Berliner Szene: Kitkat-Club wird Testzentrum
Der Kitkat-Club in Mitte wird zum Corona-Testzentrum. Mit den Worten “Kommt nackt & seid wild” verkündeten die Betreiber des Fetisch- und Techno-Clubs am Montag, dass sie ab dem 4. Dezember Corona-Schnelltests anbieten wollen.
Das mit dem Nackt- und Wildsein ist wohl weniger ernstgemeint – man habe Angst, gleich als illegale Party gelten, schreiben die Betreiber mit einem Augenzwinkern. Die Tests wird es aber tatsächlich geben. Sie werden begleitet von einer Ärztin und medizinisch geschultem Personal direkt im Club durchgeführt, heißt es weiter.
Die Corona-Tests sollen ab Freitag für knapp 25 Euro angeboten werden. Die Tests finden direkt im KitKat statt (Köpenicker Str.76 in 10179 Berlin; U-Bahnhof: Heinrich-Heine-Straße) statt. Wer sich testen lassen möchte, kann sich dort in dieser Woche von Freitag, 4. Dezember, bis zum Sonntag, 6. Dezember, von 10 bis 19 Uhr testen lassen. Ab kommender Woche hat das Test-Zentrum dann von Mittwoch bis Sonntag geöffnet, jeweils von 10 bis 19 Uhr. (Quelle: TSP, 30.11.20)
Belgien öffnet Läden wieder
Nach gut vierwöchiger Zwangspause dürfen die Geschäfte im stark von der Corona-Pandemie getroffenen Belgien am Dienstag wieder öffnen. Dabei müssen sie allerdings strikte Hygienevorgaben erfüllen. Die meisten Einschränkungen bleiben trotz deutlich rückläufiger Infektionszahlen bestehen. So sollen auch über Weihnachten strenge Kontaktbeschränkungen gelten. Restaurants, Kneipen und Cafés bleiben geschlossen, ebenso Friseure und andere Geschäfte mit Körperkontakt. Geschäfte dürfen hingegen wieder öffnen.
Seit dem 2. November hatten in dem Königreich nur Lebensmittelläden und Geschäfte mit unbedingt notwendigen Waren geöffnet. Das kleine Belgien mit seinen 11,5 Millionen Einwohnern hatte zeitweise pro Kopf die höchsten Corona-Fallzahlen in Europa und verhängte deshalb Anfang November scharfe Auflagen. Inzwischen sinken Infektions-, Klinikbelegungs- und Todeszahlen wieder. Zuletzt wurden binnen zwei Wochen durchschnittlich 376 Corona-Infektionen je 100 000 Einwohner registriert. (Quelle: Tagesschau, 30.11.20)
Algeriens Präsident verlässt deutsches Krankenhaus
Der wegen einer Corona-Infektion in Deutschland behandelte algerische Präsident Abdelmadjid Tebboune will bald in seine Heimat zurückkehren. Der 75-Jährige habe das Krankenhaus verlassen und werde „in den kommenden Tagen“ nach Algerien fliegen, hieß es. Tebboune sei „auf dem Weg der Erholung“. Tebboune war Ende Oktober nach einem Corona-Verdacht bei mehreren seiner Mitarbeiter für medizinische Untersuchungen in eine Klinik nach Deutschland gebracht worden. Wenige Tage später erklärte sein Büro dann, dass sich der Präsident mit dem neuartigen Coronavirus infiziert habe. Seitdem wurden nur in unregelmäßigen Abständen Informationen über Tebbounes Gesundheitszustand veröffentlicht. Seine lange Abwesenheit führte zu Spekulationen über ein Machtvakuum in Algerien. (Quelle: Tagesschau, 30.11.20)
WHO sichert Untersuchung zu Coronavirus-Ursprung zu
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine umfangreiche Untersuchung zum Ursprung des Coronavirus zugesichert. „Wir müssen den Ursprung des Virus kennen, weil er uns helfen kann, künftige Epidemien zu verhindern“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Angesichts von Kritik, die WHO würde die Leitung der Untersuchung China überlassen, forderte er ein Ende der „Politisierung“ des Themas. „Wir wollen den Ursprung kennen, und wir werden alles tun, um ihn herauszufinden.“
Der scheidende US-Präsident Donald Trump hatte der Organisation vorgeworfen, Informationen im Zusammenhang mit der Corona-Krise zurückzuhalten. Anfang Juli hatte Trump den Austritt der USA aus der WHO eingeleitet. Die Organisation plant seit Monaten, ein internationales Experten-Team in die chinesische Stadt Wuhan zu schicken, wo das Virus zuerst festgestellt wurde. Dort sollen die Experten zurückverfolgen, wie das Virus auf den Menschen übertragen wurde. Wann das Team nach China reisen kann, ist aber weiterhin unklar. Die Experten stehen jedoch nach WHO-Angaben mit chinesischen Kollegen in regelmäßigem Kontakt. Bislang gehen Experten davon aus, dass Fledermäuse die ursprünglichen Wirte des Virus sind. Unklar ist jedoch, über welches Tier es auf den Menschen übertragen wurde.
(Quelle: Tagesschau, 30.11.20)
Sachsen verschärft Kontaktregeln
Wegen der besonders hohen Corona-Infektionsraten in Sachsen werden die Kontaktregeln dort noch einmal verschärft. In weiten Teilen des Landes gelten von Dienstag an nicht nur die von Bund und Ländern beschlossenen Beschränkungen auf fünf Personen aus zwei Hausständen, sondern die Menschen dürfen dann ihre Wohnung nur noch mit triftigem Grund verlassen. Zu den strengeren Maßnahmen werden die Kommunen von der neuen sächsischen Corona-Schutzverordnung verpflichtet, die ab 1. Dezember gilt. Sie sieht vor, dass Kreise und kreisfreie Städte Maßnahmen ergreifen müssen, wenn an fünf Tagen hintereinander der Wert von 200 Neuinfektionen binnen einer Woche je 100.000 Einwohner überschritten wird.
Die Landkreise Bautzen, Görlitz, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Zwickau, Mittelsachsen, Nordsachsen sowie der Erzgebirgskreis haben entsprechende Allgemeinverfügungen erlassen oder kündigten sie am Montag an. Auch die Stadt Chemnitz kündigte eine Allgemeinverfügung an, die ab Mittwoch gelten soll. (Quelle: TSP, 30.11.20)
Etwas mehr als 4.000 Neuinfektionen in Frankreich
Frankreich meldet 4.005 Neuinfektionen nach 9.784 am Sonntag. Der Sieben-Tages-Schnitt liegt mit 11.118 fast auf dem niedrigsten Stand seit zwei Monaten. Die Zahl der Toten sei um 406 gestiegen, teilt das Gesundheitsministerium weiter mit. Hier waren am Sonntag 198 verzeichnet worden. (Quelle: TSP, 30.11.20)
Bundesregierung mit Hotelöffnung an Feiertagen nicht einverstanden
Die Bundesregierung ist unzufrieden mit der Entscheidung mehrerer Bundesländer, in der Weihnachtszeit Hotelübernachtungen für Familienbesuche zuzulassen. „Die Bürger bleiben aufgerufen, touristische Reisen zu vermeiden“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. Davon ließen sich Reisen aus familiären Gründen schwer abgrenzen. Seibert verwies auf den Beschluss der Bund-Länder-Spitzenrunde vom vergangenen Mittwoch – eine „private Nutzung“ von Hotels sei in dem Beschluss nicht enthalten gewesen. (Quelle. TSP, 30.11.20)
Bayern verschiebt Beginn der Abi-Prüfungen 2021
Wegen der Corona-Krise wird der Beginn der Abiturprüfungen im kommenden Jahr um knapp 14 Tage nach hinten auf den 12. Mai 2021 verschoben. „Wir wollen, dass alle Abiturientinnen und Abiturienten faire Bedingungen vorfinden – in den Prüfungen selbst wie in der Vorbereitung“, sagte Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler). Bisher war der Beginn der Abitur-Prüfungen für den 30. April 2021 geplant.
(Quelle: TSP, 30.11.20)
Apotheker warnen vor Lieferengpässen bei Arzneien
Apotheker warnen vor Lieferengpässen bei rezeptpflichtigen Arzneien in Deutschland. Im ersten Halbjahr sei die Zahl der nicht verfügbaren Mittel, die Krankenkassen per Rabattvertrag für ihre Versicherten vorgesehen hatten, auf 12,1 Millionen Packungen gestiegen. Das seien 68 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum und fast so viele wie 2017 und 2018 zusammen, teilte die Apothekervereinigung ABDA am Montag in Berlin mit.
„Nicht nur Blutdrucksenker, Magensäureblocker oder Schmerzmittel, sondern auch Medikamente gegen Depressionen, Epilepsie oder Parkinson sind von Lieferengpässen betroffen“, sagt ABDA-Vizepräsident Mathias Arnold vor einer Fachkonferenz zu dem Thema an diesem Dienstag. (Quelle: TSP, 30.11.20)
Bund-Länder-Treffen am Mittwoch: Keine neuen Corona-Beschlüsse
Bei der Bund-Länder-Konferenz am Mittwoch wird es nach Worten von Regierungssprecher Steffen Seibert keine neuen Corona-Beschlüsse geben. Bei der Konferenz sei die Pandemie auch nur eins von mehreren Themen, sagt Seibert. Man werde aber darüber beraten, wann man gemeinsam die bisherigen Beschlüsse analysiere.
Seibert macht deutlich, dass auch zu Weihnachten von Reisen möglichst abgesehen werden sollte. Dabei könne man kaum zwischen touristischen und familiären Reisen unterscheiden, warnt er mit Blick auf Ankündigungen einiger Länder, dass Hotels über die Feiertage öffnen könnten. (Quelle: TSP, 30.11.20)
Laschets Sohn stellte Kontakt zwischen Maskenhersteller und Regierung her
Ein überraschender Kontakt zwischen dem Mode-Hersteller van Laack und der Düsseldorfer Staatskanzlei ruft die Opposition in Nordrhein-Westfalen auf den Plan: Laut van Laack-Inhaber Christian von Daniels hatte der Sohn des Ministerpräsidenten, Mode-Blogger Johannes „Joe“ Laschet, die Tür für einen großen Deal mit Kitteln und Masken geöffnet. Die SPD-Fraktion wittert „Influencer Marketing in der Staatskanzlei“ und will über eine Kleine Anfrage im Landtag wissen, was genau da los war.
van Laack-Inhaber Christian von Daniels arbeitet seit Jahren mit Fashion-Blogger „Joe“ Laschet zusammen. Der „Rheinischen Post“ sagte von Daniels in einem Interview: „Ich habe Joe gesagt, dass er seinem Vater meine Nummer geben kann, wenn das Land Hilfe bei der Beschaffung von Masken braucht.“ Ministerpräsident Armin Laschet habe dann tatsächlich angerufen und gesagt, der van Laack-Chef renne offene Türen ein.
Ich habe Joe gesagt, dass er seinem Vater meine Nummer geben kann, wenn das Land Hilfe bei der Beschaffung von Masken braucht.
Der Modehersteller aus Mönchengladbach hat dem Land nach früheren Angaben des Gesundheitsministeriums mehrere Millionen OP-Kittel und Masken geliefert. Jüngst bestellte das zuständige Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienst (LZPD) weitere 1,25 Millionen Alltags-Masken für die Polizei bei van Laack.
Die SPD-Landtagsfraktion fragt nun im Titel ihrer Kleinen Anfrage: „Welchen Einfluss hatten die Geschäftsbeziehungen von Joe Laschet zum Modehersteller van Laack auf die Auftragsvergabe der Landesregierung?“ Die Opposition will von der Landesregierung eine Auflistung aller „van Laack“-Aufträge. Außerdem will die SPD wissen, welche anderen Bieter mit im Rennen waren und ob es „Provisionen für Vermittlungstätigkeiten“ gegeben habe. (Foto: Laschet re., von Dirk Vorderstraße CC BY 3.0; Quelle: TSP, 30.11.20)
Hotspot: Klinik Sanderbusch
Im Nordwest-Krankenhaus Sanderbusch in Sande (Landkreis Friesland) gibt es einen größeren Corona-Ausbruch. Die Klinik nimmt derzeit nur noch lebensbedrohliche Notfälle auf.
Wie der Klinik-Geschäftsführer mitteilte, sind insgesamt 32 Mitarbeitende und 13 Patientinnen und Patienten positiv auf das Coronavirus getestet worden. Demnach soll sich ein Mitarbeiter bei der Reanimation eines Patienten angesteckt haben. In den anderen Fällen seien die Infektionsquellen unklar.
Das Krankenhaus wurde nach den ersten positiven Testergebnissen am Freitag weitestgehend abgeriegelt. Besuche sind nicht mehr erlaubt. Wegen des Ausbruchs nimmt die Klinik derzeit nur noch Personen mit lebensgefährlichen Befunden wie Herzinfarkt oder Schlaganfall auf. Alle nicht zwingend notwendigen Operationen fallen bis auf Weiteres aus.
Im Zelt des Deutschen Roten Kreuzes vor dem Krankenhaus, in dem normalerweise die Einlasskontrolle für Besuchende erfolgt, wurde ein Abstrich-Zentrum eingerichtet. Alle Patientinnen und Patienten, die bereits im Krankenhaus sind, werden getestet, bevor sie entlassen werden. Das Gesundheitsamt fordert sie zudem schriftlich auf, danach 14 Tage in häuslicher Quarantäne zu bleiben. (Quelle: NDR, 30.11.20)
Niedersachsen-Zahlen
Nach Angaben des Landesgesundheitsamts Niedersachsen (NLGA) ist – Stand Montag, 9 Uhr – die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus in Niedersachsen in den vergangenen 24 Stunden um 475 gestiegen. Damit sind bisher 71.508 Infektionenlabordiagnostisch bestätigt und dem Landesgesundheitsamt gemeldet worden. Zudem sind beim NLGA 1.154 Todesfälle im Zusammenhang mit Corona-Infektionen registriert. Das sind 6 Personen mehr als gestern. Landesweit liegt die Sieben-Tages-Inzidenz bei 85,9 Fällen je 100.000 Menschen. (Quelle: NDR, 30.11.20)
📌 Emsland: Offizielle Fallzahlen am Montag, 30.11.2020, 09:00 Uhr
Seit Freitag gab es im Emsland laut Nieders- Landesgesundheitsamt NLGA ein weiteres CoViD-19-Todesopfer; das CoViD-19-Opfer taucht aber in der Statistik des Landes auf, nicht jedoch in der des Landkreises. Folgt man dem NLGA die Gesamtzahl der aufgrund Sars-Cov-2 Verstorbenen erhöhte sich damit auf 46 Menschen, und es wurden seit Freitag 133 weitere Neuinfektionen gemeldet. Die Zahl der als genesen Geltenden stieg stark auf jetzt insgesamt 3.084 Genesene (+180).
Die heute gemeldete Gesamtzahl aller Infektionen in der Pandemie beträgt damit 3.623 (+ 133); daraus ergibt sich ein Quotient pro 100.000 von 1.111,3. Im Emsland sind folglich 494 (-47) Menschen akut an CoViD-19 erkrankt. Rund 1.840 (-140) Kontaktpersonen befinden sich in Quarantäne.
Laut DIVI werden in den emsländischen Krankenhäuser aktuell 8 (+/-0) CoViD-19-Erkrankte intensivmedizinisch behandelt; vier (+ 1) von ihnen werden invasiv beatmet. Zum Vergleich: In der etwa halb so großen Grafschaft Bentheim werden gegenwärtig 5 (-1) CoVid-19-Erkrankte intensivmedizinisch versorgt, von denen 3 (+/-0) invasiv beatmet werden.
In Lingen (Ems) liegt die Gesamtzahl der Infizierten seit Pandemieausbruch unverändert bei aktuell 489 (+40) Menschen. 382 (+64) von ihnen gelten als genesen. Das führt für die Stadt zu exakt aktuell 100 akut Erkrankten.
Kommune |
Anzahl der bestätigten Fälle |
davon genesen |
Verstorbene |
Aktuell |
Samtgemeinde Dörpen |
131 |
115 |
1 |
15 |
Einheitsgemeinde Emsbüren |
54 |
51 |
0 |
3 |
Samtgemeinde Freren |
164 |
119 |
9 |
36 |
Einheitsgemeinde Geeste |
103 |
84 |
0 |
19 |
Stadt Haren (Ems) |
268 |
237 |
1 |
30 |
Stadt Haselünne |
156 |
149 |
0 |
7 |
Samtgemeinde Herzlake |
103 |
90 |
0 |
13 |
Samtgemeinde Lathen |
221 |
187 |
0 |
34 |
Samtgemeinde Lengerich |
76 |
66 |
1 |
9 |
Stadt Lingen (Ems) |
489 |
382 |
7 |
100 |
Stadt Meppen |
413 |
344 |
9 |
60 |
Samtgemeinde Nordhümmling |
144 |
131 |
0 |
13 |
Stadt Papenburg |
475 |
399 |
5 |
71 |
Einheitsgemeinde Rhede (Ems) |
15 |
12 |
0 |
3 |
Einheitsgemeinde Salzbergen |
52 |
49 |
1 |
2 |
Samtgemeinde Sögel |
318 |
297 |
0 |
21 |
Samtgemeinde Spelle |
90 |
59 |
2 |
29 |
Einheitsgemeinde Twist |
75 |
67 |
2 |
6 |
Samtgemeinde Werlte |
276 |
246 |
7 |
23 |
Gesamt* |
3.623 (+133) |
3.084 (+180) |
45 |
|
Aktuelle Covid-19-Fälle |
494 (-47) |
Niedersachsen: Heute Corona-Debatte im Landtag
Der Landtag in Hannover debattiert heute über die neuen Corona-Regeln. Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat eine Regierungserklärung angekündigt.
Warum werden die Regeln verlängert und verschärft? Zu diesen Fragen wird Weil vermutlich Stellung beziehen. In der Sondersitzung geht es ausschließlich um die Corona-Pandemie. Die Landesregierung wird sich Fragen und Kritik stellen müssen, denn die Opposition will zeigen, dass sie die Regeln nicht einfach stillschweigend hinnimmt. NDR.de zeigt die Debatte ab etwa 10.30 Uhr hier im Livestream.
Die Oppositionsparteien FDP und Grüne stören sich etwa daran, dass es ihrer Ansicht nach noch immer keine langfristige Strategie gibt, wie es durch den Winter gehen soll. Die FDP-Fraktion hat außerdem die Frage eingereicht, warum in Geschäften die Kundenzahl eingeschränkt wird, Schülerinnen und Schüler aber trotzdem weiter in vollen Bussen zur Schule fahren sollen.
Die Grünen wollen wissen, wie das Land Kommunen, Pflegeheime und auch die Kulturbranche unterstützt. Zwei AfD-Abgeordnete haben noch einen anderen Weg eingeschlagen: Sie wollen vor dem Staatsgerichtshof gegen die Maskenpflicht im Landtag klagen.
(Quelle: NDR, 30.11.20)
Deutschland-Zahlen
Erwartungsgemäß haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) vergleichsweise wenig neue Corona-Infektionen gemeldet. Innerhalb eines Tages sind 11.169 neue Fälle übermittelt worden, wie das RKI am Montagmorgen bekanntgab. Der bisherige Höchststand war am Freitag vor einer Woche (20.11.) mit 23 648 gemeldeten Fällen erreicht worden. Am vergangenen Montag hatte die Zahl bei 10.864 gelegen. An Sonntagen und Montagen sind die Zahlen vergleichsweise gering, weil laut RKI am Wochenende weniger Proben genommen werden und dadurch auch insgesamt weniger getestet wird.
Die deutschen Gesundheitsämter meldeten binnen 24 Stunden zudem 125 neue Todesfälle. In der Tendenz war die Zahl der täglichen Todesfälle zuletzt nach oben gegangen, was nach dem steilen Anstieg bei den Neuinfektionen auch erwartet wurde. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf insgesamt 16.248.
Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie insgesamt 1.053.869 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 30.11., 00.00 Uhr). Nach Schätzungen sind rund 739 100 Menschen inzwischen genesen.
Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Sonntag bei 0,95 (Vortag: 0,96). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 95 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt der Wert für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab. (Quelle: rki, 30.11.20)
Chinas Wirtschaft erholt sich
In China macht die wirtschaftlich Erholung große Fortschritte. So wuchs die Industrieproduktion im November mit dem höchsten Tempo seit mehr als drei Jahren; auch das Wachstum im Dienstleistungssektor erreichte ein Mehrjahreshoch. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.
Die am Montag veröffentlichten optimistischen Daten deuten darauf hin, dass die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt die erste sein könnte, die die Corona-Rezession überwindet. Die jüngsten Produktionsdaten zeigen, dass sich die Produktion bereits jetzt auf dem Niveau vor der Pandemie befindet.
Chinas offizieller Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe (PMI) stieg von 51,4 im Oktober auf 52,1 im November, wie Daten des National Bureau of Statistics belegen. Das ist der höchste PMI-Wert seit September 2017, und er bleibt über der 50-Punkte-Marke, die monatlich Wachstum von Rezession trennt. Es war damit aauch höher als die erwarteten 51,5 in einer Reuters-Umfrage unter Analysten. (Quelle: The Guardian, 30.11.20)
Doch schon: Bund plant nationale Gesundheitsreserve an 19 Standorten
Als Konsequenz aus der Corona-Krise will der Bund an 19 Standorten in Deutschland eine Nationale Gesundheitsreserve mit wichtigem Material wie Schutzmasken aufbauen. Gesundheitsminister Jens Spahn sagte der „Deutschen Presse-Agentur“: „Diese Pandemie lehrt uns, dass wir mehr vorsorgen müssen.“ Mit den Plänen soll sich am Montag das Corona-Kabinett befassen. Demnach soll die Reserve bis Ende 2021 vor allem mit schon beschafften Masken gefüllt werden, dann mit Material aus inländischer Produktion. Ständig vorgehalten werden soll der Bedarf des Gesundheitswesens und des Bundes für einen Monat.
Die Reserve solle im Kern aus Schutzausrüstung, Schutzmasken, Beatmungsgeräten und Medikamenten bestehen, erläuterte Spahn. „So unterstützen wir im Notfall besonders diejenigen, die in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Arztpraxen arbeiten. Am Material soll gute Gesundheitsversorgung nicht scheitern.“ Die Bundesregierung hatte Anfang Juni grundsätzlich den Aufbau einer „Nationalen Reserve Gesundheitsschutz“ beschlossen und beteiligte Ministerien mit einem Konzept beauftragt. Hintergrund ist auch, dass zu Beginn der Corona-Krise im Frühjahr Schutzmasken und anderes Material knapp waren. Der Bund stieg daraufhin in die Beschaffung ein und beschloss Anreize für inländische Hersteller. Reserven sollen in erster Linie auch weiterhin medizinische Einrichtungen und die Länder vorhalten, ehe auf Bundesbestände zugegriffen werden soll. (Quelle: Tagesschau, 30.11.20)
Impfzentren in Lingen (Ems), Osnabrück und Wallenhorst geplant
In Niedersachsens Südwesten sind sechs Impfzentren geplant. Der Landkreis Emsland will zwei zentrale Corona-Impfzentren einrichten. Wie NDR 1 Niedersachsen berichtet, ist ein Zentrum in den Emslandhallen in Lingen geplant, ein weiteres soll im Forum Alte Werft in Papenburg entstehen.
Auch im Landkreis Osnabrück werden zwei Zentren eingerichtet. Nach Angaben des Landkreises wurden knapp 50 Standorte geprüft: Die Wahl fiel auf Georgsmarienhütte und Wallenhorst. In der Stadt Osnabrück und im Landkreis Grafschaft Bentheim soll es jeweils ein Impfzentrum geben. Die Landkreise und Kommunen müssen dem Innenministerium bis Montag melden, wo Corona-Impfzentren entstehen sollen. Ab dem 15. Dezember sollen die Zentren einsatzbereit sein. (Quelle: NDR, 29.11.20)
Übersicht am Abend
- Die Kinder im Irak kehren zum ersten Mal seit Ende Februar wieder zur Schule zurück. Es gibt Maßnahmen zur sozialen Distanzierung und Schulen, die sechs Tage die Woche geöffnet sind.
- Der Libanon beginnt langsam, die vor zwei Wochen auferlegten Corona-Einschränkungen ab Montag zu lockern, da er seine schwache Wirtschaft vor Weihnachten ankurbeln will.
- Die tägliche Zahl der Corona-Todesopfer in der Türkei erreichte am Sonntag zum siebten Mal in Folge ein Rekordhoch mit jetzt 185 Todesfällen in den letzten 24 Stunden.
- Die WHO hat am Sonntag 15 Beatmungsgeräte an Krankenhäuser in Gaza geliefert, weil das palästinensische Gebiet einen deramatischen Anstieg der Covid-19-Infektionen verzeichnet.
- Die staatlichen Schulen in New York City öffnen wieder ab dem 7. Dezember, zunächst die Grundschulen, teilte der Bürgermeister Bill de Blasio am Sonntag mit.
- Der führende Experte für Infektionskrankheiten in den USA hat davor gewarnt, dass das Land in den kommenden Wochen möglicherweise einen weiteren Anstieg des Virus verzeichnen wird.
- Griechenland meldete am Sonntag 1.193 neue Coronavirus-Infektionen, ein deutlicher Rückgang gegenüber den jüngsten Zahlen und die niedrigste Zahl seit dem 2. November.
- Spanien: Ärzte und Krankenschwestern protestieren in Madrid gegen Kürzunge. Sie sagen, dass sie Schwierigkeiten haben, mit der Covid-19-Pandemie fertig zu werden.
- In Frankreich hat das oberste Verwaltungsgericht die Regierung angewiesen, die Coronavirus-Regeln zu lockern, die Teilnahmebeschränkungen auf maximal 30 Personen bei Gottesdiensten vorsehen.
- Nach Regierungsangaben gab es am Sonntag in Großbritannien weitere 12.155 im Labor bestätigte Coronavirus-Fälle. Am Samstag waren es 15.871 Fälle.
(Quelle: The Guardian, 29.11.20)
Steuerpolitiker justieren nach
Finanzpolitiker der großen Koalition haben sich auf eine neue „Homeoffice“-Steuerpauschale verständigt. Sie solle fünf Euro pro Tag und höchstens 600 Euro pro Jahr betragen, schreibt die Zeitung unter Berufung auf ihr vorliegende Informationen. Das Bundesfinanzministerium beziffere die damit verbundene Entlastung der Bürger auf eine Milliarde Euro. Die Pauschale sei „die flexible Antwort auf die verkrustete Rechtsprechung zum häuslichen Arbeitszimmer“, sagt der CSU-Finanzpolitiker Sebastian Brehm dem Blatt.
Auch nach dem Auslaufen der staatlichen Hilfen für November und Dezember im Teil-Lockdown können Firmen auf Unterstützung des Staates setzen, sagte unterdessen Bundesfinanzminister Olaf Scholz. Es sei richtig, Gastronomie, Kultur und Sport jetzt besonders unter die Arme zu greifen. „Klar ist, ab dem nächsten Jahr gilt das normale Regime der Überbrückungshilfen“, sagt der SPD-Politiker in der ZDF-Sendung Berlin Direkt.
Diese sollten bis mindestens Juni 2021 gelten und seien umfassender und großzügiger als bisher. Scholz zeigt sich zuversichtlich, dass Deutschland die durch die Corona-Krise erhöhten Schulden wieder abbauen könne. (Foto: CC s. Archiv v. 09.04.2016; Quelle: Tagesschau, 29.11.20)
Türkei: Zahl der Toten auf erneutem Höchststand
Die Zahl der neuen Virus-Toten in der Türkei steigt den siebten Tag in Folge auf einen Höchststand. In den vergangenen 24 Stunden seien 185 Personen im Zusammenhang mit Covid-19 verstorben, teilt das Gesundheitsministerium mit. Die Gesamtzahl steige damit auf 13.558. Die Zahl der Neuinfektionen sinkt hingegen leicht auf 29.281 nach dem Rekordhoch von 30.103 am Samstag. (Quelle: ARD, 29.11.20)
Krebshilfe ist besorgt
Die Stiftung Deutsche Krebshilfe zeigt sich sehr besorgt: Im Interview mit der Aktuellen Stunde des WDR sagte Vorstandsvorsitzender Gerd Nettekoven: In einem Gespräch mit den führenden Krebszentren in Deutschland sei ihnen gespiegelt worden, dass aktuell verstärkt Behandlungen von Krebspatienten nicht stattfinden (Diagnostik und Therapie). Bis zu 40 Prozent notwendiger Krebs-Operationen würden zurückgestellt. Das sei sehr kritisch. Wie viele Operationen in Deutschland tatsächlich wegen Corona aufgeschoben wurden, lässt sich nach Angaben der Deutschen Krankenhausgesellschaft (Stand 9.11.) nicht sagen. Das gehe erst, wenn endgültige Daten vorliegen. (Quelle: WDR, 29.11.20)
Hausärzte erleben Ansturm auf Schnelltests
Immer mehr Menschen wollen kurz vor Weihnachten per Schnelltest ausschließen, dass sie sich mit dem Coronavirus infiziert haben, und verlangen deshalb Schnelltests bei ihren Hausärzten. „Wir erleben derzeit in den Praxen, dass die Patienten die Testungen oft anlasslos einfordern. Das verbrennt unnötig Ressourcen. Tests sind derzeit noch knapp und werden viel dringender in Einrichtungen mit vulnerablen Personengruppen benötigt“, sagte der Präsident des Hausärzteverbands Nordrhein, Oliver Funken, der Düsseldorfer „Rheinischen Post“.
Auch die Apotheken merken laut Thomas Preis, dem Vorsitzenden des Apothekerverbands Nordrhein, den Wunsch nach einer intensiveren Testung. Derzeit müsse aufgrund der knappen Kapazitäten eine Priorisierung stattfinden. (Quelle: WDR, 29.11.20)
WDR-Liste zu Online-Angeboten von Künstlern und Museen im Münsterland
Künstler und Museen aus dem Münsterland bieten wegen der Corona-Krise ihre Musik, Theater, Ausstellungen und vieles mehr jetzt im Netz an. Hier präsentiert der WDR Münster eine Auswahl der Angebote, die ständig aktualisiert wird. Alle Angaben ohne Gewähr.
#Weiterlachen – Digitale Plattform des WDR | mehr
Da dürften sich der NDR oder vielleicht auch Ems.tv und Ems-Vechte-Welle eine dicke Scheibe abschneiden. Oder anders gefragt: Wo gibt es eine solche Liste für Niedersachsen oder Weser-Ems oder die Landkreise an Ems und Vechte oder die Stadt Lingen (Ems)?
„Aber ich frage ja nur“ (Marc Riße, Ratsmitglied der BügerNahen, am 01.11.2011).
(Quelle: WDR, 29.11.20)
Schuster: „Querdenker“ ist Fall für den Verfassungsschutz
Nach Ansicht des Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, sollte die Bewegung „Querdenken“ vom Verfassungsschutz überprüft werden. „Das was hier gesagt wird, geht bei Weitem über das hinaus, was man in einer Demokratie als freie Meinungsäußerung akzeptieren muss“, sagte Schuster in der ARD-Sendung Bericht aus Berlin. „Es ist nichts anderes als Volksverhetzung.“ Zudem forderte der Zentralrats-Präsident strafrechtlich dagegen vorzugehen, wenn Teilnehmer bei Anti-Corona-Demonstrationen Judensterne tragen. Vergleiche mit der Widerstandskämpferin Sophie Scholl oder dem Holocaust-Opfer Anne Frank bezeichnete er als „abscheulich“.
Die Gruppe der Corona-Leugner halte er für „sehr gefährlich“, sagte Schuster, da dort auch Rechtsextreme mitmischten, die damit ein Thema gefunden hätten, um „eigentlich gutmeindende Menschen“ für ihre Sache „ködern“ zu können. Er forderte, die kürzlich von der Bundesregierung beschlossenen 89 Maßnahmen zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus in Zukunft auch anzuwenden und sie nicht in der Schublade verschwinden zu lassen. (Quelle: ARD, 29.11.20)
Kekulé: Besonders hohes Infektionsrisiko für Senioren an Weihnachten
Der Virologe Alexander Kekulé hat das Infektionsrisiko zu Weihnachten in Deutschland mit jenem in Norditalien im Frühjahr verglichen. „Wir Deutschen haben an Weihnachten die Tradition, über Generationen hinweg mit der Familie zu feiern“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Und deshalb sind wir jetzt in einem ähnlichen Risiko, das die Menschen in Norditalien im Frühjahr hatten.“ Dort hatte die Corona-Pandemie besonders stark gewütet.
Die Norditaliener lebten das ganze Jahr über ein Multigenerationen-Leben, sagte Kekulé. „Bei uns dagegen gibt es speziell an Weihnachten die ernstzunehmende besondere Gefahr, dass sich viele Menschen infizieren, die über 70 Jahre alt sind.“ Und diese hätten, wenn sie sich infizierten, ein Sterberisiko von fast zehn Prozent.
Dennoch zeigte sich der Virologe angesichts der beschlossenen Kontaktbeschränkungen optimistisch: „Ich denke, dass wir dieses Risiko steuern können.“ Die Maßnahmen beinhalteten die Möglichkeit, dass bis Weihnachten die Infektionszahlen deutlich weiter unten seien, wenn ein Großteil der Bevölkerung sich daran halte, erklärte Kekulé. „Und da kommt es tatsächlich auf jeden einzelnen an.“ (Quelle: TSP, 29.11.20)
60 Prozent der Einzelhändler bangen um Weihnachtsgeschäft
Viele Einzelhändler blicken in der Adventszeit pessimistisch auf das für die Branche so wichtige Weihnachtsgeschäft. Einer Umfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) unter 550 Firmen zufolge erwartet mehr als die Hälfte der Befragten für Dezember deutlich weniger Kunden und sinkenden Umsätze. „Die Aussichten für das Weihnachtsgeschäft sind in diesem Corona-Jahr vor allem für viele innerstädtische Händler und dort insbesondere die Modehäuser beunruhigend schlecht“, sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth am Sonntag.
Die Umfrage zeige, dass 38 Prozent der Einzelhandelsunternehmen insgesamt und 45 Prozent der Innenstadthändler ihre Existenz bedroht sehen. Rund 52 Prozent der Unternehmen erwarten nach der Verlängerung des Teil-Lockdowns in den Dezember hinein deutliche Umsatz- und Frequenzverluste. Etwa 62 Prozent der befragten Händler blicken pessimistisch auf den weiteren Verlauf des Weihnachtsgeschäftes. „November und Dezember sind für viele Händler normalerweise die umsatzstärksten Monate des Jahres. Wenn diese Umsätze jetzt ausfallen, geraten viele Geschäfte in Schieflage.“
Das Geschäft mit Haushaltswaren, Heimwerkerbedarf, Einrichtungsgegenständen und Lebensmitteln läuft dem HDE zufolge für viele Händler derzeit allerdings zufriedenstellend, teilweise sogar sehr gut. Und auch der Online-Handel profitiere und dürfte seine Umsätze im November und Dezember zum Vorjahr wohl um ein Drittel steigern. In der Woche vor dem ersten Advent verkauften sich insbesondere weihnachtliche Dekorationsartikel und Adventskalender gut. Insgesamt prognostiziert der HDE für November und Dezember ein Umsatzplus von 1,2 Prozent binnen Jahresfrist auf knapp 104 Milliarden Euro. „Die Menschen kaufen auch in der Corona-Krise viele Weihnachtsgeschenke, sie kaufen sie aber öfter online als sonst“, erläuterte Genth. (Quelle: TSP, 29.11.20)
Corona: Zwei Tote an Ems und Vechte
Die Zahl der aktuell mit dem Corona-Virus Infizierten in der Grafschaft Bentheim ist am Sonntag gesunken: Während die Kreisverwaltung 21 neue Infektionen meldet, galten gleichzeitig weitere 42 Grafschafter als genesen. Jedoch meldet der Landkreis am Sonntag einen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit Covid-19: Deren Zahl beträgt nun 36.
Seit Beginn der Pandemie zählt der Landkreis Grafschaft Bentheim 1.553 nachgewiesene Infektionen. 1.233 Menschen gelten inzwischen als genesen. Der Inzidenzwert für den Landkreis nach Angaben des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes liegt am Sonntag bei 93,3.
Die 284 aktuellen Covid-19-Fälle teilen sich wie folgt auf die Kommunen auf, in Klammern die Veränderung zum Vortag: Bad Bentheim: 38 (0), Emlichheim: 9 (0),Uelsen: 14 (+1),
Neuenhaus: 20 (0), Wietmarschen: 42 (0), Nordhorn: 140 (-14), Schüttorf: 21 (-2)
Der Landkreis Emsland teilte keine neuen Zahlen mit; in Meppen ist eben Wochenende für die Presseleute unseres Landkreises. Das Niedersächsische Landesgesundheitsamt NLGA meldet allerdings einen weiteren CoViD-19-Toten im Emsland, 119 Neuinfektionsfälle seit Samstag und damit insgesamt 3.564 Infizierte seit Pandemiebeginn. Die 7-Tage-Inzidenz beträgt 95,1, liegt also unter 100. In Lingen lag er am Freitag bei 103,6.
Den 7-Tagesinzidenzwert für die Städte und Gemeinden im Emsland teilt der Landkreses bisher nicht mit. (Quelle: GN, NLGA, 29.11.20)
Münster: Inzidenzwert erstmals wieder unter 50
Im Münsterland ist die Zahl der amtlich bestätigten Corona-Infizierten innerhalb eines Tages offiziell um 240 Fälle gestiegen (Stand Sonntag, 30.11.2020, 00.00 Uhr). Nach den Daten des Robert-Koch-Institutes (RKI) wurden damit seit Beginn der Pandemie münsterlandweit insgesamt 18.253 Fälle durch Tests nachgewiesen.
Bislang sind im Münsterland 291 Menschen in Verbindung mit Covid-19 gestorben, zwei mehr als am Samstag, so die offizielle Statistik des RKI. Danach sind münsterlandweit derzeit 2.971 Menschen akut infiziert, 15.282 Infizierte sind wieder genesen.
Inzidenzwert in Münster unter 50
In Münster lag der Inzidenzwert am Sonntag mit 41,5 deutlich unter dem 50er-Schwellenwert, erstmals seit Oktober.
Update:
Die Stadt in Westfalen ist die erste Kommune in NRW, die diesen Wert seit dem Beginn des Anfang November verhängten „Lockdown lights“ erreicht. Wie Münster das erreicht hat, lässt sich schwer sagen, denn in Münster wurden – genau wie in den anderen Kommunen in NRW – die von der Landesregierung erlassenen Corona-Regeln umgesetzt. Die Stadt hatte aber bereits zu Beginn des „Lockdown lights“ Anfang November erklärt, dass es einen Grund gebe, warum man bereits die erste Corona-Welle besser bewältigt habe, als „viele andere Städte in Europa“. „Ein wichtiger Erfolgsfaktor war damals die starke Solidarität der Bürgerinnen und Bürger untereinander, mit der Stadt und ihren Behörden“, hieß es damals.
Diesmal könnte aber auch ein anderer Faktor eine Rolle gespielt haben. So erließ Münster am 20. November eine generelle Maskenpflicht für Lehrer im Unterricht und auf dem Schulgelände, die über die Vorgaben des Landes hinausging. Zu diesem Zeitpunkt, also etwa drei Wochen nach Beginn des „Lockdown light“, war die Zahl der Neuinfektionen von 518 (2. November) auf 420 (20. November) gesunken.
Anschließend gingen die Zahlen innerhalb einer Woche weiter hinunter auf 382. Am Freitag jedoch stoppte das Verwaltungsgericht Münster die Maskenpflicht, nachdem ein Lehrer einen Eilantrag dagegen gestellt hatte. Diese Regel sei unverhältnismäßig, da die Zahl der Neuinfektionen in Münster bereits die niedrigste in ganz NRW sei, begründete das Gericht seine Entscheidung.
Die Stadt Münster argumentiert jedoch, dass die niedrigen Infektionszahlen unter anderem mit dieser Schutzmaßnahme erreicht worden seien und kündigte an, gegen das Urteil vor das Oberverwaltungsgericht zu ziehen. (Quelle: WDR, 29.11.20)
Im Nordosten weniger Infektionskrankheiten
Die Schutzmaßnahmen in der Corona-Pandemie haben nach einer Analyse der AOK Nordost im Herbst andere Infektionskrankheiten stark ausgebremst. Auch wenn die Corona-Zahlen vielerorts noch immer sehr hoch liegen – bei Grippe oder Bronchitis zeigen sich in der Statistik Effekte, die für die Kasse nicht allein mit Zufällen zusammenhängen können. So waren von Ende September bis Mitte November in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern im Vergleich zu den Vorjahreszeiträumen 50 Prozent weniger AOK-Versicherte wegen Grippe krankgeschrieben. Allerdings haben sich wahrscheinlich auch mehr Menschen gegen Influenza impfen lassen. Dazu gibt es für die Region noch keine Zahlen.
Alltagsmasken, häufiges Händewaschen und Distanzgebote halten augenscheinlich auch andere Infektionskrankheiten in Schach: So sanken die Krankschreibungen wegen Magen-Darm-Infekten und Lungenentzündungen nach AOK-Angaben um ein gutes Drittel. Bei akuter Bronchitis gingen sie sogar um mehr als die Hälfte zurück. Insgesamt umfasst die AOK-Analyse mehr als 63.000 Krankschreibungen aus Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Für die Vergleichzeiträume zog die Kasse Daten aus den Jahren 2017, 2018 und 2019 heran. (Quelle: NDR, 29.11.20)
Stiftung Patientenschutz warnt vor zu hohen Erwartungen
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat vor zu hohen Erwartungen mit Blick auf mögliche Impfungen gegen das Coronavirus gewarnt. Es sei gefährlich, den Eindruck zu erwecken, „dass Impfungen vor dem Virus umfassend schützen“, sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch der Nachrichtenagentur epd. „Den Corona-Ironman wird es auch dann nicht geben.“ Die Seren würden helfen, die Erkrankung Covid-19 zu mildern. Ob Impfungen die Infektion verhindern können, sei jedoch unsicher. Auch geimpfte Pflegekräfte und Ärzte könnten das Virus weitergeben, erklärte Brysch weiter.
Der Schutz pflegebedürftiger und chronisch kranker Menschen müsse weiterhin im Mittelpunkt der Pandemie-Strategie stehen. „Auf Infektionsgrundschutz wird auch in Zukunft nicht zu verzichten sein“, unterstrich er. Brysch warnte die Bundesregierung davor, mit einfachen Bildern und Slogans die Impfbereitschaft steigern zu wollen. „Eine Schwarz-Weiß-Propaganda treibt die Menschen in die Fänge der Corona-Leugner“, warnte der Patientenschützer. Denn nach der Impfung sei das Virus nicht weg. Die Gesellschaft müsse daher damit leben. (Quelle: Tagesschau, 29.11.20)
Söder: Es wird zu wenig über Corona-Tote geredet
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat sich „empört“ darüber geäußert, dass in Deutschland zu wenig über Corona-Tote geredet werde. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) habe in den Beratungen mit den Ministerpräsidenten gesagt, dass Corona in diesem Jahr die dritthäufigste Todesursache in Deutschland werden dürfte, sagt der CSU-Chef bei der Jungen Union. In Bayern verzeichne man sechsmal so viele Corona- wie Verkehrstote.
Söder sprach beim digitalen Deutschlandtag der Jungen Union (JU). Mehr als 300 Delegierte nehmen an dem virtuellen Treffen der gemeinsamen Jugendorganisation von CDU und CSU. (Quelle: TSP, 29.11.20)
SOS-Kinderdörfer: In Südafrika deutlich mehr Gewalt durch Corona-Folgen
Die SOS-Kinderdörfer zeigen sich besorgt über die gesellschaftliche Entwicklung in Südafrika. Dort seien Verbrechen wie Diebstahl, Körperverletzung und sexuelle Übergriffe infolge der Corona-Schutzmaßnahmen massiv gestiegen, teilte die Hilfsorganisation in München mit. „Die Menschen sind verzweifelt, Eltern können ihre Kinder nicht ernähren, junge Südafrikaner haben keine Perspektive. Das schlägt sich auch in wachsender Gewalt und vermehrten Protesten nieder.“ Etwa drei Millionen Menschen hätten ihre Arbeit verloren, die Zahl der Hungernden sei geschätzt um ein Drittel gestiegen. Weitere Millionen seien in die Armut geraten.
Mit sinkenden Infektionszahlen sei die Gewalt zwar leicht zurückgegangen, aber dies gelte nicht für alle Regionen, hieß es weiter. „Sollte es im Zuge steigender Corona-Infektionen erneut zu Einschränkungen kommen, befürchten wir, dass die Gewalt in ganz Südafrika weiter zunimmt. Es zeichnet sich auch ab, dass sich das gesamte Ausmaß der wirtschaftlichen Schäden erst noch zeigen wird.“ Die notleidenden Menschen müssten dringend Unterstützung bekommen, forderten die SOS-Kinderdörfer. Nur, wenn die Ursachen der Gewalt bekämpft würden, könne diese dauerhaft eingedämmt werden. Die SOS-Kinderdörfer hätten ihre Hilfe im Land daher intensiviert. (Quelle: TSP, KNA, 29.11.20)
Kein Skisport im Sauerland?
Der Ski-Tourismus im Sauerland wird möglicherweise in den Weihnachtsferien ausgesetzt. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) sagte im Deutschlandfunk, dass man dies zurzeit prüfe. Man wolle auf die Betreiber in den dortigen Ski-Gebieten zugehen. Italien und Frankreich handelten seiner Ansicht nach vorbildlich, so Laschet. Beide Länder haben angekündigt, die Ski-Pisten beziehungsweise Lifte zu schließen. Wenn Österreich sich dem Aussetzen des Ski-Tourismus verweigere, werde das niemand unterbinden können, sagte Laschet.
Im Harz, dem niedersächsischen Skigebiet, sind solche Überlegungen bisher nicht bekannt geworden. (Quelle: WDR, 29.11.20)
Emsland: Landkreis prüft Verkaufsverbot für Alkohol
Der Landkreis Emsland prüft aktuell, wie er den Außerhausverkauf von alkoholischen Getränken unterbinden kann. Hintergrund sind einzelne Außerhaus-Verkaufsstände von gastronomischen Betrieben, die man unterbinden will. Geprüft wird der Erlass einer entsprechenden Allgemeinverfügung. Ein rechtliches Problem ist allerdings die Verhältnismäßigkeit eines solchen Behördenaktes.
Die am Montag auslaufende Corona-Verordnung des Landes wie auch die neue, am Dienstag in Kraft tretende Nachfolgeregelung sehen kein solches Verkaufsverbot vor, nachdem Ende Oktober das Oberverwaltungsgericht Niedersachsen in Lüneburg sowohl die Sperrstundenregelung als auch das allgemeine Außer-Haus-Verkaufsverbot alkoholischer Getränke nicht akzeptiert hatte (OVG Niedersachsen, Beschl. v. 29.10.20, Az 13 MN 393/20).
(Quelle: BN, 29.11.20)
Frankreich: Gericht streicht Obergrenze bei Gottesdiensten
Zum ersten Advent hat das oberste französische Verwaltungsgericht die coronabedingte Maximalzahl von 30 Gläubigen bei religiösen Veranstaltungen gekippt. Nach Auffassung des Staatsrats in Paris soll die Obergrenze bei 30 Prozent der Auslastung des Ortes liegen, wie die katholische Kirche Frankreichs mitteilte. Die bisher geltende Regelung ist demnach nicht verhältnismäßig und stellt den Versuch einer schwerwiegenden Einschränkung der Freiheit der Religionsausübung dar. Wie französische Medien und die Nachrichtenagentur AFP einstimmig berichteten, hat die Regierung drei Tage Zeit, um die Vorgabe zu überarbeiten. Die französische Bischofskonferenz hatte sich an die Justiz gewandt. (Quelle: Tagesschau, 29.11.20)
Tschechien lockert Lockdown am Donnerstag
Die tschechische Regierung lockert die Beschränkungen des öffentlichen Lebens, da die tägliche Zahl der Neuinfektionen zurückgeht. Von Donnerstag an dürften Restaurants und Geschäfte, die keine Dinge des täglichen Bedarfs anbieten, wieder öffnen, teilt Gesundheitsminister Jan Blatny mit.
Die Risikostufe wird von vier auf drei gesenkt, der höchste Wert ist fünf. Das heißt, dass alle Geschäfte öffnen dürfen, aber die Anzahl der Kunden begrenzen müssen, damit ausreichend Abstand gehalten werden kann. Die nächtliche Ausgangssperre wird aufgehoben, sportliche Aktivitäten dürfen eingeschränkt wieder aufgenommen werden.
Tschechien mit seinen 10,7 Millionen Einwohnern hatte noch vor kurzem eine der höchsten Infektionsraten in Europa zu beklagen. Zuletzt entspannte sich die Lage etwas. Am Sonntag wurden 2667 neue Fälle binnen 24 Stunden gemeldet. Seit Pandemiebeginn gab es insgesamt 518.649 bestätigte Infektionen und 8054 Todesfälle. (Quelle: TSP, 29.11.20)
Erneut zahlreiche Verstöße im Landkreis Cloppenburg
Die Cloppenburger Polizei hat in der Nacht zum Sonntag erneut zahlreiche Verstöße gegen die Corona-Regeln festgestellt und angezeigt. In Cappeln kontrollierten die Beamten fünf Jugendliche im Alter zwischen 15 und 17 Jahren, die aus unterschiedlichen Haushalten stammten. Auf einem Sportgelände in Löningen tranken mindestens vier Jugendliche aus verschiedenen Haushalten gemeinsam Alkohol. In Cloppenburg beendete die Polizei eine private Feier mit sechs Personen aus fünf Haushalten. In der Nähe eines Schulgeländes in Cloppenburg trafen die Beamten nach mehreren Beschwerden von Anwohnern fünf teilweise stark alkoholisierte Heranwachsende an. Ein 18-Jähriger habe einen Beamten beleidigt und versucht, ihn zu schlagen, so die Polizei. Er wurde in Gewahrsam genommen. In allen Fällen fertigte die Polizei Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten. Gegen den 18-Jährigen wurden zudem mehrere Strafverfahren eingeleitet. (Quelle: NDR, 29.11.20)
Frau in Singapur bringt Baby mit Antikörpern zur Welt
In Singapur hat eine Frau ein Kind mit Corona-Anti-Körpern zur Welt gebracht. Das Baby sei im November ohne Covid-19 geboren worden und trage Antikörper gegen das Virus in sich, berichtet die „Straits Times“ und zitiert die Mutter. Sie sei selbst im März infiziert gewesen, als sie schwanger war, habe aber nur schwache Krankheitssymptome gezeigt. Der Fall gebe neue Hinweise auf eine mögliche Übertragung des Virus von der Mutter auf ihr Kind, heißt es in dem Bericht. Laut WHO ist noch nicht bekannt, ob eine Frau das Virus während der Schwangerschaft oder Entbindung auf ihren Fötus oder ihr Baby übertragen kann. (Quelle: Tagesspiegel, 29.11.20)
Verschiebung der Olympischen Spiele kostet 1,9 Mrd Dollar
Die Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokio wegen der Corona-Pandemie kostet nach Schätzung der Organisatoren rund 1,9 Milliarden Dollar. Das berichtet die Zeitung „Yomiuri“ unter Berufung auf Insider. Die japanische Regierung und das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatten im März die eigentlich für dieses Jahr geplanten Spiele auf 2021 verschoben. Vor diesem Schritt seien die Kosten mit 13 Milliarden Dollar veranschlagt worden, heißt es in dem Bericht. (Quelle: Tagesspiegel, 29.11.20)
Fast 26.700 Neuinfektionen in Russland
In Russland melden die Behörden 26.683 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Damit steigt die Gesamtzahl der nachgewiesenen Ansteckungsfälle auf 2.269.316. Der bislang höchste Wert der Neuinfektionen an eine Tag wurde am Freitag mit 27.543 erreicht. Die Zahl der Menschen, die mit oder an dem Coronavirus starben, steigt um 459 auf 39.527. Hinter den USA, Indien und Brasilien weist Russland weltweit die vierthöchste Infektionszahl auf. (Quelle: Tagesspiegel, 29.11.20)
Niedersachsen-Zahlen
Nach Angaben des Landesgesundheitsamts Niedersachsen (NLGA) ist – Stand Sonntag, 9 Uhr – die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus in Niedersachsen in den vergangenen 24 Stunden um 943 gestiegen. Damit sind bisher 71.034 Infektionen labordiagnostisch bestätigt und dem Landesgesundheitsamt gemeldet worden. Zudem sind beim NLGA 1.148 Todesfälle im Zusammenhang mit Corona-Infektionen registriert. Das sind 8 Personen mehr als gestern.
Landesweit liegt die Sieben-Tages-Inzidenz bei 86,5 Fällen je 100.000 Menschen. (Quelle: NDR, 29.11.20)
Deutschland-Zahlen
Erwartungsgemäß haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) am Wochenende vergleichsweise wenig neue Corona-Infektionen gemeldet. Innerhalb eines Tages wurden 14.611 neue Fälle übermittelt, gab das RKI bekannt. Der bisherige Höchststand war am Freitag vor einer Woche (20.11.) mit 23.648 gemeldeten Fällen erreicht worden. Am vergangenen Sonntag hatte die Zahl bei 15.741 gelegen.
Sonntags und montags sind die Zahlen vergleichsweise gering, weil laut RKI am Wochenende weniger Proben genommen werden und dadurch auch insgesamt weniger getestet wird. Die deutschen Gesundheitsämter meldeten binnen 24 Stunden zudem 158 neue Todesfälle. (Quelle: RKI, 29.11.20)
Steinmeier: „Pandemie wird uns die Zukunft nicht nehmen“
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat der Bevölkerung zum Beginn der Adventszeit Mut zugesprochen. Obwohl wegen der Corona-Krise zunächst weiter Verzicht gefragt sei, könne Deutschland voller Zuversicht sein, schrieb das Staatsoberhaupt in einem Gastbeitrag für die „Bild am Sonntag“. Denn die Fortschritte der medizinischen Forschung gäben Hoffnung, dass die Pandemie nicht dauerhaft den Alltag beherrsche. „Die Pandemie wird uns die Zukunft nicht nehmen“, so Steinmeier.
Der Bundespräsident lobte das Verhalten der Bevölkerung in der Krise seit dem Frühjahr. „Rücksicht und Solidarität der überwältigenden Mehrheit der Deutschen zeigen, dass unsere Gesellschaft zusammenhält, auch wenn die Zeiten rauer sind.“ Die vielfältige Unterstützung für diejenigen, die von der Krise besonders hart getroffen seien, beweise, dass die Demokratie der Krise nicht ohnmächtig gegenüberstehe. (Foto: CC s. Archiv v. 3.5.20; Quelle: ARD, 29.11.20)
Niedersachsen: Verhaltener Auftakt des Weihnachtsgeschäfts
Der Einzelhandel ist ohne großen Ansturm in die Weihnachtszeit gestartet. Immerhin zogen die Kundenzahlen am ersten Adventswochenende leicht an, so der Handelsverband Niedersachsen-Bremen.
Das stimme die Händler optimistisch – sowohl in den großen Zentren wie Hannover und Braunschweig, aber auch in kleineren Städten wie Lingen im Emsland, sagte Geschäftsführer Mark Alexander Krack zu NDR 1 Niedersachsen.
Mit dem normalen Weihnachtsgeschäft sei die aktuelle Situation aber nicht zu vergleichen. In Hannover und Braunschweig mussten Kunden vor manchen Läden großer Modeketten wegen der Corona-bedingten Einlass- und Abstandsregeln warten. In den Parkhäusern der Städte waren dagegen stets genügend Plätze frei, wie NDR 1 Niedersachsen weiter berichtet.
Bereits der „Black Friday“ mit seinen Rabattaktionen am Freitag sei von den Niedersachsen gut angenommen worden, so Krack. Viele Menschen hätten diesen Tag als Startsignal für den Weihnachtseinkauf verstanden. Diesen Schwung wollten die Händler nun mitnehmen. In Wolfsburg hatte die die Polizei mit einem Großaufgebot die Abstands- und Mundschutzregeln in der Innenstadt kontrolliert. Nach Angaben eines Sprechers hielten sich aber bis auf wenige Ausnahmen alle Kunden dran.
Auch in Lingen waren längst nicht so viele Kunden unterwegs wie in den Jahren zuvor. Allein auf dem traditionellen Wochenmarkt und in der Lookentor-Mall war viel Betrieb. (Foto: Screenshot LWT Lingen; Quelle: NDR; BN, 29.11.20)
Corona-Hilfen: Bund zahlt 10 Milliarden Euro zu viel – sagt Institut
Der Bund zahlt für die November- und Dezemberhilfen laut einer Berechnung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zehn Milliarden Euro mehr als eigentlich notwendig. Der Berechnung zufolge verdienten die betroffenen Betriebe – vor allem aus der Gastronomie und dem Veranstaltungsgewerbe – dank der Entschädigung des Staates in vielen Fällen mehr Geld, als wenn sie geöffnet hätten, berichtete die „Welt am Sonntag“. Das Institut geht mit Verweis auf Zahlen der Bundesbank davon aus, dass bei den betroffenen Branchen im Durchschnitt die Hälfte der Kosten variabel sind, dass sie also gar nicht erst anfallen, wenn die Betriebe geschlossen sind. Dennoch zahlt der Bund den Betrieben bis zu 75 Prozent des Umsatzes aus dem Vergleichsmonat 2019. (Quelle: ARD, 29.11.20)
Lambrecht: Entschädigungen bis Lockdown-Ende erforderlich

Bundesjustizministerin Christine Lambrecht hält staatliche Entschädigungszahlungen an die Wirtschaft für rechtlich geboten, bis die einschneidenden Corona-Auflagen aufgehoben werden. „Wir gehen alle davon aus, dass wir möglichst bald einen Impfstoff haben werden. Solange wir allerdings weitere so gravierende Einschränkungen erleben, solange muss es aus meiner Sicht auch Hilfen geben“, sagte die SPD-Politikerin der „Welt am Sonntag“.
Zugleich räumte Lambrecht ein, dass die finanziellen Möglichkeiten des Bundes nicht grenzenlos seien: „Die Bekämpfung der Pandemie ist eine gesamtstaatliche Aufgabe, die von Bund und Ländern gemeinsam zu stemmen ist.“ Die Ministerin stellte sich damit an die Seite von Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus, der ebenfalls eine finanzielle Beteiligung der Länder gefordert hatte.
( Foto: Copyright: BMJV/Thomas Koehler/ photothek; Quelle: ARD, 29.11.20)
Überblick zur Nacht
- Brasilien hat nach Angaben des Gesundheitsministeriums des Landes in den letzten 24 Stunden 51.922 zusätzliche Coronavirus-Fälle und 587 neue Todesfälle registriert. Insgesamt hat Brasilien seit Beginn der Pandemie 6.290.272 bestätigte Infektionen und 172.561 Todesfälle offiziell gemeldet.
- Der Bundesstaat Victoria im Südosten von Australien verzeichnete seinen 30. Tag in Folge ohne neue Covid-19-Fälle. Der Bundesstat New South Wales ist jetzt auch 22 Tage ohne örtliche Infektionen.
- Griechenland meldete gestern 121 Todesfälle im Zusammenhang mit Coronaviren, wobei die Krankenhäuser im Norden des Landes stark unter Druck stehen, weil alle Intensivbetten belegt sind.
- In der Türkei erreicht die Zahl der CoViD-19-Todesopfer zum sechsten Mal in Folge ein Rekordhoch. Das Gesundheitsministerium verzeichnete in den letzten 24 Stunden 182 Todesfälle.
- In Großbritannien starben am Samstag weitere 479 Menschen an CoViD-19, verglichen mit 521 am Vortag. Am Samstag wurden 155 Personen bei Anti-Lockdown-Protesten in der Londoner Innenstadt festgenommen.
- Großbritannien wird einem Zeitungsbericht zufolge den von Biontech und Pfizer entwickelten Corona-Impfstoff in der kommenden Woche zulassen. Mit der Auslieferung solle nur Stunden später begonnen werden,
(Quelle: The Guardian, FT 29.11.20)
Auch Zahl neuer Virus-Fälle in Italien geht leicht zurück
Auch in Italien gehen die Fall-Zahlen leicht zurück. Die Zahl der Neuinfektionen beträgt 26.323, nach 28.253 am Freitag, wie das Gesundheitsministerium mitteilt. Die Zahl der Toten steigt um 686 nach 827 am Vortag. (Quelle: TSP, 28.11.20)
Berlin: Vivantes-Klinik vor Aufnahmestopp
Eines der größten Krankenhäuser Deutschlands steht auch wegen vieler schwerer Covid-19-Fälle vor einem Aufnahmestopp. Die Vivantes-Klinik in Berlin-Neukölln, deren hochfrequentierte Notaufnahme zu den wichtigsten der Hauptstadtregion zählt, soll bei den Rettungsdiensten abgemeldet werden – Feuerwehr und Krankentransporter müssten dann andere Kliniken anfahren.
Das erfuhr der Berliner Tagesspiegel aus Ärztekreisen. Eine Sprecherin des landeseigenen Vivantes-Konzerns bestätigte am Samstag, dass ein Stopp der Patientenaufnahme erwogen werde. Insgesamt stehen in Berlin, auch in anderen Vivantes-Krankenhäusern, aber noch Intensivbetten zur Verfügung.
In dem Neuköllner Krankenhaus sind circa 85 Prozent der 1.200 Betten belegt. „Das Problem sind nicht die belegten Betten, sondern fehlende Pflegekräfte“, sagte der Friedrichshainer Vivantes-Mediziner Thomas Werner, der auch Betriebsrat und Klinikexperte der Ärztekammer Berlin ist. „Auf den meisten Stationen fehlen rund 15 Prozent der Pflegekräfte – weil sie selbst erkrankt oder in Quarantäne sind.“ (Quelle: TSP, 28.11.20)
Frankreich lockert
Aufgrund deutlich gesunkener Infektionszahlen lockert Frankreich ab Samstag seine strengen Corona-Auflagen: Alle Geschäfte dürfen wieder öffnen. Zudem werden die Ausgangsbeschränkungen für die Bürger gelockert. Restaurants, Bars und Cafés sowie Sport- und Kultureinrichtungen bleiben aber geschlossen. Frankreich Präsident Emmanuel Macron hatte die Lockerungen diese Woche angekündigt. Die Ausweitung des Virus sei „gebremst“, sagte er. Es seien jedoch weitere Anstrengungen nötig, um eine dritte Welle zu verhindern. Die Zahl der Todesfälle hatte zuvor die Marke von 50.000 überschritten. Mitte Dezember und zu Weihnachten sind weitere Lockerungen in Frankreich geplant. (Quelle: ARD, 28.11.20)
Patientenschützer kritisieren Merkels Impfpläne
Die Aussicht auf die ersten Corona-Impfstoffe heizt die Debatte darüber an, wer in Deutschland zuerst geimpft werden soll. Die Deutsche Stiftung Patientenschutz warf Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vor, falsche Erwartungen zu wecken. Irritierend seien zudem Äußerungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die geplante Reihenfolge zu ändern, sagte Vorstand Eugen Brysch der Nachrichtenagentur dpa in Berlin.
Der Deutsche Ethikrat, die Nationale Wissenschaftsakademie Leopoldina und die am Robert Koch-Institut (RKI) angesiedelte Ständige Impfkommission hatten am 9. November empfohlen, dass Ältere und Vorerkrankte in die vorrangig zu priorisierende Personengruppe gehören sollen. Dies solle besonders in Pflegeheimen mit vielen Kontakten gelten. Merkel hatte in ihrer Regierungserklärung am Donnerstag nun aber gesagt: „Wir haben verabredet, dass diese Impfstoffe dann den Menschen angeboten werden, die im medizinischen, pflegerischen Bereich arbeiten, und sie als Erste Zugriff darauf haben.“ Brysch warnte nun davor, dass der Impfstoff doch nicht zunächst für Pflegebedürftige, schwer und chronisch Kranke zur Verfügung steht. „Die Hochrisikogruppe darf ihren ersten Platz nicht verlieren“, forderte er.
Brysch wies auf die noch offenen Fragen zur Wirkung der Seren hin. „Die Impfstoffe helfen, die Erkrankung möglichst zu verhindern“, sagte er. „Ob ein Serum die Infektion verhindern kann, ist reine Spekulation.“ Gesundheitsminister Spahn solle nicht den Eindruck verbreiten, dass die Impfungen so vor dem Virus schützen würden, als werde danach ein Schalter im Körper umgelegt. Laut Brysch kann noch nicht ausgeschlossen werden, dass ein Geimpfter das Virus nicht doch auch noch weitergeben könne. (Quelle: Tagesschau, 28.11.20)
Papst ernennt Kardinäle online
Erstmals in der Geschichte hat ein Papst zwei Geistliche über das Internet zu Kardinälen erhoben. Weil die Bischöfe Cornelius Sim aus Brunei und Jose Fuerte Advincula von den Philippinen pandemiebedingt nicht nach Rom reisen konnten, nahmen sie per Videoschalte an dem Gottesdienst teil. Außer ihnen erhob Papst Franziskus im Petersdom elf weitere Männer in den Kardinalsstand. Zum Schutz vor Ansteckungen war die physische Teilnehmerzahl auf 100 begrenzt. (Quelle: ARD, 28.11.20)
Weitere Corona-Fälle bei Österreichs Skispringern
Die österreichischen Skispringer und Zimmerkollegen Stefan Kraft und Michael Hayböck sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Gesamtweltcupgewinner Kraft und Hayböck waren nach den positiven Tests ihrer Teamkollegen Gregor Schlierenzauer und Philipp Aschenwald sowie von Cheftrainer Andreas Widhölzl bereits in Quarantäne gewesen und nicht zum Weltcup ins finnische Ruka gereist. Beide haben keine Symptome, wie die österreichische Nachrichtenagentur APA unter Berufung auf den Österreichischen Skiverband (ÖSV) berichtete. Für den Weltcup im russischen Nischni Tagil am kommenden Wochenende fallen sie ebenfalls aus. Bei der Skiflug-WM in Slowenien vom 10. bis zum 13. Dezember wollen Kraft und Hayböck wieder dabei sein. (Quelle: ARD, 28.11.20)
Italien lockert trotz hoher Zahlen
Nach mehreren Wochen mit strengen Corona-Maßnahmen für viele Regionen Italiens hat die Regierung in einigen Gebieten die Regeln gelockert. Die wirtschaftsstarke Lombardei mit der höchsten Bevölkerungszahl werde ab Sonntag von der Roten Zone zur Orangen, veranlasste Gesundheitsminister Roberto Speranza. Damit wird dort der geltende Teil-Lockdown gelockert und Geschäfte können wieder öffnen. Zur Orangen Zone wechseln demnach auch die Regionen Piemont im Norden und Kalabrien im Süden.
Weiter ordnete Speranza an, dass Ligurien und die Insel Sizilien zu Gelben Zonen mit den lockersten Regelungen werden. Für andere Zonen wie die Toskana (Rot) wurden die gegenwärtigen Maßnahmen bis Anfang Dezember verlängert.
Die Entscheidung sei getroffen worden, nachdem die Zahl der stationären Corona-Fälle in der vergangenen Woche zurückgegangen ist. Auch gebe es inzwischen deutlich weniger Neuinfektionen als noch zu Beginn des Monats.
Landesweit verzeichnete Italien innerhalb einer Woche allerdings so viele Corona-Tote wie zuletzt Anfang April. Die Behörden meldeten heute 827 neue Todesfälle, damit waren es seit der Vorwoche 5.108. Insgesamt sind in Italien bislang 53.677 Menschen an oder mit dem Virus gestorben. (Quelle: ARD, 28.11.20)
Belgien kritisiert deutsche Corona-Regeln
Belgiens Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke hat die in Deutschland geplanten Lockerungen der Corona-Regeln über Weihnachten kritisiert. „Wenn es etwas gibt, was das Virus mag, dann sind das Feste, vor allem mit wechselnden Teilnehmern, das müssen wir unbedingt vermeiden“, sagte Vandenbroucke laut einem Bericht der Agentur Belga. „Deshalb finde ich, dass unsere Nachbarländer nicht das tun, was angebracht wäre.“
Ministerpräsident Alexander De Croo hatte von Reisen in rote Zonen im Ausland abgeraten und Kontrollen an den belgischen Grenzen angekündigt, ob Einreisende das vorgeschriebene Formular ausgefüllt haben. Anschließend soll stichprobenartig geprüft werden, ob die geforderte Quarantänezeit eingehalten wird. „Wir sehen, dass sich die Zahlen in unserem Land gut entwickeln“, sagte De Croo. „Das Letzte, was wir wollen, ist, das Virus wieder nach Belgien zu importieren.“
Belgien hatte sich trotz sinkender Corona-Zahlen entschieden, bis mindestens Mitte Januar und auch über Weihnachten strikte Kontaktbeschränkungen aufrecht zu erhalten. Haushalte dürfen nur eine weitere Person einladen. Nur Alleinstehende dürfen an den Feiertagen zwei Freunde oder Verwandte gleichzeitig empfangen – die sogenannten Knuffelcontacte. In Deutschland sollen an Weihnachten bis zu zehn Personen zusammen feiern dürfen, plus Kinder.
Das kleine Belgien hatte zeitweise pro Kopf die höchsten Corona-Fallzahlen in Europa und verhängte deshalb Anfang November scharfe Auflagen. Am Freitag einigten sich Regierung und Regionen auf geringfügige Lockerungen: Ab Dienstag dürfen alle Geschäfte wieder öffnen, statt nur Lebensmittelhändler und Läden mit unbedingt notwendigen Waren. Auch Museen und Schwimmbäder dürfen wieder aufmachen. Lokale, Kinos und Veranstaltungssäle bleiben jedoch geschlossen, ebenso Friseure und andere Geschäfte mit Körperkontakt. Über Neujahr gilt ein landesweites Böllerverbot. (Quelle: ARD, 28.11.20)
Tests für gefährdete Gruppen sollen ausgebaut werden
Angesichts weiter hoher Infektionszahlen soll der Einsatz von Corona-Tests vor allem für gefährdete Gruppen ausgebaut werden – auch mit Schnelltests. Ziel sei, „umfassender und einfacher“ insbesondere Personengruppen ohne Symptome zu testen, „bei denen aber dennoch eine Infektion naheliegend erscheint“, heißt es in einem neuen Verordnungsentwurf des Bundesgesundheitsministeriums.
Das gelte zudem für Menschen mit hoher Gefahr, dass sie oder andere in ihrem Umfeld bei einer Infektion besonders gefährdet wären. Für Rückkehrer aus Risikogebieten im Ausland sollen Tests nicht mehr gratis sein. Die Neuregelungen sollen am kommenden Dienstag (1. Dezember) in Kraft treten.
Konkret soll unter anderem klargestellt werden, dass man für Tests nach einer Warnung über die Corona-App nicht gesondert vom Arzt oder Gesundheitsamt als „Kontaktperson“ festgestellt werden muss. Die Verordnung soll zudem aufschlüsseln, in welchen Konstellationen man als Kontaktperson gilt und sich nach ärztlicher Anordnung auch ohne Symptome testen lassen kann – etwa bei engem Kontakt von mindestens 15 Minuten zu einem Infizierten in den letzten zehn Tagen.
Gelten soll dies auch, wenn man durch Nähe zu einem Infizierten „mit hoher Wahrscheinlichkeit einer relevanten Konzentration von Aerosolen auch bei größerem Abstand ausgesetzt war“ – bei Feiern, gemeinsamem Singen oder Sport in Innenräumen. Genannt werden zudem Menschen, die mit einem Infizierten für mehr als 30 Minuten „in relativ beengter Raumsituation oder einer schwer zu überblickenden Kontaktsituation“ waren – etwa in Schulklassen und bei Gruppenveranstaltungen, heißt es in dem Entwurf, der der Nachrichtenagentur dpa vorliegt. Zuerst berichtete das Nachrichtenportal „ThePioneer“ darüber. (Quelle: ARD, 28.11.20)
Verwaltungsgericht bestätigt Verbot einer „Querdenker“-Demo in Heinsberg
Das Verwaltungsgericht Aachen hat das Verbot einer für Sonntag geplanten „Querdenker“-Demonstration in Heinsberg bestätigt. Das vom Ordnungsamt der Stadt Heinsberg ausgesprochene Verbot der geplanten Kundgebung und der anschließenden Demonstration sei zulässig, weil es bei der Versammlung zu „erheblichen Infektionsgefahren“ kommen könnte, teilte die 6. Kammer des Gerichts in einem Eilverfahren mit. (AZ: 6 L 886/20) Zu den Protesten in Heinsberg wurden von dem Veranstalter rund 350 Teilnehmer angemeldet.
Die Stadt hatte die Versammlung untersagt, weil bei dem geplanten Demonstrationszug die Einhaltung der nach der Corona-Schutzverordnung geltenden Mindestabstände nicht gewährleistet werden könne. Gegen den Beschluss kann der Antragsteller Beschwerde einlegen, über die das Oberverwaltungsgericht für das Land NRW in Münster entscheidet.
Der Landkreis Heinsberg hatte zu Jahresbeginn Schlagzeilen gemacht, weil sich dort viele Menschen während einer Karnevalsfeier mit dem Virus angesteckt hatten. Er war im Frühjahr zu einem der ersten deutschen Corona-Hotspots geworden. (Quelle: WDR, 28.11.20)
Belgien öffnet Läden – hält aber an meisten Auflagen fest
Trotz eines Rückgangs der Corona-Zahlen lockert Belgien seine Pandemieauflagen nur geringfügig. So dürfen ab 1. Dezember alle Läden unter strikten Hygienevorgaben wieder öffnen – statt wie bisher nur Lebensmittelläden und Geschäfte mit unbedingt notwendigen Waren. Dies teilte Ministerpräsident Alexander De Croo mit.
Die allermeisten Auflagen bleiben aber bestehen, voraussichtlich zunächst bis Mitte Januar. Auch über Weihnachten gelten strenge Kontaktbeschränkungen. Das kleine Belgien mit seinen 11,5 Millionen Einwohnern hatte zeitweise pro Kopf die höchsten Corona-Fallzahlen in Europa und verhängte deshalb Anfang November scharfe Auflagen.
Inzwischen sinken Infektions-, Klinik- und Todeszahlen. Dennoch bleibe die Lage angespannt, sagte De Croo. Es gelte, die Zahlen weiter zu drücken. Die Erfolge dürften nicht aufs Spiel gesetzt werden. „Eine dritte Welle würden wir nicht überstehen“, sagte der Ministerpräsident.
Deshalb bleibe es bei Kontaktbeschränkungen und bei der nächtlichen Ausgangssperre. Über die Weihnachtsfeiertage würden nur die Regeln für Alleinstehende gelockert: Statt einer Person dürften sie zwei gleichzeitig zum Feiern nach Hause einladen. Über Neujahr gelte ein landesweites Böllerverbot. Restaurants, Kneipen und Cafés bleiben geschlossen, ebenso Friseure und andere Geschäfte mit Körperkontakt. (Quelle: WDR, 28.11.20)
Zahl der Neuinfektionen in Frankreich fällt weiter
Frankreich meldet 12.459 Neuinfektionen, grob 1000 weniger als am Vortag und etwa 10.000 weniger als vor einer Woche. Wie in den vergangenen Tagen sinkt auch die Zahl der Covid-Patienten in den Krankenhäusern weiter. (Quelle: Tagesschau, 28.11.20)
Weniger Neuinfektionen in Spanien
In Spanien hat sich die Zahl der Neuinfektionen abgeschwächt. Das Gesundheitsministerium meldet 10.853 neue Fälle nach mehr als 12.000 am Vortag. Insgesamt sind nun mehr als 1,63 Millionen Ansteckungen bestätigt. Die 14-Tage-Inzidenz fiel auf 307 pro 100.000 Einwohner und damit den niedrigsten Stand seit drei Wochen. Die Zahl Todesfälle stieg binnen 24 Stunden um 294 auf 44.668. (Quelle: Tagesschau, 28.11.20)
Lauterbach: „Ausnahmen sind Rückschlag für Pandemiebewältigung
Der Epidemiologe und SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach kritisiert die von einigen Bundesländern angekündigten Lockdown-Ausnahmen insbesondere beim Beherbergungsverbot. „Ich bin überrascht über die Ausnahmen. Wenn sie kommen, wäre das ein Rückschlag für die Pandemiebewältigung“, sagte Lauterbach im Radioprogramm von SWR Aktuell. Man gebe sich eine „Riesenmühe“ die Fallzahlen herunterzubekommen, aber bislang arbeite der Wellenbrecher nur halb so stark wie erwartet.
„Wenn wir so weitermachen, wird es über Monate hinweg keine wirklichen Lockerungen geben“, fügte Lauterbach hinzu. Trotz der zu erwartenden Lockdown-Ausnahmen zeigte sich der SPD-Gesundheitsexperte generell zufrieden mit der Corona-Politik von Bund und Ländern. Im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Ländern habe man angemessen und früh genug reagiert, auch auf die zweite Welle. Nun müsse abgewartet werden, was die Ausnahmen bewirken würden. (Foto CC s. Archiv v. 15.06.20)Quelle: Tagesschau, 28.11.20)
Münsterland-Zahlen
Im Münsterland ist die Zahl der amtlich bestätigten Corona-Infizierten innerhalb eines Tages offiziell um 293 Fälle gestiegen (Stand Samstag, 28.11.2020, 00.00 Uhr). Nach den Daten des Robert-Koch-Institutes (RKI) wurden damit seit Beginn der Pandemie münsterlandweit insgesamt 18.013 Fälle durch Tests nachgewiesen.
Bislang sind im Münsterland 289 Menschen in Verbindung mit Covid-19 gestorben, fünf mehr als am Freitag, so die offizielle Statistik des RKI. Danach sind münsterlandweit derzeit 2.723 Menschen akut infiziert, 15.001 Infizierte sind wieder genesen.
Inzidenzwert teils unter 100
In Münster lag der Inzidenzwert am Samstag mit 51,1 nur noch ganz knapp über dem 50er-Schwellenwert. Auch in den Kreisen Coesfeld, Steinfurt und Warendorf ist der Wert gesunken. Nur im Kreis Borken stieg er leicht an. (Quelle: WDR, 28.11.20)
Nordhorn: „Glühwein-Taxi“ vor dem Aus
Das „Glühwein-Taxi“ aus Nordhorn (Grafschaft Bentheim) steht offenbar vor dem Aus. Hintergrund sind die geltenden Corona-Regeln in Niedersachsen. Die Geschäftsidee war aus der (Corona)-Not geboren – doch aktuell darf das Unternehmen aufgrund der Landesverordnung keine Getränke mehr ausliefern. „Wir verstehen das nicht“, sagte Geschäftsführer Hayk Avetisyan. „Jeder Bäcker bietet Coffee-to-Go an und jeder Kiosk Bier-to-Go. Wo ist da der Unterschied?“
Der 32-Jährige hatte Anfang November begonnen, mit dem Glühwein-Taxi Getränke auszuliefern. Zunächst war das Fahrzeug auf verschiedenen Routen unterwegs, die vorher in den sozialen Netzwerken angekündigt wurden. „Die Nachfrage war enorm, Hunderte Anrufe gingen bei uns ein“, so Avetisyan. Doch dann war vorerst Schluss. Der Grund: Vom Taxi aus wurden an festen Standorten die Getränke ausgegeben, bis es zum nächsten Standort weiterfuhr. Das widersprach der Gewerbeordnung. Die Betreiber überarbeiteten ihr Konzept und wollen nun einen reinen Lieferservice nach Anruf und Bestellung für Einzelkunden anbieten. Avetisyan hofft daher auf eine Genehmigung. „Wir sitzen auf der Ware, unter anderem rund 2.500 Liter Glühwein. Jeder Tag zählt, denn es fehlen Einnahmen.“
Der Landkreis Grafschaft Bentheim verweist auf die Corona-Landesverordnung vom 30. Oktober. Danach sind Gastronomiebetriebe für Publikumsverkehr und Besuche geschlossen, „ausgenommen der Außer-Haus-Verkauf und die Abholung von Speisen zum Verzehr“. Diese Passage ist auch in der ab Dezember gültigen Verordnung zu finden. „Der reine Außer-Haus-Verkauf von alkoholischen wie nichtalkoholischen Getränken (Glühwein-Taxi) ist damit nicht erfasst, der Schwerpunkt liegt auf (zubereiteten) Speisen“, schreibt die Behörde und betont zur Klarstellung, dass die Kreisverwaltung nicht die Genehmigungsbehörde sei, Verstöße aber ahnden müsse. Ausnahmeregelungen seien nicht vorgesehen und könnten allenfalls beim Land beantragt werden.
Mit Blick auf die Anpassung des Konzepts für das Glühwein-Taxi schreibt der Landkreis weiter: „Das neue Konzept sieht die Lieferung von Glühwein auf Bestellung (mit Mindestbestellwert) vor. Auch dieses Geschäftsmodell widerspricht der Landesverordnung (…)“. Avetisyan hofft trotzdem weiter – befürchtet aber auch, dass er seinen 15 Mitarbeitern eventuell kündigen muss. Die Schreiben hat er laut Facebook-Post schon vorbereitet. (Quelle: NDR, 28.11.20)
GB: Premier Johnson ernennt Impfstoffminister
Der britische Premierminister Boris Johnson ernennt einen Impfstoffminister. Nadhim Zahawi sei mit der Organisation der Impfstoffausgabe beauftragt worden, teilt Johnsons Büro mit. Zahawi berichte an Gesundheitsminister Matt Hancock. Das Amt sei befristet, werde es aber bis mindestens nächsten Sommer geben. Bislang ist Zahawi Staatssekretär im Wirtschaftsministerium. (Quelle: TSP, 28.11.20)
Unionsfraktionschef: Auflagen müssen eventuell verschärft werden
Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) befürchtet, dass die jüngsten Beschlüsse zur Eindämmung des Coronavirus noch einmal verschärft werden müssen. „Da steckt viel Gutes drin. Aber ich habe Zweifel, dass sie ausreichen, um die Corona-Welle nachhaltig zu brechen“, sagte Brinkhaus der „Passauer Neuen Presse“. So sei es zum Beispiel sehr ehrgeizig, schon jetzt für Weihnachten und Silvester Lockerungen zu versprechen.
Fraglich sind aus Sicht von Brinkhaus vor allem, ob die geplanten Lockerungen über die Feiertage auch für Silvester gelten sollten. Weihnachten sei vielen Menschen sehr wichtig, als Fest der Familie, als christliches Hochfest. „Silvester ist vor allem Party – das ist auch wichtig, aber nicht so wichtig wie Weihnachten. Wir dürfen nicht durch eine ausgelassene Partynacht einreißen, was zwei Monate lang hart erarbeitet wurde“, sagte er. Auch bei der Strategie für die Schulen sei noch Luft nach oben: „Womöglich muss man im Dezember noch einmal nachschärfen.“
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) schließt auch eine Verlängerung des Lockdowns bis ins Frühjahr nicht aus. „Wir haben drei bis vier lange Wintermonate vor uns“, sagte Altmaier der „Welt“. „Deshalb kann man leider keine Entwarnung geben: Es kann sein, dass die Beschränkungen auch in den ersten Monaten 2021 bestehen bleiben.“
Altmaier räumte ein, dass sich der Bund bei den Ländern mit seiner Linie nicht durchsetzen konnte. „Dass sich die Bundesregierung noch wirksamere Maßnahmen gewünscht hätte, ist kein Geheimnis“, sagte er. Man müsse nun genau beobachten, ob die Zahl der Infektionen tatsächlich deutlich sinke oder ob es Nachschärfungen geben müsse. „Es ist eine Bewährungsprobe für den Föderalismus, dass wir in solchen Fragen gemeinsame Lösungen finden“, unterstrich Altmaier.
(Quelle: TSP, 28.11.20)
Italiens Gesundheitsministerium: Lage lässt Wintersport nicht zu
Angesichts der Corona-Infektionszahlen in Italien haben Experten des Gesundheitsministeriums die Aussicht auf Wintersport und ein normales Weihnachten getrübt. Es werde ein anderes Weihnachten werden, sagte der Präsident des Gesundheitsrates, Franco Locatelli, am Samstag. Die aktuellen Zahlen seien zudem „nicht mit einer Öffnung des Wintersportbetriebs vereinbar“. Auch ein Silvester und Neujahr wie gewohnt seien in diesem Jahr unvorstellbar.
Daten des aktuellen Lageberichts zufolge signalisieren die Corona-Daten, dass die Maßnahmen der vergangenen Wochen zwar Wirkung zeigen. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen sei aber immer noch signifikant hoch. In vielen Regionen gelte weiter ein hohes Risiko.
Am Freitag meldeten die italienischen Gesundheitsbehörden mehr als 820 Menschen, die binnen eines Tages mit dem Coronavirus starben, und etwas mehr als 28.300 Neuinfektionen. Die Gesamtzahl der Corona-Toten lag damit bei etwa 53.700 und die der Infektionen bei rund 1,538 Millionen Corona-Fällen. (Quelle: TSP, 28.11.20)
Niedersachsen-Zahlen
Nach Angaben des Landesgesundheitsamts Niedersachsen (NLGA) ist – Stand Sonnabend, 9 Uhr – die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus in Niedersachsen in den vergangenen 24 Stunden um 859 gestiegen. Damit sind bisher in Niedersachsen 70.092 Infektionen labordiagnostisch bestätigt und dem Landesgesundheitsamt gemeldet worden. Zudem sind beim NLGA 1.140 Todesfälle im Zusammenhang mit Corona-Infektionen registriert. Das sind 19 Personen mehr als gestern. Landesweit liegt die Sieben-Tages-Inzidenz bei 87,7 Fällen je 100.000 Menschen. (Quelle: NDR, 28.11.20)
Tim Raue:
„Insolvenzen werden rieseln wie die trockenen Nadeln vom Weihnachtsbaum“
Der Berliner Spitzenkoch Tim Raue (46) rechnet mit schweren Folgen der verlängerten Corona-Zwangspause. „Dass die Regierung uns Hilfsmaßnahmen ankündigt, klingt gut, aber was wir bekommen werden, wird dem Gewinn der Vorjahre nicht annähernd nahe kommen“, sagte Raue der Deutschen Presse-Agentur. „Verluste und Insolvenzen werden im Januar so reichlich rieseln wie die trockenen Nadeln vom Weihnachtsbaum.“
Als Unternehmer sei die Lage enorm belastend. „Täglich um die Existenz zu kämpfen, ist große Scheiße.“ Mit Blick auf eine mögliche Wiederöffnung sagte Raue: „Wir versuchen so flexibel wie möglich zu handeln, und wenn man es uns erlaubt, werden wir umgehend auf den Restaurantbetrieb zurückstellen.“
Der auch aus dem Fernsehen bekannte Koch betreibt in Kreuzberg mit seiner Geschäftspartnerin Marie-Anne Raue das nach ihm benannte Restaurant. Dieses wurde gerade vom Gastroführer „Gault&Millau“ mit 19,5 Punkten als beste Berliner Adresse gelistet. Als Berater betreut Tim Raue die „Brasserie Colette“ in Berlin, München und Konstanz, die „Villa Kellermann“ in Potsdam und die „Hanami by Tim Raue Restaurants“ auf einigen Schiffen der TUI-Flotte.
Der seit Anfang November geltende Teil-Lockdown wird in Berlin bis zum 22. Dezember verlängert. Gaststätten und zahlreiche Kultur- und Freizeiteinrichtungen wie Museen, Theater und Schwimmbäder bleiben weiter geschlossen. (Quelle: TSP, 28.11.20)
21.695 neue Corona-Infektionen in Deutschland
In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 21.695 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden übermittelt. Das meldete das RKI am frühen Samstagmorgen. Am vergangenen Samstag hatte die Zahl bei 22.964 gelegen. Der Höchststand war am Freitag vor einer Woche (20.11.) mit 23.648 gemeldeten Fällen erreicht worden. Die Gesundheitsämter meldeten binnen eines Tages zudem 379 neue Todesfälle.
In der Tendenz war die Zahl der täglichen Todesfälle zuletzt nach oben gegangen, was nach dem steilen Anstieg bei den Neuinfektionen auch erwartet wurde. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Sars-CoV-2 Infektion gestorben sind, stieg auf insgesamt 15.965. Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie insgesamt 1.028.089 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 28. 11., 00.00 Uhr). Nach Schätzungen sind rund 711.000 Menschen inzwischen genesen.
Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Freitagabend bei 0,93 (Vortag: 0,90). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 93 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt der Wert für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab. (Quelle: RKI, 28.11.20)
Übersicht am Abend
- Die Kinder im Irak kehren zum ersten Mal seit Ende Februar wieder zur Schule zurück. Es gibt Maßnahmen zur sozialen Distanzierung und Schulen, die sechs Tage die Woche geöffnet sind.
- Der Libanon beginnt langsam, die vor zwei Wochen auferlegten Corona-Einschränkungen ab Montag zu lockern, da er seine schwache Wirtschaft vor Weihnachten ankurbeln will.
- Die tägliche Zahl der Corona-Todesopfer in der Türkei erreichte am Sonntag zum siebten Mal in Folge ein Rekordhoch mit jetzt 185 Todesfällen in den letzten 24 Stunden.
- Die WHO hat am Sonntag 15 Beatmungsgeräte an Krankenhäuser in Gaza geliefert, weil das palästinensische Gebiet einen deramatischen Anstieg der Covid-19-Infektionen verzeichnet.
- Die staatlichen Schulen in New York City öffnen wieder ab dem 7. Dezember, zunächst die Grundschulen, teilte der Bürgermeister Bill de Blasio am Sonntag mit.
- Der führende Experte für Infektionskrankheiten in den USA hat davor gewarnt, dass das Land in den kommenden Wochen möglicherweise einen weiteren Anstieg des Virus verzeichnen wird.
- Griechenland meldete am Sonntag 1.193 neue Coronavirus-Infektionen, ein deutlicher Rückgang gegenüber den jüngsten Zahlen und die niedrigste Zahl seit dem 2. November.
- Spanien: Ärzte und Krankenschwestern protestieren in Madrid gegen Kürzunge. Sie sagen, dass sie Schwierigkeiten haben, mit der Covid-19-Pandemie fertig zu werden.
- In Frankreich hat das oberste Verwaltungsgericht die Regierung angewiesen, die Coronavirus-Regeln zu lockern, die Teilnahmebeschränkungen auf maximal 30 Personen bei Gottesdiensten vorsehen.
- Nach Regierungsangaben gab es am Sonntag in Großbritannien weitere 12.155 im Labor bestätigte Coronavirus-Fälle. Am Samstag waren es 15.871 Fälle.
(Quelle: The Guardian, 29.11.20)
Steuerpolitiker justieren nach
Finanzpolitiker der großen Koalition haben sich auf eine neue „Homeoffice“-Steuerpauschale verständigt. Sie solle fünf Euro pro Tag und höchstens 600 Euro pro Jahr betragen, schreibt die Zeitung unter Berufung auf ihr vorliegende Informationen. Das Bundesfinanzministerium beziffere die damit verbundene Entlastung der Bürger auf eine Milliarde Euro. Die Pauschale sei „die flexible Antwort auf die verkrustete Rechtsprechung zum häuslichen Arbeitszimmer“, sagt der CSU-Finanzpolitiker Sebastian Brehm dem Blatt.
Auch nach dem Auslaufen der staatlichen Hilfen für November und Dezember im Teil-Lockdown können Firmen auf Unterstützung des Staates setzen, sagte unterdessen Bundesfinanzminister Olaf Scholz. Es sei richtig, Gastronomie, Kultur und Sport jetzt besonders unter die Arme zu greifen. „Klar ist, ab dem nächsten Jahr gilt das normale Regime der Überbrückungshilfen“, sagt der SPD-Politiker in der ZDF-Sendung Berlin Direkt.
Diese sollten bis mindestens Juni 2021 gelten und seien umfassender und großzügiger als bisher. Scholz zeigt sich zuversichtlich, dass Deutschland die durch die Corona-Krise erhöhten Schulden wieder abbauen könne. (Foto: CC s. Archiv v. 09.04.2016; Quelle: Tagesschau, 29.11.20)
Türkei: Zahl der Toten auf erneutem Höchststand
Die Zahl der neuen Virus-Toten in der Türkei steigt den siebten Tag in Folge auf einen Höchststand. In den vergangenen 24 Stunden seien 185 Personen im Zusammenhang mit Covid-19 verstorben, teilt das Gesundheitsministerium mit. Die Gesamtzahl steige damit auf 13.558. Die Zahl der Neuinfektionen sinkt hingegen leicht auf 29.281 nach dem Rekordhoch von 30.103 am Samstag. (Quelle: ARD, 29.11.20)
Krebshilfe ist besorgt
Die Stiftung Deutsche Krebshilfe zeigt sich sehr besorgt: Im Interview mit der Aktuellen Stunde des WDR sagte Vorstandsvorsitzender Gerd Nettekoven: In einem Gespräch mit den führenden Krebszentren in Deutschland sei ihnen gespiegelt worden, dass aktuell verstärkt Behandlungen von Krebspatienten nicht stattfinden (Diagnostik und Therapie). Bis zu 40 Prozent notwendiger Krebs-Operationen würden zurückgestellt. Das sei sehr kritisch. Wie viele Operationen in Deutschland tatsächlich wegen Corona aufgeschoben wurden, lässt sich nach Angaben der Deutschen Krankenhausgesellschaft (Stand 9.11.) nicht sagen. Das gehe erst, wenn endgültige Daten vorliegen. (Quelle: WDR, 29.11.20)
Hausärzte erleben Ansturm auf Schnelltests
Immer mehr Menschen wollen kurz vor Weihnachten per Schnelltest ausschließen, dass sie sich mit dem Coronavirus infiziert haben, und verlangen deshalb Schnelltests bei ihren Hausärzten. „Wir erleben derzeit in den Praxen, dass die Patienten die Testungen oft anlasslos einfordern. Das verbrennt unnötig Ressourcen. Tests sind derzeit noch knapp und werden viel dringender in Einrichtungen mit vulnerablen Personengruppen benötigt“, sagte der Präsident des Hausärzteverbands Nordrhein, Oliver Funken, der Düsseldorfer „Rheinischen Post“.
Auch die Apotheken merken laut Thomas Preis, dem Vorsitzenden des Apothekerverbands Nordrhein, den Wunsch nach einer intensiveren Testung. Derzeit müsse aufgrund der knappen Kapazitäten eine Priorisierung stattfinden. (Quelle: WDR, 29.11.20)
WDR-Liste zu Online-Angeboten von Künstlern und Museen im Münsterland
Künstler und Museen aus dem Münsterland bieten wegen der Corona-Krise ihre Musik, Theater, Ausstellungen und vieles mehr jetzt im Netz an. Hier präsentiert der WDR Münster eine Auswahl der Angebote, die ständig aktualisiert wird. Alle Angaben ohne Gewähr.
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Da dürften sich der NDR oder vielleicht auch Ems.tv und Ems-Vechte-Welle eine dicke Scheibe abschneiden. Oder anders gefragt: Wo gibt es eine solche Liste für Niedersachsen oder Weser-Ems oder die Landkreise an Ems und Vechte oder die Stadt Lingen (Ems)?
„Aber ich frage ja nur“ (Marc Riße, Ratsmitglied der BügerNahen, am 01.11.2011).
(Quelle: WDR, 29.11.20)
Schuster: „Querdenker“ ist Fall für den Verfassungsschutz
Nach Ansicht des Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, sollte die Bewegung „Querdenken“ vom Verfassungsschutz überprüft werden. „Das was hier gesagt wird, geht bei Weitem über das hinaus, was man in einer Demokratie als freie Meinungsäußerung akzeptieren muss“, sagte Schuster in der ARD-Sendung Bericht aus Berlin. „Es ist nichts anderes als Volksverhetzung.“ Zudem forderte der Zentralrats-Präsident strafrechtlich dagegen vorzugehen, wenn Teilnehmer bei Anti-Corona-Demonstrationen Judensterne tragen. Vergleiche mit der Widerstandskämpferin Sophie Scholl oder dem Holocaust-Opfer Anne Frank bezeichnete er als „abscheulich“.
Die Gruppe der Corona-Leugner halte er für „sehr gefährlich“, sagte Schuster, da dort auch Rechtsextreme mitmischten, die damit ein Thema gefunden hätten, um „eigentlich gutmeindende Menschen“ für ihre Sache „ködern“ zu können. Er forderte, die kürzlich von der Bundesregierung beschlossenen 89 Maßnahmen zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus in Zukunft auch anzuwenden und sie nicht in der Schublade verschwinden zu lassen. (Quelle: ARD, 29.11.20)
Kekulé: Besonders hohes Infektionsrisiko für Senioren an Weihnachten
Der Virologe Alexander Kekulé hat das Infektionsrisiko zu Weihnachten in Deutschland mit jenem in Norditalien im Frühjahr verglichen. „Wir Deutschen haben an Weihnachten die Tradition, über Generationen hinweg mit der Familie zu feiern“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Und deshalb sind wir jetzt in einem ähnlichen Risiko, das die Menschen in Norditalien im Frühjahr hatten.“ Dort hatte die Corona-Pandemie besonders stark gewütet.
Die Norditaliener lebten das ganze Jahr über ein Multigenerationen-Leben, sagte Kekulé. „Bei uns dagegen gibt es speziell an Weihnachten die ernstzunehmende besondere Gefahr, dass sich viele Menschen infizieren, die über 70 Jahre alt sind.“ Und diese hätten, wenn sie sich infizierten, ein Sterberisiko von fast zehn Prozent.
Dennoch zeigte sich der Virologe angesichts der beschlossenen Kontaktbeschränkungen optimistisch: „Ich denke, dass wir dieses Risiko steuern können.“ Die Maßnahmen beinhalteten die Möglichkeit, dass bis Weihnachten die Infektionszahlen deutlich weiter unten seien, wenn ein Großteil der Bevölkerung sich daran halte, erklärte Kekulé. „Und da kommt es tatsächlich auf jeden einzelnen an.“ (Quelle: TSP, 29.11.20)
60 Prozent der Einzelhändler bangen um Weihnachtsgeschäft
Viele Einzelhändler blicken in der Adventszeit pessimistisch auf das für die Branche so wichtige Weihnachtsgeschäft. Einer Umfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) unter 550 Firmen zufolge erwartet mehr als die Hälfte der Befragten für Dezember deutlich weniger Kunden und sinkenden Umsätze. „Die Aussichten für das Weihnachtsgeschäft sind in diesem Corona-Jahr vor allem für viele innerstädtische Händler und dort insbesondere die Modehäuser beunruhigend schlecht“, sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth am Sonntag.
Die Umfrage zeige, dass 38 Prozent der Einzelhandelsunternehmen insgesamt und 45 Prozent der Innenstadthändler ihre Existenz bedroht sehen. Rund 52 Prozent der Unternehmen erwarten nach der Verlängerung des Teil-Lockdowns in den Dezember hinein deutliche Umsatz- und Frequenzverluste. Etwa 62 Prozent der befragten Händler blicken pessimistisch auf den weiteren Verlauf des Weihnachtsgeschäftes. „November und Dezember sind für viele Händler normalerweise die umsatzstärksten Monate des Jahres. Wenn diese Umsätze jetzt ausfallen, geraten viele Geschäfte in Schieflage.“
Das Geschäft mit Haushaltswaren, Heimwerkerbedarf, Einrichtungsgegenständen und Lebensmitteln läuft dem HDE zufolge für viele Händler derzeit allerdings zufriedenstellend, teilweise sogar sehr gut. Und auch der Online-Handel profitiere und dürfte seine Umsätze im November und Dezember zum Vorjahr wohl um ein Drittel steigern. In der Woche vor dem ersten Advent verkauften sich insbesondere weihnachtliche Dekorationsartikel und Adventskalender gut. Insgesamt prognostiziert der HDE für November und Dezember ein Umsatzplus von 1,2 Prozent binnen Jahresfrist auf knapp 104 Milliarden Euro. „Die Menschen kaufen auch in der Corona-Krise viele Weihnachtsgeschenke, sie kaufen sie aber öfter online als sonst“, erläuterte Genth. (Quelle: TSP, 29.11.20)
Corona: Zwei Tote an Ems und Vechte
Die Zahl der aktuell mit dem Corona-Virus Infizierten in der Grafschaft Bentheim ist am Sonntag gesunken: Während die Kreisverwaltung 21 neue Infektionen meldet, galten gleichzeitig weitere 42 Grafschafter als genesen. Jedoch meldet der Landkreis am Sonntag einen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit Covid-19: Deren Zahl beträgt nun 36.
Seit Beginn der Pandemie zählt der Landkreis Grafschaft Bentheim 1.553 nachgewiesene Infektionen. 1.233 Menschen gelten inzwischen als genesen. Der Inzidenzwert für den Landkreis nach Angaben des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes liegt am Sonntag bei 93,3.
Die 284 aktuellen Covid-19-Fälle teilen sich wie folgt auf die Kommunen auf, in Klammern die Veränderung zum Vortag: Bad Bentheim: 38 (0), Emlichheim: 9 (0),Uelsen: 14 (+1),
Neuenhaus: 20 (0), Wietmarschen: 42 (0), Nordhorn: 140 (-14), Schüttorf: 21 (-2)
Der Landkreis Emsland teilte keine neuen Zahlen mit; in Meppen ist eben Wochenende für die Presseleute unseres Landkreises. Das Niedersächsische Landesgesundheitsamt NLGA meldet allerdings einen weiteren CoViD-19-Toten im Emsland, 119 Neuinfektionsfälle seit Samstag und damit insgesamt 3.564 Infizierte seit Pandemiebeginn. Die 7-Tage-Inzidenz beträgt 95,1, liegt also unter 100. In Lingen lag er am Freitag bei 103,6.
Den 7-Tagesinzidenzwert für die Städte und Gemeinden im Emsland teilt der Landkreses bisher nicht mit. (Quelle: GN, NLGA, 29.11.20)
Münster: Inzidenzwert erstmals wieder unter 50
Im Münsterland ist die Zahl der amtlich bestätigten Corona-Infizierten innerhalb eines Tages offiziell um 240 Fälle gestiegen (Stand Sonntag, 30.11.2020, 00.00 Uhr). Nach den Daten des Robert-Koch-Institutes (RKI) wurden damit seit Beginn der Pandemie münsterlandweit insgesamt 18.253 Fälle durch Tests nachgewiesen.
Bislang sind im Münsterland 291 Menschen in Verbindung mit Covid-19 gestorben, zwei mehr als am Samstag, so die offizielle Statistik des RKI. Danach sind münsterlandweit derzeit 2.971 Menschen akut infiziert, 15.282 Infizierte sind wieder genesen.
Inzidenzwert in Münster unter 50
In Münster lag der Inzidenzwert am Sonntag mit 41,5 deutlich unter dem 50er-Schwellenwert, erstmals seit Oktober.
Update:
Die Stadt in Westfalen ist die erste Kommune in NRW, die diesen Wert seit dem Beginn des Anfang November verhängten „Lockdown lights“ erreicht. Wie Münster das erreicht hat, lässt sich schwer sagen, denn in Münster wurden – genau wie in den anderen Kommunen in NRW – die von der Landesregierung erlassenen Corona-Regeln umgesetzt. Die Stadt hatte aber bereits zu Beginn des „Lockdown lights“ Anfang November erklärt, dass es einen Grund gebe, warum man bereits die erste Corona-Welle besser bewältigt habe, als „viele andere Städte in Europa“. „Ein wichtiger Erfolgsfaktor war damals die starke Solidarität der Bürgerinnen und Bürger untereinander, mit der Stadt und ihren Behörden“, hieß es damals.
Diesmal könnte aber auch ein anderer Faktor eine Rolle gespielt haben. So erließ Münster am 20. November eine generelle Maskenpflicht für Lehrer im Unterricht und auf dem Schulgelände, die über die Vorgaben des Landes hinausging. Zu diesem Zeitpunkt, also etwa drei Wochen nach Beginn des „Lockdown light“, war die Zahl der Neuinfektionen von 518 (2. November) auf 420 (20. November) gesunken.
Anschließend gingen die Zahlen innerhalb einer Woche weiter hinunter auf 382. Am Freitag jedoch stoppte das Verwaltungsgericht Münster die Maskenpflicht, nachdem ein Lehrer einen Eilantrag dagegen gestellt hatte. Diese Regel sei unverhältnismäßig, da die Zahl der Neuinfektionen in Münster bereits die niedrigste in ganz NRW sei, begründete das Gericht seine Entscheidung.
Die Stadt Münster argumentiert jedoch, dass die niedrigen Infektionszahlen unter anderem mit dieser Schutzmaßnahme erreicht worden seien und kündigte an, gegen das Urteil vor das Oberverwaltungsgericht zu ziehen. (Quelle: WDR, 29.11.20)
Im Nordosten weniger Infektionskrankheiten
Die Schutzmaßnahmen in der Corona-Pandemie haben nach einer Analyse der AOK Nordost im Herbst andere Infektionskrankheiten stark ausgebremst. Auch wenn die Corona-Zahlen vielerorts noch immer sehr hoch liegen – bei Grippe oder Bronchitis zeigen sich in der Statistik Effekte, die für die Kasse nicht allein mit Zufällen zusammenhängen können. So waren von Ende September bis Mitte November in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern im Vergleich zu den Vorjahreszeiträumen 50 Prozent weniger AOK-Versicherte wegen Grippe krankgeschrieben. Allerdings haben sich wahrscheinlich auch mehr Menschen gegen Influenza impfen lassen. Dazu gibt es für die Region noch keine Zahlen.
Alltagsmasken, häufiges Händewaschen und Distanzgebote halten augenscheinlich auch andere Infektionskrankheiten in Schach: So sanken die Krankschreibungen wegen Magen-Darm-Infekten und Lungenentzündungen nach AOK-Angaben um ein gutes Drittel. Bei akuter Bronchitis gingen sie sogar um mehr als die Hälfte zurück. Insgesamt umfasst die AOK-Analyse mehr als 63.000 Krankschreibungen aus Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Für die Vergleichzeiträume zog die Kasse Daten aus den Jahren 2017, 2018 und 2019 heran. (Quelle: NDR, 29.11.20)
Stiftung Patientenschutz warnt vor zu hohen Erwartungen
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat vor zu hohen Erwartungen mit Blick auf mögliche Impfungen gegen das Coronavirus gewarnt. Es sei gefährlich, den Eindruck zu erwecken, „dass Impfungen vor dem Virus umfassend schützen“, sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch der Nachrichtenagentur epd. „Den Corona-Ironman wird es auch dann nicht geben.“ Die Seren würden helfen, die Erkrankung Covid-19 zu mildern. Ob Impfungen die Infektion verhindern können, sei jedoch unsicher. Auch geimpfte Pflegekräfte und Ärzte könnten das Virus weitergeben, erklärte Brysch weiter.
Der Schutz pflegebedürftiger und chronisch kranker Menschen müsse weiterhin im Mittelpunkt der Pandemie-Strategie stehen. „Auf Infektionsgrundschutz wird auch in Zukunft nicht zu verzichten sein“, unterstrich er. Brysch warnte die Bundesregierung davor, mit einfachen Bildern und Slogans die Impfbereitschaft steigern zu wollen. „Eine Schwarz-Weiß-Propaganda treibt die Menschen in die Fänge der Corona-Leugner“, warnte der Patientenschützer. Denn nach der Impfung sei das Virus nicht weg. Die Gesellschaft müsse daher damit leben. (Quelle: Tagesschau, 29.11.20)
Söder: Es wird zu wenig über Corona-Tote geredet
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat sich „empört“ darüber geäußert, dass in Deutschland zu wenig über Corona-Tote geredet werde. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) habe in den Beratungen mit den Ministerpräsidenten gesagt, dass Corona in diesem Jahr die dritthäufigste Todesursache in Deutschland werden dürfte, sagt der CSU-Chef bei der Jungen Union. In Bayern verzeichne man sechsmal so viele Corona- wie Verkehrstote.
Söder sprach beim digitalen Deutschlandtag der Jungen Union (JU). Mehr als 300 Delegierte nehmen an dem virtuellen Treffen der gemeinsamen Jugendorganisation von CDU und CSU. (Quelle: TSP, 29.11.20)
SOS-Kinderdörfer: In Südafrika deutlich mehr Gewalt durch Corona-Folgen
Die SOS-Kinderdörfer zeigen sich besorgt über die gesellschaftliche Entwicklung in Südafrika. Dort seien Verbrechen wie Diebstahl, Körperverletzung und sexuelle Übergriffe infolge der Corona-Schutzmaßnahmen massiv gestiegen, teilte die Hilfsorganisation in München mit. „Die Menschen sind verzweifelt, Eltern können ihre Kinder nicht ernähren, junge Südafrikaner haben keine Perspektive. Das schlägt sich auch in wachsender Gewalt und vermehrten Protesten nieder.“ Etwa drei Millionen Menschen hätten ihre Arbeit verloren, die Zahl der Hungernden sei geschätzt um ein Drittel gestiegen. Weitere Millionen seien in die Armut geraten.
Mit sinkenden Infektionszahlen sei die Gewalt zwar leicht zurückgegangen, aber dies gelte nicht für alle Regionen, hieß es weiter. „Sollte es im Zuge steigender Corona-Infektionen erneut zu Einschränkungen kommen, befürchten wir, dass die Gewalt in ganz Südafrika weiter zunimmt. Es zeichnet sich auch ab, dass sich das gesamte Ausmaß der wirtschaftlichen Schäden erst noch zeigen wird.“ Die notleidenden Menschen müssten dringend Unterstützung bekommen, forderten die SOS-Kinderdörfer. Nur, wenn die Ursachen der Gewalt bekämpft würden, könne diese dauerhaft eingedämmt werden. Die SOS-Kinderdörfer hätten ihre Hilfe im Land daher intensiviert. (Quelle: TSP, KNA, 29.11.20)
Kein Skisport im Sauerland?
Der Ski-Tourismus im Sauerland wird möglicherweise in den Weihnachtsferien ausgesetzt. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) sagte im Deutschlandfunk, dass man dies zurzeit prüfe. Man wolle auf die Betreiber in den dortigen Ski-Gebieten zugehen. Italien und Frankreich handelten seiner Ansicht nach vorbildlich, so Laschet. Beide Länder haben angekündigt, die Ski-Pisten beziehungsweise Lifte zu schließen. Wenn Österreich sich dem Aussetzen des Ski-Tourismus verweigere, werde das niemand unterbinden können, sagte Laschet.
Im Harz, dem niedersächsischen Skigebiet, sind solche Überlegungen bisher nicht bekannt geworden. (Quelle: WDR, 29.11.20)
Emsland: Landkreis prüft Verkaufsverbot für Alkohol
Der Landkreis Emsland prüft aktuell, wie er den Außerhausverkauf von alkoholischen Getränken unterbinden kann. Hintergrund sind einzelne Außerhaus-Verkaufsstände von gastronomischen Betrieben, die man unterbinden will. Geprüft wird der Erlass einer entsprechenden Allgemeinverfügung. Ein rechtliches Problem ist allerdings die Verhältnismäßigkeit eines solchen Behördenaktes.
Die am Montag auslaufende Corona-Verordnung des Landes wie auch die neue, am Dienstag in Kraft tretende Nachfolgeregelung sehen kein solches Verkaufsverbot vor, nachdem Ende Oktober das Oberverwaltungsgericht Niedersachsen in Lüneburg sowohl die Sperrstundenregelung als auch das allgemeine Außer-Haus-Verkaufsverbot alkoholischer Getränke nicht akzeptiert hatte (OVG Niedersachsen, Beschl. v. 29.10.20, Az 13 MN 393/20).
(Quelle: BN, 29.11.20)
Frankreich: Gericht streicht Obergrenze bei Gottesdiensten
Zum ersten Advent hat das oberste französische Verwaltungsgericht die coronabedingte Maximalzahl von 30 Gläubigen bei religiösen Veranstaltungen gekippt. Nach Auffassung des Staatsrats in Paris soll die Obergrenze bei 30 Prozent der Auslastung des Ortes liegen, wie die katholische Kirche Frankreichs mitteilte. Die bisher geltende Regelung ist demnach nicht verhältnismäßig und stellt den Versuch einer schwerwiegenden Einschränkung der Freiheit der Religionsausübung dar. Wie französische Medien und die Nachrichtenagentur AFP einstimmig berichteten, hat die Regierung drei Tage Zeit, um die Vorgabe zu überarbeiten. Die französische Bischofskonferenz hatte sich an die Justiz gewandt. (Quelle: Tagesschau, 29.11.20)
Tschechien lockert Lockdown am Donnerstag
Die tschechische Regierung lockert die Beschränkungen des öffentlichen Lebens, da die tägliche Zahl der Neuinfektionen zurückgeht. Von Donnerstag an dürften Restaurants und Geschäfte, die keine Dinge des täglichen Bedarfs anbieten, wieder öffnen, teilt Gesundheitsminister Jan Blatny mit.
Die Risikostufe wird von vier auf drei gesenkt, der höchste Wert ist fünf. Das heißt, dass alle Geschäfte öffnen dürfen, aber die Anzahl der Kunden begrenzen müssen, damit ausreichend Abstand gehalten werden kann. Die nächtliche Ausgangssperre wird aufgehoben, sportliche Aktivitäten dürfen eingeschränkt wieder aufgenommen werden.
Tschechien mit seinen 10,7 Millionen Einwohnern hatte noch vor kurzem eine der höchsten Infektionsraten in Europa zu beklagen. Zuletzt entspannte sich die Lage etwas. Am Sonntag wurden 2667 neue Fälle binnen 24 Stunden gemeldet. Seit Pandemiebeginn gab es insgesamt 518.649 bestätigte Infektionen und 8054 Todesfälle. (Quelle: TSP, 29.11.20)
Erneut zahlreiche Verstöße im Landkreis Cloppenburg
Die Cloppenburger Polizei hat in der Nacht zum Sonntag erneut zahlreiche Verstöße gegen die Corona-Regeln festgestellt und angezeigt. In Cappeln kontrollierten die Beamten fünf Jugendliche im Alter zwischen 15 und 17 Jahren, die aus unterschiedlichen Haushalten stammten. Auf einem Sportgelände in Löningen tranken mindestens vier Jugendliche aus verschiedenen Haushalten gemeinsam Alkohol. In Cloppenburg beendete die Polizei eine private Feier mit sechs Personen aus fünf Haushalten. In der Nähe eines Schulgeländes in Cloppenburg trafen die Beamten nach mehreren Beschwerden von Anwohnern fünf teilweise stark alkoholisierte Heranwachsende an. Ein 18-Jähriger habe einen Beamten beleidigt und versucht, ihn zu schlagen, so die Polizei. Er wurde in Gewahrsam genommen. In allen Fällen fertigte die Polizei Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten. Gegen den 18-Jährigen wurden zudem mehrere Strafverfahren eingeleitet. (Quelle: NDR, 29.11.20)
Frau in Singapur bringt Baby mit Antikörpern zur Welt
In Singapur hat eine Frau ein Kind mit Corona-Anti-Körpern zur Welt gebracht. Das Baby sei im November ohne Covid-19 geboren worden und trage Antikörper gegen das Virus in sich, berichtet die „Straits Times“ und zitiert die Mutter. Sie sei selbst im März infiziert gewesen, als sie schwanger war, habe aber nur schwache Krankheitssymptome gezeigt. Der Fall gebe neue Hinweise auf eine mögliche Übertragung des Virus von der Mutter auf ihr Kind, heißt es in dem Bericht. Laut WHO ist noch nicht bekannt, ob eine Frau das Virus während der Schwangerschaft oder Entbindung auf ihren Fötus oder ihr Baby übertragen kann. (Quelle: Tagesspiegel, 29.11.20)
Verschiebung der Olympischen Spiele kostet 1,9 Mrd Dollar
Die Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokio wegen der Corona-Pandemie kostet nach Schätzung der Organisatoren rund 1,9 Milliarden Dollar. Das berichtet die Zeitung „Yomiuri“ unter Berufung auf Insider. Die japanische Regierung und das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatten im März die eigentlich für dieses Jahr geplanten Spiele auf 2021 verschoben. Vor diesem Schritt seien die Kosten mit 13 Milliarden Dollar veranschlagt worden, heißt es in dem Bericht. (Quelle: Tagesspiegel, 29.11.20)
Fast 26.700 Neuinfektionen in Russland
In Russland melden die Behörden 26.683 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Damit steigt die Gesamtzahl der nachgewiesenen Ansteckungsfälle auf 2.269.316. Der bislang höchste Wert der Neuinfektionen an eine Tag wurde am Freitag mit 27.543 erreicht. Die Zahl der Menschen, die mit oder an dem Coronavirus starben, steigt um 459 auf 39.527. Hinter den USA, Indien und Brasilien weist Russland weltweit die vierthöchste Infektionszahl auf. (Quelle: Tagesspiegel, 29.11.20)
Niedersachsen-Zahlen
Nach Angaben des Landesgesundheitsamts Niedersachsen (NLGA) ist – Stand Sonntag, 9 Uhr – die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus in Niedersachsen in den vergangenen 24 Stunden um 943 gestiegen. Damit sind bisher 71.034 Infektionen labordiagnostisch bestätigt und dem Landesgesundheitsamt gemeldet worden. Zudem sind beim NLGA 1.148 Todesfälle im Zusammenhang mit Corona-Infektionen registriert. Das sind 8 Personen mehr als gestern.
Landesweit liegt die Sieben-Tages-Inzidenz bei 86,5 Fällen je 100.000 Menschen. (Quelle: NDR, 29.11.20)
Deutschland-Zahlen
Erwartungsgemäß haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) am Wochenende vergleichsweise wenig neue Corona-Infektionen gemeldet. Innerhalb eines Tages wurden 14.611 neue Fälle übermittelt, gab das RKI bekannt. Der bisherige Höchststand war am Freitag vor einer Woche (20.11.) mit 23.648 gemeldeten Fällen erreicht worden. Am vergangenen Sonntag hatte die Zahl bei 15.741 gelegen.
Sonntags und montags sind die Zahlen vergleichsweise gering, weil laut RKI am Wochenende weniger Proben genommen werden und dadurch auch insgesamt weniger getestet wird. Die deutschen Gesundheitsämter meldeten binnen 24 Stunden zudem 158 neue Todesfälle. (Quelle: RKI, 29.11.20)
Steinmeier: „Pandemie wird uns die Zukunft nicht nehmen“
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat der Bevölkerung zum Beginn der Adventszeit Mut zugesprochen. Obwohl wegen der Corona-Krise zunächst weiter Verzicht gefragt sei, könne Deutschland voller Zuversicht sein, schrieb das Staatsoberhaupt in einem Gastbeitrag für die „Bild am Sonntag“. Denn die Fortschritte der medizinischen Forschung gäben Hoffnung, dass die Pandemie nicht dauerhaft den Alltag beherrsche. „Die Pandemie wird uns die Zukunft nicht nehmen“, so Steinmeier.
Der Bundespräsident lobte das Verhalten der Bevölkerung in der Krise seit dem Frühjahr. „Rücksicht und Solidarität der überwältigenden Mehrheit der Deutschen zeigen, dass unsere Gesellschaft zusammenhält, auch wenn die Zeiten rauer sind.“ Die vielfältige Unterstützung für diejenigen, die von der Krise besonders hart getroffen seien, beweise, dass die Demokratie der Krise nicht ohnmächtig gegenüberstehe. (Foto: CC s. Archiv v. 3.5.20; Quelle: ARD, 29.11.20)
Niedersachsen: Verhaltener Auftakt des Weihnachtsgeschäfts
Der Einzelhandel ist ohne großen Ansturm in die Weihnachtszeit gestartet. Immerhin zogen die Kundenzahlen am ersten Adventswochenende leicht an, so der Handelsverband Niedersachsen-Bremen.
Das stimme die Händler optimistisch – sowohl in den großen Zentren wie Hannover und Braunschweig, aber auch in kleineren Städten wie Lingen im Emsland, sagte Geschäftsführer Mark Alexander Krack zu NDR 1 Niedersachsen.
Mit dem normalen Weihnachtsgeschäft sei die aktuelle Situation aber nicht zu vergleichen. In Hannover und Braunschweig mussten Kunden vor manchen Läden großer Modeketten wegen der Corona-bedingten Einlass- und Abstandsregeln warten. In den Parkhäusern der Städte waren dagegen stets genügend Plätze frei, wie NDR 1 Niedersachsen weiter berichtet.
Bereits der „Black Friday“ mit seinen Rabattaktionen am Freitag sei von den Niedersachsen gut angenommen worden, so Krack. Viele Menschen hätten diesen Tag als Startsignal für den Weihnachtseinkauf verstanden. Diesen Schwung wollten die Händler nun mitnehmen. In Wolfsburg hatte die die Polizei mit einem Großaufgebot die Abstands- und Mundschutzregeln in der Innenstadt kontrolliert. Nach Angaben eines Sprechers hielten sich aber bis auf wenige Ausnahmen alle Kunden dran.
Auch in Lingen waren längst nicht so viele Kunden unterwegs wie in den Jahren zuvor. Allein auf dem traditionellen Wochenmarkt und in der Lookentor-Mall war viel Betrieb. (Foto: Screenshot LWT Lingen; Quelle: NDR; BN, 29.11.20)
Corona-Hilfen: Bund zahlt 10 Milliarden Euro zu viel – sagt Institut
Der Bund zahlt für die November- und Dezemberhilfen laut einer Berechnung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zehn Milliarden Euro mehr als eigentlich notwendig. Der Berechnung zufolge verdienten die betroffenen Betriebe – vor allem aus der Gastronomie und dem Veranstaltungsgewerbe – dank der Entschädigung des Staates in vielen Fällen mehr Geld, als wenn sie geöffnet hätten, berichtete die „Welt am Sonntag“. Das Institut geht mit Verweis auf Zahlen der Bundesbank davon aus, dass bei den betroffenen Branchen im Durchschnitt die Hälfte der Kosten variabel sind, dass sie also gar nicht erst anfallen, wenn die Betriebe geschlossen sind. Dennoch zahlt der Bund den Betrieben bis zu 75 Prozent des Umsatzes aus dem Vergleichsmonat 2019. (Quelle: ARD, 29.11.20)
Lambrecht: Entschädigungen bis Lockdown-Ende erforderlich

Bundesjustizministerin Christine Lambrecht hält staatliche Entschädigungszahlungen an die Wirtschaft für rechtlich geboten, bis die einschneidenden Corona-Auflagen aufgehoben werden. „Wir gehen alle davon aus, dass wir möglichst bald einen Impfstoff haben werden. Solange wir allerdings weitere so gravierende Einschränkungen erleben, solange muss es aus meiner Sicht auch Hilfen geben“, sagte die SPD-Politikerin der „Welt am Sonntag“.
Zugleich räumte Lambrecht ein, dass die finanziellen Möglichkeiten des Bundes nicht grenzenlos seien: „Die Bekämpfung der Pandemie ist eine gesamtstaatliche Aufgabe, die von Bund und Ländern gemeinsam zu stemmen ist.“ Die Ministerin stellte sich damit an die Seite von Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus, der ebenfalls eine finanzielle Beteiligung der Länder gefordert hatte.
( Foto: Copyright: BMJV/Thomas Koehler/ photothek; Quelle: ARD, 29.11.20)
Überblick zur Nacht
- Brasilien hat nach Angaben des Gesundheitsministeriums des Landes in den letzten 24 Stunden 51.922 zusätzliche Coronavirus-Fälle und 587 neue Todesfälle registriert. Insgesamt hat Brasilien seit Beginn der Pandemie 6.290.272 bestätigte Infektionen und 172.561 Todesfälle offiziell gemeldet.
- Der Bundesstaat Victoria im Südosten von Australien verzeichnete seinen 30. Tag in Folge ohne neue Covid-19-Fälle. Der Bundesstat New South Wales ist jetzt auch 22 Tage ohne örtliche Infektionen.
- Griechenland meldete gestern 121 Todesfälle im Zusammenhang mit Coronaviren, wobei die Krankenhäuser im Norden des Landes stark unter Druck stehen, weil alle Intensivbetten belegt sind.
- In der Türkei erreicht die Zahl der CoViD-19-Todesopfer zum sechsten Mal in Folge ein Rekordhoch. Das Gesundheitsministerium verzeichnete in den letzten 24 Stunden 182 Todesfälle.
- In Großbritannien starben am Samstag weitere 479 Menschen an CoViD-19, verglichen mit 521 am Vortag. Am Samstag wurden 155 Personen bei Anti-Lockdown-Protesten in der Londoner Innenstadt festgenommen.
- Großbritannien wird einem Zeitungsbericht zufolge den von Biontech und Pfizer entwickelten Corona-Impfstoff in der kommenden Woche zulassen. Mit der Auslieferung solle nur Stunden später begonnen werden,
(Quelle: The Guardian, FT 29.11.20)
Auch Zahl neuer Virus-Fälle in Italien geht leicht zurück
Auch in Italien gehen die Fall-Zahlen leicht zurück. Die Zahl der Neuinfektionen beträgt 26.323, nach 28.253 am Freitag, wie das Gesundheitsministerium mitteilt. Die Zahl der Toten steigt um 686 nach 827 am Vortag. (Quelle: TSP, 28.11.20)
Berlin: Vivantes-Klinik vor Aufnahmestopp
Eines der größten Krankenhäuser Deutschlands steht auch wegen vieler schwerer Covid-19-Fälle vor einem Aufnahmestopp. Die Vivantes-Klinik in Berlin-Neukölln, deren hochfrequentierte Notaufnahme zu den wichtigsten der Hauptstadtregion zählt, soll bei den Rettungsdiensten abgemeldet werden – Feuerwehr und Krankentransporter müssten dann andere Kliniken anfahren.
Das erfuhr der Berliner Tagesspiegel aus Ärztekreisen. Eine Sprecherin des landeseigenen Vivantes-Konzerns bestätigte am Samstag, dass ein Stopp der Patientenaufnahme erwogen werde. Insgesamt stehen in Berlin, auch in anderen Vivantes-Krankenhäusern, aber noch Intensivbetten zur Verfügung.
In dem Neuköllner Krankenhaus sind circa 85 Prozent der 1.200 Betten belegt. „Das Problem sind nicht die belegten Betten, sondern fehlende Pflegekräfte“, sagte der Friedrichshainer Vivantes-Mediziner Thomas Werner, der auch Betriebsrat und Klinikexperte der Ärztekammer Berlin ist. „Auf den meisten Stationen fehlen rund 15 Prozent der Pflegekräfte – weil sie selbst erkrankt oder in Quarantäne sind.“ (Quelle: TSP, 28.11.20)
Frankreich lockert
Aufgrund deutlich gesunkener Infektionszahlen lockert Frankreich ab Samstag seine strengen Corona-Auflagen: Alle Geschäfte dürfen wieder öffnen. Zudem werden die Ausgangsbeschränkungen für die Bürger gelockert. Restaurants, Bars und Cafés sowie Sport- und Kultureinrichtungen bleiben aber geschlossen. Frankreich Präsident Emmanuel Macron hatte die Lockerungen diese Woche angekündigt. Die Ausweitung des Virus sei „gebremst“, sagte er. Es seien jedoch weitere Anstrengungen nötig, um eine dritte Welle zu verhindern. Die Zahl der Todesfälle hatte zuvor die Marke von 50.000 überschritten. Mitte Dezember und zu Weihnachten sind weitere Lockerungen in Frankreich geplant. (Quelle: ARD, 28.11.20)
Patientenschützer kritisieren Merkels Impfpläne
Die Aussicht auf die ersten Corona-Impfstoffe heizt die Debatte darüber an, wer in Deutschland zuerst geimpft werden soll. Die Deutsche Stiftung Patientenschutz warf Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vor, falsche Erwartungen zu wecken. Irritierend seien zudem Äußerungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die geplante Reihenfolge zu ändern, sagte Vorstand Eugen Brysch der Nachrichtenagentur dpa in Berlin.
Der Deutsche Ethikrat, die Nationale Wissenschaftsakademie Leopoldina und die am Robert Koch-Institut (RKI) angesiedelte Ständige Impfkommission hatten am 9. November empfohlen, dass Ältere und Vorerkrankte in die vorrangig zu priorisierende Personengruppe gehören sollen. Dies solle besonders in Pflegeheimen mit vielen Kontakten gelten. Merkel hatte in ihrer Regierungserklärung am Donnerstag nun aber gesagt: „Wir haben verabredet, dass diese Impfstoffe dann den Menschen angeboten werden, die im medizinischen, pflegerischen Bereich arbeiten, und sie als Erste Zugriff darauf haben.“ Brysch warnte nun davor, dass der Impfstoff doch nicht zunächst für Pflegebedürftige, schwer und chronisch Kranke zur Verfügung steht. „Die Hochrisikogruppe darf ihren ersten Platz nicht verlieren“, forderte er.
Brysch wies auf die noch offenen Fragen zur Wirkung der Seren hin. „Die Impfstoffe helfen, die Erkrankung möglichst zu verhindern“, sagte er. „Ob ein Serum die Infektion verhindern kann, ist reine Spekulation.“ Gesundheitsminister Spahn solle nicht den Eindruck verbreiten, dass die Impfungen so vor dem Virus schützen würden, als werde danach ein Schalter im Körper umgelegt. Laut Brysch kann noch nicht ausgeschlossen werden, dass ein Geimpfter das Virus nicht doch auch noch weitergeben könne. (Quelle: Tagesschau, 28.11.20)
Papst ernennt Kardinäle online
Erstmals in der Geschichte hat ein Papst zwei Geistliche über das Internet zu Kardinälen erhoben. Weil die Bischöfe Cornelius Sim aus Brunei und Jose Fuerte Advincula von den Philippinen pandemiebedingt nicht nach Rom reisen konnten, nahmen sie per Videoschalte an dem Gottesdienst teil. Außer ihnen erhob Papst Franziskus im Petersdom elf weitere Männer in den Kardinalsstand. Zum Schutz vor Ansteckungen war die physische Teilnehmerzahl auf 100 begrenzt. (Quelle: ARD, 28.11.20)
Weitere Corona-Fälle bei Österreichs Skispringern
Die österreichischen Skispringer und Zimmerkollegen Stefan Kraft und Michael Hayböck sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Gesamtweltcupgewinner Kraft und Hayböck waren nach den positiven Tests ihrer Teamkollegen Gregor Schlierenzauer und Philipp Aschenwald sowie von Cheftrainer Andreas Widhölzl bereits in Quarantäne gewesen und nicht zum Weltcup ins finnische Ruka gereist. Beide haben keine Symptome, wie die österreichische Nachrichtenagentur APA unter Berufung auf den Österreichischen Skiverband (ÖSV) berichtete. Für den Weltcup im russischen Nischni Tagil am kommenden Wochenende fallen sie ebenfalls aus. Bei der Skiflug-WM in Slowenien vom 10. bis zum 13. Dezember wollen Kraft und Hayböck wieder dabei sein. (Quelle: ARD, 28.11.20)
Italien lockert trotz hoher Zahlen
Nach mehreren Wochen mit strengen Corona-Maßnahmen für viele Regionen Italiens hat die Regierung in einigen Gebieten die Regeln gelockert. Die wirtschaftsstarke Lombardei mit der höchsten Bevölkerungszahl werde ab Sonntag von der Roten Zone zur Orangen, veranlasste Gesundheitsminister Roberto Speranza. Damit wird dort der geltende Teil-Lockdown gelockert und Geschäfte können wieder öffnen. Zur Orangen Zone wechseln demnach auch die Regionen Piemont im Norden und Kalabrien im Süden.
Weiter ordnete Speranza an, dass Ligurien und die Insel Sizilien zu Gelben Zonen mit den lockersten Regelungen werden. Für andere Zonen wie die Toskana (Rot) wurden die gegenwärtigen Maßnahmen bis Anfang Dezember verlängert.
Die Entscheidung sei getroffen worden, nachdem die Zahl der stationären Corona-Fälle in der vergangenen Woche zurückgegangen ist. Auch gebe es inzwischen deutlich weniger Neuinfektionen als noch zu Beginn des Monats.
Landesweit verzeichnete Italien innerhalb einer Woche allerdings so viele Corona-Tote wie zuletzt Anfang April. Die Behörden meldeten heute 827 neue Todesfälle, damit waren es seit der Vorwoche 5.108. Insgesamt sind in Italien bislang 53.677 Menschen an oder mit dem Virus gestorben. (Quelle: ARD, 28.11.20)
Belgien kritisiert deutsche Corona-Regeln
Belgiens Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke hat die in Deutschland geplanten Lockerungen der Corona-Regeln über Weihnachten kritisiert. „Wenn es etwas gibt, was das Virus mag, dann sind das Feste, vor allem mit wechselnden Teilnehmern, das müssen wir unbedingt vermeiden“, sagte Vandenbroucke laut einem Bericht der Agentur Belga. „Deshalb finde ich, dass unsere Nachbarländer nicht das tun, was angebracht wäre.“
Ministerpräsident Alexander De Croo hatte von Reisen in rote Zonen im Ausland abgeraten und Kontrollen an den belgischen Grenzen angekündigt, ob Einreisende das vorgeschriebene Formular ausgefüllt haben. Anschließend soll stichprobenartig geprüft werden, ob die geforderte Quarantänezeit eingehalten wird. „Wir sehen, dass sich die Zahlen in unserem Land gut entwickeln“, sagte De Croo. „Das Letzte, was wir wollen, ist, das Virus wieder nach Belgien zu importieren.“
Belgien hatte sich trotz sinkender Corona-Zahlen entschieden, bis mindestens Mitte Januar und auch über Weihnachten strikte Kontaktbeschränkungen aufrecht zu erhalten. Haushalte dürfen nur eine weitere Person einladen. Nur Alleinstehende dürfen an den Feiertagen zwei Freunde oder Verwandte gleichzeitig empfangen – die sogenannten Knuffelcontacte. In Deutschland sollen an Weihnachten bis zu zehn Personen zusammen feiern dürfen, plus Kinder.
Das kleine Belgien hatte zeitweise pro Kopf die höchsten Corona-Fallzahlen in Europa und verhängte deshalb Anfang November scharfe Auflagen. Am Freitag einigten sich Regierung und Regionen auf geringfügige Lockerungen: Ab Dienstag dürfen alle Geschäfte wieder öffnen, statt nur Lebensmittelhändler und Läden mit unbedingt notwendigen Waren. Auch Museen und Schwimmbäder dürfen wieder aufmachen. Lokale, Kinos und Veranstaltungssäle bleiben jedoch geschlossen, ebenso Friseure und andere Geschäfte mit Körperkontakt. Über Neujahr gilt ein landesweites Böllerverbot. (Quelle: ARD, 28.11.20)
Tests für gefährdete Gruppen sollen ausgebaut werden
Angesichts weiter hoher Infektionszahlen soll der Einsatz von Corona-Tests vor allem für gefährdete Gruppen ausgebaut werden – auch mit Schnelltests. Ziel sei, „umfassender und einfacher“ insbesondere Personengruppen ohne Symptome zu testen, „bei denen aber dennoch eine Infektion naheliegend erscheint“, heißt es in einem neuen Verordnungsentwurf des Bundesgesundheitsministeriums.
Das gelte zudem für Menschen mit hoher Gefahr, dass sie oder andere in ihrem Umfeld bei einer Infektion besonders gefährdet wären. Für Rückkehrer aus Risikogebieten im Ausland sollen Tests nicht mehr gratis sein. Die Neuregelungen sollen am kommenden Dienstag (1. Dezember) in Kraft treten.
Konkret soll unter anderem klargestellt werden, dass man für Tests nach einer Warnung über die Corona-App nicht gesondert vom Arzt oder Gesundheitsamt als „Kontaktperson“ festgestellt werden muss. Die Verordnung soll zudem aufschlüsseln, in welchen Konstellationen man als Kontaktperson gilt und sich nach ärztlicher Anordnung auch ohne Symptome testen lassen kann – etwa bei engem Kontakt von mindestens 15 Minuten zu einem Infizierten in den letzten zehn Tagen.
Gelten soll dies auch, wenn man durch Nähe zu einem Infizierten „mit hoher Wahrscheinlichkeit einer relevanten Konzentration von Aerosolen auch bei größerem Abstand ausgesetzt war“ – bei Feiern, gemeinsamem Singen oder Sport in Innenräumen. Genannt werden zudem Menschen, die mit einem Infizierten für mehr als 30 Minuten „in relativ beengter Raumsituation oder einer schwer zu überblickenden Kontaktsituation“ waren – etwa in Schulklassen und bei Gruppenveranstaltungen, heißt es in dem Entwurf, der der Nachrichtenagentur dpa vorliegt. Zuerst berichtete das Nachrichtenportal „ThePioneer“ darüber. (Quelle: ARD, 28.11.20)
Verwaltungsgericht bestätigt Verbot einer „Querdenker“-Demo in Heinsberg
Das Verwaltungsgericht Aachen hat das Verbot einer für Sonntag geplanten „Querdenker“-Demonstration in Heinsberg bestätigt. Das vom Ordnungsamt der Stadt Heinsberg ausgesprochene Verbot der geplanten Kundgebung und der anschließenden Demonstration sei zulässig, weil es bei der Versammlung zu „erheblichen Infektionsgefahren“ kommen könnte, teilte die 6. Kammer des Gerichts in einem Eilverfahren mit. (AZ: 6 L 886/20) Zu den Protesten in Heinsberg wurden von dem Veranstalter rund 350 Teilnehmer angemeldet.
Die Stadt hatte die Versammlung untersagt, weil bei dem geplanten Demonstrationszug die Einhaltung der nach der Corona-Schutzverordnung geltenden Mindestabstände nicht gewährleistet werden könne. Gegen den Beschluss kann der Antragsteller Beschwerde einlegen, über die das Oberverwaltungsgericht für das Land NRW in Münster entscheidet.
Der Landkreis Heinsberg hatte zu Jahresbeginn Schlagzeilen gemacht, weil sich dort viele Menschen während einer Karnevalsfeier mit dem Virus angesteckt hatten. Er war im Frühjahr zu einem der ersten deutschen Corona-Hotspots geworden. (Quelle: WDR, 28.11.20)
Belgien öffnet Läden – hält aber an meisten Auflagen fest
Trotz eines Rückgangs der Corona-Zahlen lockert Belgien seine Pandemieauflagen nur geringfügig. So dürfen ab 1. Dezember alle Läden unter strikten Hygienevorgaben wieder öffnen – statt wie bisher nur Lebensmittelläden und Geschäfte mit unbedingt notwendigen Waren. Dies teilte Ministerpräsident Alexander De Croo mit.
Die allermeisten Auflagen bleiben aber bestehen, voraussichtlich zunächst bis Mitte Januar. Auch über Weihnachten gelten strenge Kontaktbeschränkungen. Das kleine Belgien mit seinen 11,5 Millionen Einwohnern hatte zeitweise pro Kopf die höchsten Corona-Fallzahlen in Europa und verhängte deshalb Anfang November scharfe Auflagen.
Inzwischen sinken Infektions-, Klinik- und Todeszahlen. Dennoch bleibe die Lage angespannt, sagte De Croo. Es gelte, die Zahlen weiter zu drücken. Die Erfolge dürften nicht aufs Spiel gesetzt werden. „Eine dritte Welle würden wir nicht überstehen“, sagte der Ministerpräsident.
Deshalb bleibe es bei Kontaktbeschränkungen und bei der nächtlichen Ausgangssperre. Über die Weihnachtsfeiertage würden nur die Regeln für Alleinstehende gelockert: Statt einer Person dürften sie zwei gleichzeitig zum Feiern nach Hause einladen. Über Neujahr gelte ein landesweites Böllerverbot. Restaurants, Kneipen und Cafés bleiben geschlossen, ebenso Friseure und andere Geschäfte mit Körperkontakt. (Quelle: WDR, 28.11.20)
Zahl der Neuinfektionen in Frankreich fällt weiter
Frankreich meldet 12.459 Neuinfektionen, grob 1000 weniger als am Vortag und etwa 10.000 weniger als vor einer Woche. Wie in den vergangenen Tagen sinkt auch die Zahl der Covid-Patienten in den Krankenhäusern weiter. (Quelle: Tagesschau, 28.11.20)
Weniger Neuinfektionen in Spanien
In Spanien hat sich die Zahl der Neuinfektionen abgeschwächt. Das Gesundheitsministerium meldet 10.853 neue Fälle nach mehr als 12.000 am Vortag. Insgesamt sind nun mehr als 1,63 Millionen Ansteckungen bestätigt. Die 14-Tage-Inzidenz fiel auf 307 pro 100.000 Einwohner und damit den niedrigsten Stand seit drei Wochen. Die Zahl Todesfälle stieg binnen 24 Stunden um 294 auf 44.668. (Quelle: Tagesschau, 28.11.20)
Lauterbach: „Ausnahmen sind Rückschlag für Pandemiebewältigung
Der Epidemiologe und SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach kritisiert die von einigen Bundesländern angekündigten Lockdown-Ausnahmen insbesondere beim Beherbergungsverbot. „Ich bin überrascht über die Ausnahmen. Wenn sie kommen, wäre das ein Rückschlag für die Pandemiebewältigung“, sagte Lauterbach im Radioprogramm von SWR Aktuell. Man gebe sich eine „Riesenmühe“ die Fallzahlen herunterzubekommen, aber bislang arbeite der Wellenbrecher nur halb so stark wie erwartet.
„Wenn wir so weitermachen, wird es über Monate hinweg keine wirklichen Lockerungen geben“, fügte Lauterbach hinzu. Trotz der zu erwartenden Lockdown-Ausnahmen zeigte sich der SPD-Gesundheitsexperte generell zufrieden mit der Corona-Politik von Bund und Ländern. Im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Ländern habe man angemessen und früh genug reagiert, auch auf die zweite Welle. Nun müsse abgewartet werden, was die Ausnahmen bewirken würden. (Foto CC s. Archiv v. 15.06.20)Quelle: Tagesschau, 28.11.20)
Münsterland-Zahlen
Im Münsterland ist die Zahl der amtlich bestätigten Corona-Infizierten innerhalb eines Tages offiziell um 293 Fälle gestiegen (Stand Samstag, 28.11.2020, 00.00 Uhr). Nach den Daten des Robert-Koch-Institutes (RKI) wurden damit seit Beginn der Pandemie münsterlandweit insgesamt 18.013 Fälle durch Tests nachgewiesen.
Bislang sind im Münsterland 289 Menschen in Verbindung mit Covid-19 gestorben, fünf mehr als am Freitag, so die offizielle Statistik des RKI. Danach sind münsterlandweit derzeit 2.723 Menschen akut infiziert, 15.001 Infizierte sind wieder genesen.
Inzidenzwert teils unter 100
In Münster lag der Inzidenzwert am Samstag mit 51,1 nur noch ganz knapp über dem 50er-Schwellenwert. Auch in den Kreisen Coesfeld, Steinfurt und Warendorf ist der Wert gesunken. Nur im Kreis Borken stieg er leicht an. (Quelle: WDR, 28.11.20)
Nordhorn: „Glühwein-Taxi“ vor dem Aus
Das „Glühwein-Taxi“ aus Nordhorn (Grafschaft Bentheim) steht offenbar vor dem Aus. Hintergrund sind die geltenden Corona-Regeln in Niedersachsen. Die Geschäftsidee war aus der (Corona)-Not geboren – doch aktuell darf das Unternehmen aufgrund der Landesverordnung keine Getränke mehr ausliefern. „Wir verstehen das nicht“, sagte Geschäftsführer Hayk Avetisyan. „Jeder Bäcker bietet Coffee-to-Go an und jeder Kiosk Bier-to-Go. Wo ist da der Unterschied?“
Der 32-Jährige hatte Anfang November begonnen, mit dem Glühwein-Taxi Getränke auszuliefern. Zunächst war das Fahrzeug auf verschiedenen Routen unterwegs, die vorher in den sozialen Netzwerken angekündigt wurden. „Die Nachfrage war enorm, Hunderte Anrufe gingen bei uns ein“, so Avetisyan. Doch dann war vorerst Schluss. Der Grund: Vom Taxi aus wurden an festen Standorten die Getränke ausgegeben, bis es zum nächsten Standort weiterfuhr. Das widersprach der Gewerbeordnung. Die Betreiber überarbeiteten ihr Konzept und wollen nun einen reinen Lieferservice nach Anruf und Bestellung für Einzelkunden anbieten. Avetisyan hofft daher auf eine Genehmigung. „Wir sitzen auf der Ware, unter anderem rund 2.500 Liter Glühwein. Jeder Tag zählt, denn es fehlen Einnahmen.“
Der Landkreis Grafschaft Bentheim verweist auf die Corona-Landesverordnung vom 30. Oktober. Danach sind Gastronomiebetriebe für Publikumsverkehr und Besuche geschlossen, „ausgenommen der Außer-Haus-Verkauf und die Abholung von Speisen zum Verzehr“. Diese Passage ist auch in der ab Dezember gültigen Verordnung zu finden. „Der reine Außer-Haus-Verkauf von alkoholischen wie nichtalkoholischen Getränken (Glühwein-Taxi) ist damit nicht erfasst, der Schwerpunkt liegt auf (zubereiteten) Speisen“, schreibt die Behörde und betont zur Klarstellung, dass die Kreisverwaltung nicht die Genehmigungsbehörde sei, Verstöße aber ahnden müsse. Ausnahmeregelungen seien nicht vorgesehen und könnten allenfalls beim Land beantragt werden.
Mit Blick auf die Anpassung des Konzepts für das Glühwein-Taxi schreibt der Landkreis weiter: „Das neue Konzept sieht die Lieferung von Glühwein auf Bestellung (mit Mindestbestellwert) vor. Auch dieses Geschäftsmodell widerspricht der Landesverordnung (…)“. Avetisyan hofft trotzdem weiter – befürchtet aber auch, dass er seinen 15 Mitarbeitern eventuell kündigen muss. Die Schreiben hat er laut Facebook-Post schon vorbereitet. (Quelle: NDR, 28.11.20)
GB: Premier Johnson ernennt Impfstoffminister
Der britische Premierminister Boris Johnson ernennt einen Impfstoffminister. Nadhim Zahawi sei mit der Organisation der Impfstoffausgabe beauftragt worden, teilt Johnsons Büro mit. Zahawi berichte an Gesundheitsminister Matt Hancock. Das Amt sei befristet, werde es aber bis mindestens nächsten Sommer geben. Bislang ist Zahawi Staatssekretär im Wirtschaftsministerium. (Quelle: TSP, 28.11.20)
Unionsfraktionschef: Auflagen müssen eventuell verschärft werden
Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) befürchtet, dass die jüngsten Beschlüsse zur Eindämmung des Coronavirus noch einmal verschärft werden müssen. „Da steckt viel Gutes drin. Aber ich habe Zweifel, dass sie ausreichen, um die Corona-Welle nachhaltig zu brechen“, sagte Brinkhaus der „Passauer Neuen Presse“. So sei es zum Beispiel sehr ehrgeizig, schon jetzt für Weihnachten und Silvester Lockerungen zu versprechen.
Fraglich sind aus Sicht von Brinkhaus vor allem, ob die geplanten Lockerungen über die Feiertage auch für Silvester gelten sollten. Weihnachten sei vielen Menschen sehr wichtig, als Fest der Familie, als christliches Hochfest. „Silvester ist vor allem Party – das ist auch wichtig, aber nicht so wichtig wie Weihnachten. Wir dürfen nicht durch eine ausgelassene Partynacht einreißen, was zwei Monate lang hart erarbeitet wurde“, sagte er. Auch bei der Strategie für die Schulen sei noch Luft nach oben: „Womöglich muss man im Dezember noch einmal nachschärfen.“
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) schließt auch eine Verlängerung des Lockdowns bis ins Frühjahr nicht aus. „Wir haben drei bis vier lange Wintermonate vor uns“, sagte Altmaier der „Welt“. „Deshalb kann man leider keine Entwarnung geben: Es kann sein, dass die Beschränkungen auch in den ersten Monaten 2021 bestehen bleiben.“
Altmaier räumte ein, dass sich der Bund bei den Ländern mit seiner Linie nicht durchsetzen konnte. „Dass sich die Bundesregierung noch wirksamere Maßnahmen gewünscht hätte, ist kein Geheimnis“, sagte er. Man müsse nun genau beobachten, ob die Zahl der Infektionen tatsächlich deutlich sinke oder ob es Nachschärfungen geben müsse. „Es ist eine Bewährungsprobe für den Föderalismus, dass wir in solchen Fragen gemeinsame Lösungen finden“, unterstrich Altmaier.
(Quelle: TSP, 28.11.20)
Italiens Gesundheitsministerium: Lage lässt Wintersport nicht zu
Angesichts der Corona-Infektionszahlen in Italien haben Experten des Gesundheitsministeriums die Aussicht auf Wintersport und ein normales Weihnachten getrübt. Es werde ein anderes Weihnachten werden, sagte der Präsident des Gesundheitsrates, Franco Locatelli, am Samstag. Die aktuellen Zahlen seien zudem „nicht mit einer Öffnung des Wintersportbetriebs vereinbar“. Auch ein Silvester und Neujahr wie gewohnt seien in diesem Jahr unvorstellbar.
Daten des aktuellen Lageberichts zufolge signalisieren die Corona-Daten, dass die Maßnahmen der vergangenen Wochen zwar Wirkung zeigen. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen sei aber immer noch signifikant hoch. In vielen Regionen gelte weiter ein hohes Risiko.
Am Freitag meldeten die italienischen Gesundheitsbehörden mehr als 820 Menschen, die binnen eines Tages mit dem Coronavirus starben, und etwas mehr als 28.300 Neuinfektionen. Die Gesamtzahl der Corona-Toten lag damit bei etwa 53.700 und die der Infektionen bei rund 1,538 Millionen Corona-Fällen. (Quelle: TSP, 28.11.20)
Niedersachsen-Zahlen
Nach Angaben des Landesgesundheitsamts Niedersachsen (NLGA) ist – Stand Sonnabend, 9 Uhr – die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus in Niedersachsen in den vergangenen 24 Stunden um 859 gestiegen. Damit sind bisher in Niedersachsen 70.092 Infektionen labordiagnostisch bestätigt und dem Landesgesundheitsamt gemeldet worden. Zudem sind beim NLGA 1.140 Todesfälle im Zusammenhang mit Corona-Infektionen registriert. Das sind 19 Personen mehr als gestern. Landesweit liegt die Sieben-Tages-Inzidenz bei 87,7 Fällen je 100.000 Menschen. (Quelle: NDR, 28.11.20)
Tim Raue:
„Insolvenzen werden rieseln wie die trockenen Nadeln vom Weihnachtsbaum“
Der Berliner Spitzenkoch Tim Raue (46) rechnet mit schweren Folgen der verlängerten Corona-Zwangspause. „Dass die Regierung uns Hilfsmaßnahmen ankündigt, klingt gut, aber was wir bekommen werden, wird dem Gewinn der Vorjahre nicht annähernd nahe kommen“, sagte Raue der Deutschen Presse-Agentur. „Verluste und Insolvenzen werden im Januar so reichlich rieseln wie die trockenen Nadeln vom Weihnachtsbaum.“
Als Unternehmer sei die Lage enorm belastend. „Täglich um die Existenz zu kämpfen, ist große Scheiße.“ Mit Blick auf eine mögliche Wiederöffnung sagte Raue: „Wir versuchen so flexibel wie möglich zu handeln, und wenn man es uns erlaubt, werden wir umgehend auf den Restaurantbetrieb zurückstellen.“
Der auch aus dem Fernsehen bekannte Koch betreibt in Kreuzberg mit seiner Geschäftspartnerin Marie-Anne Raue das nach ihm benannte Restaurant. Dieses wurde gerade vom Gastroführer „Gault&Millau“ mit 19,5 Punkten als beste Berliner Adresse gelistet. Als Berater betreut Tim Raue die „Brasserie Colette“ in Berlin, München und Konstanz, die „Villa Kellermann“ in Potsdam und die „Hanami by Tim Raue Restaurants“ auf einigen Schiffen der TUI-Flotte.
Der seit Anfang November geltende Teil-Lockdown wird in Berlin bis zum 22. Dezember verlängert. Gaststätten und zahlreiche Kultur- und Freizeiteinrichtungen wie Museen, Theater und Schwimmbäder bleiben weiter geschlossen. (Quelle: TSP, 28.11.20)
21.695 neue Corona-Infektionen in Deutschland
In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 21.695 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden übermittelt. Das meldete das RKI am frühen Samstagmorgen. Am vergangenen Samstag hatte die Zahl bei 22.964 gelegen. Der Höchststand war am Freitag vor einer Woche (20.11.) mit 23.648 gemeldeten Fällen erreicht worden. Die Gesundheitsämter meldeten binnen eines Tages zudem 379 neue Todesfälle.
In der Tendenz war die Zahl der täglichen Todesfälle zuletzt nach oben gegangen, was nach dem steilen Anstieg bei den Neuinfektionen auch erwartet wurde. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Sars-CoV-2 Infektion gestorben sind, stieg auf insgesamt 15.965. Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie insgesamt 1.028.089 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 28. 11., 00.00 Uhr). Nach Schätzungen sind rund 711.000 Menschen inzwischen genesen.
Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Freitagabend bei 0,93 (Vortag: 0,90). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 93 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt der Wert für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab. (Quelle: RKI, 28.11.20)
Los Angeles verbietet private Zusammenkünfte
Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen haben die Behörden in der US-Großstadt Los Angeles angekündigt, Zusammenkünfte von Menschen aus verschiedenen Haushalten vorübergehend zu untersagen. Die Anordnung trete ab Montag für mindestens drei Wochen in Kraft und betreffe öffentliche wie auch private Versammlungen, teilte die Gesundheitsbehörde am Freitag mit.
Bis zum 20. Dezember werde den Anwohner empfohlen, „so viel wie möglich zu Hause zu bleiben“, hieß es in einer Erklärung. Demnach sind Gottesdienste und Demonstrationen von dem Verbot jedoch ausgenommen, da es sich dabei um „verfassungsmäßig geschützte Rechte“ handele.
Los Angeles überschritt in dieser Woche die Marke von 4.500 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Insgesamt starben in der zweitgrößten Stadt der USA mehr als 7.600 Menschen im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. (Foto:Nick Youngson CC BY-SA 3.0 Quelle: TSP, 27.11.20)
Überblick am Abend
- Kanada: Premierminister Justin Trudeau erwartet, dass mehr als die Hälfte der Kanadier bis zum nächsten September einen CoViD-19-Impfstoff erhalten werde. Trudeau war kritisiert worden, weil Kanada nicht zu den ersten gehören werde, die Dosen erhalten.
- Belgien will die Geschäfte ab Dienstag wiederöffnen, sagte Premierminister Alexander De Croo, aber die weiteren Lockdown-Maßnahmen des Landes werden bestehen bleiben, um die Coronavirus-Infektionen zu bekämpfen. „Die Situation in unserem Land verbessert sich … aber es ist wichtig, die Dinge unter Kontrolle zu halten“, sagte De Croo und kündigte an, dass die Weihnachts- und Neujahrsfeiertage in diesem Jahr „anders“ sein würden.
- Die Krankenhäuser in England sollen sich in nur 10 Tagen auf die Einführung eines Coronavirus-Impfstoffs vorbereiten, wobei NHS-Mitarbeiter voraussichtlich zuerst geimpft werden, teilte der Guardian mit
- Europa bleibt das Zentrum der Pandemie mit durchschnittlich 236.900 Neuerkrankungen pro Tag – weit vor den 174.000 pro Tag in den USA und Kanada. Der Anstieg der Infektionen hat sich jedoch die zweite Woche in Folge verlangsamt und ist um 10% zurückgegangen, da viele Länder Lockdown-Einschränkungen praktizieren.
- Die Zahl der Covid0-19-Patienten, die in den Krankenhäusern der USA behandelt wurden, hat sich im vergangenen Monat fast verdoppelt und erreichte am Freitag 90.000 Patienten. Die Zahl der Krankenhausaufenthalte ist jetzt auf dem höchsten Stand seit Beginn der Pandemie und hat Berichten zufolge einige Krankenhäuser überfordert.
- Italien wird ab Sonntag die Beschränkungen für Coronaviren in fünf Regionen lockern, darunter in der Lombardei, der reichsten und bevölkerungsreichsten Region des Landes. Die Lombardei, das Piemont und Kalabrien werden von roten auf orangefarbene Zonen herabgestuft, während Sizilien und Ligurien eher als gelbe als als orangefarbene Zonen ausgewiesen werden.
- Weitere 827 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid 19 wurden am Freitag von Italien gemeldet, die höchste Zahl seit dem Ausbruch des Coronavirus der zweiten Welle und 28.352 Neuinfektionen, teilte das Gesundheitsministerium mit. Der Anstieg der Krankenhauseinweisungen und der Intensivbelegung hat sich verlangsamt.
- Russland meldet ein Rekordhoch von 27.543 neuer Coronavirus-Infektionen, darunter 7.918 in der Hauptstadt Moskau. Die Gesamtzahl des Landes ist damit auf 2.215.533 gestiegen. Die Behörden meldeten in den letzten 24 Stunden 496 Todesfälle im Zusammenhang mit CoViD-19, wodurch sich die offizielle Zahl der Todesopfer auf 38.558 erhöhte.
- Auch der Iran meldete ein neuen Tagesrhöchstzahl bei Coronavirus-Infektionen, obwohl das Land seine Pandemiemaßnahmen noch weiter verschärft und alle Verwaltungen auf unbestimmte Zeit geschlossen hat. Der Iran verzeichnete 14.051 neue Fälle von Coronavirus, was zu einer Gesamtzahl von 922.397 führte. 406 Menschen starben wegen CoViD-19.
- In Zypern haben die Behörden im Süden der vom Krieg geteilten Insel neue Einschränkungen angekündigt, einschließlich einer landesweiten Ausgangssperre bei Nacht. Während die Regierung beschlossen hatte, die lokalen Lockdowns im gesamten Südwesten der Insel zu beenden, wird sie ab Montag, den 30. November eine landesweite nächtliche Ausgangssperre einführen.
- Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro sagte, er werde sich nicht gegen das Coronavirus impfen lassen. Dies ist die neueste aus einer Reihe von Aussagen, die der rechte Politiker machte, um seine Skepsis gegenüber Coronavirus-Impfprogrammen auszudrücken. „Ich sage dir, ich werde es nicht nehmen. Es ist mein Recht. „
- AstraZeneca wird einen weiteren Großversuch mit seinem Impfstoff beginnen. Das Unternehmen, das zusammen mit der Universität Oxford einen Impfstoff entwickelt, arbeitet mit Aufsichtsbehörden zusammen, um eine niedrigere Dosierung seines Impfstoffs zu testen, die eine bessere Leistung als die bisher getstete, hohe Dosierung aufweisen soll.
- Die Gesundheitsbehörden in der Schweiz haben die Öffentlichkeit zu Weihnachten von traditionellen Blaskapellen abgeraten. „Zusammen singen und Blasinstrumente spielen kann das Infektionsrisiko erhöhen“, sagte das Bundesamt für öffentliche Gesundheit. Bands sind normalerweise ein häufiger Anblick bei Weihnachtsveranstaltungen und Partys in der ganzen Schweiz.
- Dänemark plant, 17 Millionen geschlachtete Nerze zu exhumieren und zu verbrennen, um die Ausbreitung eines mutierten Coronavirus-Stammes einzudämmen. Die Entscheidung wurde getroffen, nachdem die Verwesungsgase Hunderter von toten Nerzen, die an einem Militärstandort in Westdänemark vergraben worden waren, für Belästigungen sorgten. (Quelle The Guardian, 27.11.20)
Schleswig-Holstein: Sonderweg ins Weihnachtshotel – Niedersachsen auch

Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) erklärte heute Vormittag im Landeshaus in Kiel, warum Schleswig-Holstein einen eigenständigen Kurs bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie geht. Er verteidigte auch noch mal die Maßnahmen. „Regional angepasstes Verhalten ist absolut richtig“, sagte er in seiner Rede mit Blick auf die Fallzahlen in Schleswig-Holstein. Er sei zufrieden, dass es bei der Bund-Länder-Konferenz gelungen sei, bundesweit gemeinsame Regeln zu vereinbaren. Der Regierungschef betonte weiter: Es sei allerdings erstmals festgelegt worden, dass diese Regeln nicht in allen Ländern gleichermaßen angewendet werden müssen, sondern dem aktuellen Ausbruchsgeschehen angepasst werden könne. Günther kündigte außerdem an, dass das Land Hotelübernachtungen bei Familienbesuchen über Weihnachten erlaubt.
Vom 23. bis 27. Dezember seien jeweils maximal zwei Übernachtungen erlaubt. Darauf hatte sich die Jamaika-Koalition am Donnerstagabend verständigt und dies auch mit den Oppositionsfraktionen abgestimmt. Der Regierungschef begründete die Entscheidung auch mit sozialer Verantwortung. Wer zum Beispiel aus Baden-Württemberg komme, müsse hier auch übernachten können. Und dies in einer 40-Quadratmeter-Wohnung machen zu müssen, wäre auch aus virologischer Sicht nicht klug.
Bisher galt, dass es Ausnahmen für Übernachtungen nur aus beruflichen Gründen, sozial-ethischen Gründen (z.B. Beerdigung oder Sterbebegleitung) oder medizinisch veranlassten Gründen (z.B. Begleitung eines Kindes bei einem Krankenhausaufenthalt) gab. Übernachtungen zu touristischen Zwecken sind derzeit in Hotels, Ferienwohnungen und Pensionen verboten.
Günther hatte nach den Beratungen der Länder mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch mehrere Sonderregelungen für Schleswig-Holstein angekündigt. Aufgrund der niedrigen Infektionszahlen wird es in einigen Bereichen kleine Lockerungen geben. So dürfen Nagel-, Kosmetik- und Massagestudios ab Montag wieder öffnen. Das gelte auch für Tierparks, Zoos und Wildgehege. Das seien wichtige Öffnungsschritte, die gut zu verantworten seien, sagte Günther. Für den Gastronomie-Bereich halte er aber frühestens im Januar Öffnungen für denkbar.
Neben Schleswig-Holstein soll es, wie heute bekannt wurde, zu Weihnachten auch in Berlin, Hessen, NRW sowie Niedersachsen Hotelübernachtungsmöglichkeiten bei Familienbesuchen geben
(Quelle: NDR, 27.11.20)
Coronavirus-Zahlen in Russland steigen weiter an
In Russland steigt die Zahl der Neuinfektionen weiter an. Die Behörden melden 27.543 nachgewiesene Ansteckungsfälle binnen 24 Stunden – das ist abermals ein Höchstwert. Allein in der Hauptstadt Moskau wurden 7918 neue Fälle registriert, im ganzen Land sind es mittlerweile über 2,2 Millionen. Weltweit liegt Russland damit hinter den USA, Indien und Brasilien auf Platz vier. 496 weitere Menschen starben in Zusammenhang mit dem Coronavirus. (Quelle: TSP, 27.11.20)
Niedersachsen-Zahlen
Nach Angaben des Landesgesundheitsamts Niedersachsen (NLGA) ist – Stand Freitag, 9 Uhr – die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus in Niedersachsen in den vergangenen 24 Stunden um 1.438 gestiegen. Damit sind bisher in Niedersachsen 69.234 Infektionen labordiagnostisch bestätigt und dem Landesgesundheitsamt gemeldet worden. Zudem sind beim NLGA 1.121 Todesfälle im Zusammenhang mit Corona-Infektionen registriert. Das sind 28 Personen mehr als gestern. Landesweit liegt die Sieben-Tages-Inzidenz bei 94,9 Fällen je 100.000 Menschen. (Quelle: NDR, 27.11.20)
📌 Emsland: Offizielle Fallzahlen am Freitag, 27.11.2020, 09:00 Uhr
In den letzten 24 Stunden gab es im Emsland ein weiteres CoViD-19-Todesopfer – wieder starb ein Erkrankter aus Werlte; die Gesamtzahl der aufgrund Sars-Cov-2 Verstorbenen erhöhte sich damit auf 45 Menschen. und es wurden 49 weitere Neuinfektionen gemeldet. Die Zahl der als genesen Geltenden stieg stark auf jetzt insgesamt 2.904 Genesene (+122).
Die heute gemeldete Gesamtzahl aller Infektionen in der Pandemie beträgt damit 3.490 (+ 49); daraus ergibt sich ein Quotient pro 100.000 von 1.070,6. Im Emsland sind folglich 541 (-74) Menschen akut an CoViD-19 erkrankt. Rund 1.980 (-20) Kontaktpersonen befinden sich in Quarantäne.
Laut DIVI werden in den emsländischen Krankenhäuser aktuell 8 (-1) CoViD-19-Erkrankte intensivmedizinisch behandelt; drei (+/-0) von ihnen werden invasiv beatmet. Zum Vergleich: In der etwa halb so großen Grafschaft Bentheim werden gegenwärtig 6 (-1) CoVid-19-Erkrankte intensivmedizinisch versorgt, von denen 3 (+1) invasiv beatmet werden.
In Lingen (Ems) liegt die Gesamtzahl der Infizierten seit Pandemieausbruch unverändert bei aktuell 449 (+13) Menschen. 348 (+14) von ihnen gelten als genesen. Das führt für die Stadt zu aktuell 80 (-1) akut Erkrankten.
Kommune |
Anzahl der bestätigten Fälle |
davon genesen |
Verstorbene |
Aktuell |
Samtgemeinde Dörpen |
128 |
106 |
1 |
21 |
Einheitsgemeinde Emsbüren |
53 |
49 |
0 |
4 |
Samtgemeinde Freren |
147 |
111 |
9 |
27 |
Einheitsgemeinde Geeste |
102 |
81 |
0 |
21 |
Stadt Haren (Ems) |
257 |
226 |
1 |
30 |
Stadt Haselünne |
155 |
143 |
0 |
12 |
Samtgemeinde Herzlake |
101 |
83 |
0 |
18 |
Samtgemeinde Lathen |
216 |
178 |
0 |
38 |
Samtgemeinde Lengerich |
74 |
64 |
1 |
9 |
Stadt Lingen (Ems) |
449 |
362 |
7 |
80 |
Stadt Meppen |
399 |
334 |
9 |
56 |
Samtgemeinde Nordhümmling |
139 |
123 |
0 |
16 |
Stadt Papenburg |
467 |
356 |
5 |
106 |
Einheitsgemeinde Rhede (Ems) |
14 |
12 |
0 |
2 |
Einheitsgemeinde Salzbergen |
52 |
48 |
1 |
3 |
Samtgemeinde Sögel |
314 |
279 |
0 |
35 |
Samtgemeinde Spelle |
78 |
54 |
2 |
22 |
Einheitsgemeinde Twist |
75 |
65 |
2 |
8 |
Samtgemeinde Werlte |
270 |
230 |
7 |
33 |
Gesamt* |
3490 (+49) |
2904 (+122) |
45 (+1) |
|
Aktuelle Covid-19-Fälle |
541 |
(27.11.20)
Ukraine-Zahlen
Die Ukraine verzeichnete in den letzten 24 Stunden einen Rekord von 16.218 neuen Coronavirus-Infektionen, sagte Gesundheitsminister Maksym Stepanov am Freitag. Das Land übertraf damit die bisherige Höchstzahl vom Vortag (15.331).
Die Gesamtzahl der CoViD-19-Infektionen stieg auf 693.407 Fälle. 11.909 Mensche starben infolge des Virus. (Quelle: The Guardian, 27.11.20)
(27.11.20)
Deutschland am Freitagmorgen
Die Bundesregierung setzt in der Vorweihnachtszeit auch auf die Eigenverantwortung der Bürger, um persönliche Kontakte zu reduzieren und die Corona-Pandemie besser in den Griff zu bekommen. Weihnachten sei als „Fest der Privatheit“ eine „gewisse Unbekannte“ in der Risikoabschätzung, sagte Kanzleramtschef Helge Braun in der ZDF-Sendung „Maybrit Illner“. „Ob wir Weihnachten so vorbereiten und so leben im Familienkreis, dass es zum Ansteckungsproblem wird, oder wir eben genau das Gegenteil erreichen – das haben wir wirklich alle selber in der Hand.“
Kontakte auf ein „absolutes Minimum“ zu reduzieren sei die Voraussetzung dafür, Verwandte sicher treffen zu können, sagte der CDU-Politiker. „Keiner möchte gerne seine liebsten Angehörigen und Verwandten anstecken.“ Deshalb komme es sehr auf das Verhalten eines jeden in der Vorweihnachtswoche an.
Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn rief die Bürger auf, ihrer Eigenverantwortung gerecht zu werden. „Wir können am Ende nur mit staatlichen Regeln nicht erzwingen, was notwendig ist in dieser Pandemie“, sagte der CDU-Politiker in einem ARD-„Extra“. Die Menschen sollten aufeinander aufpassen und Weihnachten vielleicht auch in kleinerem Rahmen feiern als sonst.
Bund und Länder hatten am Mittwochabend den Teil-Lockdown mit der Schließung unter anderem von Restaurants, Theatern und Freizeiteinrichtungen bis zum 20. Dezember zu verlängern. Private Zusammenkünfte mit Freunden, Verwandten und Bekannten sollen auf maximal fünf Personen aus dem eigenen und einem weiteren Haushalt begrenzt werden. Weihnachten soll aber gefeiert werden können, im engsten Familien- und Freundeskreis mit maximal zehn Menschen. Kinder bis 14 Jahre sind dabei jeweils nicht eingerechnet.
Allerdings gibt es einigen Ländern abweichende Regelungen. So setzt Berlin die Lockerungen zu Weihnachten aus. Hintergrund ist das Überschreiten eines Schwellenwerts dort, auf den sich Bund und Länder am Mittwoch ebenfalls geeinigt hatten: Ab einer Zahl von 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche sollen die Corona-Regeln nochmals verschärft werden. In Berlin lag diese sog. Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstag bei 215,6.
Zudem wollen sowohl Berlin als auch Hessen und Nordrhein-Westfalen an Weihnachten Hotelübernachtungen zulassen, entgegen dem Willen von Kanzleramtsminister Braun. Wer eine Verwandtenreise mache, „der muss ja auch die Chance haben, irgendwo übernachten zu können“, sagte Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU). NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) und Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) erklärten, solche Übernachtungen hätten keinen touristischen Zweck. Braun hingegen verwies im ZDF erneut darauf, dass die Übernachtungsabsicht nicht zu kontrollieren sei und die Gefahr eines touristischen Angebots durch die Hintertür bestehe.
In Schleswig-Holstein mit seinen vergleichsweise niedrigen Infektionszahlen können ab Montag Nagel- und Kosmetikstudios ebenso wie Massagesalons und Tierparks wieder öffnen. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein lag am Donnerstag nach Angaben der Landesregierung vom Abend bei 47,6 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner.
Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte im ARD-„Extra“, er fände es besser, wenn alle Länder auf einer Linie blieben. Auch machte Söder wenig Hoffnung, dass Bund und Länder bei einem möglichen nächsten Treffen Mitte Dezember über Lockerungen der Corona-Beschränkungen reden werden. Seit Beginn des Teil-Lockdowns Anfang November habe man bestenfalls eine Stagnation der Infektionszahlen erreicht. „Ich glaube nicht, dass es um große Lockerungen geht. Hoffentlich wird es nicht um konsequentere Maßnahmen gehen“, sagte Söder. „Corona ist tatsächlich eine Geduldsprobe für uns alle.“
Die von der Politik geforderten Kontaktreduzierungen wollen die meisten Bürger laut Umfragen mittragen. 73 Prozent der Befragten gaben im ARD-„Deutschlandtrend“ an, Kontakte zu ihrer Familie oder Besuche an den Weihnachtsfeiertagen mehr oder minder stark einschränken zu wollen. Knapp ein Viertel (23 Prozent) plant demnach keine Einschränkung. Auch in einer Civey-Umfrage im Auftrag des Nachrichtenportals „T-Online“ gaben gut 82 Prozent an, sie würden sich wahrscheinlich an die Kontaktregeln zu Weihnachten halten.
Der CDU-Politiker Friedrich Merz verteidigte unterdessen seine Äußerung, es gehe den Staat nichts an, wie man Weihnachten feiere. „Es muss gerade zu Weihnachten Räume für das Privatleben und die Familien geben, die der Staat grundsätzlich nicht kontrolliert. Er darf und sollte für die Weihnachtstage auf das Verantwortungsgefühl der Menschen im Land setzen“, sagte Merz der „Rheinischen Post“. (Quelle: GN, 27.11.20)
Deutschland:
Mehr als eine Million Infektionen – Rekord bei Zahl der Todesfälle
Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen in Deutschland hat die Marke von einer Million überschritten. Die Gesundheitsämter meldeten dem Robert Koch-Institut (RKI) 22.806 neue Corona-Infektionen binnen eines Tages. Damit stieg die Zahl der seit Beginn der Pandemie bekanntgewordenen Fälle auf 1.006.394. Am Freitag vor einer Woche war mit 23.648 Fällen ein Höchststand bei den täglichen Neuinfektionen erreicht worden. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um 426 auf insgesamt 15.586. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Pandemie. Erst am Mittwoch war mit 410 Fällen der bisherige Spitzenwert festgestellt worden. (Quelle: rki, 27.11.20)
Corona-Hilfe soll Hartz-IV-Empfänger nicht schlechter stellen
Hartz-IV-Empfänger sollen keine finanziellen Nachteile erleiden, wenn sie staatliche Corona-Finanzhilfen in Anspruch nehmen. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will dafür sorgen, dass die November- und Dezember-Hilfen sowie die sogenannte Überbrückungshilfe 3 nicht auf die Grundsicherung angerechnet werden. „Das werden wir nun in der Koalition miteinander klären,“ sagte er der Deutschen Presse-Agentur.
Heil will mit dem Vorstoß Solo-Selbstständige, Freiberufler und Künstler schützen, die wegen der Pandemie „Umsatzeinbrüche haben, aber die auch zum Leben oft nach wie vor auf Grundsicherung angewiesen sind“. Rund 17.000 Anträge auf Novemberhilfe für Unternehmen und Selbstständige sind seit dem Start des Programms am Mittwoch bereits bei den Behörden eingegangen.
Künstler, denen wegen der Pandemie das Einkommen weggebrochen ist, sollen etwa laut dem SPD-Politiker vereinfachten Zugang zur Grundsicherung bekommen. Dies soll der Bundesrat an diesem Freitag gemeinsam mit einer Erhöhung der Hartz-Sätze und einer Verlängerung des erleichterten Kurzarbeitergeldes beschließen. (Foto: Susie Knoll; Quelle: ZEIT, 27.11.20)
Überblick zur Nacht
- Das Pharmaunternehmen AstraZeneca beginnt einen weiteren Großversuch mit dem von ihm entwikelten Impfstoff. Das Unternehmen, das eine Behandlung mit der Universität Oxford entwickelt, arbeitet mit Aufsichtsbehörden zusammen, um eine niedrigere Dosierung seines Impfstoffs zu untersuchen, die eine bessere Leistung als eine vollständige Dosierung aufweist.
- Während viele US-Bürger anlässlich der Thanksgiving-Feiern in den USA zu ihren Familien reisten, meldeten die USA am Mittwoch 181.490 neue Coronavirus-Fälle und damit den dritten täglichen Anstieg in Folge. Die Krankenhausaufenthalte erreichten mit 89.959 Patienten den 16. Tag in Folge einen neuen Höchstwert.
- US-Präsident Donald Trump behauptet, die Auslieferung eines Impfstoffs werde nächste Woche beginnen. Trump sprach anlässlich des Thanksgiving-Festes per Videolink mit US-Truppen in Übersee und sagte, zunächst würden „frontline workers“, medizinisches Personal und Senioren geimpft.
- Der australische Bundesstaat Victoria hat die zeitweise Eliminierung von „Covid“ erreicht. Victoria hatte einen fast dreimonatigen Lockdown, um einen Ausbruch der zweiten Welle einzudämmen, inzwischen aber 28 Tage ohne einen neuen Fall.
- Es ist unwahrscheinlich, dass die Massenimpfung gegen Covid-19 in Afrika bis Mitte nächsten Jahres beginnt. Das notwendige Kühlen von Impfstoffen könnte eine große Herausforderung sein, hieß es am Donnerstag von offizieller Seite.
- Frankreich meldete am Donnerstag 13.563 neue Coronavirus-Infektionen, verglichen mit 16.282 am Mittwoch und 21.150 vor einer Woche, was darauf hindeutet, dass sich die Ausbreitung des Virus in der vierten Woche des Lockdowns verlangsamt.
- Italien meldete am Donnerstag 822 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid 19, gegenüber 722 am Tag zuvor.
- Kroatien wird Cafés und Restaurants schließen und Hochzeitsfeiern bis Weihnachten verbieten, nachdem die Zahl der Neuinfektionsfälle zum zweiten Mal in Folge ein Rekordhoch erreicht hat, teilte die Regierung mit. Das 4-Millionen-Land meldete am Donnerstag 4.009 neue Fälle und 51 Todesfälle mit 21.725 aktiven Fällen. Zusammenfassung
- In Großbritannien fielen die britischen Aktien am Donnerstag angesichts der zunehmenden Besorgnis über das Wirtschaftswachstum, nachdem der Gesundheitsminister Matt Hancock sagte, dass mehr als ein Drittel der Bevölkerung am Ende den strengen, nationalen Covid-19-Beschränkungen unterliegen würde.
- Griechenland meldet mehr als 2.000 Todesfälle infolge von Covid-19. Die öffentliche Gesundheitsorganisation EODY berichtete, dass das Land nach weiteren 99 Todesfällen in den letzten 24 Stunden die Schwelle überschritten habe.
- Italien meldete am Donnerstag 822 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid 19, gegenüber 722 am Vortag, und 29.003 Neuinfektionen, gegenüber 25.853 am Mittwoch, teilte das Gesundheitsministerium mit. Am vergangenen Tag wurden 232.711 Tupfer durchgeführt, verglichen mit 230.007 zuvor.
- Kroatien wird Cafés und Restaurants schließen und Hochzeiten bis Weihnachten verbieten, da die Zahl der Coronavirus-Fälle zum zweiten Mal in Folge ein Rekordhoch erreicht hat, teilte die Regierung mit. Das 4-Millionen-Land meldete am Donnerstag 4.009 neue Fälle und 51 Todesfälle, wobei 21.725 Fälle aktiv waren.
- Die zweite Welle von Covid-19-Infektionen in Schweden dürfte Mitte Dezember ihren Höhepunkt erreichen, teilten die Gesundheitsbehörden am Donnerstag mit. Die weitereEntwicklung werde davon abhängen, wie gut die Öffentlichkeit den Empfehlungen zur sozialen Distanzierung folgt.
(Quelle: The Guardian, 27.11.20)
Corona-Schnelltests für gefährdete Bevölkerungsgruppen in Planung
Die Bundesregierung plant laut einem Medienbericht den verstärkten Einsatz von Corona-Schnelltests für besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen, die bisher keine Symptome zeigen. Ein entsprechender Verordnungsentwurf des Bundesgesundheitsministeriums liegt dem Nachrichtenportal ThePioneer vor. Das Dokument wird derzeit zwischen den Ressorts der Bundesregierung abgestimmt und soll am 1. Dezember in Kraft treten.
Ziel ist es laut dem Bericht, umfassender als bisher insbesondere Personen zu testen, „bei denen eine Infektion naheliegend erscheint oder bei denen eine hohe Gefahr besteht, dass sie oder andere Personen in ihrem Umfeld bei einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 besonders gefährdet wären“. Nach ärztlicher Anordnung sollen auch Kontaktpersonen ersten Grades Anspruch auf Testung haben.
Anspruch auf einen Schnelltest soll demnach auch erhalten, wer beispielsweise bei Feiern, gemeinsamem Singen und beim Sport in Innenräumen in der Nähe eines Infizierten war. Das Gleiche gilt, wenn man sich in den letzten zehn Tagen „für eine Zeit von über 30 Minuten in relativ beengter Raumsituation oder schwer zu überblickender Kontaktsituation“ mit einem Infizierten aufgehalten hat. Als Beispiele hierfür werden explizit Schulklassen und Gruppenveranstaltungen genannt.
Mitarbeiterinnen und Patienten in Krankenhäusern, Heimen und Reha-Einrichtungen mit bestätigten Infektionsfällen sollen auch dann Schnelltests erhalten, wenn sie keine Symptome zeigen. Außerdem regele die Verordnung, dass Kosten für die Testung von Einreisenden aus Risikogebieten nicht mehr übernommen werden soll.
Die Kosten für die Tests werden zunächst aus dem Gesundheitsfonds gezahlt. Pro eine Million Schnelltests rechnet das Ministerium mit Ausgaben von rund 30 Millionen Euro. (Quelle: DIE ZEIT, 26.11.20)
Überblick am Abend
- Die R-Rate in Frankreich ist auf 0,65 gefallen. Gesundheitsminister Olivier Véran sagte, das Land sei auf dem besten Weg, die Corona-Beschränkungen weiter aufheben zu können. Véran kündigte an, dass Frankreich das Ziel erreichen werde, die täglichen Infektionen bis zur zweiten Dezemberwoche auf 5.000 zu reduzieren.
- Russland hat zum zweiten Mal in weniger als einer Woche Rekordzahlen für tägliche Infektionen und Todesfälle durch Coronavirus gemeldet. Die Gesundheitshörden meldeten 25.487 Neuinfektionen, womit sich die nationale Gesamtzahl seit Beginn der Pandemie auf 2.187.990 Fälle erhöht hat.
- Deutschland werde seine Maßnahmen beibehalten müssen, um die Coronavirus-Pandemie bis in den Januar hinein zu dämpfen, sagte am Donnerstag Bundeskanzlerin Angela Merkel. „Angesichts der hohen Zahl von Infektionen gehen wir davon aus, dass die vor Weihnachten geltenden Beschränkungen bis Anfang Januar gelten werden, sicherlich für die meisten Teile Deutschlands“, sagte die Bundeskanzlerin gegenüber dem Bundestag.
- Der letzte demokratisch gewählte Premierminister des Sudan, Sadiq al-Mahdi, ist nfolge einer Coronavirus-Infektion gestorben. Der 84-jährige Mahdi, der 1989 bei einem Militärputsch gestürzt worden war, war wurde drei Wochen in ein Krankenhaus in den Vereinigten Arabischen Emiraten eingeliefert.
- Bars und Restaurants in Japans Hauptstadt Tokio sind aufgefordert, für die nächsten drei Wochen vorzeitig zu schließen. Der Gouverneur, Yuriko Koike, sagte, dass Orte, an denen Alkohol ausgeschenkt wird, einschließlich Karaoke-Veranstaltungsorte, ab Samstag bis zum 17. Dezember um 22 Uhr geschlossen sein sollten.
- Südkorea hat die höchste tägliche Anzahl von CoViD-19-Fällen seit März gemeldet, obwohl kürzlich in Seoul und anderen Virus-Hotspots strengere Maßnahmen zur sozialen Distanzierung eingeführt wurden. Das Land meldete am Donnerstag 583 Infektionen, das erste Mal seit dem 6. März, dass 500 überschritten wurden. (Quelle: The Guardian, 26.11.20)
US-Forscher: Mehr als 1 Mio Infektionen in Deutschland
In Deutschland gibt es Daten von US-Forschern zufolge seit Beginn der Corona-Pandemie bereits mehr als eine Million bestätigte Infektionen mit dem Virus. Das geht aus Daten der Johns-Hopkins -Universität (JHU) in Baltimore hervor. Die Daten der Universität werden regelmäßig aktualisiert und zeigen daher häufig einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) oder der betroffenen Länder. In manchen Fällen wurden die Zahlen aber auch nachträglich korrigiert.
Das Robert Koch-Institut (RKI) zählt seit Beginn der Pandemie insgesamt 983.588 nachgewiesene Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 26.11., 00.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um 389 auf insgesamt 15.160. (Quelle: Tagesschau, 26.11.20)
Niedersachsen: Früher Weihnachtsferien und auf Antrag noch früher
Fast überall in Deutschland beginnen die Weihnachtsferien am 19. Dezember. Darauf haben sich Bund und Länder beim Corona-Gipfel geeinigt. Ziel ist es, Kontakte vor Familientreffen zu reduzieren.
Schülerinnen und Schüler in Niedersachsen bekommen damit zwei zusätzliche freie Tage; denn laut Plan hätten die Weihnachtsferien erst am 23. Dezember beginnen sollen. „Wir möchten allen Kindern und Jugendlichen die Chance geben, ihre Großeltern an Weihnachten zu sehen, ohne sie zu gefährden“, begründete Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) diese Entscheidung. „Natürlich klappt das nur, wenn man sich in den dann schulfreien Tagen bis Weihnachten sehr zurückhält, was direkte Kontakte mit anderen anbelangt.“ Außer in Bremen und Thüringen ist in allen Bundesländern der 18. Dezember der letzte Schultag.
Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) wies einschränkend darauf hin, dass die Zeitspanne von fünf Tagen zwischen dem letzten Schultag und Heiligabend zwar gut sei. Doch nach aktueller Erkenntnislage biete dies „keine ausreichende Sicherheit für den Infektionsschutz“. Deshalb gibt es für Familien in Niedersachsen, die an Weihnachten Angehörige aus Risikogruppen treffen wollen, die Möglichkeit, ihre Kinder bereits am 17. und 18. Dezember vom Präsenzunterricht befreien zu lassen. Dafür müsse ein formloser Antrag gestellt werden. Dann bleiben für die Schüler bis Heiligabend ggf. acht Tage Zeit, um sich zu isolieren.
Für all jene, die auf den ursprünglich geplanten Ferienstart am 23. Dezember angewiesen sind, gibt es die Möglichkeit, eine Notbetreuung in Anspruch zu nehmen. Diese steht Erst- bis Sechstklässlern am Montag, 21., und Dienstag, 22. Dezember, zur Verfügung. Nach derzeitigem Stand beginnt der Unterricht nach den Ferien wieder regulär am Montag, 11. Januar. (Quelle: NDR, 26.11.20)
Frankreich-Kennzahlen
Frankreich gibt gleich vier rückläufige Kennzahlen bekannt: Binnen 24 Stunden gab es 13.563 Neuinfektionen (Vortag: 16.282) und weitere 339 neue Todesfälle nach 381 am Mittwoch. 29.310 Covid-Patienten sind im Krankenhaus und 4018 davon auf den Intensivstationen. (Quelle: Tagesschau, 26.11.20)
Altmaier erneut in Quarantäne
Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat sich wegen der Corona-Infektion eines Mitarbeiters aus seinem Umfeld erneut in Quarantäne begeben. Das teilte sein Ministerium mit. Ein erster Corona-Test des Ministers sei aber negativ ausgefallen. Altmaier werde seinen Dienstgeschäften aus der Quarantäne heraus weiterhin nachgehen.
Angaben zur Dauer der Quarantäne sowie zu weiteren Tests gab es nicht. Es ist bereits das dritte Mal, dass Altmaier in Quarantäne muss. Zuvor hatte sich der Minister vor knapp einer Woche und im September vorsorglich in Isolation begeben. (Quelle: Tagesschau, 26.11.20)
Keine Lockerungen in Berlin über Weihnachten
Die von Bund und Ländern verabredeten Lockerungen bei den Kontaktbeschränkungen für private Treffen über Weihnachten und Silvester sollen in Berlin nicht gelten. Darauf verständigte sich der Senat.
Im Corona-Hotspot Berlin könne es keine derartigen Lockerungen geben, hieß es aus Senatskreisen. Demnach sollen sich in Berlin über die Feiertage maximal fünf Personen zu privaten Zusammenkünften treffen dürfen, hinzu kommen Kinder.
Der seit Anfang November geltende Teil-Lockdown wird demnach bis zum 22. Dezember verlängert. Unter anderem zahlreiche Kultur- und Freizeiteinrichtungen wie Museen, Theater und Schwimmbäder bleiben damit weiter geschlossen.
Bund und Länder hatten sich am Mittwoch für Treffen „im engsten Familien- oder Freundeskreis“ vom 23. Dezember bis 1. Januar grundsätzlich auf eine Obergrenze von zehn Personen plus Kinder bis 14 Jahren verständigt. Hintergrund ist das Überschreiten der 7-Tage-Inzidenz in der Hauptstadt, auf den sich Bund und Länder geeinigt hatten: Ab einer Zahl von 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche sollen die Corona-Regeln nochmals verschärft werden. In Berlin lag diese sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstag bei 215,6.
(Quelle: RBB, 26.11.20)
Bayern: Quarantäne für Tagestouristen
Wintersportler und andere Tagestouristen, die auch nur kurz in ein Risikogebiet im Ausland reisen, sollen in Bayern künftig verpflichtend in Quarantäne müssen. Die hohen Infektionszahlen bei den Corona-Neuinfektionen in Bayern seien auch „den offenen Grenzen geschuldet“, erklärte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Donnerstag mit Blick auf Tschechien und Österreich. Gerade touristische Tagesausflüge und Freizeitvergnügen im Ausland, etwa Skifahren, seien „vermeidbare Risikoquellen“, hieß es in einem Papier aus Söders Staatskanzlei.
Deshalb werde die bisherige Möglichkeit, sich im Rahmen des kleinen Grenzverkehrs für bis zu 24 Stunden quarantänefrei ins Ausland zu begeben, ab kommendem Dienstag (1. Dezember) „auf triftige Gründe beschränkt“. Insbesondere Arbeit, Schule, Arztbesuche, familiäre Angelegenheiten, Geschäfte des täglichen Bedarfs blieben erlaubt, „nicht aber touristische und sportliche Zwecke“.
An den Grenzen werde „stichprobenartig kontrolliert“, kündigte Söder an und mahnte, man erkenne für gewöhnlich, ob jemand etwa zum Skifahren in den Alpen gewesen sei. In diesem Falle, so Söder, gelte die zehntägige Quarantäne und es gebe keinen Verdienstausfall. In diesem Zusammenhang sprach sich Söder erneut dagegen aus, dass Österreich seine Skilifte öffnet. Im Frühjahr sei schließlich „halb Europa von Ischgl aus infiziert worden“. (Quelle: PNP, 26.11.20)
Starke Nachfrage nach Novemberhilfen
Nur einen Tag nach Freischaltung der entsprechenden Internet-Plattform sind bereits fast 17.000 Anträge auf Novemberhilfe gestellt worden. Bis 14.30 Uhr seien 9638 Direktanträge und 7159 Anträge über Steuerberater eingegangen, teilte das Bundeswirtschaftsministerium mit. Die Website sei 1,3 Millionen Mal abgerufen worden.
Zusätzlich seien im System knapp 49.000 Steuerberater-Anträge angelegt, aber noch nicht abgesendet worden. Mit der Novemberhilfe bekommen Betriebe bis zu 75 Prozent ihres Umsatzes vom November 2019 erstattet, wenn sie in diesem Jahr aufgrund von Corona-Verordnungen schließen mussten. Solo-Selbstständige, die direkt Anträge stellen können, erhalten bis zu 5000 Euro.
Erste Gelder der Hilfen sollen ab Ende November gewährt werden, und zwar in Form von Abschlagszahlungen – das ist ein Vorschuss auf spätere Zahlungen ohne eine tiefergehende Prüfung. Betroffene können in ihrem Antrag auf die Novemberhilfe angeben, ob sie eine Abschlagszahlung wollen. Die Anträge können über eine bundeseinheitliche IT-Plattform gestellt werden.
Die Bundesregierung hatte die Zuschüsse etwa für Gastronomiebetriebe sowie Solo-Selbstständige zugesagt, die seit Anfang November von den behördlich angeordneten Schließungen im Kampf gegen eine Ausbreitung des Coronavirus betroffen sind. Der Bund rechnet bisher mit einem Finanzvolumen von 14 bis 15 Milliarden Euro. Nach den Bund-Länder-Beschlüssen sollen die Beihilfen aber auf Dezember ausgedehnt werden. (Quelle: ARD, 26.11.20)
GB: Auch Johnson spricht vom „harten Winter“
Großbritannien steht nach Worten von Premierminister Boris Johnson ein „harter Winter“ bevor. Allerdings gebe es die Hoffnung, dass bis zum Frühling Tests und Impfungen zusammen die Zeit der Einschränkungen zu einem Ende bringen könnten, sagte er. Großbritannien verzeichnet 17.555 Neuinfektionen und 498 neue Todesfälle – jeweils ein deutlicher Rückgang zum Vortag. (Quelle: Tagesschau, 26.11.20)
Erneut mehr als 800 Todesfälle in Italien
In Italien sind erneut mehr als 820 Menschen an einem Tag im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben. Damit verzeichneten die Behörden eine der höchsten Opferzahlen seit Beginn der Pandemie im Februar.
Zugleich vermeldete das Gesundheitsministerium in dem 60-Millionen-Einwohner-Land für die vergangenen 24 Stunden rund 29.000 Neuinfektionen. Dieser Wert lag zwar über den Vortagen, aber rund 7000 Fälle unter dem Wert vor einer Woche. Ende März hatte das Mittelmeerland seinen bisherigen Höchstwert von fast 1000 Corona-Toten an einem Tag verzeichnet. Insgesamt starben bislang insgesamt fast 53 000 Menschen mit oder an dem Virus Sars-CoV-2.
Gkleichzeitig hat Italiens Regierung vom Parlament mit ungewöhnlich großer Mehrheit grünes Licht für eine höhere Verschuldung im Anti-Corona-Kampf erhalten. Die Mitte-Links-Koalition in Rom will mit einem um weitere acht Milliarden Euro aufgestockten Defizit die verlängerten Pandemie-Hilfen für Unternehmen und Bürger finanzieren.
Sowohl in der größeren Abgeordnetenkammer als auch im kleineren Senat stimmten dabei auch fast alle Oppositionspolitiker für die Vorlage des Kabinetts von Premier Giuseppe Conte. Die drei großen Kräfte der Mitte-Rechts-Opposition – darunter auch die Lega – votierten auf Vorschlag des Parteichefs der Forza Italia, Ex-Premier Silvio Berlusconi, für die Vorlage der Koalition. Allerdings wollten sie ihren Schritt nicht als Unterstützung der Regierung verstanden wissen, sondern als „Entscheidung im Interesse des Landes“.
(Quelle: ARD, 26.11.20)
Neues von der Bahn: Nebensitz bleibt frei
Fahrgäste der Deutschen Bahn können von morgen an nur noch einen Sitzplatz pro Doppelsitz reservieren. Der jeweilige Platz daneben bleibt demnach für eine Reservierung gesperrt, wie der Konzern mitteilte. Bund und Länder hatten die Bahn aufgefordert, zum Schutz vor Corona-Ansteckungen die Reservierbarkeit zu beschränken. Es sollen weniger Einzelreisende nebeneinander sitzen. Reisen ohne Reservierung wären damit aber weiter möglich.
Einzelreisenden werden automatisch Fenstersitzplätze zugewiesen. An den Tischen seien nur sich schräg gegenüberliegende Plätze reservierbar. In Abteilen mit sechs Sitzplätzen seien nur noch zwei Plätze buchbar. Damit seien nur noch 60 Prozent der Sitzplätze reservierbar. Gemeinsam Reisende wie Familien und Paare können in Extra-Bereichen nebeneinander liegende Sitzplätze reservieren, wie es hieß.
Das Unternehmen hat sich noch nicht zu möglichen Umstellungen geäußert. Die Auslastung der Züge liegt nach Bahnangaben noch bei gut einem Fünftel.
(Quelle: Tagesschau, 26.11.20)
NRW: Oberverwaltungsgericht untersagt Outdoor-Training in Kleingruppen
Fitnesstrainer können nach einer Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts für das Land Nordrhein-Westfalen (OVG) auch draußen kein kontaktloses Training in Kleingruppen anbieten. Die Corona-Verordnung in NRW erlaube ausschließlich Individualsport allein, zu zweit oder ausschließlich mit Personen des eigenen Hausstands, erklärte das Gericht in Münster.
Zwar seien kommerzielle Sportanbieter in ihrer Berufsfreiheit tiefgreifend beeinträchtigt, jedoch sei dies etwa durch die angekündigten Novemberhilfen vorübergehend hinnehmbar, erklärten die Richter. Der Beschluss ist unanfechtbar.
Im konkreten Fall wollte ein Fitnesstrainer aus Dortmund mit einem Eilantrag erreichen, ein Outdoor-Sportangebot für Training auf Abstand in Kleingruppen mit bis zu zwölf Teilnehmern plus Trainer anbieten zu können. Dies lehnte das OVG mit Verweis auf die Reduzierung der Infektionsausbreitung ab.
Dass Gastronomiebetriebe Speisen und Getränke zum Mitnehmen anbieten dürfen und Menschen zum Friseur oder zum Einkaufen den gleichen Weg wie zum Training zurücklegen müssten, verstoße nicht gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz, erklärte das Gericht. Es handele sich nicht um vergleichbare Sachverhalte, betonten die Richter in dem unanfechtbaren Beschluss. (Az 13 B 1780/20.NE, PM)
(Quelle: WDR, PM, 26.11.20)
CL: FC Midtjylland vs. FC Liverpool in Dortmund
Jürgen Klopp kehrt für ein Champions-League-Spiel mit dem FC Liverpool nach Dortmund zurück. Wie der WDR berichtet, wird die Königsklassen-Partie der Engländer am 9. Dezember gegen den dänischen Vertreter FC Midtjylland an Klopps einstige Wirkungsstätte verlegt. Demnach war es Klopps Wunsch, nach Dortmund auszuweichen. Beim BVB war er zwischen 2008 und 2015 Trainer.
Hintergrund für die Verlegung ist eine Regelung, wonach man in Großbritannien für 14 Tage in Quarantäne muss, nachdem man aus Dänemark eingereist ist. Das gilt auch für Briten.
„Es ist zutreffend, dass Dortmund für den 9.12. als Austragungsort ausgewählt wurde. Das Spiel soll ohne Publikumsbeteiligung ausgetragen werden“, bestätigte ein Sprecher der Stadt Dortmund der Nachrichtenagentur dpa. Unter der Auflage, dem genehmigten Hygienekonzept in Dortmund zu folgen, stimmte die Stadt dem Wunsch der Europäischen Fußball-Union UEFA und von Liverpool zu. (Quelle: 26.11.20)
Schweden: Royals infiziert
Der schwedische Prinz Carl Philip und seine Frau, Prinzessin Sofia, befinden sich in Quaranänet, nachdem sie positiv auf Coronavirus getestet wurden, sagte der königliche Palast am Donnerstag.
Carl Philip, der 41-jährige Sohn von König Carl XVI. Gustaf und Königin Silvia, und Sofia, 35, haben „leichte Grippesymptome“ und erholen sich mit ihren beiden kleinen Kindern zu Hause in Stockholm, hieß es in einer Erklärung des Palastes.
Der König und die Königin sowie Kronprinzessin Victoria und ihr Ehemann, Prinz Daniel, werden vorsichtshalber getestet, hieß es. Das Ergebnis liege noch nich vor. (Quelle: The Guardian, 26.11.20)
Münchens Klinikchef: Planbare OPs verschieben
Die München Klinik hat als Reaktion auf die steigenden Corona-Zahlen ihren OP-Betrieb auf Notfälle und besonders dringliche Eingriffe umgestellt – und ruft auch andere Kliniken dazu auf. „Um Patienten und Mitarbeitende nicht zu gefährden, brauchen wir die große Solidarität aller Krankenhäuser“, sagte der Chef der München Klinik, Axel Fischer.
Die Lage sei ernster als während der ersten Welle, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung des bundesweit zweitgrößten kommunalen Klinikums. Deshalb appelliere er an andere Kliniken, ebenfalls nicht dringliche Operationen zu verschieben. Damit könnten besonders mit der Versorgung von Corona-Patienten beschäftigte Häuser – darunter die Uni-Kliniken – entlastet werden. „Während in der ersten Welle durch den Lockdown mehr qualifizierte freiwillige Helfer zur Verfügung standen und durch den Katastrophenfall alle Kliniken zur Pandemiebekämpfung verpflichtet wurden, zerreißen sich unsere Mitarbeiter aktuell zwischen Covid-Intensivstation, der 100-jährigen Covid-Patientin mit Demenz und dem Herzinfarkt im Notfallzentrum.“ Hinzu komme saisonal bedingt ein höherer Krankenstand auch bei Klinik-Mitarbeitern. Ohne Verteilung der Lasten „halten wir bis zum Frühjahr und den Reihenimpfungen nicht durch“.
Viele Pfleger und Ärzte hätten seit Januar keine Pause. „Auch, wenn die Maßnahmen ein exponentielles Wachstum bremsen, sehen wir in Deutschland weiterhin tägliche Neuinfektionen im fünfstelligen Bereich“, sagte Fischer. „Wir sehen heute in der Klinik die Infektionszahlen von vor drei Wochen und damit wissen wir auch, dass wir uns mindestens weitere vier Wochen auf steigende Patientenzahlen in den Kliniken einstellen müssen.“ (Quelle: BR, 26.11.20)
Afrika: Impfungen wohl erst in einem Jahr
Corona-Impfungen werden der Bevölkerung in Afrika laut dem Epidemiologen William Moss frühestens Ende 2021 zur Verfügung stehen. Die derzeit am weitesten fortgeschrittenen Impfstoffe stellten arme Länder vor mehrere Herausforderungen, sagte der Professor an der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health in Baltimore in einem Interview des britischen Senders BBC.
Unter anderem müssten die Impfstoffe gekühlt werden und es brauche zwei Dosen, um wirklichen Schutz zu bieten. Der Impfstoff des deutschen Unternehmens Biontech und des US-Konzerns Pfizer zum Beispiel müsse bei Temperaturen von minus 70 oder minus 80 Grad transportiert und gelagert werden. „Das wird es sehr schwierig machen, diese Impfstoffe auf dem Kontinent zu verteilen, vor allem in ländlichen Gebieten, wo es die Infrastruktur dafür nicht gibt“, sagte der Experte für Infektionskrankheiten, der lange in Afrika tätig war.
Man brauche geeignete Fluglinien, die Impfstoffe in die Länder bringen, Lagerkapazitäten im Land und Transportsysteme, um die Impfstoffe in die Verteilzentren zu bringen. Eine weitere Schwierigkeit sei, dass es sehr wenige Länder auf dem Kontinent gebe, die finanziell in der Lage seien, die Impfstoffe direkt von den Herstellern zu kaufen, sagte der Mediziner. (Quelle: ARD, 26.11.20)
Grafschaft Bentheim: Die Zahlen
12 weitere Infektionen mit dem Coronavirus und einen weiteren Todesfall in der Grafschaft Bentheim meldet der Landkreis am Donnerstag. Die Zahl der Todesfälle, die im Zusammenhang mit Covid-19 genannt werden, steigt somit auf 34.
Seit Beginn der Pandemie zählt der Landkreis 1478 nachgewiesene Infektionen. 1162 Menschen gelten inzwischen als genesen, das sind 23 Genesene mehr, als noch am Mittwoch.
In Quarantäne befinden sich 1007 Grafschafter. Der Inzidenzwert nach Angaben des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes, der am Mittwoch noch bei einem Wert von 123,2 lag, sinkt auf 106,4.
Die 282 aktuellen Covid-19-Fälle teilen sich wie folgt auf, in Klammern die Veränderungen zum Vortag: Bad Bentheim: 33 Fälle (-1), Emlichheim: 8 Fälle (-3), Uelsen: 13 Fälle (-1), Neuenhaus: 20 Fälle (-1), Wietmarschen: 34 Fälle (+2), Nordhorn: 152 Fälle (-7), Schüttorf: 22 Fälle (-1)
(Quelle: GN, 26.11.20)
Weihnachtsferien: IG Metall fordert bezahlte Freistellung
Die Gewerkschaft IG Metall fordert wegen der nun in einigen Bundesländern vorgezogenen Weihnachtsferien bezahlte freie Tage für Eltern. Die wegen Corona vereinbarte Vorverlegung der Ferien dürfe nicht auf deren Rücken ausgetragen werden, sagte der Chef der Gewerkschaft, Jörg Hofmann.
Die IG Metall fordere Arbeitgeber und Politik zum gemeinsamen Handeln auf: „Stellt die Eltern zumindest jetzt an diesen Tagen bezahlt frei!“ Es seien die gleichen Eltern, die schon zu Beginn der Pandemie die Schließung von Kitas und Schulen über Urlaubstage, Abbau von Arbeitszeitkonten und Entgeltverzicht auffangen mussten.
Kritik an einseitiger Belastung des Bundes bei Corona-Hilfen/strong>
Angesichts der hohen Kosten für die Corona-Überbrückungshilfen wächst auch in der SPD der Widerstand gegen die einseitige Belastung des Bundes. Die Verlängerung der Novemberhilfe in den Dezember sei zwar richtig, sagte SPD-Parlamentsgeschäftsführer Carsten Schneider der „Welt“. „Sollten auch im Januar solche massiven Hilfen nötig werden, stellt sich natürlich die Frage, ob der Bund weiter fast alleine die Kosten stemmt.“
Zuvor hatte bereits die Unionsfraktion die Kostenbelastung für den Bund kritisiert und eine stärkere Beteiligung der Länder gefordert. In diesem Sinne hatte sich etwa Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) geäußert. Sollten solche Hilfen über den Jahreswechsel hinaus immer noch nötig sein, müssten sich die Länder beteiligen, forderte er am Dienstag.
Allein die Überbrückungshilfen für den November schlagen nach Regierungsangaben mit rund 15 Milliarden für den Bund zu Buche. Der Bund könne das nicht alles stemmen, sonst habe es sich „bald ausgewummst“, sagte Unionsfraktionsvize Andreas Jung (CDU) am Donnerstag der „Welt“. „Wir brauchen mit dem neuen Jahr auch eine neue Partnerschaft von Bund und Ländern bei der Finanzierung der Corona-Aufgaben.“ (Quelle: Tagesschau, 26.11.20)
Niederlande mit mehr als 500.000 bestätigten Infektionen
Die Niederlande haben die Marke von einer halben Million Infizierten überschritten. Neuesten Daten zufolge gibt es 503.123 bestätigte Infektionsfälle. Allein in den letzten 24 Stunden seien 4470 dazu gekommen. Das waren etwas weniger als einen Tag zuvor. Die Niederlande gehören zu den am härtesten von der zweiten Welle getroffenen Ländern in Europa. (Quelle: NDR, 26.11.20)
BUND kritisiert Silvesterböller-Beschlüsse
Die Umweltorganisation BUND hat die Beschlüsse von Bund und Ländern zum Silvesterfeuerwerk kritisiert. „Es kann nicht sein, dass wir mitten in der Corona-Pandemie eine Überlastung der Notaufnahmen riskieren und Betroffene noch größeren Risiken aussetzen“, sagte Olaf Bandt, Vorsitzender des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).
Die Länderchefs und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatten am Mittwoch beschlossen, dass Silvesterfeuerwerk auf belebten Plätzen und Straßen untersagt wird, um größere Gruppen zu vermeiden. Die örtlichen Behörden sollen die betroffenen Plätze und Straßen bestimmen. Grundsätzlich wird „empfohlen“, zum Jahreswechsel auf Feuerwerk zu verzichten. Ein Verbot des Feuerwerksverkaufs soll es nicht geben.
Umfragen zeigten jedoch, dass eine große Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger ein Verbot oder zumindest eine Einschränkung der privaten Böllerei befürworte, sagte Bandt. Große Handelsketten hätten bereits reagiert und wollten Feuerwerk aus ihrem Sortiment nehmen. Es gehe nicht um totalen Verzicht, sondern um vorsorgliches Handeln. „Konzessionen an die Pyrotechnik-Industrie zu machen, ist dagegen eine denkbar schlechte Entscheidung“, sagte Bandt. (Quelle: Tagesschau, 26.11.20)
Rundfunkbeitrag: Erleichterungen für Unternehmen
Firmen, die wegen der Corona-Pandemie Betriebsstätten schließen müssen, können sich künftig leichter vom Rundfunkbeitrag freistellen lassen.
Bislang war dafür Bedingung, dass die Betriebsstätte mindestens drei zusammenhängende Monate lang dicht war, nun können auch nicht zusammenhängende Schließungstage
zusammenrechnet werden, wie der Beitragsservice für ARD, ZDF und Deutschlandradio mitteilte.
Bedingung ist weiterhin, dass Betriebe mindestens 90 Tage auf behördliche Anordnung nicht öffnen konnten, wie es weiter hieß. Dann können Unternehmen, Institutionen und
Einrichtungen des Gemeinwohls nach der Wiedereröffnung der Betriebsstätte rückwirkend ihre Rundfunkbeiträge auf Antrag zurückbekommen. Dazu zählen den Angaben zufolge zum Beispiel auch gewerblich genutzte Ferienwohnungen, ebenso wie Hotels und Pensionen.
Bereits gewährte Freistellungen können durch die Neuerung unter Umständen verlängert werden. All das ist nur möglich, wenn der Geschäftsbetrieb vollständig eingestellt wurde. (Quelle: ARD, 26.11.20)
Niedersachsen: „Hotspot-Strategie Schule“
Das Land Niedersachsen verschärft die Maßnahmen an Schulen in sogenannten Corona-Hotspots. Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) hat dazu am Donnerstag eine „Hotspot-Strategie Schule“ vorgestellt.
Dabei geht es darum, wie in Regionen mit besonders vielen Corona-Fällen Schule und Infektionsschutz in Einklang gebracht werden können. Man ergänze die bestehenden Maßnahmen, um den Infektionsschutz zu erhöhen, sagte Tonne auf einer Pressekonferenz.
Verschärfte Maßnahmen gelten demnach für Schulen in einem Landkreis, in dem die Sieben-Tage-Inzidenz den Wert von 200 Fällen je 100.000 Einwohner überschreitet. Dort sollen ab dem 7. Jahrgang die Klassen in den betroffenen Hotspots automatisch in das Wechselmodell gehen („Szenario B“) – das heißt, in geteilten Klassen abwechselnd zu Hause und in der Schule unterrichtet werden. Außerdem soll dann auch eine Maskenpflicht im Unterricht für Grundschüler sowie in Horten gelten. Die Maßnahmen sollen so lange aufrechterhalten werden, bis der betroffene Landkreis an drei Tagen in Folge unter einen Inzidenzwert von 200 sinkt – und keine neuen Corona-Infektionen an der jeweiligen Schule auftreten, so Tonne. Das Land werde für die neue Regelung eine Verordnung erlassen. Laut dem Kultusministerium soll sie ab dem 1. Dezember gelten.
Aktuell überschreiten nach Angaben des Ministers die Landkreise Cloppenburg, Osnabrück und Vechta den Inzidenzwert von 200. Der Landkreis Cloppenburg hatte bereits zuvor angesichts der anhaltend hohen Corona-Zahlen angekündigt, dass die Schülerinnen und Schüler bis zu den Weihnachtsferien weiterhin im Szenario B unterrichtet werden. Der Sieben-Tages-Inzidenzwert lag dort zuletzt bei mehr als 270. (Foto: KuMi Tonne CCs. Archiv v.11.5.20; Quelle: NDR, 26.11.20)
Niedersachsen-Zahlen
Nach Angaben des Landesgesundheitsamts Niedersachsen (NLGA) ist – Stand Donnerstag, 9 Uhr – die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus in Niedersachsen in den vergangenen 24 Stunden um 1.331 gestiegen. Damit sind bisher in Niedersachsen 67.797 Infektionen labordiagnostisch bestätigt und dem Landesgesundheitsamt gemeldet worden. Zudem sind beim NLGA 1.093 Todesfälle im Zusammenhang mit Corona-Infektionen registriert. Das sind 18 Personen mehr als gestern. Landesweit liegt die Sieben-Tages-Inzidenz bei 98 Fällen je 100.000 Menschen. (Quelle: NDR, 26.11.20)
Emsland: Offizielle Fallzahlen am Donnerstag, 26.11.2020, 09:00 Uhr
In den letzten 24 Stunden gab es im Emsland kein weiteres CoViD-19-Todesopfer, und es wurden 59 weitere Neuinfektionen gemeldet. Die Zahl der als genesen Geltenden stieg auf jetzt insgesamt 2.822 Genesene (+52).
Die heute gemeldete Gesamtzahl aller Infektionen in der Pandemie beträgt damit 3.441 (+ 59); daraus ergibt sich ein Quotient pro 100.000 von 1.055,5. Im Emsland sind folglich 615 (+7) Menschen akut an CoViD-19 erkrankt. Rund 2.000 (-30) Kontaktpersonen befinden sich in Quarantäne.
Laut DIVI werden in den emsländischen Krankenhäuser aktuell 9 (+1) CoViD-19-Erkrankte intensivmedizinisch behandelt; drei (+ 2) von ihnen wird invasiv beatmet. Zum Vergleich: In der etwa halb so großen Grafschaft Bentheim werden gegenwärtig 7 (+/-0) CoVid-19-Erkrankte intensivmedizinisch versorgt, von denen 3 (+1) invasiv beatmet werden.
In Lingen (Ems) liegt die Gesamtzahl der Infizierten seit Pandemieausbruch unverändert bei aktuell 436 (+15) Menschen. 348 (+4) von ihnen gelten als genesen. Das führt für die Stadt zu aktuell 81 (+11) akut Erkrankten.
Kommune |
Anzahl der bestätigten Fälle |
davon genesen |
Verstorbene |
Aktuell |
Samtgemeinde Dörpen |
127 |
100 |
1 |
26 |
Einheitsgemeinde Emsbüren |
52 |
48 |
0 |
4 |
Samtgemeinde Freren |
143 |
107 |
9 |
27 |
Einheitsgemeinde Geeste |
99 |
81 |
0 |
18 |
Stadt Haren (Ems) |
255 |
222 |
1 |
32 |
Stadt Haselünne |
154 |
142 |
0 |
12 |
Samtgemeinde Herzlake |
98 |
79 |
0 |
19 |
Samtgemeinde Lathen |
216 |
176 |
0 |
40 |
Samtgemeinde Lengerich |
74 |
61 |
1 |
12 |
Stadt Lingen (Ems) |
436 |
348 |
7 |
81 |
Stadt Meppen |
387 |
331 |
9 |
47 |
Samtgemeinde Nordhümmling |
138 |
117 |
0 |
21 |
Stadt Papenburg |
467 |
328 |
5 |
134 |
Einheitsgemeinde Rhede (Ems) |
14 |
12 |
0 |
2 |
Einheitsgemeinde Salzbergen |
52 |
47 |
1 |
4 |
Samtgemeinde Sögel |
311 |
255 |
0 |
56 |
Samtgemeinde Spelle |
75 |
50 |
2 |
23 |
Einheitsgemeinde Twist |
72 |
64 |
2 |
6 |
Samtgemeinde Werlte |
271 |
214 |
6 |
51 |
Gesamt* |
3441 (+59) |
2782 (+52) |
44 |
|
Aktuelle Covid-19-Fälle |
615 (+7) |
(26.11.20)
Deutschland-Zahlen
In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 22.268 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind rund 3600 Fälle mehr als am Mittwoch (18 633), wie aus Angaben des RKI hervorgeht.
Am Donnerstag vor einer Woche waren 22.609 Fälle gemeldet worden. Am vergangenen Freitag war mit 23.648 gemeldeten Fällen ein Höchststand erreicht worden. Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie insgesamt 983.588 nachgewiesene Infektionen mit dem Corona-Virus.
Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um 389 auf insgesamt 15.160. Am Mittwoch war mit 410 Todesfällen ein neuer Höchstwert erreicht worden.
Das RKI schätzt, dass rund 676.100 Menschen inzwischen genesen sind. Das sogenannte Sieben-Tage-R lag laut RKI-Lagebericht vom Mittwochabend bei 0,87 (Vortag: 0,90). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 87 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt der Wert für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.
(Quelle: RKI, 26.11.20)
Lauterbach hält Corona-Lockerungen an Weihnachten für „riskant“
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat Zweifel an der Wirksamkeit der beschlossenen Corona-Maßnahmen geäußert. Es sei nicht auszuschließen, dass Weihnachten und Silvester „zu einem Kickstarter für die Pandemie werden“, sagt der Mediziner den Zeitungen der „Funke Mediengruppe“. “
Dass wir die Beschränkungen für Weihnachten und Silvester wieder etwas lockern, ist tatsächlich riskant.“ Allerdings würden schärfere Regeln für diese Zeit möglicherweise von der Bevölkerung nicht akzeptiert. Alles hänge davon ab, wie vernünftig sich die Bevölkerung verhalte. Er rechne damit, dass bis Weihnachten noch mindestens 6000 Menschen sterben. „Sie werden alle Weihnachten nicht mehr mit uns feiern. Daran sollte jeder denken und Rücksicht nehmen.“ (Quelle: TSP, 26.11.20)
Südkorea mit hohen Zahlen
Die Zahl der erfassten Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Südkorea ist erstmals seit mehr als acht Monaten um mehr als 500 pro Tag gestiegen. Die Gesundheitsbehörden teilten mit, dass tags zuvor 583 Fälle festgestellt worden seien. Die meisten davon entfielen demnach auf den Großraum Seoul.
Die Gesamtzahl kletterte auf mehr als 32 000 Infektionen. Bisher wurden in dem 52-Millionen-Einwohner-Land 515 Todesopfer in Verbindung mit dem Virus gemeldet. Südkorea erlebt nach Angaben der Behörden derzeit die dritte Ansteckungswelle mit dem Coronavirus. Seit dieser Woche gelten daher in der Hauptstadt Seoul und den umliegenden Regionen strengere Abstandsregeln.
(Quelle: TAgesschau, 26.11.20)
Die Bund-Länder-Beschlüsse vom Mittwoch
Der Teil-Lockdown in der Corona-Pandemie mit der Schließung unter anderem der Gastronomie, Kultur- und Freizeiteinrichtungen wird bis zum 20. Dezember verlängert. Das teilte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nach Beratungen mit den Ländern mit.
Die Kontaktbeschränkungen werden verschärft. Merkel forderte angesichts der anhaltend hohen Infektionszahlen eine weitere „Kraftanstrengung“ im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Dazu gehörten weiter Geduld, Solidarität und Disziplin. Bund und Länder seien sich bei den Beratungen einig gewesen, dass die derzeitigen Beschränkungen „nach menschlichem Ermessen bis Anfang Januar gelten müssen“, sagte die Kanzlerin. Die seit Anfang November geltenden Auflagen hätten bislang nur zu einem Teilerfolg geführt – „und wir können uns mit diesem Teilerfolg auf gar keinen Fall begnügen“.
Die Beschlüsse von Bund und Ländern im Überblick:
Verlängerung der bisherigen Maßnahmen
Die ursprünglich bis zum 30. November befristeten Maßnahmen, der sogenannte Teil-Lockdown, werden grundsätzlich bis zum 20. Dezember beibehalten. Das betrifft zum Beispiel die Schließung der Gastronomie, von Kinos oder Fitnessstudios. Reisen und Ausflüge sollen unterlassen werden. Die Bürger sollen weiter möglichst zu Hause bleiben.
Hilfen werden auch für Dezember gezahlt
Die Staatshilfen für von Schließung betroffene Unternehmen, Selbstständige und Vereine werden verlängert. Die Novemberhilfe wird in den Dezember verlängert. Für Bereiche, die absehbar noch über Monate größere Einschränkungen des Geschäftsbetriebs zu erwarten haben, werden die Überbrückungshilfen bis Mitte 2021 verlängert – etwa für die Kultur- und Veranstaltungswirtschaft, Soloselbstständige und die Reisebranche.
Verschärfung der Kontaktbeschränkungen – Lockerung zu Weihnachten
Zur Eindämmung der Corona-Pandemie werden private Zusammenkünfte mit Freunden, Verwandten und Bekannten auf maximal fünf Personen aus dem eigenen und einem weiteren Haushalt begrenzt. Kinder bis 14 Jahre werden nicht mitgezählt. In Schleswig-Holstein gelten auch im Dezember im Gegensatz zu den anderen Ländern keine strengeren Kontaktbeschränkungen. In der Öffentlichkeit oder im privaten Bereich können sich im Norden weiterhin maximal zehn Menschen treffen. Vom 23. Dezember bis zum 1. Januar dürfen sich bundesweit maximal zehn Personen treffen, Kinder bis 14 Jahre fallen ebenfalls nicht unter die Regelung.
Private Silvesterfeuerwerke erlaubt
Feiern mit mehreren Freunden an Silvester sind bundesweit grundsätzlich erlaubt. Private Silvesterfeuerwerke sind möglich – auf belebten Plätzen und Straßen wird dies aber untersagt.
Länder können Corona-Maßnahmen selbstständig lockern und verschärfen
Die Bundesländer können künftig abhängig von der Infektionslage entscheiden, ob sie Maßnahmen lockern oder verschärfen. Lockerungen sollen in Ländern möglich sein mit einer Inzidenz von weniger als 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner pro Woche. Dagegen sind in Bundesländern mit einer hohen Inzidenz von über 200 Neuinfektionen Überlegungen in Richtung schärferer Maßnahmen nötig. Schleswig-Holstein geht bereits einen Sonderweg: Massage- und Nagelstudios sowie Zoos dürfen Anfang Dezember wieder öffnen.
Schulen und Kitas bleiben offen – Ferien ab 19. Dezember
Schulen und Kitas in Deutschland sollen auch weiterhin grundsätzlich geöffnet bleiben. „Das Offenhalten von Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen hat höchste Bedeutung“, heißt es im gemeinsamen Beschlusspapier von Bund und Ländern. Mit Blick auf die Schulen wird betont, das Recht auf Bildung könne am besten durch Lernen und Lehren in Präsenz gewährleistet werden. Die Weihnachtsferien sollen in diesem Jahr fast überall in Deutschland gleichzeitig am 19. Dezember beginnen. Bremen und Thüringen behalten sich „eine individuelle Regelung“ vor.
Einheitliche Quarantäneregeln für Schüler
Für Schüler, die sich mit dem Coronavirus angesteckt haben, und deren Mitschüler soll es einheitliche Regeln geben. Positiv getestete Schüler sollen gemeinsam mit ihren Mitschülern – in der Regel die Schulklasse – sofort in eine fünftägige Quarantäne geschickt werden. Die Tage am Wochenende zählen mit. Die betroffenen Schüler sollen danach einen Schnelltest machen. Wer negativ ist, darf wieder in die Schule. Wer positiv ist, soll alle drei Tage erneut getestet werden, bis der Test negativ ausfällt.
Bei einer Inzidenz über 50 soll ab der siebten Klassenstufe auch im Unterricht Maskenpflicht herrschen. Infektionsfreie Schulen sollen aber davon ausgenommen werden können. An Infektionshotspots sollen für ältere Jahrgänge ab der achten Klasse weitergehende Maßnahmen wie Homeschooling nach Schulen spezifisch umgesetzt werden.
Quarantänezeit wird auf zehn Tage verkürzt
Die Quarantänezeit von Kontaktpersonen von mit dem Coronavirus infizierten Menschen wird ab dem 1. Dezember von 14 auf zehn Tage verkürzt. Voraussetzung ist ein negativer Coronatest. Wer bereits an Covid-19 erkrankt war, muss nicht in Quarantäne.
Maskenpflicht wird erweitert
Die Maskenpflicht gilt grundsätzlich in öffentlichen Verkehrsmitteln und an allen Orten mit Publikumsverkehr in Innenstädten – also in allen Fußgängerzonen. Dazu gilt eine Maskenpflicht unter freiem Himmel an Orten, wo sich Menschen auf engem Raum oder nicht nur vorübergehend aufhalten. Diese Orte legen die örtlichen Behörden fest. Auch an Arbeitsplätzen gilt grundsätzlich Maskenpflicht – es sei denn, vom Arbeitsplatz aus kann ein Abstand von eineinhalb Metern zu anderen eingehalten werden.
Weitere Beschränkungen im Handel
Im Handel gilt künftig auch vor den Läden und auf Parkplätzen Maskenpflicht. Bei Ladenflächen bis 800 Quadratmeter soll je zehn Quadratmeter nur noch ein Kunde zulässig sein, ab 800 Quadratmetern dann ein Kunde je 20 Quadratmeter. In einem Discounter mit der üblichen Größe von 1.000 Quadratmetern wären dann gleichzeitig maximal 90 Kunden zulässig. Die Händler müssen dafür sorgen, dass die Kundenströme geordnet fließen.
Betriebsferien erwünscht – Homeoffice soll ermöglicht werden
Unternehmen werden gebeten, ihre Betriebe vom 23. Dezember bis 1. Januar zu schließen – entweder durch Betriebsferien oder Homeofficelösungen.
Konzepte für Weihnachtsgottesdienste werden erarbeitet
Bund und Länder wollen mit den Kirchen darüber sprechen, wie Gottesdienste und andere religiöse Zusammenkünfte mit dem Ziel einer Kontaktreduzierung stattfinden können. Religiöse Zusammenkünfte mit Großveranstaltungscharakter sollen unterbleiben.
Schnelltests für Corona-Risikogruppen sollen ausgedehnt werden
Zum Schutz von Risikogruppen wie älteren und kranken Menschen soll der Einsatz von Corona-Schnelltests weiter ausgedehnt werden. Ab 1. Dezember sollen je Pflegebedürftigem 30 Schnelltests pro Monat möglich sein. Je nach Verfügbarkeit soll dieser Anspruch dann schrittweise erhöht werden. In Pflegeheimen sind bisher bis zu 20 Tests pro Monat und Bewohner möglich. Einrichtungen müssen dazu Test-Konzepte erstellen. Dann legt das Gesundheitsamt fest, wie viele Tests gekauft und auf Kassenkosten finanziert werden können.
Bund und Länder streben europaweites Unterbinden von Skitourismus an
Bund und Länder wollen eine abgestimmte europäische Regelung erreichen, um Skitourismus bis zum 10. Januar zu unterbinden. Im Beschlusspapier von Bund und Ländern heißt es: „Die Bundesregierung wird gebeten, auf europäischer Ebene darauf hinzuwirken, dass bis zum 10. Januar Skitourismus nicht zugelassen wird.“
Sport bleibt stark eingeschränkt
Der Sport bleibt bis Weihnachten im Teil-Lockdown und darf auch nach den Feiertagen nicht auf schnelle Lockerungen der Corona-Regelungen hoffen. Die Profi-Ligen dürfen in diesem Jahr somit nicht mehr auf die Rückkehr von Zuschauern in die Stadien und Hallen hoffen, ihren Spielbetrieb mit Geisterspielen aber zumindest fortsetzen. Der Amateur- und Breitensport bleibt weiter mit wenigen Ausnahmen untersagt.
Zusätzliche Maßnahmen bei der Bahn
Bei der Deutschen Bahn sind zusätzliche Maßnahmen geplant. So soll die Sitzplatzkapazität deutlich erhöht werden, um mehr Abstand zwischen den Reisenden zu ermöglichen. Als denkbar gilt es, mehr Züge einzusetzen. Die Reservierbarkeit der Sitzplätze soll parallel dazu beschränkt werden. Die Maskenkontrollen sollen weiter verstärkt werden, so dass täglich weit mehr Fernzüge kontrolliert werden können. (Quelle: NDR, 25.11.20)
Konzerne kritiseren Bund und Länder
Bund und Länder haben sich beim Corona-Gipfel am Mittwoch darauf geeinigt, dass sich in Geschäften ab 800 Quadratmeter nur noch eine Person pro 20 Quadratmeter aufhalten darf. Die Bundesregierung hatte vorgeschlagen, die Grenze bei 25 Quadratmetern pro Person anzusetzen.
Bislang war die Regelung auf zehn Quadratmeter pro Kunde festgelegt – nach dem erzielten Kompromiss halbiert sich die erlaubte Anzahl von Kundinnen und Kunden in großen Geschäften also. Was bedeutet das für die betroffenen Läden konkret?
In Supermärkte, in denen bislang 100 Menschen zeitgleich Einkäufe erledigen durften, dürfen dann nur noch 50 Menschen zur selben Zeit einkaufen. Nach der Neuregelung dürfen etwa in einem Aldi-Nord-oder-Süd–Supermarkt – die durchschnittliche Größe bei Aldi-Süd betrug 2019 nach Unternehmensangaben 980 Quadratmeter – also nur noch 49 Personen gleichzeitig einkaufen gehen.
Schon vor dem Corona-Treffen von Bund und Ländern hatte der Handelsverband Deutschland (HDE) vor strengeren Vorgaben für die Kundenanzahl in Läden gewarnt. Eine Verschärfung der Regelung könne zu langen Schlangen vor den Geschäften und sogar zu Hamsterkäufen führen, hatte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth gesagt. Er hatte gefordert, bei der bisherigen Regelung zu bleiben.
Auch der Vorstandsvorsitzende der Rewe Group, Lionel Souque, hatte sich dafür ausgesprochen, die maximale Kundenanzahl in Märkten so zu belassen wie bisher. Er befürchte vor Weihnachten „endlose Warteschlangen und chaotische Situationen“. Das werde weder dem Infektionsschutz noch der Gesundheit der Menschen dienen. Er warnte davor, dass eine weitere Einschränkungen der Kundenzahl kaum zu bewältigen sei.
Der Chef des größten deutschen Lebensmittelhändlers Edeka, Markus Mosa, hatte ebenfalls Bedenken geäußert: „Warteschlangen sorgen für Unruhe und gefährden die Gesundheit in dieser Jahreszeit. Im Interesse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollten wir auf Sonntagsöffnungen verzichten, aber dafür auch nicht den Zugang zu den Geschäften weiter reduzieren.“ (Quelle: TSP, 25.11.20)
Weltweit mehr als 60 Millionen Corona-Infizierte
Die Zahl der weltweit nachgewiesenen Corona-Infektionen liegt inzwischen bei mehr als 60 Millionen. Das ging am Mittwoch aus Daten der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore in den USA hervor. In weniger als drei Wochen stieg die Zahl der nachgewiesenen Infektionen damit um 10 Millionen an – am 8. November war die Marke von 50 Millionen überschritten worden. Die Zahl der bekannten Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus liegt seit Beginn der Pandemie bei über 1,4 Millionen. Experten gehen von hohen Dunkelziffern aus.
Die Zahlen der Universität Johns Hopkins werden regelmäßiger aktualisiert und liegen daher oft etwas höher als amtliche Daten. Die Weltgesundheitsorganisation gab die Zahl der bekannten Infektionen am Mittwoch mit 59,2 Millionen und die der Todesfälle mit knapp 1,4 Millionen an.
Die meisten bestätigten Infektionen gibt es mit 12,6 Millionen in den USA, wo auch die meisten Toten verzeichnet wurden. In Indien sind mittlerweile 9,2 Millionen Infektionen nachgewiesen worden, in Brasilien sind es 6,1 Millionen. (Quelle: TSP, 25.11.20)
Luxemburg beschließt verschärften Teil-Lockdown
Das luxemburgische Parlament hat grünes Licht für verschärfte Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie gegeben. Mit knapper Mehrheit stimmten die Abgeordneten am Mittwoch für ein Gesetz der Regierung, das einen Teil-Lockdown vorsieht. So müssen ab diesen Donnerstag Restaurants, Kneipen sowie zahlreiche Kultur- und Freizeiteinrichtungen bis zum 15. Dezember schließen.
Zudem werden die Kontaktbeschränkungen weiter verschärft. So dürften nur noch maximal zwei Personen, die aus demselben zweiten Haushalt kommen müssen, eingeladen werden. Bisher lag die Zahl bei vier Personen. Mit dem Paket regiert Luxemburg auf weiterhin hohe Corona-Infektionszahlen.
„Wir hoffen, damit einen kompletten Lockdown verhindern zu können“, sagte der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses, Mars di Bartolomeo, im Parlament. Seit Ende Oktober gilt in Luxemburg eine nächtliche Ausgangssperre von 23.00 bis 6.00 Uhr und eine verstärkte Maskenpflicht.
Die „Explosion“ der Infektionszahlen sei jüngst zwar gebremst worden – dies sei aber nicht genug, sagte Di Bartolomeo. Laut Gesetz müssen nun Kinos, Theater und Fitnessstudios dichtmachen, Museen und Bibliotheken bleiben offen. Der Schulbetrieb soll weiterlaufen, für obere Klassen soll es Wechselunterricht zwischen Präsenz und „Homeschooling“ geben.
Die neue Corona-Welle hat das zweitkleinste Land der EU mit gut 600.000 Einwohnern hart getroffen. Nach Angaben des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) liegt Luxemburg bei der 14-Tage-Inzidenz, also der Zahl der Neuinfektionen binnen 14 Tagen pro 100.000 Einwohner, mit 1284 derzeit in Europa an der Spitze (Stand 25. November).
Für die hohen Zahlen macht Luxemburg auch ein hohes Testaufkommen verantwortlich. 288 Menschen sind in Luxemburg bislang in Zusammenhang mit einer Infektion gestorben (Stand 25. November). 225 Menschen befinden sich in Kliniken, davon 43 auf Intensivstationen. (Quelle: TSP, 25.11.20)
Italien: Regierungschef Giuseppe Conte will Quarantäne für Auslandsrückkehrer
Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte hat Corona-Tests für Menschen in Aussicht gestellt, die Weihnachten im Ausland verbringen und danach wieder einreisen. „Im Fall, dass man die Ferien im Ausland verbringen wird, kann man nicht ohne Kontrolle zurückkommen“, sagte Conte am Mittwoch auf einer Pressekonferenz auf der spanischen Insel Mallorca. Kontrolle heiße in diesem Fall etwa ein Corona-Test. Die Grenzen zu überschreiten solle dadurch jedoch nicht eingeschränkt werden.
Unterdessen stehen im Vorfeld der Weihnachtszeit die täglichen Corona-Zahlen weiter im Fokus. Am Mittwoch meldeten die italienischen Gesundheitsbehörden etwas weniger als 26.000 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages. Seit der Pandemie wurden damit rund 1,481 Millionen Fälle registriert. Die Zahl der Menschen, die mit Sars-CoV-2 starben, lag bei rund 720. Am Vortag wurde mit rund 850 ein neuer Höchststand seit Ende März verzeichnet. Insgesamt starben damit bislang ungefähr 52.000 Menschen mit dem Virus.
Italien meldete am Mittwoch 25.853 neue positive Nachweise auf das Coronavirus, ein Anstieg zum Vortag. Die Zahl der neuen Todesfälle sank dagegen auf 722 von 853 tags zuvor. Insgesamt sind in Italien damit bislang 52.028 Todesfälle und knapp 1,5 Millionen Positiv-Tests registriert.(Quelle: TSP, 25.11.20)
Überblick am Abend
- Laut Johns-Hopkins-Universität (JHU) und der Nachrichtenagentur Reuters liegt die weltweite Fallzahl aktuell bei über 60 Millionen. Das Tempo der Neuinfektionen beschleunigt sich und die USA melden die größte Steigerung von Krankenhausaufenthalten.
- Die Behörden in Sizilien haben die kubanische Regierung gebeten, etwa 60 Gesundheitsfachkräfte, darunter Ärzte und Krankenschwestern, in die Region zu entsenden, da die Krankenhäuser während der zweiten Welle mit einem Mangel an medizinischem Personal zu kämpfen haben. Der Antrag wurde diese Woche bei der italienischen Botschaft in Kuba übergeben und betrifft Intensivspezialisten, Krankenschwestern, Anästhesisten, Beatmungsgeräte, Virologen und Pneumologen, berichtete die italienische Zeitung la Repubblica.
- Die Staaten in Nord- und Südamerika meldeten in den letzten sieben Tagen mehr als 1,5 Millionen Fälle. Das ist die höchste wöchentliche Zahl seit Beginn der Pandemie, sagte die regionale Zweigstelle der Weltgesundheitsorganisation PAHO. Der rasche Anstieg der Infektionen in den USA setze sich fort und die Fälle in Ländern Nord-, Mittel- und Südamerikas beschleunigten sich, sagte PAHO. In Kanada nahmen die Infektionen insbesondere bei älteren und indigenen Gemeinschaften zu.
- Die tägliche Todesopfezahl in den USA erreichte am Mittwoch 2.157 – ein Mensch alle 40 Sekunden. Es war das erste Mal seit Mai, dass innerhalb von 24 Stunden mehr als 2.000 Menschen starben.
- Deutschland meldete am Mittwoch 410 Todesfälle innerhalb von 24 Stunden; Es ist der schlimmste Tribut seit Beginn der Pandemie. und wurde gemeldet, bevor Bundeskanzlerin Angela Merkel sich mit 16 Ministerpräsidenten der Bundesländer traf, um Beschränkungen für die Weihnachts- und Neujahrsfeiertage zu erörtern.
- Der Iran hat die höchste tägliche Neuinfektionszahl verzeichnet. Das Gesundheitsministerium meldete 13.843 Neuinfektionen. Damit lag die nationale Bilanz in dem am stärksten betroffenen Land des Nahen Ostens bei 894.385. Die Sprecherin des Ministeriums, Sima Sadat Lari, sagte dem staatlichen Fernsehen, die Zahl der Todesopfer stieg innerhalb von 24 Stunden um 469 auf 46.207.
- Die „Test and Trace“-Behörden können mehr als 110.000 Menschen in englischen Covid-Hotspots nicht kontaktieren. Das 22-Milliarden-Pfund-Test-and-Trace-System der britischen Regierung hat seit Beginn der zweiten Welle Zehntausende nicht erreicht, die in den am stärksten betroffenen Gebieten Englands dem Coronavirus ausgesetzt waren. Offizielle Zahlen zeigen, dass vier von zehn Kontaktpersonen nicht erreich wurden, um sich selbst zu isolieren.
- Japan hat die Städte Osaka und Sapporo aus seiner umstrittenen Go To Travel-Kampagne gestrichen, die im Juli gestartet wurde, um der von Covid betroffenen Wirtschaft des Landes zu helfen. Die Regierung geriet unter Druck, das System zu überprüfen, das großzügige Ermäßigungen für Reisen und Unterkunft bietet, nachdem Experten sagten, es habe zum jüngsten Anstieg der Coronavirus-Infektionen in Teilen Japans beigetragen.
- In Frankreich kündigte Präsident Emmanuel Macron eine dreistufige Lockerung der monatelangen Sperrung des Landes an, beginnend an diesem Wochenende mit der Wiedereröffnung von „nicht wesentlichen“ Unternehmen wie Friseuren und Bekleidungsgeschäften, die strenge Distanzierungsregeln einhalten und schließen müssen um 9 Uhr abends.
- Die US-amerikanischen Zentren für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten CDC könnten bald die Dauer der Selbstquarantäne verkürzen, die nach einer möglichen Exposition gegenüber dem Coronavirus empfohlen wird. Das sagte ein Spitzenbeamter am Dienstag. Die Gesundheitsbehörden empfehlen derzeit eine 14-tägige Quarantäne, um die Übertragung des Virus einzudämmen. Es gebe Hinweise darauf, dass die Frist verkürzt werden könnte, wenn Patienten während ihrer Quarantäne auf das Virus getestet werden.
- In Indien ist ein hochrangiges Vorstandsmitglied der Kongresspartei istam Mittwoch an CoViD-19 gestorben, sagte seine Familie, der zweite hochrangige Vertreter der indischen Opposition, der in den letzten Tagen Opfer des Virus geworden war, während die Gesamtzahl der Infektionsfälle im Land die 9,2-Meter-Marke überschritt. Bei Ahmed Patel, ein Parlamentsabgeordneter, der Parteischatzmeister war und der Gandhi-Familie, die die Partei leitet, nahe stand, wurde vor einem Monat CoViD-19 entdeckt: Er starb an einem Multiorgan-Versagen, teilte seine Familie in einer Erklärung mit. (Quelle: The Guardian, 25.11.20)
Türkei meldet wieder mehr
Die Türkei hat erstmals seit Ende Juli wieder alle Corona-Neuinfektionen gemeldet und dadurch einen sprunghaften Anstieg der Zahlen verzeichnet. 28.351 neue Ansteckungen seien innerhalb eines Tages dazugekommen, sagte Gesundheitsminister Fahrettin Koca. Er betonte, dass in diese Zahl alle positiv Getesteten eingerechnet seien und nicht nur jene, die wegen Corona-Symptomen in Behandlung waren. Der türkischen Regierung war vorgeworfen worden, das tatsächliche Ausmaß der Pandemie im Land zu verschleiern, als bekannt wurde, dass positiv Getestete ohne Symptome seit dem 29. Juli gar nicht mehr in der Statistik erschienen. (Quelle: ARD, 25.11.20)
Grafschaft Bentheim: Die Zahlen
33 weitere Infektionen mit dem Coronavirus gibt es laut Kreisverwaltung am Mittwoch in der Grafschaft Bentheim. In Quarantäne befinden sich 1036 Grafschafter. Der Inzidenzwert nach Angaben des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes beträgt 123,2. Seit Beginn der Pandemie zählt der Landkreis 1466 Infektionen. 1139 Menschen gelten inzwischen als wieder genesen. Im Zusammenhang mit Covid-19 werden 33 Todesfälle genannt.
Die 294 aktuelle Fälle teilen sich wie folgt auf, in Klammern die Veränderung zum Vortag:
Bad Bentheim: 34 Fälle (+5);Emlichheim: 11 Fälle (-2); Uelsen: 14 Fälle (-3); Neuenhaus: 21 Fälle (+1); Wietmarschen: 32 Fälle (+4); Nordhorn: 159 Fälle (+12); Schüttorf: 23 Fälle (+1) (Quelle: GN, 25.11.20)
Wilhelmshaven: Über 40 Infektionen in Seniorenheim
In immer mehr Pflegeheimen in Niedersachsen sind Bewohner und Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert. Jetzt ist ein Altenheim in Wilhelmshaven betroffen – dort gibt es 49 Fälle.
Die ersten zwölf Fälle in dem Heim waren Ende vergangener Woche bekannt geworden. Daraufhin hatte das Gesundheitsamt angeordnet, dass die Infizierten in einem abgeschirmten Bereich untergebracht werden müssen. Am Montag nahm das Gesundheitsamt dann von allen Bewohnern und Mitarbeitenden Abstriche. Die Ergebnisse liegen jetzt vor: 37 weitere Bewohner und Mitarbeitende sind positiv getestet worden. Drei Betroffene werden aufgrund ihrer Symptome stationär behandelt. Ein am Dienstag gestorbener Heimbewohner war ebenfalls mit dem Coronavirus infiziert.
„Dieses große Cluster an Corona-Fällen macht mir große Sorgen“, sagte Oberbürgermeister Carsten Feist (parteilos). Er hoffe sehr, dass die Betroffenen einen milden Krankheitsverlauf haben werden. In dem Heim gilt seit Sonnabend ein striktes Besuchsverbot. „Die aktuellen Entwicklungen sind ein deutliches Warnzeichen, das uns mahnt, die Lage ernst zu nehmen“, sagte Feist. Jeder könne durch die drastische Reduzierung seiner Kontakte, durch konsequentes Abstandhalten und Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung einen Beitrag leisten, sich und andere zu schützen.
Außer den neuen 37 Fällen im Seniorenheim meldete das Landesgesundheitsamt für 13 weitere Neuinfektionen in Wilhelmshaven. Damit überschreitet die Stadt eigenen Angaben zufolge erstmals den 50er-Grenzwert – und zwar deutlich. Nach Angaben des Landesgesundheitsamts lag die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner am Mittwoch bei 114,3 Fällen. In der vergangenen Woche hatten mehrere Senioren- und Pflegeheime in den Landkreisen Cloppenburg, Vechta und Osnabrück große Corona-Ausbrüche gemeldet. Auch in anderen Teilen des Landes gab es Corona-Fälle in Pflegeeinrichtungen. (Quelle: NDR, 25.11.20)
Novemberhilfen: Anträge ab sofort möglich
Firmen im Teil-Lockdown und Solo-Selbstständige wie etwa Künstler können ab sofort Anträge auf die Novemberhilfen stellen. Das teilte das Bundeswirtschaftsministerium mit. Das erste Geld soll dann in Form von Abschlagszahlungen ab Ende November fließen – ein Vorschuss auf spätere Zahlungen ohne eine tiefergehende Prüfung.
Konkret sollen Unternehmen einen Abschlag in Höhe von bis zu 50 Prozent ihrer beantragten Summe erhalten, maximal 10.000 Euro. Betroffene können in ihrem Antrag auf die Novemberhilfe angeben, ob sie eine Abschlagszahlung wollen. Die Anträge können über eine bundeseinheitliche IT-Plattform gestellt werden. Der Antrag muss elektronisch durch einen Steuerberater, Wirtschaftsprüfer oder Rechtsanwalt gestellt werden – damit soll Missbrauch vorgebeugt werden. Solo-Selbstständige sind bis zu einem Förderhöchstsatz von 5000 Euro unter besonderen Identifizierungspflichten direkt antragsberechtigt.
Die Anträge auf können bis zum 31. Januar 2021 gestellt werden. Der Bund rechnet mit einem Finanzvolumen von 14 bis 15 Milliarden Euro. Das Geld soll aus einem Topf für laufende Überbrückungshilfen kommen, der aber bei weitem nicht ausgeschöpft ist. Für eine Verlängerung des Teil-Lockdowns bis zum 20. Dezember sind erneut Finanzhilfen geplant – und zwar im Umfang von voraussichtlich 17 Milliarden Euro. (Quelle: Tagesschau, 25.11.20)
Großbritannien: Stärkster Wirtschaftseinbruch seit Jahrhunderten
Großbritannien verzeichnet Regierungsprognosen zufolge in diesem Jahr den größten jährlichen Wirtschaftseinbruch in über drei Jahrhunderten. Der Wirtschaftsrückgang im Jahr 2020 betrage 11,3 Prozent, sagte Finanzminister Rishi Sunak während einer Parlamentssitzung. Sunak prognostizierte eine Erholung der britischen Wirtschaft von 5,5 Prozent im kommenden Jahr, sowie ein Wachstum von 6,6 Prozent im Jahr 2022. Demnach werde die britische Wirtschaft erst im Jahr 2022 zum Vorkrisen-Niveau zurückkehren.
Sunak kündigte zudem an, Hilfen für Entwicklungsländer zu kürzen. Fünf ehemalige Premierminister des Landes sowie zahlreiche Hilfsorganisationen protestierten gegen die Ankündigung. David Cameron sprach etwa von einem „moralischen, strategischen und politischen Fehler“. (Quelle: Tagesschau, 25.11.20)
Verbesserte Corona-Warn-App zum Download bereit
Die offizielle Corona-Warn-App des Bundes steht in einer verbesserten Variante zum Herunterladen bereit. Die aktuelle Version 1.7 ist im Google Play Store und dem App Store von Apple erschienen. Mit dem Update kann die Risikoüberprüfung nun mehrmals täglich erfolgen. Bislang erfolgte die Aktualisierung nur einmal am Tag. Außerdem erhalten positiv getestete Nutzer mit der aktuellen Version eine Erinnerung, wenn sie ihr Testergebnis noch nicht geteilt haben sollten.
Die im Juni gestartete Warn-App des Robert Koch-Instituts (RKI) kann messen, ob sich Handynutzer über eine längere Zeit näher als etwa zwei Meter gekommen sind. Ist ein Nutzer positiv getestet worden und hat dies in der App geteilt, meldet sie anderen Anwendern, dass sie sich in der Nähe eines Infizierten aufgehalten haben. (Quelle: Tagesschau, 25.11.20)
Litauen verlängert Teil-Lockdown bis kurz vor Weihnachten
Litauens amtierende Regierung hat den Teil-Lockdown bis zum 17. Dezember verlängert. Gastronomische Betriebe dürfen damit weiter nur noch außer Haus verkaufen, Freizeit-, Kultur-, Unterhaltungs- und Sportstätten bleiben weitestgehend geschlossen sowie Veranstaltungen und Versammlungen an öffentlichen Orten untersagt. Weiter gilt eine Maskenpflicht in fast allen öffentlichen Räumen.
Die Regierung lockerte aber die Beschränkungen für Museen und Galerien, die ab 10. Dezember von Gruppen von nicht mehr als zwei Personen (außer Familien) besucht werden dürfen. Sie müssen dabei aber sicherstellen, dass für jeden Besucher eine Fläche von 10 Quadratmetern zur Verfügung steht und Abstandsregeln gelten. (Quelle: Tagesschau, 25.11.20)
Bund-Länder-Beratung: Offenbar Einigung beim Thema Einzelhandel
Laut der Nachrichtenagentur dpa gibt es bei den Beratungen von Bund und Ländern zum Punkt Einzelhandel eine Einigung. So soll künftig gelten, dass sich in kleineren und mittleren Geschäften mit einer Verkaufsfläche von bis zu 800 Quadratmetern höchstens eine Person pro 10 Quadratmetern Verkaufsfläche befinden soll.
In größeren Geschäften mit einer Verkaufsfläche ab 801 Quadratmetern insgesamt wie Kaufhäusern ist folgendes geplant: Bis zu einer Fläche von 800 Quadratmetern soll sich höchstens eine Person pro 10 Quadratmetern befinden – auf der 800 Quadratmeter übersteigenden Fläche höchstens eine Person pro 20 Quadratmetern.
Außerdem soll im Groß- und Einzelhandel die Maskenpflicht erweitert werden. Sie soll künftig auch vor Einzelhandelsgeschäften und auf Parkplätzen gelten. Die Bevölkerung wird außerdem aufgerufen, die Weihnachtseinkäufe möglichst auch unter der Woche zu tätigen. (Quelle: Tagesschau, 25.11.20)
Österreich startet Anfang Dezember mit Massentests der Bevölkerung
Österreichs freiwillige Corona-Massentests in der Bevölkerung starten nach Angaben von Bundeskanzler Sebastian Kurz am ersten Dezemberwochenende. Zunächst führen die Bundesländer Tirol und Vorarlberg bei ihren rund 1,1 Millionen Einwohnern die großflächige Testaktion nach dem Vorbild der Slowakei und Südtirol durch. Termine für die anderen Bundesländer sollen dann folgen.
Außerdem sollen in Österreich am ersten Dezember-Wochenende Tests für bestimmte Berufsgruppen wie Lehrer und Polizisten stattfinden. Geplant ist, möglichst viele Einwohner mit Antigen-Schnelltests auf den Erreger Sars-CoV-2 zu testen. Um das Risiko falsch positiver Tests zu minimieren, soll es Nachtestungen geben.
In Österreich sind seit Anfang November wegen der drohenden Überfüllung der Intensivstationen in der Corona-Pandemie Kultur, Gastronomie und Freizeiteinrichtungen geschlossen, seit Mitte November auch Schulen und die meisten Geschäfte. Auch Ausgangsbeschränkungen gelten in dem vorläufig bis zum 7. Dezember herrschenden sogenannten Lockdown. Der Anstieg der Neuinfektionen hat sich seitdem etwas verlangsamt, bewegt sich aber weiter auf hohem Niveau. (Quelle: BR, 25.11.20)
Italien: Geburtenrate sinkt
Die italienische Geburtenrate sinkt einer Prognose zufolge wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr auf einen historischen Tiefstand. „Das Klima von Angst und Ungewissheit sowie finanzielle Schwierigkeiten“ könnten dazu führen, dass im Jahr 2020 in Italien nur 408.000 Babys zur Welt kommen, sagte der Leiter der Statistikbehörde, Gian Carlo Blangiardo.
Bereits im vergangenen Jahr war mit 420.000 Geburten die niedrigste Rate seit 150 Jahren registriert worden. Auch für das kommende Jahr geht die Behörde von einem weiteren Rückgang aus: Lediglich 393.000 Babys könnten demnach im Jahr 2021 geboren werden. Blangiardo sprach von einer „demografischen Rezession“ seit 2015, die „in der italienischen Geschichte beispiellos ist“. (Quelle: BR, 25.11.20)
DJV: Polizei muss Feindesliste von Corona-Leugnern ernst nehmen
Der Deutsche Journalistenverband (DJV) hat die Ermittlungsbehörden aufgefordert, die Bedrohung durch sogenannte Corona-Leugner und Querdenker ernst zu nehmen. Zuletzt seien in Chatgruppen der Gegner der Corona-Maßnahmen sogenannte Feindeslisten mit den Namen von gut 170 Journalisten, Politikern und Menschen, die sich unter anderem gegen Antisemitismus und Rassismus engagieren, aufgetaucht, teilte der DJV mit.
Der DJV-Bundesvorsitzende Frank Überall erklärte, solche Listen seien zuletzt beim sogenannten NSU 2.0 aufgetaucht. „Das ist ein übler Versuch der Einschüchterung für diejenigen, die auf den Listen stehen und damit als Ziele für Drohungen, Beleidigungen und Schlimmeres markiert werden.“ Schon allein auf einer solchen Liste zu stehen, könne für Journalisten bedrohlich sein und könne auch bei anderen möglicherweise zur Selbstzensur führen, um erst gar nicht auf einer solchen Liste zu landen.
Überall forderte, die Corona-Protestbewegung genau zu beobachten. „Neben berechtigter Kritik an den Maßnahmen sehen wir leider zunehmend Antisemitismus, Rassismus, Verschwörungsideologien und Demokratiefeindlichkeit, die sich auch in verbalen und körperlichen Angriffen auf Journalisten bahnbrechen“, erklärte er.
(Qelle: ARD, 25.11.20)
Griechenland: Abgeordnete gehen in den Corona-Einsatz
Mehr als 20 griechische Parlamentarier, die ausgebildete Ärzte sind, haben sich zum Corona-Einsatz in griechischen Krankenhäusern verpflichtet. Den Auftakt hatte Anfang der Woche der Lungenarzt Giorgos Lamproulis gemacht. Der Abgeordnete der griechischen Kommunistischen Partei (KKE) bat den Parlamentspräsidenten, ihn vorübergehend von seinen Aufgaben als Vize-Präsident des Amtes zu entbinden. Stattdessen wolle er im staatlichen Krankenhaus der nordgriechischen Stadt Larisa arbeiten. Gleichzeitig rief er seine Arzt-Kollegen im Parlament dazu auf, es ihm gleichzutun.
Im Laufe der Woche meldeten sich daraufhin weitere 20 der 300 Abgeordneten aller Parteien für den außerdienstlichen Einsatz, darunter Radiologen, Mikrobiologen und Chirurgen. „Ich bin der Ansicht, dass mein Platz jetzt bei meinen Kollegen, bei den Ärzten und dem Pflegepersonal ist“, hatte Lamproulis zur Begründung seines Entschlusses laut griechischen Medien erklärt.
Gesundheitsminister Vassilis Kikilias, selbst Arzt, würdigte den Einsatz der Abgeordneten. Das griechische Parlament hatte bereits aus Parlamentsmitteln Geld für 50 zusätzliche Corona-Intensivbetten bereitgestellt.Die Parlamentarier, die sich nun zum Dienst meldeten, würden je nach Spezialisierung eingesetzt – und sei es, um ihre Kollegen in den staatlichen Krankenhäusern als Dermatologen und Kinderärzte zu entlasten. (Quelle>: TSP, 25.11.20)
Lauterbach: Teil-Lockdown wirkt weit schwächer als erwartet
Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hat zugegeben, dass der derzeitige Teil-Lockdown die Infektionszahlen bei weitem nicht so senkt wie erwartet. „Er wirkt etwa halb so stark, wie wir gerechnet haben“, sagte Lauterbach am Mittwoch im ARD-„Morgenmagazin“. Grund dafür seien neue Infektionsherde etwa in Schulen. Um dort Neuansteckungen zu verhindern, solle es nach Möglichkeit Wechselunterricht geben. „Das gelingt uns für die Fachhochschulen, für die Universitäten geben wir es jetzt für alle vor. Das muss auch an den Schulen möglich sein“. Bund und Länder beraten am Nachmittag über das weitere Vorgehen zur Bekämpfung der Pandemie.
Lauterbach (SPD) unterstützt die sich abzeichnende Verschärfung und Verlängerung der Corona-Maßnahmen. „Sonst kommen wir nicht hin“, sagte er. Ausnahmen an Weihnachten müssten aber möglich sein. „Wir müssen unsere Maßnahmen ja auch vermitteln“, sagte Lauterbach.
Um ein gemeinsames Weihnachtsfest zu ermöglichen, sollten sich alle „zusammennehmen“, empfahl der Mediziner. Konkret bedeute das eine Vorquarantäne vor den Festtagen und „nicht so viel shoppen“. „Das Geschenk müssen wir selbst sein und nicht das, was wir mitbringen“, sagte Lauterbach. Weihnachten dürfe den Menschen nicht als das Fest in Erinnerung bleiben, an dem sie Angehörige wegen des Virus verloren haben, warnte er. (Quelle: TSP, 25.11.20)
Emsland: Offizielle Fallzahlen am Mittwoch, 25.11.2020, 09:00 Uhr
In den letzten 24 Stunden gab es in Papenburg im Emsland ein weiteres CoViD-19-Todesopfer, und es wurden 47 weitere Neuinfektionen gemeldet. Die Zahl der als genesen Geltenden stieg auf jetzt insgesamt 2.730 Genesene (+37).
Die heute gemeldete Gesamtzahl aller Infektionen in der Pandemie beträgt damit 3.382 (+ 47); daraus ergibt sich ein Quotient pro 100.000 von 1.037,4. Im Emsland sind folglich 609 (+10) Menschen akut an CoViD-19 erkrankt. 2.030 (+80) Kontaktpersonen sind in Quarantäne.
Laut DIVI werden in den emsländischen Krankenhäuser aktuell 8 (+/-0) CoViD-19-Erkrankte intensivmedizinisch behandelt; eine Person (+/-0) von ihnen wird invasiv beatmet. Zum Vergleich: In der etwa halb so großen Grafschaft Bentheim werden gegenwärtig 7 (+/-0) CoVid-19-Erkrankte intensivmedizinisch versorgt, von denen 2 (unverändert) invasiv beatmet werden.
In Lingen (Ems) liegt die Gesamtzahl der Infizierten seit Pandemieausbruch unverändert bei aktuell 421 (+3) Menschen. 344 (+2) von ihnen gelten als genesen. Das führt für die Stadt zu aktuell 70 (+1) akut Erkrankten.
Kommune |
Anzahl der bestätigten Fälle |
davon genesen |
Verstorbene |
Aktuell |
Samtgemeinde Dörpen |
127 |
96 |
1 |
30 |
Einheitsgemeinde Emsbüren |
52 |
48 |
0 |
4 |
Samtgemeinde Freren |
140 |
103 |
9 |
28 |
Einheitsgemeinde Geeste |
96 |
80 |
0 |
16 |
Stadt Haren (Ems) |
251 |
214 |
1 |
36 |
Stadt Haselünne |
153 |
142 |
0 |
11 |
Samtgemeinde Herzlake |
98 |
76 |
0 |
22 |
Samtgemeinde Lathen |
216 |
174 |
0 |
42 |
Samtgemeinde Lengerich |
72 |
61 |
1 |
10 |
Stadt Lingen (Ems) |
421 |
344 |
7 |
70 |
Stadt Meppen |
383 |
330 |
9 |
44 |
Samtgemeinde Nordhümmling |
136 |
114 |
0 |
22 |
Stadt Papenburg |
456 |
318 |
5 |
133 |
Einheitsgemeinde Rhede (Ems) |
13 |
12 |
0 |
1 |
Einheitsgemeinde Salzbergen |
51 |
46 |
1 |
4 |
Samtgemeinde Sögel |
309 |
254 |
0 |
55 |
Samtgemeinde Spelle |
68 |
45 |
2 |
21 |
Einheitsgemeinde Twist |
72 |
63 |
2 |
7 |
Samtgemeinde Werlte |
268 |
210 |
6 |
52 |
Gesamt* |
3382 (+47) |
2730 (+37) |
44 (+1) |
|
Aktuelle Covid-19-Fälle |
608 |
Niedersachsen-Zahlen
Nach Angaben des Landesgesundheitsamts Niedersachsen (NLGA) ist Stand Mittwoch, 9 Uhr, die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus in Niedersachsen in den vergangenen 24 Stunden um 1.304 gestiegen. Damit sind bisher in Niedersachsen 66.467 Infektionenlabordiagnostisch bestätigt und dem Landesgesundheitsamt gemeldet worden.
Zudem sind beim NLGA 1.075 Todesfälle im Zusammenhang mit Corona-Infektionen registriert. Das sind 34 mehr als gestern. Landesweit liegt die Sieben-Tages-Inzidenz bei 101,1 Fällen je 100.000 Menschen. (Quelle: NDR, 25.11.20)
Stadt und Landkreis Osnabrück stellen auf Clustermodell um

Die Schulen in Stadt und Landkreis Osnabrück stellen ab sofort auf das sogenannte Clustermodell um. Das berichtet NDR 1 Niedersachsen. Bei einem Coronafall in einer Schulkasse wird demnach die komplette Klasse in Quarantäne geschickt. So könnten mögliche Infektionsketten so schnell wie möglich unterbrochen werden, heißt es vom Landkreis. Bisher waren die einzelnen Kontakte der Infizierten aufwendig verfolgt worden. Die Schule wechselt außerdem automatisch ins Szenario B, sobald eine Schulkasse geschlossen in Quarantäne ist. Der Präsenzunterricht findet dann in geteilten Klassen im Wechsel statt. (Quelle: NDR, 25.11.20)
Deutschland-Zahlen
Das Robert Koch-Institut hat binnen 24 Stunden 410 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert. Damit ist am Mittwoch (Stand: 25. 11., 0.00 Uhr) ein neuer Höchstwert erreicht worden. Die Gesamtzahl der Todesfälle steigt damit auf 14.771. Der bislang höchste Stand war Mitte April mit 315 gemeldeten Todesfällen binnen eines Tages verzeichnet worden.
Auch die Zahl der gemeldeten Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden steigt – sie lag am Mittwoch bei 18.633. Das waren gut 1.000 Fälle mehr als vor einer Woche. Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie insgesamt 961.320 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Schätzungseweise 656.400 Menschen sollen inzwischen genesen sein. Das sogenannte Sieben-Tage-R lag zuletzt unverändert bei 0,97. Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch knapp 100 weitere Menschen anstecken. (Quelle: RKI, 25.11.20)
Drosten: Bei Symptomen soziale Situationen meiden
Zum Vermeiden weiterer Corona-Fälle sollten Menschen mit milden Erkältungssymptomen aus Expertensicht auch dann zu Hause bleiben, wenn der Hausarzt keinen Anlass für einen Test sieht. Dazu hat der Virologe Christian Drosten in der am Dienstag veröffentlichten Folge des „Coronavirus-Update“ bei NDR-Info aufgerufen. „Man soll nicht krank und auch nicht kränklich zur Arbeit gehen, selbst wenn der Hausarzt gesagt hat, das testen wir jetzt mal nicht.“ Prinzipiell sollten Betroffene sich demnach in der aktuellen Phase der Pandemie auch schon mit einem Kratzen im Hals oder einer laufenden Nase nicht mehr in soziale Situationen begeben.
Hintergrund sind auch kürzlich geänderte Empfehlungen des Robert Koch-Instituts (RKI), die angesichts begrenzter Laborkapazitäten auf den Einsatz von Tests vor allem bei Menschen mit deutlichen Symptomen wie Lungenentzündung oder Geruchs- und Geschmacksverlust abzielen. Menschen, die trotz Symptomen nicht getestet werden können, sollen sich nach RKI-Empfehlung fünf Tage zu Hause isolieren und dies erst nach weiteren 48 Stunden ohne Symptome beenden. Drosten sagte, es wäre wichtig, wenn möglichst bald jeder mit leichten Symptomen ein Schnelltest-Ergebnis bekommen könnte, etwa beim Hausarzt. Solche Tests dürfen bisher nur von Fachpersonal eingesetzt werden. Sie gelten als weniger empfindlich als PCR-Tests.
Schnelltests halte er für „ein ganz wichtiges neues Werkzeug“ in der Bekämpfung der Pandemie, bekräftigte Drosten. Es müsse bei dem Thema jetzt mit vereinten Kräften vorwärts gehen, damit die Tests angewendet werden, bevor die große Winter-Welle vorbei sei. „Man muss die jetzt benutzen.“ Der Vorschlag, den er und auch andere Experten machten, sei, Schnelltests vorrangig bei Patienten mit Symptomen einzusetzen, schilderte der Virologe. Am besten sollten sie in den ersten fünf Tagen nach Symptombeginn eingesetzt werden.
Für bevölkerungsweite Tests in Deutschland hält der Experte Schnelltests aus mehreren Gründen für ungeeignet: Unter anderem seien derzeit zu viele falsch positive Ergebnisse zu erwarten – was bedeute, dass relativ viele Leute zu Unrecht in Isolierung müssten. Lohnend könne eher der gezielte Einsatz in Hotspots sein, so der Charité-Wissenschaftler. Er und sein Team hätten die Verlässlichkeit von Schnelltests mehrerer Hersteller überprüft, auch andere Labore arbeiteten daran. Als erster Staat hatte die Slowakei kürzlich Corona-Massentests im ganzen Land durchgeführt. (Foto: wikipedia CC Attribution 3.0 Unported; Quelle: TSP, 25.11.20)
Bahn mit großen wirtschaftlichen Problemen
Die zweite Corona-Welle verschärft einem Zeitungsbericht zufolge die wirtschaftlichen Probleme der Deutschen Bahn massiv. Die Fernzüge seien derzeit im Schnitt nur noch zu 20 Prozent ausgelastet, die Regionalzüge zu 55 bis 60 Prozent, schreibt die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Auch deshalb steuere der bundeseigene Konzern dieses Jahr auf einen Rekordverlustvon 5,6 Milliarden Euro zu.
Die Zahl gehe aus den Unterlagen für die Aufsichtsratssitzung am 9. Dezember hervor, berichtet das Blatt weiter. Zum Halbjahr hatte die Bahn ein Minus von 3,7 Milliarden Euro ausgewiesen. Um die Verluste auszugleichen, hat die Bundesregierung der Bahn im Konjunkturpaket vom Juni eine Aufstockung des Eigenkapitals um fünf Milliarden Euro versprochen. (Quelle: WELT, 25.11.20)
Bund und Länder diskutieren vor Corona-Gipfel über Bahnreisen
Vor dem Corona-Gipfel von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Länderregierungschefs am Mittwoch wird auch über Maßnahmen für mehr Abstand zwischen Bahnreisenden beraten. Die Sitzplatzkapazität solle „deutlich erhöht“ werden, heißt es in der jüngsten Beschlussvorlage, die am späten Dienstagabend vorlag. Parallel dazu solle „die Reservierbarkeit beschränkt“ werden. Konkret ist davon die Rede, dass im Winter grundsätzlich nur noch alle Fensterplätze buchbar sein sollten.
Die Gangplätze sollten hingegen im Reservierungssystem größtenteils geblockt werden und damit nicht mehr buchbar sein, heißt es weiter. In allen Zügen sollten nur noch ein Platz pro Doppelsitz, bei Sitzgruppen mit Tisch nur noch die diagonal gegenüberliegenden Plätze und in Abteilen mit sechs Plätzen nur noch zwei davon reservierbar sein. Für gemeinsam reisende Bahnkunden wiederum solle es Bereiche geben, in denen auch nebeneinander liegende Sitzplätze reserviert werden könnten.
(Quelle WELT, 25.11.20)
Zusammenfassung am Abend
- Die 16 Bundesländer in Deutschland werden voraussichtlich während der Weihnachtszeit private Treffen von maximal 10 Personen genehmigen. Dies geht aus einem Entwurf eines Vorschlags hervor, der am Mittwoch von den Ministerpräsidenten und der Bundeskanzlerin Angela Merkel erörtert werden soll.
Der Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, sagte, er sei zuversichtlich, dass die Maßnahmen verabschiedet würden, während zwei Ministerpräsidenten sagten, es bestehe eine weitere breite Vereinbarung, ein nationales „Lockdown Light“ bis zum 20. Dezember zu verlängern, um Familientreffen zu ermöglichen.
- In Frankreich kündigte Präsident Emmanuel Macron eine dreistufige Lockerung des langen Lockdown des Landes an, beginnend an diesem Wochenende mit der Wiedereröffnung von „nicht wesentlichen“ Unternehmen wie Friseuren und Bekleidungsgeschäften, die strenge Distanzierungsregeln einhalten und schließen müssen um 9 Uhr abends.
Kirchen und einige kulturelle Einrichtungen können ab dem 1. Dezember mit maximal 30 Besuchern wiedereröffnet werden, und die Menschen dürfen in einem Umkreis von 20 km um ihre Häuser und bis zu drei Stunden lang trainieren die aktuellen 1 km, eine Stunde Grenzen.
Vorausgesetzt, die Infektionszahlen sind auf etwa 5.000 pro Tag gesunken, wird die Sperrung am 15. Dezember offiziell aufgehoben, um Urlaubsreisen zu ermöglichen, sagte Macron – obwohl eine landesweite Ausgangssperre von 21.00 bis 07.00 Uhr außer am 24. und 31. Dezember und allen privaten festlichen Versammlungen in Kraft sein würde Es wird erwartet, dass strenge Distanzierungsregeln eingehalten werden.
Eine dritte Phase könnte ab dem 20. Januar beginnen, sagte Macron, wenn Bars, Restaurants und Clubs wiedereröffnet werden könnten.
- In Großbritannien können sich Familien über Weihnachten in Gruppen mit drei Haushalten jeder Größe versammeln, was Wissenschaftler warnt, dass die Zahl der Coronavirus-Fälle fast zwangsläufig steigen wird. Die Minister sagten, die „Weihnachtsblasen“ würden von den Menschen verlangen, ein „persönliches Urteil“ über das Risiko für ältere Verwandte und andere zu fällen. Die neuen Regeln ermöglichen es den Menschen, sich vom 23. bis 27. Dezember frei zu bewegen, unabhängig davon, in welcher lokalen Ebene der Covid-Beschränkungen sie leben. Die Entspannung endet am 28. Dezember, und alle Bereiche werden sofort zu ihren vorherigen Covid-Regeln zurückkehren, auch über neue Jahr.
- In Spanien plant die Regierung, private Feiern auf sechs Personen zu beschränken und eine Ausgangssperre von 1 bis 6 Uhr für Heiligabend und Silvester festzulegen, wie aus einem bekannt gewordenen internen Dokument hervorgeht. „In Bezug auf Familienfeiern empfehlen wir, dass sie auf Mitglieder desselben Haushalts beschränkt sind. Sollte es einen externen Gast geben, der normalerweise nicht mit der Familie zusammenlebt, sollten maximal sechs Personen an den Versammlungen teilnehmen, und es müssen vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden “, heißt es in dem Entwurf.
- In Finnland führt die Hauptstadt Helsinki nach einem starken Anstieg der Anzahl von Coronavirus-Fällen strenge Beschränkungen ein. Gymnasien, Bibliotheken und Schwimmbäder müssen geschlossen und öffentliche Veranstaltungen endgültig verboten werden. Die finnische Premierministerin Sanna Marin warnte am Montag, dass ein neuer Ausnahmezustand ausgerufen werden könnte, wenn sich regionale Maßnahmen als unwirksam erweisen würden.
- In Schweden, dessen bisheriger Anti-Lockdown-Ansatz internationale Aufmerksamkeit erregt hat, kritisieren die Gesundheitsämter des Landes „schwerwiegende Mängel“ in Pflegeheimen, die fast die Hälfte der 6.400 schwedischen Covid-19-Todesfälle ausmachen.
- Die stellvertretende Ministerpräsidentin Russlands, Tatiana Golikova, sagte am Dienstag, die Coronavirus-Situation des Landes werde mit Beginn des Herbstes und Winters viel „komplizierter“. Russland verzeichnete am Montag einen Rekord von 25.173 Neuinfektionen pro Tag. (Quelle: The Guardian, 24.11.20)
Hamburg: Christen reservieren Weihnachtsgottesdienste
Auch in diesem Jahr müssen Hamburger nicht auf den Weihnachtsgottesdienst verzichten. Die Gemeinden bieten diese auch in Zeiten von Corona an – jedoch anders als gewohnt.
Gut vier Wochen vor Heiligabend können bei vielen evangelischen Gemeinden in Hamburg schon Plätze im Weihnachtsgottesdienst reserviert werden. Rund 80 Prozent der Gemeinden in den Kirchenkreisen Hamburg-West/Südholstein und Hamburg-Ost arbeiteten mit Anmeldungen, erklärte eine Kirchensprecherin. Man könne sich über das Internet, per Mail oder telefonisch anmelden. Viele Gemeinden bieten mehrere verkürzte Gottesdienste an, um einer größeren Zahl von Menschen die Gelegenheit zum Besuch zu geben. Ob alle Interessierten einen Platz bekommen, sei noch nicht abzusehen.
Tatsächlich sind bereits mehrere Christvespern im Michel „ausverkauft“, wie es auf der Internetseite der Gemeinde heißt. Aktuell gebe es noch Karten für die Gottesdienste um 12, 13 und 23 Uhr, teilte eine Sprecherin mit. Allerdings findet nur die 12-Uhr-Christvesper im Michel statt, die beiden anderen Gottesdienste im Freien auf dem Kirchplatz. Bislang habe die Gemeinde nur jeweils 200 Plätze angeboten, insgesamt 1.600 an Heiligabend. Sollten der Hamburger Senat und die Nordkirche keine konkrete Obergrenze festlegen, könnten eventuell noch mehr Tickets vergeben werden.
Die Kirchensprecherin empfahl, auf andere Gemeinden in der Nähe auszuweichen, sollte ein besonders begehrter Gottesdienst ausgebucht sein. Die Auferstehungsgemeinde in Hamburg-Lurup plant einen Gottesdienst im Stadion, um mehr Besucher zulassen zu können. Die Markus-Gemeinde in Hohenhorst/Rahlstedt hat ein Kitagelände, einen Parkplatz und eine Auffahrt zu einem Altenheim als Veranstaltungsorte gewählt.
Auch die meisten katholischen Gemeinden setzen auf ein Anmeldesystem. Zwei Gottesdienste im Hamburger Mariendom sollen an Heiligabend auf dem Vorplatz gefeiert werden, und zwar die um 12 und 13 Uhr, wie ein Sprecher des Erzbistums sagte. Zwei weitere Gottesdienste finden in der Kirche statt, ebenso die Christmette um 23 Uhr mit Erzbischof Stefan Heße. Während normalerweise 500 Menschen im Mariendom Platz finden, sind es unter Beachtung der Abstandsregeln nur 80 bis 90. Wegen der begrenzten Kapazität wollen auch viele katholische Gemeinden mehrere Gottesdienste feiern. Als Ziel habe Erzbischof Heße ausgegeben, dass jeder, der einen Gottesdienst besuchen wolle, dies auch könne. (Quelle: t-online, 24.11.20)
Bundesländer bitten Arbeitgeber um Betriebsferien oder Homeoffice-Lösungen
Die Ministerpräsidenten der Länder bitten bei ihrer Einigung auf einheitliche Kontaktregeln Arbeitgeber um Unterstützung bei Feiertagslösungen. Diese sollten prüfen, ob die Unternehmen entweder durch Betriebsferien oder großzügige Homeoffice-Lösungen vom 23. Dezember bis 1. Januar geschlossen werden könnten
Im selben Zeitraum können laut einem Beschlussentwurf der Länder für die Beratungen mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) an diesem Mittwoch Treffen mit zwei Haushalten bis maximal zehn Personen ermöglicht werden. Kinder bis 14 Jahren seien hiervon ausgenommen.
Empfohlen werde vor Weihnachtsbesuchen zudem eine mehrtägige Selbstquarantäne. „Dies kann durch ggf. vorzuziehende Weihnachtsschulferien ab dem 19.12.2020 unterstützt werden“, heißt es in der Beschlussvorlage. Damit solle die Gefahr von Corona-Infektionen im Umfeld der Feierlichkeiten so gering wie möglich gehalten werden.
Die Ausnahmen für Weihnachten und Silvester sollen demnach auch von strengen Kontaktregeln um die Feiertage herum gestützt werden. „Private Zusammenkünfte mit Freunden, Verwandten und Bekannten sind auf den eigenen und einen weiteren Haushalt, jedoch in jedem Falle auf maximal fünf Personen zu beschränken“, heißt es mit Blick auf mögliche Beschränkungen ab dem 1. Dezember. Auch hiervon sollen Kinder bis 14 Jahre ausgenommen werden. (Quelle: Tagesspiegel, 24.11.20)
Bund will sich für 2021 rund 130 Millionen Schnelltests sichern
Der Bund will für das neue Jahr weiteren Nachschub an Corona-Schnelltests organisieren, die künftig deutlich öfter eingesetzt werden sollen. Ziel sei, für das erste Quartal 2021 rund 60 Millionen Tests für Deutschland zu sichern, wie die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag vom Gesundheitsministerium erfuhr. Für das zweite Quartal sollen 40 Millionen Antigen-Tests folgen, dann bis Jahresende weitere 30 Millionen. Die Tests sollen prioritär im Gesundheitswesen und der Pflege eingesetzt werden.(Quelle: TSP, 24.11.20)
Bundesländer setzen auf Weiterentwicklung der Corona-App
Das C in der Corona-Eselsbrücke bekommt mehr Aufmerksamkeit: Die Länder setzen im Kampf gegen das Coronavirus auch auf eine Weiterentwicklung der staatlichen Warn-App. In den kommenden sechs Wochen werde die Anwendung drei weitere Updates erhalten, heißt es in einem der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag vorliegenden Beschlussentwurf der Länder für die Beratungen mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) an diesem Mittwoch.
Vorgesehen seien ein einfacherer Warnprozess, automatische Erinnerungen zur Information von Kontaktpersonen nach einem positiven Test und eine Mini-Übersicht (Dashboard) mit aktuellen Informationen zum Infektionsverlauf. Zudem solle die Messgenauigkeit durch eine geplante technische Umstellung verbessert werden. Die Intervalle für eine Benachrichtigung über eine Warnung sollen verkürzt werden.
„Weitere Umsetzungen, wie die Einbindung eines Kontakttagebuchs und einer digitalen Anmeldefunktion für Gaststätten und bei Veranstaltungen werden aktuell geprüft und wenn möglich zeitnah in 2021 umgesetzt“, heißt es in dem Länder-Papier weiter. Dazu solle es Gespräche von Bund und Ländern unter anderem mit den App-Entwicklern, Wissenschaftlern und Datenschützern geben. (Quelle: TSP, 24.11.20)
Niedersachsen: Städte wollen Einzelhandel helfen
Auch die Innenstädte in Niedersachsen wollen trotz der Corona-Krise vom Vorweihnachtsgeschäft profitieren. Angesichts der geschlossenen Gastronomie dürfte das schwieriger werden.
Der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Niedersachsen-Bremen, Mark Alexander Krack sagte, dass Aktionen mit Blick auf den sogenannten Black Friday und die Adventszeit ein wichtiger „Impulsgeber für den stationären Handel in den Innenstädten“ sein könnten. Trotz der geöffneten Geschäfte leide auch der Handel unter dem Teil-Lockdown.
Derzeit verzeichnen die Städte nach Daten des Handelsverbands weiterhin zwischen 40 und 50 Prozent weniger potenzielle Käufer. Der Umsatz fällt Krack zufolge besonders im Innenstadtbereich um 30 bis 40 Prozent geringer aus. Bonus-Aktionen wie in Meppen oder Stadtgutscheine wie in Braunschweig könnten Umsätze in der eigenen Stadt halten. Für Krack sind sie ein effizientes Hilfsmittel, um das deutliche Zeichen zu setzen, „wir tun etwas“.
In Meppen im Landkreis Emsland verschenken der Stadtmarketingverein (WiM) und der Verein für Wirtschaft und Werbung (VWW) beim Kauf eines Meppener Einkaufsgutscheins einen Shopping-Bonus von zehn Prozent. „Mit dieser Aktion wollen wir dem Einzelhandel unter die Arme greifen“, sagte Ansgar Limbeck, Geschäftsführer des Stadtmarketingvereins, kurz vor dem Start der Aktion, für die seit Mitte November ein Budget von 20.000 Euro zur Verfügung stand.
In Braunschweig werden seit rund drei Wochen Stadtgutscheine angeboten, die den lokalen Händlern helfen sollen. Davon sind mehr als 2.000 Exemplare mit einem Gesamtwert von über 75.000 Euro verkauft, sagte eine Sprecherin des Stadtmarketings in einer ersten Bilanz. Darunter seien auch einige Großbestellungen von Unternehmen, die beispielsweise ihren Mitarbeitern eine Freude machen möchten.
Aus Sicht des Handelsverbands Niedersachsen-Bremen haben die Innenstadt-Händler längst verstanden, dass bei den bevorstehenden Rabatt-Tagen „Black Friday“ und „Cyber Monday“ nicht um einen Kampf gegen das Online-Geschäft geht. „Beides muss zwingend zusammengedacht werden“, sagte Geschäftsführer Krack. Auch für den Städte- und Gemeindebund sollten die Innenstädte mehr gute Ideen umsetzen. Sie müssten dabei wieder Vielfalt darstellen und besser, schneller und kreativer als der reine Online-Handel werden, sagte Sprecher Thorsten Bullerdiek.
Trotz der Corona-Krise rechnete der Handelsverband Deutschland (HDE) kürzlich mit Rekordumsätzen im deutschen Einzelhandel an den bevorstehenden Rabatt-Tagen. Insgesamt könnten die Verbraucher bei der Schnäppchenjagd Ende November rund 3,7 Milliarden Euro ausgeben, prognostizierte der HDE in der vergangenen Woche. Das wären 18 Prozent mehr als im Vorjahr. Der „Black Friday“ findet in diesem Jahr am 27. November statt, der „Cyber Monday“ drei Tage später am 30. November. (Quelle: NDR. 24.11.20)
Niedersachsen-Zahlen
Nach Angaben des Landesgesundheitsamts Niedersachsen (NLGA) ist Stand Dienstag, 9 Uhr, die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus in Niedersachsen in den vergangenen 24 Stunden um 762 gestiegen. Bisher sind in Niedersachsen 65.163 Infektionen labordiagnostisch bestätigt und dem Landesgesundheitsamt gemeldet worden. Zudem sind beim NLGA 1.041 Todesfälle im Zusammenhang mit Corona-Infektionen registriert. Das sind 22 mehr als gestern. Die Zahl der als genesen eingestuften Patienten liegt bei 44.061. Das sind 827 mehr als am Vortag. Deren Anteil an der Gesamtzahl der Infektionen liegt nun bei rund 67,6 Prozent. Die Zahl der Genesenen kann den Meldedaten nicht direkt entnommen werden. Es handelt sich um einen Schätzwert. Der 7-Tage-Inzidenzwert pro 100.000 Einwohner ist gegenüber gestern gesunken und liegt im Landesdurchschnitt in Niedersachsen bei 101,9. (Quelle: NDR, 24.11.20)
📌 Emsland: Offizielle Fallzahlen am Dienstag, 24.11.2020, 09:00 Uhr
In den letzten 24 Stunden gab es Emsland keine neuen CoViD-19-Toten. und es wurden lediglich 28 weitere Neuinfektionen gemeldet. Die Zahl der als genesen Geltenden stieg auf jetzt insgesamt 2.693 Genesene (+49).
Die heute gemeldete Gesamtzahl aller Infektionen in der Pandemie beträgt damit 3.335 (+ 28); daraus ergibt sich ein Quotient pro 100.000 von 1.023,0. Im Emsland sind folglich 599 (-21) Menschen akut an CoViD-19 erkrankt. 1.960 (-60) Kontaktpersonen sind in Quarantäne.
Laut DIVI werden in den emsländischen Krankenhäuser aktuell 8 (+/-0) CoViD-19-Erkrankte intensivmedizinisch behandelt; 1 (+3) von ihnen wird invasiv beatmet. Zum Vergleich: In der etwa halb so großen Grafschaft Bentheim werden gegenwärtig 7 (+3) CoVid-19-Erkrankte intensivmedizinisch versorgt, von denen 2 (-1) invasiv beatmet werden.
In Lingen (Ems) liegt die Gesamtzahl der Infizierten seit Pandemieausbruch unverändert bei aktuell 418 (+/-0) Menschen. 342 (+2) von ihnen gelten als genesen. Das führt für die Stadt zu aktuell 69 (-2) akut Erkrankten.
Kommune |
Anzahl der bestätigten Fälle |
davon genesen |
Verstorbene |
Aktuell |
Samtgemeinde Dörpen |
123 |
96 |
1 |
26 |
Einheitsgemeinde Emsbüren |
52 |
48 |
0 |
4 |
Samtgemeinde Freren |
132 |
103 |
9 |
20 |
Einheitsgemeinde Geeste |
94 |
77 |
0 |
17 |
Stadt Haren (Ems) |
248 |
211 |
1 |
36 |
Stadt Haselünne |
154 |
141 |
0 |
13 |
Samtgemeinde Herzlake |
97 |
73 |
0 |
24 |
Samtgemeinde Lathen |
214 |
173 |
0 |
41 |
Samtgemeinde Lengerich |
71 |
58 |
1 |
12 |
Stadt Lingen (Ems) |
418 |
342 |
7 |
69 |
Stadt Meppen |
377 |
328 |
9 |
40 |
Samtgemeinde Nordhümmling |
135 |
114 |
0 |
21 |
Stadt Papenburg |
447 |
309 |
4 |
134 |
Einheitsgemeinde Rhede (Ems) |
12 |
12 |
0 |
0 |
Einheitsgemeinde Salzbergen |
51 |
45 |
1 |
5 |
Samtgemeinde Sögel |
305 |
252 |
0 |
53 |
Samtgemeinde Spelle |
67 |
45 |
2 |
20 |
Einheitsgemeinde Twist |
71 |
63 |
2 |
6 |
Samtgemeinde Werlte |
267 |
203 |
6 |
58 |
Gesamt* |
3335 (+28) |
2693 (+49) |
43 |
|
Aktuelle Covid-19-Fälle |
599
|
Zusammenfassung am Morgen
- Die Weltgesundheitsorganisation WHO teilte am Montag mit, sie habe von Peking die Zusicherung erhalten, dass internationale Experten bald nach China reisen könnten, um „die tierischen Ursprünge“ von CoViD-19 zu untersuchen. „Wir erwarten und haben von unseren chinesischen Regierungskollegen die Zusicherung, dass die Reise vor Ort … schnell möglich gemacht wird“, sagte WHO-Direktor Michael Ryan in einer Online-Pressekonferenz.
- Die WHO sagte am Montag auch, dass das Vermeiden von Familientreffen über Weihnachten „der sicherste Weg“ sei, und unterstrich, dass es während der Coronavirus-Pandemie keine Null-Risiko-Option für traditionelle Feiertagsfeiern gibt.
- England verkürzt die Quarantänezeit bei Einreisen aus dem Ausland. Reisende, die aus dem Ausland nach England kommen, sehen sich ab Mitte Dezember einer kürzeren Quarantänezeit gegenüber, wenn sie binnen fünf Tage nach ihrer Ankunft einen negativen Coronavirus-Test durchführen, teilte die britische Regierung am Dienstag mit. Sie hofft, dass die neuen Regeln die angeschlagene Reisebranche, insbesondere die Luftfahrt, wiederbeleben, die aufgrund der Beschränkungen zur Bekämpfung der Pandemie einen starken Rückgang verzeichnet hat.
- In Australien gibt es weniger Reisebeschränlungen. Die Grenze zwischen den Bundesstaate New South Wales (NSW) und Victoria, dem am schlimmsten betroffenen Teil des Landes, ist seit gestern wieder eröffnet. Heute Morgen hat auch Queensland angekündigt, dass die inneraustralische am 1. Dezember fallen wird. NSW und Queensland waren den größten Teil dieses Jahres vom Rest Australiens isoliert. Zum ersten Mal seit dem Auftreten der spanischen Grippe vor 100 Jahren waren die Binnengrenzen des Landes geschlossen worden.
- Die tägliche Zahl der Covid-19-Fälle in Frankreich ist auf einem fast zweimonatigen Tief. Am Montag meldete das Land 4.452 neue CoViD-19-Infektionen, die niedrigste tägliche Zahl seit dem 28. September, was darauf hindeutet, dass eine zweite nationale Sperrung Auswirkungen hat.
- Großbritannien will die am stärksten von Covid gefährdeten Personen „bis Ostern“ impfen. Der britische Premierminister Boris Johnson sagte, er hoffe, dass fast alle Briten mit hohem Risiko durch CoViD-19 bis Ostern gegen die Krankheit geimpft würden. Einen Impfzwang lehnte Johnson ab.
- In Spanien ist König sFelipe VI in Quarantäne. Das Staatsoberhaupt sei in engen Kontakt mit jemandem gekommen, der später positiv auf CoViD-19 getestet wurde, sagte rin Pressesprecher
- Papst Franziskus sagte zu Wochenbeginn, Menschen, die Gesichtsmasken ablehnten, steckten in „ihrer eigenen kleinen Interessenwelt“ fest. Der Papst hat sich zum Ziel gesetzt, gegen Proteste gegen Coronaviren einzutreten, und sie der „gesunden Empörung“ gegenübergestellt, die bei Demonstrationen gegen Rassismus nach dem Tod von George Floyd zu beobachten war.
- Die steigende Zahl von Coronavirus-Infektionen im dicht besiedelten Gazastreifen gerät außer Kontrolle, warnten palästinensische Gesundheitsbehörden. Bassem Naim, hochrangiger Hamas-Beamter, sagte, das Gesundheitsministerium erwarte „das Schlimmste, wenn die epidemiologische Situation gleich bleibt“ und resümierte, das „Gesundheitssystem am Ende der Fahnenstange“. Er sprach von „schwere Medikamentenknappheit“ und „extreme Überlastung“. (Quelle: The Guardian, 24.11.20)
„Heimbewohner sollen selbst entscheiden!“
Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, pocht darauf, dass Pflegeeinrichtungen trotz der aktuell hohen Corona-Infektionszahlen weiter Besucher einlassen. Heimbewohner sollten selbst entscheiden, ob sie Besuch empfangen möchten, sagte er der „Passauer Neuen Presse“. „Wir sollten älteren Menschen in den Pflegeeinrichtungen nicht die Fähigkeit absprechen, ihre eigenen Prioritäten zu setzen. Sie müssen selbst entscheiden, was ihnen wichtiger ist.“ Es gebe ausreichend medizinische Schutzausrüstung, betonte er. An die Pflegeheime appellierte Westerfellhaus: „Mit einem vernünftigen Hygienekonzept mit den vorhandenen Schnelltests und intelligentem Besuchermanagement sollte Besuch von Angehörigen im Regelfall weiter möglich sein.“ (Quelle: ARD, 24.11.20)
Umfrage: Deutsche vermissen Kontakte
In Zeiten der Corona-Pandemie vermisst rund die Hälfte der Menschen in Deutschland laut einer Umfrage am meisten den Kontakt zur Familie, zu Freunden und Nachbarn. Für 55 Prozent der Frauen und 43 Prozent der Männer stellten die Kontaktbeschränkungen die größte Entbehrung dar, teilte die BAT-Stiftung für Zukunftsfragen nach der Befragung von rund 3000 Menschen mit.
Jeder zweite Befragte habe sogar gesagt, „dass er den Wert der Familie erst durch die Corona-Pandemie (wieder-)entdeckt hat“. „Die meisten Bürger erkennen die Notwendigkeit der Einschränkungen und halten sich an die Regeln“, sagte Studienleiter Ulrich Reinhardt. Gleichzeitig sei die Sehnsucht nach einem Wiedersehen mit Verwandten und Freunden groß. (Quelle: ARD, 24.11.20)
Bayern zieht Start der Weihnachtsferien vor
Bayern zieht wegen der Corona-Pandemie den Start der Weihnachtsferien vor. Letzter Schultag vor Weihnachten ist Freitag, der 18. Dezember. Das sagte Ministerpräsident Markus Söder dem Bayerischen Rundfunk. Damit fallen zwei Schultage weg: Ursprünglich wäre der 23. Dezember der erste Ferientag gewesen. Der Abstand zwischen Unterricht und Weihnachten werde so vergrößert, sagte Söder. „Damit verbessern wir die Möglichkeiten, dass die Familien in Bayern das wichtigste Fest des Jahres gesund und unbeschwerter feiern können.“ Das Infektionsrisiko werde durch die fast einwöchige Karenzzeit zwischen Schulunterricht und Weihnachten „erheblich gesenkt“. (Quelle: BR, 24.11.20)
Schweden verlässt mit mit strengen Vorschriften seinen Sonderweg
Mit dem Inkrafttreten von strengeren Vorschriften verlässt Schweden seinen Corona-Sonderweg. Erstmals gelten nun Auflagen für Treffen in der Öffentlichkeit, nur noch acht Menschen dürfen zusammenkommen. Bisher durften sich je nach Anlass 50 bis 300 Menschen treffen. Schulen und Restaurants sollen laut der Regierungsanordnung weiter geöffnet bleiben. Betreiber von Restaurants müssen allerdings darauf achten, dass pro Tisch nicht mehr als acht Gäste Platz nehmen. Schweden hatte zuvor einen weniger restriktiven Ansatz gewählt als die meisten anderen europäischen Länder. Kritiker warfen den schwedischen Behörden deshalb vor, Menschenleben zu gefährden. (Quelle: Tagesschau, 24.11.20)
Studie im Klassenzimmer: Stoßlüften wirksamer als Filtergeräte
Laut einer Untersuchung hessischer Wissenschaftler ist das Stoßlüften in Schulen um ein Vielfaches wirksamer als der Einsatz von Luftfiltergeräten. Zwei Professoren der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) hatten in einem nicht genutzten Klassenzimmer einer Wiesbadener Schule die Wirkung auf zuvor freigesetzte Aerosole ermittelt, die per Ventilator im Raum verteilt wurden. „Als wesentliches Resultat zeigte sich, dass die Stoßöffnung aller Fenster über drei Minuten bei Außentemperaturen von 7 bis 11 Grad Celsius die eingebrachte Konzentration an Aerosolen bis zu 99,8 Prozent senkte“, heißt es in der Mitteilung der THM in Gießen zu der Analyse. Mit vier mobilen Luftfiltergeräten in dem Raum sei nach etwa 30 Minuten eine um 90 Prozent verringerte Konzentration gemessen worden. (Quelle: Tagesschau, 24.11.20)
Infektionsforscher: Entscheidend ist das Verhalten der Bevölkerung
Der Infektionsforscher Michael Meyer-Hermann vom Helmholtz-Zentrum Braunschweig hat in den tagesthemen dazu aufgerufen, die Corona-Regeln ernst zu nehmen und sich daran zu halten. Die Entwicklung der Pandemie hänge vor allem vom Verhalten der Menschen ab. „Wir müssen einfach sehen, dass die Bevölkerung alles in der Hand hat“, sagte Meyer-Hermann. Er warnte davor, sich auf dem Erfolg einer stabilen Entwicklung der Fallzahlen auszuruhen. „Im wöchentlichen Mittel gehen die Fallzahlen nicht mehr nach oben, sie gehen aber auch nicht nach unten“, so der Wissenschaftler. Die Menschen müssten nun Rücksicht und Achtsamkeit zeigen. (Quelle: Tagesschau, 24.11.20)
Deutschland-Zahlen
Erwartungsgemäß haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) erneut vergleichsweise wenig neue Corona-Infektionen gemeldet. Binnen 24 Stunden wurden 13.554 neue Fälle übermittelt, wie das RKI am Dienstagmorgen bekanntgab. Am vergangenen Dienstag hatte die Zahl bei 14.419 gelegen. Am Freitag war mit 23.648 gemeldeten Fällen ein Höchststand erreicht worden. Zu Beginn der Woche sind die Zahlen regelmäßig vergleichsweise niedrig, weil laut RKI am Wochenende weniger Proben genommen werden und dadurch auch insgesamt weniger getestet wird.
Im Oktober und Anfang November war die Zahl der gemeldeten Corona-Neuansteckungen in Deutschland rasant gestiegen. Nun hat sich der Wert seit etwa zwei Wochen auf hohem Niveau eingependelt. Der nach Inkrafttreten des Teil-Lockdowns erhoffte Rückgang ist bislang nicht klar zu erkennen.
Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie insgesamt 942.687 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 24.11., 00.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Dienstag um 249 auf insgesamt 14 361. Das RKI schätzt, dass rund 636 700 Menschen inzwischen genesen sind.
Das sogenannte Sieben-Tage-R lag laut RKI-Lagebericht vom Montag bei 0,97 (Vortag: 1,03). Das bedeutet, dass im Durchschnitt jede Person, die mit SARS-CoV-2 infiziert ist, fast eine weitere Person ansteckt. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.( Quelle: RKI, 24.11.20)
Papst kritisiert Corona-Proteste – Kein Verständnis für Maskenverweigerer
Papst Franziskus kritisiert in einem neuen Buch die Proteste gegen die staatlichen Auflagen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Die von den Regierungen zum Schutz der Bevölkerung angeordneten Einschränkungen seien von einigen Gruppen fälschlicherweise als „politischer Angriff“ auf ihre persönliche Freiheit betrachtet worden, schrieb der Papst in dem Buch „Wage zu träumen!“.
Zudem übte er Kritik an Demonstranten, welche die Maskenpflicht als „ungerechtfertigte Zumutung“ anprangerten und warf ihnen vor, sich nicht in gleichem Maß gegen gesellschaftliche Probleme wie Rassismus und Kinderarmut einzusetzen. „Gegen so etwas würden sie nie protestieren; sie sind unfähig, sich außerhalb ihrer kleinen Welt der Interessen zu bewegen“, schrieb Franziskus. (Quelle: Tagesspiegel, 24.11.20)
USA verzeichnen über 185.000 Neuinfektionen
In den USA ist die Zahl der Neuinfektionen einer Reuters-Zählung zufolge um mindestens 186.411 auf insgesamt 12,42 Millionen. Die Zahl der Toten legte binnen 24 Stunden um 968 auf 257.690 zu. (Quelle: TSP, 24.11.20)
Kein Böllerverbot, Weihnachten mit maximal 10 Personen
Die Ministerpräsidenten der Länder konnten sich am Montagabend auf ein gemeinsames Papier über die künftigen Corona-Maßnahmen einigen. Nach Tagesspiegel-Informationen wird es kein generelles Böllerverbot geben. Es soll allerdings an die Bürger appelliert, werden auf Feuerwerk und Böller in diesem Jahr zu verzichten. Außerdem wird es wohl Verbotszonen geben.
Die Kontakte sollen zunächst bis 20. Dezember auf zwei Haushalte mit maximal fünf Personen beschränkt werden. Bei einer Verlängerung dieser Kontaktbeschränkungen wird es aber eine Ausnahme geben in der Zeit vom 23. Dezember bis 1. Januar: In dieser Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr sind Treffen von maximal zehn Personen ohne Haushaltsbeschränkungen erlaubt.
Ein Vorziehen der Schulferien auf den 19. Dezember wird empfohlen, verpflichtend ist es für die Länder aber nicht. Die Vorlage wird am Dienstag ab 13 Uhr noch mit dem Kanzleramt abgestimmt und am Mittwoch auf der Ministerpräsidentenkonferenz der Länder mit Bundeskanzlerin Angela Merkel beraten. (Quelle: TSP, 24.11.20)
Frankreich meldet starken Infektionsrückgang
In Frankreich sind innerhalb eines Tages 4450 Corona-Neuinfektionen registriert worden. Zu Beginn der Woche sind die Zahlen in der Vergangenheit zwar immer niedriger gewesen. Dennoch ist das der niedrigste Wert seit Ende September.
Auch die Quote positiver Tests geht in Frankreich mit rund 67 Millionen Einwohnern weiter zurück und liegt bei gut 13 Prozent. Die Corona-Lage verbessert sich seit einiger Zeit in Frankreich – die Behörden gehen davon aus, dass der Höhepunkt der zweiten Welle überschritten ist. Zeitweise wurden im Herbst um die 60.000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden gemeldet. Vor einigen Wochen hatte es allerdings eine Datenpanne gegeben, weswegen möglicherweise nicht alle gemeldeten Werte immer korrekt waren.
Innerhalb eines Tages starben 500 Menschen mit einer Covid19-Erkrankung. Dies ist ein vergleichsweise hoher Wert. (Quelle: Tagesschau, 23.11.20)
WHO benötigt für Impfkampagne 4,3 Milliarden Euro
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) benötigt weitere 4,3 Milliarden Dollar für ihre weltweite Impfkampagne. Es bestehe das Risiko, dass die Armen und besonders Gefährdeten im weltweiten Rennen um einen Corona-Impfstoff unter die Räder kämen, sagt WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Über die Initiative Covax werden Impfstoffdosen für Länder bereitgestellt, die sich die Medikamente auf anderem Weg nicht beschaffen können. Bislang haben die Geberländer fünf Milliarden Dollar zugesagt, davon umgerechnet rund 600 Millionen Dollar aus Deutschland. (Quelle: Tagesschau, 23.11.20)
Kretschmann für früheren Ferienbeginn
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Bündnis’90/Die Grünen) ist für einen früheren Start der Schüler in die Weihnachtsferien als bisher geplant. Er wolle sich auch bei der anstehenden Bund-Länder-Schalte für längere Weihnachtsferien stark machen, sagte ein Regierungssprecher. In Baden-Württemberg wie in einigen anderen Ländern sei bislang der letzte Schultag der 22. Dezember (Dienstag). Wenn die Schüler bereits am 18. Dezember (Freitag) in die Ferien entlassen würden, habe man bis Heiligabend eine Strecke von fünf bis sechs Tagen, die man nutzen könne, um Kontakte zu minimieren. „Dann wird man an den Feiertagen mit einem entspannteren Gefühl zu den Großeltern fahren und im Kreise der Familie das Weihnachtsfest begehen können“, hieß es aus dem Staatsministerium.
(Foto CC s. Archiv v. 12.04.20; Quelle: SWR, 23.11.20
Busunternehmen bieten freie Busse an
Viele Busunternehmen haben noch freie Kapazitäten, um den Transport von Schülerinnen und Schülern in Corona-Zeiten zu entzerren. Das geht aus einer Mitteilung des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmer hervor. „Viele mittelständische Busunternehmen können und wollen zusätzliche Fahrten im Schulbusverkehr anbieten“, teilte die Hauptgeschäftsführerin des Verbands, Christiane Leonard, mit.
Die vorhandenen Kapazitäten werden bislang nach Angaben der Verbandsgeschäftsführung nicht in vollem Umfang genutzt, weil Bestellungen ausgeblieben oder nicht ausreichend finanziert worden seien. Die Reisebusbranche gehöre zu den am schwersten von der Corona-Krise betroffenen Wirtschaftszweigen überhaupt, sagte Leonard. Tausende Busse seien bereits abgemeldet worden. Sie rief Städte und Gemeinden dazu auf, die vorhandenen Kapazitäten zu nutzen. (Quelle: Tagesschau, 23.11.20)
Walter-Borjans plädiert für Verlängerung der November-Hilfen
SPD-Chef Norbert Walter-Borjans plädiert für eine Verlängerung der November-Hilfen für Gaststätten, Hotels, Kultureinrichtungen und Freizeitbetriebe, falls der Teil-Lockdown ausgedehnt wird. „Wenn wir die Corona-Maßnahmen verlängern, müssen auch die Hilfen verlängert werden“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland laut Vorabbericht. „Niemand kann ein Interesse daran haben, nach der Pandemie in einem Land zu leben, in dem es keine Bühnen und Hotels, keine Cafés und Restaurants mehr gibt.“
(Quelle: ARD 23.11.20)

München: Nur noch 82 von 600 Intensivbetten frei
In München werden die Betten für Intensivpatienten knapp. Nach Angaben des DIVI-Intensivregisters (Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv-und Notfallmedizin) sind nur noch 82 von 600 Intensivbetten in München frei. 110 Intensivpatienten sind Covid-19-Erkrankte, 63 davon werden invasiv beatmet. (Quelle: ARD, 23.11.20)
Mehr als 50.000 Corona-Tote in Italien
Italien hat die Schwelle von 50.000 Corona-Toten überschritten. Die Gesundheitsbehörden registrierten am Montag 630 weitere Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus binnen 24 Stunden, wodurch die Gesamtzahl der Toten auf 50.453 stieg. Die meisten Menschen (969) starben demnach am 27. März, als sich das Land in einem strikten Lockdown befand.
In den italienischen Regionen gelten derzeit unterschiedliche Corona-Maßnahmen. Je nach Infektionsgeschehen wurde das Land in gelbe, orange und rote Zonen unterteilt. In den roten Zonen wurden Restaurants, Bars, Fitnesstudios und Geschäfte geschlossen. Im ganzen Land gilt zudem eine nächtliche Ausgangssperre. (Quelle; TSP, 23.11.20)
Studie: Nur 8 von 600 infizierten Kindern steckten sich in der Schule an
Das Corona-Infektionsrisiko von Kindern in Kita und Schule ist nach einer Datenerhebung an bundesweit mehr als 100 Kinderkliniken wohl vergleichsweise gering. Bis Mitte November wurden rund 116.000 Kinder und Jugendliche in den Krankenhäusern teils routinemäßig auf Sars-CoV-2 getestet, bei 0,53 Prozent fiel der Test positiv aus, wie Kinder- und Jugendmediziner bei einer Online-Pressekonferenz berichteten. Sie sprachen sich dafür aus, die Schulen möglichst offen zu halten.
Nur 8 von mehr als 600 infizierten Kindern und Jugendlichen hätten sich in der Schule angesteckt, sagte Michael Kabesch von der Universitätskinderklinik Regensburg. In der Schule würden Corona-Maßnahmen eingehalten – während dies im privaten Umfeld nicht unbedingt der Fall sei.
„Die Hauptquelle der Infektionen bei Kindern und Jugendlichen ist außerhalb der Schule“, betonte auch Matthias Keller vom Vorstand der Süddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin. Lehrern müsse die Angst genommen werden, bei den Schülern ein erhöhtes Ansteckungsrisiko einzugehen. (Quelle: TSP, 23.11.20)
Uni-Kliniken warnen: „Die Zahl der Neuinfektionen muss unbedingt sinken“
Vertreter von Universitätskliniken in Deutschland haben vor einem weiteren Anstieg der Corona-Infektionszahlen gewarnt. „Um die Kliniken zu entlasten und länger anhaltende Einschränkungen zu Lasten von Nicht-Covid-19-Patientinnen und -patienten zu verhindern, Vertreter von Universitätskliniken in Deutschland haben vor einem weiteren Anstieg der Corona-Infektionszahlen gewarnt. „Um die Kliniken zu entlasten und länger anhaltende Einschränkungen zu Lasten von Nicht-Covid-19-Patientinnen und -patienten zu verhindern, muss die Zahl der Neuinfektionen unbedingt sinken“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Charité und Leiter des Netzwerks Universitätsmedizin (NUM), Heyo K. Kroemer,.
Seit einigen Tagen sei in vielen Universitätskliniken Deutschlands zwar ein etwas verlangsamter Anstieg der Zahlen von stationär Behandelten und beatmeten Patienten zu beobachten. Doch vor allem in Ballungsräumen wie Berlin, Hamburg, Frankfurt und Köln bleibe die Lage angespannt, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung des NUM und des Verbands der Universitätsklinika Deutschlands (VUD).
„Keinesfalls darf die Zahl der Neuinfektionen weiter steigen. Sonst droht auch in Deutschland eine Situation wie in vielen unserer Nachbarländer. Dort sind die Intensivkapazitäten am Limit angelangt, Schwerkranke können nicht mehr behandelt werden“, warnte Michael Albrecht, Vorstandsvorsitzender des VUD und Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden. Noch sei Deutschland ein gutes Stück davon entfernt. Allerdings hätten die vergangenen Wochen gezeigt, wie schnell die Lage sich zuspitzen könne. (Quelle: TSP, 23.11.20)
Deutsche sollen sich schnell testen lassen können
Deutschland hat sich dem Bundesgesundheitsministerium zufolge rund 23 Millionen Schnelltests auf das Virus gesichert. Die Verfügbarkeit dieser Tests steige aber schnell, sagt eine Sprecherin. Schnelltests hätten den Vorteil, dass kein Labor dafür nötig sei. Allerdings brauche es dennoch geschultes Personal. (Quelle: ARD, 23.11.20)
Kompletter Lockdown im Westjordanland an Wochenenden
Z
ur Bekämpfung der hohen Corona-Zahlen im Westjordanland verschärft die Palästinensische Autonomiebehörde ihren Kurs. Ministerpräsident Mohammed Schtaje kündigte zu Beginn einer Kabinettssitzung in Ramallah an, dass für die kommenden zwei Wochen an Wochenenden ein kompletter Lockdown und an Wochentagen eine nächtliche Ausgangssperre gelten sollen.
Im Westjordanland mit seinen rund vier Millionen Bewohnern meldeten die Behörden am Montag 869 neue Fälle binnen 24 Stunden. Dort starben bislang 576 Menschen in Zusammenhang mit dem Virus. Nachgewiesen wurden bislang insgesamt 57 739 Infektionen. Auch im Gazastreifen lagen die Zahlen zuletzt sehr hoch. Die Rekordzahl täglicher Neuinfektionen war am Samstag mit 891 Fällen verzeichnet worden. In dem abgeriegelten Gebiet leben etwa zwei Millionen Menschen auf sehr engem Raum. (Quelle: ARD, 23.11.20)
UNICEF will zwei Milliarden Impfdosen in arme Länder schicken
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie will das UN-Kinderhilfswerk Unicef zwei Milliarden Impfdosen in insgesamt 92 einkommensschwächere Länder liefern. Die logistischen Vorbereitungen liefen bereits, teilte UNICEF mit. Auch eine Milliarde Spritzen sollen verschickt werden. „Während die Arbeit an der Entwicklung von COVID-19-Impfstoffen weitergeht, verstärkt Unicef die Anstrengungen mit Fluggesellschaften, Frachtunternehmen, Schifffahrtslinien und anderen logistischen Vereinigungen, lebensrettende Impfstoffe so schnell und sicher wie möglich zu liefern“, sagte die Direktorin der UNICEF-Versorgungsabteilung, Etleva Kadilli.
Damit solle ausreichende Transportkapazität für diese „historische Mammutaufgabe“ gesichert werden. „Es wird erwartet, dass die Beschaffung, Lieferung und Verteilung von Covid-19-Impfstoffen die größte und schnellste jemals unternommene Operation sein wird“, erklärte UNICEF. Vorige Woche habe Unicef gemeinsam mit der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation und der Internationalen Luftverkehrs-Vereinigung bereits mit großen Fluggesellschaften über die Kapazitätsanforderungen gesprochen. (Quelle: Unicef, 23.11.20)
NRW: Kliniken haben Mitarbeiter*innen aus Quarantäne geholt
Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen haben von April bis Ende Oktober in rund 3560 Fällen Mitarbeiter wieder eingesetzt, für die nach einem Corona-Kontakt noch Quarantänepflicht bestand. Arztpraxen und Krankenhäusern können dies einer Empfehlung des Robert Koch-Institutes zufolge „bei relevantem Personalmangel“ unter bestimmten Umständen wie Symptomfreiheit machen. Die Zahlen nannte das NRW-Gesundheitsministerium in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der SPD-Fraktion im NRW-Landtag. Da nicht alle Kliniken entsprechende Angaben gemacht hatten, könnte es mehr Fälle gegeben haben. (Quelle: WDR, 23.11.20)
Charlie-Hebdo-Prozess erneut unterbrochen
Der Prozess um den islamistischen Terroranschlag auf das französische Satiremagazin „Charlie Hebdo“ ist Medienberichten zufolge wieder unterbrochen worden: Bis kommenden Montag sei der Prozess erneut ausgesetzt. Grund dafür ist, dass ein vor einiger Zeit an Covid-19 erkrankter Hauptbeschuldigter nur per Videokonferenz zugeschaltet werden sollte, weil er aus Gesundheitsgründen weiterhin nicht im Gerichtssaal erscheinen könne. Der Prozess in Paris war am Montagmorgen wieder aufgenommen worden, Verteidigung und Nebenkläger plädierten aber für eine Unterbrechung.
Der Prozess war wegen mehrerer Corona-Infektionen seit Anfang des Monats schon mehrfach ausgesetzt worden. Eigentlich sollte er seit mehr als einer Woche vorbei sein. Nun wird eine Entscheidung des obersten französischen Verwaltungsgerichts zu der Frage erwartet, ob Videovernehmungen während des Prozesses zugelassen sind – fast alle Verteidiger und Nebenkläger sträuben sich dagegen. (Quelle: ARD, 23.11.20)
Hersteller von OP-Handschuhen muss Werke schließen
Der nach eigenen Angaben weltgrößte Hersteller von OP-Handschuhen aus Kunststoff, Top Glove aus Malaysia, muss nach der Infektion Hunderter Beschäftigter mit dem Coronavirus mehr als die Hälfte seiner Werke schließen. „Aufgrund der Ratschläge des Gesundheitsministeriums wurde bei einem Sondertreffen heute vereinbart, 28 Top-Glove-Fabriken zu schließen“, teilte Verteidigungsminister Ismail Sabri Yaakob mit. Top Glove hat 47 Fabriken, 41 davon in Malaysia.
Viele Arbeiter in Malaysia kommen aus Nepal und leben in überfüllten Wohnheimen. Es gibt Vorwürfe der Ausbeutung: Die USA hatten den Kauf von Handschuhen der Firma im Juli wegen des Vorwurfs der Zwangsarbeit verboten. Am Montag wurden mehr als 1000 Arbeiter von Top Glove positiv auf das Coronavirus getestet – von rund 5700 insgesamt Getesteten. (Quelle: ARD, 23.11.20)
EU-Behörde warnt: Deutsche Maßnahmen reichen womöglich nicht
Die derzeit in Deutschland geltenden Maßnahmen könnten nach Einschätzung der EU-Gesundheitsbehörde ECDC möglicherweise nicht genügen, um die Infektionszahlen bis Weihnachten zu verringern. „Es gibt neun Länder, in denen wir prognostizieren, dass die momentanen Maßnahmen nicht ausreichend sein werden, um zu einem Abwärtstrend bei der Inzidenz der bestätigen Fälle zu führen“, hieß es in einem ECDC-Bericht. Dazu zählt demnach auch Deutschland. In einem alternativen Szenario, in dem die Bevölkerungen dieser Staaten zu ihrem Verhalten von Anfang April zurückkehren, rechnet das ECDC mit rückläufigen Corona-Zahlen.
Bei zehn Ländern des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR), die Ende Oktober oder Anfang November Lockdowns und andere strikte Maßnahmen umgesetzt haben, schätzt die Behörde dagegen, dass dieses Vorgehen ähnlich starke Effekte haben dürfte wie während der ersten Hochphase der Pandemie im Frühjahr. Für zwölf weitere Staaten geht das ECDC bei den derzeitigen Maßnahmen ebenfalls von einer Verringerung der Fallzahlen, Krankenhaus- und Todesfälle auf ein niedriges Niveau aus, allerdings einer langsameren als im April. (Quelle: ARD, 23.11.20)
Strenge Kontaktbeschränkungen wohl bis Mitte Januar
Vor dem nächsten Corona-Gipfel mit Bundeskanzlerin Merkel haben die Länder ihre weitere Linie skizziert. Lockerungen sind derzeit nicht absehbar – im Gegenteil sollen ab Dezember verschärfte Regeln gelten, wie aus der Beschlussvorlage der Länder für die Beratungen am Mittwoch hervorgeht. Weihnachten soll im kleinen Kreis zwar gefeiert werden können, für Silvester könnte es allerdings schlecht aussehen.
Grundsätzlich sollen die derzeit geltenden Maßnahmen bis zum 20. Dezember beibehalten werden. Dies betrifft etwa die Schließung von Restaurants, Kinos oder Fitnessstudios. Vom 1. Dezember bis zum 17. Januar – mit Zwischenregeln für Weihnachten und eventuell den Jahreswechsel – sollen private Treffen auf zwei Hausstände und höchstens fünf Menschen begrenzt werden, wobei Kinder unter 14 Jahren ausgenommen sind.
Vom 21. bis mindestens zum 27. Dezember sollen auch Menschen aus mehr als zwei Haushalten zusammenkommen können – unklar ist noch, ob es jeweils fünf oder zehn sein dürfen. Für die Zeit nach den Feiertagen soll eine mehrtägige Selbstquarantäne empfohlen werden. (Quelle: Tagesschau, 23.11.20)
Dessauer Firma peilt Corona-Impfstoff-Zulassung Ende 2021 an
Mit IDT Biologika kommt ein weiteres Pharma-Unternehmen aus Deutschland einem Corona-Impfstoff näher. 2021 solle ein beschleunigtes Zulassungsverfahren beantragt werden, sagte Firmenchef Jürgen Betzing in Dessau. Eine zweite Phase der klinischen Prüfung sei für Ende des Jahres und eine dritte Phase für Mitte 2021 vorgesehen. Wenn diese Tests erfolgreich verliefen, könne es den Zulassungsantrag Ende kommenden Jahres geben.
Das Mainzer Biotech-Unternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer hatten bereits am Freitag eine Zulassung in den USA beantragt. Die Tübinger Biotechfirma CureVac will bis Jahresende die für eine Zulassung entscheidende Studie starten. Gesundheitsminister Jens Spahn sagte bei einem Besuch in Dessau, dass die Bundesregierung einen Vertrag über die Abnahme von fünf Millionen Impfdosen von IDT Biologika geschlossen habe und 30 Millionen Euro für den Aufbau von Produktionskapazitäten gebe. Das Unternehmen und seine wissenschaftlichen Partner erhielten zudem 113 Millionen Euro Forschungsförderung durch den Bund. (Quelle: Tagesschau, 23.11.20)
Niedersachsen-Zahlen
Nach Angaben des Landesgesundheitsamts Niedersachsen (NLGA) ist Stand Montag, 9 Uhr, die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus in Niedersachsen in den vergangenen 24 Stunden um 1.118 gestiegen. Darin sind allerdings Nachmeldungen der Region Hannover enthalten, die am Wochenende wegen technischer Schwierigkeiten nicht in die Statistik eingegangen waren. Insgesamt sind in Niedersachsen bisher 64.401 Infektionen labordiagnostisch bestätigt und dem Landesgesundheitsamt gemeldet worden. Zudem sind beim NLGA 1.019 Todesfälle im Zusammenhang mit Corona-Infektionen registriert. Das sind zehn mehr als gestern. Die Zahl der als genesen eingestuften Patienten liegt bei 43.234. Das sind 570 mehr als am Vortag. Deren Anteil an der Gesamtzahl der Infektionen liegt nun bei rund 67,1 Prozent. Die Zahl der Genesenen kann den Meldedaten nicht direkt entnommen werden. Es handelt sich um einen Schätzwert. Der 7-Tage-Inzidenzwert pro 100.000 Einwohner ist gegenüber gestern wieder gestiegen und liegt jetzt im Landesdurchschnitt in Niedersachsen bei 103. (Quelle: NDR, 23.11.20)
Impfzentren in NRW wohl Mitte Dezember bereit
In Nordrhein-Westfalen können Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann zufolge voraussichtlich Mitte Dezember Impfzentren für die Impfungen gegen das Corona-Virus bereitstehen. „Ich denke schon, dass wir das hinkriegen werden“, sagt Laumann. Zuerst sollen pflegebedürftige und vorerkrankte Menschen geimpft werden, sagt er. „Das Tempo bestimmt die Menge des verfügbaren Impfstoffs“ fügt Laumann hinzu. Nordrhein-Westfalen plant die Einrichtung von mindestens 53 Impfzentren. (Quelle: Tagesschau, 23.11.20)
📌 Emsland: Offizielle Fallzahlen am Montag, 23.11.2020, 09:30 Uhr
Seit Freitag gab es Emsland keine neuen CoViD-19-Toten. Aber es wurden 182 weitere Neuinfektionen gemeldet. Die Zahl der als genesen Geltenden stieg auf jetzt insgesamt 2.644 Genesene (+185).
Die heute gemeldete Gesamtzahl aller Infektionen in der Pandemie beträgt damit 3.307 (+ 182); daraus ergibt sich ein Quotient pro 100.000 von 1.001,4. Im Emsland sind folglich 620 (-3) Menschen akut an CoViD-19 erkrankt. 2.020 (-120) Kontaktpersonen sind in Quarantäne.
Laut DIVI werden in den emsländischen Krankenhäuser aktuell 8 (+2) CoViD-19-Erkrankte intensivmedizinisch behandelt; 4 (+3) von ihnen werden invasiv beatmet. Zum Vergleich: In der etwa halb so großen Grafschaft Bentheim werden gegenwärtig 4 (+/-0) CoVid-19-Erkrankte intensivmedizinisch versorgt, von denen 2 (+ 10) invasiv beatmet werden.
In Lingen (Ems) liegt die Gesamtzahl der Infizierten seit Pandemieausbruch bei aktuell 418 (+26) Menschen. 340 (+15) von ihnen gelten als genesen. Das führt für die Stadt zu aktuell 71 (+11) akut Erkrankten.
Kommune |
Anzahl der bestätigten Fälle |
davon genesen |
Verstorbene |
Aktuell |
Samtgemeinde Dörpen |
122 |
94 |
1 |
27 |
Einheitsgemeinde Emsbüren |
52 |
48 |
0 |
4 |
Samtgemeinde Freren |
132 |
102 |
9 |
21 |
Einheitsgemeinde Geeste |
94 |
77 |
0 |
17 |
Stadt Haren (Ems) |
247 |
209 |
1 |
37 |
Stadt Haselünne |
154 |
136 |
0 |
18 |
Samtgemeinde Herzlake |
97 |
72 |
0 |
25 |
Samtgemeinde Lathen |
208 |
169 |
0 |
39 |
Samtgemeinde Lengerich |
70 |
56 |
1 |
13 |
Stadt Lingen (Ems) |
418 |
340 |
7 |
71 |
Stadt Meppen |
376 |
323 |
9 |
44 |
Samtgemeinde Nordhümmling |
132 |
111 |
0 |
21 |
Stadt Papenburg |
434 |
302 |
4 |
128 |
Einheitsgemeinde Rhede (Ems) |
12 |
12 |
0 |
0 |
Einheitsgemeinde Salzbergen |
51 |
45 |
1 |
5 |
Samtgemeinde Sögel |
305 |
244 |
0 |
61 |
Samtgemeinde Spelle |
65 |
43 |
2 |
20 |
Einheitsgemeinde Twist |
71 |
61 |
2 |
8 |
Samtgemeinde Werlte |
267 |
200 |
6 |
61 |
Gesamt* |
3307 (+182) |
2644 (+185) |
43 |
|
Aktuelle Covid-19-Fälle |
620
|
Deutschland-Zahlen
Erwartungsgemäß haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) vergleichsweise wenig neue Corona-Infektionen gemeldet. So seien binnen 24 Stunden 10.864 neue Fälle übermittelt worden, wie das RKI bekanntgab. Am Freitag war mit 23.648 gemeldeten Fällen ein Höchststand erreicht worden. Am vergangenen Montag hatte die Zahl bei 10 824 gelegen.
An Sonntagen und Montagen sind die Zahlen vergleichsweise gering, weil laut RKI am Wochenende weniger Proben genommen werden und dadurch auch insgesamt weniger getestet wird. Im Oktober und Anfang November war die Zahl der gemeldeten Corona-Neuansteckungen in Deutschland rasant gestiegen. Nun hat sich der Wert seit etwa zwei Wochen auf hohem Niveau eingependelt. Der nach Inkrafttreten des Teil-Lockdowns erhoffte Rückgang ist bislang nicht klar zu erkennen.
Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie insgesamt 929.133 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Montag um 90 auf insgesamt 14.112. Das RKI schätzt, dass rund 618.800 Menschen inzwischen genesen sind. (Quelle: RKI, 23.11.20)
Lauternach: Reisebusse im Schülerverkehr einsetzen!
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert vor den Beratungen von Bund und Ländern in dieser Woche umfangreiche Maßnahmen an Schulen zur Verringerung der Corona-Infektionszahlen. Neben eine Aufteilung in Präsenz- und Digitalunterricht müsse auch die Ansteckungsgefahr auf dem Schulweg vermindert werden, sagt Lauterbach der „Rheinische Post“.
„Es ist paradox, dass überfüllte Schulbusse und Straßenbahnen die Infektionszahlen anheizen und gleichzeitig viele Reisebusunternehmen um ihre Existenz fürchten. Sie sollten jetzt sofort einspringen und mit Reisebussen den öffentlichen Nahverkehr zu den Schulen und zurück entlasten“, so Lauterbach.
(Foto CC s. Archiv v. 15.06.20; Quelle: ARD, 23.11.20)
Was beschlossen werden soll:
Der Teil-Lockdown soll nach einem Vorschlag von Berlin, dem Vorsitzland der Ministerpräsidentenkonferenz, wegen der weiterhin hohen Corona-Zahlen verlängert werden. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) telefonierte am Wochenende mit den Ministerpräsidenten der meisten anderen Länder, um einen abgestimmten Vorschlag vor dem Corona-Gipfel mit der Bundeskanzlerin am Mittwoch vorzulegen.
Dem Vernehmen nach liegen die SPD-regierten Länder und die von CDU und CSU-regierten Länder nicht weit auseinander. Es gibt wohl eher länderspezifische Wünsche, unabhängig von der jeweiligen Regierungspartei. Ein Überblick über die angestrebten Beschlüsse:
Verlängerung des Teil-Lockdowns
Grundsätzlich sollen die derzeit geltenden Maßnahmen bis zum 20. Dezember beibehalten werden. Dies betrifft etwa die Schließung von Hotels, Restaurants oder Fitnessstudios. Die Bürger sollen weiter möglichst zu Hause bleiben und auch dort arbeiten sowie Reisen und Ausflüge unterlassen.
Um auf besondere regionale Situationen angemessen reagieren zu können, haben Länder, die eine Inzidenz von weniger als 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen und eine sinkende Tendenz der Inzidenz aufweisen, die Möglichkeit, hiervon abzuweichen.
Als Zielmarke wird eine Anzahl von maximal 50 Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen genannt. Wenn ein Land dieses Ziel nicht erreicht, wird es jeweils eine 14-tägige Verlängerung der Maßnahmen geben. Ansonsten sollen ab 21. Dezember Öffnungsschritte vollzogen werden.
Verschärfung der Maßnahmen
Es soll zusätzliche Regeln zwischen dem 1. Dezember und dem 17. Januar geben. Länder, die unter dem Schwellenwert von 50 liegen, können davon abweichen. Demnach sind private Zusammenkünfte auf maximal fünf Personen aus zwei Haushalten zu beschränken. Kinder bis 14 Jahre sind hiervon ausgenommen.
In öffentlich zugänglichen, geschlossenen Räumen ist Maske zu tragen – ebenso im ÖPNV, in Arbeits- und Betriebsstätten und im öffentlichen Raum unter freiem Himmel, wo viele Menschen anzutreffen sind. Häusliche Quarantäne für Reiserückkehrer und für Kontaktpersonen sollen vereinheitlicht und auf zehn Tage festgelegt werden.
Ausnahmen für Weihnachten
An den Weihnachtsfeiertagen sollen dem Entwurf zufolge mehr als fünf Personen und mehr als zwei Haushalte erlaubt sein. Für die Zeit nach den Feiertagen soll eine mehrtägige Selbstquarantäne empfohlen werden. „Mit dieser Regelung soll Weihnachten auch in diesem besonderen Jahr als Fest im Kreise von Familie und Freunden, wenn auch im kleineren Rahmen, möglich sein“, heißt es in dem Papier.
Mit den Kirchen sollen Vereinbarungen für die anstehenden Feierlichkeiten getroffen werden – dabei soll als Leitlinie gelten, dass große Gottesdienste zu vermeiden sind.
Silvester
Ob Silvesterfeiern mit fünf oder zehn Menschen aus mehr als zwei Haushalten in diesem Jahr möglich sind, scheint noch unklar. Die Beschlussvorlage sieht in Klammern vor, die Weihnachtsregeln möglicherweise bis zum 3. Januar gelten zu lassen – darüber besteht noch keine Einigkeit.
Bereits deutlich vermerkt ist allerdings, dass es kein Feuerwerk geben soll. Der Verkauf, der Kauf und auch das Zünden sollen verboten werden, um Einsatzkräfte zu entlasten, das Gesundheitssystem nicht weiter zu belasten und Gruppenbildungen zu vermeiden.
Schulen
Solange die Corona-Lage sich nicht entspannt, sollen Schüler ab der 7. Klasse in Deutschland künftig auch im Unterricht Maske tragen. Gelten soll das für Schüler und Berufsschüler in Regionen mit deutlich mehr als 50 Neuansteckungen pro 100.000 Einwohnern innerhalb von 7 Tagen – was derzeit vielerorts der Fall ist. Schulen ohne Corona-Fälle können aber davon ausgenommen werden.
In der Beschlussvorlage wird für die Schulen auch eine Teststrategie vorgeschlagen: Tritt in einer Klasse ein Corona-Fall auf, soll diese zusammen mit den betroffenen Lehrkräften für fünf Tage in Quarantäne. Am fünften Tag soll es für alle einen Schnelltest geben. Fällt der negativ aus, kann die Klasse wieder zurück an die Schule.
„Um diese wirksame Teststrategie flächendeckend zur Anwendung bringen zu können, wird der Bund (über die Länder) zusätzliche Kapazitäten von Antigen-Tests zur Verfügung stellen“, heißt es in dem Papier.
Die genaue Ausgestaltung weiterer Maßnahmen, wie etwa die Frage, ob Schulen wieder in den Wechselunterricht übergehen, wird in dem Vorschlag den Ländern überlassen. Schülerfahrten und internationaler Austausch sollen aber grundsätzlich untersagt bleiben. Es wird zudem empfohlen den Unterrichtsbeginn zu staffeln, um den Schulverkehr zu entzerren.
Die digitale Lehre an Hochschulen und Universitäten bleibt bestehen mit Ausnahmen von Labortätigkeiten, Praktika und Prüfungen.
Finanzhilfen
Die Staatshilfen für von Schließung betroffene Unternehmen, Selbstständige und Vereine sollen verlängert werden. Für Bereiche, die absehbar noch über Monate größere Einschränkungen des Geschäftsbetriebs zu erwarten haben, fordern die Länder vom Bund eine Verlängerung der Überbrückungshilfen bis Mitte 2021 – etwa für die Kultur- und Veranstaltungswirtschaft, Soloselbstständige und die Reisebranche. Auch Steuerzuschüsse für die gesetzliche Krankenversicherung soll der Bund prüfen.(Quelle: TSP, 23.11.20)
Südtirol: Fast 3.200 Infizierte bei Massentest
Ein dreitägiger Corona-Massentest in der norditalienischen Provinz Südtirol ist auf große Resonanz gestoßen und hat mehr als 3000 Infektionen offenbart. Bis Sonntagabend ließen in der kleinen Alpen-Provinz mehr als 343.000 Bürger und Bürgerinnen einen kostenlosen Abstrich machen.
Wie die Behörden mitteilten, erhielten nach Abschluss der zentralen Phase bis 20 Uhr insgesamt 3185 Teilnehmer (0,9 Prozent) ein positives Corona-Resultat. Danach war geplant, dass die Südtiroler noch für weitere 72 Stunden bei Ärzten und an einigen anderen Orten an der Aktion teilnehmen können. Landeshauptmann Arno Kompatscher sprach am Abend von einem „außergewöhnlichen Ergebnis“.
Kritiker bemängelten, dass die Resultate von Antigen-Schnelltests nicht verlässlich genug seien. Forderungen nach einer Übernahme der Massentests für Deutschland hält Eugen Brysch, Vorstand der Stiftung Patientenschutz, für „Strohfeuer“. „Denn Infektionsgrundschutz, Kontaktdokumentation und laborgestützte PCR-Test können so nicht ersetzt werden“, erläuterte er der Deutschen Presse-Agentur. Es bestehe vielmehr die Gefahr, dass infizierte Menschen sich wegen eines negativen Tests in Scheinsicherheit wiegen würden. (Quelle: BR, 22.11.20)
Grafschaft Bentheim am Sonntag
Der Landkreis Grafschaft Bentheim verzeichnet am Sonntag 29 Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Das geht aus dem offiziellen Corona-Dashboard der Kreisverwaltung hervor. Die Gesamtzahl der bestätigten Fälle seit Beginn der Pandemie wächst damit auf 1424. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung liegt bei 32. Derzeit sind 1069 Grafschafter in Quarantäne, als genesen gelten 1116 Menschen im Landkreis. Der Inzidenzwert nach Angaben des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes beträgt 107,2.
Die 276 aktuellen Fälle teilen sich wie folgt auf, in Klammern die Veränderung zum Vortag
Bad Bentheim: 28 Fälle (-3), Emlichheim: 13 Fälle (-3), Uelsen: 21 Fälle (0), Neuenhaus: 21 Fälle (-2), Wietmarschen: 25 Fälle (-1), Nordhorn: 146 Fälle (+8), Schüttorf: 22 Fälle (0).
Das DIVI-Intensivregister meldet sechs Patienten auf den Intensivstationen der Grafschaft; zwei von ihnen werden invasiv beatmet
(Quelle: GN 22.11.20)
SPD-Länder für Verbot von Silvesterfeuerwerk
Die SPD-geführten Bundesländer wollen in diesem Jahr kein Silvester-Feuerwerk zulassen. Das Zünden, der Kauf und der Verkauf von Böllern und Raketen sollen deshalb über den Jahreswechsel in Deutschland verboten werden, berichten die „Berliner Morgenpost“ und das Wirtschaftsmagazin „Business Insider“ unter Berufung auf einen Beschlussentwurf des Vorsitzlandes der Ministerpräsidentenkonferenz.
Ziel sei es, Gruppenbildung zu vermeiden, die Einsatzkräfte wie Polizei und Feuerwehr zu entlasten und Kapazitäten des Gesundheitssystems frei zu halten, heißt es in dem auch der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegenden Papier, das das Datum 22. November trägt. (Quelle: Tagesschau, 22.11.20)
Merkel stimmt auf verschärfte Maßnahmen ein
Kanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Olaf Scholz haben die Bürger vor der geplanten Runde mit den Ministerpräsidenten grundsätzlich auf eine Verschärfung des bestehenden Teil-Lockdowns im Dezember eingestellt. Um wieder Zugriff auf die Pandemie und die Kontaktnachverfolgung zu bekommen, müsse man „sicherlich noch einiges tun. Aber was genau das ist, dem kann ich und will ich heute nicht vorgreifen“, sagte Merkel in Berlin nach dem zweitägigen virtuellen G20-Gipfel führender Wirtschaftsmächte unter Leitung Saudi-Arabiens auf eine entsprechende Frage.
Die Kanzlerin versicherte: „Die Bürgerinnen und Bürger sollen von Bund und Ländern eine geschlossene, gemeinsame Antwort bekommen. Darauf haben sie eigentlich ein Recht. Und daran arbeiten wir jetzt diesmal sehr intensiv.“ Schon beim jüngsten Treffen von Bund und Ländern Anfang der Woche hatte Merkel schärfere Maßnahmen gegen die Pandemie durchsetzen wollen, war aber am Widerstand der Länder gescheitert.
Merkel sagte nun mit Blick auf die kommenden Verhandlungen, man wolle es diesmal ja gerade so machen, „dass wir am Mittwoch dann unsere Ergebnisse vorweisen“. „Tatsache ist, dass wir noch nicht soweit sind, wie wir gerne gekommen wären durch die Kontaktbeschränkungen.“ In vielen Bundesländern sei ein Plateau an Neuinfektionen erreicht worden, in einigen wenigen Ländern gingen die Zahlen auch deutlich nach unten, in anderen stiegen sie noch. (Quelle: Tagesschau, 22.11.20)
Italien-Zahlen
Italien meldet 28.337 neue Corona-Fälle innerhalb von 24 Stunden. Die Zahl der Todesfälle liegt den Angaben des Gesundheitsministeriums zufolge bei 562. Tags zuvor waren sowohl die Infektions- als auch die Todesfälle niedriger. Insgesamt verzeichnet Italien seit Ausbruch der Pandemie im Februar mehr als 1,4 Millionen Fälle und 49.823 Tote. (Quelle: BR, 22.11.20)
Weil: Maßnahmen an regionaler Lage orientieren
Vor der nächsten Bund-Länder-Runde zu den Corona-Schutzmaßnahmen fordert Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) eine belastbare Planung für die Bürger mindestens bis Neujahr.
„Meine Prioritäten sind Klarheit und Verlässlichkeit – die Menschen müssen wissen, was im Dezember, in der Advents- und Weihnachtszeit und über den Jahreswechsel möglich ist“, sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. Was genau an Weihnachten und Silvester gelten werde, sei derzeit aber noch nicht absehbar.
„Wir brauchen zumindest oberhalb einer Inzidenz von 50 ein möglichst einheitliches und ausgewogenes Geflecht von Maßnahmen, die zur weiteren Eindämmung der Corona-Infektionen beitragen“, meinte Weil als generelle Einschätzung. Eine Sieben-Tage-Inzidenz von 50 Fällen auf 100 000 Einwohner gilt als kritischer Schwellenwert. „Bei einem länder- und regionsübergreifend in etwa gleich gelagerten Infektionsgeschehen sollte es überall vergleichbare Schutzmaßnahmen geben“, schlug Weil vor. „Wenn sich die Infektionen aber stark unterschiedlich weiterentwickeln, werden wir schon im Hinblick auf die Neuregelung des Infektionsschutzgesetzes gar nicht umhinkommen, die Maßnahmen an der jeweiligen Infektionslage auszurichten.“ (Foto: CC s. Archiv v. 28.10.20; Quelle: NDR, 22.11.20)
Scholz plant zusätzlich 64 Milliarden Euro an neuen Schulden ein
Die Bundesregierung muss nach Informationen der „Bild“ im nächsten Jahr mehr als 160 Milliarden Euro neue Schulden machen. Auch die Nachrichtenagentur Reuters berichtet unter Berufung auf Insider von dieser Summe. Bisher waren rund 96 Milliarden Euro neue Kredite geplant. In diesem Jahr macht der Bund wegen der Corona-Krise bereits 218 Milliarden Euro neue Schulden – so viele wie noch nie.
Wie es weiter heißt, liege dem Blatt die neue sogenante „Bereinigungsvorlage“ mit allen zusätzlichen Ausgabewünschen von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) vor. Demnach plant der Finanzminister nun mit fast 40 Milliarden Euro allein für Unternehmer, die unter dem Lockdown leiden. Darin enthalten sei ein zusätzlicher „Lockdown-Puffer“.
Offenbar gehe Scholz davon aus, dass die Corona-Überbrückungshilfen über den November 2020 hinaus verlängert werden müssten, heißt es in dem Bericht. Darüber will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch mit den Ministerpräsidenten beraten.
Zudem erhalte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) deutlich mehr Geld als bisher vorgesehen, unter anderem für die:
– Verlängerung der Ausgleichszahlungen an Krankenhäuser (2 Milliarden)
– vergünstigte Abgabe von Schutzmasken (2,5 Milliarden)
– Beschaffung von Impfstoffen (2,7 Milliarden)
(Quelle: TSP, 22.11.20)
Niedersachsen-Zahlen
Wie das Landesgesundheitsamt Niedersachsen (NLGA) mitteilt, können die aktuellen Meldedaten zu Corona-Infektionen aus der Region Hannover wegen technischer Schwierigkeiten nicht ausgewertet werden. Die Daten aus der Region Hannover seien deshalb in den Berichten des NLGA und des RKI unvollständig. Es werde an einer Lösung gearbeitet. Nach vorliegenden Daten mit Stand Sonntag, 9 Uhr, ist die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus in Niedersachsen in den vergangenen 24 Stunden um 751 gestiegen. Damit sind bisher 63.283 Infektionen in Niedersachsen labordiagnostisch bestätigt und dem Landesgesundheitsamt gemeldet worden.
Zudem sind beim NLGA 1.009 Todesfälle im Zusammenhang mit Corona-Infektionen registriert. Das sind 6 mehr als gestern. Die Zahl der als genesen eingestuften Patienten liegt bei 42.664. Das sind 1.170 mehr als am Vortag. Deren Anteil an der Gesamtzahl der Infektionen liegt nun bei rund 67,4 Prozent. Die Zahl der Genesenen kann den Meldedaten nicht direkt entnommen werden. Es handelt sich um einen Schätzwert. Der 7-Tage-Inzidenzwert pro 100.000 Einwohner ist gegenüber gestern minimal gesunken und liegt jetzt im Landesdurchschnitt in Niedersachsen bei 94,6. (Quelle: NDR, 22.11.20)
Wegen Corona: Engpass bei Versorgung mit Blutspenden
In Bremen und Niedersachsen drohen laut DRK-Blutspendedienst in Springe (Deister) Engpässe bei der Patientenversorgung. Außerdem werden Menschen gesucht, die Covid-19 überstanden haben.
„Aktuell sind die Puffer aufgebraucht und wir befinden uns an der Untergrenze der Versorgungsfähigkeit“, sagte Markus Baulke vom DRK-Blutspendedienst. Aufgrund der Corona-Pandemie seien in diesem Jahr bisher rund 12,5 Prozent der Spendetermine ausgefallen. Bisher gebe es 20.000 weniger Blutspenden als im Vorjahr.
Laut Baulke liegt dies auch daran, dass neue Beschlüsse zur Eindämmung der Corona-Infektionen vielerorts zu Verunsicherungen und Missverständnissen führten. Dabei schränkten die aktuellen Maßnahmen die Blutspende nicht ein, es gebe Sicherheitskonzepte und kein erhöhtes Risiko. Neben Helfern fehlen laut DRK auch die Räumlichkeiten. Im ersten Lockdown im Frühjahr hätten die Kliniken weniger Präparate gebraucht. Entsprechend habe sich der Rückgang in dieser Zeit nicht bemerkbar gemacht. Seit Mai sei der Bedarf an Blutprodukten aber wieder stark gestiegen, so Baulke. Nun zähle jede Spende, damit es nicht zu einem Engpass komme. Darüber hinaus werden Menschen gesucht, die bereits eine CoViD-19-Infektion mit deutlichen Symptomen überstanden haben. eine Plasmaspende mit entsprechenden Antikörpern könnten demnach anderen Erkrankten helfen. (Quelle. NDR, 22.11.20)
Keine schweren psychiatrischen Störungen bei Kindern
Die Corona-Krise zeigt nach Erkenntnissen von Psychiatern bislang geringere Auswirkungen auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen als befürchtet. „Es gibt aktuell keine Anhaltspunkte, dass sich in der psychischen Entwicklung der jungen Menschen etwas nachhaltig verändern könnte“, sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Michael Kölch, der Deutschen Presse-Agentur. Trotz der Pandemie, die nicht nur für Erwachsene, sondern auch für den Nachwuchs oft lästig oder belastend sei, finde die normale geistige Entwicklung weiter statt. Der Direktor der Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Unimedizin Rostock warnte auch davor, über mögliche Langzeitfolgen zu spekulieren, da das wissenschaftlich nicht haltbar wäre. „Dazu muss man jetzt Studien machen.“ Es sei sein Ziel, solche medialen Aspekte der Corona-Pandemie zu „entkatastrophieren“. (Quelle: NDR, 22.11.20)
Gedenken an die Corona-Toten in Hildesheim
Mit einem ökumenischen Gottesdienst erinnern die Kirchen in Niedersachsen am heutigen Totensonntag an die Corona-Opfer – bisher rund 1.000 Menschen im Zusammenhang mit der Pandemie. Über 60.000 Niedersachsen infizierten sich seit Mitte März. Derzeit stagniert die Zahl der Neuansteckungen im Land auf hohem Niveau.
Am Gottesdienst im Hildesheimer Dom nehmen am Abend der katholische Bischof Heiner Wilmer und Hannovers evangelischer Landesbischof Ralf Meister teil. Auch Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) wird erwartet. Die Geistlichen wollen auch jenen danken, die während der Pandemie besondere Herausforderungen bewältigen müssen. Wilmer betonte: „Wir möchten die Menschen würdigen, die in der Pandemiezeit jeden Tag dafür arbeiten, dass wir als Gesellschaft so gut wie möglich durch diese Zeit kommen.“ (Quelle: NDR, 22.11.20)
Lockdown: Was kommt am Mittwoch?
Drei Wochen „Lockdown light“ liegen hinter uns. Die Zahlen sind immer noch hoch, aber das Wachstum ist gebrochen. Am Sonntag wurden bundesweit 15.741 Neuinfektion an das Robert Koch-Institut gemeldet. Ist das nun als Erfolg zu werten? Wie geht es weiter bis Weihnachten?
Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) sagte der „Bild am Sonntag“: „Alles spricht dafür, dass die aktuellen Beschränkungen über den 30. November hinaus noch eine Zeit lang fortgesetzt werden müssen.“
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte der Zeitung: „Um ein schönes Weihnachten verbringen zu können, müssen wir den Lockdown verlängern und sicher auch vertiefen.“ Der CSU-Chef fügte hinzu: „Mindestens so lange, bis wir wieder den Inzidenzwert von 50 erreicht haben.“
Am kommenden Mittwoch wollen sich die Länderregierungschefs und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Corona-Regeln befassen. (Quelle: WDR, 22.11.20)
Zusammenfassung am Morgen
- Der abgewählte US-Präsident Donald Trump scheint zuzugeben, dass Covid in den USA „durchdreht“. Das steht ganz im Gegensatz zu seinen Aussagen während des Wahlkampfs, dass das Land die Pandemie „ausbremst“.
- US-Senatorin Kelly Loeffler wird unter Quarantäne gestellt, nachdem sie unterschiedliche Ergebnisse aus kürzlich durchgeführten Coronavirus-Tests erhalten hat. Ein Sprecher ihres Wahlkampfteams in Georgia sagte in einer Erklärung am Samstagabend, Loeffler habe am Freitagmorgen zwei CoViD-19-Schnelltests durchgeführt, die negativ ausfielen. Einige Stunde sei sie dann positiv getestet worden. Zwei weitere Tests gaben unklare Ergebnisse. Im US-Bundesstaat Georgia werden Anfang Januar ’21 zwei Senatorensitze in einer Stichwahl vergeben.
- Japan könnte die Teilnahmebeschränkungen für Sport und andere Großveranstaltungen wieder einführen, um einen weiteren Anstieg der CoViD-19-Infektionen einzudämmen, sagte Wirtschaftsminister Yasutoshi Nishimura am Sonntag. Die Grenzwerte würden in den Rehionen Japans angewendet, in denen die Fälle stark zunehmen, sagte Nishimura. Die Regierung hat zu Beginn des Jahres Anwesenheitsbeschränkungen eingeführt, diese jedoch in den letzten Monaten zunehmend gelockert.
- Südkorea meldete am Sonntag an einem fünften Tag in Folge mehr als 300 neue Coronavirus-Fälle, als Beamte davor warnten, dass strengere Regeln auferlegt werden könnten, wenn der Trend die dicht besiedelte Hauptstadt Seoul und die umliegenden Gebiete weiterhin bedroht.
- Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat am Samstag eine Notfallgenehmigung für die CoViD-19-Antikörpertherapie der Firma Regeneron Pharmaceuticals Inc. erteilt. Auch US-Präsident Donald Trump war damit erfolgreich behandelt worden.
- England wird ein verstärktes dreistufiges System regionaler Beschränkungen einführen, wenn der nationale Lockdown am 2. Dezember endet, sagte Downing Street. Von Boris Johnson wird erwartet, dass er dazu seine Pläne am Montag den Abgeordneten vorlegt.
- Die Staats- und Regierungschefs der G20-Volkswirtschaften haben am Samstag versprochen, eine gerechte Verteilung der Impfstoffe, Medikamente und Tests von Covid-19 auf der ganzen Welt sicherzustellen und das Notwendige zu tun, um die ärmeren Länder zu unterstützen, die sich von der Pandemie erholen müssen.
- Die US-amerikanischen Zentren für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten CDC gaben am Samstag bekannt, dass Kreuzfahrtreisen vermieden werden sollten, da das Risiko von CoViD-19-Infektionen auf Kreuzfahrtschiffen sehr hoch ist. Das CDC riet Passagieren, die sich für eine Kreuzfahrt entscheiden, drei bis fünf Tage nach ihrer Reise sich testen zu lasse und nach ihrer Reise noch sieben Tage zu Hause zu bleiben, auch wenn die Tests negativ ausgefallen seien.
- Portugal wird Reisen im Inland verbieten und die Schulen an zwei bevorstehenden Feiertagen schließen, um die Ausbreitung des Coronavirus vor Weihnachten zu stoppen.
- Das Gesundheitsministerium in Mexiko meldete am Samstag 6.719 weitere Fälle des Coronavirus und 550 weitere Todesfälle im Land. Damit stieg die offizielle Zahl der Fälle auf 1.032.688 und die Zahl der Todesopfer auf 101.373. Die Gesundheitsbehörden sagten, dass die tatsächliche Anzahl infizierter Menschen wahrscheinlich signifikant höher als die bestätigten Fälle sei. (Quelle: The Guardian, 22.11.20)
Lambrecht: „Priorisierung bei Corona-Impfungen sind rechtssicher“

Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) hält es rechtlich für unproblematisch, wenn einige Menschen erst später gegen das Coronavirus geimpft werden als andere. „Es geht bei der Verteilung des Impfstoffs darum, dass solche Entscheidungen nach nachvollziehbaren und sachgerechten Kriterien getroffen werden“, sagte sie der Nachrichtenagentur dpa. Es sei absolut nachvollziehbar, wenn Ärzte, Pflegerinnen und Pfleger sowie besonders gefährdete Menschen in Pflegeheimen zuerst drankämen, da es derzeit darum gehe, ob das Gesundheitssystem durchhalte. „Ich denke, eine solche Entscheidung wird auch gerichtsfest sein“, sagte die SPD-Politikerin. Ob es einzelne Klagen geben werde, könne sie nicht einschätzen, sagte Lambrecht. Sie gehe aber davon aus, dass die Auswahlentscheidung einer gerichtlichen Überprüfung standhalten werde.
Eine Verpflichtung zur Impfung schloss die Justizministerin aus. „Eine Impfpflicht wird es bei der Corona-Schutzimpfung nicht geben“, betonte sie. Eine solche würde aus ihrer Sicht stark in Grundrechte eingreifen, vor allem in das Recht auf körperliche Unversehrtheit. „Einen solchen Schritt will hier niemand gehen“, sagte Lambrecht. Sie habe allerdings auch den Eindruck, dass ein so großes Interesse an der Impfung bestehe, dass man darüber überhaupt nicht nachdenken müsse.
Nach Einschätzung des Gesundheitsministeriums müssten rund 55 bis 65 Prozent der Bevölkerung geimpft sein, um eine sogenannte Herdenimmunität zu erreichen und eine Ausbreitung des Virus weitgehend zu verhindern. (Foto: © C.Lambrecht BMJV/Thomas Koehler/photothek; Quelle: ARD, 22.11.20)
Experten rechnen mit stärkerem Winterblues
In der Corona-Pandemie mit ihren Beschränkungen dürften die Menschen mehr als sonst unter Winterblues und Winterdepressionen leiden. Ärzte in China hätten schon in der ersten Phase der Pandemie häufiger Ängste, Depressionen und Schlafstörungen festgestellt, eine österreichische Studie gehe gar von einer Verfünffachung der depressiven Störungen aus, sagt Detlef Dietrich, Ärztlicher Direktor und leitender Arzt der Abteilung Psychiatrie und Psychotherapie der Burghof-Klinik in Rinteln.
„Depressive leiden deutlich stärker“, betont er. Ängste, allgemeines Stressgefühl und Depressionen hätten in der Krise „signifikant zugenommen“, vor allem jüngere Menschen zwischen 20 und 50 Jahren seien betroffen. Grund sei vermutlich, dass sie unter der Mehrfachbelastung litten, sich um Kinder und Eltern kümmern zu müssen: „Es ist zu vermuten, dass solche Belastungen insgesamt die Zahl depressiv Erkrankter ansteigen lassen.“ (Quelle: ARD, 22.11.20))
Tesla-Arbeiter von Ausgangssperre in Kalifornien ausgenommen
Elon Musk hat für seinen Elektroauto-Konzern Tesla den Status als systemrelevantes Unternehmen erkämpft: Wie die kalifornischen Behörden mitteilten, sind die Arbeiter von Tesla von einer nächtlichen Ausgangssperre in dem bevölkerungsreichsten US-Bundesstaat ausgenommen. „Die eingeschränkte Anordnung zum Zuhausebleiben wird nicht auf Arbeitnehmer angewendet, die als essentielle Arbeiter eingestuft werden“, erklärte die kalifornische Behörde für öffentliche Gesundheit. Fabrikarbeiter seien solche „wesentlichen Arbeitskräfte“.
Seit Samstagabend (Ortszeit) bis zum 21. Dezember gilt für rund 94 Prozent der kalifornischen Bevölkerung eine nächtliche Ausgangssperre von 22.00 bis 05.00 Uhr. Betroffen ist auch Alameda, wo Tesla seine Elektro-Autos zusammenschrauben lässt. Im Mai war Tesla-Gründer Musk mit den Behörden über damalige Corona-Restriktionen in Streit geraten. Er drohte, den Tesla-Hauptsitz und künftige Projekte in anderen Bundesstaaten anzusiedeln, sollte sein Werk nicht vollständig seine Arbeit wieder aufnehmen können. Via Twitter kündigte Musk damals an, dass die Tesla-Produktion nun wieder anlaufe und die Behörden ja versuchen könnten, ihn aufzuhalten. Die Nachfrage nach den klimafreundlichen E-Autos von Tesla ist enorm gestiegen. Dieses Jahr will die Firma eine halbe Million Wagen ausliefern. (Quelle: Tagesschau, 22.11.20)
RKI meldet 15.741 registrierte Neuinfektionen
In Deutschland steigt die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen um 15.741 auf 918.269, wie aus Daten auf der Internetseite des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Im Vergleich zum Wert vor einer Woche sind das demnach 1206 Infektionen weniger. Am vergangenen Sonntag hatte die Zahl bei 16.947 gelegen. Der Höchststand war am vergangenen Freitag mit 23.648 gemeldeten Fällen erreicht worden. An Sonntagen und Montagen sind die Zahlen vergleichsweise gering, weil laut RKI am Wochenende weniger Proben genommen werden und dadurch auch insgesamt weniger getestet wird.
Nachdem die Zahl der täglichen Neuinfektionen im Oktober und Anfang November stark gestiegen war, war der Wert zuletzt vergleichsweise stabil. Einen deutlichen Rückgang der Neuinfektionen gibt es aber bislang nicht, obwohl seit Anfang November ein Teil-Lockdown in Deutschland gilt.
Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie insgesamt 918.269 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Sonntag um 138 auf insgesamt 14.022. Das RKI schätzt, dass etwa 603.800 Menschen inzwischen genesen sind.
Das sogenannte Sieben-Tage-R lag laut aktuellem RKI-Lagebericht vom Samstag bei 1,07 (Vortag: 1,05). Das bedeutet, dass im Durchschnitt jede Person, die mit SARS-CoV-2 infiziert ist, ungefähr eine weitere Person ansteckt. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor acht bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab. (Quelle: RKI, 22.11.20)
US-Behörde erteilt Corona-Mittel von Regeneron Notfallzulassung
Die US-Behörden haben dem Biotech-Unternehmen Regeneron eine Notfallzulassung für sein Mittel gegen Corona-Infektionen erteilt. Der experimentelle Antikörper-Cocktail REGN-COV2 der US-Firma könne dazu beitragen, einen Krankenhausaufenthalt von Corona-Patienten zu verhindern, und dadurch das Gesundheitssystem entlasten, erklärte Stephen Hahn von der US-Arzneimittelbehörde FDA.
Mit dem Mittel war US-Präsident Donald Trump bei seiner Covid-19-Erkrankung Anfang Oktober behandelt worden. Kurz darauf beantragte Regeneron bei der FDA die Erlaubnis zum Einsatz seines Medikaments bei Covid-19-Patienten mit leichten und mittelschweren Symptomen. (Quelle: Tagesschau, 22.11.20)
GEW für kostenlose Masken für Schüler und Lehrkräfte
Die Bildungsgewerkschaft GEW hat zum Schutz gegen Corona-Infektionen im Unterricht kostenlose Alltagsmasken für Schüler und Lehrer ins Gespräch gebracht. Auf Wunsch sollten Lehrkräfte auch die sichereren FFP2-Schutzmasken erhalten, sagte die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Marlis Tepe, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Es ist Aufgabe des Arbeitgebers, für die notwendigen Arbeits- und Gesundheitsschutzmaßnahmen der Beschäftigten, aber auch der Kinder und Jugendlichen zu sorgen.“
Sie bekräftigte zudem die Forderung ihrer Gewerkschaft nach Wechselunterricht, also einer Teilung der Klassen und einem Wechsel von Präsenzunterricht in der Schule und Distanzunterricht zuhause. (Quelle: Tagesschau, 22.11.20)
Überblick zur Nacht
- Portugal wird Inlandsreisen verbieten und Schulen an zwei bevorstehenden Feiertagen schließen, um die Ausbreitung des Coronavirus vor Weihnachten zu stoppen.
- In Großbritannien sind 341 weitere Menschen an CoViD-19 gestorben, was die Zahl der Todesopfer auf insgesamt 54.626 erhöht hat.
- Die Zahl der neuen Corona-Neuinfektionen in Frankreich stieg am Samstag um 17.881, und aus den Krankenhäusern wurden innerhalb der letzten 24 Stunden 276 neue Todesfälle gemeldet. Frankreich meldete einen Rückgang der Neuinfektionen auf 17.881 nach 22.882 am Freitag. Die Zahl der Erkrankten, die in Krankenhäusern liegen, sei ebenso wie die derjenigen auf Intensivstationen den fünften Tag in Folge zurückgegangen.
- Russland meldete am Samstag einen Rekord von 24.822 neuen Coronavirus-Infektionen binnen eines Tages, was die nationale Bilanz auf 2.064.748 erhöht. Die offiziell mitgeteiltee Zahl der Todesopfer beträgt 35.778.
- Der Bundesstaat Victoria in Australien hat am 23. Tag in Folge keine neuen Fälle und Todesfälle verzeichnet. für Sonntag wird erwartet, dass die Beschränkungen weiter gelockert werden, einschließlich einer Lockerung des Maskengebrauchs.
- Nachdem festgestellt wurde, dass das Risiko eines Ausbruchs erheblich verringert wurde, hat Südaustralien am Sonntag seinen sechstägigen Lockdown aufgehoben. (Quelle: The Guardian, 22.11.20)
CDU-Bundesländer für Einschränkungen „bis mindestens Weihnachten“
Die Unionsländer dringen nach einem Medienbericht auf eine Verlängerung der Corona-Beschränkungen bis mindestens Weihnachten. Das berichtete die „Bild“-Zeitung aus einer Vorbesprechung der unionsgeführten Bundesländer vor dem anstehenden Bund-Länder-Treffen mit Kanzlerin Angela Merkel am kommenden Mittwoch. Einigkeit bestand demnach aber darüber, dass Kontaktbeschränkungen zumindest über die Weihnachtsfeiertage gelockert werden sollten, damit Menschen ohne Familie das Fest mit Freunden feiern können.
Generell wollen die Unionsländer demnach solchen Regionen Abweichungen erlauben, die wenig von der Pandemie betroffen sind. So sollen Länder und Landkreise mit weniger als 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen die Möglichkeit bekommen, die Corona-Maßnahmen auszusetzen („Opt-Out-Regelung“). Davon könnten nach dem Stand von Samstagabend nur Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sowie rund zwei Dutzend Landkreise profitieren.
Die Unionsländer sind sich dem Bericht zufolge einig, dass Schulen im Prinzip offen bleiben sollen. Aber in Corona-Hotspots mit einem Sieben-Tage-Inzidenzwert über 200 soll es ab der 7. Klasse Wechselunterricht geben. Die Klassen würden also halbiert und abwechselnd in Präsenz oder Distanz unterrichtet. (Quelle: Tagesschau, 21.11.20)
Südtirol: Massentest mit großer Resonanz
Am Corona-Massentest in der norditalienischen Provinz Südtirol haben bis Samstag mehr als 250.000 Menschen teilgenommen. Der Andrang auf die Teststationen in der kleinen Alpen-Provinz blieb damit auch am zweiten Tag groß. Wie die Behörden im Internet weiter mitteilten, erhielten bis 20 Uhr insgesamt 2553 Menschen (ein Prozent) ein positives Corona-Resultat bei ihrem Abstrich. Die zentrale Phase der Reihenuntersuchung auf das Virus Sars-CoV-2 läuft bis zum Sonntagabend. (Quelle: BR24, 21.11.20)
USA: Infektionen erreichen Zwölf-Millionen-Marke
In den USA ist die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen nach Angaben der Seuchen-Kontrollbehörde CDC binnen eines Tages um 192.673 auf 11.843.490 gestiegen. Zudem kletterte demnach die Zahl der Toten um 1885 auf 253.600. Wenige Tage vor dem verlängerten Thanksgiving-Wochenende steuert das von der Pandemie am stärksten betroffene Land damit auf die Marke von zwölf Millionen Infektionen zu. Das CDC rät dringend von Reisen an den bevorstehenden Feiertagen ab. „Wir sind alarmiert durch den exponentiellen Anstieg an Fällen und Krankenhauseinweisungen.“ (Quelle: TSP, 21.11.20)
Griechenland meldet bislang stärksten Tagesanstieg bei Corona-Toten
Griechenland meldet 108 weitere Corona-Tote – so viele
wie noch nie binnen eines einzigen Tages. Eine Aufhebung des aktuell geltenden Lockdowns am 1. Dezember scheint daher kaum noch realistisch. Ein Regierungssprecher hatte diese Einschätzung angesichts der Entwicklung der Pandemie in Griechenland bereits am Freitag geäußert. Insgesamt wurden nach Angaben der Gesundheitsbehörden bislang 90.121 Infektionen und 1527 Todesfälle bestätigt. (Quelle: TSP, 21.11.20)
Russland meldet mit fast 25.000 Neuinfektionen Höchststand
In Russland hat die Zahl der Neuinfektionen und Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus einen neuen Höchststand erreicht. Die Gesundheitsbehörden verzeichneten am Samstag 24.822 Ansteckungen und 476 Todesfälle binnen 24 Stunden. Erst am Donnerstag hatte die Zahl der Neuansteckungen in dem Land die Zwei-Millionen-Marke überschritten – heute waren es insgesamt 2.064.748 Fälle.
Die meisten Neuinfektionen wurden in der Hauptstadt Moskau (7168) und der zweitgrößten Stadt des Landes, St. Petersburg (2476), registriert. Die russische Regierung schließt striktere Einschränkungen bislang aus, um die Wirtschaft nicht weiter zu schwächen. Der Kreml nannte die Lage „besorgniserregend“, erklärte jedoch, die Situation weiter unter Kontrolle zu haben. (Quelle: TSP, 21.11.20)
Jugendherbergen: 80% weniger Übernachtungen
Die deutschen Jugendherbergen verzeichnen in der Coronakrise weiterhin massive Einbußen. „Aktuell gehen wir von über 80 Prozent weniger Übernachtungen in diesem Jahr aus“, sagte der Sprecher des Deutschen Jugendherbergswerks, Justin Blum, dem Berliner „Tagesspiegel“. Die rund 450 deutschen Jugendherbergen litten unter der Absage von Klassenfahrten und den behördlichen Reiseverboten.
Bereits für den Juni hatte das Statistische Bundesamt von einem solch hohen Rückgang der Gästezahlen berichtet. Im vergangenen Jahr hatten die Jugendherbergen dem Bericht zufolge noch rund zehn Millionen Übernachtungen und einen Umsatz von rund 385 Millionen Euro verbuchen können. Für dieses Jahr rechnet der Jugendherbergsverband mit einem Umsatzrückgang um zwei Drittel. (Quelle: Tagesschau, 21.11.20)
Osteuropa: Mehr als 5 Millionen Infektionen
Laut einer von der Nachrichtenagentur Reuters gezogenen Bilanz hat die Zahl der Coronavirus-Fälle in Osteuropa am Samstag 5 Millionen überschritten.
Die Region, die Weißrussland, Bulgarien, die Tschechische Republik, Ungarn, Polen, Moldawien, Rumänien, Russland, die Slowakei und die Ukraine umfasst, weist die höchste Anzahl gemeldeter Fälle in Europa auf.
Sie meldeten in der letzten Woche durchschnittlich über 82.000 Fälle täglich, während sie durchschnittlich täglich über 1.500 Todesfälle hinzufügten.
Russland, Polen und die Ukraine gehören weltweit zu den 20 Ländern mit den meisten Fällen.
Europa hat bislang mehr als 15 Millionen Coronavirus-Fälle gemeldet und ist damit der Kontinent mit der höchsten Fallzahl. Laut einer Reuters-Bilanz gab es mehr als 346.000 Todesfälle, nach Lateinamerika die zweithöchste Zahl. (Quelle: The Guardian, 21.11.20)
Umfrage: Corona-Pandemie verändert Beziehung zu Freunden
Bei fast einem Viertel der Deutschen verändert die Corona-Pandemie einer Umfrage zufolge die Beziehung zu Freunden. Durch die auferlegten Kontaktbeschränkungen würden die Menschen dazu gezwungen, ihre Freundschaften zu priorisieren, erläuterte dazu der Soziologe Janosch Schobin in der Wochenendbeilage „Sonntag“ der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“.
Der Kasseler Soziologe war an einer internationalen Studie des amerikanischen Social-Media-Unternehmens Snap Inc. beteiligt. Insgesamt hätten 23 Prozent der deutschen Befragten angegeben, dass sich mindestens eine ihrer Freundschaften während der Pandemie verändert habe.
Die Daten der Studie legten nahe, dass die Menschen sich zunächst auf die engen und wichtigeren Freunde fokussierten, berichtete der Soziologe. „Das Problem ist, dass man oft nicht weiß, ob man seinem Freund genauso wichtig ist, wie er einem selbst.“ Es gebe also innerhalb des Freundeskreises unterschiedliche Wege, wie das für einen selbst ausgehen könne. (Quelle: Tagesschau, 21.11.20)
Hannover: 450 bei Demo gegen Schutzmaßnahmen
In Hannover protestieren heute Gegner der Corona-Schutzmaßnahmen auf dem Opernplatz. Organisiert wird der Protest von der „Initiative Querdenken“.
Etwa 450 Teilnehmer haben sich nach Angaben der Polizei Hannover bislang versammelt. Die Polizei hat an sämtlichen Zugängen zum Opernplatz Absperrgitter aufgestellt. Das berichtet NDR 1 Niedersachsen. Beamte kontrollieren, ob die vorbeiziehenden Menschen zum Beispiel eine Mund-Nasen-Schutz-Maske tragen – eine der Auflagen der Demonstration. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot vor Ort. „Es ist uns wichtig, dass alle Beamten, die im Einsatz sind, gesund nach Hause kommen“, sagte ein Sprecher.
Größere Zwischenfälle habe es bis zum Beginn der Demonstration keine gegeben, sagte ein Polizeisprecher. Die Polizei hatte im Vorfeld von bis zu 900 Menschen gesprochen, die sie zu den heutigen Protesten erwartet. Auch zu einer Gegendemonstration unweit des Opernplatzes an der Börse haben sich bis jetzt deutlich weniger als die angekündigten 600 Menschen zusammengefunden. Aktuell sind etwa 210 Teilnehmer vor Ort, sagte ein Polizeisprecher NDR.de am Nachmittag. Zwei weitere angekündigte Gegenveranstaltungen wurden laut Polizei von den Organisatoren abgesagt.
Bundesweit demonstrieren Menschen bei „Querdenken“-Protesten gegen die Corona-Auflagen – so auch an diesem Wochenende unter anderem in Leipzig, Bochum und Berlin. Bei vergangenen Protesten haben sich auch Verschwörungstheoretiker und Rechtsextreme unter die Demonstranten gemischt. Mehrfach wurden Kundgebungen vorzeitig aufgelöst, weil sich die Teilnehmer nicht an Vorgaben wie Maskenpflicht und Mindestabstand hielten.
Im nordrhein-westfälischen Bochum demonstrierten rund 300 Querdenker“, ebenfalls bislang ohne nennenswerte Verstöße. (Quelle: NDR, 21.11.20)
Niedersachsen-Zahlen
In Niedersachsen ist die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus in den vergangenen 24 Stunden um 1.225 gestiegen. Damit sind bis Sonnabend, 9 Uhr, 62.532 Infektionen in Niedersachsen labordiagnostisch bestätigt und dem Landesgesundheitsamt (NLGA) gemeldet worden.
Zudem sind beim NLGA 1.003 Todesfälle im Zusammenhang mit Corona-Infektionen registriert. Das sind 21 mehr als gestern.
Die Zahl der als genesen eingestuften Patienten liegt bei 41.494. Das sind 1.188 mehr als am Vortag. Deren Anteil an der Gesamtzahl der Infektionen liegt nun bei rund 66,3 Prozent. Die Zahl der Genesenen kann den Meldedaten nicht direkt entnommen werden. Es handelt sich um einen Schätzwert. Der 7-Tage-Inzidenzwert pro 100.000 Einwohner ist gegenüber gestern minimal gesunken und liegt jetzt im Landesdurchschnitt in Niedersachsen bei 99,5, also zum ersten Mal seit ochen unter 100. (Quelle: NDR, 21.11.20)
Nach vereinzelten Neuinfektionen eine Million Tests in China
Nach vereinzelten neuen Infektionen sind in der nordchinesischen Stadt Tianjin eine Million Menschen auf das Coronavirus getestet worden. Die Massentests wurden im Hafengebiet von Binhai vorgenommen, nachdem dort in einem Wohngebiet fünf neue lokal übertragene Infektionen und weitere drei asymptomatische Fälle festgestellt worden waren, wie Staatsmedien berichteten.
Zwei weitere lokale Ansteckungen wurden jeweils aus Shanghai sowie aus Manzhouli in der Inneren Mongolei gemeldet. Bus- und Zugverbindungen in die Stadt an der Grenze zu Russland wurden unterbrochen, wie die Webseite Toutiao berichtete. Seit dem Sommer hat China das Virus mit strengen Maßnahmen, Massentests, Quarantäne, Kontaktverfolgung und strikten Einreisebeschränkungen weitgehend unter Kontrolle gebracht.
Vor knapp einem Jahr waren erstmals Infektionen mit dem neuartigen Virus in der zentralchinesischen Metropole Wuhan entdeckt worden. Es folgte ein explosionsartiger Ausbruch, auf den China zunächst langsam, aber Ende Januar schließlich mit drastischen Maßnahmen reagierte. Heute gibt es in dem bevölkerungsreichsten Land nur noch kleinere Ausbrüche mit wenigen Ansteckungen, auf die sofort mit millionenfachen Tests und Quarantänebeschränkungen reagiert wird. (Quelle: TSP, 21.11.20)
Spahn hält Wellenbrecher für erfolgreich, Lindner nicht
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat den seit Anfang November geltenden Teil-Lockdown als Erfolg im Kampf gegen die Corona-Krise bewertet. „Der Wellenbrecher funktioniert doch“, sagte der CDU-Politiker der „Welt“. „Das exponentielle Wachstum ist gebrochen. Wir sind uns einig, dass das nicht reicht. Aber es ist gelungen – einmal mehr.“
Spahn rechtfertigte die hohe Bedeutung, die die Bundesregierung den Infektionszahlen beimisst. „Wir sind das Land mit einer der ältesten Bevölkerungen weltweit“, sagte der Minister. Mit wachsenden Infektionszahlen steige früher oder später auch der Behandlungsbedarf auf den Intensivstationen. „Ich will, dass wir die Welle brechen, bevor unnötig viel Leid in den Krankenhäusern entsteht“, betonte Spahn.
FDP-Vorsitzende Christian Lindner widersprach in dem „Welt“-Streitgespräch dem Minister und warf der Regierung Strategielosigkeit vor. „Meine Befürchtung ist: Wir finden aus dem aktuellen November-Lockdown in diesem Jahr nicht wieder raus“, sagte Lindner. „Und falls wir ihn beenden, dann ist wenige Wochen später der nächste da. Das wäre eine Stop-and-Go-Politik, die enormen sozialen und wirtschaftlichen Schaden verursacht.“ Die Wellenbrecher-Strategie der Regierung funktioniere nicht, sie sei nicht dauerhaft durchhaltbar, konstatierte Lindner. Er bekräftigte seine Position, dass mit einem besseren Schutz der Risikogruppen die Schließung von Gastronomie, Kultur, Freizeit und Sport unnötig gewesen. (Quelle: TSP, 21.11.20)
Virologe fordert Schnelltests für jede/n
Einen Corona-Schnelltest rezeptfrei kaufen und bei sich selbst durchführen – für Virologe Alexander Kekulé von der Uniklinik Halle/Saale sollte das selbstverständlich sein. „Apotheken sollten Schnelltests rezeptfrei verkaufen dürfen, wenn sichergestellt ist, dass ausreichend Tests für Pflegeheime verfügbar sind, die diese Tests für Besucher brauchen“, sagte er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ für ihre Samstagsausgabe.
Warnungen, bei Rachenabstrichen von Laien würden Tausende von Infizierten womöglich unentdeckt bleiben, bezeichnete Kekulé wörtlich als „Quatsch“. Ein Abstrich sei so einfach wie Zähneputzen. „Methodisch ist das Pipifax.“ Wer sich den Selbsttest nicht zutraue, „sollte sich in jeder Apotheke schnelltesten lassen können“, so Kekulé. Aktuell dürfen diesen Abstrich nur Mediziner durchführen. (Quelle: WDR, 21.11.20)
Auch jenseits des großen Wassers: Klopapier-Hamsterkäufe in den USA
Während sich die Klopapier-Verkaufszahlen in Deutschland wieder normalisiert haben, decken sich die US-Bürger wieder zunehmend mit den Rollen ein. Einzelhändler wie Target und Kroger beschränken die Zahl ausgegebenen Toilettenpapier-Rollen pro Kunde, Walmart meldet Engpässe. Der größte Hersteller des Landes, Procter and Gamble, lässt nach eigenen Angaben seine Fabriken rund um die Uhr laufen. (Quelle: WDR, 21.11.20)
Corona und Nahrungsergänzungsmittel:
Hinweise auf schützende Wirkung des „Sonnenvitamins“ D
Seit Monaten wird diskutiert, ob Vitamin D gegen Covid-19 wirkt. Im März erschienen die ersten Studien zu einem möglichen Zusammenhang zwischen Vitamin D und Covid-19-Erkrankungen. Sie schienen zu zeigen, dass Menschen mit niedrigen Vitamin-D-Spiegeln im Blut besonders anfällig für schwere und tödliche Verläufe sein könnten.
Viele Experten sind zwar weiterhin skeptisch. Mittlerweile aber mehren sich die Stimmen, man solle Personen mit besonderem Covid-Risiko mit Vitamin-D-Nahrungsergänzung versorgen und es auch zu Beginn der Erkrankung verabreichen.
In Schottland beschloss die Regionalregierung unter Nicola Sturgeon Ende Oktober, Vitamin-D-Pillen kostenlos an Personen abzugeben, die in Pflegeeinrichtungen betreut werden oder sich anderweitig aus Infektionsschutzgründen „abkapseln“ müssen.
Nach Informationen des „Guardian“ folgt auch der Nationaln Gesundheitsdienst (NHS) in England nun diesem Beispiel – obwohl die Studienlage noch immer nicht eindeutig ist: Manche zeigen kaum Hinweise auf starke Effekte. Und häufig finden sich zwar Zusammenhänge, die aber nicht bedeuten müssen, dass eine Gabe von Vitamin-D in Pillen- oder Kapselform oder auch als Spritze dann hilfreich ist.
Denn, so eines der wichtigsten Argumente der Skeptiker: Wenn etwa bei Personen, die schwer erkranken, niedrige Vitamin-D-Werte im Blut gemessen werden, kann das schlicht ein Symptom ihres schlechten Gesamtzustandes sein. Ihr Organismus wäre dann einfach nicht in der Lage, genügend davon zu produzieren und richtig einzusetzen, so wie er auch zu anderen für eine effektive Abwehr gegen das Virus wichtigen Reaktionen nicht fähig ist.
Studienergebnisse in diese Richtung gibt es seit langem, zusammengetragen etwa von Philippe Autier und seinen Kollegen vom französischen Nationalen Institut für Krankheitsvorbeugung. Vitamin D von außen zuzuführen, würde dieses Problem dann auch nicht lösen. Auch aus Ländern wie den USA oder Schweden, in denen Vitamin D vielen Nahrungsmitteln beigemengt wird, kommen bisher keine Anzeichen, dass dort Menschen weniger schwer erkranken würden. Doch es gibt nun eben doch auch zunehmend Hinweise darauf, dass Patienten von einer Gabe der Substanz, die eigentlich ein Hormon ist und nur aus historischen Gründen noch immer als „Vitamin“ bezeichnet wird, doch profitieren könnten. Im Oktober etwa wurde eine Untersuchung von der Universität Córdoba in Spanien veröffentlicht.
Die Autoren sprechen wegen der noch vergleichsweise geringen Teilnehmerzahl zwar selbst noch von einer „Pilotstudie“, auf die weitere folgen müssten. Trotzdem sind ihre Zahlen überraschend klar: Von 76 Erkrankten bekamen 50 zusätzlich zur normalen Therapie Vitamin D, 26 nicht.
Während von jenen 50 nur eine Person später in intensivmedizinische Behandlung musste und sich zudem ohne Komplikationen erholte, waren es von den 26 aus der Kontrollgruppe 13, also die Hälfte. Zwei von ihnen verstarben. Die Ergebnisse sind auch trotz jener kleinen Zahlen statistisch hoch signifikant – was bedeutet, dass es extrem unwahrscheinlich ist, dass der Zufall hier eine Rolle spielte und die ergänzend mit Vitamin D Behandelten einfach nur Glück hatten.
Auch hinsichtlich der Mechanismen, in die die Substanz im Stoffwechsel und Immunsystem eingebunden ist, ist vieles bekannt und plausibel. So gibt es einerseits in Laborversuchen nachgewiesene Effekte früh im Infektionsgeschehen, die eine Ansteckung, die dann auch zur Erkrankung führt, weniger wahrscheinlich machen oder dem Körper helfen könnten, die Infektion im Frühstadium effektiver zu bekämpfen.
Im späteren und schwereren Stadium könnten anderen Labor-Studien zufolge das Molekül und seine Stoffwechsel-Abkömmlinge helfen, die Immunreaktion so zu modulieren, dass sie nicht „überschießt“. Eine zu starke, letztlich selbstzerstörerische Reaktion des Abwehrsystems gilt als das entscheidende Problem bei schweren Verläufen von Covid-19 – zusammen mit anderen fehlgeleiteten biochemischen Prozessen, die etwa zu gefährlicher Blutgerinnung führen können.
Christian Karagiannidis von der Lungenklinik Köln-Merheim, der auch wissenschaftlicher Leiter des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin“ (DIVI) ist, sagt auf Anfrage, es liefen derzeit Untersuchungen zu all diesen Fragen. „Bisher sind aber alle Studien der Vitamin-D-Supplementation beim Lungenversagen negativ ausgefallen“, so der Mediziner. „Wenn, dann könnte es prophylaktisch etwas bringen, nicht aber, wenn man schwer krank ist.“
Nahrungsergänzung mit Vitamin D gilt, wenn es nicht in zu großen Dosen genommen wird, als vergleichsweise sicher und nebenwirkungsarm. Was spricht also dagegen, wie Karagiannidis sagt, „prophylaktisch“ gerade im Winter und bei Personen, die wenig Sonnenlicht abbekommen, routinemäßig Vitamin D zu empfehlen?
Ein Problem ist, dass in die laufenden Studien vor allem Personen einbezogen werden, die bereits positiv getestet oder erkrankt sind. Und auf klarere Studiendaten zur Beantwortung der Frage, ob Vitamin D als Teil der Therapie direkt nach der Diagnose sinnvoll ist, kann man in näherer Zukunft durchaus hoffen. Großangelegte Untersuchungen aber, bei denen man herausfinden könnte, ob die vorsorgliche Einnahme der Substanz im Vergleich zu Personen, die kein Vitamin D nehmen, vielleicht zu weniger oder weniger schweren Erkrankungen führt, fehlen und wären extrem aufwendig.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass man eigentlich alle infrage kommenden Personen erst einmal daraufhin testen müsste, ob ihre Blutwerte tatsächlich einen Mangel an Vitamin D anzeigen.
Und tatsächlich sind Überdosierungen möglich, die schwerwiegende Folgen haben können. Zudem ist Vitamin D eben ein Stoff, ders an sehr vielen Stellen in die körperlichen Regulationswege eingreift. Gabe von außen könnte da auch Folgen haben, die wissenschaftlich bislang kaum erforscht sind. Auch hierher rührt die Zurückhaltung vieler Experten, es ohne den Grund einer akuten Erkrankung zu empfehlen. Auch die Einnahme ist nicht simpel, denn ohne gleichzeitig etwas Fettiges zu sich zu nehmen, kann der Körper die Substanz gar nicht einschleusen. (Quelle: TSP, 21.11.20)
Rauchverbot in Masken-Zonen
In Einkaufszonen und anderen Bereichen mit coronabedingter Maskenpflicht ist Rauchen nicht erlaubt. Das hat das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium klargestellt. Anders sei es beim Essen und Trinken: „Angemessene Zeiten der Nahrungsaufnahme berechtigen zum vorübergehenden Ablegen der Maske“, erklärte ein Sprecher. Für das Rauchen gelte dies ausdrücklich nicht.
Die Kommunen seien sogar berechtigt, auch Ess- und Trinkverbote an stark frequentierten öffentlichen Plätzen auszuweisen. „Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn durch das Essen und Rauchen in einigen Bereichen die Wirkung des Maskengebots nach den konkreten Feststellungen und Einschätzungen der Behörden vor Ort leerlaufen würde“, so der Sprecher.
Die Stadt Duisburg, wo es besonders viele Corona-Fälle gibt, weist auf ihrer Website ausdrücklich darauf hin: „Zum Rauchen darf die Maske nicht abgenommen werden.“ In vielen anderen Städten gibt es einen solchen Hinweis nicht.
(Foto: Rauchende Jungs, CC s. Archiv v. 13.04.18; Quelle: WDR, 21.11.20)
Tanzschulen planen Flashmobs in Innenstädten
Mit Flashmobs in den Innenstädten wollen heute bundesweit Tanzschulen auf ihre schwierige finanzielle Lage durch die Corona-Beschränkungen aufmerksam machen. Mit der Aktion wollen sie auch zeigen, dass Tanz mit Distanz möglich ist und für eine Öffnung der Schulen noch vor Ende November werben. (Quelle: WDR, 21.11.20)
Risikogebiete in Europa: Alle, nur Island nicht
Wegen steigender Infektionszahlen stuft die Bundesregierung ganz Litauen und Lettland als Corona-Risikogebiete ein. Zudem werden Regionen in Griechenland und Finnland auf die vom Robert-Koch-Institut geführte Risikoliste gesetzt. Island wird dagegen wieder gestrichen und ist damit das einzige Land in Europa, das frei von Risikogebieten ist. Die Änderungen in der RKI-Liste werden am 22. November wirksam.
(Quelle: WDR, 21.11.20)
Mehr als 1.000 Corona-Verwahren an NRW-Gerichten
Wegen der aktuellen Corona-Maßnahmen müssen die Gerichte in NRW über zahlreiche Streitfragen entscheiden. Landesweit waren bei den Verwaltungsgerichten bis zum 6. November nach Zahlen des Justizministeriums 1.364 Verfahren in Sachen Corona eingegangen. 370 davon landeten am Oberverwaltungsgericht in Münster. 250 landesweite Verfahren wurden in der Zwischenzeit abgearbeitet oder haben sich erledigt.
Bei den zeitlich dringenden Eilverfahren hat das Oberverwaltungsgericht 25 von 87 erledigt. Unter den noch offenen Klagen sind zum Beispiel Eilverfahren von Betreibern von Tennishallen und Hoteliers oder von Reit- und Schwimmschulen und einer Hundeschule. Auch muss das Oberverwaltungsgericht überprüfen, ob die angeordnete Maskenpflicht beim AfD-Bundesparteitag in Kalkar und die Ladenöffnung am ersten Advent Ende November rechtmäßig sind. (Foto: VG Münster, CC s. Archiv v. 18.11.16; Quelle: WDR, 21.11.20)
Deutschland-Zahlen
In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 22.964 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet – im Vergleich zum Wert vor einer Woche wurden gut 500 Fälle mehr. Am vergangenen Samstag hatte die Zahl gemeldeter Neuinfektionen bei 22.461 gelegen. Der Höchststand war am Freitag mit 23.648 gemeldeten Fällen erreicht worden. Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie insgesamt 902.528 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland.
Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um 254 auf insgesamt 13.884. Das RKI schätzt, dass etwa 593.100 Menschen inzwischen genesen sind.
Nachdem die Zahl der täglichen Neuinfektionen im Oktober und Anfang November stark gestiegen war, war der Wert zuletzt vergleichsweise stabil. Einen deutlichen Rückgang der Neuinfektionen gibt es aber bislang nicht, obwohl seit Anfang November ein Teil-Lockdown in Deutschland gilt. Das sogenannte Sieben-Tage-R lag laut jüngstem RKI-Lagebericht bei 1,05 (Vortag: 0,99). Das bedeutet, dass im Durchschnitt jede Person, die mit SARS-CoV-2 infiziert ist, ungefähr eine weitere Person ansteckt. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor acht bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab. (Quelle: RKI, 21.11.20)
Überblick zur Nacht
- Die Coronavirus-Fälle in Brasilien habn die Zahl von 6 Millionen überschritten. Brasilien ist damit nach den USA und Indien das dritte Land der Welt, das diesen Meilenstein überschritten hat. Das Land verzeichnete in den letzten 24 Stunden 38.397 zusätzliche bestätigte Fälle und 552 Tote durch Covid-19, teilte das Gesundheitsministerium mit. Die offizielle Zahl der Todesopfer ist damit auf 168.613 gestiegen.
- Donald Trump Jr. wurde diese Woche positiv auf Covid-19 getestet. Ein Sprecher sagt, er sei unter Quarantäne, habe aber keine Symptome gehabt.
- Toronto ist in den Lockdown-Modis zurückgekehrt, nachdem in Kanada zahlreiche Fälle von Coronaviren aufgetreten sind.
- Frankreich hat in den letzten 24 Stunden weitere 1.138 CoViD-19-Tote gemeldet, die Gesamtzahl beträgt jetzt 48.265. Das Nachbarland meldete in ddemselben Zeitraum 22.882 Fälle zusätzliche Infektiosfälle – nach 21.150 am Donnerstag.
- Der Iran hat landesweit strengere Einschränkungen beschlossen, nachdem das vom Coronavirus am stärksten betroffene Land des Nahen Osten jetzt mit einer dritte Infektionswelle konfrontiert ist. Die härtesten Maßnahmen, duch die alle nicht wesentliche Unternehmen und Dienstleistungen schließen sollen, treffen die Hauptstadt Teheran und etwa 160 andere, sog „rote“ Städte mit hohem Risiko, so die staatlichen Medien.
- Australien: In Südaustralien hat am Samstag einen neuen Covid-19-Fall registriert, der in einem engen Kontakt zu einem weiteren Fall steht. Der Lockdown i dem australischen Bundesstaat wird um Mitternacht (australische Zeit) aufgehoben. Der australische Bundesstaat Victoria verzeichnete seinen 22. Tag ohne neue Coronavirus-Fälle, aber die Behörden fordern jeden im Einzugsgebiet von Altona auf, sich untersuchen zu lassen, ob er Symptome aufweist, nachdem das Coronavirus dort im Abwasser entdeckt wurde. Auch der Bundesstaat New South Wales verzeichnete keine neuen lokal erworbenen Covid-19-Fälle. In Queensland wurden heute zwei neue Fälle gemeldet, beide Betroffenen sind in Hotelquarantäne.
- In Portugal genehmigte das Parlament am Freitag eine 15-tägige Verlängerung des Ausnahmezustands ab nächster Woche, um die Fortsetzung der Coronavirus-Maßnahmen zu ermöglichen. Die Regierung plane weitere, neue Schritte
- Der Arzneimittelhersteller Pfizer Inc hofft, seinen mit Biontech entwickelten experimentellen CoVID-19-Impfstoff nach seiner Notfallgenehmigung in den USA schnell auch in Lateinamerika einführen zu können, sagte ein leitender Angestellter, was bereits im nächsten Monat der Fall sein könnte.
(Quelle: The Guardian, 21.11.20)
Experimenteller Impfstoff an fast eine Million Chinesen verabreicht
Der chinesische Pharmakonzern Sinopharm hat nach eigenen Angaben bereits annähernd eine Million Menschen gegen das Coronavirus in China geimpft. Über ein so genanntes Notfallprogramm sei der experimentelle Impfstoff genutzt worden, sagte Firmenchef Liu Jingzhen. Es habe dabei keine Berichte von schwerwiegenden Nebenwirkungen gegeben, „nur wenige haben leichte Symptome“, sagte Jingzhen.
In China berichten Staatsmedien bereits seit Wochen über Impfungen bestimmter Bevölkerungsgruppen – etwa von Militärangehörigen und Klinikpersonal, aber auch von Diplomaten und Angestellten von Staatskonzernen. Ihnen werden Impfstoff-Kandidaten verabreicht, für die die Prüfung in klinischen Studien nicht abgeschlossen ist.
Laut der Mitteilung hat Sinopharm mit seinen Impfstoffen bereits in zehn Ländern, darunter den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrain, Ägypten, Jordanien, Peru und Argentinien, internationale klinische Phase-III-Studien durchgeführt. (Quelle: TSP, 20.11.20)
Corona: Keine Szene des Münster-Tatort in Münster gedreht
Der neue Münster-Tatort wird unter Corona-Bedingungen gedreht. Mit der Folge, dass Dreharbeiten mit Thiel und Boerne diesmal nicht vor Ort stattfinden. Eine traurige Premiere.
Die kultigen Hauptdarsteller Axel Prahl (Thiel) und Jan Josef Liefers (Prof. Boerne), deren Verträge bis zum Jahr 2024 verlängert werden sollen, werden an den 23 Drehtagen nicht in einer einzigen Szene des 39. Münster-Tatorts in Münster selbst gefilmt. Zum ersten Mal finden keine Dreharbeiten mit den beiden Schauspielern vor Ort statt.
Dieser -von überzeugten Münsteranern- als Untergang des Abendlandes eingeordnete Umstand ist weniger den Kosten geschuldet, wie Bavaria-Produzent Jan Kruse versichert, sondern den strengen Vorschriften während der Corona-Pandemie. Die Produktionsfirma könne den Abstand auch bei Schaulustigen nicht garantieren, die Gesundheit gehe vor, sagt er. „Sie werden es der Folge nicht anmerken, da gibt es kluge technische Lösungen“, verrät Prahl. (Quelle: MZ, 20.10.20)
Verlängern Bundesländer die Beschränkungen bis zum 20. Dezember ?
Angesichts der hohen Infektionszahlen wollen die Bundesländer offenbar die bestehenden Corona-Einschränkungen bis zum 20. Dezember verlängern und teilweise verschärfen. Das berichteten die „Berliner Morgenpost“ und das Portal „Business Insider“ unter Berufung auf Informationen aus Länderkreisen. Im Gespräch ist demnach auch eine Verlängerung der Weihnachtsferien in den Januar hinein.
In der „Berliner Morgenpost“ heißt es unter Berufung auf Koalitionskreise des Stadtstaats, es zeichne sich zwischen den Ländern ein weitgehender Konsens über die Verlängerung der Beschränkungen bis kurz vor Weihnachten ab. Dies dürfte die geltenden Schließungen von Gaststätten, Kultur- und Freizeiteinrichtungen betreffen. Geschäfte sollen dagegen im für sie wichtigen Weihnachtsgeschäft offensichtlich geöffnet bleiben.
Laut „Business Insider“ befürworten die Länder zudem eine Ausweitung der Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. Auch sollen die Obergrenzen für Feiern und Treffen in privaten und öffentlichen Räumen weiter abgesenkt werden. (Quelle: WDR, 20.11.20)
Lastrup: 50 Infizierte in Seniorenheim
Im Landkreis Cloppenburg nimmt die Zahl der Coronavirus-Ausbrüche in Seniorenheimen zu. Mehr als 100 Neuinfektionen wurden registriert. Besonders betroffen ist ein Pflegeheim in Lastrup.
Im St.-Elisabeth-Stift wurden mehr als 40 Bewohner sowie rund 15 Mitarbeiter positiv getestet, wie NDR 1 Niedersachsen berichtet. Ob ein Besucher oder ein Mitarbeiter das Coronavirus ins Haus gebracht hat, das lasse sich nicht mehr nachvollziehen, sagt Geschäftsführer Guido Suing. Er spricht von einer angestrengten Atmosphäre in der Einrichtung. Wie in allen betroffenen Heimen gilt jetzt auch für das St.-Elisabeth-Stift ein absolutes Besuchsverbot.
Auch in Cappeln, Molbergen und in der Stadt Cloppenburg gibt es Corona-Ausbrüche in Seniorenheimen. Der Landkreis Cloppenburg hat verfügt, dass alle Mitarbeiter von Alten- und Pflegeheimen ab sofort zweimal pro Woche einen Corona-Schnelltest machen sollen. Suing hat für sein Heim etwa 2.000 Antigen-Tests bestellt. Er hofft, dass sie in den nächsten Tagen kommen. Es sei ein hart umkämpfter Markt, sagt Suing. Wegen stark gestiegener Corona-Fälle brauchen etwa auch Pflegeheime in anderen Landkreisen, etwa in Osnabrück, viele tausend Schnelltests.
(Quelle: NDR, 20.11.20)
OVG stoppt Quarantäne für Reiserückkehrer
Das Oberverwaltungsgericht NRW in Münster (OVG) hat am Freitag per Eilbeschluss wesentliche Teile der nordrhein-westfälischen Verordnung zum Schutz vor Neuinfizierungen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 in Bezug auf Ein- und Rückreisende (Coronaeinreiseverordnung) vorläufig außer Vollzug gesetzt.
Nach der Coronaeinreiseverordnung müssen Personen, die aus dem Ausland nach Nordrhein-Westfalen einreisen und sich zu einem beliebigen Zeitpunkt in den letzten zehn Tagen vor Einreise in einem Risikogebiet aufgehalten haben, sich unverzüglich für zehn Tage in häusliche Quarantäne begeben (Absonderung). Sie dürfen in diesem Zeitraum keinen Besuch von Personen empfangen, die nicht ihrem Hausstand angehören. Der in Bielefeld wohnhafte Antragsteller hielt sich bis zum 13. November 2020 auf Ibiza auf und reiste dann weiter nach Teneriffa. Er beabsichtigt, am 22. November 2020 nach Deutschland zurückzukehren, und machte geltend, man könne nicht aufgrund eines Aufenthalts auf den Balearen als ansteckungsverdächtig qualifiziert werden, wenn die 7-Tage-Inzidenz dort deutlich niedriger liege als am heimischen Wohnort.
Der 13. Senat ist dem gefolgt und hat zur Begründung ausgeführt: Die Anordnung einer Absonderung für grundsätzlich alle Urlaubsrückkehrer und sonstige Einreisende aus Risikogebieten sei voraussichtlich rechtswidrig, weil sie gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz verstoße und unverhältnismäßig sei. Die Regelung lasse unberücksichtigt, ob durch die Einreise zusätzliche Infektionsgefahren begründet würden. In der aktuellen Pandemielage seien das Land Nordrhein-Westfalen und ein Großteil der übrigen Bundesrepublik nach den in der Coronaeinreiseverordnung benannten Kriterien als Risikogebiete einzustufen. Das von den Rückkehrern ausgehende Infektionsrisiko stelle sich jedenfalls bei vergleichbaren Inzidenzwerten nicht anders dar, als wenn sie daheim geblieben wären. Dies sei eine sachlich nicht gerechtfertigte Ungleichbehandlung vergleichbarer Sachverhalte. Die angefochtenen Regelungen seien insoweit auch unverhältnismäßig.
Eine Absonderungspflicht für Rückreisende sei nicht geeignet, einen nennenswerten Beitrag zur Eindämmung der Corona-Pandemie zu leisten, wenn in den Gebieten des jeweiligen Aufenthalts kein höheres Ansteckungsrisiko als hierzulande bestehe. Die Außervollzugsetzung der voraussichtlich rechtswidrigen Norm sei auch wegen des erheblichen Grundrechtseingriffs geboten.
Der Beschluss ist unanfechtbar.
( OVG Münster, Az. 13 B 1770/20.NE; Quelle PM, 20.11.20)
Schweden schränkt ein
Die schwedische Regierung schränkt angesichts der rapide steigenden Infektionszahlen und Covid-19-Todesfälle den weltweit bestaunten, aber auch scharf kritisierten liberalen Weg immer weiter ein.
Am Freitag meldete die Gesundheitsbehörde FHM mit Staatsepidemiolgen Anders Tegnell 7.240 Neuinfektionen – ein neuer Höchststand. Die bis dato höchste Zahl von neuen Infektionen war Anfang des Monats mit 5.990 verzeichnet worden. Zudem gab es seit Donnerstag 66 weitere Todesfälle. Damit registriert das Land insgesamt nun 6.406 Covid-19-Tote und 208.295 bestätigte Infektionen.
Zwar hat auch Schweden die Zahl der Tests deutlich erhöht, so dass mehr Fälle erfasst werden, aber auch andere Indikatoren wie beispielsweise die Positivrate zeigen ein hohes Infektionsgeschehen.
Dass Schweden pro eine Million Einwohner mit 623 eine weitaus höhere Zahl an Covid-19-Toten zu beklagen hat als sogar Deutschland (165) – besonders weil das Virus im Frühjahr ungebremst in Pflegeheimen wüten konnte.
Schwedens Ministerpräsident Stefan Löfven befürchtet nun, dass sich die Ereignisse des Frühjahrs wiederholen könnten, denn alles deutet darauf hin, dass die zweite Welle das Land mit seinen rund 10,2 Millionen Einwohnern mit voller Wucht trifft – ganz entgegen der Prognosen Tegnells. Der hatte noch Ende Oktober gesagt: „Es gibt keine zweite Welle.“
Tegnell gab bisher den Weg des Landes in der Pandemie vor, hat einen Lockdown für Schweden wie in den Nachbarländern oder Deutschland immer abgelehnt und weigert sich nach wie vor, das Tragen von Masken zu empfehlen. Deren Nutzen sei wissenschaftlich nicht erwiesen, argumentiert er.
Löfven teilte nun als eine weitere Maßnahme mit, dass die FHM mit der Möglichkeit ausgestattet werde, Besuchsverbote in Heimen wieder einzuführen. „Das Leben von Menschen steht ganz einfach auf dem Spiel“, sagte Löfven in Stockholm. Es handele sich um eine sehr eingreifende und weitreichende Maßnahme, die deshalb nur dort eingeführt werden solle, wo sie wirklich gebraucht werde. (Quelle: TSP, 20.11.20)
Scholz fordert von G20 mehr Engagement bei Impfstoffverteilung
Finanzminister Olaf Scholz (SPD) hat die führenden Wirtschaftsnationen aufgefordert, sich an der internationalen Corona-Impf-Initiative Covax zu beteiligen. „Deutschland und Europa haben hier schon erhebliche Finanzmittel zugesagt“, sagte der SPD-Kanzlerkandidat heute nach einem Treffen der G20-Finanzminister. Deutschland sei zweitgrößter Geber. Doch: „Notwendig ist, dass alle G20-Staaten sich daran beteiligen“, forderte Scholz. Unter anderem die USA gehören nicht der Initiative an.
Bisher wurden laut Finanzministerium insgesamt rund 4,3 Milliarden Euro für die Entwicklung und global faire Verteilung von Impfstoffen bereitgestellt.
(Foto: CC s. Archiv v. 16.05.20; Quelle: WDR, 20.11.20)
Fluggesellschaften brauchen weitere Hilfen
Während der Corona-Pandemie liegt der Flugverkehr größtenteils lahm. Das bringt viele Airlines in Schieflage. Laut Lobbyverband IATA benötigen die Fluggesellschaften weltweit in den nächsten Monaten noch weitere 70 bis 80 Milliarden Dollar, um die Corona-Krise zu überstehen. „Sonst werden einige Airlines nicht überleben“, sagte Alexandre de Juniac, Generaldirektor des Internationalen Luftverkehrsverbandes (IATA).
IATA hatte bisher geschätzt, dass die Branche 87 Milliarden Dollar in diesem Jahr verlieren dürfte. Die jüngst verschärften Eindämmungsmaßnahmen im Kampf gegen die Virus-Pandemie belasten aber das Geschäft der Luftfahrtbranche zusätzlich. (Quelle: ARD, 20.11.20)
Apps informiert über Corona-Regeln
Was darf ich wo? Die Corona-Regeln sind bundesweit ein Dschungel. Andere Länder, andere Regeln, so das Motto. Eine App soll nun Abhilfe schaffen. Das Kölner IT-Unternehmen hat die App „Darf ich das?“ entwickelt. Hier können die User nach Wohnort und Themen filtern.
Mit wenigen Klicks sieht man, was gerade gilt. Mühsames Nachrecherchieren fällt weg. Auch die neuen Inzidenzzahlen sind aufgelistet. Die App ist aktuell kostenlos, werbefrei und funktioniert ohne Registrierung mit privaten Daten. Die Informationen kommen hauptsächlich vom Kompetenzzentrum Tourismus, einer Initiative des Bundes. Stadt und Bund beteiligen sich derzeit weder inhaltlich noch finanziell an der App.
(Quelle: WDR, 20.11.20))
Niedersachsen-Zahlen
In Niedersachsen ist die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus in den vergangenen 24 Stunden um 1.633 gestiegen. Damit sind bis Freitag, 9 Uhr, 61.307 Infektionen in Niedersachsen labordiagnostisch bestätigt und dem Landesgesundheitsamt (NLGA) gemeldet worden. Zudem sind beim NLGA 982 Todesfälle im Zusammenhang mit Corona-Infektionen registriert. Das sind 18 mehr als gestern.
Die Zahl der als genesen eingestuften Patienten liegt bei 40.306. Das sind 1.303 mehr als am Vortag. Deren Anteil an der Gesamtzahl der Infektionen liegt nun bei rund 65,7 Prozent. Die Zahl der Genesenen kann den Meldedaten nicht direkt entnommen werden. Es handelt sich um einen Schätzwert. Der 7-Tage-Inzidenzwert pro 100.000 Einwohner ist gegenüber gestern minimal gesunken und liegt jetzt im Landesdurchschnitt in Niedersachsen bei 101,5. (Quelle: NDR, 20.11.20)
📌 Emsland: Offizielle Fallzahlen am Freitag, 2011.2020, 09:00 Uhr
Die Dynamik ist ungebrochen: Im Emsland gab es in den letzten 24 Stunden zwei neue CoViD-19-Tote; beide hatten in Werlte gelebt.
Seit gestern wurden 92 weitere Neuinfektionen gemeldet. Die Zahl der als genesen Geltenden stieg auf jetzt insgesamt 2.459 Genesene (+88).
Die heute gemeldete Gesamtzahl aller Infektionen in der Pandemie beträgt damit 3.125 (+ 92); daraus ergibt sich ein Quotient pro 100.000 von 958,6. Im Emsland sind folglich 623 (+2) Menschen akut an CoViD-19 erkrankt. 2.140 (-200) Kontaktpersonen sind in Quarantäne.
Laut DIVI werden in den emsländischen Krankenhäuser aktuell 6 (-2) CoViD-19-Erkrankte intensivmedizinisch behandelt; 2 (-1) von ihnen werden invasiv beatmet. Zum Vergleich: In der etwa halb so großen Grafschaft Bentheim werden gegenwärtig 4 (+/-0) CoVid-19-Erkrankte intensivmedizinisch versorgt, von denen 1 (+/-0) invasiv beatmet werden.
In Lingen (Ems) liegt die Gesamtzahl der Infizierten seit Pandemieausbruch bei aktuell 392 (+14) Menschen. 325 (+7) von ihnen gelten als genesen. Das führt für die Stadt zu aktuell 60 (+7) akut Erkrankten.
Kommune |
Anzahl der bestätigten Fälle |
davon genesen |
Verstorbene |
Aktuell |
Samtgemeinde Dörpen |
118 |
82 |
1 |
35 |
Einheitsgemeinde Emsbüren |
49 |
45 |
0 |
4 |
Samtgemeinde Freren |
122 |
97 |
9 |
16 |
Einheitsgemeinde Geeste |
90 |
73 |
0 |
17 |
Stadt Haren (Ems) |
233 |
202 |
1 |
30 |
Stadt Haselünne |
150 |
131 |
0 |
19 |
Samtgemeinde Herzlake |
87 |
64 |
0 |
23 |
Samtgemeinde Lathen |
192 |
157 |
0 |
35 |
Samtgemeinde Lengerich |
69 |
50 |
1 |
18 |
Stadt Lingen (Ems) |
392 (+12) |
325 (+7) |
7 |
60 (+7) |
Stadt Meppen |
364 |
314 |
9 |
41 |
Samtgemeinde Nordhümmling |
123 |
97 |
0 |
26 |
Stadt Papenburg |
400 |
259 |
4 |
137 |
Einheitsgemeinde Rhede (Ems) |
12 |
8 |
0 |
4 |
Einheitsgemeinde Salzbergen |
50 |
42 |
1 |
7 |
Samtgemeinde Sögel |
293 |
238 |
0 |
55 |
Samtgemeinde Spelle |
57 |
35 |
2 |
20 |
Einheitsgemeinde Twist |
70 |
58 |
2 |
10 |
Samtgemeinde Werlte |
254 |
182 |
6 (+2) |
66 |
Gesamt* |
3125 (+92) |
2459 (+88) |
43 (+2) |
|
Aktuelle Covid-19-Fälle |
623 (+2)
|
(2011.2ß)
Deutschland-Zahlen
Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland ist nach Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) auf einen neuen Höchststand gestiegen. Die Experten meldeten am frühen Freitagmorgen auf ihrer Website 23.648 neue Fälle und damit insgesamt 879.564. Das waren mehr als tausend Fälle mehr als am Vortag. Eine Woche zuvor war die bisherige Rekordmarke von 23.542 Fällen erreicht worden. Die Zahl der Todesfälle gab das RKI am Freitag mit 13.630 an, 260 mehr als vor 24 Stunden. (Quelle: RKI, 20.11.20)
USA rechnen für Freitag mit Zulassungsantrag für Pfizer-Biontech-Impfstoff
Die US-Regierung rechnet für diesen Freitag mit dem Antrag auf eine Notfallzulassung des Corona-Impfstoffs der Unternehmen Pfizer und Biontech. „Pfizers Partner Biontech hat angekündigt, dass sie morgen die Notfallzulassung bei der FDA beantragen wollen“, sagte US-Gesundheitsminister Alex Azar am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Washington. Die Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelbehörde der Vereinigten Staaten (FDA) ist auch für die Zulassung von Impfstoffen zuständig.
Er gehe davon aus, dass auch das US-Pharmaunternehmen Moderna bald eine Zulassung für seinen Impfstoffkandidaten beantragen werde, sagte Azar weiter. Die USA, die EU und zahlreiche weitere Staaten haben bereits hunderte Millionen von Dosen der vielversprechendsten Impfstoffkandidaten vorbestellt.
Der Mitgründer des Mainzer Impfstoffentwicklers Biontech, Ugur Sahin, sagte im Interview mit der Nachrichtenagentur AFP, er halte es für möglich, „dass der Impfstoff noch in diesem Jahr in den USA oder in Europa „oder in beiden Regionen“ zugelassen“ werde. Sein Team arbeite „fieberhaft“ an einer Zulassung, erklärte der Wissenschaftler weiter.
(Quelle: TSP, 20.11.0)
USA: Mehr als 2.200 Corona-Tote binnen 24 Stunden
In den USA sind binnen 24 Stunden mehr als 2.200 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Wie aus einer am Donnerstagabend veröffentlichten Zählung hervorging, gab es landesweit zudem mehr als 200.100 Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Wegen der zuletzt wieder stark steigenden Zahl an Neuinfektionen haben mehrere Bundesstaaten ihre Corona-Maßnahmen erneut verschärft. (Quelle: TSP, 20.11.20)
WHO warnt vor Remdesivir
Remdesivir, eines der Medikamente, die Donald Trump bei der Entwicklung von Covid-19 eingenommen hat, sollte nicht in Krankenhäusern angewendet werden, da es keine Beweise dafür gibt, dass es funktioniert: Das hat die Weltgesundheitsorganisation WHO empfohlen.
Der US-Präsident war ein begeisterter Befürworter des Medikaments, bis zu dem Punkt, an dem er sich im Juli rühmte, den gesamten Bestand der Welt für Amerikaner aufgekauft zu haben. Der WHO-Richtlinienausschuss hat jedoch festgestellt, dass Covid-Patienten ohne das Mittel möglicherweise besser dran sind.
Die WHO hat eine sog. „Lebensrichtlinie“ herausgegeben, die aktualisiert werden kann, sobald Beweise vorliegen, hauptsächlich aufgrund eines Solidarity trial, den sie in mehreren Ländern durchgeführt hat. Die Versuchsanordnung teilt den Patienten nach dem Zufallsprinzip mehrere Medikamente einschließlich Remdesivir zu und stellte daraufhin fest, dass diejenigen, die es einnahmen, die Wahrscheinlichkeit, schwere CoViD-19 zu überleben, nicht wahrscheinlicher waren als diejenigen, die dies nicht taten.
Es gibt andere Probleme mit remdesivir, das extrem teuer und intravenös verabreicht werden muss. Die im British Medical Journal veröffentlichte WHO-Richtlinie kam zu dem Schluss, dass „die meisten Patienten angesichts der geringen Sicherheit keine intravenöse Behandlung mit Remdesivir bevorzugen würden. Alle vorteilhaften Wirkungen von Remdesivir, sofern vorhanden, sind wahrscheinlich gering und die Möglichkeit eines schweren Schadens bleibt bestehen. (Mehr und Quelle The Guardian, 20.11.20)
Demonstration vor Bundesverfassungsgericht
Rund 500 Menschen haben nach Angaben der Polizei in Karlsruhe gegen Corona-Beschränkungen demonstriert – auch noch nach Auflösung der Versammlung. Der Protest war für den Nachmittag mit zunächst 50 Teilnehmern in der Nähe des Bundesverfassungsgerichts angemeldet worden, wie Polizei und Stadt mitteilten. Tatsächlich hätten sich dann aber 500 Menschen auf dem Gelände vor dem Gericht versammelt. Die Beamten hätten die Demonstranten mehrfach aufgefordert, den Mindestabstand zueinander einzuhalten oder eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen. Die Versammlungsleitung habe die Demonstration dann aufgelöst.
Im Anschluss seien aber 150 Menschen zurück zum Gericht gegangen. Die Polizei forderte sie auf, den Ort zu verlassen – dem seien die Teilnehmer nachgekommen. Aber auch danach hätten sich Menschen an verschiedenen Orten in der Innenstadt versammelt.
Die Polizei löste die Gruppen wegen Verstößen gegen die Corona-Verordnung auf und erteilte dabei zahlreiche Platzverweise. Ein Teilnehmer sei festgenommen worden – daraufhin hätten sich rund 40 Menschen vor einem Polizeirevier versammelt. „Im weiteren Verlauf musste die Polizei gegen zahlreiche Personen vorgehen, da diese den ausgesprochenen Platzverweisen keine Folge leisteten“, hieß es. Die Bilanz: Anzeigen gegen 41 Menschen und zwei leicht verletzte Polizisten. Am frühen Abend habe sich die Lage beruhigt. (Foto: CC s. Archiv v. 25.04.13;Quelle: SWR, 19.11.20)
Merkel rechnet mit Impfstoff schon im Dezember
Bundeskanzlerin Angela Merkel rechnet schon im Dezember oder „sehr schnell nach der Jahreswende“ mit der Zulassung eines Corona-Impfstoffes in Europa. „Und dann wird das Impfen natürlich beginnen“, sagte die CDU-Politikerin am Donnerstagabend nach dem EU-Videogipfel. „Man muss ja sagen, dass die Nachrichten der letzten Tage bezüglich der Entwicklung eines Impfstoffes sehr zuversichtlich stimmen.“
In Niedersachsen soll die Impfung in den geplanten rund 60 Impfzentren erst ab dem 1. April beginnen. Dies teilte am Abend das Infomagazon NDR-Info mit. (Foto: CC s. Archiv v. 20.03.20; Quelle: TSP/NDR, 19.11.20)
Weitere Regeln für Kurzarbeit werden verlängert
Damit Unternehmen in der Krise möglichst keine Beschäftigten entlassen, sollen weitere Corona-Sonderregeln für die Kurzarbeit bis Ende nächsten Jahres verlängert werden. Der Bundestag stimmt an diesem Freitag über das sogenannte Gesetz zur Beschäftigungssicherung ab. Es sieht vor, dass das Kurzarbeitergeld auch im kommenden Jahr ab dem vierten Bezugsmonat von seiner üblichen Höhe, nämlich 60 Prozent des Lohns, auf 70 Prozent erhöht wird – für Berufstätige mit Kindern von 67 auf 77 Prozent.
Ab dem siebten Monat in Kurzarbeit soll es weiterhin 80 beziehungsweise 87 Prozent des Lohns geben. Profitieren sollen davon alle Beschäftigten, die bis Ende März 2021 in Kurzarbeit geschickt werden. Minijobs bis 450 Euro bleiben bis Ende 2021 generell anrechnungsfrei. Die Regelungen sollten ursprünglich zum Jahresende auslaufen. Die Regierung geht aber noch nicht von einer Entspannung der Situation aus, wie sie in der Begründung zu ihrem Gesetzentwurf schreibt.
Per Verordnung war bereits im Oktober die Erstattung der Sozialversicherungsbeiträge während der Kurzarbeit ins nächste Jahr verlängert worden, um die Arbeitgeber zu entlasten. Auch die maximal mögliche Bezugsdauer von Kurzarbeitergeld wurde auf bis zu 24 Monate verlängert. (Quelle: Tagesspiegel, 19.11.20)
Frankreich: Zahl der Neuinfektionen gesunken
Die Zahl der Neuinfektionen in Frankreich geht zurück. Das Gesundheitsministerium meldet 21.150 weitere Fälle binnen eines Tages nach 28.383 am Mittwoch. Im Krankenhaus liegen den Angaben zufolge derzeit 32.345 mit Corona infizierte Patienten, knapp 500 weniger als einen Tag zuvor. Die Zahl der Patienten auf Intensivstationen ist innerhalb von 24 Stunden um 122 auf 4653 gesunken. Insgesamt wurden in Frankreich bislang fast 2,1 Millionen Corona-Fälle bestätigt. Die Zahl der Corona-Toten ist um 429 auf 47.127 gestiegen. (Quelle: Tagesspiegel, 19.11.20)
Alle 17 Sekunden ein CoViD-19-Toter in Europa
Die Weltgesundheitsorganisation WHO beklagt eine wachsende Zahl an Corona-Todesfällen in Europa. In den vergangenen beiden Wochen habe die Zahl der Sterbefälle in Verbindung mit Covid-19-Erkrankungen um 18 Prozent zugenommen, sagte der Direktor der WHO-Region Europa, Hans Kluge. Vergangene Woche seien mehr als 29.000 Todesfälle registriert worden, was bedeute, dass alle 17 Sekunden eine Person in der europäischen Region mit Covid-19 stirbt.
Dass derzeit pro Tag 4500 Leben an Covid-19 verloren gingen, sei vermeidbar, sagte Kluge. Wer sich an Richtlinien halte und gegen Missinformationen vorgehe, liefere einen Beitrag, um Sterbefälle zu vermeiden. (Quelle: Tagesschau, 19.11.20)
Städte- und Gemeindebund gegen generelles Feuerwerks-Verbot
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund spricht sich gegen ein generelles Verbot von Silvester-Feuerwerk und Böllern in der Corona-Pandemie aus. „Die Leute haben doch Frust ohne Ende. Alles wird verboten, nirgends kann man hin“, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg. „Natürlich wird das kein Silvester geben mit riesen Partys und riesen Feuerwerken.“ Für die einzelnen Haushalte sehe er aber keinen Anlass für ein großes Verbot.
Die klassischen, großen Feuerwerke mit Tausenden Zuschauern werde es wohl nicht geben, wenn es bei der aktuellen Infektionslage bleibe, so Landsberg. Dabei könne der nötige Abstand nicht eingehalten werden, auch mit Masken sehe es schwierig aus. Einige Städte hatten schon vor Monaten Verbotszonen etwa in Innenstädten angekündigt. Wegen der Corona-Pandemie fordern einige Innenpolitiker und Polizei-Gewerkschafter nun ein generelles Böllerverbot an Silvester. (Foto: CC s. Archiv v. 19.11.2018; Quelle: Tagesschau, 19.11.20)
Landesrechnungshof Niedersachsen: Corona belastet Kommunen über Jahre
Der Landesrechnungshof hat in seinem Kommunalbericht nicht wie üblich nur das vergangene Jahr unter die Lupe genommen, sondern mit Blick auf die Corona-Pandemie auch das erste Halbjahr 2020.
„Die finanziellen Folgen der Covid-19-Pandemie werden die kommunalen Haushalte auch noch in den kommenden Jahren stark belasten“, konstatierte die Rechnungshof-Präsidentin Sandra von Klaeden. „Selbst bei strikter Auszahlungsdisziplin werden die Folgen der Pandemie zu einem Belastungstest für die finanzielle Handlungsfähigkeit der Kommunen.“ Durch die Pandemie hätten sich die Rahmenbedingungen für kommunales Handeln unvorhersehbar und massiv verändert. Oftmals hätten die Kommunen schnell und unbürokratisch auf die Krise reagieren müssen, so von Klaeden. „Ihr Einsatz verdient an dieser Stelle große Anerkennung.“
Im ersten Halbjahr 2020 sind laut Landesrechnungshof die Einnahmen der Kommunen – etwa im Bereich der Gewerbesteuer – deutlich gesunken, während sie gleichzeitig überdurchschnittlich viel Geld auszahlen mussten. Derzeit sei offen, wie die umfangreichen Unterstützungsmaßnahmen von Bund und Land wirken, sodass erst die kommenden Haushaltsjahre zeigen könnten, ob und in welchem Ausmaß die kommunalen Haushalte wegen der Corona-Pandemie in eine Schieflage geraten. Absehbar sei aber bereits, dass die finanziellen Gestaltungsspielräume der Kommunen langfristig eingeschränkt sein werden, so der Landesrechnungshof.
2019 waren die Voraussetzungen noch ganz anders: Da konnten die Rekordeinnahmen aus dem Jahr 2018 laut Landesrechnungshof noch einmal 1,15 Milliarden Euro gesteigert werden. Trotzdem sei es den Kommunen nicht gelungen, die gute konjunkturelle Entwicklung zur Haushaltskonsolidierung zu nutzen. So seien die Mehreinnahmen durch noch höhere Auszahlungen als im Vorjahr beinahe aufgezehrt worden. Insgesamt nahm auch 2019 die Gesamtverschuldung weiter zu, wie die Rechnungsprüfer konstatierten.
So kreidete der Landesrechnungshof einigen Kommunen unter anderem an, dass sich Flugplätze nicht rechnen, dass Fuhrparks womöglich zu groß sind und Ganztagsschulen unnötig teuer. Wie NDR 1 Niedersachsen berichtet, fuhren sieben von zehn geprüften Flugplätzen Verluste ein. Diese mussten von den Kommunen, denen sie gehören, ausgeglichen werden. Weil das Geld fehlt, wurde bei mehr als der Hälfte der Flugplätze schon länger nicht mehr investiert. Der Landesrechnungshof empfahl den betroffenen Kommunen, zum Beispiel die Landegebühren zu erhöhen, um mehr Geld einzunehmen.
Auch die Fuhrparke der Kommunen begutachtete der Landesrechnungshof kritisch. Viele Kommunen schaffen demnach Dienstwagen an, ohne vorher zu prüfen, ob sie überhaupt gebraucht werden. Einen entsprechenden Nachweis konnte jedenfalls keiner der untersuchten Landkreise vorlegen. Ein weiterer Kritikpunkt: Das Personal an Ganztagsschulen: Obwohl sie es nicht müssten, stellten einige Gemeinden pädagogische Mitarbeiter ein. Viele Kommunen zahlten zudem Zuschüsse für das Mittagessen der Kinder. Während das in einer Gemeinde lediglich sechs Cent pro Essen waren, waren es in einer anderen Gemeinde 11,14 Euro. Grundsätzlich weist der Landesrechnungshof die Kommunen darauf hin, dass sie sparsam und wirtschaftlich mit Steuergeld umgehen müssen. Das gelte erst recht, wenn wegen der Corona-Pandemie die Einnahmen wegbrechen und gleichzeitig die Ausgaben steigen. (Quelle: NDR, 19.11.20)
Staatsanwaltschaft Berlin übernimmt Ermittlungen gegen Hildmann
Die Staatsanwaltschaft Berlin hat die Ermittlungen gegen den in der Corona-Krise als Verschwörungsmystiker auftretenden Vegan-Koch Attila Hildmann übernommen. Zuvor hatten sich an Hildmanns Wohnort Brandenburg seit Monaten Anzeigen angesammelt, ohne dass Anklage erhoben wurde. Laut Recherchen von NDR, WDR und „Süddeutscher Zeitung“ sind bereits 60 Bände Akten sowie weitere 33 Fallakten aus Brandenburg in Berlin eingetroffen. Die Berliner Justiz will alle Anzeigen, die deutschlandweit gegen Hildmann eingehen, von nun an zentral an sich ziehen.
Unter anderem geht die Staatsanwaltschaft einer Attacke Hildmanns auf den Grünen-Politiker Volker Beck nach. Im Juli hatte Hildmann die Worte „wenn ich Reichskanzler wäre“ vorausgeschickt, um dann zu sagen, für Beck solle in diesem Fall die Todesstrafe „durch Eiertreten“ eingeführt werden. (Quelle: ARD, 19.11.20)
Iran, Jordaien und Marokko mit den meisten Infektionen in der Region
Mehr als die Hälfte aller Corona-Neuinfektionen im östlichen Mittelmeerraum entfallen auf den Iran, Jordanien und Marokko. Wie das Regionalbüro der Weltgesundheitsorganisation WHO mitteilte, wurden in der vergangenen Woche „mehr als 60 Prozent aller Fälle“ der Region in den drei Ländern erfasst.
WHO-Regionaldirektor Ahmed Al-Mandhari machte fehlende Corona-Maßnahmen für die Ausbreitung verantwortlich. Der Anstieg sei „eindeutig das Ergebnis der Lockerungen von Beschränkungen“, sagte er auf einer Online-Pressekonferenz.
Laut WHO entfielen bisher von den weltweit 55 Millionen Corona-Infektionen rund 3,6 Millionen Fälle auf den östlichen Mittelmeerraum. Die Region umfasst insgesamt 22 Länder – von Marokko bis Pakistan. „Wir glauben, dass die tatsächliche Zahl der bestätigten Fälle in
der Region höher liegt“, sagte Al-Mandhari.
Der Iran ist das am stärksten von der Pandemie betroffene Land in der Region. Bisher starben dort nach offiziellen Angaben mehr als 43.000 Menschen im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion.
(Quelle: ARD, 19.11.20)
USA-Zahlen
Die Zahl der Toten mit einer Coronavirus-Infektion in den USA ist auf den höchsten Wert seit Anfang Mai gestiegen. Am Mittwoch (Ortszeit) meldeten die Behörden 1.848 Tote binnen 24 Stunden, wie aus Daten der Universität Johns Hopkins hervorging. Damit sind dort seit Beginn der Pandemie mehr als eine Viertelmillion Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2 gestorben – mehr als in jedem anderen Land der Welt.
Für Dr. Nils Hennig, Experte für Infektionskrankheiten am Mount-Sinai-Krankenhaus in New York, sind die hohen Todeszahlen „ein großes politisches Versagen“ der Regierung. Ihm fehle schlicht die Unterstützung, kritisierte er in der „Aktuellen Stunde“.
Auch die Zahl der bestätigten Neuinfektionen in den USA erhöhte sich mit 170.161 Fällen weiter. Am gleichen Tag in der Vorwoche waren es noch rund 143.000 gewesen. (Quelle: ARD, 19.11.20)
Verwaltungsgericht bestätigt Verbot von „Querdenken“-Demo in Duisburg
Das Düsseldorfer Verwaltungsgericht hat das Verbot einer für kommenden Sonntag in Duisburg geplanten Demonstration der Initiative „Querdenken“ bestätigt. Zunächst hatte die Stadt Duisburg das Verbot verhängt.
Zwar handele es sich um einen schwerwiegenden Eingriff in das Grundrecht der Versammlungsfreiheit, so das Gericht. Dieser sei aber zum Schutz der Grundrechte Dritter auf Leben und körperliche Unversehrtheit erforderlich. Der Versammlungsanmelder habe kein hinreichendes Hygienekonzept vorgelegt. Gegen den Beschluss kann noch Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht in Münster eingelegt werden. (Quelle: WDR, 19.11.20)
Irland will Nerze töten
Das irische Gesundheitsministerium hat empfiehlt, die Nerze zu töten, um so das Risiko einer Ausbreitung der durch Nerze verbeitete Coronamutation nach Irland zu verhindern.
Das irische Landwirtschaftsministerium sagte, bisher die Prüfung der Nerze auf Covid-19 keine positiven Ergebnisse gebracht habe. Aber in einer Erklärung fügte es hinzu:
„Das Gesundheitsministerium hat angegeben, dass die Nerzzucht ein anhaltendes Risiko für das Auftreten zusätzlicher nerzangepasster Sars-CoV-2-Varianten darstellt, und es hat daher empfohlen, gezüchteten Nerz in Irland zu töten, um dieses Risiko zu minimieren oder zu beseitigen.“
Das Landwirtschaftsministerium arbeitet weiterhin mit den Nerzfarmen zusammen, um die nächsten Schritte zu prüfen.
Nach Angaben der Irish Times empfahl der irische Chefmediziner Dr. Tony Holohan „dringend“ die Tötung aller gezüchteten Nerze nach Ausbrüchen von Covid-19 auf Nerzfarmen in Dänemark, Griechenland, den Niederlanden, Spanien, Schwede, Italien und den USA. (Quelle: The Guardian, 19.11.20)
Nur 60 Impfzentren in Niedersachsen
Die niedersächsische Landesregierung hat heute zusammen mit dem Landkreistag ein Konzept zum Aufbau von Corona-Impfzentren vorgestellt. Bis zu 60 Zentren sollen im ganzen Land entstehen. Das Land rechnet mit etwa 1 Mio Impfdosen pro Monat.
Niedersachsen wolle und werde vorbereitet sein, wenn die ersten Impfstoff-Chargen eintreffen, sagte Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD). Deshalb sollen jetzt die Planungen für den Aufbau der bis zu 60 Impfzentren im Land beginnen. Die Aufgaben sind laut Innenminister Boris Pistorius (SPD) dabei wie folgt verteilt: Das Land kümmert sich um die Verteilung des Impfstoffs, um die Terminvergabe in den Impfzentren und trägt die gesamten Kosten. In Kooperation mit der Kassenärztlichen Vereinigung wird das Land zudem Ärzte rekrutieren, die die Impfungen vornehmen. Die Landkreise und kreisfreien Kommunen sollen geeignete Räumlichkeiten finden, die Menschen vor Ort betreuen und den Betrieb der Zentren absichern.
Zu Beginn der Impfphase werde es voraussichtlich nur eine „sehr begrenzte Zahl von Impfdosen“ geben, sagte Reimann. Deshalb werde der Fokus zunächst auf den Risikogruppen und den Beschäftigten im Gesundheitswesen und den Gemeinschaftseinrichtungen liegen. Das Land werde sich dabei an die Vorgaben der Ständigen Impfkommission (Stiko) halten. Langfristig sei es das Ziel, dass die niedergelassenen Hausärzte die Corona-Impfungen durchführen – so wie andere Impfungen auch. „Die Impfzentren übernehmen damit eine Brückenfunktion, bis wir über ausreichend Dosen des Impfstoffs und auch Erfahrungen mit der Impfung verfügen“, sagte Reimann.
Allerdings werden die Impfzentren laut Reimann voraussichtlich erst dann zum Einsatz kommen, wenn ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht. Sie geht davon aus, dass zunächst vor allem mobile Teams in Seniorenheime fahren und dort die besonders gefährdeten Personen impfen. Die Ministerin betonte auch, dass es keine Impfpflicht geben werde. Sie sei aber zuversichtlich, dass viele Personen sich impfen lassen wollen. In den ersten Wochen und Monaten werde der Impfverlauf dokumentiert, um mögliche Nebenwirkungen zu erkennen und weitere medizinische Erkenntnisse zu gewinnen. Reimann glaubt, langfristig auch Impfskeptiker überzeugen zu können, wenn erkennbar sei, dass die Impfung wirksam und mit wenig Nebenwirkungen verbunden ist. Derzeit sei aber noch völlig unklar, wie viel Impfstoff Deutschland überhaupt erhalten werde, sagte Reimann.
„Es wird eine große Kraftanstrengung kosten, insbesondere das notwendige medizinische Personal in kurzer Zeit für den Zeitraum vieler Monate zu gewinnen“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Niedersächsischen Landkreistages, Hubert Meyer. Deshalb sei die Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung wichtig. Auch werde es nicht einfach, geeignete Standorte für die Impfzentren zu finden. Wegen der anspruchsvollen Voraussetzungen, die diese erfüllen müssten, werde man sich voraussichtlich auf Stadthallen und Veranstaltungszentren konzentrieren, so Meyer.
Zu den Anforderungen an die Impfzentren gehören unter anderem eine gute Erreichbarkeit für die Bürgerinnen und Bürger sowie eine stabile Internetverbindung, um die Terminbuchungen organisieren zu können. Denn diese sollen laut Reimann vor allem online
ablaufen. All jene, die keinen Zugriff aufs Internet haben, sollen zudem die Möglichkeit erhalten, auf analogem Weg einen Termin zu vereinbaren – beispielsweise über ein Bürgertelefon.
In Lingen (Ems) sind die Emslandhallen an der Lindenstraße als Impfzentrum im Gespräch. Im Landkreis Emsland sollen insgesamt lediglich zwei Impfzentren entstehen. (Quelle: NDR, 19.11.20)
Corona-Ausbruch im Gefängnis von Assange
Im Londoner Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh, in dem Wikileaks-Gründer Julian Assange sitzt, gibt es einen Corona-Ausbruch. Viele Insassen haben dem 49-Jährigen zufolge behördliche Schreiben erhalten, in denen sie über Covid-19-Fälle informiert worden seien. Sport und auch das Duschen sind demnach verboten worden, Mahlzeiten dürfen nur noch in Zellen eingenommen werden.
Assange sitzt seit etwa eineinhalb Jahren in der Haftanstalt. Die Anwältin Stella Moris, mit der er zwei kleine Kinder hat, äußerte sich „extrem besorgt“. Ihr Partner sei ohnehin schon gesundheitlich angeschlagen. Ein offizieller Vertreter des Gefängnisses bestätigte „eine Anzahl von positiven Fällen“. Es soll ein Gebäudeflügel betroffen sein, wie die Nachrichtenagentur PA berichtete. In Großbritannien gibt es in vielen Haftanstalten Corona-Infektionen.
Die US-Justiz fordert die Auslieferung von Assange. Sie wirft ihm vor, der Whistleblowerin Chelsea Manning geholfen zu haben, geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan zu veröffentlichen. Bei einer Verurteilung in allen Anklagepunkten drohen Assange bis zu 175 Jahre Haft. Die Wikileaks-Enthüllungen hatten zur Aufdeckung von Kriegsverbrechen durch US-Soldaten geführt. (Quelle: TSP, 19.11.20)
Intensivmediziner warnt bereits vor dritter Corona-Welle
Der Direktor der Intensivmedizin am Hamburger Universitätskrankenhaus Eppendorf (UKE), Stefan Kluge, warnt schon jetzt vor einer dritten Corona-Welle. „Wir werden einen Jojo-Effekt sehen, wenn die Zahlen jetzt runtergehen und es nach und nach Lockerungen gibt. Ich befürchte, dass die Menschen dann wieder leichtsinniger werden“, sagte der Mediziner im Interview des „Hamburger Abendblatts“.
Im Sommer habe es lange gedauert, bis die Zahlen wieder angestiegen seien. „Aber im Winter halten sich die Menschen angesichts der Temperaturen viel mehr drinnen auf. Ich habe die Sorge, dass dann die dritte Welle kommt – davon müssen wir eigentlich ausgehen.“ Es sei deshalb nun wichtig, dass sich alle über Monate disziplinieren, auch wenn es schwer falle. (Quelle: TSP, 19.11.20)
Niedersachsen-Zahlen
In Niedersachsen ist die Zahl der Infektionen mit dem Corona-Virus in den vergangenen 24 Stunden um 1.527 gestiegen. Damit sind bis Donnerstag, 9 Uhr, 59.674 Infektionen mit dem Coronavirus in Niedersachsen labordiagnostisch bestätigt und dem Landesgesundheitsamt (NLGA) gemeldet worden. Zudem sind beim NLGA 964 Todesfälle im Zusammenhang mit Corona-Infektionen registriert. Das sind 16 mehr als gestern. Die Zahl der als genesen eingestuften Patienten liegt bei 39.003. Das sind 1.480 mehr als am Vortag. Deren Anteil an der Gesamtzahl der Infektionen liegt nun bei rund 65,4 Prozent. Die Zahl der Genesenen kann den Meldedaten nicht direkt entnommen werden. Es handelt sich um einen Schätzwert. Der 7-Tage-Inzidenzwert pro 100.000 Einwohner ist gegenüber gestern minimal gesunken und liegt jetzt im Landesdurchschnitt in Niedersachsen bei 102,2. (Quelle: NDR, 19.11.20)
📌 Emsland: Offizielle Fallzahlen am Donnerstag, 19.11.2020, 09:00 Uhr
Nach der offiziellen Meldung der Gesundheitsbehörde des Landkreises gab es in den letzten 24 Stunden keine neuen CoViD-19-Todesfälle im Emsland. Aber die Dynamik der Pandemie ist auch bei uns ungebrochen:
Seit gestern wurden 64 weitere Neuinfektionen gemeldet. Die Zahl der als genesen Geltenden stieg auf jetzt insgesamt 2.371 Genesene (+37).
Die heute gemeldete Gesamtzahl aller Infektionen in der Pandemie beträgt damit 3.033 (+ 64); daraus ergibt sich ein Quotient pro 100.000 von 930,4. Im Emsland sind folglich 621 (+27) Menschen akut an CoViD-19 erkrankt. 2.340 (+340) Kontaktpersonen sind in Quarantäne.
Laut DIVI werden in den emsländischen Krankenhäuser aktuell 8 (-1) CoViD-19-Erkrankte intensivmedizinisch behandelt; 3 (+/-0) von ihnen werden invasiv beatmet. Zum Vergleich: In der etwa halb so großen Grafschaft Bentheim, in der gestern zwei Corona-Tote gemeldet wurden, werden gegenwärtig 4 (-1) CoVid-19-Erkrankte intensivmedizinisch versorgt, von denen 1 (-2) invasiv beatmet werden.
In Lingen (Ems) liegt die Gesamtzahl der Infizierten seit Pandemieausbruch bei aktuell 378 (+3) Menschen. 318 (+5) von ihnen gelten als genesen. Das führt für die Stadt zu aktuell 53 (-2) akut Erkrankten.
Kommune |
Anzahl der bestätigten Fälle |
davon genesen |
Verstorbene |
Aktuell |
Samtgemeinde Dörpen |
111 |
81 |
1 |
29 |
Einheitsgemeinde Emsbüren |
48 |
45 |
0 |
3 |
Samtgemeinde Freren |
120 |
96 |
9 |
15 |
Einheitsgemeinde Geeste |
87 |
73 |
0 |
14 |
Stadt Haren (Ems) |
228 |
199 |
1 |
28 |
Stadt Haselünne |
148 |
131 |
0 |
17 |
Samtgemeinde Herzlake |
82 |
63 |
0 |
19 |
Samtgemeinde Lathen |
186 |
152 |
0 |
34 |
Samtgemeinde Lengerich |
67 |
46 |
1 |
20 |
Stadt Lingen (Ems) |
378 |
318 |
7 |
53 |
Stadt Meppen |
359 |
305 |
9 |
45 |
Samtgemeinde Nordhümmling |
118 |
95 |
0 |
23 |
Stadt Papenburg |
376 |
224 |
4 |
148 |
Einheitsgemeinde Rhede (Ems) |
12 |
8 |
0 |
4 |
Einheitsgemeinde Salzbergen |
49 |
41 |
1 |
7 |
Samtgemeinde Sögel |
292 |
235 |
0 |
57 |
Samtgemeinde Spelle |
54 |
35 |
2 |
17 |
Einheitsgemeinde Twist |
69 |
58 |
2 |
9 |
Samtgemeinde Werlte |
249 |
166 |
4 |
79 |
Gesamt* |
3033 (+64) |
2371 (+37) |
41 |
|
Aktuelle Covid-19-Fälle |
621
|
Afrika erreicht 2 Mio Infektionen
In Afrika gibt es inzwischen mehr als zwei Millionen bestätigte Coronavirus-Fälle. Den Zahlen der Afrika-Zentren für Krankheitskontrolle und -prävention ist auch zu entnehmen, dass es auf dem Kontinent mehr als 48.000 Todesfälle mit dem Coronavirus gegeben hat.
In Afrika leben rund 1,3 Milliarden Menschen. Die Leitung der Afrika-Zentren hatte in dieser Woche Besorgnis geäußert, dass weniger Menschen Masken trügen. Das sei gefährlich, sagte Direktor John Nkengasong. Gesundheitsbehördenvertreter in Afrika machen sich Sorgen, dass die afrikanischen Länder bei der Verfügbarkeit von Impfstoffen gegen das Coronavirus im Gegensatz zu reicheren Ländern zu kurz kommen werden. (Quelle: ARD, 19.11.20)
Fast 90 Corona-Infektionen im Bundestag
Seit Beginn der Corona-Pandemie sind im Bundestag bis Mitte November insgesamt 89 Ansteckungen mit dem Virus Sars-CoV-2 gezählt worden. Das geht aus einer Antwort der Bundestagsverwaltung auf eine Anfrage der Funke Mediengruppe hervor. Darunter sind demnach 15 Abgeordnete, der Rest sind überwiegend Mitarbeiter und Verwaltungsangestellte.
In lediglich neun Fällen handelt es sich laut dem Bericht um Mitarbeiter von Fremdfirmen, etwa für Reinigung, Fahrdienst, Handwerker oder andere Dienstleister. Insgesamt sind demnach rund 10.000 Menschen im Bundestag tätig, Dienstleister eingerechnet. Im Vergleich zur Gesamtzahl falle die Infektionsrate damit relativ gering aus. Unklar ist zudem, wo sich die Betroffenen infiziert haben – innerhalb oder außerhalb des Parlaments. (Quelle: Tagesschau, 19.11.20)
Überblick am Morgen
- In den USA sind 250.000 Menschen an Covid-19 gestorben. Laut Johns-Hopkins-Universität sind inzwischen 250.520 Amerikaner an dem Virus gestorben, und es gab seit Pandemiebeginn mehr als 11,5 Millionen bestätigte Infektionsfälle.
- In den USA werden inzwischen mehr als 76.000 Menschen mit Covid im Krankenhaus. Die Behörden teilten mit, die Krankenhäuser seien bemüht, mit dem Patientenvolumen fertig zu werden, aber es bestehe die Hoffnung, dass die Republikanische Partei den Weg für die Zusammenarbeit mit dem gewählten Präsidenten Joe Biden ebnet. Biden versucht, die Reaktion auf die Krise zu koordinieren.
- Japan hat eine Rekordzahl neuer täglicher Coronavirus-Infektionen gemeldet. Das Gesundheitsministerium gab an, in den letzten 24 Stunden seien 2.179 Neuinfektionen offiziell festgestellt worden. Die Hauptstadt Tokio verzeichnete ebenfalls einen neuen Tagesrekord, und erreichte damit ihre höchste Alarmstufe.
- Indien nähert sich der 9 Millionen-Grenze. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden am Donnerstag weitere 45.576 neue Fälle des Coronavirus festgestellt, wodurch sich die Gesamtzahl der Infektionen auf 8,96 Millionen erhöhte.
- Der britische National Health Service stellt ein großes Team von Ärzten, Krankenschwestern und Physiotherapeuten im Ruhestand zusammen, um das größte Massenimpfprogramm in Großbritannien zu bewältigen.
- Die Ukraine verzeichnete mit 13.357 Neuerkrankungen in den letzten 24 Stunden die höchste tägliche Infektionsrate seit Ausbruch der Pandemie.
- Die Türkei plant, 20 Millionen Dosen des chinesischen Impfstoffs zu kaufen. Die Regierung ist auch in Gesprächen, um Impfstoffdosen von Pfizer und BioNTech zu kaufen, teilten Parlamentsabgeordnete am Donnerstag mit.
- Die Pazifikinsel Samoa hat ihren ersten offiziellen Fall von Covid-19. Premierminister Tuilaepa Sailele Malielegaoi sagte, dass ein Seemann, der aus Neuseeland zurückgekehrt war, in einer Quarantäneeinrichtung positiv getestet wurde.
- Eine britische Krankenhausärztin hat Zwillinge im Coronavirus-Koma zur Welt gebracht. Perpetual Uke war in der 26. Woche schwanger, als sie im Krankenhaus in Birmingham in ein künstliches Koma versetzt wurde. Die Babys kamen per Kaiserschnitt zur Welt. (Quelle: The Guardian, 19.11.20)
Deutschland-Zahlen
In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 22 609 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind gut 5000 Fälle mehr als am Mittwoch (17 561), wie aus Angaben des RKI vom Donnerstagmorgen hervorgeht. Im Vergleich zum Wert von vor einer Woche wurden etwas mehr Fälle gemeldet. Am vergangenen Donnerstag hatte die Zahl gemeldeter Neuinfektionen bei 21 866 gelegen. Der Höchststand war am vergangenen Freitag mit 23 542 gemeldeten Fällen erreicht worden. (Quelle: RKI, 19.11.20)
„Unfortunately“: New Yorker Schulen müssen erneut schließen
Angesichts steigender Corona-Zahlen schließt die US-Ostküstenmetropole New York erneut ihre Schulen. Die Stadt habe die Schwelle von drei Prozent positiven Corona-Tests überschritten und werde die Lerneinrichtungen deshalb ab Donnerstag vorübergehend dicht machen, schrieb Bürgermeister Bill de Blasio am Mittwoch auf Twitter.
New York war im Frühjahr zum Epizentrum der Pandemie in den USA geworden und hatte Mitte März alle Schulen schließen müssen. Über den Sommer hatte sich das Infektionsgeschehen wieder stabilisiert, eine erneute Öffnung war jedoch immer wieder verschoben worden. Die ersten Schulen konnten schließlich erst ab Ende September wieder öffnen. Zuletzt hatte sich die Lage jedoch wieder angespannt.
Erst vor einer Woche hatte der Gouverneur des gleichnamigen Bundesstaates New York, Andrew Cuomo, neue Maßnahmen angekündigt. Restaurants, Bars und Fitnessstudios müssen demnach um 22.00 Uhr schließen. Treffen in Privathäusern sind auf maximal zehn Personen beschränkt. (Quelle: TSP, 18.11.20)
Neues Corona-Infektionsschutzgesetz:
„Die Defizite müssen klar benannt werden“
Die neuen Regeln sind zwar durch die Intervention der SPD und durch öffentlichen Druck besser geworden: So müssen Verordnungen zur Einschränkung von Freiheitsrechten besser begründet werden, auch eine Befristung ist vorgesehen, und die Maßnahmen sind klarer definiert. Aber ein zentraler Punkt fehlt: Einen echten Parlamentsvorbehalt für einzelne Verordnungen wird es nicht geben. Wenn der Bundestag die Regierung ausbremsen will, müsste er im Zweifel die Feststellung der epidemischen Notlage ganz zurücknehmen.
Es ist nicht leichter geworden, diesen Mangel an Demokratie vernünftig zu kritisieren, wenn gleichzeitig bei Protestaktionen und Demos von „Ermächtigungsgesetz“ gefaselt wird. Dieser Vergleich mit dem Coup, der den Nationalsozialisten zur Errichtung ihrer Diktatur diente, verharmlost die historischen Verbrechen und droht den Blick auf die tatsächlichen Fehler der Gegenwart zu verstellen. Aber gerade deshalb müssen diese Defizite klar benannt werden.
Nein, es geht heute nicht um „Ermächtigungsgesetz“ und „Diktatur“. Sehr wohl geht es um die Gefahr, dass die Regierung im Krisenfall mit einem ungesunden Übergewicht ausgestattet wird. Ihre Aufgabe als Exekutive, also ausführende Gewalt, besteht eigentlich darin, das zu tun, was die Legislative, also das gesetzgebende Parlament, ihr aufträgt. Oder sich zumindest parlamentarisch genehmigen zu lassen, was sie selbst initiiert.
Schon im Alltag sind aber Tendenzen zu dem erkennbar, was sich – nur scheinbar widersprüchlich – als „autoritäre Demokratie“ bezeichnen ließe. Demokratische Kontrollinstanzen sind nicht entmachtet, aber ihre Rolle verschiebt sich allzu oft in Richtung auf das formale Beglaubigen dessen, was in Koalitionsrunden oder anderen Zusammenhängen jenseits öffentlicher Debatte beschlossen wurde.
(Kommentar in der FR, 18.11.20)
Neues Infektionsschutzgesetz vor Inkrafttreten
Nach dem Bundestag hat auch der Bundesrat die Reform des Infektionsschutzgesetzes passieren lassen. Anschließend unterzeichnete auch Bundespräsident Steinmeier das Gesetz, das jetzt nach der Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt in Kraft tritt.
Zunächst hatte der Bundestag den Weg frei gemacht. 415 Abgeordnete stimmten für die Reform, um die Corona-Maßnahmen künftig auf eine gesetzliche rechtliche Grundlage zu stellen. 236 stimmten dagegen, acht enthielten sich bei der namentlichen Abstimmung.
Im Anschluss stimmte auch der Bundesrat der Reform zu. In der Länderkammer erhielt das Gesetz 49 Stimmen und damit eine deutliche Mehrheit der insgesamt 69 Stimmen der Länderkammer. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier unterzeichnete das Gesetz am späten Nachmittag – somit kann es am Donnerstag in Kraft treten.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte in der Parlamentsdebatte die Corona-Beschränkungen verteidigt und um weiteres Vertrauen in das Krisenmanagement geworben. Steigende Infektionszahlen führten früher oder später zu steigendem Leid auf den Intensivstationen und zu einem Kontrollverlust, sagte der CDU-Politiker.
Die SPD-Gesundheitspolitikerin Bärbel Bas wies Befürchtungen zurück, dass mit der Reform des Infektionsschutzgesetzes Befugnisse für Bundes- und Landesregierungen ausgeweitet würden. „Genau das Gegenteil ist der Fall“, sagte sie.
Während Union und SPD erklärten, die Corona-Schutzmaßnahmen würden auf eine sichere Rechtsgrundlage gestellt, kritisierte die Opposition, die Novelle verschaffe dem Parlament auch weiterhin nicht genug Einfluss auf Eingriffe in die Grundrechte. Die Grünen stimmten trotz ihrer Bedenken zu. Die FDP, die Linke und die AfD lehnten das Gesetz ab.
Ziel des Gesetzes mit dem offiziellen Namen „Drittes Bevölkerungsschutzgesetz“ ist es unter anderem, bislang per Verordnung erlassene Corona-Maßnahmen gesetzlich zu untermauern und konkret festzuschreiben. Im Infektionsschutzgesetz war bisher nur allgemein von „notwendigen Schutzmaßnahmen“ die Rede, die die „zuständige Behörde“ treffen kann.
Mit der Gesetzesnovelle wird ein neuer Paragraf eingefügt, der die möglichen Schutzmaßnahmen von Landesregierungen und Behörden konkret auflistet, etwa Abstandsgebote, Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen oder Beschränkungen im Kultur- und Freizeitbereich – im wesentlichen Maßnahmen, die bereits beim Lockdown im Frühjahr ergriffen wurden und teilweise auch jetzt beim Teil-Lockdown im November gelten.
Festgeschrieben im Gesetz wird auch die sogenannte 7-Tage-Inzidenz von 35 und 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern pro Woche, ab denen Schutzmaßnahmen getroffen werden sollen. Vorgeschrieben wird zudem, dass Rechtsverordnungen mit Corona-Schutzmaßnahmen zeitlich auf vier Wochen befristet werden. Verlängerungen sind aber möglich. Außerdem müssen die Verordnungen mit einer allgemeinen Begründung versehen werden.
Das Infektionsschutzgesetz war im Zuge der Corona-Pandemie schon mehrfach geändert worden. Gleich zu Beginn im Frühjahr wurde eingeführt, dass der Bundestag eine epidemische Lage von nationaler Tragweite feststellen kann. Der Bundestag tat dies damals umgehend und gab damit dem Bundesgesundheitsministerium Sonderbefugnisse, um Rechtsverordnungen zu erlassen, ohne dass der Bundesrat zustimmen muss. Normalerweise ist bei Verordnungen der Regierung ein Ja der Länderkammer notwendig.
(Quelle: ZDF, 18.11.20)
Wasserwerfer gegen Corona-Skeptiker eingesetzt
Gegen Gegner der deutschen Corona-Politik hat die Polizei in Berlin Wasserwerfer eingesetzt, nachdem Tausende Demonstranten im Bereich zwischen Reichstag, Brandenburger Tor und Straße des 17. Juni die Regeln zur Eindämmung der Pandemie missachteten. Sie blieben auch nach erklärtem Ende der Versammlung vor Ort. Am Rande der Proteste, die vor der Bundestagsdebatte zum Schutz der Bevölkerung in Pandemie-Zeiten begannen, kam es auch zu vereinzelten Rangeleien zwischen Polizisten und Demonstranten. Laut Polizei wurden bis zum Abend 365 Menschen vorübergehend festgehalten.
Über Stunden hinweg kamen immer wieder Wasserwerfer zum Einsatz. Viele Menschen harrten unter Schirmen, Kapuzen und Planen aus. Auch Eltern mit ihren Kinder waren darunter. Die Demonstranten wichen nur langsam, Meter um Meter, zurück. „Es geht nur langsam, nicht martialisch“, sagte eine Polizeisprecherin. Die Polizei setzte teils auch Pfefferspray ein und schob Menschen weg. Erst am späten Nachmittag begannen vermehrt Teilnehmer, teilweise nass und mit roten, tränenden Augen, abzuziehen. Nach Angaben der Polizei kam zuletzt am 1. Mai 2013 in Berlin ein Wasserwerfer zum Einsatz.
Polizeisprecherin Anja Dierschke sagte, nach einer ersten vorsichtigen Schätzung hätten sich rund 7000 Menschen am Brandenburger Tor versammelt. Wie dpa-Reporter berichteten, waren unter den Demonstranten zwar auch erkennbar Rechtsextreme und sogenannte Reichsbürger. Die Mehrheit stellten sie allerdings nicht: Wie schon bei vielen der sogenannten Hygiene-Demos seit dem Frühjahr kam eine Mischung an Menschen aus allen Altersgruppen zusammen. Auch Tanz- und Trommelgruppen waren vor Ort, etwa 100 Menschen beteten mit Kerzen im Tiergarten. Eine junge Demonstrantin reckte behelmten Polizisten an einer Absperrung ein hölzernes Kruzifix entgegen, andere hatten Luftballons, Trillerpfeifen und Regenbogenfahnen dabei.
Laut Polizei blieben die Aufforderungen zum Tragen von Mund-Nasen-Schutz und zum Abstandhalten wirkungslos. Die Polizei teilte auf Twitter mit, neun Kollegen seien beim Einsatz verletzt worden. Beamte seien mit Flaschen, Steinen und Böllern beworfen sowie mit Pfefferspray angegriffen worden. Insgesamt waren rund 2200 Polizisten im Einsatz, darunter Unterstützung aus neun weiteren Bundesländern und von der Bundespolizei.
Mehrere angemeldete Demonstrationen direkt vor dem Reichstagsgebäude im sogenannten befriedeten Bezirk hatte das Bundesinnenministerium mit Hinweis auf eine mögliche Beeinträchtigung der Parlamentsarbeit verboten. Im Plenum des Bundestages wurde am Mittag über die staatlichen Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung in der Pandemie beraten. Die Polizei sperrte den Bereich daher weiträumig ab.
Während des Einsatzes der Polizei bei einer Demonstration gegen die Corona-Politik in Berlin tauchten in sozialen Medien gefälschte Twitter-Mitteilungen auf. Die Polizei rief via Twitter dann dazu auf: „Teilen Sie diese bitte keinesfalls weiter – auch nicht aus Spaß. Falschmeldungen lassen sich nur so stoppen.“ Kontroverse Twitter-Mitteilungen sollten den Anschein erwecken, sie stammten angeblich von der Berliner Polizei. In einem solchen gefälschten Tweet war von einem „Schussbefehl“ die Rede.
(Quelle: Tagesschau/TSP, 18.11.20)
Bundestag und Bundesrat beschließen neue Entschädigungsregeln
Neue Regeln zu Verdienstausfällen, Finanzhilfen für Kliniken, Vorbereitungen für künftige Impfungen: Bundestag und Bundesrat haben weitere praktische Vorgaben in der Corona-Krise beschlossen. So sollen Entschädigungsansprüche für Eltern bis März 2021 verlängert und erweitert werden – sie bestehen jetzt auch dann, wenn einzelne Kinder zu Hause betreut werden müssen, die vom Gesundheitsamt unter Quarantäne gestellt sind. Bisher sind Entschädigungen möglich, wenn Schulen oder Kitas ganz schließen und sonst keine Betreuung möglich ist. Eltern, die nicht arbeiten gehen, können 67 Prozent des Nettoeinkommens als Entschädigung erhalten.
Wer eine „vermeidbare Reise“ in ausländische Risikogebiete macht, soll dagegen nach der Rückkehr für die Zeit der vorgeschriebenen Quarantäne keine Verdienstausfallentschädigung mehr bekommen. Ausgenommen sein sollen „außergewöhnliche Umstände“, etwa die Geburt eigener Kinder oder der Tod naher Angehöriger. Nicht dazu zählen andere private Feiern, Urlaubsreisen und verschiebbare Dienstreisen. (Quelle: ARD, 18.11.20)
EU-Kommission empfiehlt zielgerichtete Fiskalausgaben in Corona-Krise
Die EU-Kommission hat Euro-Ländern angesichts der zweiten Welle der Virus-Pandemie geraten, auch im nächsten Jahr ihre Haushaltspolitik auf die Erholung der Wirtschaft auszurichten. Zusätzliche Haushaltsausgaben müssten aber vorübergehend und zielgerichtet sein, empfahl die EU-Behörde. „Da der Gesundheits-Notstand anhält, sollte die Fiskalpolitik in allen Mitgliedstaaten der Euro-Zone 2021 unterstützend bleiben,“ hieß es in ihren formellen Empfehlungen. Maßnahmen der Politik müssten den länderspezifischen Umständen Rechnung tragen.
Die EU-Kommission riet den Regierungen zudem, lebensfähigen Unternehmen während der Krise so lange wie nötig unter die Arme zu greifen. Die EU-Kommission legte den Regierungen auch nahe, einen Marktplatz für notleidende Kredite aufzubauen, um die Banken zu entlasten. Experten rechnen damit, dass die Problemdarlehen in den Bilanzen so mancher Institute aufgrund der Eindämmungsmaßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie deutlich zunehmen werden. Denn vielen Unternehmen aus besonders betroffenen Branchen drohen Zahlungsschwierigkeiten oder sogar die Insolvenz. Die EU-Behörde warnte davor, dass wegen der Pandemie die Euro-Länder wirtschaftlich auseinanderdriften könnten. (Quelle: ARD, 18.11.20)
Italien-Zahlen
Das italienische Gesundheitsministerium hat am Mittwoch 34.283 Neuinfektionen gemeldet und damit im Vergleich zu den gemeldeten Infektionen vom Vortag einen Anstieg. Vor allem die Zahl der Todesfälle stieg um 753 und damit so stark wie seit Anfang April nicht mehr. Insgesamt sind damit in Italien aktuelle 47.217 CoViD-19-Tote und etwa 1,27 Millionen Infektionen verzeichnet.
(Quelle: BR, 18.11.20)
Deutschland: Sportstudios rechnen mit 865 Millionen Euro weniger Umsatz
Für die knapp 10.000 Fitness- und Gesundheits-Anlagen in Deutschland erwartet die Branche wegen Corona einen Umsatzrückgang von 865 Millionen Euro in diesem Jahr. Das teilte der Deutsche Sportstudio-Verband (DSSV) als Ergebnis einer Umfrage bei seinen Mitgliedern mit. Im Jahr 2019 betrug der Umsatz den Angaben zufolge 5,51 Milliarden Euro. Dazu rechnet der DSSV mit einem Mitgliederrückgang von 11,66 Millionen Menschen, die Ende vergangenen Jahres registriert waren, auf 9,83 Millionen Personen. Von der Bundesregierung wird jetzt die Auflage eines branchenspezifischen Nothilfeprogramms gefordert.
Basis der Zahlen ist eine Umfrage, an der vom 5. bis 12. November 1.344 im DSSV organisierte Betriebe teilgenommen haben. Zu den Kündigungen in den Studios rechnet der Dachverband mit weiteren fünf Prozent vorübergehend stillgelegter Mitgliedschaften, die erst wieder mit Abklingen der Pandemie aktiv werden könnten. Sollten auch diese Verträge nicht erneuert werden, könnte der Umsatzrückgang um weitere 275,5 Millionen auf mehr als eine Milliarde Euro anwachsen. (Quelle: Tagesschau, 18.11.20)
Bundestag sieht weiterhin epidemische Lage von nationaler Tragweite

Der Bundestag hat am Mittwoch den Fortbestand einer sogenannten epidemischen Lage von nationaler Tragweite festgestellt. In namentlicher Abstimmung sprachen sich 423 Abgeordnete für einen entsprechenden Antrag von Union und SPD aus. 91 Abgeordnete stimmten dagegen, 134 enthielten sich. Der Bundestag hatte eine „epidemische Lage von nationaler Tragweite“ bereits am 25. März festgestellt.
Der Schritt ist laut Infektionsschutzgesetz Grundlage für Corona-Schutzmaßnahmen und Sonderbefugnisse zum Beispiel der Regierung, um im Kampf gegen die Corona-Pandemie Rechtsverordnungen zu erlassen, ohne dass der Bundesrat zustimmen muss. Das können etwa Reiseregeln oder Testvorgaben sein. Normalerweise ist bei Verordnungen ein Ja der Länderkammer notwendig. (Foto: CC s. Archiv vom 22.7.19; Quelle: TSP, 18.11.20)
Frankreich fordert von Amazon & Co. Verzicht auf Black Friday
Die französische Regierung hat Amazon und andere Online-Plattformen wegen der Corona-Pandemie zum Verzicht auf Schnäppchenaktionen zum sogenannten Black Friday aufgerufen. Wirtschaftsminister Bruno Le Maire appellierte am Mittwoch an die Händler, die für den 27. November geplanten Rabattangebote zu „verschieben“, solange die meisten Geschäfte geschlossen bleiben müssten.
„Ist der Freitag der kommenden Woche wirklich ein gutes Datum, um den Black Friday abzuhalten?“, fragte Le Maire bei einer Fragestunde im Pariser Senat. „Meine Antwort ist nein.“ Viele Einzelhändler hatten zuvor Druck gemacht, eine Öffnung der Läden ab dem 27. November zu erlauben. Die Regierung will dagegen abwarten, weil die Intensivstationen in Frankreich derzeit zu 94 Prozent mit Corona-Patienten ausgelastet sind.
Unter dem zweiten Lockdown sind alle Geschäfte des „nicht notwendigen Bedarfs“ in Frankreich seit dem 30. Oktober geschlossen. Die Regierung prüft bis kommende Woche eine mögliche Lockerung einzelner Auflagen ab dem 1. Dezember, wie ein Regierungssprecher sagte. Frankreich sei aber noch „weit von einer vollständigen Lockerung entfernt“. (Quelle: TSP, 18.11.20)
Grafschaft Bentheim-Zahlen
Der Landkreis Grafschaft Bentheim meldet am Mittwoch zwei weitere Todesfälle in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung. Die Zahl der Todesfälle steigt damit auf 29. Zu den bisherigen Corona-Fällen in der Grafschaft sind laut Mitteilung des Kreishauses 16 weitere hinzugekommen. Die Gesamtzahl der Fälle seit Beginn der Pandemie liegt damit bei 1.297.
In Quarantäne befinden sich laut Landkreis 742 Personen, als genesen gelten 991 Grafschafter. Der 7-Tages-Inzidenzwert nach Angaben des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes liegt bei 82,4.
Die 277 aktuellen Fälle teilen sich wie folgt auf, in Klammern die Veränderung zum Vortag:
Bad Bentheim: 24 Fälle (0), Emlichheim: 15 Fälle (+1), Uelsen: 28 Fälle (+2), Neuenhaus: 37 Fälle (+1), Wietmarschen: 28 Fälle (+1), Nordhorn: 120 Fälle (-4), Schüttorf: 25 Fälle (-5) (Quelle: GN, 18.11.20)
Pfizer und Biontech stellen US-Antrag auf Impfstoff-Zulassung in dieser Woche
Die Mainzer Biotechfirma Biontech und ihr Partner Pfizer haben die entscheidende Hürde für eine mögliche Zulassung ihres Corona-Impfstoffs in den USA genommen. Nach einer finalen Analyse der entscheidenden Studie habe der Impfstoff einen Schutz von 95 Prozent vor Covid-19 gezeigt, teilten die beiden Unternehmen am Mittwoch mit.
Sie veröffentlichten auch positive Daten zur Sicherheit des Impfstoffs, die sie als Meilenstein für eine Notfallgenehmigung in den USA bezeichnet hatten. Den Antrag dafür wollen sie nun innerhalb weniger Tage bei der US-Gesundheitsbehörde FDA einreichen. Die Daten sollen zudem auch anderen Regulierungsbehörden weltweit vorgelegt werden.
Biontech und Pfizer waren in der vergangenen Woche die weltweit ersten Unternehmen, die erfolgreiche Daten zur Wirksamkeit aus der zulassungsrelevanten Studie mit einem Corona-Impfstoff vorgelegt hatten. Nach einer ersten Zwischenanalyse hatte das Vakzin eine Wirksamkeit von mehr als 90 Prozent beim Schutz vor Covid-19 gezeigt. (Quelle. TSP, 18.11.20)
Jugendherbergen können für Unterricht genutzt werden
Das Deutsche Jugendherbergswerk (DJH) hat seine bundesweit rund 450 Häuser als vorübergehende Nebenstandorte von Schulen für Unterricht während der Coronapandemie angeboten. Eine entsprechende Offerte legte DJH-Hauptgeschäftsführer Julian Schmitz in dieser Woche dem Bundesbildungsministerium vor, wie das Jugendherbergswerk in Detmold mitteilte.
Zur Begründung verwies das DJH auf aktuelle Debatten über eine Entzerrung der Unterrichtssituation durch Klassenteilung oder Unterricht in anderen Räumlichkeiten. Die Gruppenräume in den Häusern der 14 DJH-Landesverbände könnten „schnell und einfach zu Klassenräumen umfunktioniert werden“. Auch sei die Verpflegung größerer Schülergruppen für die geschulten Herbergsmitarbeiter kein Problem. Zudem verfügten die Jugendherbergen als geschützte und sichere Orte auch über Flächen für Pausenangebote. (Quelle: Tagesschau, 18.11.20)
Forscher fordern nationale Strategie
Mehrere medizinische Fachgesellschaften raten dringend dazu, weiter Kontakte zu reduzieren sowie Abstandsgebote und Hygienemaßnahmen einzuhalten. Eine langfristige, nationale Strategie könnte zu mehr Akzeptanz und Nutzen führen, schreibt die Deutsche Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi) in einem gemeinsamen Positionspapier mit der Deutschen Gesellschaft für Sozial- und Präventivmedizin (DGSMP), der Deutschen Gesellschaft für Public Health und der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS).
Es sei wichtig, sich auf Bundesebene auf einheitliche Kriterien und Maßnahmen zu einigen und diese in den Regionen konsequent umzusetzen, schreiben die Fachgesellschaften. Dazu sollten die Testkapazitäten ausgebaut und die Umsetzung der Kontaktnachverfolgung fortlaufend bewertet werden. Wichtig seien außerdem Regeln für den internationalen Reiseverkehr, der Ausbau einer regionalen und nationalen Datengrundlage, regionale Frühwarnsysteme sowie Ausstiegsszenarien. Die Wissenschaftler heben auch eine notwendige, höhere Akzeptanz der Bevölkerung hervor. (Quelle: Tagesschau, 18.11.20)
Telefonseelsorge: Pandemie verstärkt Einsamkeit
Die erneut verschärfte Lage in der Corona-Pandemie mit einer stärkeren Einschränkung des sozialen und wirtschaftlichen Lebens schlägt sich auch bei der Telefonseelsorge in Niedersachsen nieder. Seit dem Sommer riefen vermehrt Menschen an, die unter Einsamkeit und Ängsten litten, sagte der Sprecher der Telefonseelsorge im Bereich der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, Daniel Tietjen der Nachrichtenagentur epd.
Vor allem Menschen, die ohnehin nur wenige soziale Kontakte hätten, litten jetzt darunter, dass sie ihre Bekannten gar nicht mehr sehen könnten. Auch für Menschen mit psychischen Erkrankungen verschärfe sich die Situation zusehends. Viele berichteten, dass Therapien verschoben würden und Anlauf- und Beratungsstellen geschlossen oder überlaufen seien. Das sei bereits im Frühjahr so gewesen und wiederhole sich jetzt. Der Diakon und Religionspädagoge forderte, der Staat müsse dafür sorgen, dass für psychisch Kranke mehr Angebote geschaffen würden. (Quelle: Tagesschau, 18.11.20)
EU setzt auf Antigen-Tests
Die schnellen Antigen-Tests auf das Coronavirus können nach Ansicht der EU-Kommission einen erheblichen Anteil zur Eindämmung der Pandemie beitragen. Das Testen sei ein entscheidendes Werkzeug im Kampf gegen das Virus, sagte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides in Brüssel. Deshalb stellte die Brüsseler Behörde unverbindliche Empfehlungen für den Gebrauch der Antigen-Tests vor, über die die EU-Staats- und Regierungschefs am Donnerstag während einer Videokonferenz beraten könnten.
Antigen-Tests reagieren zwar weniger empfindlich auf das Coronavirus als sogenannte PCR-Tests, liefern aber deutlich schneller ein Ergebnis. Der EU-Kommission zufolge sollten sie in Situationen benutzt werden, in denen das schnelle Erkennen Infizierter bei der Bewältigung eines Ausbruchs helfe oder eine regelmäßige Kontrolle von Hochrisikogruppen nötig sei – etwa von medizinischem Personal oder Pflegekräften in Altersheimen. (Quelle: ARD, 18.11.20)
USA: Hochzeit in Maine: 177 Infizierte, sieben Tote
Einer Rekonstruktion der US-Seuchenschutzbehörde CDC zufolge hat es im August eine Hochzeit gegeben, in dessen Folge sich 177 Menschen mit Corona infizierten. Sieben der Infizierten starben, weitere sieben mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Dabei waren auf der Hochzeit gerade einmal 55 Gäste anwesend. Zunächst hatte der „Spiegel“ über den außergewöhnlichen Fall berichtet.
In dem Ort im US-Bundesstaat Maine hatte es bis dahin keinen bestätigten Fall gegeben. Am Eingang der Hochzeit wurde bei den Gästen sogar Fieber gemessen, Schilder wiesen auf Abstands- und Maskenpflicht hin. Der Patient, der das Virus auf die Hochzeit geschleppt haben muss, erkrankte erst einen Tag später. Im Laufe der kommenden Wochen wurden immer mehr Gäste positiv getestet. Selbst zwei Angestellte, die bei der Hochzeit durchgehend Masken getragen haben sollen.
Zwei Ausbrüche, die auf Hochzeitsgäste zurückzuführen sind, erwiesen sich als besonders dramatisch: Ein Familienmitglied eines Gastes arbeitet in einer Pflegeeinrichtung und erschien trotz Fieber, Schüttelfrost, Husten, Muskelschmerzen, einer laufenden Nase und Kopfschmerzen zwei Tage zum Dienst. Danach erst ließ sich die Person testen. Das Ergebnis: positiv. Die Folge: Neun Bewohner der Einrichtung kommen ins Krankenhaus, sechs von ihnen sterben.
Ein anderer Hochzeitsgast arbeitet in einem Gefängnis und erscheint zum Dienst, obwohl er hustet und nichts mehr schmecken kann. Insgesamt wird das Virus bei knapp der Hälfte der 46 Mitarbeiter nachgewiesen, außerdem bei 48 von 116 Häftlingen. Allerdings muss von diesen Personen glücklicherweise niemand ins Krankenhaus. (Quelle: TSP, 18.11.20)
Japan meldet Rekord an Corona-Infektionen
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Japan ist erstmals seit Ausbruch des Virus auf mehr als 2000 Fälle gestiegen. Auch die Hauptstadt Tokio, die im kommenden Jahr die Olympischen Spiele ausrichten will, meldete am Mittwoch mit 493 Neuinfektionen binnen 24 Stunden einen Tagesrekord. Experten sehen hinter den erneut drastisch steigenden Fallzahlen in Japan bereits die dritte Infektionswelle, auch wenn die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt im internationalen Vergleich weiterhin relativ gut dasteht. Praktisch jeder Bürger in dem 127-Millionen-Land trägt eine Schutzmaske.
Japanischen Medienberichten zufolge plant die Stadtverwaltung in Tokio angesichts des Rekordanstiegs die Ausrufung der höchsten Warnstufe. Harte Ausgangsbeschränkungen wie in Europa oder anderen Ländern hat es in Japan zu keinem Zeitpunkt gegeben. Auch Japans Olympia-Macher haben sich bisher genauso wie das Internationale Olympische Komitee (IOC) trotz der grassierenden Pandemie nicht von ihren Plänen abbringen lassen, im nächsten Sommer die Olympischen Spiele in Tokio auszurichten. Das hat gerade erst auch IOC-Chef Thomas Bach bei seinem Besuch in Japan diese Woche nochmals deutlich gemacht. (Quelle: TSP, 18.11.20)
Niedersachsen mit mehr Geld für Schulen
Das Land Niedersachsen stellt kurzfristig 45 Millionen Euro für zusätzliches Personal und schulische Corona-Schutzmaßnahmen zur Verfügung, wie Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne am (heutigen) Dienstag erklärte. Mit den Mitteln sollen die Schulen bei der Bewältigung der Corona-Pandemie zusätzlich unterstützt werden.
Im Einzelnen soll es eine personelle Unterstützung im Schulalltag durch bis zu 5.000 Pädagogische Mitarbeiter geben. Daneben stehen Gelder für mehr Corona-Schutzausrüstung zur Verfügung.
Angesichts des aktuellen Infektionsgeschehens hat das Land daneben auch den Leitfaden „Schule in Corona-Zeiten 2.0“ grundlegend überarbeitet, hieß es in einer Presseerklärung des Kultusministeriums (Quelle. PM, 18.11.20)
1707 Corona-Todesfälle in USA: höchster Tageswert seit Mai
In den USA hat die Zahl der Toten mit nachgewiesener Corona-Infektion am Dienstag den höchsten Wert seit Mitte Mai erreicht. Die Behörden meldeten 1707 Tote binnen 24 Stunden, wie aus Daten der Universität Johns Hopkins (JHU) in Baltimore vom Mittwochmorgen (MEZ) hervorging.
Die Zahl der Neuinfektionen binnen eines Tages belief sich auf 161.934 Fälle. Der bislang höchste Wert war am Freitag registriert worden, als mehr als 177 000 Neuinfektionen gemeldet wurden.
Insgesamt haben sich in den USA mit ihren rund 330 Millionen Einwohnern mehr als 11,3 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Über 248.000 Menschen starben bislang – mehr als in jedem anderen Land der Welt. Die meisten Todesfälle wurden in den Bundesstaaten New York, Texas und Kalifornien gemeldet. (Quelle: ARD, 18.11.20)
Emsland: Offizielle Fallzahlen am Mittwoch, 18.11.2020, 09:15 Uhr
Auch am Dienstag sind zwei weitere EmsländerInnen infolge CoViD-19 gestorben, eine/r lebte in Meppen, ein Todesopfer in Salzbergen. Insgesamt sind jetzt 41 (+2) Menschen aus dem Emsland an CoViD-19 gestorben.
Seit gestern wurden 97 weitere Neuinfektionen gemeldet. Die Zahl der als genesen Geltenden stieg auf jetzt insgesamt 2.334 Genesene (+38).
Die heute gemeldete Gesamtzahl aller Infektionen in der Pandemie beträgt damit 2.969 (+ 97); daraus ergibt sich ein Quotient pro 100.000 von 910,7. Im Emsland sind folglich 594 (+57) Menschen akut an CoViD-19 erkrankt. Kontaktpersonen in Quarantäne, nämlich 2.000 (+120).
Laut DIVI werden in den emsländischen Krankenhäuser aktuell 9 (+1) CoViD-19-Erkrankte intensivmedizinisch behandelt; 3 (+/-0) von ihnen werden invasiv beatmet. Zum Vergleich: In der etwa halb so großen Grafschaft Bentheim werden gegenwärtig 5 (-1) CoVid-19-Erkrankte intensivmedizinisch versorgt, von denen 3 (+1) invasiv beatmet werden.
In Lingen (Ems) liegt die Gesamtzahl der Infizierten seit Pandemieausbruch bei aktuell 375 (+8) Menschen. 313 (+3) von ihnen gelten als genesen. Das führt für die Stadt zu aktuell 55 (+5) akut Erkrankten.
Kommune |
Anzahl der bestätigten Fälle |
davon genesen |
Verstorbene |
Aktuell |
Samtgemeinde Dörpen |
104 |
81 |
1 |
22 |
Einheitsgemeinde Emsbüren |
48 |
45 |
0 |
3 |
Samtgemeinde Freren |
117 |
92 |
9 |
16 |
Einheitsgemeinde Geeste |
85 |
70 |
0 |
15 |
Stadt Haren (Ems) |
224 |
196 |
1 |
27 |
Stadt Haselünne |
147 |
130 |
0 |
17 |
Samtgemeinde Herzlake |
79 |
61 |
0 |
18 |
Samtgemeinde Lathen |
183 |
149 |
0 |
34 |
Samtgemeinde Lengerich |
67 |
44 |
1 |
22 |
Stadt Lingen (Ems) |
375 |
313 |
7 |
55 |
Stadt Meppen |
353 |
304 |
9 |
40 |
Samtgemeinde Nordhümmling |
117 |
94 |
0 |
23 |
Stadt Papenburg |
363 |
221 |
4 |
138 |
Einheitsgemeinde Rhede (Ems) |
12 |
8 |
0 |
4 |
Einheitsgemeinde Salzbergen |
47 |
40 |
1 |
6 |
Samtgemeinde Sögel |
286 |
235 |
0 |
51 |
Samtgemeinde Spelle |
54 |
32 |
2 |
20 |
Einheitsgemeinde Twist |
68 |
58 |
2 |
8 |
Samtgemeinde Werlte |
240 |
161 |
4 |
75 |
Gesamt* |
2969 (+97) |
2334 (+38) |
41 (+2) |
|
Aktuelle Covid-19-Fälle |
594 (+57)
|
(18.11.20)
Münsterland-Zahlen
Im Münsterland sind nach Angaben der Gesundheitsämter der Region (Dienstag, 17. November; 16.30 Uhr) aktuell 3.586 Menschen nachweislich mit SARS-CoV-2 infiziert (Vortag: 3.552). Innerhalb eines Tages sind 218 Neuinfektionen und 183 Gesundungen im Münsterland hinzugekommen.
Die Zahl der Todesfälle im Münsterland liegt bei 234 (Vortag: 233). Insgesamt sind bis Dienstag 15.390 (15.170) Menschen im Münsterland am Coronavirus infiziert, 11.570 (11.387) gelten als wieder gesundet.
Die aktuellsten Zahlen der Münsterland-Kreise und der Stadt Münster; Vergleichswerte in Klammern vom Vortag:
Münster: Neuinfizierte 23, Infizierte gesamt 2579 (2556), davon gesundet 2158 (2109), verstorben 22 (21), aktuell infiziert 399 (426) – die 7-Tage-Inzidenz liegt bei 78,7 (80,2) – Stand Mittwoch (18.11.)
Kreis Borken: Neuinfizierte 51, Infizierte gesamt 3.797 (3746), davon gesundet 2.471 (2.374), verstorben 63 (63), aktuell infiziert 1.263 (1309) – die 7-Tage-Inzidenz liegt bei 155,9 (164,8) – Stand Mittwoch (18.11.)*
Kreis Coesfeld: Neuinfizierte 25, Infizierte gesamt 1.802 (1777), davon gesundet 1.556 (.1556), verstorben 22 (22), aktuell infiziert 224 (199) – Stand Dienstag; die 7-Tage-Inzidenz liegt bei 65,7 (67,1) – Stand Mittwoch (18.11.)
Kreis Steinfurt: Neuinfizierte 53, Infizierte gesamt 4.300 (4.247), davon gesundet 3.405 (3.342), verstorben 105 (102), aktuell infiziert 790 (803) – die 7-Tage-Inzidenz liegt bei 134,3 (145,0) – Stand Mittwoch (18.11.)
Kreis Warendorf: Neuinfizierte 59, Infizierte gesamt 3.104 (3045), davon gesundet 2.273 (2.236), verstorben 28 (27), aktuell infiziert 803 (782) – die 7-Tage-Inzidenz liegt bei 167,4 (162,3) – Stand Mittwoch (18.11.)
* Die Daten vom Vortag haben sich durch Nachmeldungen verändert. So ist auch der 63. Todesfall vom Kreis Borken nachträglich einem der Vortage zugeordnet worden.
Deutschland-Zahlen
In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 17.561 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind knapp 1000 Fälle weniger als vor einer Woche, wie aus Angaben des RKI vom Mittwochmorgen hervorgeht. Am vergangenen Mittwoch hatte die Zahl gemeldeter Neuinfektionen bei 18.487 gelegen. Auch am Montag und Dienstag war der Wert niedriger als der Vorwochenwert. Der Höchststand war am vergangenen Freitag mit 23.542 gemeldeten Fällen erreicht worden.
Das sogenannte Sieben-Tage-R lag laut RKI-Lagebericht vom Dienstagabend bei 0,97 (Vortag: 0,97). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch knapp 100 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab. (Quelle: RKI, 18.11.20)
Höchstwert von 355 Toten an einem Tag in Deutschland
Am Dienstag sind in Deutschland so viele Corona-Todesfälle gemeldet worden wie noch nie zuvor an einem Tag: Die Landkreise vermeldeten 355 Verstorbene. In der ersten Welle betrug die Höchstzahl am 15. April 308 Todesfälle an einem Tag.
Auch wenn die Neuinfektionen seit Mitte Oktober stets höher lagen als auf dem Höhepunkt der ersten Welle im März und April, waren die Todesfälle bisher niedriger. Seit Mitte Oktober aber steigen auch die Todeszahlen wieder. Berlin meldete am Dienstag 22 Tote – ebenfalls die höchste Zahl seit Beginn der Pandemie.
(Foto: CC s. 26.. Archiv; Quelle: TSP, 17.11.20)
Drosten sagt Auftritt bei Fraktionssitzung der Union ab
Der Virologe Christian Drosten hat nach eigenen Angaben die geplante Teilnahme an einer Sitzung der Unionsfraktion am Dienstag im Bundestag abgesagt. Nach Informationen der „Bild“-Zeitung gab es am Dienstag von Abgeordneten heftigen Widerstand gegen die Einladung. Wie die Zeitung erfuhr, wurde der Termin „im gegenseitigen Einvernehmen“ gestrichen.
Drosten schrieb auf Twitter: „Ich habe selbst abgesagt, weil @Bild das Thema meines lange geplanten Auftritts vor der Fraktion schon im Vorfeld falsch darstellte und auf diese Weise hier Hassbotschaften gegen mich provozierte.“
An diesem Mittwoch wird in Bundestag und Bundesrat über weitere Änderungen am Infektionsschutzgesetz abgestimmt. Es geht dabei um die rechtlichen Grundlagen für die Corona-Maßnahmen. Die Gesetzesreform ist umstritten.
(Quelle: TSP, 17.11.20)
Altmaier: 3 Milliarden für die Autoindustrie
Wirtschaftsminister Peter Altmaier hat angekündigt, die Automobilindustrie mit weiteren drei Milliarden Euro zu unterstützen. Damit stellt die Bundesregierung insgesamt rund fünf Milliarden Euro für die Autoindustrie zur Verfügung, sagte Altmaier bereits vor Beginn des Autogipfels. Bereits zuvor waren Hilfen in Höhe von zwei Milliarden Euro aus dem Konjunkturpaket für die Zulieferindustrie zugesagt worden.
Zusätzlich dazu kündigte Altmaier eine Milliarde Euro für einen „Zukunftsfonds Automobilindustrie“ an. Außerdem werde die sogenannte Innovationsprämie bis 2025 verlängert, was etwa einer weiteren Milliarde Euro an Hilfen für die Industrie entspricht.
Eine weitere Milliarde Euro Hilfen ergibt sich demnach durch ein geplantes Flottenerneuerungsprogramm von LKW. Zur Hälfte gingen diese Gelder an das Bundesverkehrsministerium zur Neubeschaffung von LKW; die andere Hälfte erhielten Unternehmen, um die eigenen Flotten zu erneuern. (Quelle: ARD, 17.11.20)
Merkel: Silvester-Frage wird noch komplizierter
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hätte auch deshalb gerne „noch ein bisschen mehr“ beschlossen bei der Bund-Länder-Runde am Montag, weil sie den Deutschen zu Weihnachten ein gewisses Maß an Freiheit geben wolle. Das sagte sie am Dienstag nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in einer virtuellen Sitzung der Unionsfraktion in Berlin.
Je mehr man sich jetzt anstrenge, umso besser könne man dann auch wenigstens unter Corona-Bedingungen auch wieder bestimmte Lockerungen zulassen. Noch komplizierter werde die Frage, wie man Silvester gestalte, sagte Merkel. Mit Blick auf die Maßnahmen über den Jahreswechsel sagte Merkel nach den dpa-Informationen, dies müsse auch noch auf europäischer Ebene besprochen werden.
Wenn etwa Österreich durch den dortigen harten Lockdown relativ schnell von der sehr hohen Infektionsrate herunter komme, müsse man trotzdem aufpassen, dass nicht zu Silvester wieder alles eingerissen werde, indem dort die Skisaison eröffnet werde. Es müsse versucht werden, sich in Europa auf bestimmte einheitliche Verhaltensmaßregeln zu konzentrieren, sagte Merkel voraus.
(Foto: CC s. Archiv 22.3.20; Quelle: TSP, 17.11.20)
Schweiz: Alle Intensivbetten belegt
Proteste in der Slowakei gegen Corona-Maßnahmen
Trotz Versammlungsverbots sind in mehreren Städten der Slowakei Tausende auf die Straßen gegangen, um gegen die Regierung und ihre Corona-Maßnahmen zu protestieren. In der Hauptstadt Bratislava versammelten sich mehrere Tausend Demonstranten an verschiedenen Plätzen. In der dicht gedrängten Menge vor dem Präsidentenpalast trugen nur wenige einen Mund-Nasen-Schutz, wie dies eigentlich auch im Freien vorgeschrieben ist. In Sprechchören riefen sie den populistisch-konservativen Ministerpräsidenten Igor Matovic zum Rücktritt auf.
Die Regierung hatte ein hartes Vorgehen angekündigt, da wegen des Corona-Notstands alle Kundgebungen illegal seien. Tatsächlich hielten sich die Sicherheitskräfte dann aber weitgehend zurück. Der sozialdemokratische Ex-Regierungschef Robert Fico forderte unter dem Jubel Hunderter Anhänger einen Machtwechsel – aber nicht durch Straßenproteste, sondern durch vorgezogene Neuwahlen. Regierungspolitiker warfen ihm dennoch vor, sich mit Rechtsextremen zum Protest verbündet zu haben. (Quelle: ARD, 17.11.20)
Vereinte Nationen geben 84 Millionen Euro frei
Die Vereinten Nationen haben ein Hilfspaket über 84 Millionen Euro zur Hungerprävention während der Corona-Pandemie beschlossen. Sieben Staaten würden die Hilfen erhalten, teilte der UN-Nothilfekoordinator Marc Lowcock mit. Ein Fünftel der Gelder soll demnach an Äthiopien gehen. Auch Afghanistan, Burkina Faso, Nigeria, Südsudan, Jemen und die Demokratische Republik Kongo Hilfen sollen Hilfen erhalten.
Lowcock betonte, eine Hungersnot sei kein „unvermeidlicher Nebeneffekt“ der Corona-Krise. Hungersnöte geschähen nur dann, wenn die Welt sie zulasse – sie könnten verhindert werden. Wichtig sei aber rasches Handeln, mahnte Lowcock. (Quelle: Tagesschau, 17.11.20)
Madrid will alle Einwohner testen
In der spanischen Hauptstadt-Region um Madrid sollen alle 6,6 Millionen Einwohner bis Weihnachten auf das Coronavirus getestet werden. Die konservative Regionalpräsidentin Isabel Díaz Ayuso stellte dazu bei der EU-Kommission den Antrag, dass im gesamten Gebiet der Europäischen Union Antigen-Tests in Apotheken zugelassen werden. Die spanische Zentralregierung weigert sich, dafür grünes Licht zu geben. Die Region Madrid und die Zentralregierung liegen wegen der Pandemie seit Monaten im Clinch.
Ayuso verwies bei Twitter darauf, dass in Frankreich, Großbritannien oder Portugal solche Tests bereits möglich seien. Massendiagnosen seien „der Schlüssel, um das Virus zu bezwingen“. Bürokratie dürfe keine Bremse sein. Zuvor hatte der Chef der spanischen Behörde für Gesundheitliche Notfälle, Fernando Simón, erklärt, Antigentests in den Apotheken seien zu riskant – auch, weil sich das Personal anstecken könne.
In Spanien ist derweil die Zahl der Todesfälle binnen eines Tages nach Angaben des Gesundheitsministeriums mit 435 auf den höchsten Tageswert seit dem Beginn der zweiten Welle gestiegen.
Der Anstieg der Infektionen geht dagegen weiter zurück. Das Ministerium meldet 13.159 Nachweise im Vergleich zu mehr als 18.000 täglich in der vergangenen Woche und etwa 24.000 Ende Oktober. Insgesamt sind damit 41.688 Tote und mehr als 1,5 Millionen Infektionen in dem Land bestätigt.
(Quelle: ARD, 17.11.20)
Niederlande lockern vorsichtig
In den Niederlanden werden die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie vorsichtig wieder gelockert: Von Donnerstag an dürfen Theater, Museen, Kinos und Bibliotheken wieder öffnen, wie Ministerpräsident Mark Rutte in Den Haag ankündigte. Kneipen, Cafés und Restaurants bleiben jedoch geschlossen. Künftig darf man in dem 17-Millionen-Einwohner-Land wieder drei Gäste zu Hause empfangen – bisher waren es zwei. Die Niederlande hatten Mitte Oktober einen Teil-Lockdown verhängt. Die Regeln wurden dann vor zwei Wochen verschärft.
Trotz der Erleichterungen geht die Regierung davon aus, dass der Teil-Lockdown erst in der zweiten Januar-Hälfte nächsten Jahres aufgehoben werden kann. Bis dahin wird auch von Auslandsreisen dringend abgeraten. Wie die Niederländer die Feiertage verbringen dürfen, ist noch unklar. Große Familienfeiern zum traditionellen Nikolausfest werden noch nicht möglich sein. Die Regierung will auf jeden Fall verhindern, dass durch große Familienfeiern im Dezember eine dritte Welle über das Land rollt. Am Dienstag wurden 4320 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet – 547 weniger als am Vortag. Es war der vierte Tag in Folge mit sinkenden Infektionszahlen. (Quelle: NDR, 17.11.20)
Steinmeier: Impfstoff mit ärmeren Ländern teilen
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat an Deutschland und die Europäische Union appelliert, ihre Kontingente eines Impfstoffes gegen das Coronavirus mit ärmeren Ländern zu teilen. In einem Gastbeitrag für den „Tagesspiegel“ schrieb er: „Deutschland und Europa sollten jetzt ein politisches Signal geben, dass sie bereit sind, von Beginn an einen Teil dieser Kontingente abzugeben, um etwa Gesundheitspersonal auch in ärmeren Ländern der Welt so rasch wie möglich zu schützen.“
Auf die Leistungen des Biontech-Unternehmerpaares Özlem Türeci und Ugur Sahin könne man stolz sein, betonte Steinmeier nach Angaben der Zeitung. „Aber es sollte uns noch stolzer machen, wenn wir die Einsicht und die Weisheit hätten, in dieser Situation der Welt ein Beispiel zu geben.“ Es sei nicht allein ein Akt der Solidarität, ärmeren Ländern dabei zu helfen, Teile ihrer Bevölkerung zu impfen. Eine Pandemie, die in anderen Ländern weitergehe, koste Wohlstand und Leben. Außerdem bestehe die Gefahr einer Mutation des Virus anderswo, „die dann auch uns erneut gefährdet“. (Quelle: ARD, 17.11.20)
Melle: 58 Coronafälle
In einem Pflegeheim in Melle (Landkreis Osnabrück) ist es zu einem massiven Corona-Ausbruch gekommen. Nach Angaben der Einrichtung haben Tests ergeben, dass aktuell 50 Bewohnerinnen und Bewohner sowie acht Mitarbeitende mit dem Virus infiziert sind. Drei Senioren müssen demnach im Krankenhaus behandelt werden. Die positiv getesteten Pflegebedürftigen würden in einem separaten Wohnbereich betreut. Das gesamte Heim dürfe derzeit nicht von Außenstehenden betreten werden. (Quelle: NDR, 17.11.20)
EU-Kommission genehmigt Liefervertrag
Die EU-Kommission hat einen Liefervertrag für einen künftigen Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus mit dem deutschen Unternehmen Curevac abschließend gebilligt. Es gehe um zunächst 225 Millionen Impfdosen im Namen aller EU-Mitgliedstaaten sowie eine Option für die Bestellung weiterer 180 Millionen Dosen, erklärte die Brüsseler Behörde. Die Lieferung soll demnach erfolgen, sobald ein „nachweislich sicherer und wirksamer Impfstoff“ verfügbar ist.
Obwohl bislang noch kein Corona-Impfstoff zugelassen ist, schließt die Kommission im Auftrag der Mitgliedstaaten Verträge mit den Herstellern ab. Der Vertrag mit Curevac wäre der fünfte dieser Art. Weitere bereits unterzeichnete Abkommen gibt es mit den Anbietern Pfizer-Biontech, Johnson&Johnson, Sanofi-GSK und AstraZeneca. (Quelle: ARD, 17.11.20)
Virologin Ciesek: „Kinder sind Teil dieser Pandemie“
Die Virologin Sandra Ciesek hat im NDR-Podcast „Das Coronavirus-Update“ betont, dass Kinder unterschiedlichen Alters ganz andere Infektionszahlen aufweisen. Es sei wichtig, jede Gruppe für sich zu betrachten. „Wir können die verschiedenen Altersgruppen wie Neugeborene, Säuglinge, Kleinkinder bis sechs Jahre, Grundschulkinder, ältere Kinder, Teenager und junge Erwachsene nicht miteinander vergleichen“, sagte Ciesek. Immunsysteme und Verhaltensweisen seien zu unterschiedlich.
„Kinder sind auch Teil dieser Corona-Pandemie“, führte die Virologin aus Frankfurt weiter aus. „Was wir wissen ist: Kinder können sich anstecken, sie können in seltenen Fällen auch schwer erkranken und sie können das Virus weiter geben an Mitschüler und Lehrer.“ Zu der Diskussion, ob das ständige Tragen von Alltagsmasken in Klassenräumen schädlich für die Mädchen und Jungen sei, sagte Ciesek: „Medizinisch gesehen braucht man keine Bedenken zu haben.“ (Quelle: NDR, 17.11.20)
FDP will Infektionsschutzgesetz nicht zustimmen
Die FDP wird dem neuen Infektionsschutzgesetz zur Bekämpfung der Corona-Pandemie morgen im Bundestag nicht zustimmen – trotz der in letzter Minute von CDU/CSU und SPD noch vorgenommenen Änderungen. „Für uns ist der Handlungsspielraum der Regierung beim Eingriff in Grundrechte unverändert zu groß“, sagte der Fraktionsvorsitzende Christian Lindner. Der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der Partei, Marco Buschmann, bemängelte, dass im Regierungsentwurf nach wie vor unklar sei, wann in der Pandemie welche Gegenmaßnahme ergriffen werden dürfe. „Am wesentlichen Problem, an der Unbestimmtheit und damit am An-den-Rand-Drängen des Parlaments, dem man einen Blankoscheck abnehmen will, ändert sich nichts.“ (Quelle: Tagesschau, 17.11.20)
Grafschaft Bentheim: Die Zahlen
Der Landkreis meldet am Dienstag einen weiteren Todesfall, der im Zusammenhang mit dem Coronavirus steht. „Es handelt sich um eine Frau aus Nordhorn. Die Zahl der Todesfälle beträgt damit 27“, heißt es aus dem Kreishaus.
Des Weiteren ist ein weiterer Covid-19-Fall bekannt geworden. Der Inzidenzwert beziffert das Niedersächsische Landesgesundheitsamt auf 81,7. Die Gesamtzahl der Fälle seit Beginn der Pandemie liegt damit bei 1281. Dem gegenüber stehen 973 Grafschafter, die inzwischen wieder als genesen gelten. In Quarantäne befinden sich 756 Personen.
Die 281 aktuellen Fälle teilen sich wie folgt auf, in Klammern die Veränderung zum Vortag:
Bad Bentheim: 24 Fälle (-1), Emlichheim: 14 Fälle (0), Uelsen: 26 Fälle (0), Neuenhaus: 36 Fälle (-1), Wietmarschen: 27 Fälle (-1), Nordhorn: 124 Fälle (-1), Schüttorf: 30 Fälle (0) (Quelle: GN, 17.11.20)
Bundestag zugespamt

Vor der Bundestagsabstimmung über das Infektionsschutzgesetz an diesem Mittwoch haben zahlreiche Abgeordnete eine Flut kritischer Spam-E-Mails erhalten. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt sagte vor einer Sitzung der Unionsfraktion im Bundestag, allein sein Büro habe bis zum Vormittag etwa 37.000 solcher Mails erhalten. Die überwiegende Mehrzahl sei gleichlautend mit identischen Textstellen. Wer dahinter stehe, könne man nicht klären.
Es gebe auch Anrufe in Abgeordnetenbüros etwa aus dem Wahlkreis, bei denen Menschen Falschinformationen aufgesessen seien, sagte Dobrindt. Man erlebe derzeit „einen brutalen Missbrauch von politischer Debatte in den Netzen mit der Nutzung von bewusster Falschinformation, um Polarisierung in der Gesellschaft zu erreichen“. (Foto: CC s. Archiv vom 22.7.19; Quelle: TSP, 17.11.20)
Münster-Zahlen
Die Stadt Münster (Westf) hat am Dienstag 31 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Damit ist die Gesamtzahl labordiagnostisch bestätigter Fälle im Stadtgebiet auf 2.556 gestiegen. Aktuell sind 426 Münsteraner infiziert, am Montag waren es 452.
Denn den Neuinfektionen stehen laut Mitteilung der Stadt 57 Gesundungen gegenüber. Insgesamt sind 2109 Menschen nach einer Infektion wieder genesen. Die Zahl der Todesfälle blieb unverändert. 21 Menschen, die mit dem Coronavirus infiziert waren, sind gestorben.
In den Krankenhäusern werden aktuell 42 Covid-Patienten behandelt, davon 21 auf Intensivstationen. 16 Menschen müssen beatmet werden. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt nach Angaben des Landeszentrums Gesundheit bei 80,2. Es befinden sich zurzeit 1.722 Personen in Münster als Kontaktpersonen der Kategorie 1 (1291) oder als Reiserückkehrer (431) in Quarantäne.
In einem Altenwohnheim im Stadtteil Coerde sind erneut Ansteckungen registriert worden. Damit hat sich die Zahl der nachgewiesenen Infektionen unter den Bewohnern in den vergangenen zwei Wochen auf nunmehr 23 erhöht. Davon sind vier Personen bereits wieder gesundet, ein Bewohner ist gestorben. Auch fünf Mitarbeiter haben sich bis heute infiziert. Hygiene-Maßnahmen, Untersuchungen und Kontrollen erfolgen in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt und der zuständigen WTG-Behörde. (Quelle: MZ, 17.11.20)
Kundgebungen direkt vor dem Bundestag werden wohl verboten

Mehrere von Gegnern der Corona-Maßnahmen für diesen Mittwoch geplante Kundgebungen vor dem Bundestag dürfen dort womöglich nicht stattfinden. Das geht aus einem Schreiben des Sicherheitsbeauftragten des Bundestages an die Abgeordneten hervor, das den Fraktionen zugeleitet wurde. Darin heißt es, die angemeldeten Versammlungen gäben auf Grundlage einer Gefährdungseinschätzung des Berliner Landeskriminalamtes Anlass zur Sorge, „dass der Parlamentsbetrieb beeinträchtigt wird, weil sowohl mit Angriffen auf die Gebäude des Deutschen Bundestages und auch auf Personen“ zu rechnen sei.
Hinzu kämen gesundheitliche Gefährdungen für Abgeordnete und andere Menschen, die Zutritt zum Bundestag hätten, da mit Verstößen der Versammlungsteilnehmer gegen Corona-Regeln zu rechnen sei. Das für den sogenannten befriedeten Bezirk vor dem Bundestag zuständige Bundesinnenministerium werde die Anträge, dort Versammlungen abzuhalten, daher „voraussichtlich ablehnend bescheiden“. Gegen diese Entscheidung stehe den Anmeldern der Rechtsweg offen. Die Abgeordneten sollten sich auf verschärfte Kontrollen an den Eingängen einstellen, heißt es in dem Schreiben weiter. (Foto: CC s. Archiv vom 22.7.19; Quelle: TSP, 17.11.20)
Niedersachsen-Zahlen
In Niedersachsen ist die Zahl der Infektionen mit dem Corona-Virus in den vergangenen 24 Stunden um 944 gestiegen. Weil an Wochenenden weniger getestet und gemeldet wird, sind die Angaben nicht mit jenen aus der Woche zu vergleichen. Damit sind bis heute 55.827 Infektionen mit dem Coronavirus in Niedersachsen labordiagnostisch bestätigt und dem Landesgesundheitsamt (NLGA) gemeldet worden. Bis heute sind beim NLGA 927 Todesfälle im Zusammenhang mit Corona-Infektionen registriert. Das sind 19 mehr als gestern. Die Zahl der als genesen eingestuften Patienten liegt bei 36.412. Das sind 554 mehr als am Vortag. Deren Anteil an der Gesamtzahl der Infektionen liegt nun bei rund 64,1 Prozent. Der 7-Tage-Inzidenzwert pro 100.000 Einwohner ist gegenüber gestern leicht gestiegen und liegt jetzt im Landesdurchschnitt in Niedersachsen bei 103,9. (Quelle: NDR, 17.11.20)
Emsland: Offizielle Fallzahlen am Dienstag, 17.11.2020, 09:00 Uhr
Auch am Montag sind drei weitere EmsländerInnen infolge CoViD-19 gestorben, zwei lebten in Papenburg, ein Verstorbener in Spelle. Insgesamt sind jetzt 39 Menschen (+3) aus dem Emsland an CoViD-19 gestorben.
Seit gestern wurden 43 weitere Neuinfektionen gemeldet. Die Zahl der als genesen Geltenden stieg auf jetzt insgesamt 2.296 Genesene (+75).
Die heute gemeldete Gesamtzahl aller Infektionen in der Pandemie beträgt damit 2.872 (+ 43); daraus ergibt sich ein Quotient pro 100.000 von 880,1. Im Emsland sind folglich 537 (-35) Menschen akut an CoViD-19 erkrankt. Kontaktpersonen in Quarantäne, nämlich 1.880 (+20).
Laut DIVI werden in den emsländischen Krankenhäuser aktuell 8 (-2) CoViD-19-Erkrankte intensivmedizinisch behandelt; 3 (-1) von ihnen werden invasiv beatmet. Zum Vergleich: In der etwa halb so großen Grafschaft Bentheim werden gegenwärtig 6 (-1) CoVid-19-Erkrankte intensivmedizinisch versorgt, von denen 2 (-1) invasiv beatmet werden.
In Lingen (Ems) liegt die Gesamtzahl der Infizierten seit Pandemieausbruch bei aktuell 367 (+4) Menschen. 310 (+10) von ihnen gelten als genesen. Das führt für die Stadt zu aktuell 50 (-6) akut Erkrankten.
Kommune |
Anzahl der bestätigten Fälle |
davon genesen |
Verstorbene |
Aktuell |
Samtgemeinde Dörpen |
96 |
81 |
1 |
14 |
Einheitsgemeinde Emsbüren |
47 |
44 |
0 |
3 |
Samtgemeinde Freren |
111 |
91 |
9 |
11 |
Einheitsgemeinde Geeste |
84 |
69 |
0 |
15 |
Stadt Haren (Ems) |
220 |
194 |
1 |
25 |
Stadt Haselünne |
142 |
127 |
0 |
15 |
Samtgemeinde Herzlake |
78 |
60 |
0 |
18 |
Samtgemeinde Lathen |
176 |
147 |
0 |
29 |
Samtgemeinde Lengerich |
61 |
43 |
1 |
17 |
Stadt Lingen (Ems) |
367 |
310 |
7 |
50 |
Stadt Meppen |
348 |
300 |
8 |
40 |
Samtgemeinde Nordhümmling |
112 |
89 |
0 |
23 |
Stadt Papenburg |
350 |
214 |
4 |
132 |
Einheitsgemeinde Rhede (Ems) |
11 |
8 |
0 |
3 |
Einheitsgemeinde Salzbergen |
42 |
39 |
0 |
3 |
Samtgemeinde Sögel |
283 |
233 |
0 |
50 |
Samtgemeinde Spelle |
50 |
30 |
2 |
18 |
Einheitsgemeinde Twist |
65 |
57 |
2 |
6 |
Samtgemeinde Werlte |
229 |
160 |
4 |
65 |
Gesamt* |
2872 (+43) |
2296 (+75) |
39 (+3) |
|
Aktuelle Covid-19-Fälle |
537 (-35)
|
(17.11.20)
Russland-Zahlen
Die russischen Behörden haben 22.410 neue Corona-Fälle binnen 24 Stunden gemeldet, davon 5882 in der Hauptstadt Moskau. 442 Menschen starben, so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Insgesamt infizierten sich in Russland 1,9 Millionen Menschen mit dem Coronavirus, insgesamt starben 22.931.
(Quelle: ARD, 17.11.20)
Südkorea führt wieder Beschränkungen bei Versammlungen ein
Nach Hunderten neuen Corona-Fällen sollen in Südkorea wieder Beschränkungen bei Versammlungen gelten. Unter anderem seien ab Donnerstag im Großraum Seoul und Teilen der Provinz Gangwon im Osten des Landes wieder Zusammenkünfte von mehr als 100 Personen bei Demonstrationen, Festivals und Kongressen verboten, teilte Gesundheitsminister Park Neung Hoo mit. Im Theater, bei Konzerten und in Büchereien soll ein Platz zwischen Besuchern freigelassen werden. Sportstadien dürfen nur noch zu 30 Prozent besetzt werden.
Südkorea ist mit strikten Beschränkungen und Kontaktnachverfolgungen vergleichsweise gut durch die Krise gekommen und konnte in vielen Lebensbereichen im Oktober weitgehend zur Normalität übergehen. Am Dienstag lag die Zahl der täglichen Neuinfektionen aber den vierten Tag in Folge bei über 200. Gesundheitsminister Park sagte, man müsse zwei Wochen lang wieder mehr Abstand halten, um eine neue Ausbreitung des Virus zu verhindern. (Quelle: Tagesschau, 17.11.20)
Überblick am Morgen
- China meldete am 16. November 15 neue Covid-19-Fälle, gegenüber acht Fällen am Tag zuvor. Das teilte die nationale Gesundheitsbehörde des Landes am Dienstag mit und wies daraufhin, dass alle neuen Fälle „importierte Infektionen“ seien, die aus Übersee stammten.
- In Indien sind die täglichen Neuinfektionen auf den niedrigsten Stand seit Mitte Juli gefallen. In den letzten 24 Stunden wurden 29.163 neue Fälle gemeldet, insgesamt sind jetzt 8,87 Millionen erreicht, teilte das Gesundheitsministerium am Dienstag mit.
- In Belgien soll der Virusimpfstoff kostenlos sein. Die belgische Regierung erklärte dazu am Montag, sie beabsichtige, rund 70% der Bevölkerung, rund acht Millionen Menschen, einen Coronavirus-Impfstoff kostenlos zur Verfügung zu stellen. Die Impfung werde nicht verpflichtend sein, fügte Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke nach einer interministerielle Gesundheitskonferenz hinzu.
- In einer der rigorosesten Maßnahmen in den USA zur Bewältigung der drohenden Krise haben die Behörden in Philadelphia am Montag ein Verbot von „Versammlungen in Innenräumen jeder Größe an jedem Ort, öffentlich oder privat“ angeordnet, außer unter Personen, die zusammen leben.
- Die WHO begrüßt die „ermutigenden“ Nachrichten über Virusimpfstoffe. Die gemeldeten Durchbrüche in der Covid-19-Impfstoffforschung seien „ermutigend“, sagte der Chef der Weltgesundheitsorganisation am Montag. Zugleich äußerte er sich jedoch besorgt über die Zunahme der Neuinfektionen und warnte vor Selbstzufriedenheit.
- Kalifornien wird seine Wiedereröffnungsbemühungen drastisch zurücknehmen, gab der Gouverneur des Bundesstaates, Gavin Newsom, am Montag bekannt und sagte, er ziehe die „Notbremse“ angesichts des beunruhigenden Anstiegs der Neuinfektionen. Mit den Änderungen, die am Dienstag in Kraft treten, werden mehr als 94% der kalifornischen Bevölkerung und die meisten Unternehmen im gesamten Bundesstaat zu den restriktivsten Regeln zurückkehren, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen.
- Das US-amerikanische Biotech-Unternehmen Moderna hat mitgeteilt, sein Covid-19-Impfstoff sei laut einer am Montag veröffentlichten Zwischenanalyse zu 94,5% wirksam und basiert auf 95 Patienten mit bestätigten Covid-Infektionen. Das Unternehmen plant, bei der der zuständigen Food and Drug Administration eine Notfall-Genehmigung zu beantragen. (Quelle: The Guardian, 17.11.20)
Bovenschulte: Es hängt von der Einsicht der Menschen ab
Der Bremer Bürgermeister Andreas Bovenschulte setzt bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie auf die Vorsicht der Menschen im privaten Bereich. Der Staat setze zwar Regeln, sagte er der Zeitung „Weser-Kurier“ (Dienstagsausgabe). „Schon lange sind private Feiern mit mehr als zehn Personen strikt untersagt. Das ist schon ein sehr harter Einschnitt, weil es auch den 70. Geburtstag oder die Hochzeit betrifft.“ Auch Kontrollen seien verschärft worden.
Aber letztlich hänge alles, was sich im privaten Bereich abspielt, von der Einsicht der Menschen ab. „Es ist nicht naiv, sondern absolut unverzichtbar, auch auf die Selbstverantwortung der Menschen zu setzen“, sagte der SPD-Politiker. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder hatten am Montag an die Bevölkerung appelliert, persönliche Kontakte weiter einzuschränken, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. (Quelle: GN, 17.11.20)
Österreich: Lockdown hat begonnen
In Österreich ist heute ein strenger Lockdown in Kraft getreten. Die neuen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie sehen Schul- und Geschäftsschließungen sowie eine ganztägige Ausgangssperre vor. Ausnahmen gibt es nur noch für den Weg zur Arbeit, zum Arzt oder zum Einkaufen sowie für Sport und Spaziergänge im Freien. Der Handel muss schließen, nur Lebensmittelgeschäfte, Apotheken, Drogerien, Banken und Postämter bleiben geöffnet. Die Maßnahmen gelten vorerst bis zum 7. Dezember. (Quelle: BR, 17.11.20)
Deutschland-Zahlen
In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 14.419 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind knapp 1000 Fälle weniger als vor einer Woche, wie aus Angaben des RKI vom Dienstagmorgen hervorgeht. Am vergangenen Dienstag hatte die Zahl gemeldeter Neuinfektionen bei 15.332 gelegen – und damit erstmals seit September unter dem Wert vom Dienstag zuvor (15.352). Der Höchststand war am vergangenen Freitag mit 23.542 gemeldeten Fällen erreicht worden.
Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie insgesamt 815.746 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Dienstag um 267 auf insgesamt 12 .814. Das RKI schätzt, dass rund 530.200 Menschen inzwischen genesen sind.
Das sogenannte Sieben-Tage-R lag laut RKI-Lagebericht vom Montag bei 0,97 (Vortag: 1,03). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch knapp 100 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab. (Quelle: RKI, 17.11.20)
Lauternach kritisiert Schulorganisation
An deutschen Schulen wird nach Einschätzung von SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach nicht genug gegen die Ausbreitung der Corona-Pandemie getan. „Das Problem in den Schulen ist in Deutschland immer unterschätzt worden“, sagte er am Montag in Berlin auf dem „Süddeutsche Zeitung Wirtschaftsgipfel“. Die Infiziertenzahl bei den 10- bis 19-Jährigen sei derzeit ungefähr zehnmal so hoch wie während der ersten Corona-Welle im Shutdown.
Natürlich sei es auch denkbar, dass sich diese Kinder bei ihren Eltern infizierten, „aber die Studien zeigen, dass sich Kinder in erster Linie untereinander infizieren in der Schule und dann ihre Eltern infizieren“, sagte Lauterbach. „Wenn es so weiter läuft, würden wir erwarten, dass wir das, was wir in den Restaurants, in den Gaststätten und dergleichen erkämpfen, dass wir das in den Schulen verlieren, und zwar komplett.“
Er plädiere „ohne Wenn und Aber“ dafür, Schulklassen zu halbieren. Man habe sieben oder acht Monate Zeit gehabt, das Lernen von zu Hause aus vorzubereiten. Viele Länder in Skandinavien oder auch in Asien hätten das geschafft.
Grundschulen nahm er von seinen Appellen aus, weil die Infektionszahlen hier geringer seien und das Ansteckungsrisiko geringer erscheine. (Quelle: TSP, 16.11.20)
Stephan Weil: „Das Wort ‚Lockerungen‘ ist kein einziges Mal gefallen“
Nach der Videokonferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Länderchefs hat sich Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) am Montagabend zu den Gesprächen geäußert. Es gab Lob für die deutlichen Fortschritte im Hinblick auf die Infektionszahlen – aber auch dringende Appelle. „Wir reden weiterhin über Anstiege, wir müssen zu Stillstand und Rückgang kommen“, so Weil.
Das Wort „Lockerungen“ sei während der Konferenz kein einziges Mal gefallen und es gebe unverändert Anlass zur Sorge, betonte der Ministerpräsident. Stichtag sei der 25. November – dann wollen sich die Länderchefs und die Bundeskanzlerin erneut zusammensetzen. „Dann ziehen wir die Schlussfolgerungen aus den Erfahrungen im November und stellen einen Fahrplan bis in den Januar hinein auf“, sagte Weil – Weihnachten und der Jahreswechsel rücken dann in den Fokus. Wie die neuen Regelungen aussehen könnten, sei in hohem Maße von der Entwicklung der Infektionszahlen abhängig.
Die Ministerpräsidenten aller 16 Bundesländer hätten sich gegen eine Schließung der Schulen ausgesprochen. Weil sagte dazu, sein Land hätte gute Erfahrungen mit dem derzeit geltenden System gemacht. An 80 Prozent der niedersächsischen Schulen habe in der vergangenen Woche Präsenzunterricht stattfinden können, nur eine ganz geringe Anzahl von Schulen sei geschlossen worden. Unabhängig davon werde Niedersachsen sich auch in den nächsten Wochen intensiv für die Sicherheit in den Kitas und Schulen einsetzen. Weitere Maßnahmen dazu werde Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) am Dienstag ab 13 Uhr vorstellen. (Foto CC s. Archiv v. 28.10.20; Quelle: NDR, 16.11.20)
Videokonferenz einigt sich auf Appelle
Zum Eindämmen der Corona-Pandemie rufen Bund und Länder die Bürger auf, ihre privaten Kontakte noch einmal deutlich zu reduzieren. Sie sollten gänzlich auf private Feiern verzichten. Private Zusammenkünfte mit Freunden und Bekannten sollten auf einen festen weiteren Hausstand beschränkt werden. Das schließe auch Kinder und Jugendliche in den Familien mit ein, heißt es in einem Beschluss von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten der Länder, den sie bei ihrer Videokonferenz am Montag fassten.
„Die Kontaktbeschränkungen sind das Erfolgsrezept. Und wir brauchen mehr davon. Wir müssen noch stärker reduzieren, damit wir auch unsere Ziele erreichen“, sagte Merkel im Anschluss im Kanzleramt. „Jeder Kontakt, der nicht stattfindet, ist gut für die Bekämpfung der Pandemie.“
Eine Trendumkehr bei den Neuinfektionen sei noch nicht erreicht worden. Es sei aber gelungen, die Dynamik der Neuinfektionen zu brechen. Von der Sieben-Tage-Inzidenz von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner sei man jedoch immer noch „ein großes Stück entfernt“.
Die Bürger sollen nach dem Beschluss daher auch auf nicht notwendige private Reisen und touristische Tagestouren verzichten, außerdem auf Besuche in Bereichen mit Publikumsverkehr. Besonders gefährdete Menschen sollen mit günstigen FFP2-Masken vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus bewahrt werden.
Über 65-Jährige und Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen sollen insgesamt 15 dieser Masken gegen eine geringe Eigenbeteiligung erhalten können, teilte Merkel mit. Die Kosten dafür trägt der Bund.
Personen mit Atemwegserkrankungen (Schnupfen, Husten) werden aufgerufen, zu Hause zu bleiben, bis die Symptome abgeklungen sind, und sich auszukurieren. Besuche bei älteren und besonders verletzlichen Personen sollen nur dann unternommen werden, wenn alle Familienmitglieder frei von jeglichen Krankheitssymptomen sind und sich in den Tagen zuvor keinem besonderen Risiko ausgesetzt haben.
(Quelle: TSP, 16.11.20)
Niedersachsen: Kein Amateurfußball bis zum Jahresende
Der wegen der Corona-Krise unterbrochene Spielbetrieb im niedersächsischen Amateurfußball wird in diesem Jahr nicht mehr aufgenommen.
Das teilte der Niedersächsische Fußballverband (NFV) am Montagabend nach einer Videokonferenz seines Vorstands mit. „Auf der heute stattgefundenen Bund-Länder-Konferenz haben sich keine neuen Anhaltspunkte dafür ergeben, ob und in welcher Form die behördliche Verfügungslage einen Trainings- und Spielbetrieb im Dezember wieder zulässt. Lockerungen sind angesichts der aktuellen Infektionszahlen kein Thema. Wir hätten jetzt noch die nächste Beratung der Bundeskanzlerin mit den Regierungschefinnen und Regierungschef der Länder, die für den 23. November anberaumt wurde, abwarten können. Doch wir haben uns entschieden, jetzt für Klarheit zu sorgen, weil ein weiteres Warten nach den Ausführungen der Politik wenig Sinn macht“, erklärte NFV-Präsident Günter Distelrath.
Der Verband strebt nun an, den Spielbetrieb „mit Beginn des des neuen Jahres“ wieder aufzunehmen. „Sofern es die behördliche Verfügungslage und das Wetter zulassen, wollen wir 2021 so früh wie möglich wieder starten“, sagte Distelrath.
Vor dem NFV hatten bereits die Fußball-Verbände in Bremen, Schleswig-Holstein und Hamburg entschieden, die Saison in diesem Jahr nicht mehr fortzusetzen. Seit Anfang November ist der Trainings- und Spielbetrieb für Freizeit- und Amateurmannschaften auf und in allen öffentlichen und privaten Sportanlagen untersagt. (Quelle: NDR, 16.11.20)
Biden stellt Wirtschaftshilfen in Aussicht
Der gewählte US-Präsident Joe Biden hat von der Coronavirus-Pandemie geschwächten Wirtschaftszweigen Hilfen in Aussicht gestellt. Die Vereinigten Staaten befänden sich gerade in einer ziemlich düsteren Lage, sagte Biden vor Geschäftsleuten und Gewerkschaftsführern in Wilmington. „Ich will keinen falschen Optimismus verbreiten“, versicherte Biden.
Später wollte er eine Ansprache zur Wirtschaft halten. Die US-Wirtschaft hat sich zwar schneller als erwartet von den Corona-Einschränkungen im Frühjahr erholt, aber die Arbeitslosenrate liegt immer noch bei 6,9 Prozent und das Land wird von einer zweiten Corona-Welle überrollt.
Ob er einen landesweiten Lockdown unterstützen würde, hat Biden bislang offen gelassen und seine Landsleute immer wieder zum Tragen von Schutzmasken und zum Einhalten von Abstandsregeln gemahnt. (Foto: CC s. Archiv v. 22.04.20; Quelle ARD, 16.11.20)
Sachsen: Kein kleiner Grenzverkehr
Sachsen hat den „Kleinen Grenzverkehr“ zum Tanken und Einkaufen in den Nachbarländern Tschechien und Polen ausgesetzt. Nur wer einen triftigen Grund habe, dürfe ohne Quarantänepflicht und nur noch für maximal zwölf Stunden aus einem ausländischen Risikogebiet nach Sachsen einreisen oder sich die gleiche Zeit im ausländischen Risikogebiet aufhalten, teilte das Sozialministerium mit. Erlaubt sei dies aus beruflichen, sozialen oder medizinischen Gründen. „Gleichzeitig darf der Aufenthalt nicht dem Einkauf, der privaten Teilnahme an einer kulturellen Veranstaltung, einem Sportereignis, einer öffentlichen Festivität oder einer sonstigen Freizeitveranstaltung dienen oder gedient haben“, hieß es. Sozialministerin Petra Köpping (SPD) erklärte: „Ich habe mehrfach deutlich gemacht, dass ich mit Blick auf die hohen Infektionszahlen regen grenzüberschreitenden Einkaufstourismus sehr kritisch sehe. Angesichts der ernsten Lage haben wir entschieden, dass Einkaufs- oder Tankfahrten nicht mehr von der Quarantänepflicht ausgenommen sind.“ (Quelle: Tagesschau, 16.11.20)
Müller: Corona-Lage weiter besorgniserregend
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller schätzt die Corona-Lage in Deutschland nach zwei Wochen Teil-Lockdown weiterhin als problematisch ein. „Die Situation ist weiter besorgniserregen“», sagte der SPD-Politiker nach einer Videokonferenz mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten der anderen Länder. In den zurückliegenden Wochen sei zwar durch die Maßnahmen einiges erreicht worden. „Aber das ist nicht genug.“ Müller nannte ein aus seiner Sicht bedrückendes Beispiel aus Berlin: Dort seien erstmals 1000 Corona-Patienten in Krankenhäusern, die gleichzeitig behandelt werden müssten. „Das ist nicht wegzudiskutieren.“ Deshalb sei es gut, dass Bund und Länder in der kommenden Woche erneut zusammenkommen und dann auch Beschlüsse zu den längerfristigen Perspektiven im Umgang mit der Pandemie für Dezember und für Januar fassen wollten. „Die Wintermonate werden nicht einfach werden“, so Müller, der momentan Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) ist. (Foto: CC s. Archiv v. 13.04.20; Quelle: Tagesschau, 16.11.20)
Corona: Acht Tote in Mannheimer Altenheim
Nach Corona-Ausbrüchen in zwei Alten- und Pflegeheimen in Mannheim (Baden-Württemberg) sind acht Bewohner gestorben. In einem Heim im Stadtteil Gartenstadt seien vier Frauen und drei Männer im Alter zwischen 77 und 88 Jahren am Wochenende und vergangenen Woche gestorben, teilte die Evangelische Kirche Mannheim als Betreiber mit. 51 der 90 Bewohner seien infiziert. Auch 20 Mitarbeiter hätten sich mit dem Coronavirus angesteckt. Besuche seien aktuell nicht gestattet. Derzeit gelte es, die Infektionskette zu unterbrechen, hieß es von der Leitung.
Wie es zu dem Ausbruch kam, sei noch unklar. In einem Mannheimer Seniorenzentrum wurden 42 Bewohner sowie acht Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet. Ein über 80-Jähriger mit Vorerkrankungen sei am Sonntag gestorben, teilte ein Sprecher des Heims mit. Alle 127 Bewohner seien nun in Quarantäne auf ihren Zimmern. Die betroffenen Mitarbeiter seien in häuslicher Isolation. Auch hier seien derzeit keine Besuche möglich. Ein Testteam des Universitätsklinikums Mannheim sei vor Ort.
Nach einem Corona-Ausbruch in einem Alten- und Pflegeheim in Berlin die Zahl der Todesfälle auf 14 gestiegen. (Quelle: Tagesschau, 16.11.20)
Saarland: Kosmetikstudios und Massepraxen wieder offen
Mehrere Betreiber von Kosmetikstudios und Massage-Praxen im Saarland haben sich vor Gericht erfolgreich gegen die Schließung ihrer Geschäfte während des Teil-Lockdowns gewehrt. Das Oberverwaltungsgericht des Saarlandes sieht in dem umfassenden Betriebsverbot „eine sachlich nicht gerechtfertigte Ungleichbehandlung“ gegenüber anderen „körpernahen Dienstleistern“, wie das Gericht in Saarlouis zur Entscheidung in Eilverfahren mitteilte (Aktenzeichen 2 B 337/20 und 2 B 340/20).
Es sei nicht nachvollziehbar, wieso unter dem Gesichtspunkt der Pandemiebekämpfung Friseurgeschäfte, Tattoo- und Piercings-Studios geöffnet bleiben dürften, während die Studios der Antragsteller schließen müssen. Nach den bisherigen Erkenntnissen des Robert Koch-Instituts seien diese nicht relevant für die Verbreitung des Coronavirus, stellte das Gericht fest. Die Entscheidung sei nicht anfechtbar.
Im Saarland ist heute eine neue Corona-Verordnung in Kraft getreten. Demnach ist der Betrieb von Tattoo- und Piercing-Studios unter Einhaltung entsprechender Hygienekonzepte wieder zulässig. Betreiber von Tattoo- und Piercing-Studios hatten sich in der vergangenen Woche vor dem Oberverwaltungsgericht des Saarlandes erfolgreich gegen die Schließung ihrer Betriebe während des Teil-Lockdowns gewehrt. (Quelle: Tagesschau, 16.11.20)
Medizintechnik: Branche ist nicht der „Profiteur der Pandemie“
Trotz des gestiegenen Bedarfs an Beatmungsgeräten und anderer technischer Ausstattung sind die deutschen Medizintechnik-Hersteller nicht von Rückgängen durch die Corona-Pandemie verschont geblieben. Für 2020 werde mit einem Umsatzminus von 3,6 Prozent auf 32,1 Milliarden Euro gerechnet, teilte der Branchenverband Spectaris bei einer Online-Pressekonferenz aus Anlass der Medizinmesse Medica in Düsseldorf mit. Der Auftragseingang habe von Januar bis September fast 7 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum gelegen. (Quelle: SR, 16.11.20)
Twitter-Accounts von Biontech-Forschern gefälscht
Vermeintliche Twitter-Accounts der Biontech-Mitgründer Ugur Sahin und Özlem Türeci sind gefälscht. Wie das Mainzer Unternehmen, das durch die Arbeit an einem Corona-Impfstoff weltweit in der Öffentlichkeit steht, am Montag selbst bei dem Kurznachrichtendienst mitteilte, existieren „keine persönlichen Accounts“ der beiden Vorstände. Biontech stehe deshalb mit Twitter in Kontakt, um entsprechende Fake-Benutzerkonten löschen zu lassen.
(Quelle: TSP, 16.11.20)
Ethikrat fordert mehr Rechte für junge Menschen
Die Belange junger Menschen sollen nach Auffassung der Initiative Niedersächsischer Ethikrat (INE) in der Corona-Krise besser berücksichtigt werden. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene dürften nicht nur als Teil ihrer Familien betrachtet, sondern müssten auch „als eigenständige Menschen mit eigenen Rechten und Bedürfnissen wahrgenommen“ werden, schreibt die Initiative in einer in Hannover veröffentlichten Stellungnahme. Die Autoren haben zuvor nach eigenen Angaben betroffene Jugendliche und Experten befragt und angehört.
In dem 30-seitigen Papier kritisieren sie den negativen Blick auf junge Menschen in öffentlichen Debatten: „Sie werden nicht selten pauschal als ‚Superspreader‘ verdächtigt und ihre Lebensweise wird als verantwortungslos kritisiert.“ Dabei sei ihre Lebenswelt, die sich häufig nicht in „Haushalten“, sondern in wechselnden sozialen Gruppen abspiele, zu wenig in den Blick genommen worden. „Nur wenn die berechtigten Bedürfnisse dieser Lebensphase angemessen in Betracht gezogen werden, wird es gelingen, auch junge Menschen zu motivieren, die gemeinsamen solidarischen Maßnahmen aus Verantwortungsgefühl mitzutragen.“ Die Initiative ruft dazu auf, Kinder und Jugendliche stärker in Entscheidungsprozesse mit einzubeziehen. Bei der Erarbeitung neuer, für junge Menschen relevanter Verordnungen sollten die Kinder- und Jugendräte beteiligt werden.
Die INE ist ein im Juli gegründetes unabhängiges Gremium von Experten verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen und von Vertretern der Zivilgesellschaft. Träger sind die Ärztekammer Niedersachsen, die Evangelische Akademie Loccum und das katholische Forschungsinstitut für Philosophie Hannover. (Quelle: ARD, 16.11.20)
Größere Ansteckungsgefahr in Italiens Gefängnissen
Angesichts der ernsteren Corona-Lage in Italien sehen sich Häftlinge und Bedienstete in italienischen Gefängnissen einer größeren Ansteckungsgefahr mit Sars-CoV-2 ausgesetzt. Unter anderem sorgen die Zahlen zweier Anstalten in Neapel für Wirbel, nachdem italienische Medien von über 100 positiv getesteten Insassen berichtet hatten. „Der Anstieg der positiven Fälle wurde mit dem Beginn der zweiten Welle in der Pandemie registriert“, sagte der Präfekt von Neapel, Marco Valentini, auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa.
In den Anstalten Secondigliano und Poggioreale seien knapp 200 positive Fälle unter den Insassen festgestellt worden. Darüber hinaus hätten sich etwas mehr als 110 Vollzugsbeamte infiziert. Die Pandemie stelle eine extreme Notfallsituation für italienische Häftlinge dar und habe zu Mord und Gefängnisrevolten in ganz Italien geführt, mahnte der Gefängnisseelsorger in Neapel, Don Franco Esposito, in einem Brief an das Justizministerium. Mit dem Schreiben aus dem September forderte er eine Verbesserung der Haftbedingungen.
Die Lage in italienischen Gefängnissen gilt etwa wegen Überfüllung als schlecht. Derzeit befinden sich nach Zahlen einer unabhängigen Organisation für Freiheitsrechte knapp 54.000 Menschen in Haft. Im Frühjahr hatte die Justiz schon einige Häftlinge wegen der Corona-Lage aus den chronisch überfüllen Gefängnissen in den Hausarrest entlassen. Darunter waren auch Mitglieder der Mafia. (Quelle: BR, 16.11.20)
MDR verschenkt Sendezeit an Künstler
Zur Unterstützung von Künstlern in der Corona-Krise hat der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) zwei Ideenwettbewerbe ausgeschrieben – nun stehen die Sieger fest. Die 15 Gewinner des Wettbewerbs „Freie Sendezeit für freie Künstler“ können sich über jeweils fünf Minuten Sendezeit im MDR-Fernsehen freuen, wie der Sender in Leipzig mitteilte. Ausgestrahlt werden ihre Beiträge während einer Kulturwoche zwischen dem 21. und dem 27. November.
Die Siegerprojekte stammen demnach aus ganz Mitteldeutschland und wurden aus mehr als 350 Einsendungen ausgewählt. Neben großen Kulturbetrieben seien auch kleine Wandertheater oder Dorfmuseen vertreten, hieß es. In insgesamt fünf Kategorien werden etwa Projekte aus den Bereichen Film, Tanz, Musik und Satire präsentiert. Für ihre Produktion stellt der MDR insgesamt 100.000 Euro zur Verfügung.
Für einen weiteren Wettbewerb von MDR Klassik stehen demnach noch einmal 55.000 Euro bereit. Gesucht werden Kurzkompositionen, die sich für das Radio eignen. Nach Senderangaben sind knapp 140 Einsendungen eingegangen. Während der Kulturwoche würden bereits einige der ausgewählten Komponistinnen und Komponisten porträtiert. Die 30 Sieger-Werke sollen 2021 von den MDR-Ensembles eingespielt und in die Tagesprogramme der Digitalradios eingestreut werden. MDR-Intendantin Karola Wille sagte, der öffentlich-rechtliche Sender sehe sich in Zeiten geschlossener Kinos und Konzerthäuser in einer besonderen Verantwortung. Für die Kulturbranche sei die Corona-Zeit besonders schwer, und auch das Publikum brauche die Kultur „wie die Luft zum Atmen“, betonte sie. (Quelle: MDR, 16.11.20)
Iran-Zahlen
Die Zahlen der Corona-Toten und der Neuinfektionen im Iran haben neue Höchstwerte erreicht. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums starben binnen nur eines Tages 486 Corona-Patienten. Im gleichen Zeitraum wurden 13.053 Neuinfektionen registriert. Damit liege die Gesamtzahl der Corona-Toten im Land aktuell bei fast 42.000, die der Infizierten bei über 770.000, sagte Ministeriumssprecherin Sima Lari im Staatsfernsehen.
Die Fallzahlen dürften jedoch mehr als doppelt so hoch sein wie angegeben, weil es im Iran laut Gesundheitsexperten noch zu wenige Testmöglichkeiten gibt. Um die drastisch steigenden Corona-Fallzahlen zu stoppen, plant die Islamische Republik am nächsten Wochenende landesweit strenge und unbefristete Lockdowns einzuführen. (Quelle: Tagesschau, 16.11.20)
Umfrage: 80 Prozent der Weihnachtsmärkte fallen aus
Einen Weihnachtsmarktbummel wird es für die meisten Deutschen in diesem Jahr nicht geben. Knapp 80 Prozent der Märkte fallen nach einer Umfrage wegen der Corona-Pandemie aus, bei weiteren 13 Prozent sei es unklar, dsieben Prozent der Märkte finden dagegen statt. Das teilte der Handelsverband Deutschland mit.
Der Verband erwartet schwerwiegende Folgen für die Läden. „Weihnachtsmärkte sind ein wichtiger Faktor, um die Kunden in die Fußgängerzonen und Stadtzentren zu bringen.“ Falle dieser Anlass nahezu flächendeckend weg, bedeute das einen schweren Schlag für den Innenstadthandel. Er mache im November und Dezember üblicherweise ein Viertel seines Jahresumsatzes. (Quelle: Tagesschau, 16.11.20)
Moderna-Impfstoff mRNA-1273 vor Notfallzulassung
Mit dem US-Pharmakonzern Moderna hat ein weiterer für Europa relevanter Hersteller maßgebliche Daten für seinen Corona-Impfstoff vorgelegt. Der RNA-Impfstoff habe eine Wirksamkeit von 94,5 Prozent, hieß es in einer Mitteilung von Moderna am Montag. Die EU-Kommission verhandelt derzeit nach eigenen Angaben mit dem US-Konzern über die Lieferung von bis zu 160 Millionen Impfdosen. Ein Vertrag ist aber noch nicht geschlossen.
Die Phase-III-Studie des Moderna-Impfstoffs, aus der jetzt erste Ergebnisse veröffentlicht wurden, umfasst insgesamt 30.000 Probanden. Die Hälfte davon hat den Impfstoff erhalten, die andere Hälfte fungiert als Kontrollgruppe und bekam ein Placebo. Insgesamt erkrankten bislang 95 Studienteilnehmer an Covid-19. Davon entfielen nur fünf Fälle auf geimpfte Probanden, 90 Fälle wurden in der Kontrollgruppe diagnostiziert. Daraus errechnet sich eine Wirksamkeit von 94,5 Prozent.
Allerdings geht es dabei erst mal nur darum, inwieweit der Impfstoff tatsächliche Erkrankungen verhindern kann. Daten, zu welchem Grad der Impfstoff Ansteckungen verhindert, also auch Infektionen ohne Krankheitssymptome, fehlen noch. Für den vollen Impfschutz sind zwei Dosen in zeitlichem Abstand notwendig.
Ebenfalls am Montag wurde bekannt, dass die Europäische Arzneimittel-Agentur Ema ein sogenanntes Rolling-Review-Verfahren zu dem Moderna-Impfstoff beginnt, das eine vergleichsweise rasche Zulassung zum Ziel hat. Moderna will außerdem in den kommenden Wochen eine Notfallzulassung bei der US-Arzneimittelagentur FDA beantragen.
Währenddessen wertet der Konzern kontinuierlich weitere Daten der Studie aus. Nach eigenen Angaben erwartet das Unternehmen, die Notfallzulassung in den USA auf Basis einer abschließenden Analyse mit 151 Infektionsfällen unter den Studienteilnehmenden zu erhalten.
Das Moderna-Präparat mit dem Namen mRNA-1273 ist ein sogenannter RNA-Impfstoff. Das Mittel enthält genetische Informationen des Erregers, aus denen der Körper ein Viruseiweiß herstellt. Ziel der Impfung ist es, das Immunsystem zur Bildung von Antikörpern gegen dieses Eiweiß anzuregen. Dadurch kann es schneller reagieren, wenn jemand tatsächlich mit Sars-CoV-2 in Kontakt kommt.
Moderna will nach eigenen Angaben bis Ende des Jahres bereit sein, im Falle einer Zulassung rund 20 Millionen Impfdosen in die USA zu liefern. Im kommenden Jahr sollen bis zu eine Milliarde Dosen hergestellt werden. Der Impfstoff ist dem Unternehmen zufolge bei Standard-Kühlschranktemperaturen von zwei bis acht Grad Celsius voraussichtlich 30 Tage lang stabil. Bestätigt sich diese Angabe, ist das ein Vorteil im Vergleich zum Biontech-Kandidaten, der bei minus 70 Grad Celsius gelagert werden muss.
Zwar sind andere Länder wie Russland, China und Bahrain schon einen Schritt weiter und haben erste Impfstoffe mit Einschränkungen freigegeben. Teile der Bevölkerung werden damit bereits geimpft. Wie gut diese Mittel tatsächlich schützen und welche Nebenwirkungen sie haben können, ist derzeit jedoch weitgehend offen. (Quelle: Spiegel, 16.11.20)
Coronaleugner: Ärztekammern prüfen
Kritiker der Corona-Maßnahmen und -Leugner gibt es in allen Bereichen der Gesellschaft – auch unter Medizinern. Die Ärztekammer Niedersachsen ermutigt Patienten dazu, diese Ärzte zu melden.
Es gebe nur wenige Einzelfälle, so die Ärztekammer. Von den knapp 43.000 niedergelassenen Ärzten in Niedersachsen seien nicht einmal 20 bekannt, die sich als Corona-Leugner hervortun, so ein Sprecher. Doch gebe es auch in Niedersachsen Beschwerden von Patienten, von Ärztekollegen oder generelle allgemeine Hinweise von Dritten, so die Kammer. Diese würden sehr ernst genommen. Denn die geschilderten Vorwürfe seien aus Sicht der Kammer nicht mit gewissenhaftem ärztlichem Verhalten vereinbar.
Die Staatsanwaltschaft Aurich ermittelt gegen einen Allgemeinmediziner aus dem Landkreis Leer, der falsche Atteste ausgestellt haben soll. Der Arzt ist nach Informationen von NDR 1 Niedersachsen Mitglied der „Ostfriesischen Ärzte für gesundheitliche Aufklärung“. Bei ihnen handelt sich um neun Ärzte, die seit dem Frühjahr die Auswirkungen des neuartigen Coronavirus verharmlosen und die Maßnahmen gegen die Pandemie scharf kritisieren. Der Allgemeinmediziner tritt regelmäßig bei sogenannten Querdenker-Demos auf, was bei Berufskollegen auf Kritik stößt.
Eigentlich handele es sich um tüchtige, angenehme Kollegen, die jetzt aber mit ihren gefährlichen Ansichten auf die schiefe Bahn geraten seien und ihre Patienten so verunsicherten, sagte der Vorsitzende der Ärztekammer für Ostfriesland und das nördliche Emsland, Jörg Weißmann. Die Ärztekammer könne gegen die Mediziner erst vorgehen, wenn strafrechtlich zu Ende ermittelt wurde. Dann reichten die möglichen Maßnahmen von einer Rüge bis hin zu einem Praxisverbot, das der Niedersächsische Zweckverband zur Erteilung der Approbation aussprechen könne, sagte Weißmann.
Die Ärztekammer rät Patienten, Strafanzeige zu erstatten, wenn sich ein Arzt als Corona-Leugner entpuppt. So könnten Ermittler und später auch die Ärztekammer gegen diese Mediziner vorgehen. Die Kammer warnte Ärzte auch vor Gefälligkeitsgutachten zur Befreiung der Pflicht, eine Mund-Nase-Bedeckung zu tragen. Die Berufsordnung lege klar fest, dass der Arzt bei „der Ausstellung ärztlicher Gutachten und Zeugnisse (…) mit der notwendigen Sorgfalt zu verfahren und nach bestem Wissen seine ärztliche Überzeugung auszusprechen“ habe. Wer dagegen handele, verstoße gegen die Berufsordnung.
(Quelle: NDR, 16.11.20)
Niedersachsen: Gesundheitsministerin empfiehlt, OPs zu verschieben
Bleiben die Corona-Zahlen so hoch, könnten die Intensivstationen in absehbarer Zeit überfüllt sein. Niedersachsens Gesundheitsministerin Reimann appelliert an Kliniken, nicht notwendige OPs zu verschieben.
Noch ruft die SPD-Ministerin die Krankenhäuser lediglich zu dieser Maßnahme auf. Doch wie die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ berichtet, bereitet das Land bereits eine Verordnung vor, die den Krankenhäusern vorschreibt, bestimmte Operationen zu verschieben. Bereits im Frühjahr mussten Kliniken planbare OPs wegen Corona verschieben. „Die Lage in den Kliniken spitzt sich zu, aber sie ist noch weit entfernt von Dramatik – wenn wir es schaffen, das Wachstum der Pandemie weiter zu begrenzen“, sagte der Leiter des Corona-Krisenstabes des Landes, Heiger Scholz.
Natürlich würden Krebs, Herzinfarkte und Schlaganfälle auch künftig behandelt, so Scholz. „Es geht um Knie- oder Hüftoperationen, die man auch später durchführen könnte.“ Von den 2.414 Intensivbetten würden etwa 900 für den dringend notwendigen Betrieb gebraucht, sagte er. Derzeit seien nur in wenigen Krankenhäusern alle Betten auf der Intensivstation belegt, etwa in Delmenhorst. Carola Reimann sagte, dass es derzeit so aussehe, als stabilisierten sich die Infektionszahlen auf hohem Niveau. „Wir wissen aus dem Frühjahr, dass es einige Wochen dauert, bis sich die Kontaktbeschränkungen in sinkenden Infektionszahlen bemerkbar machen“, sagte sie.
Die Ärzteorganisation Marburger Bund und die intensivmedizinischen Fachgesellschaften hatten kritisiert, dass sich Krankenhäuser aus Umsatzgründen nicht auf Corona-Patienten konzentrierten. Wer für die finanziellen Ausfälle der Kliniken aufkommt, ist der Zeitung zufolge bisher nicht geklärt. Zwischen dem Bund und den Ländern liefen derzeit Verhandlungen über die Kostenübernahme. „Der Bund ist jetzt dringend gefordert, einen finanziellen Ausgleich zu schaffen, damit die Kliniken diesen Kraftakt stemmen können“, sagte Reimann. (Quelle: NDR, 16.11.20)
Niedersachsen-Zahlen
In Niedersachsen ist die Zahl der Infektionen mit dem Corona-Virus in den vergangenen 24 Stunden um 468 gestiegen. Weil an Wochenenden weniger getestet und gemeldet wird, sind die Angaben nicht mit jenen aus der Woche zu vergleichen. Damit sind bis heute 55.883 Infektionen mit dem Coronavirus in Niedersachsen labordiagnostisch bestätigt und dem Landesgesundheitsamt (NLGA) gemeldet worden. Bis heute sind beim NLGA 908 Todesfälle im Zusammenhang mit Corona-Infektionen registriert. Das sind fünf mehr als gestern. Die Zahl der als genesen eingestuften Patienten liegt bei 35.598. Das sind 554 mehr als am Vortag. Deren Anteil an der Gesamtzahl der Infektionen liegt nun bei rund 63,7 Prozent. Der 7-Tage-Inzidenzwert pro 100.000 Einwohner ist gegenüber gestern leicht gesunken und liegt jetzt im Landesdurchschnitt in Niedersachsen bei 103,4. (Quelle: NDR, 16.11.20)
Emsland: Offizielle Fallzahlen am Montag, 16.11.2020, 09:00 Uhr
Über das Wochenende sind drei EmsländerInnen infolge CoViD-19 gestorben, zwei lebten in Meppen, ein Todesopfer in Twist. 218 weitere Neuinfektionen wurden seit Freitag gemeldet. Die Zahl der als genesen Geltenden stieg auf jetzt insgesamt 2.221 Genesene (+207).
Die heute gemeldete Gesamtzahl aller Infektionen in der Pandemie beträgt damit 2.829 (+218); daraus ergibt sich ein Quotient pro 100.000 von 867,8. Im Emsland sind folglich 572 (+8) Menschen akut an CoViD-19 erkrankt. Kontaktpersonen in Quarantäne, nämlich 1.860 (+270).
Laut DIVI werden in den emsländischen Krankenhäuser aktuell 10 (-2) CoViD-19-Erkrankte intensivmedizinisch behandelt; 4 (-1) von ihnen werden invasiv beatmet. Zum Vergleich: In der etwa halb so großen Grafschaft Bentheim werden gegenwärtig 7 (+/-0) CoVid-19-Erkrankte intensivmedizinisch versorgt, von denen 3 (-1) invasiv beatmet werden.
Die Zahl der CoViD-19-Toten aus Lingen (Ems) ist heute unverändert. Damit liegt aktuell die Gesamtzahl der Infizierten in unserer Stadt seit Pandemieausbruch bei 363 (+24) Menschen. 300 (+29) von ihnen gelten als genesen. Das führt für die Stadt zu aktuell 56 (-5) Erkrankten.
Kommune |
Anzahl der bestätigten Fälle |
davon genesen |
Verstorbene |
Aktuell |
Samtgemeinde Dörpen |
94 |
75 |
1 |
18 |
Einheitsgemeinde Emsbüren |
47 |
43 |
0 |
4 |
Samtgemeinde Freren |
111 |
86 |
9 |
16 |
Einheitsgemeinde Geeste |
84 |
67 |
0 |
17 |
Stadt Haren (Ems) |
220 |
190 |
1 |
29 |
Stadt Haselünne |
139 |
125 |
0 |
14 |
Samtgemeinde Herzlake |
70 |
54 |
0 |
16 |
Samtgemeinde Lathen |
176 |
137 |
0 |
39 |
Samtgemeinde Lengerich |
59 |
40 |
1 |
18 |
Stadt Lingen (Ems) |
363 |
300 |
7 |
56 |
Stadt Meppen |
345 |
297 |
8 (+2) |
40 |
Samtgemeinde Nordhümmling |
110 |
88 |
0 |
22 |
Stadt Papenburg |
340 |
204 |
2 |
134 |
Einheitsgemeinde Rhede (Ems) |
11 |
7 |
0 |
4 |
Einheitsgemeinde Salzbergen |
42 |
39 |
0 |
3 |
Samtgemeinde Sögel |
280 |
231 |
0 |
49 |
Samtgemeinde Spelle |
46 |
29 |
1 |
16 |
Einheitsgemeinde Twist |
64 |
56 |
2 (+1) |
6 |
Samtgemeinde Werlte |
228 |
153 |
4 |
71 |
Gesamt* |
2829 (+218) |
2221 (+207) |
36 (+3) |
|
Aktuelle Covid-19-Fälle |
572
|
(16.11.20)
Bund fordert dies:
PRIVATE TREFFEN:
Auf private Feiern soll zunächst bis Weihnachten ganz verzichtet werden. Private Zusammenkünfte mit Freunden und Bekannten sind auf einen weiteren festen Hausstand zu beschränken. Kinder und Jugendliche sollen dazu angehalten werden, sich in der Freizeit nur noch mit einem festen Freund oder einer festen Freundin zu treffen. Bei jedem Erkältungssymptom und insbesondere Husten und Schnupfen soll man sich unmittelbar nach Hause in Quarantäne begeben.
KONTAKTBESCHRÄNKUNGEN:
Der Aufenthalt in der Öffentlichkeit ist ab sofort nur mit den Angehörigen des eigenen und maximal zwei Personen eines weiteren Hausstandes gestattet. Verstöße gegen diese Kontaktbeschränkungen werden von den Ordnungsbehörden sanktioniert. Feiernde Gruppen auf öffentlichen Plätzen, in Wohnungen und privaten Einrichtungen werden als nicht akzeptabel angesehen.
FREIZEIT:
Auf freizeitbezogene Aktivitäten und Besuche in Bereichen mit Publikumsverkehr soll gänzlich verzichtet werden. Auch nicht notwendige private Reisen und touristische Tagestouren sollen unterbleiben. Verzichtet werden soll auch auf nicht notwendige Aufenthalte in geschlossenen Räumen mit Publikumsverkehr sowie auf nicht notwendige Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
VULNERABLE PERSONEN:
Besuche bei älteren und vulnerablen Personen sollen nur dann unternommen werden, wenn alle Familienmitglieder frei von Krankheitssymptomen sind und sich mindestens eine Woche in keine Risikosituation begeben haben. Besonders gefährdete Personen sollen von Dezember an vergünstigte FFP2-Masken erhalten. Um das Risiko einer Infektion zu reduzieren, will der Bund für diese Bevölkerungsgruppe die Abgabe von jeweils 15 dieser Masken gegen eine geringe Eigenbeteiligung ermöglichen.
SCHULEN:
An den Schulen soll das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes für Schüler aller Jahrgänge und für Lehrer auf dem Schulgelände und während des Unterrichts vorgeschrieben werden. Ausnahmslos sollen zudem feste Gruppen von Schülern gebildet werden, wobei die Gruppengrößen in Klassenräumen gemessen am Regelbetrieb halbiert werden sollen. Zwischen den einzelnen Gruppen soll es eine räumliche Distanz geben. Innerhalb einer Klasse oder eines Kurses ist ein Mindestabstand von 1,5 Metern sicherzustellen. Dies gilt auch für die Schülerbeförderung etwas mit Bussen, deren Angebot dazu ausgebaut werden soll. (Quelle: Tagesspiegel, 16.11.20)
Deutschland-Zahlen

In Deutschland sind mehr als 10.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus innerhalb eines Tages verzeichnet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Montagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden 10.824 neue Ansteckungsfälle innerhalb eines Tages erfasst. Am Vortag waren es knapp 17.000 Neuinfektionen gewesen. Da am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten übermitteln, liegen die Fallzahlen des RKI sonntags und montags in der Regel niedriger als an anderen Wochentagen.
Im Vergleich zur Vorwoche verzeichnete das RKI allerdings einen deutlichen Rückgang der Ansteckungzahlen: Vergangenen Montag wurden 13.363 Fälle gemeldet. Insgesamt wurden seit dem Beginn der Pandemie in Deutschland laut den jüngsten Zahlen des Instituts 801.327 Infektionsfälle registriert. Die Zahl der mit dem neuartigen Coronavirus in Zusammenhang stehenden Todesfälle stieg demnach bundesweit auf 12.547 – dies waren 62 mehr als am Vortag. Die Zahl der Genesenen lag bei rund 515.200.
(Quelle: rki, 16.11.20)
Vor der Videokonferenz heute: Bund will Verschärfungen, Länder nicht
Angesichts der weiterhin hohen Corona-Infektionszahlen will die Bundesregierung die Auflagen zur Pandemiebekämpfung erneut verschärfen. Die Schulen sollen offen bleiben, private Feiern jedoch ausfallen. Die Länder bremsen aber.
Der Bund wird bei der Videokonferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten am heutigen Montag auf über die bestehenden Beschränkungen hinausgehende strikte Kontakt- und Quarantänebeschränkungen drängen. Das geht aus der Beschlussvorlage für das virtuelle Treffen hervor. Sie liegt dem ARD-Hauptstadtstudio vor.
In dem Papier heißt es, Kinder und Jugendliche seien dazu anzuhalten, sich nur noch mit einem festen Freund in der Freizeit zu treffen. Private Zusammenkünfte mit Freunden und Bekannten sollten sich generell nur noch auf einen festen weiteren Hausstand beschränken.
Treffen in der Öffentlichkeit sollen nach den Vorstellungen des Bundes künftig nur mit den Angehörigen des eigenen Hausstandes und maximal zwei Personen eines weiteren Hausstandes gestattet sein. Auf private Feiern solle zunächst bis zum Weihnachtsfest ganz verzichtet werden. Seit dem 2. November gilt, dass sich nur Angehörige des eigenen und eines weiteren Hausstands in der Öffentlichkeit aufhalten dürfen, maximal jedoch zehn Personen. Künftig solle man sich zudem bei jedem Erkältungssymptom, insbesondere Husten und Schnupfen, unmittelbar nach Hause in Quarantäne begeben.
Zudem sollen die Maßnahmen an den Schulen verschärft werden. So soll das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes für Schüler aller Jahrgänge und für Lehrer auf dem Schulgelände und während des Unterrichts vorgeschrieben werden. Ausnahmslos solle es zudem feste Gruppen von Schülern geben, wobei die Gruppengrößen in Klassenräumen im Vergleich zum Regelbetrieb halbiert werden sollen.
Besonders gefährdete Personen wie Alte und Kranke sollen nach dem Willen des Bundes zum Schutz vor dem Coronavirus von Dezember an vergünstigte FFP2-Masken erhalten. Um das Risiko einer Infektion zu reduzieren, werde der Bund für diese Bevölkerungsgruppe die Abgabe von jeweils 15 dieser Masken gegen eine geringe Eigenbeteiligung ermöglichen, heißt es in der Beschlussvorlage. Rechnerisch ergebe das eine Maske pro Winterwoche. Die Kosten übernehme der Bund.
Die Bundesländer wollen sich bei diesem Corona-Gipfel allerdings offenbar darauf beschränken, ein Zwischenfazit des November-Lockdowns zu ziehen: Mehrere Länder plädierten nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa bei der Vorbesprechung am Sonntag im Kanzleramt dafür, erstmal die Entwicklung weiter zu beobachten und mit weitreichenden Entscheidungen zu warten. Erst bei erneuten Beratungen am 23. November soll dann wohl über den „Corona-Winterfahrplan“ entschieden werden.
So sagte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) im Bericht aus Berlin, für „echte Konsequenzen“ sei es jetzt – nach zwei Wochen – noch zu früh. Zwar nehme die Dynamik bei den Neuinfektionen ab, aber die Zahlen seien weiterhin zu hoch. „Klar ist: Die Zahlen müssen runter.“ Dreyer schloss nicht aus, dass die Kontaktbeschränkungen weiter verschärft werden könnten.
Sie erinnerte auch daran, warum der Fokus auf der Begrenzung der Freizeit-Kontakte liegt: „Wir tun das, damit unsere Bildungseinrichtungen offen bleiben können.“ Die Corona-Situation an Schulen und der Umgang damit hatte zuletzt Diskussionen ausgelöst. Auch bei den Bund-Länder-Beratungen könnte es bei diesem Thema zu Streit kommen. Während der Bund die Maßnahmen an Schulen verschärfen will, lehnt eine Mehrheit der Länder Änderungen aktuell ab. (Quelle: ARD, 16.11.20)
Überblick zur Nacht
- Der britische Premierminister Boris Johnson befindet sich erneut in Quarantäne, nachdem er mit einem Abgeordneten Kontakt hatte, der anschließend positiv auf Covid-19 getestet hat. Johnson war am Donnerstagmorgen bei einem 35-minütigen Treffen mit einer kleinen Gruppe konservativer Abgeordneter anwesend. Einer von ihnen, Lee Anderson, entwickelte anschließend Symptome von Covid-19 und wurde positiv getestet.
- Inzwischen haben die USA nur eine Woche nach Bestätigung ihres zehnmillionsten Falls die 11 Millionen-Grenze erreicht In der letzten Woche wurden in dem Land mehr als eine Million Fälle registriert, vier Tage hintereinander di höchsten Neuinfektionen weltweit. Aktuell beträgt die Gesamtzahl laut Johns- Hopkins-Universität 11.003.469. Mindestens 246.000 Menschen sind i den USA an CoViD-19 gestorben.
- Die weltweite Corona-Fallzahl beträgt 54 Millionen und die Zahl der Todesopfer liegt bei 1,3 Millionen.
- In Österreich hat Bundeskanzler Sebastian Kurz hat angekündigt, dass das Land der Slowakei folgen wird und seine Bevölkerung einer Massentest unterziehe wird, um rechtzeitig vor Weihnachten aus dem Lockdown herauszukommen.
- Großbritannien meldete am Sonntag 24.962 neue Covid-Fälle, ein Rückgang um 1.898 gegenüber 26.860 am Samstag.
- Italien hat 546 Tote im Zusammenhang mit Covid gemeldet, gegenüber 544 am Tag zuvor, teilte das Gesundheitsministerium am Sonntag mit. Das Land registrierte in den letzten 24 Stunden 33.979 neue Coronavirus-Infektionen, gegenüber 37.255 am Samstag.
- Im iran erklärte der iranische Präsident Hassan Rouhani „die allgemeine Mobilisierung der Nation und der Regierung“, nachdem die Gesundheitsbehörden die höchste Anzahl an täglichen Fällen im Land angekündigt hatten.
- Um seine Testkapazität zu verdoppeln, wird Indien Ärzte aus anderen Regionen des Landes in die Hauptstadt einfliegt, um die Ausbreitung des Coronavirus in der Hauptstadt Neu-Delhi einzudämmen.
- Der Premierminister von Eswatini (ehemals Swasiland), Ambrose Dlamini, hat positiv auf Covid-19 getestet, zeigt aber nach offiziellen Angaben bisher keine Symptome.
- Frankreich meldet laut der Website des französischen Gesundheitsministeriums 302 Tote und 27.228 Neuinfektionen in den letzten 24 Stunden.
- Die WHO registriert die höchsten CoViD-19-Zunahme an einem Tag. Die Zahlen vom Samstag von 660.905 und die von Freitag von 645.410 übertrafen beide die zuvor festgelegte höchste tägliche Gesamtzahl von Fällen, die am 7. November bei 614.013 verzeichnet wurde. (Quelle: The Guardian, 16.11.20)
Söder plädiert für die Maskenpflicht an allen Schulen
D
er bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat vor der Runde von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Länderregierungschefs an diesem Montag schärfere und einheitliche Regeln für die Schulen verlangt. „Ich werbe dafür, dass wir die Maskenpflicht überall einführen“, sagte Söder am Sonntag im Format „Die richtigen Fragen“ auf „Bild live“. Wer Schule offen halten wolle, müsse auf Masken setzen, auch in der Grundschule.
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) sagte in dem Format zur Frage, ob im Dezember die Schulen generell geöffnet bleiben könnten: „Das kann man noch nicht beantworten, auch das hängt vom weiteren Infektionsgeschehen ab.“ Es gebe aber den großen Konsens aller 16 Länder, den Präsenzunterricht „so lange wie möglich und so sicher wie möglich zu erhalten“. Wechselunterricht sei „immer nur die zweitbeste Lösung“. Er empfehle, „ruhig und besonnen zu handeln“. Entscheidungen könnten auf einer weiteren Ministerpräsidenten-Runde eine Woche später getroffen werden.
Söder sagte, man müsse „beim Thema Schule noch mal intensiv nacharbeiten“. Wenn es zu Wechselunterricht käme, vor allem für ältere Schüler, gehe es um die Frage: „Wie können wir dann das Digitalformat weiter gestalten?“ (Quelle: TSP, 15.11.20)
Diskussion über Silvesterfeuerwerk
Nachdem die Niederlande in diesem Jahr Silvesterfeuerwerk untersagt haben, um das Gesundheitssystem zu entlasten, beginnt auch in Deutschland eine Diskussion über ein mögliches Verbot. Die in Berlin mitregierenden Grünen wollen ein Verbot in der Hauptstadt rechtlich prüfen. Die niederländische Entscheidung sei „ein wichtiger Schritt, um Krankenhäuser zu entlasten, Sanitäter zu schützen und Neuinfektionen zu verhindern,“ twitterte die Grünen-Fraktionsvorsitzende Antje Kapek. Auch die Stadt Köln erwägt ein Verbot, wie der WDR berichtet.
Vertreter von CDU und FDP in Nordrhein-Westfalen sprachen sich hingegen dafür aus, dass Silvester trotz Corona-Pandemie mit Böllern, Raketen und zumindest im kleinen Kreis gefeiert werden kann. „Seit Monaten werden wir in der Politik gefragt, was wir alles absagen wollen oder eher müssen – Bundesliga, Festivals, Sankt Martin, Karneval“, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Peter Preuß, der „Rheinischen Post“. Der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion, Christof Rasche, nannte ein Feuerwerksverbot überzogen. (Quelle: Tagesschau, 15.11.20)
Igor Levit wird wieder Twitter-Konzerte geben
Es war für viele Menschen eine Möglichkeit, Livemusik trotz Corona-Einschränkungen zu erleben: Während des ersten Lockdowns im Frühjahr spiele Igor Levit abends Konzerte in seinem Wohnzimmer – und streamte sie für die Netz-Öffentlichkeit. Jetzt hat der Pianist angekündigt, seine Twitter-Konzerte wieder aufnehmen zu wollen.
(Quelle: Twitter, 15.11.20)
SPD-Generalsekretär Klingbeil für mehr Bafög in der Corona-Krise
SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil spricht sich für eine Ausweitung des Bafög für Studierende und Schüler in der Corona-Krise aus. „Ich höre immer wieder, dass junge Menschen jetzt in der Krise ihr Studium abbrechen, weil ihre Nebenjobs wegfallen und ihnen das Geld fehlt“, sagte er „Zeit online“ am Sonntag. Daher müsse es nicht nur eine Erhöhung der Leistungen nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz geben, sondern auch eine Ausweitung auf einen größeren Kreis an Berechtigten. Diese Änderungen sollten außerdem dauerhaft gelten.
„Wir wollen kein Hangeln von Nothilfe zu Nothilfe, sondern ein gutes und krisenfestes Bafög“, so Klingbeil weiter. Seine Partei sage schon lange, dass die Förderung mehr jungen Menschen zur Verfügung stehen müsse. Sie komme nicht mehr in der Mitte der Bevölkerung an, die Zahl der Bafög-Geförderten gehe seit Jahren zurück. „Die Freigrenze für das Einkommen der Eltern muss angehoben werden“, forderte der SPD-Generalsekretär. (Quelle: KNA, 15.11.20)
Bundeswehr wird mit 20.000 Soldaten helfen
Die Bundeswehr wird ihre Hilfe in der Corona-Pandemie von 15.000 auf 20.000 Soldaten aufstocken. Das kündigt Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer in der ARD an. Man wolle in den Gesundheitsämtern, bei den Corona-Tests, in den Krankenhäusern, aber auch in Pflegeheimen und bei der Umsetzung der Impfstrategie helfen. Die Bundeswehr sei auch bereit, sich mit eigenen mobilen Impfzentren beim Impfen zu engagieren. Das gelte auch für den Aufbau der Logistik für die Kühlketten, die notwendig sind, um das erwartete Impfserum gegen Covid-19 ausreichend kalt zu halten, so die CDU-Politikerin. Derzeit gebe es Gespräche mit dem Bundesgesundheitsminister und den Bundesländern. (Quelle: Tagesspiegel, 15.11.20)
Italien-Zahlen
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