Schlussstrich

2. Februar 2011

Die Kräfteverhältnisse im Rat in Osnabrück sind unverhofft ganz schwierig geworden. Nils Peters, stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender (Foto lks), hat seinen Austritt aus Partei und Fraktion erklärt. Künftig will er als Unabhängiger dem Rat angehören. Der Rücktritt betrifft die Mehrheitsverhältnisse im Osnabrücker Stadtrat: Denn jetzt haben Rotgrün und Schwarzgelb jeweils 24 Sitze. Außerdem gibt es drei Einzelkämpfer: Je ein Vertreter von „Die Linke“ und UWG sowie eben Nils Peters (fraktionslos). Außerdem hat Oberbürgermeister Boris Pistorius (SPD) Sitz und Stimme.

Der 40-Jährige begründete seinen Schritt mit „Frust“ über mangelnden Rückhalt in der SPD-Fraktion und einem „längeren Prozess der Entfremdung“ von der SPD. Er habe eine persönliche Bilanz seiner vierjährigen Ratsarbeit gezogen und festgestellt, dass er sich zu oft als Parteisoldat habe verbiegen müssen, schreibt die NOZ. Inhaltlich habe er die Haushaltspolitik der SPD mit den absehbaren langfristigen Belastungen für Osnabrück nicht vertreten können und sich oft genug „als Parteisoldat verbiegen lassen“. Nach vier Jahren im Rat habe er deshalb jetzt einen Schlussstrich mit der SPD gezogen.