Nachfrage
30. Dezember 2022
Eine Nachfrage drängt sich auf, nachdem vorgestern ein junger Sportler beim Eröffnungsspiel des Veltins-Cup gestorben ist:
In der Kiesberghalle gibt es keinen Defibrillator. Thomas Davenport, Vorsitzender des Turnierveranstalters TuS Lingen, hat dies am Donnerstag gegenüber der Presse bestätigt. Weder in der Sporthalle noch der Friedensschule noch in ihrem neuen Mensagebäude gibt es ein solches modernes Erste-Hilfe-Gerät. Auch in den beiden neuen Kindergärten nebenan nicht. Beim Um- und Neubau soll seitens der Verantwortlichen der Friedensschule auf die Anschaffung eines Defibrillators gedrängt worden sein. Die Stadt habe dies abgelehnt. Ich höre, mehrfach und vergeblich.
Meine Nachfrage: Warum ist das so?
„Der nächste Defi war laut App bei BMW Helming. Dahin sind wir sofort gefahren und haben
diesen Defi geholt“, informiert Thomas Davenport. Zum Einsatz sei das Gerät aber nicht mehr gekommen. „Als der kam, waren die alarmierten Rettungskräfte schon da.“ Sie brauchten acht Minuten zur Kiesberghalle. Schon wenige Augenblicken nach dem Zusammenbruch hatte zuvor eine Ersthelferin mit der Herzdruckmassage begonnen.
Der 24jährige verstorbene Mann spielte seit Jahren engagiert Fußball, beim TuS, in Freren, Thuine, Lengerich-Handrup und seit dem vergangenen Sommer im Bezirksligateam des SV Olympia Laxten. Auf seiner FB-Seite ist zu lesen: „Ich liebe Fußball spielen.“ Nach bisher mir nicht bestätigten Informationen musste er aber aus gesundheitlichen Gründen zwei Spiele abbrechen, zuletzt im November in einem Meisterschaftsspiel.
Der Verstorbene war gläubiger Muslim. Den Glaubensriten entsprechend wird er bereits heute früh um 10 Uhr auf dem Friedhof in Meppen beigesetzt. Eine Obduktion, um die Todesursache zu klären, hat nicht stattgefunden.
Ohne Obduktion bleibt die Todesursache ungeklärt. Auch die Frage nach dem Nutzen eines Defi kann in diesem Fall nicht abschließend geklärt werden. Unbestritten ist aber der Sinn eines AED Gerätes. Unlängst wurde einer Person in der KSK Lingen das Leben gerettet. Daher muss geklärt werden, warum in einem öffentlichen Gebäude kein AED vorhanden ist. Kostengründe oder Naivität?
Ohne Obduktion bleibt die Todesursache ungeklärt. Auch die Frage nach dem Nutzen eines Defi kann in diesem Fall nicht abschließend geklärt werden. Unbestritten ist aber der Sinn eines AED Gerätes. Unlängst wurde einer Person in der KSK Lingen das Leben gerettet. Daher muss geklärt werden, warum in einem öffentlichen Gebäude kein AED vorhanden ist. Kostengründe oder Naivität?
Mein Beileid allen Angehörigen und Freund*innen des jungen Mannes!
Ob der schnelle Einsatz eines Defibrillators sein Leben hätte retten können – das wissen wir nicht. Unbestritten ist jedoch, dass so ein automatisierter Defi (AED) dies in vielen Fällen kann. Man muss nur wissen, wo der nächste ist. Es gibt einige Apps, die die meisten Standorte anzeigen und allerlei hilfreiche Zusatzfunktionen bieten, z.B. „Defikataster“ (Android) oder „Defi App“ (iOS). Ob die App alle Standorte anzeigt ist nicht sicher, aber wenn der Defi am Waldhotel gespeichert ist dann ist das schonmal ein guter Hinweis auf Vollständigkeit.
Die Bedienung der Geräte ist übrigens völlig unkompliziert – sofort beim Öffnen werden alle nötigen Schritte klar und deutlich angesagt, und man kann damit wirklich keinen Schaden anrichten.
Ganz wichtig auch: macht einen Erste-Hilfe-Kurs! Und frischt Eure Kenntnisse alle paar Jahre auf.