Sommerloch

5. Juli 2009

Polizistenmittel2Nun ist Landrat Hermann Bröring in’s Sommerloch gebrettert. Die eigene Behörde hat ihm nach zweimaligem Zuschnellfahren ein Fahrverbot aufgedrückt. Was hätte sie auch sonst tun sollen? Und Hermann Bröring hat sich auch nicht erfolgreich gegen die Laserpistolenmessung gewehrt sondern Bußgeld wie Fahrverbot akzeptiert. Die SPD Lingen (Ems) hat’s publiziert, und Hermann Bröring reagiert reflexhaft in der ihm eigenen Weise  und reitet sofort die Attacke, die Sozis hätten mit der Bekanntgabe seine Persönlichkeitsrechte verletzt. Welch‘ eine Fehleinschätzung! (hier übrigens die Alternative)

Wer so wie Landrat Bröring agiert, muss eben vor allem Vorbild sein, und das war er nicht, zumal er selbst mit dem erhobenen ganz großen Zeigefinger herumläuft. Wenn man derlei erklärt, wie Hermann Bröring bei der Vorstellung der Bußgeldstatistik 2008, dann ist seine jetzige Reaktion eigentlich nur peinlich. Nebenbei und rein vorsorglich: Ich bin da, was mich betrifft, weniger empfindlich.

Noch drei Anmerkungen:
Vor Jahren gab es mal einen ziemlichen heftigen Angriff  in der  Lokalpresse gegen Lingens SPD-Fraktionsvorsitzenden Hajo Wiedorn, als der für zwei Minuten auf einem Behindertenparkplatz sein Auto abstellte, um im Lingener Rathaus einen Brief einzuwerfen. Im jetzigen Bericht finde ich nichts Kritisches an die Adresse des obersten Verkehrsbeamten der Region, nur die unkritische Wiedergabe der Bröring’schen Äußerungen. Jaja, dahin führt es eben, dass ein Landrat gern mal die Herausgeberschaft der Lokalzeitung anruft, wenn ihm etwas nicht passt und man als Journalist dann im vorweg genommenen Gehorsam… 

Mich interessiert dann zweitens und vor allem, wie Landrat Hermann Bröring während des Fahrverbotes mobil war. Etwa mit Fahrer, also auf Steuerzahlerkosten?  Das wäre dann tatsächlich ein Grund, die Rücktrittsfrage aufzuwerfen.  

Und -drittens- soll heute im nordemsländischen „Wecker“, einem der Aufdeckung von Allerlei verpflichteten Anzeigenblatt, „ein großer Artikel über die Sache“ gestanden haben. Den würde ich gern lesen, aber den „Wecker“ gibt es nicht online, obwohl wir 2009 schreiben. Kann mir also bitte jemand den Artikel als pdf-Dokument zumailen?

-.-.-.

Nachtrag vom 06.07.
Hier ist der Bericht aus „Der Wecker“ (Danke für’s Zusenden in den Nordkreis!). Er enthält weitere Informationen und der letzte Satz ist sicherlich von allgemeinem Interesse.