Avicii gestorben

20. April 2018

Der schwedische DJ und Produzent Avicii ist gestorben. Tim Bergling, wie der 28-Jährige mit bürgerlichem Namen hieß, sei am Freitag in Maskat im Oman tot aufgefunden worden, berichtete die Zeitung „Dagens Nyheter“ unter Berufung auf Berglings Sprecherin Ebba Lindqvist. Nähere Informationen zur Todesursache gab es zunächst nicht. Die Familie bitte um Rücksichtnahme. Avicii hatte 2013 mit „Wake Me Up“ einen Welthit gelandet. Es ist der Song mit den zweitmeisten Downloads überhaupt in Deutschland.

Oman

12. Dezember 2011

Ein bisschen Yellow: Die NWZ berichtet nämlich über die Reise des Bundespräsidenten in den mittleren Osten:

Bundespräsident Wulff besucht von einem Emsländer geführtes Betonwerk. Das Unternehmen Europoles, das Christof Nottbeck aus Lingen leitet, wurde als eines der fünf besten im Land ausgezeichnet. Der frühere Zehn-Mann-Betrieb ist heute einer der Weltmarktführer.

„Vorsicht, gleich geht’s los“, sagt Christof Nottbeck. Der 35-Jährige zieht Bundespräsident Christian Wulff ein Stück zurück. Ein Zement-Steine-Gemisch fällt in eine lange Form, Maschinen drehen sich mit rasendem Tempo. „Schleuderbeton“ für Licht- und Strommasten, heißt das Verfahren. Wulff staunt, wie hier gearbeitet wird. Hier – das ist mitten in der Wüste von Oman. Im Einsatz: deutsche Hochtechnologie. Und der Geschäftsführer kommt aus Lingen im Emsland. Zwei Niedersachsen unter sich.

„Ich bin beeindruckt“, sagt Wulff den Skeptikern, die sich wunderten, warum der Bundespräsident auf seiner Golfstaaten-Reise Zeit findet, ausgerechnet das Betonwerk „Europoles“ bei Nizwa zu besuchen. Die Deutschen sind so tüchtig, dass Sultan Qabus bin Said Taimur Al Said das deutsch-omanische Gemeinschaftsunternehmen 2010 zu einem der fünf besten im Land ausgezeichnet hat. „Wir wollen den Preis auch dieses Jahr gewinnen“, sagt ein sichtbar stolzer Emsländer unter dem Porträt des Herrschers. Dieser lächelt.

Wieso macht ein studierter Wirtschaftsingenieur aus Lingen ausgerechnet Karriere in einer Gegend, wo im Sommer locker 50 Grad Hitze auf dem Thermometer stehen? „Wir fühlen uns ausgesprochen wohl“, sagt Nottbeck im Gespräch mit dieser Zeitung. Vor einem Jahr zog der Ingenieur mit seiner Familie – dazu gehören zwei Töchter – nach Oman. „Die Jüngste wurde vor drei Wochen in Omans Hauptstadt Muscat geboren“, erzählt Nottbeck, der „bedauert“, dass sein Nachwuchs „nicht Omanin werden kann“. Eine Geburt im Land reicht….“

weiter bei der NWZ

Emslandreeder

29. Dezember 2010

Die Welt ist viel kleiner,als man denkt. Auch für Emsländer:
Vor der Küste von Oman haben Piraten jetzt ein im vergangenen Sommer gekapertes emsländisches Frachtschiff frei gelassen, aber nahezu zeitgleich einen weiteren „Vessel“ aus dem Emsland entführt. Es ist das dritte gekaperte Schiff aus unserer Region;außerdem war  im November ein Piratenüberfall auf das gerade erst in Dienst gestellte  Schiff „MSC Bremen“ gescheitert, das zur Harener Reederei Schepers gehört.  Wie die EU-Mission Atalanta in Brüssel bestätigte, wurde am Montag dieser Woche die unter der Flagge von Antigua und Barbuda fahrende EMS Rivera gekapert. Sie wird von der unlängst von Leer nach Papenburg umgezogenen Grona Shipping  bereedert. Der Überfall auf das Schiff hat sich rund 300 Kilometer nordöstlich des Hafen Salalah vor der Küste des Sultanats Oman ereignet. Der Frachter, so ein Atalanta-Sprecher,  sei mit acht Besatzungsmitgliedern auf dem Weg von den Vereinigten Arabischen Emiraten nach Griechenland gewesen; sieben der Seeleute seien Philippinos, der Kapitän Rumäne. Das erst jüngst in Dienst gestellte Schiff hat Erdölprodukte geladen.

Nahezu gleichzeitig gaben somalische Piraten den im Emsland bereederten „Marida Marguerite“ wieder frei – nach mehr als einem halben Jahr. Der Chemietanker sei  mit seinen 22 Mann Besatzung auf dem Weg in sichere Gewässer, bestätigte Andrew Mwangura vom Ostafrikanischen Seefahrerhilfsprogramm. Die Piraten haben offenbar ein Lösegeld in Höhe von 5,5 Millionen Dollar erhalten, das per Fallschirm auf das Schiffsdeck abgeworfen worden sei. Der  Chemietanker der Harener OMCI Shipmanagement GmbH & Co. KG war im Mai rund 120 Seemeilen vor Salalah und damit nur rund 50 Seemeilen von dem jetzigen  Überfall entfernt  von Seeräubern gekapert und nach Somalia verschleppt worden. Das Schiff  fährt unter der Flagge der Marschall-Inseln mit einer aus Indien und Bangladesch stammenden Besatzung unter einem ukrainischen Kapitän.

Am 5. Mai 2009 war mit der „MS Victoria“ der Harener Reederei Intersee (Foto oben: © Intersee) auf dem Weg von Indien nach Saudi-Arabien das erste Schiff eines Emslandreeders von somalischen Piraten gekapert worden, obwohl es in einem Konvoi fuhr. Die elf rumänischen Besatzungsmitglieder des mit Reis beladenen Mehrzweckfrachters wurden nach elf Wochen mitsamt Schiff freigelassen. Die Internationale Transportarbeiter-Föderation (ITF) behauptete, es seien rund 1,37 Millionen Euro Lösegeld gezahlt worden.

In jüngerer Zeit nehmen angesichts der unsicheren Verhältnisse vor dem Horn von Afrika viele Reeder laut Informationen von NDR 1 Niedersachsen lieber Umwege in Kauf. Ihre Schiffe fahren von den asiatischen Häfen aus vermehrt Richtung Osten über den Pazifik, durch den Panamakanal und über den Atlantik nach Europa, statt die Route durch den Suezkanal zu nehmen. Nach Angaben der EU-Mission befinden sich derzeit 26 Schiffe und 609 Besatzungsmitglieder in Händen somalischer Piraten.

Der Verband Deutscher Reeder will angesichts der Piraten-Angriffe, dass im Golf von Aden und südlich von Somalia routinemäßig drei bis zehn bewaffnete hoheitliche Kräfte mit an Bord seiner Schiffe gehen. Bisher hatte sich der Verband aber heftig dagegen gewehrt, dass deutsche Reeder auch private, bewaffnete Sicherheitskräfte engagieren. Vor einigen Tagen musste der Verband aber einräumen, dass einige Reeder dies längst tun, um ihre Schiffe und Crews vor dem Kapern zu schützen. (Mehr…) Wie die emsländischen Reeder sich verhalten, ist unklar.