Fahrradklimatest 2022

25. April 2023

Gestern veröffentlichte der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) das Ergebnis seines Fahrradklimatests.

Der Fahrradklima-Test ist eine große Online-Umfrage des ADFC. Sie fand 2022 zum zehnten Mal statt. Dieses Mal nahmen mehr als 245.000 Radfahrende aus ganz Deutschland teil. In der Kategorie Städte zwischen 50.000 und 100.000 EinwohnerInnen gewann nicht unerwartet das benachbarte Nordhorn mit einer Gesamtnote von 2,8  vor Bocholt im benachbarten Westfalen, das mit 3,1 benotet wurde. Deutlich wurde aber, dass auch für Nordhorn die Türme nicht in den Himmel wachsen. Die Ergebnisse zeigen, dass Nordhorn in der Größenklasse der Städte zwischen 50.000 und 100.000 Einwohnern weiterhin vorn ist. Nach vielen Jahren auf dem zweiten Platz hatte sich die Nachbarstadt bei der Umfrage 2020 erstmals die Spitzenposition gesichert –  mit 2,64, also einer noch leicht besseren Note als in diesem Jahr.

Lingen hat sich derweil im Ranking um 8 Plätze verbessert und liegt jetzt bundesweit auf Platz 26 von 113 (statt 34 von 110). Aber noch immer liegt die Gesamtbewertung bei mageren 3,79 (statt 3,82 vor zwei Jahren) Am Montag zeigte sich OB Krone vor allem erfreut darüber, dass unsere Stadt in Niedersachsen jetzt auf Platz 3 (von 12)  gelandet ist; innerhalb des Bundeslandes kletterte Lingen (Ems) damit deutlich um fünf Ränge unter den 12 niedersächsischen Städten zwischen 50.000 und 100.000 Einwohnern. Fast 290 Teilnehmende bewerteten die Lingener Fahrradinfrastruktur.  Hier finden sich alle Ergebnisse der Stadt.

Wermutstropfen:
In beiden Städten hat die Zahl der Teilnehmenden am Klimatest und damit dessen Aussagekraft deutlich abgenommen: In Nordhorn von 365 auf 243 und in Lingen gar von 502 auf 289. Was wohl dieser Entwicklung zugrunde liegt? Die Umfrage 2022 ging nämlich mit einer Rekordbeteiligung zu Ende: Nach aktuellem Stand haben rund 241.000 Teilnehmer:innen (2020: 229.000) mitgemacht und mehr als 1.100 Städte bewertet (2020: 1.024).

Erinnerung: Fahrradklimatest

27. November 2022

ADFC Fahrradklima-Test 2022: Wie ist Radfahren bei Dir vor Ort, fragt der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club ADFC. Ich setze konkret hinzu. Wie ist das Radfahren bei uns in Lingen (Ems)?

Bewerte mit wenig Aufwand die Situation für Radfahrende in Deiner / unserer Stadt – und gib Politik und Verwaltung ein wichtiges Feedback aus Sicht der „Alltagsexperten“. Der ADFC-Fahrradklima-Test ist eine der weltweit größten Umfragen dieser Art und wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gefördert. Die Ergebnisse geben einen umfassenden Überblick zur Situation des Radverkehrs in der Bundesrepublik Deutschland. Dies hilft, damit es vor Ort besser wird.
Am Test kann man noch bis zum 30. November 2022 teilnehmen! Du auch.

Aufruf!

13. September 2022

Also, da könnte unsere Stadtverwaltung ja mal wirklich, also, ich mein‘ ja nur. Oder habe ich den Aufruf aus dem Rathaus zur Teilnahme am Fahrradklima-Test 2022 übersehen?

Anders gesagt:

Der bundesweite Fahrradklimatest 2022 des ADFC ist wieder online. In den Vorjahren waren seine Resultate für unser am Auto ausgerichteten Mittelzentrum mit oberzentralen Teilaufgaben eher mau. Ganz im Gegensatz zum Vorbild Nordhorn. Fahrradwegemäßig hat sich 2022 leider nichts geändert; denn weiterhin wird zwar viel gesabbelt und versprochen aber wenig getan und umgesetzt.

Oder siehst du das anders? Klick rein.

 

Zusammen mit dem ADFC und der Buchhandlung Holzberg hat unsere BN-Stadtratsfraktion am vergangenen Dienstag Katja Diehl zu einer Lesung in das Rathaus eingeladen. Die in Lingen aufgewachsene Autorin las aus ihrem Buch „Autokorrektur“, das es auf die SPIEGEL-Bestsellerliste geschafft hat. Die muntere Diskussion moderierte professionell der für RBB und MDR tätige Journalist Mario Köhne (Berlin), den sehr viele noch aus seiner Zeit bei der Ems-Vechte-Welle kennen.

Trotz des schönen Sommerabends waren mehr als 70 Interessierte zur Autokorrektur-Lesung gekommen, darunter übrigens auch die aufmerksam zuhörende Spitze der Lingener CDU. Fun Fact: Während der 90minütigen Veranstaltung tagten gleichzeitig die Stadtrats-Grünen im Sitzungszimmer direkt nebenan, ohne sich allerdings blicken zu lassen. Während die Lingener Tagespost gar nicht berichtete, ordnete Emstv die Lesung  von Katja Diehl in einem -durch Klick auf das Foto abzurufenden- Beitrag ein, vermied es dabei allerdings, die Organisatoren des Abends zu nennen.

(Quelle: Bn_lingen.de)

mdrza

14. Februar 2021

Die Aktion #mdrza, also „Mit dem Rad zur Arbeit“, ist eine AOK-Mitmachaktion in Kooperation mit dem ADFC und wird seit 2003 bundesweit veranstaltet. Die Hauptaktion startet auch in diesem Jahr wieder ab dem 01. Mai – für die Ankündigung des Wintergewinnspiels heißt es jedoch aktuell:

Das Rad ist nicht nur eine klimafreundliche sondern auch eine überaus gesunde Option für den Arbeitsweg. Hinzu kommt, dass es im Nahbereich sogar oft dabei gleichzeitig die schnellere Alternative zum Auto oder den Öffentlichen darstellt.
Dennoch wird es häufig unterschätzt und hat bei Unternehmen manchmal noch einen eher geringen Stellenwert, z.B. gegenüber Autos. Und das, obwohl Aktivitäten zur Fahrradförderung auch den Unternehmen viele Vorteile einbringen, auch und nicht zuletzt in Sachen Attraktivität als Arbeitgeber und der Gesundheit der Mitarbeitenden.
Unternehmen im Fokus
Konkrete Verbesserungs-Tipps und Wegweiser für Unternehmen wird daher ein Schwerpunkt-Thema des kommenden Aktionsjahres sein. Folgerichtig dreht sich deshalb auch bereits das Vorabgewinnspiel um Fahrradfreundlichkeit im Betrieb.
Wir möchten von Ihnen wissen: Wie fördert Ihr Arbeitgeber heute bereits die Radnutzung im Kollegenkreis?
Und wenn Sie einen Wunsch an ihn frei hätten: Welcher wäre das?

Diese Frage übersetze ich mal an die Leserschaft dieses kleinen  Blogs:

Wie fördert Ihre Kommune heute bereits die Radnutzung?
Und wenn Sie einen Wunsch frei hätten: Welcher wäre das?

Mein Wunsch wäre, dass nach Schneefall Fahrradwege und vor allem Fahrradstraßen (s.o.) genauso flott geräumt werden wie die Straßen für die Autos…

 

Und wie ist…

5. September 2020

…Radfahren in Deiner Stadt –  Lingener und Lingenerinnen, macht bis Ende November bei der Umfrage mit, damit sie ein aussagekräftiges Ergebnis liefert.

Und wie ist Radfahren in deiner Stadt? Der Fahrradklima-Test ist eine der größten Befragungen zum Radfahrklima weltweit und wird vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) durchgeführt. Im Jahr 2020 findet die Umfrage zum neunten Mal statt – vom 01. September bis 30. November. Per Fragebogen kannst Du mit wenig Aufwand die Situation für Radfahrende in Deiner Stadt oder Gemeinde bewerten. So haben Du und alle anderen „Alltagsexpert/innen“ die Chance, Politik und Verwaltung wichtiges Feedback zur Situation von Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrern vor Ort zu geben. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur fördert den ADFC-Fahrradklima-Test aus Mitteln zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans 2020. Informier Dich, mach mit und erzähl anderen vom Fahrradklima-Test 2020! Alles unter: https://fahrradklima-test.adfc.de/

Besser

10. April 2019

Natürlich ist Lingen besser. Besser als der Durchschnitt, nämlich! Beim gestern in Berlin präsentierten Ergebnis des Fahrradklimatests 2018 des ADFC erreicht unsere Stadt zwar nur Rang 40 von 106 Städten zwischen 50.000 und 100.000 Einwohnern, und gar nur Platz 8 der 12 niedersächsischen Teilnehmerstädte. Aber mit einem Schulnotenwert von 3,89 lagen wir deutlich besser als der  deutsche Städtedurchschnitt von 3,90. Trotzdem war Lingen nicht dsbei, als Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) die erfolgreichsten deutschen Städte im Fahrradklimatest auszeichnete. Nun, Spaß beiseite:

170.000 Radfahrer*innen nahmen an dem vierten ADFC-Test seit 2012 teil und unsere Nachbarstadt Nordhorn rückte auf den beachtlichen Platz 2 der Mittelstädte vor – mit einem Bewertungsdurchschnitt von 2,6. In Nordhorn wendet man auch stolze 22 Euro pro Einwohner für die Verbesserung der Bedingungen für die Radfahrer auf. Das zahlt sich aus. Zum Vergleich: In Lingen ist es nach meiner Erinnerung ein einstelliger Euro-Betrag und zwar in Haushaltsstellen, bei denen man die Gelder auch für den Pkw-Verkehr umschichten kann; Budgetierung nennt man diesen Trick. Was in den 1990ern als liberale Entbürokratisierung gefeiert wurde, ist tatsächlich längst zu einer Stärkung der Verwaltung verkommen, die auf diesem Weg machen kann, was sie will: Zum Beispiel mit Fahrradgeldern Autoparkplätze oder Straßen für Autos bauen.

Zuletzt präsentierte die Stadtverwaltung dabei z.B. die völlig missglückte Ampelkreuzung Weidestraße/Meppenerstraße/Wilhelmstraße/Konrad-Adenauer-Ring, wo einmal mehr mit rechtlichen Argumenten (Radfahrer hat auf dem Zebrastreifen keine Vorfahrt!) nichts Gescheites für Radfahrer herausgekommen ist. Im Gegenteil: Die Lage für die Zweiradfahrer hat sich dort deutlich verschlechtert. Die müssen jetzt nämlich wegen der Autos auf einer kleinen Verkehrsinsel anhalten und abwarten, bei Grün 3 Meter weiterfahren zu können. Ein wirklicher Mistplan, den sich das Rathaus da ausgedacht hat.

Geehrt hat der ADFC am Dienstag also die besten deutschen Städte, jeweils drei aus sechs Stadtgrößenklassen und die Kommunen, die sich in der jeweilige Klasse am stärksten verbessern konnte, sowie die familienfreundlichste Stadt, die ermittelt wurde. Diesen Titel trägt übrigens nun das westfälische Wettringen. Großstadt Karlsruhe (300.000 bis 500.000 Einwohner) hat das längst auf der Stelle trippelnde Vorbild Münster in seiner Größenklasse überholt und steht auf Platz 1. Bei den Großstädten über 500.000 Einwohner*innen liegt Bremen vorne.

Allerdings ist Zufriedenheit der Radfahrenden in Deutschland bundesweit gesunken, zudem fühlen sich Radfahrende immer unsicherer. Rebecca Peters (ADFC-Bundesvorstand) erläuterte, dass beim ADFC-Fahrradklima-Test vor allem Vielfahrende teilgenommen haben. 74 Prozent gaben an, das Fahrrad täglich zu nutzen. „Wenn schon die Vielfahrenden sich unsicher fühlen, wie fühlen sich dann diejenigen, die nicht so oft aufs Rad steigen?“, fragte Peters gestern. Lag der Wert im Jahr 2014 noch bei 3,7, ist er inzwischen auf 3,9 gefallen. „Es ist ein Trauerspiel“, so Peters weiter, „der Spaß am Radfahren nimmt kontinuierlich ab.“ Ihre klare Botschaft: Die Ergebnisse sind alarmierend. Wenn Radfahrende sich nicht sicher fühlen, verlieren sie die Lust am Radfahren. Dagegen müsse etwas unternommen werden.

Auch da ist Lingen gar nicht gut: Hier werden immer noch sog. Fahrradschutzstreifen gebaut und gepflegt, die alles andere schützen – bloß keine Radfahrer. Im Ortsteil Schepsdorf soll in diesem Jahr die Nordhorner (!) Straße allen Warnungen zum Trotz schutzstreifig umgebaut werden. Dann werden dort aus jetzt vorhandenen bequemen und breiten Mehrzweckstreifen diese gefährlichen Fahrradschutzstreifen – u.a. zugunsten von Pkw-Parkplätzen und zwar davon völlig sinnloserweise sieben vor dem Fahrradgeschäft des Schepsdorfer Ortsbürgermeister, der die gar nicht braucht, weil er angrenzend schon vor vielen Jahren einen Pkw-Parkplatz mit 16 Einstellplätzen gebaut hat, wenn ich richtig nachgezählt habe. Diese Posse kann man sich nicht ausdenken.

Der ADFC präsentiert uns daher sozusagen die Krone-Sinkkurve. Sie zeigt: Seit dem Amtsantritt des jetzigen Oberbürgermeisters Dieter Krone 2010 hat sich die Bewertung der Radfahrerfreundlichkeit kontinuierlich verschlechtert. Es reicht eben nicht, ab und zu mit dem Rad ins Büro zu fahren, aber sonst in erster Linie Politik für Autofahrer zu machen. Die gab es zuletzt mit Krones Idee, bei vier Ampel auf dem Konrad-Adenauer-Ring eine 400m lange grüne Auto-Welle einzuführen, weshalb Autos 400m später im Stau stehen aber vorher bereits Fußgänger wie Radfahrer wegen der Grünphase für Kfz länger an den Überwegen warten müssen. Da wünsch‘ ich mir, dass sich Stadtbaurat Lothar Schreinemacher, tatsächlich ein überzeugter Radfahrer, gegen Krone und dessen Autopolitik durchsetzt.

Positiv hat der ADFC für Lingen ermittelt, dass hier Alt und Jung radfahren  und es auch Werbung für das Radfahren gibt (bei Werbung ist Lingen immer ganz vorn!). Doch schon die dritte positive Einschätzung lässt mich stutzen, dass unsere Stadt nämlich komfortable und sichere Abstellmöglichkeiten habe. Wo das denn, frage ich in die Leserrunde? Auch die positive Behauptung, es gebe in Lingen für Radfahrer geöffnete Einbahnstraßen in Gegenrichtung lässt mich eher stutzen. Mir fällt insoweit nur der kleine Bereich Kirch-, Mühlentor- und Kivelingstraße ein. Gibt es noch weitere?

Alle weiteren Punkte zeigt die ADFC-Zusammenstellung auf, die ich zum allgemeinen Studium dringend empfehle, weil deutlich wird, wo gehandelt werden muss Die Bewertung von Nordhorn sollte man daneben legen, dann erkennt man es noch besser. Übrigens: Meppen ist offenbar gar nicht erst dabei. Beim nächsten Mal 2020 rechne ich zwar nicht mit einer inhaltlichen Verbesserung für Radfahrer in unserer Stadt, aber damit, dass die PR-Abteilung durch alle Rathausbüros läuft, damit dort dann positiver bewertet wird. Es sei denn, es wird Politik für Radfahrer gemacht. Endlich.

(mehr beim NDR und bei DRadio Kultur)

Sonnenaufgangstour

31. Juli 2017

Traditionelle Sonnenaufgangstour
des Allgemeinen Deutschen  Fahrrad-Club (ADFC)

Lingen (Ems) – Treffpunkt: Bahnhof
Samstag, 5. August 2017 – Abfahrt 5.00 Uhr, Rückkehr 10.30 Uhr

Bei hoffentlich gutem Wetter die morgendliche Ruhe genießen, frische Luft atmen und den Sonnenaufgang erleben – ein Genuss für jede/n Radler/in.

Gemeinsam wird um 8 Uhr ein reichhaltiges Frühstück eingenommen.
Tourenleitung: Hans Perk
Anmeldungen bei Hans Perk bis zum 2. August (Tel. 0591 7 51264
oder mobil 0174 / 471 3865).

Übrigens geht die Sonne in Lingen (Ems) am 5. August  um 5:58 Uhr auf…

(Text: ADFC; Foto: milanpaul via @flickr)