Autokino! Mach hinne!
2. Mai 2020
Wohl kaum einen besseren Platz kann ich mir vorstellen, als in diesen Corona-Zeiten in ein Autokino zu ge.. pardon zu fahren. Die von Corona so heftig geschlagen Lingener Gastronomen haben sich vorgenommen, ab Mitte des Monats auf dem Festplatz an der EmslandArena Autokino zu veranstalten. Bloß gibt es da ein Problem. Das Problem ist der Landkreis Emsland, wo irgendein unbekannter, offenbar überbezahlter „Fachdienstleiter“ Nein sagt und sein ebenso unbekannter Dezernent „Ja zum Nein“. Am vergangenen Mittwoch tagte der Verwaltungsausschuss unserer Stadt, wo OB Krone über diese Blockade des Landkreises den Kopf schüttelte. Das sei Freizeit und verboten, habe man in Meppen gesagt.
Eine Ausnahme könne man nur erlauben, wenn es eine Traditionsveranstaltung sei, habe es beim Landkreis geheißen. Autokino in Lingen ist abe natürlich auch eine Traditionsveranstaltung und zwar eine langjährige, wie alle wissen, die in Lingen schon lange leben. Es gab schon 2013 das Autokino. Guckt mal hier!
Jetzt mal ehrlich: Was kann es in Corona-Zeiten Besseres geben als einen Abend im Autokino, wo außerdem alles auf die Sicherheit abgestimmt ist? Wo man zu zweit blechgeschützt einen Film schaut, mit Social Distancing zu allen anderen Besuchern? Bis hin zu Popcorn, Pippi und Pepsi!
Deshalb gibt es in allen Bereichen unseres Bundeslandes, wo Behördenvertreter denken, auch keine Autokino-Probleme. In Hatten bei Oldenburg und in Stuhr-Brinkum, Lohne und Vechta sind Autokinos in Niedersachsen in Betrieb. Osnabrück, GM-Hütte und Aurich sollen folgen. Alles Orte in Niedersachsen und daher mit derselben gesundheitsministeriellen Rechtsgrundlage. die ein Autokino eben nicht verbietet. Also: Ganz legal.
Wir haben doch unseren engagierten Landrat Marc-Andre Burgdorf. Dem erlaube ich hiermit, unverzüglich einzugreifen und diese behördliche Posse seiner Kreisverwaltung zu beenden. Damit wir einen Autokino-Abend so genießen können, wie das Erlebnis gerade so trefflich im Deutschlandfunk Kultur beschrieben wurde. Landrat, mach hinne mit dem Autokino auf dem Festplatz an der Lingener Lindenstraße, denn: „Das ist ein richtig gutes Gefühl.“
Nachtrag:
Die Grünen haben sich meiner Forderung angeschlossen, oder ich mich den Grünen – ist ja auch egal. Denn die Forderung ist richtig. In Hannover gab es übrigens ein Autokonzert und im Schüttorfer Index vor einer Woche einen Auto-Diskoabend. Und wenn das, geschätzter Marc-Andre Burgdorf, immer noch nicht reicht: In Düsseldorf trafen sich zu Ostern Gläubige zum Gottesdienst im Autokino und in Wietmarschen-Lohne gab es das heute auch.
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Foto: Autokino in Wolfsburger Prä-Corona-Zeiten, via Creative-Commons-Lizenz „ clubmotor in der Wikipedia auf Deutsch – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 nicht portiert“
Krisen und Krawalle
4. März 2019
Lingen in den 20er Jahren
Krisen und Krawalle
Lingen (Ems) – Emslandmuseum, Burgstr. 28a
Mittwoch, 6. März – 16.00 und 19.30 Uhr
Eintritt: 5 € (Mitglieder des Heimnatvereins 3 €)
Um die Lingener Zeitgeschichte in den 20er-Jahren geht es beim nächsten „Mittwoch im Museum“ im Lingener Emslandmuseum. Im Mittelpunkt stehen dabei die lokalen Ereignisse zur Zeit der „Weimarer Republik“ . Wirtschaftskrisen und politische Radikalisierung überschatteten die junge Demokratie, deren Erfolge doch eigentlich unübersehbar waren. Verblüffend sind dabei manche Parallelen zur heutigen Situation. Zu der etwa einstündigen Präsentation laden das Emslandmuseum und der Heimatverein alle Interessierten ein.
Als der spätere Schriftsteller Erich Maria Remarque 1919 als Junglehrer nach Lohne in den damaligen Landkreis Lingen versetzt wird, hat die neue Republik in Deutschland erste Erfolge vorzugweisen: Wahlrecht für alle Frauen und Männer, eine moderne Verfassung mit gleichen Rechten für alle sowie erste Sozialprogramme für die vom Krieg geschundene Bevölkerung. Doch mit dem Zusammenbruch der Kriegswirtschaft und der daraus resultierenden Hyperinflation des Jahres 1923 werden alle Ansätze zu einer ökonomischen Wiederbelebung zunichte gemacht. Breite Bevölkerungsschichten verarmen, darunter die Lingener Eisenbahner und viele Gewerbetreibende in der Stadt. Auch in Lingen kommt es zu Massenstreiks. Wichtige Strukturmaßnahmen verzögern sich – erst 1925 erhielt Lingen Anschluss an das Elektrizitätsnetz der VEW.
Als sich die wirtschaftliche Lage allmählich erholte, nimmt auch das gesellschaftliche Leben wieder Fahrt auf. 1927 bereitet sich Lingen auf die 600-Jahrfeier vor, doch ein Wirbelsturm mit großen Verwüstungen im Stadtzentrum lässt die Feststimmung buchstäblich im Winde verwehen. Die Feier wird auf das Folgejahr verlegt, und die Kivelinge organisieren hierzu eine große Heimatschau. Mit dem Erlös des Festes finanziert die Stadt den Bau einer Jugendherberge. Bau- und Siedlungsprogramme schaffen Wohnraum für Familien im Stadtgebiet. Ein blühendes Vereinsleben sowie zahlreiche Kulturveranstaltungen bringen einen Hauch der „goldenen 20er-Jahre“ auch nach Lingen.
Die 1929 einsetzende Weltwirtschaftskrise überschattet bald alle Errungenschaften der jungen Demokratie. Das politische Leben wird immer mehr durch radikale Kräfte bestimmt und Anfang der 1930er Jahre zeichnet der Weg in die Katastrophe des Nationalsozialismus sich auch in Lingen immer deutlicher ab.
Rund 60 Minuten lang präsentiert Dr. Andreas Eiynck Bilder und Dokumente aus dieser Zeit in Lingen und vermittelt ein anschauliches Bild der damaligen Ereignisse. Hierzu laden das Emslandmuseum und der Heimatverein ein.
(Quelle Text und Foto: Eingang zur Wilhelmshöhe bei der 600-Jahrfeier der Stadt Lingen (Ems) 1928)
Peter Fjodoroff
15. September 2018
Petja
Peter Fjodoroff
Helmut Berninger
Jürgen von Hündeberg
15. September bis 11. November 2018
Im Wasserturm der Kunsthalle, Lingen (Ems), Kaiserstraße 10a
Sonntag, 16. September 2018, 11.30 Uhr
Matinee im Haus von Peter Fjodoroff
Bilder von Helmut Berninger und Jürgen von Hündeberg
Lesung von Eckhard Rohde
Musik von xxx, Klavier
Die Ausstellung ist zu sehen bis Sonntag, 23. September 2018, Besichtigung jeweils nachmittags 15 bis 18 Uhr
Hauptstraße 88, 49835 Wietmarschen
Modellflug-Nacht
5. August 2018
Modellflug-Nacht
des Modellflugclub MFC Phönix Lohne e.V
Auf Erden hier unten – im Himmel dort oben
Wietmarschen-Lohne, Bergstraße,
Mi 8. August – ab 20 Uhr
Eintritt frei

Rolf Becker und weitere Vereinsmitglieder vom Modellflugclub Phönix Lohne e.V. werden uns zunächst einige theoretische Grundlagen an verschiedenen Modellen erklären, ehe wir dann die Piloten mit ihren Fliegern in Aktion bestaunen dürfen! Die Teilnahme an der Veranstaltung, die bis etwa 22 Uhr dauern soll, ist kostenlos und ohne Anmeldung möglich.
Bundesverkehrswegeplan
23. April 2016
Bis zum 2. Mai kann ich zum neuen Bundesverkehrswegeplan 2030 Einwendungen erheben. Doch wie kann ich Einwendungen gegen den Bundesverkehrswegeplan schreiben? Dazu gibt es Hinweise auf der Webseite der Bürgerinitiative »Verkehrswende Cloppenburg-Emsland« e.V., die gegen den 4streifigen Ausbau der E233/B213 eintritt. Die Hinweise gebe ich hier auszugsweise wieder.
Man könnte natürlich auch bspw. zum unsinnigen Plan Einwände erheben, der die Umfaung einer B213-Ampelkreuzung in Wietmarschen-Lohne für 9 Mio Euro ermöglichen soll. In jedem Fall gilt:
Wichtige Links:
Die Adresse für schriftliche Einwendungen:
Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur
Referat G12
Invalidenstraße 44
D – 10115 Berlin
StichwortBVWP 2030
Formale Anforderungen
- Die Einwendung muss individuell und auf das Projekt zugeschnitten sein.
- Sie darf sich nicht im Klein-Klein verlieren und zu detailliert werden.
- Sie muss aktuell sein und sich auf den aktuellen Stand beziehen (z.B. bei den Verkehrsdaten).
- Der Bezug zum Gesamtplan ist wichtig.
Die E233-Initiative bittet:
- Bitte schicken Sie eine Kopie Ihrer Einwendungen an den VCE e.V. ( ulf.dunkel@vce-verein.de ). Wir leiten sie zum BUND, der dann prüft, ob die Antwort des Verkehrsministeriums auch auf alle Einwendungen eingegangen ist.
Downloads
BVWP-Bürgerinfo-Veranstaltungen April 2016 Beamer-Präsentation |
![]() (4783 kB, Archivdatum 22.04.2016) |
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BVWP-Einwendungen: Stichwortkatalog vom VCE | ![]() (61 kB, Archivdatum 22.04.2016) |
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Bundesverkehrswegeplan 2030 (Referentenentwurf) | ![]() (6949 kB, Archivdatum 22.04.2016) |
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Umweltbericht zum Bundesverkehrswegeplan (Stand März 2016) |
![]() (9436 kB, Archivdatum 22.04.2016) |
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Hintergrundinformation Bundesverkehrswegeplanung | ![]() (173 kB, Archivdatum 17.03.2016) |
Hier (auf spiegel.de) kann die Leserschaft über die Notwendigkeit des E233-Ausbaus abstimmen.
Peter Fjodoroff †
24. August 2015
Peter Fjodoroff ist tot. Der 69-jährige Experimentalkünstler lebte seit langen Jahren in Wietmarschen-Lohne. Geboren 1946 in Hannover und kam er in jungen Jahren nach Lingen, wo ihn viele als Peter Newmerschyzky und Leadsänger der legendären ersten Lingener Beatgruppe „Les Copains“ kannten. Schnell wurde ihm unsere Stadt zu eng. Peter ging nach München und spielte unter dem Künstlernamen Peter Fjodoroff ab 1968 im dortigen, experimentellen Büchner-Theater in der PHREN-Gruppe Theater; daneben war er auch Cello-spielendes Mitglied im PHREN-Ensemble Musik. In den 1970er Jahren gab er die kleine Zeitschrift „Analle“ heraus, eine Zeitschrift für neue Entwicklungen in der Literatur.
Mit anderen gründete der Schriftsteller, Musiker und Schauspieler 1987 das Ensemble für Experimentelle Musik „Setzen – Gegensetzen“. Es verarbeitete improvisatorisch Geräusche, Töne und Laute zu musikalischem Material auf Hölzern, Tenorhorn, Stimme und anderen Klangerzeugern. Das scheinbar einfache und spröde Material der Hölzer verwandelt sich in feine, kraftvolle und komplexe Klangstrukturen. Ungeahnte Parallelen zum Klang des Holzes finden sich im Zusammenspiel mit dem Tenorhorn und/oder der bundlosen Gitarre (beides gespielt von Fjodoroff) wieder.
Ich lese über den Verstorbenen: „Wie bei Hülstrunk hat sich auch bei Fjodoroff die Erscheinung eines Textes auf das Sprechen ausgedehnt. Der lautliche Aspekt von Sprache, auch mit seiner Gestik und Mimik, mit der ganzen menschlichen Erscheinung, die auch für die Bedeutung von Text eine Rolle spielt, bezieht Fjodoroff in seine Vorstellung von Sprache ein. Wesentlich für das Textverständnis von Fjodoroff sind die gegebenen Elemente von Sprache und deren Erweiterung.“
Peter Fjodoroff, verstarb am vergangenen Donnerstag, 20. August, nach kurzer schwerer Krankheit in einem Krankenhaus.
HBF
28. Oktober 2014
Filtererlass
27. März 2013
Rotgrün in Hannover nimmt Fahrt auf: Von Schweinehaltungsanlagen gehen Schadstoffe wie Stäube und Ammoniak sowie Gerüche aus, die die Nachbarschaft und die Umwelt erheblich belasten können – etwas, das man der Gemeinde Wietmarschen-Lohne erst noch beibringen muss, die gerade 200m neben dem Lohner Ortskern und Altenwohnungen des Stephanswerks einen Schweinemaststall für 4000 Schweine durchwinken will. Aus Tierhaltungsbetrieben können bekanntlich Pilze, Bakterien und Viren in die Luft gelangen und so die Gesundheit der Anwohnerinnen und Anwohner beeinträchtigen. Das rotgrüne Niedersachsen fordert wegen dieser Belastungen daher jetzt den Einbau von Abluftreinigungsanlagen in großen Mastbetrieben mit mehr als 2000 Schweinen. „Damit stellen wir sicher, dass große Schweinehaltungsanlagen dem aktuellen Stand der Technik entsprechen und die Anwohnerinnen und Anwohner so gut wie möglich geschützt werden“, sagte Umweltminister Stefan Wenzel (Bündnis’90/Die Grünen) heute in Hannover.
Dem Runderlass des Umwelt-, des Landwirtschafts- und des Sozialministeriums zufolge ist ab sofort in den immissionsschutzrechtlichen Genehmigungen von großen Schweinehaltungsanlagen der Einbau von Abluftreinigungsanlagen festzuschreiben. Als groß gelten Ställe mit mehr als 2000 Mastschweineplätzen, 750 Sauenplätzen oder 6000 Ferkelplätzen. Dort, wo dies bei bestehenden Anlagen technisch möglich und verhältnismäßig ist, ist der Einbau eines zertifizierten Filters nachträglich anzuordnen. Für bestehende Anlagen gilt eine Umsetzungsfrist von fünf Jahren.
Ab sofort sind außerdem in den Genehmigungsverfahren für Schweine- und auch für Geflügelhaltungsanlagen Sachverständigengutachten zu Bioaerosolemissionen zu fordern, sofern bestimmte Kriterien erfüllt sind. Im Rahmen dieser Gutachten sind die gesundheitlichen Risiken durch Bioaerosolemissionen zu bewerten und durch geeignete Maßnahmen zu minimieren. Dies betrifft Anlagen mit mehr als 1500 Mastschweineplätzen beziehungsweise mehr als 15.000 Legehennen oder 30.000 Mastgeflügelplätzen.
Der „Filtererlass“ beruht auf einer gemeinsamen Initiative des Umwelt-, des Landwirtschafts- und des Sozialministeriums. Beteiligt wurden die Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Spitzenverbände, die Landwirtschaftskammer Niedersachsen sowie das Landvolk Niedersachsen. Der Erlass berücksichtigt auch die wirtschaftlichen Aspekte der Tierhaltungsanlagen.
Agrarminister Christian Meyer (Bündnis’90/Die Grünen; Foto re.) erklärte: „Mit den neuen Regelungen kommen wir gerade in einem tierhaltungsintensiven Land wie Niedersachsen dem Wunsch vieler Kommunen und Bürgern nach einheitlichen Standards und einem hohen Schutzniveau von Umwelt und Nachbarschaft nach. Die Auflagen betreffen nur Großbetriebe und stärken eine gesellschaftlich akzeptierte bäuerliche Landwirtschaft. Auch von den vom jetzigen Erlass nicht betroffenen Tierhaltungsanlagen können Belastungen für Mensch und Umwelt ausgehen.“
Die Landesregierung sieht im gemeinsamen Erlass daher nur einen ersten Schritt für ein höheres Schutzniveau bei der Genehmigung großer Stallhaltungsanlagen. Gemeinsam mit den Kommunen, Wissenschaft und Verbänden soll daher auch die Ausweitung der Filterpflicht auf andere Tierhaltungsanlagen wie Geflügel, Detailregelungen zum Keimschutz und die Tierrettung im Brandfall besser geregelt werden. Niedersachsen schreibt Abluftreinigungsanlagen als zweites Bundesland nach NRW vor. „Der Bundesumweltminister ist aufgefordert, den Stand der Technik für ganz Deutschland festzuschreiben“, forderte Wenzel.
„Unsere Sorge gilt dem Wohlbefinden der Menschen in der Nachbarschaft solcher Betriebe. Gerade in ländlicheren Gegenden erwarten zum Beispiel Eltern ein gesundes Umfeld für ihre Kinder. Die Abluftreinigungsanlagen sind ein Beitrag dazu“, betonte Sozialministerin Cornelia Rundt (SPD).
Der Niedersächsische Landkreistag (NLT) begrüßt den gemeinsamen Erlass der beteiligten Ministerien als wichtigen Schritt in die richtige Richtung: „Seit Dezember 2010 haben wir die Landesregierung immer wieder um entsprechende Hinweise gebeten, um landesweit rechtssicher Genehmigungen in immissionsschutzrechtlichen Verfahren erteilen zu können. Insbesondere für die großen Schweinemastanlagen ist nunmehr ein Stück Planungssicherheit erreicht. Das hilft allen – den Bürgerinnen und Bürgern, den Genehmigungsbehörden, aber auch den potenziellen Investoren“, erklärte NLT-Geschäftsführer Prof. Dr. Hubert Meyer.
Besondere Probleme bereiteten vor Ort aber auch die großen Geflügelställe, so Prof. Dr. Hubert Meyer weiter. Es sei gut, dass nunmehr die Voraussetzungen für das Einfordern von Gutachten zur Keimbelastung geklärt sind. Sobald weitere zertifizierte Anlagen zur Minderung von Staub- und Ammoniakemissionen auf dem Markt seien, müsse der Einbau von solchen Filtern auch für die großen Geflügelställe obligatorisch werden, forderte Prof. Dr. Hubert Meyer. Die gemeinsame Vorstellung des Erlasses durch die verantwortlichen Ressortchefs der Landesregierung und den NLT bewertete der NLT-Geschäftsführer als ermutigendes Signal für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Landes- und Kommunalbehörden für einen wirksamen Umwelt- und Verbraucherschutz.
(Quelle: PM)
Schepsdorf
12. Juni 2012
Es tut sich gerade Bemerkenswertes. Nach dem Großbrand Ende 2010 will sich das Busunternehmen Meyering neu aufstellen; so heißt das dann immer. Der Ortsrat Schepsdorf lehnte aber mit Zweidrittel-Mehrheit -darunter auch BN-Ortsrätin Sabine Stüting – den Verkauf eines dazu benötigten städtischen Grundstücks am Betriebsgelände (Foto) des Unternehmens ab. Es fehlten dem Ortsrat die notwendigen Informationen über Baugestaltung, Lärm und andere Auswirkungen. Daneben gab es auch Kritik hinsichtlich der Verkehrserschließung im Bereich Nordhorner Straße/Nordlohner Straße. Alles kein Ruhmesblatt für die Verwaltung; denn der Ortsrat in Schepsdorf hatte die Informationen vor einem Monat verlangt, doch die Verwaltung lieferte sie nicht. Aber jetzt, in der letzten Woche überstimmte der Wirtschafts- und Grundstücksausschuss der Stadt das Nein des Ortsrats. Dabei lagen auch dem „WGA“ die Informationen nicht vor, die der Ortsrat vergeblich angefordert hatte. Wir erkennen: Die CDU im Schepsdorfer Ortsrat sagt Nein, die CDU im städtischen Ausschuss sagt das Gegenteil. Das ist, soweit ich mich erinnere, ziemlich einmalig in der Lingener CDU- und der Lingener Kommunalgeschichte. Die SPD meint:
Nicht nur „die SPD-Ortsratsmitglieder in Schepsdorf sind darüber verstimmt, dass der Wirtschafts- und Grundstücksausschuss der Stadt Lingen eine Entscheidung des Ortsrates nicht respektiert hat. Im Ortsrat Schepsdorf stand die Entscheidung eines Grundstückverkaufes an. Bereits vor der Kommunalwahl 2011 hatte der Ortsrat eindeutig darauf hingewiesen, dass das Grundstück nicht veräußert werden soll.
Dennoch hat die Verwaltung dieses Grundstück zum Verkauf angeboten und gehofft, dass der neu gewählte Schepsdorfer Ortsrat den damaligen Beschluss schon kippen wird.
In der SPD Schepsdorf sowie mehrheitlich im Ortsrat hat man gute Gründe, warum dieses Grundstück nicht verkauft werden soll. „Hier geht es um das Ortsbild von Schepsdorf, um den Schutz des Landschaftsschutzgebietes vor einer gewerblichen Nutzung und um den Schutz von Nachbarn und anderen Gewerbetreibenden“, brachte das SPD-Ortsratsmitglied Sabine Hantke-Singh ihren Ärger zum Ausdruck. „Unverständlich ist aber auch, dass diese sensible Grundstücksangelegenheit nicht in einer gemeinsamen Sitzung von Ortsrat und dem zuständigen Wirtschafts- und Grundstücksausschuss erörtert wurde“, stellte Peter Stellmach fest.
Dass die Mehrheit der Ausschussmitglieder im Wirtschafts- und Grundstücksausschusses und damit die CDU diese Abstimmung nicht respektiert und gegenteilig entschieden habe, verärgert die SPD-Ortsratsfraktion sehr. „Wir fragen uns, welchen Stellenwert haben die Ortsräte denn überhaupt noch, wenn unsere Mehrheitsentscheidungen von den Stadtratsgremien nicht beachtet werden“, so Bernhard Bendick, Fraktionsvorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion.“
Soweit berichtet die SPD am Wochenende auf ihrer Internetseite und fing sich gestern prompt den üblichen, ebenso unberechtigten wie negativen Kommentar in der LT ein. Was die Sozialdemokraten gleichwohl verschweigen: Wer keine gemeinsame Sitzung beantragt, darf sich hinterher nicht beklagen.
Neben Orts- und Landschaftsbild, fehlender Zuverlässigkeit der Verwaltung und offenen Verkehrsproblemen geht es um ein für Schepsdorf wie unsere Stadt nicht unwichtiges Unternehmen, auch um sehr viel (Förder-)Geld für den öffentlichen Nahverkehr, und dann noch darum, wo eigentlich das Unternehmen Meyering Reisen GmbH künftig seine Gewerbesteuern zahlt. In Lingen oder in Wietmarschen-Lohne? Dort nämlich, westlich der Autobahn A 31 baut Meyering Reisen gerade einen neuen Betriebshof und das Gefälle zwischen der Gewerbesteuer im westlichen Nachbarort einerseits und der Gewerbesteuer in Lingen andererseits ist 18% groß. Denn Lingen hat vor zwei Monaten die Gewerbesteuer auf Rekordniveau erhöht (hier pikanterweise noch schamhaft verschwiegen). Beschlossen wurde die Steuererhöhung mit den Stimmen der SPD. Meine Frage: Wie wird dafür Vorsorge in dem Kaufvertrag zwischen der Stadt und Meyering getroffen, wenn gegen das Votum des Ortsrats doch veräußert wird?