die intellektuelle Medienblase diese Landes gerne alljährlich misst. Jan Böhmermann hat dieses Spiel seinem Song „Menschen Leben Tanzen Welt“ für den Echo 2018 durchgespielt. Er ließ den Text von fünf Gelsenkirchener Schimpansen zusammenstellen und hofft nun, sie werden im kommenden Jahr ausgezeichnet. Aber zurück zum Echo. Der Popkritiker, um es mal mit den Worten des viel zu früh verstorbenen Autors Martin Büsser zu sagen, muss Scheiße auch als Scheiße benennen – sonst ist seine Arbeit überflüssig geworden.“

Dann schaun wir mal das Böhmermannsche Original (mit AEG-Staubsauger) und…

wundern uns über manche Reaktion 


Campino beim Echo 2017 im Wortlaut:

„Vielleicht bin ich da ein bisschen altmodisch und konservativ, aber im Gegensatz zu diesem Böhmermannschen Zeitgeistgeplapper finde ich durchaus, dass Musik und soziales Engagement zusammen passen und ich möchte hiermit jeden Künstler aufrufen, sich nicht den Schneid abkaufen zu lassen, wenn er sich für irgendwas sozial engagieren will oder sich nützlich machen will. Nur noch ein Satz zu diesem Thema: Lieber uncool sein als ein cooles Arschloch, das nicht in der Lage ist, sich konstruktiv einzubringen. Vielen Dank. In diesem Sinne: Film ab für Viva Con Agua.“


… und die Reaktion auf die Reaktion …


… und die Reaktion auf die Reaktion auf die Reaktion.


 

Tweet des Tages

9. April 2017

und ein update mit einem historischen Rückblick des bolivianischen UN-Botschafters Sacha Llorenti vom vergangenen Freitag im UN-Sicherheitsrat:

Die ungarische Regierung – und die Parlamentsmehrheit  – erzwingen mit einem neuen Hochschulgesetz die Schließung der Central European University (CEU;Logo lks), einer in Budapest ansässigen amerikanischen-ungarischen Kooperation, die internationale Studienabschlüsse anbietet. Die Universität ist stark geisteswissenschaftlich ausgerichtet und mit ihrer internationalen Ausricht der nationalkonservativen Regierung Orbán ein Dorn im Auge. Die neuen gesetzlichen Bestimmungen sind gezielt gegen die CEU gerichtet, die von einer Stiftung getragen wird, die sich Demokratie und Liberalität auf die Fahnen geschrieben hat.
Der Gründer der CEU, der ungarischstämmige US-Milliardär George Soros (), ein Überlebender des Holocaust hatte nach der Wende, einen Großteil seines Gelds für den Aufbau demokratischer, liberaler und offener Gesellschaften in Osteuropa gespendet und dabei Anfang der 1990er Jahre auch die CEU gegründet, deren Ziel die Ausbildung einer neuen demokratischen Elite für die Region war.Der Gründer der CEU, der ungarischstämmige US-Milliardär George Soros, ein Überlebender des Holocaust hatte nach der Wende, einen Großteil seines Gelds für den Aufbau demokratischer, liberaler und offener Gesellschaften in Osteuropa gespendet und dabei Anfang der 1990er Jahre auch die CEU gegründet, deren Ziel die Ausbildung einer neuen demokratischen Elite für die Region war.
In einer Rede vor dem Europaparlament kritisiert Bundespräsident Frank-Walter Stenmeier die ungarische Regierung. „Wenn wir ein Leuchtturm sein wollen für Rechtsstaat und Menschenrechte in der Welt, dann darf es uns nicht egal sein, wenn dieses Fundament im Inneren Europas wackelt.“ Mit Blick auf die CCEU sagte er, Europa dürfe nicht schweigen, wenn einer Universität in Budapest „die Luft zum Atmen genommen werden soll“.
Orbán, der einmal selbst von einem der Stipendien profitiert hat, wirft Soros vor, hinter der Flüchtlingswelle zu stecken und einen Austausch der Bevölkerung in Europa  anzustreben – Rassismus und Verschwörungstheorien feiern Auferstehung.
Medienberichte

Seite der CEU

Stellungnahme der Association of Hungarian Archaeologists (MRSZ) betont die Bedeutung der CEU für das Fach

nicht sonderlich engagiertes Statement der US-Regierung

Petition

Links: Orbán und die Archäologie

(Crosspost von Rainer Schreg auf Archaeologik; Archaeologik ist ein Wissenschaftsblog zu Themen aus den Feldern Archäologie und Kulturgutschutz. Das Augenmerk gilt weniger sensationellen Neufunden, sondern einer kritischen Archäologie, die sich mit methodisch-theoretischen, wissenschaftspolitischen und gesellschaftlichen Aspekten der Archäologie auseinandersetzt.)