Höhe

14. August 2009

whh_150x100Unterstellen wir mal, dass es den Mannen um OB Heiner Pott tatsächlich darum gegangen ist, die Wilhelmshöhe zu erhalten; dann können sie jetzt einen Erfolg verbuchen. Eine Bürgerinitiative um den regionalen Gastronomiepapst Heinrich Essmann hat sich zusammen gefunden, um die  traditionsreiche Kulturstätte zu erhalten. Die 1848 vom Kaufmann Wilhelm Hungeling im Rahmen eines ersten Konjunkturprogramms erbaute Lingener Wilhelmshöhe bleibt auch mehr als 160 Jahre nach ihrer Fertigstellung  erhalten. Ich muss sagen, dass ich mich darüber sehr freue.
Nicht nur ein Mal  hab‘ ich vor 50 Jahren „auf der ‚Höhe'“ ein halbes Glas „Regina“-Limonade für 15 Pfennig getrunken. Meine Oma und mein Opa wohnten nebenan. Manches Fest habe ich später dort gefeiert, auch ein sehr persönliches. Ich räume ein, das macht mich beim Thema Wilhelmshöhe  sentimental.

In der Sache freue ich mich folglich über die aktuelle, vorbildliche Bürgerinitiative, die das traditionsreiche Haus erhalten will, indem sie es den lokalen Gastronomen für einzelne Veranstaltungen überlässt. Robert Blanke, Thomas Diepenbrock, Heinrich Essmann, Burkhard Kirchhoff und andere haben angesichts des drohenden Abbruchs der Höhe ebenso klug wie engagiert gehandelt. Die Stadt wird ihnen das Objekt zu einem symbolischen Erbbauzins von 1 Euro pro Jahr überlassen. Die Unterhaltskosten bis zu 100.000 Euro pro Jahr wollen sie aufbringen. Mit ihnen wird die Stadt einen Vertrag  abschließen (müssen), der denkbare Spekulationen unterbindet und die Wilhelmshöhe erhält, so wie sie ist.
Es klappt, wünsch‘ ich mir. Die ganze Stadt hätte etwas davon. Und auch wenn „die Regina“ inzwischen etwas teurer ist, werd ich zur Eröffnung ein paar Flaschen der orangefarbenen Brause ausgeben.