EEG I

17. Oktober 2010

Nach dem Anstieg der EEG-Umlage für 2011 werden allgemein höhere Strompreise erwartet. Bei einem Stromverbrauch von durchschnittlich 3500 kw  für einen 4-Personen-Haushalt errechnen sich rund 60 Euro im Jahr.  Die vier Stromnetzbetreiber in Deutschland  –Amprion (vormals RWE Transportnetz Strom GmbH) betreibt  heute das frühere Netz der RWE und der VEW,
EnBW Transportnetze AG, umfasst das Netz der früheren Badenwerk AG und der EVS (Energie-Versorgung Schwaben AG), Transpower Stromübertragungs GmbH (vormals E.ON Netz GmbH, jetzt im Besitz der niederländischen Tennet), die das frühere Netz von PreussenElektra und der Bayernwerk AG umfasst, und 50Hertz Transmission (vormals Vattenfall Europe Transmission GmbH), die heute das frühere Netz der VEAG, der BEWAG und der HEW betreibt – haben gleich das Doppelte der für einen 4-Personen-Haushalt zu erwartenden rund 5  Euro pro Monat herum posaunt, nämlich 10 Euro – so macht man Stimmung.

Die Bundesnetzagentur (korrekt Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen) sieht derweil nicht einmal einen Grund, die EEG-Umlage in voller Höhe auf die Kunden abzuwälzen

Mit 3,53 Cent pro Kilowattstunde wird die EEG-Umlage für das kommende Jahr deutlich höher ausfallen als in diesem Jahr (2,047 Cent). Während dies allgemein als Zeichen für höhere Strompreise bei den Endkunden gewertet wird, sieht die Bundesnetzagentur keinen Grund dafür, dass die Stromanbieter die höhere EEG-Umlage auf die Kunden abwälzen. Matthias Kurth, der Präsident der Bundesnetzagentur, erklärte dazu, dass die wachsende Menge an Ökostrom auf dem Markt die Großhandelspreise für Strom gesenkt habe, weil teure Kraftwerke nicht mehr am Markt bestehen können. An der Strombörse sinken die Strompreise bereits seit längerer Zeit.

Laut Kurth seien die hohen Strompreise für Endkunden unter anderem dadurch begründet, dass viele Stromanbieter mit langfristigen Kontingentkäufen von 2008 die damaligen hohen Beschaffungskosten weitergeben mussten. Diese Preisspitzen seien für 2011 aber nicht mehr maßgeblich, so der Chef der Bundesnetzagentur. Dementsprechend könnten viele Stromanbieter den Beschaffungskostenanteil für Stromkunden reduzieren, weswegen die Erhöhung der EEG-Umlage nicht zwangsläufig zu einer höheren Stromrechnung führen müsse. Kurth rief daher die Verbraucher ausdrücklich dazu auf, die Strompreise zu vergleichen und gegebenenfalls zu einem günstigeren Stromanbieter zu wechseln.

Also: Wie viel ist Ihnen als Verbraucher die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien wert?

(Foto: gruene_sachsen, cc flickr)