Cargobike Roadshow: Alleskönner
4. Mai 2023
E-Lastenräder gehören mehr und mehr zum Stadtbild. Immer mehr Privatpersonen aber auch Unternehmen interessieren sich dafür. Ich freue mich, dass sie bei der Cargobike Roadshow eine unabhängige Beratung zu den neuesten Modellen bekommen können. E-Lastenräder sind ein wichtiger Baustein für den Ausbau der Fahrradstadt Nordhorn.
– Thomas Berling, Bürgermeister (Nordhorn)
Cargobike Roadshow
Meppen, Marktplatz
Freitag, 5. Mai 2023 – 12 – 17 Uhr
Nordhorn – ehemaliger ZOB an der Lingener Straße
Samstag, 6. Mai 2023 – 11 – 16 Uhr
Offene Veranstaltung, kein Eintritt
Die Cargobike Roadshow kommt in unsere Region an Ems und Vechte. Morgen, am Freitag macht sie auf dem Meppener Marktplatz Station und dann am Samstag in Nordhorn. Dort können E-Lastenräder kostenlos getestet werden. Dazu stehen 12 Modelle unterschiedlicher Hersteller bereit. Außerdem gibt es in der Fahrradstadt Nordhorn Infostände der Stadt, des VVV, des ADFC und des örtlichen Fahrradhandels.
Schon mal E-Lastenrad gefahren? Dann sind diese Termin interessant: Fahrspaß und Vorteile von Lastenrädern können ganz praktisch bei der Cargobike Roadshow „erfahren“ werden. Sie werden erkennen: Ob Kinderbeförderung, Einkauf oder Ausflug – Lastenräder haben ein großes Potenzial für die Verkehrswende.
Die Cargobike Roadshow gibt es seit 2016 und wird von der Berliner Verkehrswende-Agentur cargobike.jetzt organisiert. Alle Stationen und die Testräder der aktuellen Cargobike Roadshow 2023 gibt es unter www.cargobikeroadshow.org/aktuelle tour.
Die Veranstaltung zeigt diese E-Lastenräder von 12 Herstellern zum ausgiebigen Testen:
Ca Go | FS200 Life
Chike | E-Kids
Cube | Trike Family
Dolly | Family Cargo Bike
Draisin | Thasos
Muli | Motor ST
Riese & Müller | Multitinker
Tern | GSD S00
Urban Arrow | Family Cargoline
Vello | SUB
Winora | F.U.B. 2W
Yoonit | Electric
Dazu gibt es hersteller- und händlerneutrale Beratung durch das Roadshow-Team.
Unter den Testrädern der Cargobike Roadshow sind zwei- und dreirädrige Modelle, Marktneuheiten und bewährte Klassiker. Alle Testräder haben einen E-Antrieb, der bis maximal 25 km/h unterstützt und sind für die private Nutzung (insbesondere den Kindertransport) ausgerüstet. Für mobilitätseingeschränkte Menschen ist auch ein Modell dabei. Gewerbetreibende können die Modelle ebenfalls testen; denn die meisten Testräder sind mit Transportaufbauten für gewerbliche Einsätze erhältlich.
E-Lastenräder sind die Alleskönner unter den Fahrrädern. Die Roadshow bietet Testfahrten mit einer breiten Modellpalette, wie sie sonst nur auf wenigen Fahrradmessen zu sehen ist.
– Arne Behrensen, Cargobike Roadshow-Gründer
Vorerfahrungen mit Lastenrädern sind nicht erforderlich. Das Testangebot ist kostenlos. Die Veranstalter bitten testinteressierten, ihren Lichtbildausweis mitzubringen.
„Zwar spielt das Fahrrad im Emsland eine große Rolle, doch oftmals beschränkt sich seine Nutzung auf Freizeit- und Erholungsaktivitäten. Dabei hat es ein hohes Potential, sich im Alltagsverkehr als umwelt- und klimafreundliche Alternative zum Auto zu etablieren. Wenn wir ökologische Ziele erreichen wollen, brauchen wir eine Verkehrswende, die dem Radverkehr mehr Raum gibt.“
– Marc-André Burgdorf, Landrat (Emsland)
Nordhorn bietet am Samstag ein Rahmenprogramm und eine Verlosung.
Neben dem Informationsangebot der Cargobike Roadshow präsentieren sich die Fahrradstadt Nordhorn, der örtliche Grafschafter Fahrradeinzelhandel, der VVV Nordhorn, der ADFC und die Verkehrswacht Grafschaft Bentheim. An allen Ständen gibt es Informationsmaterial für Radfahrbegeisterte sowie verschiedene Aktionen und kleine Geschenke. Das Café Nordhörnchen ist mit dem mobilen Kaffeehörnchen vor Ort.
Zum Auftakt der Veranstaltung will übrigens Nordhorns Bürgermeister Thomas Berling unter Beweis stellen, dass Lastenräder inzwischen eine große Bedeutung im Nordhorner Stadtverkehr haben. „Ich habe mit dem Team der Cargobike Roadshow gewettet, dass wir zum Start mindestens 50 Nordhornerinnen und Nordhorner mit Lastenrad auf den ehemaligen ZOB bekommen“, so Berling. Als Anreiz lädt er zu einer kostenlosen Verlosung ein: Wer um 11 Uhr mit seinem Lastenrad zur Eröffnung erscheint, erhält eine Gratis-Eismarke und hat gleichzeitig die Chance auf einen 100 Euro-Gutschein für ein örtliches Fahrradgeschäft. Die Auslosung findet um 11.30 Uhr statt direkt im Anschluss an die Eröffnung.
Ob es in Meppen ein Rahmenprogramm wie in Nordhorn gibt, habe ich nicht herausgefunden.
Die Cargobike Roadshow tourt im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen Niedersachsen/Bremen seit dem 25. April und noch bis 7. Mai insgesamt also 13 Tage lang durch 13 niedersächsische Kommunen. Osnabrück und Papenburg waren bereits das Ziel. Lingen ist, obwohl Mitglied in der AG, leider nicht dabei, aber eben Meppen am Freitag und Nordhorn am Samstag.
Foto: Praxistest Lastenrad (© privat)
Hinweis: Eine frühere Version des Beitrags ist infolge eines Programmfehlers gestern bereits veröffentlicht worden. Dann brach auch noch die Internetverbindung für einen Dreivierteltag zusammen. Aber jetzt ist es repariert…
Adbusting
11. Februar 2023
Mit Fake-Plakaten versuchten jetzt in Hannover, Lüneburg, Braunschweig, Osnabrück Aktivisten eine Debatte über die Rolle der Grünen bei der Verkehrswende anzetteln. Der Niedersächsische Landesverband der Partei reagierte ausgesprochen dünnhäutig. Laut Informationen der Nachrichtenagentur dpa erstattete er bereits am Dienstag Strafanzeige. Die taz berichtet:
„Anfang des Monats tauchten sie auf: Plakate, auf denen Robert Habeck gegen FDP-Verkehrsminister Wissing keilt oder die stellvertretende Ministerpräsidentin Niedersachsens Julia Hamburg verkündet, VW stünde für Verkehrswende.
„Adbusting“ nennen sich solche Aktionen, bei denen Werbebotschaften persifliert werden. Die hochwertig produzierten Plakate sahen denen aus der grünen Landtagswahlkampagne zum Verwechseln ähnlich und tauchten in mehreren Städten auf.
Auch die Webseite des grünen Landesverbandes in Niedersachsen hatten die Initiatoren gekapert, kopiert und unter neuer Adresse mit eigenen Botschaften neu aufgesetzt. Mittlerweile ist sie aber nicht mehr erreichbar.
Angeblich geht es der „Kommunikationsguerilla“, wie sie sich in Pressemitteilungen selber nennt, um die Verkehrswende – und eine Diskussion um „Grüne Werte“.
Auf einem eigens eingerichteten Pad verkünden die Aktivisten ihre Zielvorstellungen von einem „Starterpaket zur Verkehrswende in Niedersachsen“ zum Diskutieren und Weiterschreiben. Und zumindest der Ortsverband Stade fiel prompt darauf rein und machte mit.
Wichtigste Forderungen: Ein…“
[mehr…]
Foto privat via t-online
Out of the box
18. Dezember 2022
„Menschen, die Kreativitätsseminare besucht haben, aber selbst nicht kreativ genug sind für eigene Formulierungen, sagen gern Sätze wie: „Wir müssen ‚out of the box‘ denken.“ Die Box ist in dem Fall die Auswahl an gewöhnlichen Vorschlägen, die in der Vergangenheit alles nur schlimmer gemacht haben.
Bei allem, was sich unter dem Begriff Mobilitätswende zusammenfassen lässt, ist zum Beispiel ein großes und bislang ungelöstes Problem, dass in den Innenstädten zu wenig Platz ist. Man könnte so schön breite Gehwege, Radwege und Grünstreifen bauen, wenn am Rand nicht überall Häuser stehen und in der Mitte Autos fahren würden. Wie soll man das lösen?
Man kann den zur Verfügung stehenden Raum umverteilen. Das ist der naheliegendste Vorschlag. Man reißt also die Häuser ab und ersetzt sie durch Radwege, doch dann ziehen die Leute aufs Land und fahren mit ihren Autos in die Stadt, man braucht breitere Straßen. Aber das will man auch nicht. Nimmt man den Autos dagegen den Platz, riskiert man einen Bürgerkrieg.
In Osnabrück, der anderen Stadt des Westfälischen Friedens, hat man daher auch im Sinne der Harmonie im Straßenverkehr ein bisschen „out of the box“ gedacht, und herausgekommen ist: eine Schwebebahn. Ja, genau, eine Schwebebahn – wie man sie aus dem 19. Jahrhundert in Wuppertal kennt. Daher kann man sie auch nicht einfach Schwebebahn nennen, sie braucht einen Namen, der etwas mehr hermacht. Vielleicht „Flyover”? Nein, sie heißt „Sunglider”.
Über den Sunglider spricht man in Osnabrück schon etwas länger. In dieser Woche beschäftigt sich die Wochenzeitung „Die Zeit“ mit der Idee (€) Der Artikel skizziert sie sehr schön in zwei Sätzen. Am Boden sei in den Städten wenig Platz. Also müsse man eine Ebene nach oben gehen.
Die Bahn soll aus dem 3D-Drucker kommen und sich selbst mit Strom versorgen, am Steuer soll eine künstliche Intelligenz sitzen. Schon das würde ein Problem lösen, für das im öffentlichen Personennahverkehr bislang eine Lösung fehlt. Es findet sich kaum noch wer, der die Busse und Straßenbahnen fährt. Aber warum sieht man solche Systeme dann nicht vielfach auf dieser Welt?
„Es muss einen Grund geben, warum wir solche Systeme nicht vielfach auf der Welt sehen“, sagt ein Verkehrsfachmann der Uni München in dem Artikel. Aha. Wir kommen der Antwort also näher.
In den Städten einen „massiven, durchgehenden Fahrweg herzustellen“, das sei eine Herausforderung, sagt der Münchener Verkehrsexperte. In anderen Worten: In den Innenstädten ist zu wenig Platz. Man müsste also gewissermaßen „out of the box“ denken. Und so käme man wieder weg von der Idee einer Schwebebahn.
So weit ist man in Osnabrück allerdings noch nicht. Dort soll der nächste Schritt eine Machbarkeitsstudie sein, die eine Antwort auf die Frage gibt, ob so eine Bahn – Sie ahnen es – überhaupt machbar ist. Und wer weiß, vielleicht ist sie das ja.
Möglicherweise gibt es aber auch noch andere Lösungen…“
[Ein Beitrag von Ralf Reimann in RUMS, der Münsteraner Online-Zeitung, die ich empfehle zu abonnieren]
Jelle (3)
26. September 2022
für alle gratis
30. Dezember 2019
Bei den Etatberatungen zum Lingener Haushalt 2020 gab es abenteuerliche Aussagen. CDU-Ratsmitglied Günter Reppien meinte beispielsweise, die öffentlichen Lili-Busse seien besonders große Umweltverschmutzer.. Damit begründete er die CDU-Ablehnung des Antrags unserer BürgerNahen, den LiLi-Busverkehr werktags künftig halbstündlich und auch am Sonntag fahren zu lasse Das lassen wir kopfschüttelnd mal so stehen.
Andernorts ist man weniger ignorant aber dafür weiter, in Augsburg beispielsweise, wo ab 2020 jedenfalls im Stadtzentrum Busfahren kostenlos ist. Auch das Oberallgäu will zum 1. April 2020 ein Nahverkehrsticket einführen, das einheitlich für alle Bus- und Bahnlinien im Landkreis gilt und nur 100 Euro im Jahr kosten soll. Oder eben in Luxemburg.
Die machen jetzt nämlich ernst mit der Verkehrswende: Ab März 2020 sollen Fahrten in Bus und Bahn landesweit und für alle gratis sein. Zahlen muss man nur noch in der ersten Klasse.
Den öffentlichen Personennahverkehr in Luxemburg kann man bald kostenlos nutzen. Ab dem 1. März braucht man für Busse und Bahnen keine Fahrkarten mehr. Fahrkartenschalter werden geschlossen, Kontrolleure bekommen neue Service-Aufgaben. „Das steht uns einfach gut zu Gesicht und trägt enorm zum Image und zur Attraktivität Luxemburgs bei“, sagt der liberale Premierminister Xavier Bettel zu der Neuerung. Nur die erste Klasse der Bahn bleibt kostenpflichtig.
Autofahrern soll damit der Umstieg auf Bus und Bahn schmackhaft gemacht werden. Der Plan der Regierung: weniger Verkehr auf der Straße. Durch Steuererhöhungen für Autopendler wird das Modell gegenfinanziert.
Und ich hätte das hier gerne auch.“
(Quellen: Ronny Kraak, Das KFMW; Süddeutsche; Foto: Flagge Luxemburger Löwe)