Wenn Wurstherstellung keine Fleischherstellung ist

Wegen der hohen Corona-Zahlen bei Tönnies und anderen Fabrikanten gab es Ende 2020 ein Verbot von Zeitarbeitskräften in der Fleischwirtschaft. Ein niedersächsischer Wursthersteller wehrte sich dagegen nun erfolgreich mit einem Eilantrag.

Das Finanzgericht Hamburg (FG) hat in einem am Montag veröffentlichten Beschluss einem Eilantrag eines Wurstherstellers weitgehend stattgegeben (Beschl. v. 20.5.2021, Az. 4 V 33/21). Der Antrag richtete sich gegen das Fremdpersonalverbot in der Fleischwirtschaft. Aufgrund eines Staatsvertrags zwischen Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein besteht ein für alle drei Bundesländer zuständiger „Gemeinsamer Senat für Zoll- und Verbrauchsteuersachen beim Finanzgericht Hamburg“, weswegen der Sachverhalt in Hamburg verhandelt wurde.

Im Dezember 2020 machten bundesweit massenhafte Corona-Ausbrüche in Schlachthöfen Schlagzeilen, die die Pandemie zeitweise stark vorantrieben. Der Gesetzgeber reagierte schnell und erließ kurz vor Weihnachten das geänderte Gesetz zur Sicherung von Arbeitnehmerrechten in der Fleischwirtschaft (GSA Fleisch). Dieses am 1. Januar 2021 in Kraft getretene Gesetz beinhaltete in § 6a GSA insbesondere eine Beschränkung des Einsatzes von „Fremdpersonal“, also Zeitarbeitskräften im Kernbereich der Fleischwirtschaft, also dem Schlachten, Zerlegen und Fleischverarbeiten. Seit dem 1. April 2021 dürfen auch keine Leiharbeiter mehr beschäftigt werden. Zudem wurden der Zollverwaltung weite Kontrollbefugnisse eingeräumt.

Dagegen wandte sich ein Wursthersteller aus Niedersachsen. Der Familienbetrieb stellt Wurstprodukte aller Art her und wollte dazu auch in Zukunft Zeitarbeiter einsetzen. Er deshalb in einem einstweiligen Anordnungsverfahren beim FG Hamburg den Antrag, vorläufig festzustellen, dass es sich bei dem Wursthersteller nicht um einen Betrieb der Fleischwirtschaft handele und folglich auch das Fremdpersonalverbot nicht mehr gelten sowie die Kontrollbefugnisse des Zolls nicht greifen würden…

(mehr und Quelle bei LTO, 31.05.21)


Berlin: Präsenzunterricht nach Prozessniederlage jetzt doch vor den Sommerferien

Nach einer Niederlage vor dem Verwaltungsgericht will Berlin nun doch noch vor den Sommerferien zum Regelbetrieb in den Schulen zurückkehren. Das gab Bildungssenatorin Sandra Scheeres am Montagabend bekannt. „Die Richter sehen das Festhalten am Wechselunterrichten als nicht mehr verhältnismäßig an“, sagte die SPD-Politikerin in einer Mitteilung. „Von daher werden wir bereits vor den Sommerferien an den Schulen wieder zum Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen zurückkehren müssen.“ Wichtig sei ihr, dass die Schulen genug Vorbereitungszeit erhielten, um sich darauf einzustellen. Details wolle sie in der Senatssitzung an diesem Dienstag abstimmen.

Zuvor hatte das Verwaltungsgericht Berlin nach Eilanträgen entschieden, dass Berlin für eine Schülerin und einen Schüler der Primarstufe einer Grundschule Präsenzunterricht sichern muss. Die beiden werden aktuell im Wechsel bei halbierter Klassenstärke unterrichtet. Die Kinder können Vollbeschulung bei weiter geltenden Corona-Schutzmaßnahmen beanspruchen, wie aus einer Mitteilung des Gerichts hervorging. Der Spielraum bei der Wahl der notwendigen Schutzmaßnahmen sei im Verlauf der Pandemie wegen fortschreitender Impfungen und Testmöglichkeiten geringer geworden. Wechselunterricht dürfe nur angeboten werden, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz an drei aufeinanderfolgenden Tagen den Schwellenwert von 100 überschreite. Der Bund habe damit Maßstab und Schwellenwerte bestimmt. Die Stadt habe damit den Spielraum bei der berlinweiten pauschalierenden Beschränkung des Präsenzunterrichts an Grundschulen überschritten. Gegen den Beschluss kann Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg erhoben werden. (Quelle: FAZ, 31.05.21)


Mexikos Zahlen

Mexiko meldet nach Angaben des Gesundheitsministeriums am Montag 932 neue bestätigte Fälle und 61 Todesfälle. Diese Zahlen vom Montag bringen die Gesamtzahl der Fälle auf 2.413.742 und die Gesamtzahl der Todesopfer auf 223.568.Experten gehen allerdings davon aus, dass die Opferzahlen wesentlich häher sind. (Quelle: The Guardian, 31.05.21)


Start in den Präsenzunterricht in Niedersachsen geglückt

Rund eine Million Schülerinnen und Schüler an zirka 3.000 Schulen: Am Montag kehrten die Klassen nach Monaten des reinen Distanz- und Wechselunterrichts in den vollen Präsenzunterricht zurück.

Das Kultusministerium in Niedersachsen berichtete am Montag von Rückmeldungen, die darauf hindeuteten, dass es einen „emotionalen und geglückten Start“ gegeben habe. Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) würdigte den Einsatz der Schülerinnen und Schüler im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Durch ihren Verzicht auf Schule, Freunde, Sport und Hobbys hätten sie einen ganz entscheidenden Beitrag geleistet. „Sie mussten in den letzten Monaten arg zurückstecken, damit das Virus eingedämmt werden konnte“, sagte Tonne. Er bedankte sich auch bei den Schulleitungen und Lehrkräften für die Vorbereitungen für den Präsenzunterricht und bei den Eltern für die Geduld.

Es gab aber auch warnende Stimmen. Der Philologenverband Niedersachsen forderte Schutzmaßnahmen an Schulen gegen eine mögliche weitere Corona-Welle. „Jetzt müssen wichtige Weichen gestellt werden, damit wenigstens das nächste Schuljahr so normal wie möglich beginnen kann“, sagte der Vorsitzende des Gymnasiallehrerverbandes, Horst Audritz, am Montag in Hannover. Bis zum Ende der Sommerferien müsse jede Schule hinsichtlich baulicher Mängel, der Belüftungssituation, möglichen Luftreinigungsgeräten, Zustand der Toiletten und Waschbecken sowie der technischen Ausrüstung für einen möglichen Distanzunterricht überprüft werden. Ähnlich äußerte sich die Lehrergewerkschaft GEW, wie der NDR in Niedersachsen berichtet. Die Freude über den Präsenzunterricht sei groß, aber Probleme seien die alten, teilte die GEW mit.

Derweil kommt wieder Bewegung in diese Diskussion um den Einsatz von Luftfiltern: Der Bund wird nach Angaben von Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) den Einbau von Luftfiltern in Klassenräumen jüngerer Schüler fördern. Die CDU-Politikerin sprach am Montag in Berlin von festinstallierten Filtern in Räumen, in denen unter Zwölfjährige unterrichtet werden, die noch nicht geimpft werden könnten. In diesem Punkt werde man die Länder und die Kommunen bei der festen Installationen von Filteranlagen unterstützen, sagte Karliczek. Das zuständige Bundeswirtschaftsministerium arbeitet zurzeit an einer Ergänzung der bestehenden Förderrichtlinie.

Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) hatte bereits am 12. Mai in einer Nachricht auf „Twitter“ mitgeteilt, dass das Wirtschaftsministerium den „Neueinbau von stationären Frischluft-Klimaanlagen in Kindergärten und Grundschulen zu 80%!“ fördere. Weiter schrieb Braun, adressiert an die Schulträger: „ToDo: In den Sommerferien einbauen!“ Der Tweet löste auf Nachfrage des NDR in Niedersachsen erhebliche Unruhe bei Schulträgern und in der Landespolitik aus. Kritisiert wurde vor allem mangelnde Kommunikation der Bundesregierung und der zu geringe Zeitrahmen. (Quelle: NDR, 31.05.21)


Nach Überprüfung: Peru verdreifacht die Zahl der Todesopfer

Laut Nachrichtenagentur Reuters hat Peru die offizielle Zahl der seiner CoVid19-Todesopfer auf 180.764 revidiert. Das entspricht fast dem Dreifachen der vorherigen offiziellen Zahl von 69.342. Die neue Zahl ist das Ergebnis einer Überprüfung durch die Regierung, die folglich die Schwere des Ausbruchs im Land zeigt.

Perus Premierministerin Violeta Bermudez sagte in einer Pressekonferenz, in der das Ergebnis der Überprüfung bekannt gegeben wurde: „Wir halten es für unsere Pflicht, diese aktualisierten Informationen zu veröffentlichen.“ DIE neue Gesamtzahl des lateinamerikanischen Landes steht im Einklang mit den sogenannten Exzess-Todeszahlen, mit denen Forscher eine mögliche Unterzählung in anderen Ländern gemessen haben.

Peru war eines der am stärksten betroffenen Coronavirus-Länder in Lateinamerika, das die Krankenhäuser überfüllt und die Verfügbarkeit von Sauerstofftanks überschritten hat. (Quelle: The Guardian, 31.05.21)


Frankreich öffnet Impfung – Auch Staatschef Macron dabei

Frankreich hat die Corona-Impfkampagne auf alle Erwachsenen ausgedehnt. Premierminister Jean Castex sprach von einem symbolischen Tag. Staatschef Emmanuel Macron teilte am Montagabend via Twitter mit, er und seine Frau Brigitte seien geimpft. Einzelheiten zum Zeitpunkt der Impfung und zum Impfstoff blieben offen. Der 43-Jährige war im Dezember positiv auf das Coronavirus getestet worden und litt damals unter Husten, Müdigkeit und Muskelschmerzen.

Mittlerweile sind in dem Land mit seinen etwa 67 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern gut 25 Millionen Menschen mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft. Die Situation auf den Intensivstationen entspannte sich Castex zufolge zuletzt.

Castex rief zu weiteren Anstrengungen für besonders Gefährdete auf. Dass die Impfung nun für alle offen sei, dürfe nicht von dem Ziel abbringen, alle gefährdeten Mitbürger zu erreichen, sagte Castex beim Besuch eines Impfzentrums in Saint-Maur-des-Fossés bei Paris. Es sei unerlässlich, dass diese Menschen so schnell wie möglich geimpft werden. (Quelle: TSP, 31.05.20)


Italien-Zahlen

Italien meldete am Montag 82 Todesfälle im Zusammenhang mit Coronaviren gemeldet. Am Vortag waren es demgegenüber 44. Das teilte das Gesundheitsministerium in Rom mit; die tägliche Zahl der Neuinfektionen sank von 2.949 auf 1.820.

Die Zahl der mit CoViD19 infizierten Patienten im Krankenhaus mit Covid – ohne die auf der Intensivstation eingeschlossenen – lag am Montag bei 6.482 gegenüber 6.591 am Tag zuvor, berichtet Reuters. (Quelle: The Guardian, 31.05.21)


Türkei lockert Corona-Beschränkungen

Die türkische Regierung lockert die Corona-Beschränkungen. Die Ausgangssperre an Wochenenden gelte künftig von 22 Uhr am Samstagabend bis Montagmorgen um 5 Uhr, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Montag. Bisher hatte sie bereits am Freitagabend um 21 Uhr begonnen. Auch unter der Woche werde die Sperrstunde ab Dienstag um 22 Uhr und damit eine Stunde später beginnen. Touristen sind von der Sperrstunde ausgenommen. Restaurants und Cafés dürften von 7.00 Uhr morgens bis 21 abends öffnen. An Sonntagen würden weiter nur Lieferdienste angeboten.

Auch Sportstätten und Vergnügungsparks können wieder öffnen. Hochzeiten dürften im Einklang mit geltenden Regeln ab Juni stattfinden, sagte Erdogan. Genauere Details sollen vom Innenministerium bekannt gegeben werden.

In den vergangenen Wochen sind die offiziell gemeldeten täglichen Corona-Fallzahlen rasant zurückgegangen. Mitte April hatten sie noch bei über 60.000 gelegen – am Montag meldete das Gesundheitsministerium 6493 neue Fälle. Die Türkische Ärztevereinigung TTB etwa zweifelt die Angaben jedoch an und geht von wesentlich mehr täglichen Neuinfektionen aus. (Quelle: TSP, 31.05.20)


Italien stimmt Verwendung von Corona-Impfstoff für 12 – 15jährige zu

Die italienischen Arzneimittelagentur (Aifa) hat der Verwendung des Corona-Impfstoffs von Biontech/Pfizer für 12- bis 15-Jährige zugestimmt. Aifa akzeptiere damit die Empfehlung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA, hieß es am Montag in einer Mitteilung. Die EMA hatte zuvor den ersten Corona-Impfstoff für Kinder in diesem Altersbereich zugelassen. In Italien wurden bislang mehr 34,6 Millionen Corona-Vakzine verabreicht. Ungefähr 38 Prozent der Bevölkerung sind bereits einmal gegen Covid-19 geimpft. (Quelle: TSP, 31.05.20)


Kassenärzte weisen Mitverantwortung für Test-Betrug von sich

Nach dem mutmaßlichen Abrechnungsbetrug in privaten Corona-Testzentren weisen die Kassenärzte eine Mitverantwortung zurück. „Mehr als zu prüfen, ob die Rechnungen formal korrekt sind, können wir nicht tun“, sagt der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung, Andreas Gassen, der „FAZ“ laut Vorabbericht. Die Vereinigungen reichten die Rechnungen lediglich an das Bundesamt für Soziale Sicherung durch, das sie dann begleiche. „Wir sind nicht viel mehr als der Briefkasten“, so Gassen. Als Reaktion auf die Betrugsvorwürfe hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn unter anderem angemahnt, dass die Kassenärztlichen Vereinigungen sich die Abrechnungen der Testzentren genauer anschauen müssten. (Quelle: TSP, 31.05.20)


In Indien entdeckte Corona-Variante heißt jetzt Delta

Die zuerst in Indien entdeckte besonders ansteckende Coronavirus-Variante B.1.617.2 heißt nun Delta. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat beschlossen, die einzelnen Varianten nach dem griechischen Alphabet zu benennen, wie sie am Montagabend mitteilte. Damit soll vermieden werden, dass Länder oder Regionen mit bestimmten Virusvarianten in Verbindung gebracht und Menschen, die dort leben oder von dort kommen, diskriminiert werden.

Nach dem neuen Schema heißt die zuerst in Großbritannien aufgetauchte Virusvariante B.1.1.7 nun Alpha, die in Südafrika entdeckte Variante B.1.351 Beta und die in Brasilien zuerst nachgewiesene Variante P.1 Gamma. Dies sind die zurzeit von der WHO aufgeführten „Besorgniserregenden Varianten“. Weitere „Varianten von Interesse“ sind ebenfalls mit Buchstaben aus dem griechischen Alphabet versehen worden. (Quelle: TSP, 31.05.20)


Deutschland und Frankreich – Je 30 Millionen Impfdosen für Entwicklungsländer

Deutschland und Frankreich werden noch in diesem Jahr jeweils 30 Millionen Impfdosen an Entwicklungsländer weiterreichen. Dies kündigt Bundeskanzlerin Angela Merkel nach dem deutsch-französischen Ministerrat in Berlin an. Im Zentrum stehe dabei die „Freundschaft mit Afrika“, sagt Merkel. Nur mit einem globalen Ansatz in der Impfstrategie gebe es ein „wirkliches Gefühl von Gerechtigkeit auf der Welt“.( Quelle: TSP, 31.05.20)


Dänische Regierung bittet um Überdenken von Stopp zweier Impfstoffe

Die dänische Regierung hat die nationalen Gesundheitsbehörden gebeten, noch einmal über den gestoppten Einsatz von zwei Corona-Impfstoffen im Rahmen der nationalen Impfkampagne nachzudenken. Grund dafür sei, dass sich der Impfkalender um 14 weitere Tage verschiebe und sich die Kampagne somit bis in den September ziehe, sagte Gesundheitsminister Magnus Heunicke am Montag dem Rundfunksender DR. Vor diesem Hintergrund bitte man die Behörden, ihre Einschätzung zum Streichen der Präparate von Astrazeneca und Johnson & Johnson aus dem offiziellen Impfprogramm zu überdenken. Dabei gehe es vor allem um das Mittel von Johnson & Johnson.

Dänemark hatte den Einsatz von Astrazeneca Mitte März nach Berichten seltener Fälle von Blutgerinnseln in Verbindung mit der Impfung zunächst gestoppt und den Impfstoff Mitte April dann gänzlich aus dem Impfprogramm gestrichen. Ein ähnlicher Schritt folgte Anfang Mai auch für Johnson & Johnson. Vor wenigen Tagen ist jedoch eine Zusatzverordnung in Kraft getreten, die es Freiwilligen ermöglicht, sich eines dieser beiden Präparate verabreichen zu lassen. Voraussetzung für eine solche Impfung bei einem privaten Anbieter ist eine vorherige Beratung mit einem Arzt. Die Impfungen sind ebenfalls kostenlos.

In Dänemark haben bislang 2,1 Millionen Bürger mindestens eine Impfung gegen Covid-19 erhalten. Das entspricht rund 36 Prozent der Bevölkerung. 1,3 Millionen (21,4 Prozent) haben bereits beide Impfdosen bekommen. (Quelle: TSP, 31.05.20)


Erster Corona-Impfstoff für Kinder in der EU zugelassen

Auch Kinder ab zwölf Jahren können in der Europäischen Union nun mit dem Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer geimpft werden. Nach einer Empfehlung der Arzneimittelbehörde EMA erteilte die EU-Kommission nach eigenen Angaben am Montag offiziell die Zulassung. In Deutschland hat allerdings die Ständige Impfkommission noch keine Empfehlung ausgesprochen. (Quelle: TSP, 31.05.20)


Grüne verlangen umfassende Auskunft zu Bürgertests von Spahn

Die Grünen im Bundestag haben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) umfassende Aufklärung zu den Corona-Bürgertests in Deutschland verlangt. Grund sind Verdachtsfälle von massivem Abrechnungsbetrug bei Corona-Teststellen in mehreren Bundesländern. Spahns Testverordnung sei „eine Einladung zum Betrug“, sagte die stellvertretende Grünen-Fraktionsvorsitzende Maria Klein-Schmeink am Montag. „Sein Vorschlag, die Gesundheitsämter sollten die Testzentren kontrollieren, ist angesichts der Belastung dieser Ämter absolut realitätsfern.“

Spahn müsse jetzt zügig für Aufklärung und bessere Kontrollen sorgen, sagte die stellvertretende Grünen-Fraktionsvorsitzende Anja Hajduk. „Wir fordern ihn auf, im Haushaltsausschuss Rede und Antwort zu stehen.“ Konkret verlangten die Grünen, dass Spahn dem Gesundheits- und dem Haushaltsausschuss bis 9. Juni einen umfassenden Bericht vorlegt. Darin solle er Auskunft geben über die bislang ausgezahlten Mittel für Tests, über die Mittel für die Errichtung von Testzentren, über die Zahl der Testzentren und der abgerechneten Tests – und über die Positivrate bei diesen Tests.

Die Grünen forderten zudem eine stichprobenhafte Prüfung der bislang abgerechneten Tests über die Kassenärztlichen Vereinigungen bis zum 23. Juni. Diese Vereinigungen sind für die Abrechnung zuständig. Die Testverordnung muss laut den Vorstellungen der Grünen auch mit strengeren Vorgaben für die Abrechnung ergänzt werden. Entschieden werden müsse zudem, ob es überhaupt noch nötig sei, private Anbieter jenseits etwa von Apotheken oder Ärzten Testzentren betreiben zu lassen. Dazu solle eine Bedarfsermittlung sorgen. (Quelle: TSP, 31.05.20)


Bald 50 Millionen Impfungen in Deutschland

Die Zahl der verabreichten Corona-Impfungen nähert sich der Marke von 50 Millionen an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Montag (Stand: 10.20 Uhr) waren mit Sonntag seit Beginn der Impfkampagne 49,9 Millionen Impfungen verabreicht worden. Am Sonntag erhielten 270.927 Menschen eine Spritze. 14,6 Millionen sind nun vollständig geimpft.

Insgesamt haben den Angaben zufolge 35.755.407 Menschen (43 Prozent) mindestens eine Impfdosis erhalten. „Es geht voran: Ab der nächsten Woche impfen dann erstmalig auch flächendeckend die Betriebsärzte mit“, teilte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf Twitter mit.

Je nach Bundesland variiert die Impfquote. Die höchste Quote an mindestens Erstgeimpften verzeichnet das Saarland mit 46,2 Prozent. Sachsen liegt mit 37,9 Prozent etwas hinter den anderen Bundesländern zurück. Während das Saarland jedoch auch bei der Berücksichtigung der verabreichten Dosen beim Impftempo an der Spitze liegt, läuft die Kampagne laut RKI in Brandenburg am langsamsten.

Die Impfkampagne in Deutschland hat Ende vergangenen Jahres begonnen. Zunächst waren Menschen über 80, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und medizinisches Personal an der Reihe. Unter anderem werden auch chronisch Kranke mit erhöhtem Risiko für einen schweren und tödlichen Verlauf bevorzugt geimpft. Ab 7. Juni soll die Impfpriorisierung in ganz Deutschland aufgehoben werden, in einigen Bundesländern auch schon etwas früher. (Quelle: TSP, 31.05.20)


EU-Kommission spricht sich für Reisefreiheit von Geimpften aus

Die EU-Kommission hat sich für eine weitgehende Reisefreiheit für vollständig Geimpfte in Europa ausgesprochen. Sie sollten nicht mehr in Quarantäne und auch keine Tests mehr vorweisen müssen, erklärte die Brüsseler Behörde am Montag. Für Genesene solle dies ein halbes Jahr lang gelten. Kinder unter sechs Jahren in Begleitung ihrer geimpften oder genesenen Eltern müssten nicht in Quarantäne, von älteren könnten aber Tests verlangt werden.

Alle Reisenden aus Ländern mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von unter 25 sollten ohnehin keinen Beschränkungen unterliegen. Dies ist in der EU derzeit aber nur in Malta der Fall. Deutschland liegt derzeit bei 35 mit sinkender Tendenz. Mit den vorgeschlagenen Regelungen will die EU die zahlreichen Einzelregelungen der Länder bei den Reisen aufheben. Die Vorschläge werden jetzt den Mietgliedsstaaten vorgelegt, die sie billigen müssen.

(Quelle: TSP, 31.05.20)


Tests und Einschränkungen: Indische Variante B.1.617.2 in Chinas Provinz Guangdong

Wegen neuer Corona-Fälle haben Chinas Behörden in der bevölkerungsreichsten Provinz Guangdong Reisebeschränkungen verhängt, Flüge gestrichen und Massentests angeordnet. Menschen, die die Provinzhauptstadt Kanton nördlich von Hongkong verlassen wollen, müssen ab Montagabend einen negativen Corona-Test vorlegen, wie die Stadtverwaltung mitteilte. In der Industriestadt Kanton, die fast 15 Millionen Einwohner hat, wurden am Montag 18 neue Corona-Fälle gemeldet – alle mit der indischen Virus-Variante.

Die Bewohner ganzer Stadtbezirke müssen sich nun auf das Coronavirus testen lassen. Auch die nahegelegenen Städte Foshan und Shenzhen, wo vergangene Woche ebenfalls neue Infektionen bestätigt wurden, ordneten Massentests an. Am internationalen Flughafen von Kanton wurden am Montag hunderte Flüge gestrichen.

Alle neuen Ansteckungsfälle in Kanton seien auf die „sich rasch ausbreitende“ Virus-Variante zurückzuführen, die zuerst in Indien aufgetreten war, sagte der Behördenvertreter Chen Bin am Sonntag. Schon am Samstag hatten die Behörden in Kanton einen Lockdown im Innenstadtbezirk Liwan verhängt. Märkte und Schulen wurden geschlossen, die Bewohner müssen vorerst zu Hause zu bleiben.

China hatte die Corona-Pandemie mit rigiden Maßnahmen wie der Abriegelung ganzer Städte schon nach wenigen Monaten weitgehend unter Kontrolle gebracht. Einzelne Infektionsherde werden mit Massentests und lokalen Lockdowns eingedämmt. Die neuen Infektionsherde in der Provinz Guangdong, die insgesamt 100 Millionen Einwohner hat, haben die Behörden nun alarmiert. (Quelle: TSP, 31.05.20)


Lauterbach hält Rückkehr zum Präsenzunterricht für vertretbar

Angesichts sinkender Corona-Zahlen hat sich SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach für die vollständige Wiederaufnahme des Regelunterrichts in den Schulen ausgesprochen. „Wir müssen zum Präsenzunterricht zurückkommen“, sagte Lauterbach der „Welt“. Dies sei möglich, wenn auch im Präsenzunterricht regelmäßig getestet werde – das habe bislang gut funktioniert.

Wegen gesunkener Infektionszahlen ist bereits eine ganze Reihe von Ländern von Wechsel- und Distanzunterricht in den Regelbetrieb zurückgekehrt. Am Montag nahmen die Schulen in Nordrhein-Westfalen den Präsenzunterricht in voller Klassenstärke wieder auf, ebenso Niedersachsen, das Saarland und Hamburg.

In Brandenburg gilt das zunächst nur für die Grundschulen. Einzige Ausnahme ist die Stadt Brandenburg/Havel, wo die Zahlen noch zu hoch sind. In einer Woche sollen auch die weiterführenden Schulen folgen. Die Masken- und Testpflicht gilt aber weiterhin. In Mecklenburg-Vorpommern, dem Land mit der bundesweit geringsten Inzidenz, sind die Schülerinnen und Schüler schon am vergangenen Donnerstag zum Präsenzunterricht in die Klassen zurückgekehrt.

Gleichzeitig warnte Lauterbach vor der Situation nach den Sommerferien: „Im Herbst wird der Präsenzunterricht schwierig werden, wenn die Kinder nicht geimpft sein sollten“, gab der Gesundheitsexperte zu bedenken. Deswegen sei es wichtig, sich vor Augen zu führen, dass die Impfung der Kinder nötig sei, „wenn wir den Präsenzunterricht im Herbst stattfinden lassen ohne Masken und Abstände“. (Foto: CC s. Archiv v. 15.6.20; Quelle: TSP, 31.05.20)


Eltern-Mehrheit fühlt sich vernachlässigt

Die Mehrheit der Eltern in Deutschland fühlt sich während der Corona-Pandemie von der Politik vernachlässigt. Laut einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Instituts Yougov sind 69 Prozent der Deutschen der Ansicht, dass die Belastung von Eltern nicht ausreichend von der Politik berücksichtigt wird. Bei Befragten aus Haushalten mit fünf oder mehr Familienmitgliedern waren es sogar 80 Prozent. Für die repräsentative Studie anlässlich des Weltelterntags am 1. Juni befragte Yougov in Kooperation mit dem Sinus-Institut mehr als 2000 Menschen im Alter von 18 bis 69 Jahren. Der von den Vereinten Nationen ausgerufene Aktionstag soll die Rolle der Eltern in Bildung, Erziehung und Betreuung ihrer Kinder würdigen. (Quelle: FAZ, 31.05.21)


Niederlande wieder im Präsenzunterricht

Ungeachtet der Bedenken vieler Lehrer darf in den Niederlanden seit Montag wieder an allen weiterführenden Schulen täglich unterrichtet werden. Vom 7. Juni an wird der Präsenzunterricht dann wieder zur Pflicht. Lehrerverbände hatten sich zuvor vergeblich dafür ausgesprochen, den regulären Schulbetrieb angesichts eines mangelnden Impftempos sowie von Problemen mit Corona-Tests erst nach den Sommerferien wieder aufzunehmen.

Bildungsminister Arie Slob erklärte hingegen, es mache einen großen Unterschied, dass Schüler in den verbleibenden rund sechs Wochen noch in den Schulen unterrichtet werden können. „Nicht allein für ihre schulischen Leistungen, sondern auch für ihr Wohlbefinden“, betonte Slob. Wegen steigender Corona-Infektionszahlen hatten die meisten Schulen Mitte Dezember schließen müssen und waren zum Online-Unterricht übergegangen. Mittlerweile sind die Risiken der Wiedereröffnung nach Einschätzung des Bildungsministeriums jedoch beherrschbar.(Quelle: FAZ, 31.05.21)


Grafschafter Zahlen

Am Montag verzeichnet der Landkreis Grafschaft Bentheim sechs Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Die Gesamtzahl der Fälle seit Beginn der Pandemie liegt damit bei 5287, als genesen gelten derweil 5084 Grafschafter. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung liegt weiterhin bei 121.
Der Sieben-Tage-Inzidenzwert beträgt nach Angaben des Robert-Koch Institutes am Montag 27. Damit liegt die Grafschaft bereits an vier Tagen in Folge unter dem Grenzwert von 35. Bleibt der Wert auch am Dienstag niedrig, kann die Grafschaft von Stufe 2 in Stufe 1 des Stufenplans des Landes Niedersachsen rutschen – weitere Lockerungen der Corona-Einschränkungen wären die Folge. Eine für die Umsetzung nötige Allgemeinverfügung der Kreisverwaltung kann frühestens ab Donnerstag in Kraft treten.

In Quarantäne befinden sich am Montag 195 Grafschafter (Sonntag: 218). Die Kreisverwaltung zählt 82 aktuell Infizierte im Kreisgebiet, mehr als die Hälfte davon – nämlich 46 (+2) in Nordhorn. (Quelle: GN, 31.05.21)


Abrechnugsbetrug bei Schnelltests

Angesichts des Verdachts auf Abrechnungsbetrug bei Corona-Teststellen planen die Gesundheitsminister von Bund und Ländern schärfere Vorgaben. Dafür werden kurzfristig Neuregelungen in der Testverordnung angestrebt, wie die Deutsche Presse-Agentur nach Beratungen der Ressortchefs am Montag aus Teilnehmerkreisen erfuhr.

Mit den kommunalen Spitzenverbänden soll nun beraten werden, wie Betrug weiter erschwert werden kann. Ansatzpunkte sollen demnach etwa sein, dass Sachkosten zur Zahl der Testkits von den Kassenärztlichen Vereinigungen mit den abgerechneten Tests abgeglichen werden. Die Teststellen könnten den Kassenärztlichen Vereinigungen ihre Steuer-Identifikationsnummer angeben müssen, damit Finanzämter abgerechnete Tests mit angegebenen Umsätzen abgleichen können. Die Zentren könnten eine schriftliche Bestätigung des Gesundheitsamtes vorlegen müssen, dass sie Tests ordnungsgemäß vornehmen.

Wie es aus den Teilnehmerkreisen weiter hieß, wurde zugleich betont, dass es gelungen sei, schnell eine funktionierende Testinfrastruktur mit vielen seriöse Anbietern aufzubauen. Testzentren würden auch schon kontrolliert und seien teils geschlossen worden. Ein Missbrauch des Testangebots sei aber nicht hinnehmbar.
(Quelle: FAZ, 31.05.21)


Karliczek erwartet 350.000 Long-Covid-Patienten

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) geht davon aus, dass in Deutschland rund 350.000 Menschen an Spätfolgen einer Covid-Infektion leiden. Mittlerweile hätten rund 3,5 Millionen Menschen eine Infektion hinter sich. Schätzungsweise kämpfe jeder Zehnte mit Spätfolgen, sagte sie am Montag in Berlin. „Für Deutschland bedeutet dies, dass rund 350.000 Menschen mittlerweile betroffen sind. Ich finde das ist eine unglaublich hohe Zahl.“

Karliczek sprach von rund 50 verschiedenen und „sehr individuellen“ Symptomen. Patienten hätten etwa wiederkehrende Kopfschmerzen, litten unter extremer Erschöpfung oder Konzentrationsschwierigkeiten und könnten nicht mehr zur Arbeit gehen. Experten sprechen vom „Post Covid Syndrom“, umgangssprachlich ist auch von „Long Covid“ die Rede. Die genannten Spätfolgen können demnach unabhängig davon auftreten, ob jemand einen leichten oder schweren Krankheitsverlauf hatte.

Für die weitere Erforschung stellt das Bundesforschungsministerium nach Karliczeks Angaben nun zunächst fünf Millionen Euro zur Verfügung. Das sei nur der erste Schritt, sagte sie. „Long Covid wird für unser Gesundheitswesen enorme Folgen haben. Wir stehen in der Gesellschaft vor einer großen Herausforderung und auch vor einem ernstzunehmenden Kostenpunkt.“

Stefan Schreiber, Direktor des Instituts für Klinische Molekularbiologie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, sagte bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Karliczek: „Das ist nicht nur einfach eine Verlängerung von Covid“. Die Betroffenen litten sechs bis zehn Monate nach der Infektion an nennenswerten Symptomen. Er sprach von einem „eigenständigen Krankheitsbild“. (Quelle: TSP, 31.05.20)



Lokale Inzidenzen
Lingen: 16,5 (Freitag, 28.05.: )
Meppen: 31,2 (36,8)
Papenburg: 45,0 (53,0)


Lauterbach warnt vor Auswirkungen von Corona-Langzeitfolgen

Durch Corona-Langzeitfolgen könnte sich die Zahl der Patienten mit chronischer Erschöpfung nach Einschätzung des SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach verdoppeln. Es gebe zahlreiche Formen von Long Covid, sagte Lauterbach dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Besonders schwerwiegend sei das Chronic Fatigue-Syndrom (CFS), das sich durch Schmerzen, Schwäche, extreme Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten äußere. Auch die Arbeitswelt werde dieses Krankheitsbild zu spüren bekommen.

„Es handelt sich um eine völlig unnormale physische und psychische Erschöpfung schon nach kleinsten körperlichen Anstrengungen“, sagte Lauterbach. Menschen, die darunter litten, könnten oft nur wenige Stunden am Tag funktionieren. „Gleich, wie viel man schläft – die oft quälende totale Erschöpfung geht nicht weg.“ Betroffene seien so verzweifelt, dass oft sogar Suizidgefahr bestehe, gab er zu bedenken.

Lauterbach kritisierte, dass in Deutschland keine Langzeitstudien zur Erforschung von Long Covid aufgebaut würden. Dies sei ein schweres Versäumnis. „Wir brauchen eine Langzeitbeobachtung und gute Versorgungskonzepte für diese Patienten und Prognosen für die Volkswirtschaft“, forderte der SPD-Politiker.

Vor Corona habe die Zahl der CFS-Kranken bei 250.000 gelegen. „Mit der Pandemie könnte sich diese Zahl verdoppeln.“ Mitunter blieben die Beschwerden viele Jahre bestehen. „Die Betroffenen werden womöglich lange nicht so leistungsfähig wie früher sein, sie werden mehrfach im Jahr ausfallen. Manche werden ganz ausscheiden.“ (Foto: CC s. 15.6.20; Quelle: TSP, 31.05.21)


Überblick am Morgen

  • Japan wird von Fans, die an den Olympischen Spielen in Tokio teilnehmen, negative Testergebnisse oder Impfausweise verlangen, berichtet die Zeitung Yomiuri. Eine neue Meinungsumfrage hat gleichzeitig ergeben, dass die öffentliche Ablehnung gegen die Spiele nach wie vor stark ist.
  • Der britische Premierminister Boris Johnson hat dem kanadischen Sender CBC mitgeteilt, dass er einen bevorstehenden Gipfel der G7 wünscht, um eine Einigung über Covid-19-Impfstoffpässe zu erzielen und Gespräche über einen „Weltvertrag“ aufzunehmen, um sich auf zukünftige Pandemien vorzubereiten.
  • In Australien hat der Bundesstaat Victoria hat 11 neue lokal erworbene Coronavirus-Fälle bestätigt, darunter vier in Altenpflegeheimen, was die Gesamtzahl der aktiven Fälle im australischen Bundesstaat auf 54 erhöht.
  • In Großbritannien werden die Minister bei der Entscheidung, ob die Sperrung am 21. Juni gelockert werden soll, vorsichtiger vorgehen, da die Krankenhäuser bereits wieder unter Druck stehen und Gesundheitsexperten davor warnen. Wissenschaftler sind der Meinung, dass in Großbritannien möglicherweise bereits eine dritte Coronavirus-Welle begonnen hat, was die Pläne in England zur Aufhebung aller Sperrbeschränkungen in drei Wochen in Frage stellt.
  • Ein für die Weltgesundheitsorganisation WHO tätiger, führender Gesundheitsexperte hat die USA aufgefordert, alle Informationen, die sie über die Ursprünge des Coronavirus-Ausbruchs haben, mit der WHO und der wissenschaftlichen Gemeinschaft zu teilen.
  • Behörden in Vietnam haben eine neue Coronavirus-Variante entdeckt, die eine Kombination der zuerst in Indien und Großbritannien identifizierten Covid-Varianten ist und sich sehr schnell auf dem Luftweg verbreitet, sagte der Gesundheitsminister.
  • Ägypten wird die Anfang dieses Monats verhängten Beschränkungen aufheben, einschließlich der vorzeitigen Schließung von Geschäften und Restaurants, ab dem 1. Juni, teilte das Kabinett mit.
  • Südafrika hat seine nächtliche Ausgangssperre verlängert und die Anzahl der Menschen bei Versammlungen begrenzt, um die Ausbreitung von Covid-19 zu verlangsamen, da positive Fälle zunehmen, sagte Präsident Cyril Ramaphosa am Sonntag.
  • Nur 1% der weltweit injizierten 1,3 Milliarden Impfstoffe wurden in Afrika verabreicht – und dieser prozentuale Anteil ist in den letzten Wochen sogar zurückgegangen. Die Zahl unterstreicht, wie ernst das Problem der globalen Impfstoffungleichheit geworden ist.
  • Italien hat ein Einreiseverbot für Personen aus Indien, Bangladesch und Sri Lanka als fortgesetzte Vorsichtsmaßnahme gegen die übertragbarere indische Variante bis zum 21. Juni verlängert. Das Verbot, das nicht für italienische Staatsbürger gilt, gilt seit Ende April eingeführt und sollte eigentlich am Sonntag auslaufen.
  • Kenia hat seine nächtliche Ausgangssperre um 60 Tage verlängert, um die Ausbreitung von Covid-19 zu verlangsamen, teilte das Innenministerium mit. (Quelle: The Guardian, 31.05.21)

Niedersachsen-Zahlen

Am Montag, 31. Mai, hat das Robert Koch-Institut (RKI) 116 labordiagnostisch bestätigte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Niedersachsen gemeldet. Das RKI weist allerdings darauf hin, dass an Wochenenden weniger Personen einen Arzt aufsuchen, wodurch auch weniger Proben genommen, weniger Laboruntersuchungen durchgeführt und weniger Infektionsnachweise gemeldet würden.

Landesweit wurde laut RKI innerhalb eines Tages ein Todesfall registriert. Die Gesamtzahl der Menschen, die in Niedersachsen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben sind, steigt damit auf 5.609. Seit dem Beginn der Pandemie wurden in Niedersachsen 258.072 Infektionen mit dem Coronavirus nachgewiesen. Die Sieben-Tage-Inzidenz im Landesdurchschnitt steigt minimal auf 23,3 Fälle je 100.000 Einwohner (23,1 am Vortag). (Quelle: NDR, 31.05.21)


Ab heute gelten in Niedersachsen neue Corona-Regeln

In Niedersachsen ist eine neue Corona-Verordnung in Kraft getreten. Sie gewährt weitere Lockerungen in Handel, Schule, Gastronomie und bei privaten Kontakten.

Die neue Corona-Verordnung bildet nach Auskunft der Landesregierung drei verschiedene Szenarien mit jeweils recht konkreten Maßgaben für fast alle Lebensbereiche ab: Inzidenzen bis 35 Neuinfektionen, zwischen 35 und 50 und Inzidenzen zwischen 50 und 100. Bei Inzidenzen über 100 greife das Infektionsschutzgesetz des Bundes, heißt es in der Verordnung. Liegt der Wert für mindestens fünf Tage in Folge unter einem der genannten Werte, können Landkreise und kreisfreie Städte die Maßnahmen in ihren Allgemeinverordnungen anpassen. Die meisten niedersächsischen Landkreiseund kreisfreien Städte weisen zum Teil deutlich geringere und meist sinkende Inzidenzwerte auf. Und deshalb geht es jetzt vor allem um Lockerungen. Alle Einzelheiten finden Sie im nebenstehenden PDF, das sie auch herunterladen können.

Viele Menschen in Niedersachsen freuen sich darauf, nach Monaten der Kontaktbeschränkungen wieder mehrere Freunde gleichzeitig treffen zu können. Bei stabilen Werten unter 50 ist es erlaubt, sich mit zehn Personen aus maximal drei verschiedenen Haushalten zu treffen. Kinder bis einschließlich 14 Jahren zählen nicht dazu. Zusammenkünfte von Kindern bis einschließlich 14 Jahren sind bis zu zehn Personen zulässig. Die Maskenregel bleibt: Sobald und solange man bei einer Veranstaltung oder in einer Gastronomie sitzt, darf man die Maske abnehmen. In Bus und Bahn aber muss die Maske aufbleiben.

Ein Großteil der Schulen im Lande nimmt den Präsenz- und Regelbetrieb wieder auf. Heißt: Endlich wieder Unterricht mit Mitschülerinnen und Mitschülern vor Ort. Dies gilt, sobald der Inzidenzwert mindestens fünf Tage in Folge bei weniger als 50 liegt. Die Selbsttestpflicht für Schüler, Lehrkräfte und Schulbedienstete bleibt bestehen, Hygieneregeln und eine Maskenpflicht ebenso. Die Tests müssen zweimal in der Woche vor dem Unterricht zu Hause gemacht werden.

Im Einzelhandel gibt es keine Testpflicht mehr, die Maskenpflicht aber bleibt bestehen. Liegt die Inzidenz über 35, gilt eine Zugangsbeschränkung in Abhängigkeit von der Fläche des Geschäfts. Ab einer Inzidenz von 50 sind Tests wieder verpflichtend.

Die Gastronomie darf drinnen und draußen öffnen. Die Testpflicht entfällt nur in der Außengastronomie bei einer Inzidenz unter 50. Draußen sind auch geschlossene private Feiern mit bis zu 50 Personen möglich, bei einer Inzidenz unter 35 erhöht sich die Gästezahl auf 100. Ab sofort darf auch die Innengastronomie bei einer Inzidenz zwischen 50 und 35 wieder öffnen, wenn auch nur mit halber Gästezahl und mit Testpflicht. Um 23 Uhr ist in jedem Fall Sperrstunde. Die Einschränkungen sollen entfallen, wenn die Inzidenz stabil unter 35 liegt.

Bei Inzidenzen unter 35 ist bei halber Gästezahl auch das seit Beginn der Pandemie geltende Öffnungsverbot für Bars, Clubs und Diskotheken beendet. Voraussetzung für den Zugang ist ein negativer Corona-Test. Eine Mund-Nasen-Bedeckung muss in Bars, Clubs und Diskotheken nicht getragen werden. Außerdem können unter freiem Himmel wieder größere Veranstaltungen stattfinden. Liegt die Inzidenz unter 50, sind 250 Teilnehmende erlaubt, liegt sie unter 35, dürfen 500 Personen teilnehmen. Mit einer Genehmigung sollen auch mehr Zuschauer möglich werden.

Hotels und andere Übernachtungsmöglichkeiten können bei einer Inzidenz unter 50 bis zu 80 Prozent belegt werden, diese Begrenzung entfällt bei einer Inzidenz unter 35. In allen Fällen bleibt es bei Testpflichten für die Gäste. Größere Veranstaltungen drinnen und draußen sind möglich, mit Testpflicht und einer Sitzordnung im Schachbrettmuster, bei einer Inzidenz unter 35 entfällt die Testpflicht.

Museen, Galerien, Ausstellungen und Gedenkstätten öffnen wieder, ohne Testpflicht. Kleine Einschränkung: Bei einer Inzidenz über 35 besteht noch eine 75-prozentige Kapazitätsbegrenzung. Fitnessstudios sind ab einer Inzidenz unter 50 geöffnet und dürfen mit negativem Test besucht werden. Bei Kontaktsport gilt eine Begrenzung auf 30 Teilnehmer. Bei einer Inzidenz unter 35 reicht ein Hygienekonzept. (Quelle: NDR, 31.05.21)


Deutschland-Zahlen

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 1.978 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Montagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 2.682 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Montagmorgen mit bundesweit 35,1 an (Vortag: 35,2; Vorwoche: 62,5).

Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 36 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 43 Tote gewesen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.681.126 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.486.700 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 88.442 angegeben.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Sonntagnachmittag bei 0,75 (Vortag: 0,75). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 75 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen. (Quelle: RKI, 31.05.21)


Entwicklungsminister Müller fordert gerechtere Impfstoffverteilung

Entwicklungsminister Gerd Müller hat eine gerechtere Verteilung der Corona-Impfstoffe gefordert. In ganz Afrika seien erst weniger als zwei Prozent der Menschen geimpft. „Es kann nicht sein, dass einige reiche Länder sich vier oder gar acht Impfdosen pro Kopf sichern. Diese Überkapazität global gerecht zu verteilen ist der schnellste Weg, um so viele Menschen wie möglich zu impfen“, sagte der CSU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Impfdosen sollten daher so schnell wie möglich auch Risikogruppen in Entwicklungsländern zur Verfügung gestellt werden, so Müller. „Wir besiegen die Pandemie und ihre Folgen weltweit oder gar nicht.“ (Quelle: TSP, 31.05.21)


Scholz: Keine weitere Nothilfe für Kommunen

Städte und Gemeinden in Deutschland müssen sich einem Zeitungsbericht zufolge darauf einrichten, dass ihnen die Bundesregierung die Ausfälle bei der Gewerbe- und Einkommensteuer kein zweites Mal ersetzt. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) sehe die Zuständigkeit bei den Ländern, die aus der Zwangsschließung ganzer Wirtschaftszweige entstehenden Löcher im Etat auszugleichen, wie aus einer Anfrage der Grünen an die Bundesregierung hervorgeht, aus der die „Augsburger Allgemeine“ vorab berichtet. Es sei nun zuallererst Aufgabe der Länder, „durch zusätzliche Unterstützung … die Finanzsituation der Kommunen in den nächsten Jahren zu verbessern“, heißt es demnach in der Antwort aus dem Finanzministerium.

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund appelliert laut Bericht an Bund und Länder, die Bürgermeister nicht im Regen stehenzulassen und ein zweites Mal die Fehlbeträge zu decken. (Quelle: TSP, 31.05.21)


Viren abtöten: FFP2-Maske in verschlossenem Beutel kochen

Die meisten Menschen nutzen ihre FFP2-Masken mehrfach. Das ist an sich zwar kein Problem, doch an eventuell anhaftende Viren denken sie in der Regel nicht. Diese lassen sich aber eliminieren. Die beste Variante dafür sei das Abkochen im Topf, sagt der Chemiker Prof. Martin Kreyenschmidt von der Fachhochschule (FH) Münster.

Die Maske kommt dazu in einem fest verschlossenen Koch- oder Gefrierbeutel für zehn Minuten in kochendes Wasser. „Das ist eine sehr einfache Methode, wo man wenig falsch machen kann“, sagt Kreyenschmidt, der in einem interdisziplinären Team arbeitet, das an der FH zur Wiederverwendung von FFP2-Masken forscht. „Dabei werden nicht nur sicher Coronaviren abgetötet, sondern auch eine Vielzahl anderer Bakterien. Das haben wir breit mikrobiologisch untersucht.“
Maximal drei Mal lässt sich eine Maske im Beutel auskochen. Bevor man damit loslegt, sollte man sich die Beschreibung der Forscherinnen und Forscher aber genau durchlesen. Sie ist gratis online verfügbar.

Eine weitere Methode ist das Lufttrocknen: Man hängt die Maske nach der Nutzung an einen Haken und lässt sie dort eine Woche lang trocknen, lautet die Empfehlung. Das geht bis zu fünf Mal, ehe man die Maske entsorgen sollte. (Quelle: TSP, 31.05.21)


Globale Autoindustrie laut Studie schon über dem Vorkrisenniveau

Die weltweite Autoindustrie hat im ersten Quartal einer Studie zufolge schon wieder mehr umgesetzt und operativ auch mehr Geld verdient als vor der Corona-Krise. Der Gewinn der größten Autohersteller vor dem Abzug von Zinsen und Steuern stieg der Branchenerhebung des Beratungsunternehmens EY zufolge im Zehn-Jahres-Vergleich sogar auf den höchsten überhaupt in einem Startquartal gemessenen Wert.

Maßstab für die vierteljährlichen EY-Berechnungen sind die Finanzkennzahlen der 16 größten Autohersteller. Setzt man konstante Wechselkurse voraus, setzten die Branchenriesen zwischen Januar und Ende März 403 Milliarden Euro um – das sind rund 35 Milliarden mehr als im Vorjahr und nur rund 5,8 Milliarden weniger als im Rekordjahr 2018. Noch deutlicher stieg der operative Gewinn: Lässt man Renault und den Stellantis-Konzern mit Marken wie Citroën, Opel und Peugeot wegen fehlender Angaben hier außen vor, kommt man auf einen Wert von 29,4 Milliarden Euro. Der operative Branchengewinn lag damit um fast ein Drittel höher als im bisher maßgebenden Startquartal 2017. (Foto: pixabay; Quelle: TSP, 31.05.21)


USA: Mehr als 135 Mio Menschen vollständig geimpft

In den USA sind inzwischen mehr als 135 Millionen Menschen vollständig geimpft, wie die Seuchenbehörden CDC mitteiltwn. Insgesamt seien über 366 Millionen Dosen ausgeliefert und fast 294 Millionen verabreicht worden. Knapp 168 Millionen Menschen seien mindestens einmal geimpft worden. Insgesamt leben in den USA 328 Millionen Menschen. (Quelle: FAZ, 30.05.21)


Italien: Welle schwächt sich weiter ab

In Italien ist die Zahl der Neuinfektionen am Sonntag auf 2.949 gesunken. Für den Vortag hatte das Gesundheitsministerium noch 3.351 Infektionen bekannt gegeben.

Die Zahl der Todesfälle ging auf 44 von 83 am Vortag zurück. Insgesamt sind in Italien mehr als 126.000 Menschen an oder mit dem Coronavirus gestorben und mehr als 4,2 Millionen Menschen haben sind infiziert. (Quelle: FAZ, 30.05.21)


Südafrika verlängert Ausgangssperre

Südafrika hat seine nächtliche Ausgangssperre verlängert und die Anzahl der Menschen bei Versammlungen begrenzt, um die Ausbreitung von Covid-19 zu stoppen, weil die positiven Fälle zunehmen. Das gab Präsident Cyril Ramaphosa am Sonntag. bekannt.

Die Einschränkungen der Stufe 2 beginnen am Montag und zwingen nicht wesentliche Einrichtungen wie bspw. Restaurants, Bars und Fitnesscenter, um 22 Uhr Ortszeit zu schließen, da die Ausgangssperre jetzt um 23 Uhr statt erst um Mitternacht beginnt und um 4 Uhr morgens endet, sagte Ramaphosa in einer Ansprache an die Nation.

Alle Versammlungen werden auf maximal 100 Personen in Innenräumen ab 250 und 250 Personen im Freien statt bisher 500 begrenzt. Wenn der Veranstaltungsort zu klein ist, um diese Anzahl unterzubringen, dürfen nicht mehr als 50% der Kapazität des Veranstaltungsortes genutzt werden, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

Ramaphosa sagte nach Angaben der Gesundheitsexperten des Landes, sei der jüngste Anstieg der Neuinfektionen auf die zunehmende Zahl gesellschaftlicher Zusammenkünfte zurückzuführen, bei denen die Menschen wesentliche Gesundheitsregeln nicht einhalten. Auch Beerdigungen und sog. „After-Tears“-Partys sowie Camps und sportliche Aktivitäten an Schulen wurden als weitere Orte mit erhöhter Übertragung identifiziert.

Der Ministerial Advisory Committee zu Covid-19 habe dem Land daher empfohlen, dringend weitere Beschränkungen umzusetzen, um den Anstieg der Infektionen einzudämmen.

Sie habe diese Empfehlung mit dem anhaltenden Anstieg der Neuerkrankungen in den letzten 14 Tagen, gestiegenen Krankenhauseinweisungen in fast allen Provinzen sowie einem Anstieg des Anteils positiver CoViD-19-Tests begründet.

In den letzten sieben Tagen hat das Land durchschnittlich 3.745 tägliche Neuinfektionen verzeichnet, wobei die Fälle in den letzten 24 Stunden um 4.515 auf über jetzt 1,659 Mio Fälle gestiegen sind. Nur rund 960.000 Menschen wurden im Land geimpft.

Die Provinzen Free State, Northern Cape, North West und Gauteng, in denen Johannesburg liegt, haben die Schwelle zu einer dritten Infektionswelle erreicht . „Es ist möglicherweise nur eine Frage der Zeit, bis das ganze Land in eine dritte Welle eingetreten ist“, sagte Ramaphosa. (Quelle: The Guardian, 30.05.21)


Ägypten-Update

Ägypten wird die Anfang Mai verhängten Corona-Einschränkungen ab 1. Juni aufheben, einschließlich der vorzeitigen Schließung von Geschäften und Restaurants, eilte das Kabinett in Kairo mit.

Im Mai mussten Geschäfte, Einkaufszentren und Restaurants nach einem Anstieg der Infektionen bereits um 21 Uhr schließen. Ägypten hat schon zu Beginn der Pandemie strenge Maßnahmen verhängt, seinen Luftraum geschlossen und nächtliche Ausgangssperren verhängt, um die Ausbreitung des Virus zu bekämpfen, aber seit Juni 2020 hatte das Land diese Maßnahmen weitgehend zurückgenommen.

Als Teil seiner Bemühungen, dem für die Volkswirtschaft wichtigen Tourismussektor zu retten, hat es alle Mitarbeiter:innen in allen Hotels in den Provinzen Südsinai und Rotes Meer geimpft und will jetzt alle Bewohner der beiden Ferienorte Hurghada und Sharm el-Sheik impfen, teilte das Kabinett am Sonntag mit.

Offiziell hatte Ägypten bis Samstag 260.659 Coronavirus-Fälle bestätigt, darunter 15.001 Todesfälle. Beamte und Experten sagen jedoch, dass die tatsächliche Zahl der Infektionen weitaus höher sei, was sich jedoch aufgrund der niedrigen Testraten und des Ausschlusses privater Testergebnisse nicht in den Regierungszahlen widerspiegelt. (Quelle: The Guardian, 30.05.21)


Wilhelmshaven: Corona-Ausbruch in zwei Altenheimen

In zwei Altenheimen in Wilhelmshaven ist das Corona-Virus ausgebrochen. Bei insgesamt 40 Bewohnern und Beschäftigten beider Einrichtungen seien Infektionen nachgewiesen worden, teilte die Stadt Wilhelmshaven am Sonntag mit. Bislang zeigen die betroffenen Bewohner keine Symptome oder milde Krankheitsverläufe, wie dies nach einer vorangegangenen Impfung zu erwarten war. Die Sieben-Tage-Inzidenz für die Stadt Wilhelmshaven stieg nach den Ausbrüchen auf 39,4. Sollte der Wert in den kommenden Tagen nicht wieder unter 35 fallen, muss die Stadt möglicherweise einige Corona-Lockerungen wieder zurücknehmen. (Quelle: NDR, 30.05.21)


Huch! Ungeimpfte sollen für Konzert in den USA 55-fachen Preis zahlen

Der Eintritt für ein Konzert im US-Bundesstaat Florida soll für vollständig Geimpfte nur 18 US-Dollar (15 Euro) kosten, für ungeimpfte Gäste hingegen 1000 Dollar. Der Veranstalter betonte, es gehe bei dem „Rabatt“ nicht darum, den Menschen vorzuschreiben, sich impfen zu lassen. „Falls jemand ungeimpft kommen will, wird er viele Gäste abschrecken und muss die Differenz zahlen“, hieß es. Die Punkrock-Band Teenage Bottlerocket wird demnach am 26. Juni in der Stadt St. Petersburg an der Golfküste auftreten.

Gäste, die Tickets zu dem reduzierten Preis kaufen, müssen beim Einlass ihren Impfnachweis der Gesundheitsbehörde CDC vorlegen, hieß es in der Beschreibung des Konzerts. Veranstalter Paul Williams sagte der „Washington Post“, er habe nach dem Bekanntwerden des Angebots zahlreiche Hassbotschaften und Drohungen von Impfgegnern erhalten.

Die unterschiedliche Preisgestaltung sei ein Fall von Diskriminierung, erklärte eine Sprecherin des Gouverneurs von Florida, Ron DeSantis, der Zeitung zufolge. Der Republikaner hatte jüngst ein Gesetz unterschrieben, das es Geschäften, Behörden, Schulen und Universitäten verbietet, von ihren Kunden, Schülern oder Studenten eine Impfung zu verlangen. Das Gesetz gilt erst ab Juli. (Quelle: TSP, 30.05.21)


Vietnam will ganz Ho-Chi-Minh-Stadt testen lassen

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie wollen die vietnamesischen Behörden die gesamte Bevölkerung von Ho-Chi-Minh-Stadt auf das Virus testen lassen. Dies berichteten staatliche Medien am Sonntag. Das frühere Saigon ist mit 13 Millionen Einwohnern die größte Stadt des südostasiatischen Landes. Stadtoberhaupt Nguyen Than Phong sagte nach einem Bericht der Zeitung VnExpress, dass ein Testprogramm mit 100.000 Tests pro Tag starten solle. Außerdem werden in der Metropole von Montag an wieder verschärfte Abstandsregeln gelten.

Vietnam war bisher mit niedrigen Fallzahlen vergleichsweise gut durch die Pandemie gekommen. Bis Sonntag gab es erst 7.107 Infektionen, von denen aber mehr als 4.000 erst seit Ende April auftraten. Die Zahl der Corona-Toten wird mit 47 angegeben. Am Samstag meldeten die Staatsmedien, dass in Vietnam eine neue Variante des Coronavirus entdeckt worden sei. Sie weise sowohl Eigenschaften der bisher bekannten britischen als auch der indischen Form auf. Sie sei sehr leicht übertragbar, vor allem über die Luft.
(Quelle: TSP, 30.05.21)


Dresdner Fraunkirche: Erstes Konzert nach 7 Monaten

Nach sieben Monaten Zwangspause wegen der Corona-Pandemie durften am Sonntag wieder Besucher zu einem Konzert in die Dresdner Frauenkirche. Zum Auftakt ließen Sänger des Kammerchores der Frauenkirche sowie das Ensemble Instrumenta Musica geistliche Musik von Michael Praetorius und Heinrich Schütz erklingen. „Es sind trotz der Einschränkungen und der Kürze der Zeit knapp 100 Menschen gekommen. Wir sind einfach nur froh, dass es wieder losgeht“, sagte Liane Rohayem-Fischer von der Frauenkirche Dresden.

Allerdings war die Zahl der Zuhörer wegen der geltenden Hygieneregeln stark begrenzt. So musste jede zweite Reihe freigehalten werden. Hinzu kam, dass der Ticketverkauf erst Mitte der Woche gestartet werden konnte. Normalerweise können bis zu 600 Menschen die Konzerte genießen. Konzertbesucher müssen beim Eintritt einen tagesaktuellen negativen Corona-Test vorweisen. Alternativ reicht ein Nachweis über den vollständigen Impfschutz oder eine amtliche Bescheinigung nach einer überstandenen Corona-Infektion.
(Foto: Frauenkirche, pixabay; Quelle: FAZ, 30.05.21)


Moskau kämpft mit steigenden Corona-Zahlen

Russlands Hauptstadt Moskau hat wieder mit steigenden Corona-Zahlen zu kämpfen. Am Sonntag wurden 3719 neue Fälle registriert und damit bereits den vierten Tag infolge mehr als 3000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Bürgermeister Sergej Sobjanin erklärte den Anstieg im Staatsfernsehen unter anderem mit den einwöchigen Mai-Ferien. In dieser Woche seien die Moskauer weniger zum Arzt gegangen, weshalb einige Infektionen erst später festgestellt worden seien.

Zuvor schon hatte Sobjanin das Impftempo in der Zwölf-Millionen-Einwohner-Stadt als zu langsam kritisiert. Der Anteil der Geimpften an der Gesamtbevölkerung sei geringer als in jeder anderen europäischen Hauptstadt. Dass viele Menschen eine Impfung ablehnten, sei eine „Schande“. Insgesamt sind in Russland erst rund elf Prozent der Bevölkerung geimpft. In Moskau gibt es seit Monaten kaum noch Beschränkungen. (Quelle: FAZ, 30.05.21)


Gesundheitsminister diskutieren Coronatest-BetrügereienG

Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern wollen am Montag nach Angaben des Bundes über den Betrugsverdacht bei Corona-Teststellen beraten. Das sagte ein Sprecher von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag. Demnach ist für 8.00 Uhr eine Online- Schaltkonferenz angesetzt. Wegen des Verdachts auf Abrechnungsbetrug bei Corona-Tests ermitteln Behörden. Spahn hatte „stichprobenartig mehr Kontrollen“ angekündigt. (Quelle: FAZ, 30.05.21)


Niedersachsen: Polizei geht gegen Corona-Verstöße vor – bisweilen

Die Polizei hat am Wochenende in Niedersachsen Verstöße gegen die Corona-Regeln geahndet. In Celle sind die Beamten gegen „Autoposer“ vorgegangen.

Etliche Anwohner hatten sich bei der Polizei über aufheulende Motoren und rasende Autos beschwert. Mit Beamten auch aus umliegenden Orten wie Bergen wurden Verkehrskontrollen zur Überprüfung der Geschwindigkeit und der Autos eingerichtet, teilte die Polizei am Sonntag mit. 90 Wagen seien überprüft worden, Mängel und Ordnungswidrigkeiten festgestellt und einige ertappte Raser müssen mit einem Fahrverbot rechnen. Ein 23-Jähriger aus Eschede wurde beispielsweise dabei ertappt, wie er mit 144 Stundenkilometern auf einer Bundesstraße fuhr. Erlaubt sind dort 100 Stundenkilometer. Neben der Geldbuße droht dem Mann ein entsprechendes Fahrverbot.

In der Nacht zuvor hatten sich bereits ähnliche Szenen in Celle zugetragen. Wie die Polizei meldete, hatten sich rund 80 Menschen mit rund 50 Fahrzeugen in einem Parkhaus getroffen. Die Personengruppe sei ebenfalls überwiegend der sogenannten „Autoposer“-Szene zuzuordnen, so die Polizei. Anwohner beschwerten sich gegen Mitternacht über den Lärm. Daraufhin rückte die Polizei aus und verhängte Bußgelder in Höhe von fast 1.300 Euro, unter anderem wegen diverser Verstöße gegen Corona-Auflagen. Weil die „Autoposer“ sich uneinsichtig zeigten, wurden sie gegen Mitternacht des Platzes verwiesen.

Auch die Polizeidirektion Hannover hat am Freitag und am Sonnabend umfangreiche Kontrollen durchgeführt. Im Fokus standen dabei ebenfalls sogenannte „Autoposer“ sowie größere Personengruppen am Maschsee und im Stadtteil Linden-Nord, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Am Maschsee seien rund 100 Gefährderansprachen durchgeführt und 40 Autos überprüft worden, zusätzlich wurden 19 Verstöße gegen die Corona-Regeln festgestellt. Im Stadtteil Linden-Nord, wo sich an den Wochenenden viele junge Menschen treffen, kam es zu 300 Gefährderansprachen, 100 Platzverweisen und rund 40 Verfahren wegen Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz.

Auch im ostfriesischen Leer kam es am Sonnabend auf einem Platz zu einer Ansammlung von rund 100 jungen Menschen, die sich dort in Gruppen angesammelt hatten und Alkohol tranken.

Erst mit Verstärkung gelang es der Polizei, das Treffen aufzulösen. Wegen einer illegalen Corona-Party im Gebäude eines Unternehmens musste die Polizei am Samstagabend in Dinklage (Landkreis Vechta) anrücken. Dabei wurden insgesamt 29 Menschen festgestellt, die zum Teil betrunken waren und weder Mund-Nasen-Bedeckungen trugen noch den Mindestabstand zueinander einhielten. Die Veranstaltung wurde aufgelöst und gegen alle Anwesenden ein Verfahren eingeleitet.

Auf dem Marktplatz in Lingen (Ems) feierten in der Nacht zum Sonntag bis in den frühen Morgen zahlreiche junge Leute unmaskiert bei lauter Musik aus „Ghettoblastern“ und reichlich Alkohol. Mehrfach von Anwohnern alarmiert erschien die lokale Polizei erst gegen 2 Uhr, nachdem zuvor lediglich ein einzelner Streifenwagen nach dem Rechten gesehen hatte und angesichts der 150 Feiernden wieder weggefahren war. Das städtische Ordnungsamt wurde vor Ort nicht gesehen. (Quelle: NDR, ER, 30.05.21)


Betrugsverdacht bei Teststelle in Bayern

Auch in Bayern ermitteln Behörden wegen des Verdachts auf Abrechnungsbetrug bei Corona-Tests. Dem Gesundheitsministerium sei „konkret ein Fall bekannt, in dem die Behörden ermitteln“, sagte ein Ministeriumssprecher der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag in München. Um welche Teststelle es sich handelt, wollte er „wegen des laufenden Ermittlungsverfahrens und der noch geltenden Unschuldsvermutung“ nicht sagen.

Zuvor waren Ermittlungen in Nordrhein-Westfalen wegen des Verdachts auf Abrechnungsbetrug bekannt geworden. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kündigte daraufhin „stichprobenartig mehr Kontrollen“ an. „Egal ob bei Masken oder beim Testen – jeder, der die Pandemie nutzt, um sich kriminell zu bereichern, sollte sich schämen“, schrieb der Minister im Kurznachrichtendienst Twitter. (Quelle: TSP, 30.05.21)


Auch Thüringen jetzt U50

Als letztes Bundesland ist Thüringen in der Corona-Pandemie unter den Inzidenz-Wert von 50 gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Sieben-Tage-Wert bei Neuinfektionen je 100.000 Einwohner am Sonntag mit 47,5 an. Am Samstag hatte er noch bei 51 gelegen. Bundesweit liegt der Wert bei 35,2.
Von Samstag auf Sonntag meldeten die Gesundheitsämter in Thüringen 123 Neuinfektionen und drei weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung. Seit Beginn der Corona-Pandemie haben sich rund 127.000 Personen in Thüringen mit dem Sars-CoV-2-Virus infiziert. 4202 Infizierte starben, als genesen gelten rund 120.000. Aktuell erkrankt sind rund 3200 Personen. (Quelle: FAZ, 30.05.21)


Polizeieinsätze gegen Feiernde

Bei einem Einsatz im Zusammenhang mit Corona-bedingten Kontrollen sind in Stuttgart mehrere Polizeibeamte verletzt worden. Samstagabend versammelten sich trotz des in der Corona-Schutzverordnung festgelegten Alkoholverbots an zahlreichen öffentlichen Plätzen mehrere Menschengruppen in der Innenstadt, wie das Polizeipräsidium Stuttgart am Sonntag mitteilte. Gegen Mitternacht sei die Stimmung dann zunehmend aggressiv geworden.

Flaschen wurden in Richtung der Einsatzkräfte geworfen, woraufhin der Einsatzleiter die Räumung der Freitreppe am Schlossplatz anordnete. Dabei kam es zu weiteren Flaschenwürfen, Auseinandersetzungen und massiven Beleidigungen. Die Polizei setzte Pfefferspray ein. Sechs Tatverdächtige wurden vorläufig festgenommen, sie kamen später wieder auf freien Fuß. Fünf Beamte erlitten Verletzungen, eine Polizistin musste den Dienst vorzeitig beenden.

Auch in Hamburg gab es einen Einsatz: Wegen einer illegalen Rave-Party räumte die Polizei das Schanzenviertel. Etwa 1500 Menschen hatten in der Nacht zu Sonntag zunächst im Florapark mit lauter Musik gefeiert, wie ein Polizeisprecher am Morgen sagte. Dafür hatten sie eine Musikanlage auf einem Lkw aufgebaut. Da von einer Großzahl der Feiernden gegen die Abstände und Maskenpflicht aufgrund der Corona-Schutzordnung verstoßen wurde, löste die Polizei die Party auf.

Als die Musik abgeschaltet war, strömten viele Menschen ins Schanzenviertel und feierten dort weiter, wie der Sprecher sagte. In der Spitze trafen hier seinen Angaben zufolge in der Nacht rund 4500 Menschen aufeinander. Als die Einsatzkräfte weiter durchgriffen, wurden vereinzelt Flaschen aus der Menge geworfen. Hierdurch wurden mehrere Streifenwagen beschädigt. Auch eine Passantin bekam eine Flasche ab, blieb jedoch unverletzt. Die Polizei stellte die Identitäten mehrerer Beteiligter fest. Festgenommen wurde aber niemand.

Etwa 500 Menschen feierten und betranken sich in Regensburg gefeiert, ohne auf die Corona-Maßnahmen zu achten. Nach Angaben der Polizei vom Sonntag konnten an der Steinernen Brücke am Samstagabend außerdem zeitweise keine Autos mehr an der Menschenmenge vorbeifahren.

Die Polizei löste diese auf. Ein großer Teil der Feiernden zog allerdings statt nach Hause in Richtung Innenstadt weiter. Dort waren zwischenzeitlich wieder etwa 250 Menschen anzutreffen. Als die Polizei die Menge auflösen wollte, flogen nach eigenen Angaben Flaschen in Richtung der Polizei. Getroffen wurde dabei niemand. Nun laufen mehrere Ermittlungen unter anderem wegen Landfriedensbruch und gefährlicher Körperverletzung.

Auch im Berlin-er Volkspark Hasenheide ist eine Party mit rund 500 Teilnehmern am späten Samstagabend von der Polizei aufgelöst worden. „Es ging hauptsächlich um Lärmbelästigung, aber auch um Verstöße gegen die Corona-Regeln“, sagte ein Sprecher des Polizeilichen Lagedienstes am Sonntagmorgen. Demnach trafen sich die Feiernden am Abend bei Dunkelheit im Park.

Sie hinterließen zahlreichen Müll auf der Rasenfläche. Ein Polizeiauto wurde mit einer Flasche beworfen. Der Verdächtige sei vor Ort ermittelt worden, sagte der Sprecher des Lagedienstes. Musikanlagen wurden beschlagnahmt. Der Einsatz dauerte bis ungefähr 23 Uhr. Auch am frühen Sonntagmorgen sei es in dem Park zu erneuten einzelnen Verstößen gekommen, hieß es.

(Quelle: FAZ, 30.05.21)


Ein Grund mehr

Die Coronavirus ist ein Grund mehr, mit dem Rauchen aufzuhören: Darauf verweist die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor dem Weltnichtrauchertag am 31. Mai. „Das Risiko, schwer an Covid-19 zu erkranken und zu sterben ist für Raucher bis zu 50 Prozent höher als für andere“, zitierte die Organisation WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf. „Mit dem Rauchen aufzuhören ist deshalb das beste, was Raucher tun können, um sowohl ihr Risiko einer schweren Covid-19-Erkrankung zu verringern als auch das Risiko, Krebs und Herz- und Atemwegserkrankungen zu bekommen.“ (Foto: CCs. Archiv v. 13.4.18: Quelle: FAZ, 30.05.21)


Grafschafter-Zahlen

Der Inzidenzwert nach Angaben des Robert-Koch Instituts lag am Sonntag in der Grafschaft Bentheim wie auch am Freitag wieder bei 26,2. Am Samstag sank der Wert vorübergehend auf 22,6. Der Landkreis meldete am Samstag vier Neuinfektionen mit dem Coronavirus, am Sonntag sieben. Das geht aus dem Dashboard der Kreisverwaltung hervor. Insgesamt haben sich damit seit Beginn der Pandemie 5281 Menschen im Landkreis mit dem Virus angesteckt. Die Anzahl der Todesfälle in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung beträgt weiterhin 121. In Quarantäne waren am Samstag 211 Menschen, am Sonntag 218. Die aktuellen 84 Coronafälle verteilen sich wie folgt auf die Kommunender Grafschaft Bentheim (in Klammern die Veränderungen zu Freitag): Bad Bentheim: 12 (-1), Emlichheim: 7 (0), Uelsen: 4 (-1), Neuenhaus: 3 (-1), Wietmarschen: 1 (-2) und Nordhorn: 44 (+7).
(Quelle: GN, 30.05.21)



Niedersachsen: Zum ersten Mal seit Monaten kein Todesfall

Am Sonntag, 30. Mai, hat das Robert Koch-Institut (RKI) 295 labordiagnostisch bestätigte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Niedersachsen gemeldet. Das RKI weist allerdings darauf hin, dass an Wochenenden weniger Personen einen Arzt aufsuchen, wodurch auch weniger Proben genommen, weniger Laboruntersuchungen durchgeführt und weniger Infektionsnachweise gemeldet würden.

Landesweit wurden laut RKI innerhalb eines Tages kein Todesfall registriert. Die Gesamtzahl der Menschen, die in Niedersachsen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben sind, bleibt damit bei 5.608.

Seit dem Beginn der Pandemie wurden in Niedersachsen 257.956 Infektionen mit dem Coronavirus nachgewiesen. Die Sieben-Tage-Inzidenz im Landesdurchschnitt sinkt weiter auf 23,1 Fälle je 100.000 Einwohner (24,8 am Vortag). (Quelle: NDR, 30.05.21)


Lernrückstände: Warnung vor zu viel Druck

Der Präsident der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft Familie, Martin Bujard, warnt vor zu viel Druck auf Schulkinder beim Aufholen der Lernrückstände durch die Corona-Krise. Viele Kinder seien nach 15 Monaten Pandemie „seelisch fertig: Das Letzte was sie jetzt brauchen, ist noch mehr Druck.“ Deshalb müsse man sich zunächst darauf konzentrieren, die Kinder wieder stark zu machen, ihnen gute Erlebnisse zu ermöglichen und Lebensfreude zu vermitteln. „Wenn es Kindern schlecht geht, lernen sie auch nicht gut“, sagte Bujard.

Bujard, der dem evangelischen Familienverband (eaf) vorsteht und Forschungsdirektor im Bereich Familie am Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung ist, erklärte, die psychischen Auswirkungen der Krise auf Kinder und Jugendliche seien gravierend. „Im Prinzip haben wir eine vierte Welle: eine stille Pandemie im Kinderzimmer.“

Befragungen von Jugendlichen zeigten, dass hochgerechnet Hunderttausende junge Menschen im ersten Lockdown eine depressive Symptomatik entwickelt hätten. „Wir haben repräsentative Befragungen, wonach bei 1,7 Millionen Kindern zwischen elf und 17 Jahren die gesundheitliche Lebensqualität infolge der Pandemie eingeschränkt ist“, sagte Bujard. Im ersten Lockdown seien es 40 Prozent in dieser Altersgruppe gewesen, im zweiten Lockdown schon 48 Prozent.

Über das Aufholprogramm des Bundes, der zwei Milliarden Euro für Nachhilfe und Freizeitaktivitäten zur Verfügung stellen will, sagte Bujard, das Paket habe zumindest beides im Blick, setze den Schwerpunkt aber beim schulischen Aufholen. „Es geht vorrangig um den Schulstoff mit einem defizitorientierten Blick auf die Kinder: Sie haben Lerninhalte verpasst! Sie müssen aufholen! Das verunsichert Kinder zusätzlich. Dabei haben sie doch viel geleistet und haben durch ihren Verzicht auf Bildung und Kontakte zu ihren Mitschülern Solidarität gegenüber den Älteren geübt.“ (Quelle: FAZ, 30.05.21)


Emsland-Zahlen

Auf der Seite des Robert-Koch-Instituts ist die aktuelle Meldung des Landkreises Emsland zu finden, meldet die Nachrichtenplattform Nordnews Die Zahl der Gesamtinfizierten am heutigen Sonntag hat sich danach seit gestern auf 12.547 erhöht. Somit gab es rechnerisch 15 neue Infektion bzw. neue positive Testungen. Die 7-Tagesinzidenz liegt damit bei 27,2. Ob diese Anzahl so bleibt und bestätigt wird, steht erst am Montag fest. Dann wil die Kreisverwaltung erneut aktuelle Zahlen bekannt geben. (Quelle: Nordnews, 30.05.21)


Deutschland-Zahlen

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 3852 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Sonntagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.03 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 6714 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Sonntagmorgen mit bundesweit 35,2 an (Vortag: 37,5; Vorwoche: 64,5).

Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 56 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 82 Tote gewesen. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 88.406 angegeben.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Samstagnachmittag bei 0,75 (Vortag: 0,72). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 75 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen. (Quelle: RKI, 30.05.21)


Brasilien: Demonstrationen gegen Bolsonaro

In Brasilien ist es wieder zu landesweiten Protesten gegen Staatschef Jair Bolsonaro gekommen. Einige Demonstranten forderten die Absetzung des Präsidenten wegen dessen laxen Umgang mit der Corona-Pandemie. In mindestens 16 Städten gingen Menschen auf die Straßen. Brasilien hat rund 16 Millionen Coronavirus-Fälle und hat mit über 450.000 Todesfällen die zweithöchste Todesrate der Welt nach den Vereinigten Staaten zu verzeichnen. Bolsonaro hatte die Pandemie zunächst als Grippe verharmlost. (Quelle: FAZ, 29.05.21)


Mexiko-Update

Mexiko meldete am Samstag nach Angaben des Gesundheitsministeriums 2.725 Coronavirus-Fälle und weitere 383 Todesfälle.

Damit steigt die Gesamtzahl der Fälle auf 2.411.503 und die Zahl der Todesopfer auf 223.455, berichtet Reuters. Es handelt sich u offizielle Zahlen. Experten gehen von deutlich höheren Corona-Infektionen aus. (Quelle: The Guardian, 29.05.21)


Überblick am Abend

  • Italien meldete am Samstag 83 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus, verglichen mit 126 am Vortag, teilte das Gesundheitsministerium mit. Die tägliche Zahl der Neuinfektionen sank von 3.738 auf 3.351.
  • In Frankreich ist am Samstag die Zahl der Menschen auf Intensivstationen mit Covid-19 um 76 auf 3.028 gesunken, auch die Gesamtzahl der Menschen in Krankenhäusern mit CoViD-19 ist um 425 auf 16.847 gesunken.
  • Die britische Regierung teilte mit, dass innerhalb von 28 Tagen nach dem positiven Test auf Covid-19 am Samstag weitere sieben Menschen gestorben waren, was einer Gesamtzahl von 127.775 in Großbritannien entspricht. Die Regierung teilte auch mit, dass es am Samstag um 9 Uhr weitere 3.398 laborbestätigte Fälle in Großbritannien gegeben habe. Es bringt die Summe auf 4.480.945.
  • Vietnams Gesundheitsminister Nguyen Thanh Long sagte am Samstag, das Land habe eine neue Variante des Coronavirus entdeckt, die eine Mischung aus der indischen und britischen Variante ist und sich schnell auf dem Luftweg verbreitet, berichtete die Online-Zeitung VnExpress. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat auf den Befund noch nicht reagiert.
  • Indien hat die niedrigste Zahl neuer täglicher Infektionen seit 45 Tagen gemeldet. Das berichtet die Times of India.
  • Malaysia meldete am Samstag 9.020 neue Coronavirus-Fälle, den höchsten täglichen Anstieg seit Beginn der Pandemie.
  • Die Infektionen in Deutschland gehen weiter zurück, wobei die Sieben-Tage-Inzidenz des Landes jetzt bundesweit bei 37,5 liegt, gegenüber 39,8 am Freitag und 66,8 in der Vorwoche.
  • Der australische Bundesstaat Victoria hat fünf neue vor Ort entstandene Coronavirus-Fälle verzeichnet – vier davon im Zusammenhang mit einem Lieferfahrer für Lebensmittel. Der Bundesstaat begann den zweiten Tag seiner vierten Sperrung.
  • Die südchinesische Stadt Guangzhou hat ein Stadtviertel abgeriegelt und dessen Bewohnern aufgegeben, am Samstag nach einem schnellen Anstieg der Infektionen für Coronavirus-Tests von Tür zu Tür zu Hause zu bleiben.
    Ein Coronavirus-Anstieg, der durch Thailands Gefängnisse fegt, hat das überfüllte Strafsystem des Königreichs ins Rampenlicht geworfen, in dem einige Insassen weniger Platz zum Schlafen haben als das Innere eines Sarges.
  • Schottlands Gesundheitsminister Humza Yousaf sagte, es gebe in Hotspots der Stadt Glasgow „erhebliche Übertragungen“ des Coronavirus in der Gemeinschaft.
    Die Gesundheitsbehörden m Libanon haben einen Covid-19-Impfmarathon ins Leben gerufen, um die Impfungen im ganzen Land zu beschleunigen, auch in Gebieten mit bisher geringer Beteiligung.
  • Spanien wird Kreuzfahrtschiffen ab dem 7. Juni erlauben, in seinen Häfen anzulegen, teilte das Verkehrsministerium am Samstag mit.
    (Quelle: The Guardian, 29.05.21)

Grafschafter Übersicht

Im Zeitraum vom 27. Mai bis zum 9. Juni sind 7.830 Impfdosen für das Impfzentrum in Nordhorn angekündigt. Eingesetzt werden sollen sie vorrangig für die Zweitimpfung. Weitere Zahlen, Daten und Fakten zum Stand der Covid-19-Pandemie im Landkreis Grafschaft Bentheim lieferte Landrat Uwe Fietzek auf Antrag der SPD-Fraktion am Donnerstag während einer Kreistagssitzung. Die Sozialdemokraten, so ihr Fraktionsvorsitzender Gerd Will, wollen durch die zeitnahen Informationen aus erster Hand in die Lage versetzt werden, „Anfragen von Bürgern aktuell beantworten zu können“.

Er blicke, so Fietzek, bei dem momentan niedrigen Inzidenzwert optimistisch in die Zukunft. 53.886 Menschen (39,3 Prozent) in der Grafschaft seien im Impfzentrum geimpft worden, 16.540 (12,1 Prozent) inzwischen bereits vollständig (inklusive der Impfungen von Johnson & Johnson). 17.000 Impfungen haben die niedergelassenen Ärzte bisher vorgenommen. Dennoch dürfe man nicht vergessen, dass bis dato 5259 Männer und Frauen an Corona erkrankt seien, 120 Menschen (Stand 26. Mai) seien in Verbindung mit Corona verstorben.

Leider, bedauerte Fietzek, seien die Impfungen auch im Landkreis nach wie vor ein schwieriges Thema: „Wir können immer nur für die nächsten zwei Wochen planen und werden so manches Mal in den Planungen wieder zurückgeholt, weil Impfstoff nicht geliefert wird.“ Laut Vorgabe soll das Impfzentrum in Nordhorn ein Drittel der Impfungen abdecken, die niedergelassenen Ärzte zwei Drittel.

Entspannt hat sich die Lage in der Euregio-Klinik, die 17 Plätze für Patienten mit Corona (zehn auf der Normal-Station, sieben Intensivbetten) vorhält. Dort werden zur Zeit fünf Patienten auf der normalen Station und zwei intensivmedizinisch betreut.

Auf der Basis der niedrigen Inzidenzwerte treten in der Grafschaft nun weitere Lockerungen in Kraft. Fietzek: „Dass es jetzt keine Testpflicht mehr im Einzelhandel gibt, ist positiv – führt aber durchaus auch zu Kritik. So wird von einigen ein Abgleich zu anderen Bereichen, etwa zum Sport, gezogen.“ (Auelle: GN, 29.05.21)


Vietnam meldet neue Virusvariante – Kombination von indischen und britischen Mutanten

Die vietnamesischen Behörden haben nach eigenen Angaben eine neue Variante des Coronavirus nachgewiesen. Es handele sich um eine Kombination aus dem indischen und dem britischen Virusstamm, sagte Gesundheitsminister Nguyen Thanh Long am Samstag laut Staatsmedien.

Die neue Variante zeichne sich dadurch aus, dass sie sich rasch über die Luft weiterverbreite, sagte der Minister. Nach der Infektion steige die Virenlast im Rachen der Patienten sehr schnell an und verbreite sich dann sehr stark in der Umgebung. Zur Zahl der mit der neuen Variante infizierten Patienten äußerte sich Long nicht.

In Vietnam mit seinen 97 Millionen Einwohnern wurden bislang gut 6700 Corona-Infektionen und 47 Todesfälle registriert – der größte Teil davon seit April. Gut eine Million Menschen sind bislang geimpft. (Quelle: TSP, 29.05.21)


Frankreich: Zahl der Intensivpatienten sinkt

Die Zahl der Corona-Patienten auf französischen Intensivstationen sinkt. Die Behörden melden eine Abnahme von 76 Fällen auf 3028. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen stieg um 10.675. Am Vortag waren noch 11.268 Neuinfektionen registriert worden. (Quelle: TSP, 29.05.21)


Infektionszahlen in Großbritannien sinken wieder

In Großbritannien sinken die Infektionszahlen wieder. Das Land meldet 3398 weitere Fälle nach 4182 am Vortag. Den Regierungsdaten zufolge starben sieben weitere Menschen in Zusammenhang mit dem Virus. Ihre Erstimpfung erhalten haben rund 39 Millionen Menschen in Großbritannien, darunter inzwischen auch der 38-jährige Prinz William. Die Bundesregierung hatte Großbritannien und Nordirland vor rund einer Woche wegen der Ausbreitung der aus Indien kommenden Corona-Mutation B.1.627.2 als Virus-Varianten-Gebiet eingestuft. (Quelle: TSP, 29.05.21)


Tscechien lässt Deutsche mit nur einer Impfung einreisen

Tschechien lässt Urlauber aus Deutschland, die gegen Corona geimpft sind, von Dienstag an wieder ins Land – auch ohne vollständigen Schutz. Voraussetzung ist, dass die erste Spritze mindestens drei Wochen zurückliegt. Dies geht aus einer neuen Verordnung des Gesundheitsministeriums hervor, die am Samstag in Prag veröffentlicht wurde. Der Impfnachweis muss in englischer Sprache vorliegen. Zudem muss die Einreise online angemeldet werden. Die neuen Regeln gelten auch für Touristen aus Kroatien, Ungarn, Polen, Österreich, der Slowakei und Slowenien.

Für Ungeimpfte bleibt die Einreise ohne triftigen Grund untersagt, mit Ausnahme des sogenannten kleinen Grenzverkehrs. Tschechien gehörte zeitweise zu den von der Pandemie am stärksten betroffenen Ländern weltweit. Inzwischen hat sich die Lage sehr gebessert. Nach Angaben des Gesundheitsministerium von Samstag gab es 454 registrierte Neuinfektionen binnen eines Tages – der niedrigste Wert seit Ende August. Die Sieben-Tage-Inzidenz – also die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche – lag am Samstag bei 32. Deutschland stuft Tschechien dennoch als Risikogebiet ein und hat eine Reisewarnung ausgesprochen. (Quelle: TSP, 29.05.21)


Kreuzfahrtschiffe dürfen ab 7. Juni wieder in Spanien anlegen

Nach knapp einem Jahr dürfen internationale Kreuzfahrtschiffe ab dem 7. Juni wieder in spanischen Häfen anlegen. Das am 23. Juni vorigen Jahres aufgrund der Pandemie verhängte Anlegeverbot werde aufgrund der guten Entwicklung der Corona-Lage in Europa außer Kraft gesetzt, teilte das spanische Transportministerium in Madrid am Samstag mit. Die Schiffe werden allerdings der Mitteilung zufolge strenge gesundheitliche Auflagen erfüllen müssen, die demnächst im Detail veröffentlicht werden sollen.

Als Begründung für die Wiederzulassung der internationalen Kreuzfahrt wurde angegeben, dass die meisten Passagiere der Schiffe, die die spanischen Häfen anlaufen, aus Europa stammten – einer Region, in der es große Fortschritte bei den Impfungen gebe und in der die Infektionszahlen seit Wochen rückläufig seien. Der Kreuzfahrttourismus ist für Spanien und vor allem für Urlaubsregionen wie die balearischen Inseln mit Mallorca oder den Kanarischen Inseln, aber auch für Metropolen wie Barcelona oder Valencia, sehr wichtig.
Vor Ausbruch der Pandemie strömte 2019 aus den Meeresriesen die Rekordzahl von knapp 10,7 Millionen Menschen in die spanischen Städte. Innerhalb von nur fünf Jahren war diese Zahl um rund drei Millionen Passagiere oder knapp 40 Prozent gestiegen. Nach Angaben des Sektors sorgte die Kreuzfahrt in Spanien 2019 für Einnahmen von 2,8 Milliarden Euro und etwa 50.000 Arbeitsplätze. (Quelle: TSP, 29.05.21)


Bundesweit: Ermittlungen wegen Verdachts auf Schnelltest-Betrügereien

Staatsanwälte in mehreren deutschen Regionen haben Ermittlungen gegen Unternehmen eingeleitet, die kostenlose Covid-19-Tests anbieten, nachdem Nachrichtenberichte zufolge einige ihre Zahlen erhöht hatten, um mehr Geld von der Regierung zu fordern.

Die Staatsanwaltschaft ließ nach Angaben der Süddeutschen Zeitung am Freitag ein Unternehmen in Bochum durchsuchen, während die Staatsanwaltschaft in Lübeck ein Ermittlungsverfahren wegen Betrugs gegen andere Verantwortlichen eröffnete, teilte die WirtschaftsWoche mit.

In Köln kontrollierten Behörden überraschend ein Prüfzentrum, und die Stadt Münster hat dem Unternehmen MediCan , das rund 50 Prüfzentren betreibt, die Erlaubnis für Tests entzogen.

Um die Covid-19-Tests anzukurbeln, hatte die Bundesregierung die Tests vor einigen Wochen kostenlos gemacht und Unternehmen 18 Euro für jeden durchgeführten Test erstattet.

Nach einer gemeinsamen Untersuchung mehrerer Medienunternehmen müssen Testzentren jedoch keinerlei Belege zum Nachweis vorlegen, wie viele Personen sie einer staatlichen Entschädigung getestet haben, und mehrere Firmen stehen im Verdacht, die Zahlen willkürlich erhöht zu haben.

„Sie müssen nur die Anzahl der durchgeführten Tests ohne Beweise senden und bekommen das Geld kurz darauf überwiesen“, heißt es in einer gemeinsamen Untersuchung von NDR, WDR sowie der Süddeutschen Zeitung. Bei ihren recherchen hatten Journalisten die Zahl der Personen gezählt, die in die Testzentren gekommen waren, und diese Zahlen dann mit den verglichen, die die Testzentren anschließend für die Erstattung vorgelegt hatten.

Der Untersuchung zufolge erklärte ein Zentrum 422 Tests, als nur etwa 100 Personen hereingekommen waren. Ein anderes beantragte die Erstattung von 1.743 Tests, die an einem einzigen Tag durchgeführt wurden, als nur 550 Personen hereingekommen waren.

Die Zahl der Testzentren für kostenlose Covid-19-Tests ist seit der Einführung des kostenlosen Programms durch die Regierung sprunghaft angestiegen – in der Region Nordrhein-Westfalen sind es derzeit bspw. fast 8.000 und die Hauptstadt Berlin hat mindestens 1.200. (Quelle: The Guardian, 29.05.21)


Niedersachsen: Ministerpräsident Weil widerspricht Landesrechnungshof

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat die Spar-Forderung des Landesrechnungshofs zurückgewiesen. Übertriebenes Sparen werde Niedersachsen mehr schaden als nutzen.

„Eine Rotstiftpolitik wäre im Moment grundfalsch“, sagte Weil am Sonnabend auf dem SPD-Landesparteitag in Hildesheim. Unter anderem verwies Weil auf die im Zuge der Novellierung des Kita-Gesetzes geforderte dritte Kraft in Kindergärten sowie den Plan, jungen Menschen preisgünstige Tickets für den Nahverkehr zu finanzieren. Allein das neue Kita-Gesetz werde, falls es kommt, jährliche Mehrkosten von einer halben Milliarde Euro bedeuten. Zudem erwarte die Landesregierung für ihren Haushalt milliardenschwere Steuereinbußen aufgrund der Corona-Pandemie. Mit diesen Worten reagierte Weil auf die Mahnung von Landesrechnungshof-Präsidentin Sandra von Klaeden, mehr Haushaltsdisziplin zu wahren.

„Der Corona-Krise darf keine Schuldenkrise des Landes folgen“, hatte von Klaeden der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ gesagt. Es sei unbestreitbar, dass erhebliche Mittel in die Bewältigung der Krise gesteckt werden mussten. „Aber jetzt ist der Zeitpunkt zu fragen: Wie wachsen wir aus der Krise heraus, was können wir uns noch leisten und was nicht?“ Der Schuldenberg Niedersachsens wird im Zuge der Corona-Krise von 61 Milliarden Euro auf knapp 70 Milliarden Euro anwachsen. Deshalb sollte es vor der Aufstellung des Doppelhaushaltes 2022/23 einen Kassensturz geben, forderte von Klaeden. Das Land müsse überlegen, wofür noch Geld da sei. Eine Aufweichung der Schuldenbremse wegen der Corona-Ausgaben lehnte die Rechnungshof-Präsidentin ab. (Foto: CC s. Archiv v. 28.10.20; Quelle: NDR, 29.05.21)


Durchsuchungen wegen Verdachts auf Abrechnungsbetrug mit Bürgertests

Die Schwerpunktstaatsanwaltschaft Wirtschaftskriminalität in Bochum hat Ermittlungen aufgenommen wegen des Verdachts des Abrechnungsbetrugs bei Corona-Bürgertests. Das bestätigte am Samstag ein Sprecher der Behörde der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf. Ermittelt werde gegen zwei Verantwortliche eines in Bochum ansässigen Unternehmens, das an mehreren Standorten Teststellen betreibe. Anlass der Ermittlungen waren demnach Recherchen von WDR, NDR und „Süddeutscher Zeitung“ (SZ).

Wie die Staatsanwaltschaft bestätigte, wurden im Ruhrgebiet bereits Geschäftsräume und Privatwohnungen durchsucht. Dabei seien auch Unterlagen beschlagnahmt worden. Den Namen des verdächtigen Unternehmens wollte die Behörde nicht nennen.

Seit März sieht die Corona-Testverordnung der Bundesregierung Bürgertests vor. Im April hatten die Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) erstmals die Kosten beim Bundesamt für Soziale Sicherung abgerechnet. Die Teststellen erhalten 18 Euro pro Test. In den Monaten April und Mai wurden insgesamt 660 Millionen Euro überwiesen.

Nach Recherchen von WDR, NDR und SZ lädt das System zum Abrechnungsbetrug ein, da eine Kontrolle fehle. Stichproben hätten etwa an einer einzigen Teststelle in Köln ergeben, dass statt 70 wirklich genommener Proben fast 1000 abgerechnet worden seien. Ähnliches hätten Stichproben unter anderem in Essen und in Münster zutage gefördert. (Quelle: TSP, 29.05.21)



Russland-Update

Russland meldete am Samstag 9.289 neue Covid-19-Fälle, darunter allein 3.241 in Moskau, was die offizielle nationale Bilanz seit Beginn der Pandemie auf 5.053.748 erhöht.

Die Coronavirus-Task Force der Regierung teilte mit, dass in den letzten 24 Stunden 401 Menschen an mit dem Coronavirus in Verbindung stehenden Ursachen gestorben seien, was die nationale Zahl der Todesopfer auf 120.807 erhöhte.

Die russische Statistikbehörde hat eine separate Zählung geführt und sagte, Russland habe von April 2020 bis März 2021 rund 250.000 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 verzeichnet. (Quelle: the Guardian, 29.05.21)


Grafschafter Zahlen

Der Landkreis Grafschaft Bentheim meldet am Samstag vier Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Das geht aus dem Dashboard der Kreisverwaltung hervor. Die Gesamtzahl der Fälle seit Beginn der Pandemie liegt damit bei 5.274. Als genesen gelten 5.068 Personen. Der Inzidenzwert nach Angaben des Robert-Koch Instituts beträgt in der Grafschaft 22,6, am Vortag lag der Wert noch bei 26,2.

Die Anzahl der Todesfälle in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung beträgt laut Dashboard weiterhin 121. In Quarantäne befinden sich am Samstag, wie auch schon am Freitag, 211 Personen. Von aktuell 85 Coronafällen im Nachbar-Landkreis entfallen 41 (+4) auf Nordhorn. (Quelle: GN, 29.05.21)


Emsland Zahlen

Das Robert-Koch-Institut gibt die aktuelle Anzahl der Infizierten am heutigen Samstag mit 12.532 an. Am gestrigen Freitag betrug die Zahl 12.519 angegeben. Somit gab es offiziell 13 neue Infektionen bzw. neue positive Testungen. Die 7-Tagesinzidenz liegt damit heute bei 27,2. Ob diese Zahlen so bleiben und bestätigt werden, steht leider erst am Montag fest. Am Wochenende teilt der Landkreis Emsland keine Werte mit.

(Quelle: Nordnews, 29.05.21)


Rumänien beginnt mit Impfungen von Kindern ab 12

Das EU-Land Rumänien hat am Samstag noch vor der offiziellen Zustimmung aus Brüssel mit der Impfung von Kindern im Alter von 12 bis 15 Jahren begonnen. In Bukarest wurden dazu in einem öffentlichen Park zwei mobile Impfstationen eingerichtet, wie das Online-Nachrichtenportal „hotnews.ro“ berichtete. Dort wird der Impfstoff von Biontech-Pfizer gespritzt. Die Eltern beziehungsweise Erziehungsberechtigten müssen ihr Einverständnis erklären.

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte am Freitag grünes Licht für die EU-Zulassung des Biontech-Präparats für Kinder von 12 bis 15 Jahren gegeben. Die formale Zustimmung der EU-Kommission steht eigentlich noch aus. (Quelle: TSP, 29.05.21)


NL nur noch Risikogebiet

Wegen sinkender Corona-Infektionszahlen entschärft die Bundesregierung die Einreisebeschränkungen für die Niederlande und mehrere weitere EU-Länder. Die Niederlande und Zypern werden am Sonntag vom Hochinzidenz- zum Risikogebiet heruntergestuft, wie das Robert Koch-Institut am Freitag in Berlin bekanntgab. Damit wird die generelle Quarantänepflicht für Einreisende aus diesen Ländern aufgehoben. Durch einen negativen Corona-Test bei Einreise kann man dann zehn Tage Isolation umgehen.
Einreise in die Niederlande

Gleichwohl haben die Niederlande auch Deutschland zum Risikogebiet erklärt. Reisende aus Deutschland sollen sich nach Einreise dringend in den Niederlanden für 10 Tage in Hausquarantäne – Ferienunterkünfte eingeschlossen – begeben, heißt es auf der Webseite des Auswärtigen Amtes.

Als Hochinzidenzgebiete werden in der Regel Länder eingestuft, in denen die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche (Sieben-Tage-Inzidenz) über 200 liegt. Als Risikogebiete gelten Länder mit einer Inzidenz über 50. (Quelle: GN, 29.05.21)


Indien meldet niedrigsten Anstieg an Neuinfektionen seit 45 Tagen

Indiens Gesundheitsministerium meldet 173.790 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden – das ist der niedrigste Anstieg seit 45 Tagen. Insgesamt wurden in dem Land bislang 27,7 Millionen Infektionen bestätigt. Die Zahl der Toten stieg den Angaben zufolge um 3617 auf 322.512. Allerdings wird befürchtet, dass viele Infektionen angesichts mangelnder Testkapazitäten in ländlichen Gebieten nicht erfasst werden. Auch kommt die Impfkampagne nur langsam voran. Bislang sind nur etwa drei Prozent der 1,3 Milliarden Einwohner vollständig geimpft. Das ist die niedrigste Rate unter den zehn Ländern mit den meisten Corona-Fällen. (Quelle: TSP, 29.05.21)


Niedersachsen-Zahlen

Am Samstag, 29. Mai, hat das Robert-Koch-Institut (RKI) 470 labordiagnostisch bestätigte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Niedersachsen gemeldet. Das RKI weist allerdings darauf hin, dass an Feier- und Brückentagen weniger Personen einen Arzt aufsuchen, wodurch auch weniger Proben genommen, weniger Laboruntersuchungen durchgeführt und weniger Infektionsnachweise gemeldet würden. Landesweit wurden laut RKI innerhalb eines Tages 10 weitere Todesfälle registriert. Die Gesamtzahl der Menschen, die in Niedersachsen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben sind, steigt damit auf 5.608. Seit dem Beginn der Pandemie wurden in Niedersachsen 257.661 Infektionen mit dem Coronavirus nachgewiesen. Die Sieben-Tage-Inzidenz im Landesdurchschnitt sinkt weiter auf 24,8 Fälle je 100.000 Einwohner (25,6 am Vortag). (Quelle: NDR, 29.05.21)


Rund 130 Jugendherbergen wieder geöffnet

Nach Schließungen während des Corona-Lockdowns sind in Deutschland rund 130 der mehr als 430 Jugendherbergen wieder geöffnet. „Wir gehen aber davon aus, dass es schon in der kommenden Woche rund 200 sein werden und sich diese Entwicklung sukzessive fortsetzt“, teilte ein Sprecher des Deutschen Jugendherbergswerk (DJH) mit. Aktuell sei die Nachfrage vor allem für die anstehende Ferienzeit sehr hoch, besonders durch Familien. „Hier verzeichnen wir gerade sehr viele Neumitgliedschaften.“

Das DJH sei optimistisch, die Jugendherbergen wieder Stück für Stück zu öffnen. „Nichtsdestotrotz sind das hauptsächlich Einzel- und Familienreisen. Die Jugendherbergen leben aber in erster Linie von Gruppen und Klassenfahrten.“ Zudem seien die unterschiedlichen Regelungen für die Landesverbände eine Herausforderung. „Umfang und Zeitpunkt der Öffnungen hängen stark von der Art und Klarheit der Beschlüsse in den jeweiligen Bundesländern ab.“ Nach den Schließungen blicke man nun aber vorsichtig optimistisch in die Zukunft. (Quelle: TSP, 29.05.21)


Deutschland-Zahlen

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 5426 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Samstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.02 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 7082 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Samstagmorgen mit bundesweit 37,5 an (Vortag: 39,8; Vorwoche: 66,8). An Feiertagen wie Pfingstmontag suchen weniger Menschen einen Arzt auf, wodurch auch weniger Proben genommen werden und es weniger Laboruntersuchungen gibt. Daher werden weniger Neuinfektionen gemeldet.

Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 163 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 170 Tote gewesen.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Freitagabend bei 0,72 (Vortag: 0,72). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 72 weitere Menschen anstecken. (Quelle: RKI, 29.05.21)


Niedersachsen sagt geplante Corona-Impfungen für Schüler:Innen ab
Bund hat Wort gebrochen

Das Land Niedersachsen kann die angekündigten Corona-Impfungen von Schülerinnen und Schülern vor den Sommerferien nicht durchführen. Grund ist der fehlende Impfstoff.

Das teilte die Landesregierung am Freitag der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (HAZ) mit. Erst am Dienstag hatte das Land ein Konzept zur Massenimmunisierung der Schülerinnen und Schüler in der Altersgruppe von 12 bis 19 Jahren vorgestellt. Demnach sollten die rund 450.000 Kinder und Jugendlichen vor Beginn und zum Ende der Sommerferien gegen Corona mit dem Biontech/Pfizer-Vakzin geimpft werden.

Auf ganz sicheren Beinen schien das Vorhaben von Beginn an nicht zu stehen: Denn Voraussetzung dafür war und ist zum einen die Zulassung des Vakzins für Kinder ab zwölf Jahre durch die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA). Diese erfolgte zumindest am Freitagnachmittag. Darüber hinaus werden auch eine Anwendungsempfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) sowie ein zusätzliches Kontingent von rund einer Million Impfdosen vom Bund benötigt. Diese zusätzlichen Impfdosen wird es aber nicht geben, wie am Donnerstag auf dem Impfgipfel klar wurde.

Gegenüber der HAZ sprach Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) nun von einem Wortbruch des Bundes. „Anfang Mai hat der Bundesgesundheitsminister zugesagt, dass die Länder, die ein Impfkonzept für Schülerinnen und Schüler ab zwölf Jahren vorlegen, die notwendigen Impfdosen für diese Personengruppe zusätzlich erhalten“, sagte der Kultusminister der Zeitung. Das sei eine klare Vereinbarung gewesen, heißt es weiter. Niedersachsen hätte sie eingehalten. Auf dem Impfgipfel sei diese Zusage vom Bund aber „sang- und klanglos einkassiert worden“. Die Landesregierung will nun weiter an einem Konzept für die Schüler in Niedersachsen arbeiten – auch wenn das ohne die zusätzlichen Impfstoffdosen schwer werden dürfte.

Direkt nach dem Gipfel hatte sich Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) enttäuscht gezeigt und Kritik an der Stiko geübt. Die Stellungnahme und die Empfehlung der Kommission steht aber noch aus. Sie wird für die kommenden Tage erwartet. Rechtlich bindend sei ihre Empfehlung nicht, betonte Weil. Allerdings habe sie gerade bei den Ärzten einen hohen Stellenwert. Nach Weils Einschätzung wird die Stiko eine Impfung für die Altersgruppe der 12- bis 15-Jährigen nur eingeschränkt empfehlen. Er kritisierte die unterschiedlichen Einschätzungen von EMA und Stiko. „Das löst Verwirrung, Fragezeichen und Verunsicherung aus“, sagte er. „Ich würde mir ein klareres Verfahren wünschen.“

Stiko-Chef Thomas Mertens hat für die niedersächsische Haltung wenig Verständnis. Zur Zurückhaltung bei der Biontech-Empfehlung für 12- bis 15-Jährige sagte Mertens: „Es muss geklärt werden, welchen Nutzen die Kinder selber von der Impfung haben und ob sich eine klare medizinische Indikation ergibt.“ Die Impfung als Voraussetzung für Schule und normales Leben sei unzulässig.

Mertens verwies darauf, dass insgesamt nur 1.100 Kinder in der Zulassungsstudie mit einer Nachbeobachtungszeit von zwei Monaten geimpft wurden. Das häufig vorgebrachte Argument, dass ein sicherer Schulbetrieb von der Massenimmunisierung der Schülerinnen und Schüler gegen Corona abhängig sei, lässt Mertens nicht gelten. Die Sicherheit sei nicht von der Impfung der Kinder und Jugendlichen abhängig, so der Stiko-Chef. Für die Kritik Weils habe er nur „bedingt Verständnis“, so Mertens. (Quelle: NDR, 28.05.21)


Curevac: Experten bislang ohne Sicherheitsbedenken bei Impfstoff-Studie

Dem Tübinger Impfstoffhersteller Curevac zufolge haben Experten des DSMB (Data Safety Monitoring Board) bei einer Studie des Impfstoffkandidaten CVnCoV bislang keine Sicherheitsbedenken angemeldet. Das DSMB habe eine Zwischenanalyse mit 59 bestätigten Covid-19-Fälle vorgenommen, teilte der Konzern am späten Abend mit. Die Studie werde fortgesetzt, Curevac selbst habe keinen Zugriff auf die Daten. Der Impfstoffkandidat der ersten Generation befindet sich im letzten Stadium der klinischen Entwicklung. Curevac arbeitet mit Bayer zusammen und peilt eine Zulassung der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) für den Impfstoff an. (AQuelle: TSP, 28.05.219


Überblick zur Nacht

  • Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat die Verwendung des Covid-19-Impfstoffs von Pfizer für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren erlaubt und damit den Weg für eine breitere Einführung in der EU nach ähnlichen Freigaben in den USA und Kanada geebnet.
  • Der Vorsitzende der EMA-Task Force, Marco Cavaleri, sagte, dass zusätzliche Berichte über Blutgerinnsel bei Menschen nach der AstraZeneca-Impfung seit Mitte April keine Änderung der Häufigkeit zeigen, doch die Sterblichkeitsrate sei zurückgegangen.
  • Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereiten einen Vorschlag für die nächsten Studien vor, die über die Ursprünge des CoViD19-Virus durchgeführt werden, nachdem das letzte Untersuchungsteam eingeschätzt hatten, ein Laborleck sei „äußerst unwahrscheinlich“ Der WHO-Chef sagte zu, dass alle Hypothesen in Betracht gezogen würden.
  • Der Single-Shot-Coronavirus-Impfstoff von Johnson & Johnson ist für die Verwendung in Großbritannien zugelassen wordeb. Der von Johnson & Johnson, dem pharmazeutischen Arm Janssen, entwickelt Impfstoff, hat sich als insgesamt 67 %ig wirksam bei der Vorbeugung von mittelschwerem bis schwerem Covid-19 erwiesen. Studien deuten darauf hin, dass er auch einen vollständigen Schutz vor Krankenhauseinweisung und Tod bietet.
  • Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fordert den Zugang zu CoViD19.Erkrankten im Gazastreifen und „freies Geleit“, um Erkrankte zur medizinischen Behandlung zu evakuieren, während das Gesundheitspersonal nach elf Tagen Krieg um die Versorgung der Kranken und Verwundeten kämpft.
  • Hotels in Irland werden am 2. Juni wiedereröffnet und Pubs und Restaurants können am 7. Juni die Außengastronomiewieder aufnehmen, teilte die Regierung mit. Irland wird auch das Covid-19-Zertifikat der Europäischen Union übernehmen, um den Bürgern ab dem 19. Juli zu helfen, sich freier in der gesamten EU zu bewegen, und im Großen und Ganzen denselben Ansatz für Einreisen aus anderen Ländern azuwenden, einschließlich Großbritannien und den USA.
  • Die Behörden in Indien kündigten eine vorläufige Lockerung der Zwangsmaßnahmen in der Hauptstadt Delhi an, weil die Coronavirus-Infektionen in den Großstädten nach wochenlangen Beschränkungen zurückgehen.
  • US-Außenminister Antony Blinken sagte bei einem Treffen mit Indiens Außenminister Subrahmanyam Jaishankar, dass beide Länder bei der gemeinsamen Bekämpfung der Covid-19-Pandemie vereint seien, berichtet Reuters.
  • Um Zweifel an der sicheren Durchführung der Olympischen Spiele zu unterstreichen, hat die japanische Regierung wie erwartet einen Coronavirus-Notfall in Tokio und anderen Teilen des Landes jetzt bis nur einen Monat vor dem Beginn der Spiele verlängert.
  • Die Lockdown-Maßnahmen in den Niederlanden werden ab kommender Woche gelockert. Bars und Restaurants können Gäste in Innenräumen bedienen und Museen dürfen wieder öffnen, sagte der niederländische Premierminister Mark Rutte.
  • Ab Juni können sich alle Italiener über 16 Jahre impfen lassen, sagte der Covid-19-Brautragte der Regierung in Rom; das Land bereitet sich darauf vor, die Impfkampagne auf 12- bis 15-Jährige auszudehnen.
  • In Griechenland hat die Regierung hat nach einem erfolgreichen Probelauf den ersten EU-Covid-Pass vorgestellt, der vom Premierminister des Landes, Kyriakos Mitsotakis, als „Überholspur zur Erleichterung des Reisens“ bezeichnet wurde.

(Quelle: The Guardian, 28.05.21)


Estland: Keine Quarantäne für Reisende au Deutschland mehr

In Estland entfällt für Einreisende aus Deutschland von kommender Woche an die zehntägige Pflichtquarantäne bei Ankunft. Dies geht aus einer vom Außenministerium in Tallinn am Freitag veröffentlichten Liste von Ländern mit niedrigen Corona-Ansteckungsraten hervor. Grund dafür ist demnach die gesunkene Zahl an Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland. Weiter besteht in dem baltischen EU-Land aber eine Registrierungspflicht bei der Einreise.

Für Einreisende aus europäischen Ländern mit einer Infektionsrate von weniger als 150 Fällen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche entfällt in Estland die Quarantänepflicht. Wer aus Ländern mit einer höheren Rate in den Baltenstaat im Nordosten Europas einreist, muss sich für zehn Tage in häusliche Isolation begeben. Sie kann aber durch negative Tests verkürzt werden. Auch vollständig Geimpfte und nachweislich Genesene sind von der Quarantäne befreit. Die Liste mit Ländern, für die die Quarantänepflicht gilt, wird einmal wöchentlich aktualisiert. (Quelle: FAZ, 28.05.21)


Großangelegter Betrug mit Schnelltest-Zentren offenbar problemlos möglich

Die Regelungen zu den kostenlosen Schnelltests für alle Bürger öffnen einem Bericht zufolge Betrügereien Tür und Tor. Die Betreiber von Testzentren müssen für die Kostenerstattung nicht einmal nachweisen, dass sie überhaupt Antigen-Schnelltests gekauft haben, wie NDR, WDR und „Süddeutsche Zeitung“ berichteten. Es genüge, wenn sie den jeweiligen Kassenärztlichen Vereinigungen die nackte Zahl der Getesteten ohne jeglichen Beleg übermittelten – danach fließe Geld.

Hintergrund des Problems ist dem Bericht zufolge die Testverordnung des Bundesgesundheitsministeriums. Dort heiße es ausdrücklich, dass die zu übermittelnden Angaben „keinen Bezug zu der getesteten Person aufweisen“ dürfen.

Wer kostenlose Bürgertests anbieten will, braucht dazu meist kaum Voraussetzungen, wie der Bericht ausführt: Ein Onlinekurs über die Abstrich-Entnahme reicht vielerorts aus, dann könne beim Gesundheitsamt einen Antrag auf Eröffnung eines Testzentrums gestellt werden. Dies werde meist ohne Schwierigkeiten genehmigt. Dem Bericht zufolge verzeichnete allein Nordrhein-Westfalen Mitte März noch 1862 Teststellen, Mitte April waren es dann 5776 und Mitte Mai 8735.

Abrechnen können die Teststellen pro Bürgertest 18 Euro. Einen Überblick, wie viel Geld inzwischen für diese Tests ausgegeben wurden, ist dem Bericht zufolge schwer zu bekommen. Baden-Württemberg habe mitgeteilt, dass es im April 62 Millionen Euro waren, in Bayern seien es bis Mitte Mai mehr als 120 Millionen Euro gewesen. Verteilt wird das Geld über die Kassenärztlichen Vereinigungen, die es wiederum aus Steuermitteln erstattet bekommen.

Die drei Medien berichteten über Recherchen in mehreren nordrhein-westfälischen Testzentren. Sie glichen die dortigen Abläufe mit einer internen Datenbank des Landes ab, in der die Meldungen der durchgeführten Tests verzeichnet sind. Demnach zählten die Journalisten jeweils deutlich weniger Besucher in den Testzentren als anschließend an das Land gemeldet wurden.

Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums teilte den drei Medien mit, dass die Teststellenbetreiber zwar keine Daten über Namen der Getesteten oder Einkaufsbelege der Tests einreichen müssen. Sie müssten diese Unterlagen aber selbst bis zum 31. Dezember 2024 aufbewahren. Somit sei auch eine anschließende Rechnungsprüfung möglich. Die Verantwortung dafür liege bei den Kassenärztlichen Vereinigungen.

Fälle, dass Testzentren mehr Tests melden als tatsächlich durchgeführt werden, seien dem Gesundheitsministerium bisher „nicht bekannt geworden“. Wenn sich allerdings Anhaltspunkte für Abrechnungsbetrug ergeben, könnten die Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) die Fälle prüfen. (Qzelle: TSOP, 28.05.21)



Dänemark verbrennt Nerze

Dänemark hat in dieser Woche mit der Verbrennung von vier Millionen Nerzen begonnen, die wegen des Risikos einer auf den Menschen übertragbaren Mutation des Coronavirus getötet worden waren. Das teilt die zuständige Entsorgungsanlage mit. Bis Mitte Juli sollen alle vier Millionen Tierkadaver verbrannt sein. Dänemark hatte im vergangenen Jahr rund 17 Millionen gezüchtete Nerze töten lassen. Sie wurden zunächst in der Erde vergraben. Die Kadaver tauchten aber später wieder an der Oberfläche auf.

Die Behörden hatten eine Mutation des Virus bei Nerzen entdeckt, die auf Menschen übertragen wurde. In Dänemark, dem weltgrößten Produzenten von Nerzfellen, hatte es trotz Gegenmaßnahmen immer wieder Ausbrüche auf Nerzfarmen gegeben. (Quelle: FAZ, 28.05.21)


Niederlande kündigt Lockdown-Ende an

Die niederländische Regierung hat das faktische Ende des Corona-Lockdowns angekündigt. Angesichts schnell sinkender Infektionszahlen könnten ab 5. Juni fast alle Sektoren wieder geöffnet werden – allerdings noch unter deutlichen Auflagen. Das kündigte Ministerpräsident Mark Rutte am Freitagabend in Den Haag an. „Dies ist ein großer Moment“, sagte er.

Ab dem 5. Juni dürfen Museen, Theater und Kinos wieder öffnen und zumindest eine begrenzte Zahl von Besuchern empfangen. Gaststätten können unter Auflagen Gäste auch im Innenbereich bedienen, und die Öffnungszeiten werden bis 22 Uhr verlängert. Bürger dürfen vier Besucher zu Hause empfangen statt bisher zwei.

Deutliche Lockerungen gibt es auch beim Sport. Größere Restaurants, Bühnen und Museen dürfen mehr Besucher empfangen unter der Voraussetzung, dass diese sich vorher testen lassen. Diskos und Nachtclubs bleiben noch geschlossen, und auch Jahrmärkte sind weiterhin verboten. Während der Fußball-EM dürfen Kneipen zudem keine Spiele auf Videoschirmen zeigen.

Der strenge Lockdown war Mitte Dezember verhängt worden. Bisher hatte es Lockerungen in zwei Schritten gegeben. Die Zahlen von Neuinfektionen und Aufnahmen in Krankenhäusern sind seit drei Wochen rückläufig. Zur Zeit liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei etwa 129 Infektionen auf 100.000 Einwohner. Etwa 50 Prozent aller Einwohner haben zumindest eine Impfdosis erhalten. Mehr als 15 Prozent sind vollständig geimpft. Die Regierung befürchtet jedoch, dass sich das Impftempo verzögern wird, da der Hersteller Johnson & Johnson Lieferprobleme habe.
(Quelle: FAZ, 28.05.21)


Pandemie trifft Malaysia jetzt hart

Malaysia kämpft seit Wochen gegen seine bisher schwerste Corona-Welle – ohne Erfolg. Seit Tagen melden die Behörden des südostasiatischen Landes Rekordwerte an Neuinfektionen. Am Freitag wurden 8290 neue Fälle bestätigt – so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Der Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, Noor Hisham Abdullah, postete auf Twitter Fotos von völlig entkräfteten Mitarbeitern des Gesundheitssystems. „Diese Bilder sagen mehr als tausend Worte“, schrieb er dazu.

Das 32-Millionen-Einwohner-Land war zunächst glimpflich durch die Pandemie gekommen. Seit Oktober steigen die Zahlen jedoch. Mittlerweile wurden 550.000 Fälle bestätigt, etwa 2500 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 gestorben. Die Impfkampagne geht nur schleppend voran: Bislang erhielt in Malaysia nur etwa jeder 20. eine erste Impfung. Während in Europa vielerorts die Zahlen sinken, kämpfen in Südostasien mehrere Staaten mit Corona-Wellen, darunter Thailand, Vietnam und Kambodscha. (Quelle: TSP, 28.05.21)


Alle 27 EU-Staaten geben grünes Licht für Aufbauhilfen

Die 750 Milliarden Euro schweren Corona-Aufbauhilfen der Europäischen Union sind nach knapp einem Jahr Vorbereitung auf der Zielgeraden. Die EU-Kommission kann nach eigenen Angaben in den nächsten Tagen mit der Aufnahme der Schulden zur Finanzierung des Programms beginnen, nachdem alle 27 EU-Staaten die nötigen Beschlüsse ratifiziert haben. Kommissionschefin Ursula von der Leyen begrüßte dies am Freitag. Sobald die Aufbaupläne der Länder genehmigt sind, kann das erste Geld fließen, voraussichtlich im Juli.

Genau ein Jahr vorher, im Juli 2020, hatten sich die Staats- und Regierungschefs auf das beispiellose Programm geeinigt. Als historisch gilt es deswegen, weil die EU-Kommission erstmals im großen Maßstab für Investitionen Schulden aufnimmt, die gemeinsam über Jahrzehnte bis 2058 getilgt werden müssen. Zudem wird zwischen den EU-Staaten kräftig umverteilt. Während die von der Corona-Pandemie am härtesten getroffenen Staaten Spanien und Italien die größten Summen erwarten, bekommt Deutschland einen relativ kleinen Anteil.

(Quelle: TSP, 28.05.21)


EMA empfiehlt Zulassung für Biontech-Impfstoff ab zwölf Jahren

Die Europäische Arzneimittelagentur gibt den ersten Corona-Impfstoff für Kinder frei: Das Mittel von Biontech kann nun ab zwölf Jahren verabreicht werden. Die Stiko will aber noch nicht uneingeschränkt empfehlen.

Es ist der erste Impfstoff in der EU, der auch für Menschen unter 16 empfohlen wird. „Wir haben Daten, die zeigen, dass die Anwendung bei Kindern sicher ist“, sagte der Ema-Direktor für Impfstrategien, Marco Cavalleri. Der zuständige Expertenausschuss der Ema hatte in einer außerordentlichen Sitzung über den Antrag des deutschen Herstellers Biontech und seines US-Partners Pfizer beraten. Diese hatten Studien vorgelegt, die nach Angaben der Ema die sehr gute Wirksamkeit und gute Verträglichkeit bei 12- bis 15-Jährigen belegen.

Zuvor hatten auch schon die kanadischen und die US-amerikanischen Aufsichtsbehörden den Coronaimpfstoff für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren zugelassen. Die Empfehlung der Ema bedeutet nicht, dass nun automatisch alle Kinder und Jugendlichen bei den Impfungen in Deutschland priorisiert werden. Vielmehr rät die Ständige Impfkommission (Stiko) zur Geduld: Es müssten erst noch weitere Daten geprüft werden, bevor das Gremium die Kinderimpfung uneingeschränkt empfehlen wolle, hieß es. Die Politik hingegen prescht teilweise vor, viele Länder wollen Schulkindern noch vor den Sommerferien ein Impfangebot machen. Der Überblick:

Der EMA lagen für ihre Entscheidung Daten vor, wonach der Biontech-Impfstoff auch Kinder zwischen 12 und 15 Jahren sicher vor einer CoViD-19-Erkrankung schützt. In einer aktuellen Studie trat demnach bei mehr als 1000 geimpften Kindern und Jugendlichen kein Covid-19-Fall auf. In der etwa gleich großen, ungeimpften Kontrollgruppe waren es 16. Nach der Impfung sei es überwiegend allenfalls zu leichten Impfreaktionen wie Müdigkeit oder Kopfschmerzen gekommen, schreiben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im New England Journal of Medicine.

Die Forschenden hatten Daten von insgesamt 2.260 Kindern zwischen 12 und 15 Jahren ausgewertet. Diese hatten im Abstand von 21 Tagen zwei Dosen des Impfstoffs (.1131 Kinder) oder Placebo-Spritzen mit Kochsalzlösung (1.129 Kinder) erhalten.

Die Wirksamkeit einer zweifachen Impfung lag den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zufolge bei 100 Prozent, da es in der Impfgruppe im Vergleich zur Placebogruppe keinen Covid-19-Fall gegeben habe. Abgesehen davon zeigten auch Labortests, dass die Impfung eine stabile Immunantwort erzeugte, sie war sogar besser als in der Gruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 16 und 25 Jahren. Wie in anderen Altersgruppen seien die Impfreaktionen, wenn sie auftraten, mild bis moderat gewesen.

In Deutschland polarisieren die Kinderimpfungen: Während etwa Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) dafür plädiert, allen Kindern und Jugendlichen bis Ende August ein Impfangebot zu machen, spricht sich der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach gegen eine vorrangige Impfung dieser Altersgruppe aus. Die einen Eltern wollen ihre Kinder so schnell wie möglich impfen lassen, die anderen sind skeptisch.

Bund und Länder haben sich beim Impfgipfel am Donnerstag darauf verständigt, dass sich Kinder und Jugendliche ab zwöf Jahren in Deutschland ab 7. Juni impfen lassen können, falls die EU-Behörde grünes Licht gibt.

Die jeweiligen Argumente liegen auf der Hand. Schulschließungen und Homeschooling haben nicht nur einen negativen Effekt auf den Lernfortschritt der Kinder und Jugendlichen, sie belasten auch deren Sozialverhalten, führen zu psychologischen Folgen und bedeuten eine enorme Belastung für die Eltern. Würde man zumindest die älteren Schulkinder immunisieren, könnte nach den Sommerferien Präsenzunterricht stattfinden – ohne dass man befürchten müsste, damit die Pandemie wieder anzutreiben.

Auf der anderen Seite steht mit der Zulassung für Kinder nicht automatisch mehr Impfstoff zur Verfügung. Und noch immer sind die vulnerablen Bevölkerungsgruppen nicht vollständig immunisiert. Die Stiko hat angedeutet, dass sie eine Impfung womöglich für vorerkrankte Kinder empfehlen könnte, da diese damit zu einer Risikogruppe für schwere Covid-19-Verläufe gehören würden. Für eine generelle Empfehlung der Impfung für Kinder sei die Datenlage jedoch noch zu dünn, hieß es.

Die Stiko ist ein unabhängiges Gremium, dessen Entscheidungen hauptsächlich auf wissenschaftlicher Evidenz beruhen. Infolge der Debatte über Impfungen von Kindern und Jugendlichen pocht sie nun auf die Anwendung von medizinischen und nicht von politischen Kriterien. Der Kommissionsvorsitzende Thomas Mertens warnte in der »Rheinischen Post«, dass die Diskussion auch vom Wahlkampf überlagert werde. »Es gehen zu viele Argumente durcheinander, die nicht zusammengehören, und natürlich steht auch der Wahltag vor der Tür«, sagte Mertens.

Er erhoffe sich für die Debatte „Abkühlung und rationales Denken“, sagte der Kommissionsvorsitzende. Er lehnte es auch erneut ab, den Impfstatus von Schülerinnen und Schülern mit der Frage der Rückkehr zum vollen Präsenzunterricht an den Schulen zu verknüpfen. „Wenn die gesunden Kinder die Impfung nicht zu ihrem Schutz benötigen, ist die Verknüpfung falsch“, sagte er.

Am Dienstag gab das US-Unternehmen Moderna bekannt, dass seine Vakzine sich in einer Studie an mehr als 3700 Kindern zwischen 12 und 17 Jahren zu 100 Prozent wirksam gezeigt habe; im Juni will es die Zulassung beantragen. Die Biontech-Vakzine wird auch schon an kleineren Kindern unter zwölf Jahren getestet, dem Vernehmen nach mit ermutigenden Ergebnissen.

Neben Biontech/Pfizer und Moderna lassen auch AstraZeneca und Johnson & Johnson ihre Vakzinen bei Kindern und Jugendlichen testen. AstraZeneca musste eine Studie an Kindern allerdings im April wegen aufgetretener Nebenwirkungen unterbrechen. (Quelle: SPIEGEL, 28.05.21)


Neue Mutation im Westen Frankreichs aufgetreten

Im Westen Frankreichs ist ein weiteres Cluster einer sehr seltenen Coronavirus-Variante aufgetreten. Bis Donnerstag seien 37 Infektionen mit der Variante nachgewiesen worden, der Großteil in der Gemeinde Niort, teilten die französischen Behörden am Freitag mit. Es handelt sich um dieselbe Virus-Variante, die vergangene Woche bereits gehäuft in einem Viertel von Bordeaux nachgewiesen worden war. Eine Verbindung zwischen den beiden Clustern konnte bislang nicht nachgewiesen werden.

Der als VOC 20I/484Q bezeichnete Stamm ist mit der britischen Variante des Coronavirus verwandt, weist aber eine zusätzliche Mutation (E484Q) auf. In den kommenden beiden Wochen soll nun in Niort und La Gâtine verstärkt auf das Coronavirus getestet werden. Kommende Woche sollen zudem 2700 zusätzliche Corona-Impfdosen von Pfizer/Biontech und 1500 zusätzliche Dosen von Moderna in Niort eintreffen.

Die Variante VOC 20I/484Q wird von den französischen Behörden als „besorgniserregend“ eingestuft. Nachdem vergangene Woche rund 50 Menschen im Viertel Bacalan in Bordeaux positiv auf die seltene Variante getestet worden waren, hatten die Behörden angekündigt, die Impfkampagne in dem Stadtteil deutlich zu beschleunigen. (Quelle: FAZ, 28.05.1)


Hälfte der Klubbesitzer rechnet mit einem Jahr bis zur Normalität

Viele Besitzer von Musikklubs in Deutschland blicken optimistisch in die Zukunft. Knapp die Hälfte von ihnen rechnet damit, in zwölf Monaten oder weniger das Umsatzniveau von vor der Coronakrise zu erreichen, wie aus einer am Freitag veröffentlichten Studie der Initiative Musik hervorgeht. Weitere rund 20 Prozent rechnen mit 13 bis 18 Monaten. 2,6 Prozent glauben, es werde nie mehr wie vor der Pandemie.

Die von der Bundesregierung finanzierte Studie erfasste erstmals die Musikklubszene in Deutschland. Demnach gab es im Vor-Corona-Jahr 2019 insgesamt 2.000 Musikspielstätten, die bis zu 2.000 Gäste empfangen konnten. 50 Millionen Menschen besuchten jährlich die Liveveranstaltungen der Spielstätten. Die höchste Dichte an Musikklubs gab es in den Metropolen Berlin, Hamburg, Köln und München – das ländliche Gebiet war jedoch ebenfalls gut aufgestellt. Konkrete Zahlen, wie viele Klubs durch Corona verschwanden, lagen nicht vor. (Quelle: TSP, 28.05.21)


Reisebeschränkungen für Niederlande und Polen entschärft

Wegen sinkender Infektionszahlen entschärft die Bundesregierung die Einreisebeschränkungen für mehrere weitere EU-Länder. Die Niederlande und Zypern werden am Sonntag vom Hochinzidenz- zum Risikogebiet heruntergestuft, wie das Robert-Koch-Institut am Freitag in Berlin bekannt gab. Damit wird die generelle Quarantänepflicht für Einreisende aus diesen Ländern aufgehoben. Durch einen negativen Corona-Test bei Einreise kann man dann zehn Tage Isolation umgehen.

Drei weitere Mitgliedsstaaten der Europäischen Union werden ganz von der Liste der Risikogebiete gestrichen: Polen, Ungarn und Bulgarien, ebenso wie Liechtenstein und Monaco. Auch einzelne spanische Regionen fallen aus der Liste. Konkrete Auswirkungen hat das für Reisende, die auf dem Landweg nach Deutschland kommen. Sie sind dann auch von der Testpflicht nach Einreise befreit. Flugreisende aus diesen Ländern müssen dagegen weiter einen negativen Corona-Test vorweisen können.

Als Hochinzidenzgebiete werden in der Regel Länder eingestuft, in denen die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche (Sieben-Tage-Inzidenz) über 200 liegt. Als Risikogebiete gelten Länder mit einer Inzidenz über 50. Die Dominikanische Republik in der Karibik gehört nun wieder zu diesen Gebieten. Der afrikanische Inselstaat São Tomé und Príncipe wurde dagegen ganz von der Risikoliste gestrichen.

Mit den neuen Einstufungen sinkt die Zahl der weltweit als Hochinzidenzgebiete eingestuften Länder von 30 auf 28. Die Zahl der Risikogebiete liegt allerdings weiterhin weit über 100. In die höchste Risikokategorie der Virusvariantengebiete mit besonders strikten Reisebeschränkungen fallen Großbritannien sowie elf Länder in Asien, Afrika und Lateinamerika. (Quelle: TSP, 28.05.21)


Intensivimediziner warnen vor verfrühter Entwarnung

Intensivmediziner haben sich vor dem Hintergrund sinkender Infektionszahlen gegen eine verfrühte Entwarnung in der Corona-Pandemie gewandt. „Wir behandeln noch immer mehr als 3000 Patienten mit einer Covid-19-Erkrankung auf den Intensivstationen“, sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, der „Passauer Neuen Presse“. Dies sei mehr als „in der Spitze der ersten Welle“ im Frühjahr 2020.

Zugleich gebe es nach wie vor kein wirksames Medikament gegen Corona-Erkrankungen, sagte Marx weiter. „Ich befürchte, es wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen, bevor wir Covid-19 gezielt medikamentös behandeln können“, beurteilte er die Aussichten hierfür skeptisch. Wie lange die Medikamenten-Entwicklung gegen Viren dauern könne, sehe man an der HIV-Erkrankung. Daher werde es auch bei sinkenden Infektionszahlen weiterhin „immer (Quelle: TSP, 28.05.21)


Spahn verspricht Südafrika Hilfe

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat Südafrika deutsche Unterstützung bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie zugesichert. Zum Auftakt eines zweitägigen Besuchs versprach der CDU-Politiker am Freitag in Johannesburg weitere Hilfe der Bundesregierung beim Aufbau der Produktion von Impfstoffen gegen das Virus. Südafrikas Gesundheitsminister Zweli Mkhize informierte über den aktuellen Stand der Pandemie in dem 59-Millionen-Einwohner-Land.

Spahn sagte, der Aufbau einer solchen Produktion brauche einen guten Technologietransfer. „Eine freiwillige Kooperation aus Überzeugung ist immer effektiver als eine erzwungene“, fügte der Minister mit Blick auf Debatten über eine Aufweichung des Patentschutzes hinzu. Deutsche Impfstoffentwickler wollten mit anderen Herstellern in der Welt kooperieren. „Wir möchten Sie dabei unterstützen“, sagte Spahn.

Bei dem Treffen im Institut für übertragbare Krankheiten (NICD) in Johannesburg führte ein Rundgang auch zu einem von Deutschland finanzierten Analysegerät für PCR-Tests. In der Hauptstadt Pretoria will Spahn eine Initiative auf den Weg bringen, mit der Deutschland und Frankreich ihre Unterstützung für den Aufbau einer Corona-Impfstoffproduktion in Afrika unterstreichen wollen. Dazu wird auch der französische Präsident Emmanuel Macron erwartet.

Hintergrund des Besuchs sind auch Ankündigungen der EU, Herstellung und Zugang zu Impfstoffen in Afrika zu fördern. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte vergangene Woche angekündigt, dass die EU mit einer Milliarde Euro den Bau von Standorten unterstützen werde.

Nach Angaben der amerikanischen Johns-Hopkins-Universität gab es in Südafrika bisher 56.077 Covid-19-Tote und rund 1,65 Millionen bestätigte Infektionen. Pro Millionen Einwohner sind dies 971 Verstorbene und 28.480 positive Tests (Deutschland: 1063/44.303). Es wird bei den Fallzahlen in Südafrika aber eine höhere Dunkelziffer vermutet. Daten des Tagesspiegel zufolge liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei 36. (Foto: CC s. Archiv v. 21.10.20; Quelle: TSP, 28.05.21)


Österreich lässt öffnen

Österreich schafft vom 1. Juli an alle Obergrenzen für die Besucherzahl bei Veranstaltungen im Freien und in Gebäuden ab. Einzige Voraussetzung sei dann, dass die Besucher getestet, genesen oder geimpft seien, kündigte Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) am Freitag in Wien an. Das komme nicht zuletzt der Kultur und dem Sport zugute.

Grundlage für alle anstehenden Lockerungen sei die insgesamt sehr erfreuliche Entwicklung sowohl bei der Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus wie auch bei der immer geringeren Belegung der Kliniken mit Corona-Patienten, sagte Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP). Als weiterer Schritt werde der Platzbedarf für Kunden im Handel bereits vom 10. Juni an von 20 auf 10 Quadratmeter halbiert. Die Sperrstunde werde von 22.00 Uhr auf Mitternacht verlegt, hieß es. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Österreich liegt aktuell bei etwa 40. (Quelle: FAZ, 28.05.21)


Ab 7. Juni: Betriebsärzte impfen

Beschäftigte können sich in tausenden deutschen Betrieben vom 7. Juni an gegen Corona impfen lassen. Mehr als 6000 Betriebsärzte hätten eine Bestellung abgegeben, teilte eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums am Freitag in Berlin mit. Sie erhalten demnach zum Start in der Woche vom 7. Juni 702.000 Dosen des Impfstoffs von BioNTech/Pfizer. Jeder Betriebsarzt solle in dieser Woche eine zugesicherte Mindestmenge von 102 Dosen erhalten. „Geimpft werden kann flächendeckend – in den großen Betrieben ebenso wie in kleinen und mittleren“, sagte die Sprecherin. Jeder Betriebsarzt habe die Möglichkeit, eine Bestellung aufzugeben.

Im kommenden Monat werden in Deutschland voraussichtlich mehr als 31 Millionen Corona-Impfdosen ausgeliefert. Das geht aus Unterlagen des Bundesgesundheitsministeriums für die Länder zum Impfgipfel am Donnerstag hervor. Von den ursprünglich für das gesamte zweite Quartal 80 Millionen zugesagten Impfdosen wurden demnach 31 Millionen geliefert.

65.000 niedergelassene Ärzte beteiligen sich aktuell an der Impfkampagne, wie das Ministerium weiter aufführt. In den sieben Wochen, seitdem auch die Praxen impfen, seien dort 12,6 Millionen Dosen gespritzt worden. Neben Betriebsärzten sollen vom 7. Juni an auch niedergelassene Privatärzte routinemäßig impfen. (Quelle: FAZ, 28.05.21)


Heil will höhere Pflegelöhne

Im Streit um höhere Pflegelöhne hat Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) Tempo in der Koalition angemahnt. „Ich erwarte, dass wir gemeinsam in der Koalition da zu Lösungen kommen – und zwar noch in dieser Legislaturperiode“, sagte Heil der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Dafür haben wir noch zwei Sitzungswochen des Deutschen Bundestages. Die Zeit wird knapp, aber es muss kommen.“ Danach folgen die parlamentarische Sommerpause, der Bundestagswahlkampf und das Ende der Legislaturperiode.

Angesichts des Pflegenotstands in Deutschland verhandeln Heils Arbeitsministerium und das Gesundheitsressort von Jens Spahn (CDU) seit Wochen über höhere Löhne. Spahn hatte gesagt, er sei „sehr zuversichtlich“, dass es vor dem Sommer einen Kompromiss gebe, der tariflichen oder tarifähnlichen Lohn sicherstelle.

Heil betonte: „Ich möchte nicht, dass wir unter Tarif ortsüblichen Tarif auf dem niedrigsten Niveau verstehen, sondern dass vor allen Dingen Flächentarifverträge ins Spiel kommen.“ Spahn habe ortsübliche Löhne refinanzieren wollen. „Es kommt sehr aufs Detail an, wir dürfen nicht zulassen, dass das am Ende des Tages eine Tarifbremse wird“, sagte Heil. Pflegekräfte dürften auch nicht gegen pflegebedürftige Menschen ausgespielt werden. Spahn hatte gesagt, eine bessere Bezahlung dürfe nicht auf Kosten der Pflegebedürftigen gehen und zu steigenden Eigenanteilen führen.

„Die Bundesregierung steht im Wort gegenüber den Beschäftigten“, sagte Heil. „Wir haben alle erlebt, dass Klatschen alleine nicht reicht.“ (Foto: CC s. Archiv v. 14.5.21; Quelle: FAZ, 28.05.21)


Ärztepräsident warnt vor „Frustwelle“ bei Patienten

Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat vor wachsendem politischen und gesellschaftlichen Druck auf Eltern gewarnt, ihre Kinder impfen zu lassen. „Die Datenlage zu Risiken und Nutzen einer möglichen Corona-Impfung bei Kindern und Jugendlichen ist derzeit noch so unzureichend, dass man keine Empfehlung abgeben kann“, sagte Reinhardt der „Rheinischen Post“. Deshalb sei es richtig, dass die Ständige Impfkommission die Gefährdung der Kinder durch Sars-Cov-2 mit Bedacht analysiere. Angesichts der Vereinbarung von Bund und Ländern, dass sich ab 7. Juni mit dem Wegfall der Priorisierung auch Kinder ab zwölf Jahren um einen Impftermin bemühen können, verwies der Ärztepräsident auf die nach wie vor unzureichenden Impfstoff-Kapazitäten in den Praxen. Das Praxispersonal müsse deshalb viel Zeit für diejenigen Patienten aufwenden, „die bei den Impfungen noch nicht zum Zuge kommen und deshalb frustriert sind“. „Diese Frustwelle darf sich keinesfalls fortsetzen oder gar verstärken“, warnte Reinhardt. Die Bundesländer sollten deshalb dringend zusätzliche Angebote für Kinder und Jugendliche auch in den Impfzentren schaffen. (Quelle: NDR, 28.05.21)


Jugendexpertin fordert beim Impfen Vorrang für junge Menschen

Die Jugendforscherin Gunda Voigts hat sich für Corona-Impfungen für junge Menschen ausgesprochen. „Meine klare Forderung dazu lautet: Jetzt sind die 16- bis 27-Jährigen und wenn möglich auch die ab Zwölfjährigen dran“, sagte Voigts, die auch Mitglied der Kinder- und Jugendkommission Niedersachsen ist, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Statt der Aufhebung der Priorisierung würde sie sich wünschen, dass junge Menschen geimpft werden, damit sie wieder Hobbys nachgehen und sich mit ihren Freunden treffen könnten: „Junge Menschen brauchen ihre Freiräume zurück, um gesund aufwachsen zu können.“ Die Professorin der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg betonte, dass sie bei ihrer eigenen Impfung gern einem jungen Menschen den Vortritt gelassen hätte. Voigts nannte zudem die Schließung der Schulen während der Pandemie einen Fehler. (Quelle: NDR, 28.05.21)


B.1.617.2: Gefahr von Virusvariante aus Indien noch nicht gebannt

Trotz der Entspannung der Corona-Lage ist die Gefahr der in Indien entdeckten Variante des Coronavirus aus Sicht des Krisenstabs der Landesregierung in Niedersachsen noch nicht gebannt. Wie der Chef des Krisenstabs, Heiger Scholz, heute in Hannover sagte, stiegen die Infektionszahlen in Großbritannien, wo die Variante verstärkt auftritt, seit Donnerstag wieder an. Die Frage sei, ob die indische Variante die sinkende Kurve der Neuinfektionen gefährden könne. „Das scheint der Fall zu sein.“ Insofern werde auf den aktuellen Stufenplan 2.0 mit Lockerungen der Corona-Beschränkungen wohl ein Stufenplan 3.0 folgen, der auch mögliche Auswirkungen der indischen Variante in den Blick nehme, sagte Scholz im Gesundheitsausschuss des Landtags. (Quelle: NDR, 28.05.21)


Grafschafter Zahlen

Der Landkreis Grafschaft Bentheim meldet am Freitag neun Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Die Gesamtzahl der Fälle seit Beginn der Pandemie liegt damit bei 5270. Am Freitag gelten demgegenüber 5068 Grafschafter als genesen (Donnerstag: 5044). Der Inzidenzwert nach Angaben des Robert-Koch Instituts beträgt in der Grafschaft 26,2, am Vortag lag der Wert noch bei 29,9. Dem Landkreis sind weiterhin 121 Todesfälle in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung bekannt. In Quarantäne befinden sich am Freitag 211 Personen (Donnerstag: 213).
81 aktuelle Coronafälle, 37 (+5) davpn in Nordhorn, sind der Kreisverwaltung am Freitag bekannt. (Quelle: GN, 28.05.21)


Niedersachsen: Städte- und Gemeindebund fürchtet um Freibadsaison

Die Freibadsaison in Niedersachsen dürfte nach Einschätzung des Städte- und Gemeindebundes angesichts der neuen Corona-Verordnung ins Wasser fallen. Die vorgesehene Testpflicht und der entsprechende Personal-Mehrbedarf für die Kontrollen führten dazu, „dass der Freibadbetrieb wirtschaftlich in keinster Weise mehr zu vertreten ist“, sagte Marco Trips, Präsident des niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes, zum Entwurf der neuen Verordnung. Die Landesregierung verkenne, dass es in der Fläche immer noch keine ausreichenden Testangebote gebe, spontane Freibadbesuche seien so ausgeschlossen. Im vergangenen Jahr hätten die Freibäder mit Hygienekonzepten unter Beweis gestellt, „dass eine Freibadsaison auch in einer pandemischen Lage möglich ist“, betonte Trips. Die vorgesehen Regelungen seien „praktisch nicht durchführbar und absolut benutzerunfreundlich“. (Quelle: NDR, 28.05.21)


Braun: Keine breitflächige Impfung von Kindern ab Juni

Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) ist nach dem Impfgipfel der Erwartung entgegengetreten, dass Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren bereits ab Juni breitflächig gegen Corona geimpft werden können. Die Tatsache, dass ab dem 7. Juni die Priorisierung aufgehoben werde, heiße nicht, dass sich ab dem 8. Juni die Hälfte der Bevölkerung impfen lassen könne, sagte Braun im ARD-„Morgenmagazin“. „Unser Ziel ist, dass im Sommer jeder ein Impfangebot erhält, da nehmen wir die Zwölf-Plus-Jährigen mit rein“, bekräftigte Braun. „Mitte September wollen wir durch sein, dass alle geimpft sind“, und zwar „unter Einschluss dieser Jugendlichen“. Dies sei realistisch. Ein bundesweites besonders Impfprogramm werde es für Kinder ab zwölf Jahren nicht geben, ergänzte der Kanzleramtsminister. Es sei aber „nicht ausgeschlossen“, dass einzelne Länder dies machten. „Ich würde aber nicht sagen, für einen sicheren Schulbetrieb musst Du dich unbedingt impfen lassen“, sagte Braun. „Das geht zu weit, das ist eine individuelle Entscheidung.“(Quelle: NDR, 28.05.21)


Leonhardt: Kinderimpfungen schaffen Konkurrenz

Die Hamburger Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard ist skeptisch, dass Kinder und Jugendliche in der Hansestadt bald einen Impftermin bekommen. Die SPD-Politikerin sagte auf NDR Info, es gebe noch immer die gleiche Menge Impfstoff, in Hamburg noch immer viel zu wenig. Es seien nicht annähernd die Prioritätsgruppen versorgt. Wenn jetzt noch eine Gruppe dazu komme, schaffe das unnötig Konkurrenz. Bund und Länder hatten gestern beschlossen, dass sich ab 7. Juni auch Über-12-Jährige um einen Impftermin bemühen können. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA will heute über die Zulassung des Corona-Impfstoffs von Biontech/Pfizer für diese Altersgruppe entscheiden.

Nach Angaben von Leonhard sind für Hamburg angesichts rückläufiger Corona-Zahlen weitere Öffnungsschritte auch bei Kitas geplant. „Wir wollen auch im Sport mehr möglich machen – draußen und drinnen, jetzt auch mehr für Erwachsene und größere Gruppen für Kinder“, sagte Leonhard. Der Hamburger Senat will heute über weitere Lockerungen entscheiden. Die Öffnung von Hotels und Ferienwohnungen soll ebenfalls besprochen werden. (Quelle: NDR, 28.05.21)


Lokale InzidenzenDaut

Lingen: 21,9 (gestern 23,8)
Meppen: 36,8 (28,3)
Papenburg: 53,0 (50,3)


Niedersachsen-Zahlen

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat 424 Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Niedersachsen gemeldet (Vortag: 434 / Vorwoche: 708). Die Sieben-Tage-Inzidenz im Landesdurchschnitt sinkt weiter auf 25,6 Fälle je 100.000 Einwohner (Vortag: 27,9 / Vorwoche: 47,1). Landesweit wurden laut RKI innerhalb eines Tages 14 weitere Todesfälle registriert. Die Gesamtzahl der Menschen, die in Niedersachsen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben sind, steigt damit auf 5.598. Seit dem Beginn der Pandemie wurden in Niedersachsen 257.191 Infektionen mit dem Coronavirus nachgewiesen. (Quelle: NDR, 28.05.21)


Rheda-Wiedenbrück: Corona-Ausbruch bei Daut

Die Stadt Rheda-Wiedenbrück hat den Fleischbetrieb Daut wegen des Corona-Ausbruchs geschlossen. Die Betriebschließung ist erstmal bis Montag angeordnet. Während die Inzidenz im Kreis Gütersloh am Donnerstag bei 69,9 gelegen hat, betrug sie in Rheda-Wiedenbrück 207,6. Die Stadt hat jetzt eine Stellungnahme zum Corona-Ausbruch bei Daut und der hohen Sieben-Tage-Inzidenz herausgegeben.

Aus Sicht der Stadt Rheda-Wiedenbrück spielt die Arbeitsmigration eine große Rolle bei den hohen Inzidenzwerten in den letzten Monaten. Dazu gehört auch die Lebens-, Wohn- und Arbeitssituation. Nach Ansicht der Stadt gehen die Betroffenen aber auch unbekümmerter mit einer Covid-Infektion um. Das gilt aber ausdrücklich nicht für Tönnies, so die Stadt Rheda-Wiedenbrück. Der Corona-Ausbruch bei der Paul Daut GmbH & Co KG drückt schon seit Tagen die Sieben-Tage-Inzidenz im ganzen Kreis Gütersloh nach oben. (Quelle: Radio Gütersloh, 28.05.21)

Update:
Am Freitag (29.05.21) ist die 7-Tage-Inzidenz in Rhda-Wiedenbrück auf 236,2 gestiegen.


Überblick am Morgen

  • Indien meldete am Freitag 186.364 neue Coronavirus-Infektionen in den letzten 24 Stunden, was den niedrigsten täglichen Anstieg seit dem 14. April darstellt, während die Todesfälle um 3.660 stiegen. Die Zahl der Infektionen in der südasiatischen Nation liegt jetzt bei 27,56 Millionen, die Zahl der Todesopfer bei 318.895 – so die Daten des Gesundheitsministeriums.
  • Aktuell wird erwartet, dass Japan die Notfallmaßnahmen für Coronaviren in Tokio und mehreren anderen Regionen nach Angaben von Beamten um etwa drei Wochen verlängert, da das Land weniger als zwei Monate vor den Olympischen Spielen Schwierigkeiten hat, seine vierte Infektionswelle einzudämmen.
  • Argentinien meldete am Donnerstag die Rekordzahl von 41.080 neuen Covid-19-Fällen an einem Tag und steckt mitten in der zweiten Infektionswelle, die das Land zu einem der am stärksten betroffenen Länder auf der Welt gemacht hat und das lokale Gesundheitssystem an seine Grenzen bringtt.
  • Afrika benötigt innerhalb von sechs Wochen mindestens 20 Millionen Dosen des Oxford/AstraZeneca-Impfstoffs, wenn diejenigen, die ihren ersten Schuss erhalten haben, den zweiten rechtzeitig erhalten sollen, teilte die WHO am Donnerstag mit.
  • Es wird angenommen, dass inzwischen bis zu drei Viertel der neuen Fälle von Covid in Großbritannien durch die erstmals in Indien entdeckte Variante verursacht werden, da sich die gemeldete Zahl auf fast 7.000 mehr als verdoppelt hat, sagte der Gesundheitsminister Hancock am Donnerstag.
  • Die USA forderten am Donnerstag die Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf, noch einmal die Ursprünge des Coronavirus zu untersuchen, wobei unabhängige Experten uneingeschränkten Zugang zu Originaldaten und -proben in China erhalten müssten. Der US-Geheimdienst räumte derweil ein, dass seine Agenturen zwei Theorien über den Ursprung von Covid-19 hatten, wobei ein Element einen möglichen Laborunfall als Quelle der Pandemie umfasste. US-Präsident Joe Biden sagte, er werde wahrscheinlich einen Bericht veröffentlichen, in dem die Ergebnisse der US-Geheimdienste zu den Ursprüngen von Covid-19 vollständig beschrieben werden.
  • Schweden wird seinen Plan fortsetzen, ab dem 1. Juni einige seiner Covid-Beschränkungen ​​zu lockern, sagte Premierminister Stefan Lofven.
  • Deutschland plant, bis Ende August genügend Covid-Impfstoffdosen zur Verfügung zu stellen, um allen Kindern ab 12 Jahren einen ersten Schuss anzubieten, wie ein Entwurf eines Dokuments des Gesundheitsministeriums zeigt. (Quelle: The Guardian, 28.05.21)

Deutschland-Zahlen

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 7380 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Freitagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.26 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 8769 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Freitagmorgen mit bundesweit 39,8 an (Vortag: 41; Vorwoche: 67). An Feiertagen wie vergangene Woche am Pfingstmontag suchen weniger Menschen einen Arzt auf, wodurch auch weniger Proben genommen werden und es weniger Laboruntersuchungen gibt. Daher werden weniger Neuinfektionen gemeldet.

Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 192 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 226 Tote gewesen. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 88.187 angegeben.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Donnerstagabend bei 0,70 (Vortag: 0,71). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 70 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen. (Quelle: RKI, 28.05.21)


Rückschlag für Corona-Impfung von Schülern: Weil enttäuscht

Die geplanten Impfungen für Schüler ab zwölf Jahren sind in Niedersachsen weiter mit einem Fragezeichen behaftet. Der Grund: Zusätzlichen Impfstoff für diese Altersgruppe wird es nicht geben.

„Das ist eine Enttäuschung, die auf Länderseite überall vorhanden ist“, sagte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) am Donnerstag nach dem Impfgipfel der Länderchefs mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Der Bund habe die in Aussicht gestellten extra Lieferungen wieder zurückgenommen. Warum sei nicht so richtig klar geworden, betonte der Ministerpräsident. „Insgesamt war das jetzt kein Höhepunkt in der Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern.“

Was das für die geplante Impfungen der niedersächsischen Schülerinnen und Schüler bedeutet, ist noch unklar. „Wir werden jetzt innerhalb der Landesregierung besprechen, wie es auf Basis der neuen Grundlage weitergeht“, sagte Weil. Es müsse unter anderem geklärt werden, ob es wie ursprünglich geplant Sonderaktionen gibt oder ob sich die insgesamt rund 450.000 Kinder und Jugendlichen auch auf der Warteliste anmelden müssen. Diese würde sich dann nach dem Wegfall der Priorisierung am 7. Juni dann weiter verlängern. „Wir müssen schauen, wie wir damit umgehen“, so Weil.

Weil sagte, er gehe davon aus, dass die europäische Arzneimittelbehörde (EMA) den Impfstoff von Biontech/Pfizer für die Altersgruppe ab zwölf Jahren am Freitag zulassen werde. Die in den nächsten Tage erwartete Stellungnahme der Ständigen Impfkommission (Stiko) sei dagegen rechtlich nicht bindend, betonte der Ministerpräsident. Allerdings habe sie gerade bei den Ärzten einen hohen Stellenwert. Nach Weils Einschätzung wird die Stiko eine Impfung für die Altersgruppe der 12- bis 16-Jährigen nur eingeschränkt empfehlen. Der Ministerpräsident kritisierte die unterschiedlichen Einschätzungen von EMA und Stiko. „Das löst Verwirrung, Fragezeichen und Verunsicherung aus“, sagte er. „Ich würde mir ein klareres Verfahren wünschen.“

Niedersachsen hatte erst am Dienstag ein Konzept zum möglichen flächendeckenden Impfen aller Schüler ab zwölf Jahren gegen Covid-19 vorgelegt. Dabei wurden bereits konkrete Termine für die Erst- und Zweitimpfungen vor beziehunsgsweise am Ende der Sommerferien genannt. Mit Aktionen in Schulen, kommunalen Gebäuden oder in den Impfzentren könnten demnach alle Schülerinnen und Schüler ein Angebot zur Immunisierung erhalten, hatte Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) angekündigt. (Quelle: NDR, 27.05.21)


Impf-Programm Covax fehlen viele Millionen Dosen Corona-Impfstoff

Für die dringend nötigen Corona-Impfkampagnen in ärmeren Ländern fehlen dem Impfprogramm Covax zufolge bis Ende Juni 190 Millionen Impfdosen. Das von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mitgegründete Programm appellierte am Donnerstag an reiche Länder, mehr Impfdosen zu spenden. „Wenn wir gegen den derzeitigen akuten Mangel nichts tun, können die Folgen katastrophal sein“, warnte Covax. Das Programm wurde 2020 gegründet, um allen Ländern der Welt zügig Zugang zu Corona-Impfstoffen zu verschaffen.

Die USA und europäische Länder, darunter Deutschland, hätten zusammen 180 Millionen Dosen versprochen, aber das reiche nicht. Die reichen Länder müssten nach einer Analyse der Stiftung von Bill und Melinda Gates in der Lage sein, bis Ende des Jahres zusammen eine Milliarde Dosen zur Verfügung zu stellen, so Covax. Sie hätten dann immer noch genügend Impfstoff, um 80 Prozent ihrer Bevölkerung zu impfen.

Außerdem fehlen Covax noch zwei Milliarden Dollar (rund 1,7 Milliarden Euro) für weitere Impfstoffkäufe. Das Geld müsse bis Anfang Juni eingehen, um weitere Bestellungen aufgeben zu können.

Covax wollte bis Ende des Jahres 1,8 Milliarden Impfdosen an ärmere Länder ausliefern. Ein großer Teil war bei indischen Herstellern bestellt worden. Die indische Regierung hat Lieferungen ins Ausland wegen eigener hoher Infektionszahlen aber weitgehend gestoppt. Deshalb konnte Covax bis Ende Mai erst rund 70 Millionen Impfdosen in 126 Länder liefern. In der zweiten Jahreshälfte würden größere Mengen Impfstoff von Herstellern außerhalb Indiens erwartet, aber so lange könnten viele Länder nicht warten. Die WHO warnt davor, dass dort, wo das Virus ungebremst grassiert, neue Varianten entstehen können, vor denen die heutigen Impfstoffe im schlimmsten Fall nicht schützen. (Quelle: TSP, 27.05.21)


Offenbar größerer Corona-Ausbruch bei Deutscher Bahn in Fulda

An einem Standort der Deutschen Bahn in Fulda hat es einem Medienbericht zufolge einen größeren Corona-Ausbruch gegeben. Wie „Buzzfeed News“ am Donnerstag berichtete, wurden mehr als 60 der rund 600 Mitarbeiter positiv getestet. Der Ausbruch soll sich in den vergangenen 14 Tagen in einem Werk zur Fahrzeuginstandhaltung ereignet haben. Dort werden demnach vor allem Bremsteile repariert.

Die Deutsche Bahn bestätigte gegenüber „Buzzfeed News“, dass „ein Anstieg von positiv getesteten Mitarbeitenden schnell aufgefallen sei“. Die Mitarbeiter seien daher täglich auf das Coronavirus getestet worden, „weshalb äußerst rasch die betroffenen Mitarbeitenden identifiziert und direkt in häusliche Isolation geschickt wurden“. Mehr als die Hälfte der Infizierten sei mittlerweile wieder genesen.

Der Landkreis Fulda erklärte dem Bericht zufolge, dass es in den vergangenen Wochen in vier Unternehmen höhere Corona-Fallzahlen gegeben habe. In drei der vier Unternehmen habe sich die Lage wieder beruhigt. Die Hygienemaßnahmen seien bei allen Unternehmen „im Wesentlichen sehr gut“ gewesen. Zu Infektionen sei es vor allem in den Pausen oder durch Fahrgemeinschaften gekommen, erklärte die Pressestelle des Gesundheitsamtes. (Quelle: TSP, 27.05.21)


Auch Kinder sollen ab 7. Juni einen Impftermin bekommen können

Kanzlerin Angela Merkel bekräftigt nach dem Impfgipfel mit den Ländern, dass jedem Deutschen bis Ende des Sommers ein Impfangebot gemacht werden könne. Dies schließe auch die 12- bis 15-Jährigen ein. Diese Altersgruppe könne sich mit Aufhebung der Impfpriorisierung ab 7. Juni dann ebenfalls um einen Impftermin bemühen, vorausgesetzt die Europäische Arzneimittelbehörde EMA lasse den Impfstoff von Biontech/Pfizer für Jüngere zu. Impfstoff solle aber nicht explizit für Kinder zurückgelegt werden, betonte Merkel.

Die Entscheidung der EMA wird für Freitag erwartet. Der Impfstoff ist bislang für Menschen ab 16 Jahren freigegeben.

Merkel sagte zu, dass es für Kinder mit Vorerkrankungen eine ähnliche Priorisierung wie bei Erwachsenen mit Vorerkrankungen gebe werde. Eine Impfflicht für Kinder werde es aber nicht geben: „Schule hängt nicht von der Frage des Geimpftseins ab.“ (Quelle: TSP, 27.05.21)


Griechischer Ministerpräsident geht von fast normalem Sommer aus

Der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis geht davon aus, dass der Sommer in Griechenland zu einem großen Teil „normal“ verlaufen werde. Auf die Frage, ob in der Corona-Pandemie bis August/September eine Herdenimmunität erreicht werden könne, sagte Mitsotakis der „Bild“: „Davon gehe ich aus. Wenn wir uns die Impfgeschwindigkeit ansehen: Wir impfen jeden Tag mehr als 100.000 Menschen. Das ist ein Prozent der Bevölkerung.“ Er sei sich sicher, dass sich die Corona-Lage weiter verbessern werde. „Es wird zu 90 Prozent ein normaler Sommer sein“, sagte Mitsotakis.

Seine Regierung gehe für den Staatshaushalt davon aus, dass die Zahl der Touristen bei rund 50 Prozent des Niveaus von 2019 liegen wird. Im Vorjahr seien 25 Prozent im Vergleich zu 2019 gekommen. (Quelle: TSP, 27.05.21)


Impfstoff zu stark verdünnt? 600 Menschen in Bayreuth zur Blutabnahme

Weil in einem Bayreuther Impfzentrum der Impfstoff möglicherweise zu stark verdünnt wurde, erhalten rund 600 Menschen ein Angebot zur Blutabnahme. Bei sechs von insgesamt 581 Impfungen könne nicht ausgeschlossen werden, dass eine zu geringe Impfdosis des Herstellers Biontech/Pfizer verabreicht wurde, teilte ein Sprecher des Landratsamtes Bayreuth in Bayern am Donnerstag mit. Die mögliche Normabweichung sei bei der täglichen Nachkontrolle festgestellt worden.

Bei der Blutabnahme sollen nun die Antikörper der Geimpften gegen Covid-19 gemessen werden. „Infolgedessen kann bestimmt werden, welche Impflinge die möglicherweise zu stark verdünnte Dosis verabreicht bekommen haben“, heißt es in der Pressemitteilung. Diese Personen würden umgehend einen neuen Impftermin erhalten.

Zu dem Angebot einer Blutabnahme habe man sich nach Beratungen mit dem Hersteller, dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) und dem Paul-Ehrlich-Institut entschieden, sagte der Sprecher. „Gesundheitliche Folgen durch eine zu starke Verdünnung des Impfstoffs können ausgeschlossen werden.“ (Quelle: TSP, 27.05.21)


Schweden lockert zum 1. Juni weiter

In Schweden werden wie geplant zum 1. Juni mehrere Corona-Beschränkungen zurückgefahren. Das gaben Ministerpräsident Stefan Löfven und seine Regierung am Donnerstagnachmittag auf einer Pressekonferenz in Stockholm bekannt. Sie stellten dabei einen fünfstufigen Plan vor, mit dem die Beschränkungen in Schweden nach und nach gelockert werden sollen. Die Infektionslage entwickle sich in die richtige Richtung, die Pandemie sei aber noch nicht vorbei, sagte Löfven.

Mit dem ersten Schritt dürfen Restaurants ab Dienstag bis 22.30 Uhr und damit zwei Stunden länger als bislang offen bleiben. Zugleich wird die Teilnehmerobergrenze für Zusammenkünfte und Veranstaltungen heraufgesetzt auf bis zu 50 in Innenräumen und bis zu 500 unter freiem Himmel, sofern dabei feste Sitzplätze zugewiesen werden. Bei bestimmten Sportveranstaltungen wie Läufen sind 150 Teilnehmer erlaubt. (Quelle: TSP, 27.05.21)


Lieferung von Impfstoff nach Afrika nicht nur moralische Pflicht

Die Lieferung von Covid-19-Impfstoffen nach Afrika sei nicht nur eine moralische Pflicht, sondern es liege auch im Interesse Europas und der Welt, um das Wiederaufleben neuer Virusvarianten zu verhindern, sagte der französische Präsident Emmanuel Macron in Ruanda.

Macron sagte, Frankreich sei auf dem besten Weg, bis Jahresende 30 Millionen Covid-19-Impfdosen nach Afrika zu liefern, Deutschland werde auch 30 Millionen Dosen liefern und die Europäische Union werde dieses Jahr zusammen mehr als 100 Millionen Dosen nach Afrika liefern.

„Afrika bei der Impfung zu helfen … ist in erster Linie eine Pflicht der Solidarität, und es ist auch ganz einfach … im Interesse aller europäischen Länder, aller Länder der Welt“, sagte Macron während eines Impfbesuchs Zentrum in Kigali am Rande eines Staatsbesuchs.

Er sagte, wenn nicht alle Länder geimpft würden, würde sich das Virus weiter verbreiten und neue Varianten entwickeln, die dann wiederum in Ländern wieder auftreten könnten, die ihre Populationen bereits geimpft haben.

„Deshalb ist diese Strategie nicht nur eine moralische Pflicht, sondern eine gesundheitliche Voraussetzung“, sagte Macron.

Die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Global Alliance for Vaccines and Immunization (GAVI) unterstützte Einrichtung in Covax soll bis Ende 2021 2 Milliarden Impfstoffdosen für Länder mit niedrigerem Einkommen sichern. (Quelle: The Guardian, 27.05.21)


Niedersachsens Schulen kehren Montag in Regelbetrieb zurück

Ab Montag werden fast alle Schulen im Land wieder Präsenzunterricht mit ganzen Klassen anbieten. Das kündigte Kultusminister Grant-Hendrik Tonne (SPD) am Donnerstag in Hannover an.

In allen Regionen mit einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz unter 50 können Schülerinnen und Schüler damit wieder im Klassenverband gemeinsam unterrichtet werden. „Das ist eine richtige gute Nachricht für die Kinder und Jugendlichen, die in den letzten Monaten arg zurückgesteckt haben“, so Tonne. Über fünf Monate lang wurden die Schüler überwiegend im Distanzlernen – im sogenannten Szenario C – und zuletzt wieder in geteilten Klassen, dem Szenario B, unterrichtet.

„Im Grundsatz kann überall Präsenzunterricht mit allen Schülerinnen und Schülern stattfinden“, betonte der Minister. Nach derzeitigem Stand sei dies lediglich in der Stadt Emden und dem Landkreis Holzminden am Montag wegen zu hoher Inzidenzen noch nicht möglich. In Emden lag die Inzidenz am Donnerstag bei 88, im Kreis Holzminden bei 53. Voraussetzung ist, dass die Inzidenz an fünf aufeinanderfolgenden Tagen unter 50 liegt.

Der Landeselternrat hatte die Pläne der Landesregierung zur Öffnung der Schulen im Vorfeld zwar begrüßt, dabei jedoch die aktuellen Schutzkonzepte als nicht ausreichend kritisiert. (Quelle: NDR, 27.05.21)


Testreihe in den Niederlanden: Veranstaltungen trotz Corona möglich

Veranstaltungen mit Publikum können nach einer niederländischen Testreihe auch bei höherem Infektionsrisiko in Coronazeiten organisiert werden. Nach den Ergebnissen der Tests sind unter Auflagen Konzerte, Kongresse, Sportwettkämpfe und Theatervorstellungen möglich, wie die Organisation Filedlab Evenementen am Donnerstag in Den Haag mitteilte. Coronatests sind demnach vor allem bei Veranstaltungen ohne feste Sitzplätze notwendig.

In den vergangenen Monaten war unter wissenschaftlicher Begleitung das Infektionsrisiko bei verschiedenen Veranstaltungen untersucht worden. Dazu gehörten ein Kongress, Konzerte, ein Fußballspiel, Theatervorstellungen, ein Musikfestival aber auch der Eurovision Song Contest in der vergangenen Woche in Rotterdam. Überall mussten Besucher zuvor einen negativen Test vorweisen. Außerdem gab es unterschiedliche Auflagen wie etwa der Gebrauch von Schutzmasken, und das Verhalten in Räumen wurde analysiert.

Der Regierung in Den Haag wurden nun Empfehlungen für vier Szenarien von geringer bis hoher Inzidenz vorgelegt. Die Forscher halten es zurzeit für nicht ratsam, Großveranstaltungen wie Festivals zu organisieren. Die Niederlande sind trotz zurückgehender Infektionszahlen noch immer Hochrisikogebiet mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von etwa 137. (Quelle: TSP, 27.05.21)


Lauterbach kritisiert Haltung der Stiko zu Impfungen für Kinder

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach kritisiert die Haltung der Ständigen Impfkommission (Stiko) zu Corona-Impfungen für Kinder und Jugendliche. „Wenn sie sich nicht festlegt, schiebt sie die Verantwortung den Eltern, Kindern und Ärzten allein zu“, sagte er am Donnerstag den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. „Das wirft uns zurück in den Bemühungen, Kinder und Jugendliche zu impfen, weil zahlreiche Ärzte verständlicherweise ohne Empfehlung der Stiko junge Menschen nicht impfen wollen.“ Die Kommision müsse „zumindest eine Botschaft senden“.

Das Gremium berät derzeit darüber, wie es sich zu Corona-Impfungen für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren stellen soll. Mehrere Stiko-Mitglieder äußerten sich zuletzt sehr zurückhaltend. Womöglich wird es nur eine Impfempfehlung für Kinder mit Vorerkrankungen geben. (Foto: CC s. Archiv v. 15.6.20; Quelle: TSP, 27.05.21)


90 Prozent der Kinder vermissten Sport in der Pandemie

Eine große Mehrheit der Kinder in Deutschland hat nach einer Umfrage des Deutschen Kinderhilfswerks während der Corona-Krise unter fehlender Bewegung gelitten. 90 Prozent der Befragten hätten den Sport vermisst, teilte die Kinderrechtsorganisation am Donnerstag mit. Einem Großteil der Jungen und Mädchen gefällt demnach an Sport und Bewegung besonders, dabei mit anderen Kindern zusammen zu sein und Spaß zu haben. Fast zwei Drittel der Kinder (62 Prozent) mögen vor allem, an der frischen Luft zu sein.

„Die Bundesregierung muss jetzt deutlich mehr in den Kinder- und Jugendsport investieren“, sagte Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes. „So sollte sie unter anderem jedem Kind ein Jahr lang den kostenfreien Zugang zu einem Sportverein ermöglichen.“

Das scheinen sich auch viele der Mädchen und Jungen zu wünschen: Wenn jedes Kind ein Jahr lang kostenlos in einem Sportverein mitmachen könnte, würden laut der Umfrage 86 Prozent der Kinder dieses Angebot auf jeden Fall oder wahrscheinlich wahrnehmen.

Die Zahlen gehen aus einer Umfrage des Forschungsinstituts Forsa im Auftrag des Deutschen Kinderhilfswerkes und der Deutschen Sportjugend hervor. Befragt wurden dabei im Mai deutschlandweit rund 1000 Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren sowie rund 1000 Erwachsene. Anlass für die Umfrage ist der Weltspieltag am Freitag. (Quelle: TSP, 27.05.21)


Anteil positiver Tests auf 5,82 Prozent gefallen

Der Anteil der positiven Coronavirus-Tests in Deutschland ist noch einmal deutlich gefallen. Wie dem Lagebericht des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Mittwochabend zu entnehmen ist, wurden in der Woche vom 17. bis 23. Mai rund 1,19 Millionen Tests durchgeführt, davon waren 5,82 Prozent positiv. In der Woche zuvor lag der Wert bei 8,26 Prozent (1,09 Millionen Tests), eine Woche zuvor bei 10,27 Prozent (1,25 Millionen Tests). In den Kalenderwochen 14, 15 und 16 lag die Positivrate jeweils über zwölf Prozent. (Quelle: TSP, 27.05.21)


Nordirland lässt alle über 18-Jährigen zu Impfung zu

Als erster britischer Landesteil hat Nordirland am Donnerstag alle über 18-Jährigen aufgerufen, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. In Großbritannien werden Impftermine streng nach Alterskohorten vergeben.

„Die heutige Bekanntmachung ist ein weiterer wichtiger Meilenstein in dem Bestreben, so viele Menschen wie möglich schnellstens zu impfen, damit wir eine Rückkehr zur Normalität sehen können“, sagte der nordirische Gesundheitsminister Robin Swann.

In England und Schottland wurden in dieser Woche die über 30-Jährigen zu Impfterminen eingeladen. In Wales gab es vereinzelt bereits Impfangebote für die über 18-Jährigen.

In Großbritannien haben inzwischen bereits mehr als 70 Prozent der erwachsenen Bevölkerung mindestens eine Impfdosis erhalten. Knapp 45 Prozent sind bereits zweimal geimpft. (Quelle: TSP, 27.05.21)


EU genehmigt vor Olympia riesige Impfstofflieferung nach Japan

Die Europäische Union hat vor den Olympischen Spielen in Tokio den Export von mehr als 100 Millionen Dosen Impfstoff nach Japan genehmigt. Die Entscheidung sei auch ein starkes Signal, dass die EU alle Vorbereitungen für das Sportereignis und seine Sicherheit unterstütze, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Donnerstag nach einer Videokonferenz mit dem japanischen Ministerpräsidenten Yoshihide Suga und EU-Ratspräsident Charles Michel. Die Spiele in Japans Hauptstadt werden vom 23. Juli bis 8. August unter strengsten Hygiene- und Corona-Regeln veranstaltet. (Quelle: TSP, 27.05.21)


Drosten: Schwierige Pandemiephase für politische Entscheidungen

Angesichts einer zunehmend schwierigen Deutung der Pandemie-Entwicklung hat der Berliner Virologe Christian Drosten für vorsichtiges politisches Handeln plädiert. Vorhersagen würden angesichts zunehmender Impfungen immer schwieriger, die Politik müsse mit gewissem Augenmaß und gewisser Vorsicht fahren, sagte der Leiter der Virologie an der Charité bei einer Anhörung im Parlamentarischen Begleitgremium Covid-19-Pandemie des Bundestags. Maßnahmen der Kontaktreduktion seien wirksam, man solle aber nicht zu viel auf einmal zurücknehmen. „Das kann sonst zurückschlagen.“

Bei wieder steigenden Inzidenzen (Fallzahlen pro 100.000 Einwohner) stelle sich künftig die Frage, was das bedeutet – denn die dahinterstehende Krankheitslast in der Bevölkerung werde mit der Zeit durch die zunehmenden Impfungen immer weiter reduziert. „Das ist jetzt eigentlich eine der schwierigsten Phasen überhaupt für die Politik, das Ganze zu navigieren“, sagte Drosten. In Deutschland sei der Impffortschritt zwar noch nicht so groß wie in Großbritannien. Bei Menschen über 70, die ein höheres Risiko für schwere Krankheitsverläufe haben, sei der Fortschritt aber schon recht ausgeprägt. Drosten sieht vor diesem Hintergrund Modellierungen, die über den Winter wichtige Grundlagen für das Ergreifen von Maßnahmen gewesen seien, zunehmend erschwert.

Schon länger gibt es Vorschläge von Experten, künftig weniger auf die Sieben-Tage-Inzidenzen und mehr auf Klinikeinweisungen wegen Covid-19 oder auf die Inzidenzen bei Menschen ab 60 Jahren zu blicken. Krankenhausaufnahmen seien allerdings nach seiner Kenntnis bisher nicht meldepflichtig, sagte Drosten. Er regte an, erst bei einem größeren Schutz der Risikogruppen durch Impfung, etwa nach dem Sommer, beim Blick auf die Parameter einen fließenden Übergang einzuleiten. Eine Zeit lang könnten etwa Neuinfektionen und Neuaufnahmen parallel erhoben werden, um sich abzusichern. Bisher habe die gemeldete Inzidenz aber die Krankheitslast sehr gut vorausgesagt, betonte Drosten.

Auf lange Sicht rechnet der Virologe damit, dass sich das Virus wie ein Erkältungs-Coronavirus verhalten werde. In den kommenden zwei bis vier Jahren seien Übergangszustände zu erwarten – das Virus werde Impflücken nutzen. Politisches Nachtarieren werde künftig beinhalten, dass ab einer gewissen Verringerung der Krankheitslast auch mehr Infektionen toleriert werden könnten. Die Frage sei, wie weit das gehen könne und wie intensiv man dies mit PCR-Tests verfolgen wolle. (Quelle: TSP, 27.05.21)


OLG Oldenburg: Corona-Schnelltest ist keine Körperverletzung

Ein Corona-Schnelltest in der Schule ist nach einer Entscheidung des Oberlandesgerichts Oldenburg keine Körperverletzung. Der 1. Strafsenat verwarf den entsprechenden Antrag einer Mutter aus dem ostfriesischen Aurich, wie das Gericht am Donnerstag zu einem Beschluss vom 10. Mai mitteilte (Az. 1 Ws 141/21). Der Antrag der Frau sei aus formellen Gründen unzulässig, aber auch in der Sache unbegründet.Tests seien insgesamt verhältnismäßig, um eine große Zahl von Menschen vor einer möglichen Infektion zu schützen.

Im vorliegenden Fall hatten das Kind der Frau aus Aurich und Klassenkameraden der 4. Klasse Kontakt zu einem positiv getesteten Kind. Das Gesundheitsamt sorgte daher am nächsten Morgen in der Klasse für Schnelltests. Die Mutter allerdings zeigte den Angaben zufolge den zuständigen Mitarbeiter des Gesundheitsamts wegen Körperverletzung im Amt an. Sie legte auch ein Attest einer Ärztin vor, wonach ihr Kind unter anderem eine schwere psychische Traumatisierung wegen Tests erlitten haben soll.

Die Staatsanwaltschaft Aurich lehnte die Strafverfolgung ab, weil kein hinreichender Tatverdacht für eine Körperverletzung vorliege. Die Frau legte Beschwerde bei der Generalstaatsanwaltschaft Oldenburg ein, die die Entscheidung der Staatsanwaltschaft Aurich aber bestätigte. Dann rief die Mutter das Oberlandesgericht an, wo sie ebenfalls scheiterte. Das Oberlandesgericht schätzte auch den Beweiswert des von der Mutter vorgelegten Attests als gering ein.

Es sei „mehr als fraglich“, wie die Ärztin bei einem einzigen Termin die Diagnose einer schweren psychischen Traumatisierung habe stellen können. Für das Gericht ergibt sich gegen die Ärztin der Anfangsverdacht des Ausstellens eines unrichtigen Gesundheitszeugnisses. Ob ein Ermittlungsverfahren eingeleitet werde, „bleibt abzuwarten“. (Foto: CC s. Archiv v. 1.10.19; Quelle: FAZ, 27.05.21)


Grafschafter Zahlen

29,9 beträgt der Inzidenzwert in der Grafschaft Bentheim am Donnerstag (Mittwoch: 37,2) und damit am sechsten Tag in Folge unter dem Wert von 50. Weiter teilt die Kreisverwaltung mit: „Aufgrund einer Korrektur vom 25. Mai von sechs auf fünf Fällen beträgt die Gesamtzahl der Infektionen seit Beginn der Pandemie 5261.“ Es gibt einen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung. Deren Gesamtzahl im Landkreis beträgt nun 121.
5044 Grafschafter gelten mittlerweile als genesen, das sind zwölf mehr als am Mittwoch. 213 Menschen im Landkreis befinden sich in Quarantäne. Der Landkreis verzeichnet aktuell 96 Corona-Infizierte in der Grafschaft, 32 (-5) davon in Nordhorn (Quelle: GN, 27.05.21)


Lokale Inzidenzen

Lingen: 23,8 (gestern 15,6)
Meppen: 28,3 (34,0)
Papenburg: 50,3 (45,0)


Facebook ändert Regeln zu CoVid-Postings

Der Social-Media-Plattform Facebook hat die Regeln geändert, die Postings in der CpViD-Debatte enthalten. Sie waren als Reaktion auf zahlreiche Verschwörungstheorien und unwissenschaftliche Aussagen im vergangenen Jahr eingeführt worden. Postings sind wieder zulässig, die das Coronavirus als menschengemacht beschreiben. Facebook hat festgelegt:

„Angesichts der laufenden Untersuchungen zur Herkunft von Covid-19 und in Absprache mit Experten des öffentlichen Gesundheitswesens [in den USA] werden wir die Aussagen, dass COVID-19 von Menschen oder künstlich hergestellt wurde, nicht länger aus unseren Programmen löschen. Wir arbeiten weiterhin mit Gesundheitsexperten zusammen, um mit der Entwicklung der Pandemie Schritt zu halten und unsere Richtlinien regelmäßig zu aktualisieren, sobald neue Fakten und Trends auftauchen.“
(Quelle: The Guardian, 27.05.21)


Gynäkologen forderen generelle Impfempfehlung für Schwangere

Vor dem Impfgipfel von Bund und Ländern am Donnerstag hat der Berufsverband der Frauenärzte eine generelle Impfempfehlung für Schwangere gefordert. „Es wäre zum Schutz der Mütter und ihrer Ungeborenen außerordentlich hilfreich und wünschenswert, wenn beim Impfgipfel eine solche Empfehlung zugunsten der Schwangeren ausgesprochen würde“, sagte Verbandspräsident Christian Albrig dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Die Ständige Impfkommission habe leider noch keine generelle Empfehlung für die Corona-Impfung für Schwangere ausgesprochen, beklagte der Mediziner. „Es könnten aber, wie in Sachsen bereits geschehen, andere Länderregierungen oder gar das Bundesgesundheitsministerium entsprechende Beschlüsse fassen“, sagte Albrig. Dazu müssten zudem zusätzliche mRNA-Impfstoffe für die frauenärztlichen Praxen bereitgestellt werden. Er gehe von insgesamt etwa je 500.000 Dosen für Erst- und Zweitimpfung aus, sagte der Verbandspräsident. (Quelle: FAZ, 27.05.21)


Niedersachsen-Zahlen

Am Donnerstag, 27. Mai, hat das Robert-Koch-Institut (RKI) 434 labordiagnostisch bestätigte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Niedersachsen gemeldet. Das RKI weist allerdings darauf hin, dass an Feier- und Brückentagen weniger Personen einen Arzt aufsuchen, wodurch auch weniger Proben genommen, weniger Laboruntersuchungen durchgeführt und weniger Infektionsnachweise gemeldet würden. Landesweit wurden laut RKI innerhalb eines Tages zwölf weitere Todesfälle registriert. Die Gesamtzahl der Menschen, die in Niedersachsen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben sind, steigt damit auf 5.842. Seit dem Beginn der Pandemie wurden in Niedersachsen 256.768 Infektionen mit dem Coronavirus nachgewiesen. Die Sieben-Tage-Inzidenz im Landesdurchschnitt sinkt weiter auf 27,9 Fälle je 100.000 Einwohner (34,0 am Vortag). (Quelle: NDR, 27.05.21)


Deutschland-Zahlen

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 6.313 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Donnerstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.25 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 12.298 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Donnerstagmorgen mit bundesweit 41 an (Vortag: 46,8; Vorwoche: 68). An Feiertagen wie Pfingstmontag suchen weniger Menschen einen Arzt auf, wodurch auch weniger Proben genommen werden und es weniger Laboruntersuchungen gibt. Daher werden weniger Neuinfektionen gemeldet.

Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 269 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 237 Tote gewesen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.662.490 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.450.400 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 87.995 angegeben.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Mittwochabend bei 0,71 (Vortag: 0,78). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 78 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen. (Quelle: RKI, 27.05.21)


Woidke und Tschentscher kritisieren Impfstoff-Verteilung

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke und Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) haben die Impfstoff-Verteilung unter den Bundesländern kritisiert. „Brandenburg bekommt prozentual weniger als andere Länder“, sagte Woidke dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) kurz vor dem Impfgipfel am Donnerstag, bei dem Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten über weitere Schritte beim Impfen beraten wollen. „Ich will wissen, woran das liegt“, so der SPD-Politiker. Grundsätzlich gelte, dass der Bund die angekündigten Impfmengen liefern müsse.

Laut Tschentscher sind an sein Land gut 40.000 Impfdosen zu wenig geliefert worden. „Die Impfstoffverteilung in Deutschland ist ungerecht“, sagte der SPD-Politiker dem „Spiegel“. „Jede Woche wird die Benachteiligung größer. Es muss jetzt zügig einen Ausgleich geben.“ Bis zum 25. Mai seien knapp 1,1 Millionen Impfdosen in sein Bundesland geliefert worden. Das seien 44.500 weniger als das Bundesland gemäß seinem Anteil an der Bevölkerung erhalten sollte. Sollte es keinen Ausgleich durch das Bundesgesundheitsministerium geben, könnten im Hamburger Impfzentrum im Juni keine Erstimpfungen mehr erfolgen, warnte Tschentscher. (Quelle: TSP, 27.05.21)


Frau in Ohio gewinnt eine Millionen für Impfung

Im US-Bundesstaat Ohio hat eine Bürgerin als Belohnung für ihre Corona-Impfung eine Million US-Dollar (820.000 Euro) gewonnen. Abbigail Bugenske war die erste Gewinnerin der von dem Bundesstaat als Impfanreiz ausgelobten Lotterie. Der Jugendliche Joseph Costello gewann zudem ein volles Universitätsstipendium, wie die Initiative am Mittwoch (Ortszeit) mitteilte. „Glückwunsch an Abbigail und Joseph“, schrieb Gouverneur Mike DeWine auf Twitter. Schon nächste Woche würden die nächsten Gewinner ausgelost.

Bis Montag hatten sich bereits knapp drei Millionen Bürger für die Verlosung des Geldpreises und des Stipendiums registriert. Die Preise sollen jeweils noch in den kommenden vier Wochen ausgelost werden, um mehr Menschen dazu zu bringen, sich impfen zu lassen. Gewinnen kann jeder Bewohner, der schon mindestens die erste Impfung erhalten hat. Ohio hat knapp 12 Millionen Einwohner. Rund 45 Prozent der Bevölkerung, oder 5,23 Millionen Menschen, haben bislang mindestens die erste Impfung erhalten, wie amtliche Daten zeigen. Damit liegt der Staat deutlich unter der landesweiten Quote von knapp 62 Prozent.

Viele Bundesstaaten und Kommunen in den USA haben bereits Anreize ausgelobt, damit sich möglichst viele Bürger impfen lassen. Präsident Joe Biden hat das Ziel ausgegeben, bis zum Unabhängigkeitstag am 4. Juli sollten rund 70 Prozent aller rund 260 Millionen Erwachsenen im Land mindestens die erste Impfung erhalten haben. Die USA haben sich genügend Impfstoff gesichert. In Tausenden Apotheken und auch vielen kommunalen Stellen sind bereits Impfungen ohne Terminvergabe möglich. (Quelle: TSP, 27.05.21)


Ramelow: Corona-Regeln sind zu kompliziert

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hält die Corona-Maßnahmen einem Bericht zufolge für zu kompliziert und hat deren grundsätzliche Überarbeitung angekündigt. „Dann wird alles entschlackt“, sagte der 65-Jährige der „Thüringer Allgemeinen“ . Die Corona-Verordnungen seien zu großen Teilen nur noch eine Aneinanderreihung von bürokratischen Teilnotwendigkeiten, sagte Ramelow. „Und Regelwerke, die der normale Bürger nicht mehr verstehen kann, führen automatisch zu Ablehnung und Missverständnissen.“ Es sei alles zu kompliziert geworden.

In dem Gespräch erklärt Ramelow die Komplexität der Maßnahmen mit ihrer Genese. „Das Regelwerk beruht auf Dutzenden Beschlüssen der Ministerpräsidentenkonferenzen und zuletzt der Bundesnotbremse“, sagte er der Zeitung. „Das hat sich Schicht um Schicht aufeinandergelegt.“

Er kündigte an, dass die Regeln nach dem Auslaufen der Bundesnotbremse Ende Juni in Thüringen grundlegend überarbeitet werden sollen. „Im Sommer wird es nur noch die Abstands-, Hygieneregeln und Maskenpflicht geben, dazu den Maßnahmenkatalog, falls die Inzidenzwerte örtlich über die Alarmwerte von 35, 50 oder 100 steigen“, so Ramelow.

Dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) sagte Ramelow, dass er gegen eine neue Corona-Inzidenz-Zielmarke von unter 20 für den Sommer ist. „Die Bundeskanzlerin hat immer von der Marke 35 für die weitgehende Rückkehr zu den alten Freiheitsrechten gesprochen, und darauf baut auch der Rahmen für die Bundesnotbremse auf, die bis zum 30. Juni gilt.“ Man können nicht plötzlich wieder neue Zahlen erfinden“, sagte Ramelow. Spahn hatte der „Bild am Sonntag“ zur Sieben-Tage-Zahl der Neuinfektionen je 100 000 Einwohner gesagt: „Im vergangenen Sommer lag sie unter 20. Das sollten wir wieder anstreben. Vorsicht und Umsicht gelten weiterhin.“ (Foto: Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0; Quelle: TSP, 27.05.21)


Lauterbach fordert genauere Daten zum Impffortschritt

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach spricht sich vor dem Impfgipfel dafür aus, den Impffortschritt genauer zu dokumentieren, um die Corona-Pandemie gezielter bekämpfen zu können. „Wir haben Zahlen darüber, wie viele Menschen geimpft sind, aber keine Zahlen darüber, in welchem Stadtteil wie viele Menschen geimpft sind“, sagt Lauterbach dem Nachrichtenportal t-online. „Doch diese Daten werden in Zukunft eine große Rolle spielen.“ Es sei wichtig zu klären, „wie wir die Risikogruppen erreichen, die bislang noch kaum geimpft sind.“ ( Quelle: TSP, 26.05.21)


Überblick am Abend

  • Der „Single-Shot“-Covid-Impfstoff von Johnson & Johnson soll in Belgien auf Personen ab 41 Jahren beschränkt werden, teilten die Behörden nach dem Tod einer Frau mit, die damit geimpft worden war.
  • Die Schweiz soll Innengastronomie wieder zulassen, und die Menschen müssen nicht mehr im Home-Office arbeiten, teilte die Regierung mit und sagte, sie habe die Beschränkungen schneller als bisher geplant aufgehoben.
  • China beschuldigt die USA, „Verschwörungstheorien und Desinformation verbreitet“ zu haben; Gesundheitschef Anthony Fauci hatte gesagt, er sei inzwischen nicht mehr davon überzeugt, dass das Coronavirus auf natürliche Weise entstanden sei – was die Theorie, dass es aus einem Wuhan-Labor hervorgegangen sei, wieder in die Mainstream-Debatte zurückbrachte.
  • Die Europäische Kommission forderte eine einweilige gerichtliche Anordnung, wonach AstraZeneca weitere Millionen Dosen an Impfstoffen an die Gemeinschaft liefern oder mit einer hohen Geldstrafe rechnen muss.
  • Die Slowakei hat als zweites EU-Land die Verimpfung des in Russland hergestellten Impfstoffs Sputnik V Covid genehmigt, der bisher noch nicht von der EMA-Arzneimittelbehörde zugelassen wurde.
  • Frankreich legt Reisenden, die aus Großbritannien anreisen, eine Quarantäne auf, da die Besorgnis über die Verbreitung der indischen Variante des Coronavirus wächst, sagte ein Regierungssprecher in Paris.
  • Whistleblower-Schutzgruppen fordern die Weltgesundheitsorganisation WHO auf, eine unabhängige Überprüfung des Falles eines italienischen Forschers einzuleiten, der in einem jetzt mit Spikes versehenen WHO-Bericht unter Druck gesetzt wurde, Daten in Italiens Coronavirus-Reaktion zu fälschen.
  • In Sambia hat der amtierende Präsident, Edgar Lungu, alle Wahlkampfkundgebungen vor den für den 12. August geplanten Wahlen uverboten, weil Versammlungen riskierten die Verbreitung des Covid-19-Virus.
  • Berichten zufolge haben Tierärzte in mehreren Teilen Russlands damit begonnen, Katzen gegen Covid-19 zu impfen. Russland gab im März bekannt, den weltweit ersten Coronavirus-Impfstoff für Tiere registriert zu haben. Bisher waren nur zwei Tiere in Russland, beides Katzen, positiv auf das Virus getestet.
    (Quelle: The Guardian, 26.05.21)

Pfizer/Biotech liefert Impfstoff später

ei den Corona-Impfungen in Deutschland verschieben sich geplante Lieferungen des wichtigsten Herstellers Biontech und seines US-Partners Pfizer. Wie das Bundesgesundheitsministerium am Mittwoch mitteilte, wird die zugesagte Liefermenge nach Angaben von Biontech in den ersten beiden Juni-Wochen reduziert. Die Differenz solle dann erst in den beiden Wochen vom 21. Juni und vom 28. Juni zusätzlich geliefert und damit ausgeglichen werden. Insgesamt werde damit die Lieferzusage für das laufende Quartal eingehalten.

Auf die Lieferungen an die Impfzentren der Länder soll die Verschiebung laut Ministerium keine Auswirkungen geben. Zu den Praxen erklärte das Ministerium, dass anstehende Zweitimpfungen dort
gesichert seien. Auch Erstimpfungen solle es weiterhin geben. Wie in Impfzentren seien in den nächsten Wochen aber auch in Praxen mehr Zweit- als Erstimpfungen zu erwarten. Schon zuvor hatte die Kassenärztliche Bundesvereinigung informiert, dass die Praxen in der ersten Juni-Woche rund eine Million Biontech-Dosen weniger als geplant bekommen.

Eine Biontech-Sprecherin erklärte am Abend, dass die wöchentlichen Lieferprognosen immer kleineren Schwankungen unterlägen, wobei die Gesamtmenge für das zweite Quartal planmäßig ausgeliefert werde. Grund für Schwankungen seien zum Beispiel die laufenden Freigabeprozesse. „Dies ist auch bei den aktuellen Änderungen der Fall.“ Biontech habe die Impfstoffherstellung deutlich steigern können, um im zweiten Quartal 2021 insgesamt 250 Millionen Dosen an die EU zu liefern. Die zusätzlichen Lieferungen habe man aus dem zweiten Halbjahr vorgezogen und produziere sie dementsprechend früher. (Quelle: FAZ, 26.05.21)


EU gegen Astrazeneca: Kommission fordert hohe Zwangsgelder

Im Rechtsstreit mit Astrazeneca fordert die EU-Kommission millionenschwere Zwangsgelder, um bestellten Corona-Impfstoff rasch zu bekommen. Für jede mehr als drei Monate verspätet gelieferte Dosis solle der britisch-schwedische Hersteller zehn Euro pro Tag zahlen, beantragte die Brüsseler Behörde nach Angaben eines Sprechers am Mittwoch vor dem zuständigen belgischen Gericht.

Dies solle ab 1. Juli für die Impfdosen gelten, die dann noch aus Zusagen für das erste Quartal ausstehen. Ab 1. Oktober solle der Hersteller für fehlende Mengen aus dem zweiten Quartal zahlen. Darüber hinaus fordert die Kommission für jede vom Gericht festgestellte Vertragsverletzung zehn Millionen Euro pro Tag, bis die Vereinbarungen eingehalten werden.

Die EU-Kommission hatte 300 Millionen Dosen Corona-Impfstoff von Astrazeneca bestellt und auf Lieferungen bis Ende Juni gesetzt. Doch gingen im ersten Quartal nur 30 Millionen statt 120 Millionen Impfdosen an die 27 EU-Staaten. Für das zweite Quartal werden anstelle der vereinbarten 180 Millionen nur 70 Millionen Dosen erwartet. Aus Sicht der EU-Kommission verstößt der Hersteller gegen einen Rahmenvertrag vom August 2020.

Die Firma macht Produktionsprobleme geltend und bestreitet Vertragsverstöße. Beide Seiten trugen ihre Argumente am Mittwoch in einem Eilverfahren vor Gericht vor. Die Kommission will vorerst eine einstweilige Verfügung erreichen. Wann die Entscheidung fällt, blieb zunächst offen. In der Hauptsache soll ab September verhandelt werden.

Der Rahmenvertrag enthält die umstrittene Klausel, die Firma müsse „best reasonable efforts“ zur Erfüllung der Zusagen unternehmen – zu Deutsch in etwa „alle vernünftigen Anstrengungen“. Astrazeneca-Anwalt Hakim Boularbah erklärte: „Astrazeneca hat diese Verpflichtung eingehalten und hält sie immer noch ein. Trotz aller Herausforderungen ist Astrazeneca heute der zweitgrößte Lieferant von Impfstoff an die EU.“

Der zweite Problempunkt: eine Vertragsklausel, dass keine Verpflichtungen gegenüber Dritten der Erfüllung entgegenstehen. Die EU-Kommission wirft dem Unternehmen vor, Großbritannien bevorzugt bedient zu haben. Boularbah betonte jedoch, dass „der Europäischen Kommission schon während der Ausschreibung im vergangenen Sommer deutlich gemacht wurde, dass die britische Regierung Vorrang in der britischen Lieferkette hat, im Gegensatz zu den wiederholten und falschen Argumenten der Kommission“.
(Quelle: TSP, 26.05.21)


Lieferverzögerungen bei Biontech-Impfstoffen

Beim Corona-Impfstoff von Pfizer/Biontech kommt es zu Lieferverzögerungen. Die Lieferzusage für das laufende Quartal werde zwar eingehalten, allerdings werde die zugesagte Liefermenge der kommenden beiden Wochen reduziert, teilte das Bundesgesundheitsministerium am Mittwoch mit. Die Differenz werde erst in Kalenderwoche 25 bzw. 26 zusätzlich geliefert und damit ausgeglichen.

Auf die zugesagte Liefermenge für die Länder habe diese Anpassungen keine Auswirkung, teilt das Bundesgesundheitsministerium mit. Die Länder erhalten demnach die zugesagte Menge an Impfstoff für ihre Impfzentren. Die anstehenden Zweitimpfungen in den Arztpraxen seien ebenfalls gesichert. Auch in den kommenden Wochen würden weiterhin Erstimpfungen in den Arztpraxen durchgeführt werden.(Quelle: TSP, 26.05.21)


Biden für weitere Untersuchungen zum Ursprung des Coronavirus

US-Präsident Joe Biden spricht sich für weitere Untersuchungen zum Ursprung des Coronavirus aus. Er habe die Geheimdienste darum geben, ihre Bemühungen nochmals zu verstärken, entsprechende Informationen zu sammeln, sagt Biden. Zu den weiteren Nachforschungen könnten auch spezielle Fragen an China gehören. Es gebe derzeit noch nicht genügend Informationen, um zu bestimmen, ob das Virus auf natürlichem Wege entstanden sei oder aus dem Labor stamme. Bei den Geheimdiensten gebe es dazu kein einheitliches Bild. (Foto: CC s. Archiv v. 28.4.20; Quelle: TSP, 26.05.21)


EMA fordert von Johnson & Johnson nach Todesfall weitere Studien

Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) fordert wegen eines Todesfalls nach einer Impfung mit dem Mittel von Johnson & Johnson (J&J) weitere Studien vom US-Pharmakonzern. Der Fall werde geprüft, heißt es weiter. Eine 41-jährige Frau war am Freitag in Belgien an einer seltenen Thrombose gestorben.(Quelle: TSP, 26.05.21)


Merkel: Bei Öffnungen Rücksicht auf unsichere Menschen nehmen

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wünscht sich bei den Öffnungen im Land auch Rücksichtnahme auf unsichere Menschen. Viele sorgten sich, wenn es mancherorts eng und überfüllt sei. „Da müssen wir auch auf die achten, die nicht so tough und so stark sind“, sagte Merkel am Mittwoch bei einer Videokonferenz. Denn auch diejenigen müssten Chance haben, im öffentlichen Leben dabei zu sein.

Merkel hatte sich am Mittwoch mit zehn Ehrenamtlern online ausgetauscht. Das digitale Treffen gehörte zur Dialogreihe „Die Bundeskanzlerin im Gespräch“. Sie fragte die Helfer unter anderem, wie sich die Arbeit in der Pandemie verändert habe.

Wolfgang Blasek von der Tafel im hessischen Dieburg beklagte sich zum Beispiel über fehlende Zukunftsperspektiven während der ersten Pandemie-Monate und das Problem der vielen freiwilligen Helfer in einer Tafel, die zur Risikogruppe gehören.

Gaby Knecht, eine Ärztin aus Frankfurt, hilft bei Medizinprojekten im Ausland – diese Einsätze seien durch Corona erschwert. In der Pandemie konnte sie nicht mehr persönlich in den Ländern arbeiten. Merkel stellte in Aussicht, auch internationale Beteiligungen an solchen Projekten wieder zu ermöglichen.

Daneben kamen Menschen zu Wort, die sich für behinderte Menschen, Kinder und Senioren einsetzen. Der Vertreter einer Geflüchteten-Organisation erzählte auch von seiner Arbeit. Das Gesprächsformat hatte im Zuge der Pandemie im November zum ersten Mal stattgefunden. Zum Auftakt gab es einen Austausch mit Auszubildenden. Danach folgten Gespräche mit Pflegekräften, Polizisten und Studenten. (Foto: CC s. Archiv v. 22.3.20; Quelle: TSP, 26.05.21)


EU erwartet Hochfahren des Tourismus bis Mitte Juli

EU-Kommissions-Vize Margaritis Schinas erwartet ein Wiederhochfahren des Tourismus und der Reisetätigkeit bis Mitte Juli. Sie verweist auf den geplanten digitalen Impfausweis, der dabei helfen dürfte. Schinas bestätigt das Ziel, dass bis zum 14. Juli 70 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in der EU geimpft sein sollen. (Quelle: TSP, 26.05.21)


D: Anteil der Corona-Zweitimpfungen steigt

Mit 57 Prozent liegt der Anteil der Corona-Zweitimpfungen an den täglich verabreichten Dosen so hoch wie noch nie. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Mittwoch (Stand: 12.50 Uhr) wurden am Dienstag 595.125 Menschen immunisiert, 339 751 davon bekamen nun ihren vollen Impfschutz. Zeitgleich liegt die Zahl der insgesamt verabreichten Impfungen im Vergleich zur Vorwoche erneut deutlich niedriger: 867.044 Impfungen waren es zum damaligen Zeitpunkt. Den bisherigen Spitzenwert erreichte die Impfkampagne in Deutschland am 12. Mai mit 1,4 Millionen an einem Tag verabreichten Spritzen.

Insgesamt sind den Angaben zufolge bisher 40,8 Prozent (33,9 Millionen) der Bevölkerung mindestens einmal und 14,8 Prozent (12,3 Millionen) vollständig geimpft.

Je nach Bundesland variiert die Impfquote. Die höchste Quote an mindestens Erstgeimpften verzeichnet das Saarland mit 44,5 Prozent. Sachsen liegt mit 35,6 Prozent leicht hinter den anderen Bundesländern zurück. Während das Saarland jedoch auch bei der Berücksichtigung der Zweitimpfungen beim Impftempo an der Spitze liegt, läuft die Kampagne laut RKI in Brandenburg am langsamsten.

Die Impfkampagne in Deutschland hat Ende vergangenen Jahres begonnen. Zunächst waren Menschen über 80, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und medizinisches Personal an der Reihe. Unter anderem werden auch chronisch Kranke mit erhöhtem Risiko für einen schweren und tödlichen Verlauf bevorzugt geimpft. Ab 7. Juni soll die Impfpriorisierung in ganz Deutschland aufgehoben werden, in einigen Bundesländern auch schon etwas früher. (Quelle: TSP, 26.05.21)


Heil: Unternehmen über Sommer hinaus zu Testangeboten verpflichten

Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat sich für eine verlängerte Verpflichtung der Unternehmen ausgesprochen, Beschäftigten im Betrieb Coronatests anzubieten. Er rechne damit, „dass die Testangebotspflicht auch über den Sommer hinaus uns mithelfen muss, das Infektionsgeschehen im Griff zu halten“, sagte Heil am Mittwoch in Berlin. Die Testangebotspflicht und andere Schutzregeln würden über die aktuell geltende Befristung 30. Juni hinaus gebraucht.

Heil kündigte zugleich Gespräche an über die geltende Verpflichtung, wo möglich Homeoffice anzubieten. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hatte ein „klares Stufenkonzept“ von Bund und Ländern zur Rückkehr in einen „normalen Geschäftsbetrieb“ gefordert. Festgelegt werden solle darin, wie Testangebotspflicht, Homeoffice und Hygieneregeln in Korrelation zur Zahl von Geimpften und Genesenden verringert und abgeschafft werden können, hatte der BDI gefordert. (Foto CC s. Archiv v. 14.5.21; Quelle: TSP, 26.05.21)


Frankreich: Regierung kritisiert mutmaßliche Kampagne gegen Impfstoff

Frankreichs Regierung hat mutmaßliche Versuche einer Schmierkampagne gegen den Impfstoff von Biontech/Pfizer kritisiert. Alle in Frankreich zugelassenen Impfstoffe seien sicher und wirksam, sagte Regierungssprecher Gabriel Attal am Mittwoch. Wer versuche, das Gegenteil zu behaupten, spiele gegen die gesundheitlichen Interessen der Franzosen. Medienberichten zufolge hatten französische Influencer zuvor von einer Kommunikationsagentur Geld angeboten bekommen, um sich negativ über den Impfstoff zu äußern. Attal sprach von einem „groben Manöver“. Auch Gesundheitsminister Olivier Véran hatte entsprechende Angebote gegenüber dem Sender BFMTV „erbärmlich“ und „gefährlich“ genannt. Biontech/Pfizer wollten die Berichte nicht kommentieren.

Von wem die Anfragen stammten, war zunächst unklar. Véran sagte, er wisse nicht, ob die Angebote aus dem Ausland oder aus Frankreich kämen. Recherchen von französischen Medien deuteten auf eine mögliche Verbindung nach Russland hin. Auch der deutsche Youtuber Mirko Drotschmann hatte auf Twitter von einem ähnlichen Angebot geschrieben: „Es geht darum, einen Link zu angeblich geleakten Dokumenten. (Quelle: TSP, 26.05.21)


Slowakei beschließt Einsatz von Sputnik V ab 7. Juni

Die slowakische Regierung hat am Mittwoch beschlossen, den russischen Corona-Impfstoff Sputnik V auch ohne Zulassung durch die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA einzusetzen. Die staatliche Nachrichtenagentur TASR zitierte die von der Vier-Parteien-Koalition in ihrem Beschluss festgehaltene Begründung: „Es gibt noch immer eine nicht zu vernachlässigende Zahl an Bürgern, die erklären, dass sie sich nur mit Sputnik V impfen lassen wollen.“ Das dürfe man nicht ignorieren, wenn man eine ausreichende Durchimpfung der Bevölkerung erreichen wolle.

Gesundheitsminister Vladimir Lengvarsky erhielt vom Kabinett den formellen Auftrag, den Impfbeginn bis 7. Juni sicherzustellen. Noch am Dienstag hatte Lengvarsky bemängelt, dass Russland noch immer nicht die komplette Dokumentation geliefert habe, die zur endgültigen Beurteilung notwendig sei. Die Slowakei solle sich daher an die Empfehlungen der EMA halten und den Impfstoff erst nach einer EU-Zulassung einsetzen. Der liberale Wirtschaftsminister Richard Sulik räumte im TV-Nachrichtensender TA3 ein, dass nicht alle Minister mit der Mehrheitsentscheidung des Kabinetts einverstanden gewesen seien.

Schon Anfang März hatte die Slowakei aus Russland 200.000 Dosen des Impfstoffs erhalten, setzte ihn aber wegen der fehlenden Zulassung bisher nicht ein. Nun wird sie nach Ungarn das zweite EU-Land, das den russischen Impfstoff verwendet. (Quelle: TSP, 26.05.21)


Experte: Indische Corona-Variante infektiöser als britische Mutante

Die zuerst in Indien entdeckte Variante des Coronavirus B.1.617.2 könnte bis zu 80 Prozent leichter übertragbar sein als die bislang vorherrschende britische Variante. Das sagte der Epidemiologe Neil Ferguson vom Imperial College London in einer Online-Pressekonferenz am Mittwoch. Es gebe dazu aber noch keine belastbaren Daten, so der Wissenschaftler weiter. Gewiss sei bislang nur, dass die auch als B.1.617.2 bezeichnete Variante einen Vorteil habe. Der könne zwischen 20 und 80 Prozent liegen. Noch sei daher nicht sicher, ob sich die Mutante als dominant durchsetzen werde – es sei aber wahrscheinlich.

Trotzdem sieht der Wissenschaftler die Situation durch den Impffortschritt und die niedrigeren Fallzahlen in Großbritannien positiver als nach dem Auftreten der britischen Variante Ende vergangenen Jahres. Damals führte die sogenannte britische Virus-Mutante B.1.1.7 zu einer heftigen zweiten Infektionswelle in Großbritannien und kurze Zeit später auch in Kontinentaleuropa.

In Großbritannien wurden bislang rund 3400 Infektionen mit der Variante registriert. Insgesamt ist die Zahl der Neuinfektionen aber landesweit auf einem sehr niedrigen Stand. Die Zahl der Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen wurde zuletzt mit 23,7 angegeben. Mehr als 70 Prozent der erwachsenen Bevölkerung sind inzwischen mindestens einmal geimpft. Eine zweite Impfung haben bereits 44 Prozent der Erwachsenen in dem Land erhalten. (Quelle: TSP, 26.05.21)


China will Nepal eine Million Impfdosen schenken

China will seinem armen Nachbarland Nepal eine Million Dosen Corona-Impfstoff schenken. Dies kündete Chinas Botschafterin Hou Yanqi am Mittwoch auf Twitter an. Zuvor hatte China Nepal bereits 800.000 Dosen Sinopharm geschenkt. Die Himalaya-Nation leidet derzeit an einer heftigen Corona-Welle, die Krankenhäuser ans Limit bringt, und auch der medizinische Sauerstoff ist knapp. Mit verantwortlich dafür dürfte die indische Virusvariante sein. Nepal hat eine relativ offene Grenze zu Indien.

Bislang konnte Nepal nach eigenen Angaben 2,2 Millionen seiner 30 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner teilweise oder ganz impfen – meist mit Impfstoff, dem ihm die großen Nachbarländer China und Indien geschenkt haben. Nepal hatte auch zwei Millionen Dosen Astrazeneca-Impfstoff vom weltgrößten Impfstoffhersteller Serum Institute in Indien gekauft, allerdings die Hälfte der Dosen noch nicht erhalten. Angesichts der zweiten Welle in Indien hatte das Land seinen Impfstoffexport gestoppt. Quelle: TSP, 26.05.21)


Grafschafter Zahlen

Der Landkreis Grafschaft Bentheim meldet am Mittwoch lediglich drei Neuinfektionen mit dem Coronavirus, am Dienstag waren es noch sechs. Die Gesamtzahl der registrierten Corona-Fälle seit Beginn der Pandemie steigt damit auf 5.259. Als genesen gelten demgegenüber 5.032 Grafschafter.

Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung liegt weiterhin bei 120. In Quarantäne befinden sich 219 Grafschafter (Dienstag: 255).
Das Robert-Koch-Institut beziffert den Sieben-Tage-Inzidenzwert in der Grafschaft am Mittwoch auf 37,2, am Vortag lag die Zahl noch bei 38,6. Damit lag die Grafschaft bereits am Dienstag am fünften Tag in Folge unter einer Inzidenz von 50 und setzt diesen Trend nun fort. Im Zuge dessen hatte die Kreisverwaltung eine Allgemeinverfügung veröffentlicht, wonach das Shoppen im Einzelhandel ab Donnerstag auch ohne vorherigen negativen Corona-Test möglich ist. Bleibt die Grafschaft weiter stabil unter einem Wert von 50, könnten ab dem 31. Mai weitere Lockerungen folgen. Ab kommenden Montag tritt der sogenannte Stufenplan 2.0 der niedersächsischen Landesverordnung in Kraft. Dieser sieht unter anderem vor, dass Schulen und Kitas dann in den Regelbetrieb wechseln.

Der Landkreis verzeichnet am Mittwoch 107 aktuelle Corona-Infizierte in der Grafschaft, 47 (-10) davon in Nordhorn. (Quelle: GN, 26.05.21)


Medien – Russische Regionen beginnen mit Tier-Impfungen

Mehrere russische Regionen haben einem Medienbericht zufolge mit der Impfung von Tieren begonnen. Dies geschehe in Tierarztkliniken, meldet die Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf die Landwirtschaftsaufsicht. Diese gab im April die Herstellung des weltweit ersten Impfstoffes für Tiere bekannt. Das Mittel mit dem Namen Carnivac-Cov erhielt im März die Zulassung in Russland. Unter anderem sollte es in Pelzfarmen eingesetzt werden. (Quelle: TSP, 26.05.21)


Bundesverband Sexuelle Dienstleistung fordert Öffnung der Bordelle

Der Bundesverband Sexuelle Dienstleistungen fordert die sofortige Öffnung der Bordelle. Ein längeres Verbot der Sexarbeit sei bei fallenden Inzidenzen epidemiologisch nicht mehr zu rechtfertigen, teilte der Verband am Mittwoch in Berlin mit. Die Prostitutionsbranche müsse mit anderen körpernahen Dienstleistungen wie Massagen, Kosmetiksalons und Tattoostudios gleichgestellt werden und ebenfalls unter Hygieneauflagen öffnen dürfen, so der Dachverband.

Die Prostitutionsbranche habe einen großen Beitrag zur Pandemiebekämpfung geleistet. Bis auf eine kurze Zeit im Sommer 2020 seien die Bordelle seit Beginn der Krise geschlossen gewesen. Dadurch hätten viele Sexarbeiterinnen ihren Arbeitsplatz, oft auch ihre Wohnung und ihre Existenz verloren, obwohl sie als Soloselbständige auch Steuern gezahlt hätten. Für die Bordellbetreiber seien die Corona-Hilfen oft zu wenig zum Überleben und zu viel für die Insolvenz gewesen, betonte die Vorsitzende des Verbandes, Stephanie Klee.

Maria Loheide, Vorstand der Diakonie, sagte: „Durch Corona hat sich die Situation von Prostituierten extrem verschlechtert.“ Viele von ihnen seien regelrecht in ein Loch gefallen und prostituierten sich oft illegal unter schwierigsten Bedingungen. Sie müssten jetzt die Gelegenheit erhalten, ihren Lebensunterhalt wieder durch legale Sexarbeit unter Beachtung der Hygieneregeln zu verdienen. Loheide sprach sich auch dafür aus, den Zugang von Prostituierten in besonderen Notlagen zur Sozialhilfe und der gesetzlichen Krankenversicherung zu verbessern. Quelle: TSP, 26.05.21)


Lokale Inzidenzen

Lingen: 15,6 (gestern 31,1)
Meppen: 34,0 (42,5)
Papenburg: 45,0 (42,4)


Niedersachsen-Zahlen

Am Mittwoch, 26. Mai, hat das Robert Koch-Institut (RKI) 102 labordiagnostisch bestätigte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Niedersachsen gemeldet. Das RKI weist allerdings darauf hin, dass an Feier- und Brückentagen weniger Personen einen Arzt aufsuchten, wodurch auch weniger Proben genommen, weniger Laboruntersuchungen durchgeführt und weniger Infektionsnachweise gemeldet würden.

Landesweit wurden laut RKI innerhalb eines Tages elf weitere Todesfälle registriert. Die Gesamtzahl der Menschen, die in Niedersachsen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben sind, steigt damit auf 5.572. Seit dem Beginn der Pandemie wurden in Niedersachsen 256.334 Infektionen mit dem Coronavirus nachgewiesen. Die Sieben-Tage-Inzidenz im Landesdurchschnitt sinkt weiter auf 34,0 Fälle je 100.000 Einwohner (42,8 am Vortag). (Quelle: NDR, 26.05.21)


Deutschland-Zahlen

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz hat erstmals seit Oktober vergangenen Jahres wieder den politisch relevanten Wert von 50 unterschritten. Nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) lag die Zahl binnen sieben Tagen gemeldeter Neuinfektionen je 100.000 Einwohner am Mittwoch bundesweit bei 46,8. Zwar hatte sich die Sieben-Tage-Inzidenz Mitte Februar kurzzeitig schon einmal im Bereich knapp über 50 bewegt. Doch dann kam die dritte Welle. Zuletzt unterhalb der 50er-Schwelle hatte der Wert im Herbst gelegen: bei 48,6 am 20. Oktober 2020.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 2626 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen vom Mittwochmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.23 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 11.040 Ansteckungen gelegen. An Feiertagen wie Pfingstmontag suchen weniger Menschen einen Arzt auf, wodurch auch weniger Proben genommen werden und es weniger Laboruntersuchungen gibt. Daher werden weniger Neuinfektionen gemeldet.

Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 270 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 284 Tote gewesen. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 87.726 angegeben.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Dienstagabend bei 0,78 (Vortag: 0,84). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 78 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen. (Quelle: RKI, 26.05.21)


Kinderärzte warnen vor Impfungen in Schulen

Der Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) warnt vor Impfungen in den Schulen, wie Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) sie fordert. „Von Impfungen in der Schule halte ich nichts“, sagte der Kinderarzt und BVKJ-Sprecher Axel Gerschlauer der „Rheinischen Post“. „Meine größte Sorge ist, dass Frau Karliczek damit auch eine Impfpflicht durch die Hintertür einführt.“

Der Schulbesuch dürfe nicht an eine Corona-Impfung geknüpft werden, sagte der Arzt der Zeitung. „Hier muss die Politik Wort halten.“ Im Übrigen sei eine Impfpflicht für Kinder auch nicht nötig. „Kinder sind keine Corona-Infektionstreiber, und das Risiko, schwer zu erkranken, ist für sie – anders als bei Masern – gering“, sagte Gerschlauer.

Stattdessen seien die Kinderarzt-Praxen gefragt. „Der erste Ansprechpartner sind niedergelassene Kinder- und Jugendärzte. Wir sind die Impfprofis, keiner impft so viel wie wir“, sagte der BVKJ-Sprecher. An zweiter Stelle sehe er die Impfzentren, besonders auf dem Land, wo die Arztdichte nicht so hoch sei wie in den Städten. (Quelle: TSP, 26.05.21)


Corona-Impfstoffe zweiter Generation vielleicht schon 2021

Erste weiterentwickelte Corona-Impfstoffe könnten nach Einschätzung des Verbands forschender Arzneimittelhersteller (vfa) im Erfolgsfall noch in diesem Jahr zugelassen werden. „Eine Reihe von Herstellern und Instituten arbeiten an Impfstoffen und Impfschemata, die auch gegen solche neue Varianten von Sars-CoV-2 wirksam sein sollen, bei denen die Impfstoffe der ersten Generation bisher nur einen schwächeren Schutz bieten“, teilte ein vfa-Sprecher mit.

Dabei würden vor allem drei Strategien verfolgt: Erstens geht es um eine stärkere Immunisierung, indem die Immunabwehr etwa durch Antikörper noch mehr aktiviert wird. Im zweiten Fall wird an der Immunisierung gegen das sogenannte Spikeprotein, das an der Außenhülle des Coronavirus sitzt, oder gegen mehrere solche Spikeproteine gearbeitet. Und schließlich wird an der Immunisierung auch gegen andere Bestandteile von Sars-CoV-2 geforscht – etwa gegen das sogenannte Nukleokapsid. Dieser zentrale Teil des Virus besteht aus der Proteinhülle (Kapsid) und der viralen Nukleinsäure.

Der vfa hat mehrere Projekte aufgelistet, die derzeit an Impfstoffen der zweiten Generation arbeiten. Darunter ist etwa ein Projekt mit Beteiligung der Uni Würzburg für eine Schluckimpfung mit gentechnisch veränderten, lebenden Typhus-Impfbakterien, die zwei verschiedene Proteine von Sars-CoV-2 tragen. (Quelle: TSP, 26.05.21)


Lambrecht fordert schnelle Rückkehr zum Präsenzunterricht

Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht (SPD) spricht sich dafür aus, möglichst schnell wieder mehr Normalität in Schulen und Kitas einkehren zu lassen. „Wir müssen alles dafür tun, damit Schülerinnen und Schüler so schnell wie möglich zum regulären Unterricht zurückkehren können“, sagte sie der „Rheinischen Post“ vom Mittwoch. „Ich setze darauf, dass noch im Sommer ein Impfstoff für Kinder und Jugendliche zugelassen wird und ihnen sehr schnell ein Impfangebot gemacht werden kann.“

Aktuelle Studien zeigten, wie sehr gerade Schulkinder durch die Pandemie psychisch belastet seien, betonte Lambrecht. „Bei niedrigen Inzidenzen muss allein aus diesem Grund alles dafür getan werden, den vollen Regelbetrieb in Kitas und Schulen wieder möglich zu machen, und zwar schnell.“

Alle seien derzeit froh über Öffnungen und genössen die ersten Schritte in die Normalität. „Mir ist wichtig, dass auch Kinder und Jugendliche hieran teilhaben können“, sagte Lambrecht. „Schwimmbadbesuche, Training im Sportverein – all dies muss bei weiter sinkenden Inzidenzzahlen schnell wieder ermöglicht werden.“ (Quelle: TSP, 26.05.21)


CDC-Studie: Neuinfektionen nur bei 0,01 Prozent der Geimpften

Wie wirksam Impfungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie sind, zeigt eine Studie der US-Gesundheitsbehörde CDC. Demnach wurden bei den zwischen Januar und April vollständig Geimpften in nur 0,01 Prozent der Fälle eine Infektion dokumentiert. Unter den 101 Millionen geimpften Menschen wurden ab 14 Tage nach der letzten Impfdosis 10.262 Infektionen nachgewiesen. Davon verliefen 2725 der Fälle asymptomatisch, 706 Patienten mussten im Krankenhaus behandelt werden und 132 Patienten starben. Allerdings warnt die Gesundheitsbehörde CDC, die tatsächliche Zahl der Infektionen unter Geimpften dürfte deutlich höher liegen: Da die meisten Fälle asymptomatisch oder mild verlaufen, werden die Betroffenen in der Regel nicht getestet. (Quelle: ARD, 25.05.21)


Moderna: Impfstoff schützt Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren

Der Impfstoff von Moderna schützt Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren Angaben des Unternehmens zufolge bis zu 100 Prozent vor einer Covid-19-Erkrankung. Auch einzelne Covid-Symptome in Verbindung mit einem positiven PCR-Ergebnis könne die Vakzine zu 93 Prozent verhindern, bestätigte das US-Biotechunternehmen am Dienstag gegenüber dem Spiegel. Eine Überprüfung der Daten der sogenannten TeenCOVE-Studie durch unabhängige Wissenschaftler steht noch aus.

Weil Kinder und Jugendliche deutlich seltener als Erwachsene an Covid-19 erkranken und häufig nur einzelne Symptome entwickeln, untersuchte das Unternehmen zudem, ob der Impfstoff auch vor milden Beschwerden schützt. Das Risiko für nur ein Covid-19-Symptom in Verbindung mit einem positiven PCR-Test nahm demnach um 93 Prozent ab. „Es ist vor allem erfreulich, dass der Moderna-Impfstoff auch vor einer Sars-CoV-2-Infektion schützen kann“, so Stéphane Bancel, CEO von Moderna, in einer Stellungnahme. (Quelle: FAZ, 25.05.21)


USA: 50 % der Erwachsenen vollständig geimpft

In den USA ist inzwischen die Hälfte der Erwachsenen vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Die 50-Prozent-Marke wurde am Dienstag (Ortszeit) erreicht, wie aus Daten der US-Gesundheitsbehörde CDC hervorging. Mehr als 61 Prozent der Erwachsenen im Land haben demnach mindestens eine Impfdosis erhalten.

Unter den Senioren liegen die Zahlen deutlich höher: Rund 85 Prozent der Menschen ab 65 Jahren haben mindestens eine Impfdosis bekommen, rund 74 Prozent der Altersgruppe sind vollständig geimpft. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung liegt die Quote der vollständig Geimpften bei rund 40 Prozent.

In den Vereinigten Staaten wird neben den Impfstoffen von Moderna und Biontech/Pfizer, bei denen zwei Dosen gespritzt werden, auch der Impfstoff von Johnson & Johnson eingesetzt, der bereits nach einer Dosis seine volle Wirkung entfaltet. Das Präparat von Biontech/Pfizer ist in den USA auch für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren zugelassen, die übrigen Präparate dürfen bislang nur Erwachsenen verabreicht werden. (Quelle: FAZ, 25.05.21)



Kritik an Spahns Balkan-Aussage

Verwandtschaftsbesuche in der Türkei und auf dem Balkan hätten 2020 phasenweise jede zweite Neuinfektion ausgelöst, sagte Gesundheitsminister Spahn. Dafür erntet er nun scharfe Kritik von türkischer und albanischer Seite. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat Kritik auf sich gezogen mit der Aussage, dass Verwandtschaftsbesuche in der Türkei und auf dem Balkan zu einem Anstieg der Corona-Zahlen im vergangenen Sommer geführt hätten. Albaniens Ministerpräsident Edi Rama und die Türkische Gemeinde in Deutschland zeigten sich empört. „Es ist ein Skandal, dass ein deutscher Minister den Balkan öffentlich anprangert und damit auch Menschen mit Migrationshintergrund abwertet“, sagte Ministerpräsident Rama der „Bild“. Ein deutscher Gesundheitsminister solle sich darum kümmern, die deutsche Bevölkerung zu impfen, und keine stereotypen Ressentiments gegen den Balkan hervorrufen, um „eine offensichtlich schlechte Bilanz“ zu verteidigen, sagte Rama. „Ich werde nicht zulassen, dass Albanien als Risikobereich für Urlaubsreisen dargestellt wird, es gibt keine Zahlen, die dies belegen.“

Der stellvertretende Vorsitzende der Türkischen Gemeinde, Serhat Ulusoy, sagte, Spahn stelle „ganze Bevölkerungsgruppen unter Generalverdacht“ und öffne „Stigmatisierungen Tür und Tor“. Er wolle „Wahlkampf um jeden Preis und auf dem Rücken von Menschen“ machen. „Die zweite Welle ist hausgemacht und gutes Corona-Management sieht anders aus.“ Spahn hatte der „Bild am Sonntag“ gesagt, dass „Auslandsreisen, häufig Verwandtschaftsbesuche in der Türkei und auf dem Balkan, phasenweise rund 50 Prozent der Neuinfektionen ausgelöst“ hätten. Das müsse in diesem Jahr verhindert werden. Er wolle daher frühzeitig Vereinbarungen mit der Türkei über Tests bei der Ein- und Ausreise schließen, so Spahn. „Eine Testpflicht müsste wie im letzten Jahr von den Bundesländern an der Grenze kontrolliert werden.“ (Quelle: Tagesschau, 25.05.21)


Corona-Hilfen: Es geht voran für Niedersachsens Unternehmen

Beim Auszahlen der Corona-Hilfen für in Not geratene Unternehmen geht es laut NDR voran. Laut NBank haben drei Viertel der Firmen und Selbständigen ihr beantragtes Geld aus der Überbrückungshilfe III erhalten.

Noch vor wenigen Wochen fiel die Bilanz für Niedersachsen deutlich schlechter aus: Erst die Hälfte der Anträge bewilligt, letzter Platz im Ländervergleich. Die Überbrückungshilfe III können zum Beispiel Restaurants, Hotels oder Messeveranstalter beantragen, wenn ihnen 70 Prozent der Gesamteinnahmen oder mehr weggebrochen sind.

Die NBank, die die Anträge bearbeitet, hat mittlerweile etwas aufgeholt. Rund 13.500 Unternehmen haben Geld aus der Überbrückungshilfe III erhalten, das entspricht rund 75 Prozent aller Antragsteller. Mehr als eine halbe Milliarde Euro sind geflossen – überwiegend direkte Zuschüsse, aber auch Kredite. Dass es jetzt schneller geht, liegt laut NBank unter anderem daran, dass es mehr personelle Kapazitäten gibt. So seien die Anträge für vorherige Corona-Hilfen mittlerweile fast abgearbeitet.

ÜBERBRÜCKUNGSHILFE III

  • Fördermonate: November 2020 bis Juni 2021
  • Bei Umsatzrückgang von mindestens 30 Prozent (zum Vergleichsmonat 2019)
  • Zuschuss: 40 bis 90 Prozent der Betriebskosten
  • Pro Fördermonat: Bis zu 1,5 Millionen Euro
  • Kann seit 10.02.2021 beantragt werden
  • Unternehmen müssen Anträge durch „prüfende Dritte“ (z.B. Steuerberatende) stellen
  • Soloselbstständige können direkt Anträge stellen
  • Abschlagszahlungen seit 11. Februar 2021, reguläre Auszahlungen sollten im März starten.

(Quelle: NDR, 25.05.21)


Drosten-Studie: Kinder sind ähnlich ansteckend wie Erwachsene

Der Berliner Virologe Christian Drosten hat seine Studie zur Infektiosität von Kindern in der Fachzeitschrift „Science“ veröffentlicht. Diese zeige, so Drosten, dass Kinder ähnlich ansteckend seien wie Erwachsene. Für die Studie bestimmten Wissenschaftler um Drosten für mehr als 25.000 Covid-19-Fälle die sogenannten Viruslasten, also die Menge des Viruserbguts in der PCR-Probe. Die Viruslast ist ein Anhaltspunkt dafür, wie ansteckend ein infizierter Patient ist. Einbezogen wurden Menschen ohne Krankheitsanzeichen ebenso wie Patienten mit unterschiedlich schweren Symptomen bis hin zu Krankenhausfällen. Bei Erwachsenen zwischen 20 und 65 Jahren zeigten sich demnach keine nennenswerten Unterschiede bei der Viruslast. In den Proben der jüngsten Kinder zwischen 0 und 5 Jahren seien die niedrigsten Viruslasten gefunden worden, bei älteren Kindern und Jugendlichen hätten sich die Werte mit steigendem Alter denen der Erwachsenen angeglichen, heißt es weiter.

Allerdings seien die Werte von Kindern durch eine andere Art der Probenentnahme im Vergleich zu Erwachsenen beeinflusst, so Drosten im Coronavirus-Update von NDR Info: Es würden deutlich kleinere Tupfer eingesetzt, die weniger als halb so viel Probenmaterial einbrächten. Statt der schmerzhaften tiefen Nasenrachen-Abstriche würden zudem oft einfache Rachenabstriche gemacht, in denen sich nochmals weniger Virus finde. Deshalb seien bei Kindern von vorn herein geringere Viruslast-Messwerte zu erwarten. Erste, noch nicht von unabhängigen Fachleuten geprüfte Auswertungen zu Viruslasten hatte Drosten bereits vor mehr als einem Jahr vorgelegt. Diese waren auch in der Debatte um die Öffnung von Schulen und Kindergärten viel beachtet worden. (Quelle: Tagesschau, 25.05.21)


EU: Eine Milliarde Impfdosen bis September

Die EU geht einem Dokument zufolge davon aus, bis Ende September insgesamt mehr als eine Milliarde Impfdosen gegen das Coronavirus erhalten zu haben. Damit könnte bis dahin die gesamte infrage kommende Bevölkerung geimpft werden, wie aus dem Papier der EU-Kommission an die Staats- und Regierungschefs der Mitgliedsstaaten hervorgeht. Dem von der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag eingesehenen Dokument zufolge würde die EU damit ihr ursprüngliches Ziel übertreffen, bis Ende des Sommers 70 Prozent der Erwachsenen versorgt zu haben. In dem Dokument werden die erwarteten Liefermengen von BioNTech/Pfizer, Johnson & Johnson, AstraZeneca und Moderna aufgelistet. Demnach hat die EU im ersten Quartal 106 Millionen Impfdosen erhalten. Im zweiten Quartal würden weitere 413 Millionen und im dritten 529 Millionen Dosen erwartet. Bis Jahresende sollen dann 452 Millionen hinzukommen. Zusammen ergibt dies 1,5 Milliarden. Nicht berücksichtigt sind mögliche Lieferungen der noch nicht zugelassenen Impfstoffe von CureVac und Sanofi. (Quelle: Tagesschau, 25.05.21)


MV öfffnet Kultureinrichtungen

Viele noch geschlossene Kultureinrichtungen Mecklenburg-Vorpommerns können vom 1. Juni an schrittweise wieder Gäste empfangen. So können dann etwa wieder Museen öffnen, wie Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Dienstagabend in Schwerin sagte. Am 21. Juni sollen demnach etwa Kinos folgen. Für beides ist ein negativer Corona-Test notwendig.

Die Zahl der zugelassenen Zuschauerinnen und Zuschauer soll laut Kulturministerin Bettina Martin (SPD) schrittweise hochgefahren werden. Zunächst seien maximal 250 Menschen im Außen- und 100 im Innenbereich erlaubt. Auch hier wird jeweils ein negativer Corona-Test verlangt, der maximal 24 Stunden alt sein darf. Wer bereits zweimal geimpft ist, ist davon ausgenommen.

Bereits vor zwei Wochen hatte die Landesregierung über zahlreiche Lockerungsschritte beraten und ein Datum für den Neustart in Handel, Gastronomie und Tourismus festgelegt. Ein Öffnungszeitpunkt für Museen, Theater oder Kinos war hingegen noch nicht abzusehen. Das hatten viele Kulturvertreter kritisiert.

Wegen der deutlich gesunkenen Sieben-Tage-Inzidenz hatte die Landesregierung mehrere Gespräche über vorzeitige Lockerungen angekündigt. Am Samstag ging es dabei um den Sport, am Dienstag um die Kultur. An diesem Mittwoch wird über den Tourismus beraten. Die landesweite Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen lag am Dienstag nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (Lagus) bei 23,5 – vor einer Woche betrug dieser Wert noch 53. (Quelle: FAZ, 25.05.21)


GB: Erster Geimpfter verstorben

William Shakespeare wurde als erster Mann in Großbritannien gegen das Coronavirus geimpft, nun ist er im Alter von 81 Jahren gestorben. Es gebe beim Namensvetter des berühmten Dramatikers aber keinen Zusammenhang zur Corona-Pandemie, berichtete die BBC am Dienstag. Shakespeare, genannt Bill, hatte am 8. Dezember 2020 in der Stadt Coventry als zweiter Menschen eine Impfung mit dem Mittel der Hersteller Biontech und Pfizer erhalten, kurz nach Margaret Keenan.

Coventrys Stadträtin Jayne Innes rief die Bevölkerung zur Impfung auf. „Die beste Hommage an Bill besteht darin, eine Spritze zu bekommen“, wurde Innes von der Zeitung „The Sun“ zitiert.

Shakespeare hinterlässt zwei erwachsenen Kinder sowie Enkel. Er arbeitete für einen bekannten Industriekonzern und war Gemeinderat. Nachdem er die Impfung erhalten hatte, lobte er die Erfahrung als „wunderbar“ und „bahnbrechend“.

„Es könnte von nun an den Unterschied in unserem Leben ausmachen. Es ist der Beginn, unser Leben und unseren Lebensstil zu verändern“, sagte Shakespeare damals. (Quelle: FAZ, 25.05.21)


Hunderte Festnahmen am Pfingstwochenende

Bei den Demonstrationen vom Wochenende und Pfingstmontag in Berlin sind nach Polizeiangaben Hunderte Menschen vorübergehend festgenommen worden. Allein am Samstag seien nach den Protesten gegen die Corona-Politik der Bundesregierung sowie der anti-israelischen Demonstration die Personalien von insgesamt 1019 Menschen aufgenommen worden, teilte die Polizei am Montag mit. Bei ähnlichen Protesten gab es am Sonntag 449 und am Pfingstmontag weitere 35 Festnahmen.

Dabei seien Ermittlungsverfahren unter anderem wegen Teilnahme an einer verbotenen Versammlung, fehlender Mund-Nase-Bedeckung und tätlichen Angriffes sowie Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte eingeleitet worden. Die Polizei sei mit insgesamt 3000 Beamten auch aus anderen Bundesländern im Einsatz gewesen. (Quelle: FAZ, 25.05.21)


Transparency kritisiert mangelnde Transparenz bei Beschaffung von Vakzine

Die Anti-Korruptions-Organisation Transparency International kritisiert mangelnde Transparenz bei Studien und Beschaffungsverträgen von Covid-19-Impfstoffen. Bei der Entwicklung und dem Verkauf der weltweit 20 wichtigsten Vakzine gegen Corona seien nur die Hälfte der klinischen Studien und nur sieben Prozent der Verträge veröffentlicht worden, erklärte Transparency am Dienstag in Berlin. Verwiesen wurde auf eine gemeinsame Studie der Organisation und der Universität Toronto, bei der auch die Datenlage zu den Impfstoffen von AstraZeneca, BioNTech und Moderna untersucht wurde. Von den Verträgen, die veröffentlicht wurden, enthielten fast alle erhebliche Schwärzungen von Schlüsselinformationen wie Gesamtpreis, Preis pro Dosis und Lieferpläne, kritisierte die Organisation.

„Weltweit sind enorme Summen staatlicher Mittel in die Entwicklung und Produktion von Impfstoffen investiert worden […] Deshalb hat die Öffentlichkeit ein Recht darauf, die Impfstoff-Beschaffungsverträge ungeschwärzt einzusehen“, sagte Rolf Blaga, Leiter der Arbeitsgruppe Medizin und Gesundheit bei „Transparency Deutschland“.

Die Analyse von 86 registrierten klinischen Studien zeige zudem, dass nur 45 Prozent dieser Studien veröffentlicht und davon bei 41 Prozent nur die wichtigsten Ergebnisse in einer Pressemitteilung oder auf einer Pressekonferenz bekannt gegeben wurden. Klinische Studienprotokolle seien nur bei zwölf Prozent der Studien veröffentlicht worden. (Quelle: FAZ, 25.05.21)


USA fordern weitere Untersuchung

Trotz chinesischem Dementi befeuert ein Medienbericht die Hypothese, das Coronavirus könne doch aus einem Labor in Wuhan stammen. Nun fordert US-Gesundheitsminister Becerra neue WHO-Untersuchungen zum Ursprung von Sars-CoV-2. Die USA fordern eine weitere Überprüfung der Ursprünge des Coronavirus durch internationale Experten. Diesen müsse die Möglichkeit gegeben werden, die Quelle des Virus und die frühen Tage des Ausbruchs vollständig, transparent und wissenschaftlich fundiert unter die Lupe zu nehmen, erklärte US-Gesundheitsminister Xavier Becerra in eine Videobotschaft an die Jahrestagung der Weltgesundheitsorganisation (WHO). China behindert Untersuchung Die USA hatten die Qualität der ersten Untersuchung im Januar des Jahres in Zweifel gezogen. Sie warfen China ungebührliche Einflussnahme auf die daran beteiligten internationalen Experten vor. Sie waren nach monatelanger Verzögerung durch China Anfang des Jahres in die chinesische Stadt Wuhan gereist, in der das Virus Ende 2019 erstmals nachgewiesen wurde. Peking habe die Untersuchungen kontrolliert und eingeschränkt, so der Vorwurf. Die Wissenschaftler hätten keinen Zugang zu kompletten Originaldatensätzen und Proben gehabt, kritisierten die USA Ende März in einem Dokument, das 13 weitere Länder unterzeichneten, darunter Dänemark, Großbritannien, Australien und Japan.

Die WHO-Experten, die in Wuhan waren, kamen zu dem Schluss, dass das Virus von Fledermäusen über eine andere Tierart auf den Menschen übertragen worden sein könnte. Der Ausbruch aus einem Labor werde als äußerst unwahrscheinlich angesehen. Die WHO will die Untersuchungen fortsetzen.

Die Hypothese, dass das Coronavirus aus einem chinesischen Bio-Labor in Wuhan stammt, gibt es schon länger. Beweise gibt es dafür jedoch bislang nicht. Zuletzt hatte jedoch ein Bericht des „Wall Street Journal“ für Unruhe gesorgt. Demnach sollen sich Wochen vor dem offiziellen Bekanntwerden des Corona-Ausbruchs in Wuhan drei Mitarbeiter des dortigen Virus-Forschungsinstituts im Krankenhaus behandelt lassen haben, weil sie – so die Recherchen – Covid-19-Symptome hatten. Das könnte darauf hindeuten, dass man in dem staatlichen Virus-Labor in Wuhan schon im November 2019 mit dem Coronavirus hantiert hat. Die Recherchen des „Wall Street Journal“ berufen sich auf US-Geheimdienstberichte.

Chinesische-Regierungskreise bestätigten lediglich, dass US-Geheimdienste entsprechende Vermutungen untersuchten. Sie wiesen aber darauf hin, dass es nach wie vor keine Beweise dafür gebe, dass das Virus aus einem Labor stammt. China wies den Bericht als falsch zurück. Regierungssprecher Zhao Lijian betonte, am Wuhaner Virusforschungsinstitut habe es vor dem 30. Dezember 2019 keinen Infektionsfall gegeben. (Quelle: ARD, 25.05.21)


Niedersachsen:
Kinder und Jugendliche ab 12 sollen vor den Sommerferien geimpft werden

In Niedersachsen sollen noch vor den Sommerferien Jugendliche ab zwölf Jahren geimpft werden. Mit Aktionen in den Schulen und in den Impfzentren sollen alle rund 450 000 Schüler ein Angebot zur Immunisierung erhalten, sagte Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) am Dienstag in Hannover. Niedersachsen habe als erstes Bundesland dem Bundesgesundheitsministerium ein solches Konzept vorgelegt. Die Impfaktion soll noch vor den Sommerferien im Juli beginnen und die Zweitimpfung dann gegen Ende der Ferien Ende August bis Anfang September erfolgen. Voraussetzung für die Impfkampagne für Schülerinnen und Schüler ist, dass der Impfstoff von Biontech/Pfizer bis dahin für Kinder ab zwölf Jahren zugelassen ist. (Quelle: FAZ, 25.05.21)


Island reduziert Corona-Beschränkungen

Die Corona-Beschränkungen auf Island sind weiter zurückgefahren worden. Die Menschen auf der Nordatlantik-Insel müssen seit Dienstag unter anderem in Geschäften und am Arbeitsplatz keinen Mund-Nasen-Schutz mehr tragen. Eine Maske ist von nun an nur noch bei Sitzplatzveranstaltungen wie Konzerten, Sportveranstaltungen, im Kino oder in der Kirche vorgeschrieben, auch Dienstleister mit unvermeidlich nahem Kundenkontakt wie Friseure und Masseure müssen weiterhin eine tragen.

Die Teilnehmerobergrenze für Zusammenkünfte wird zudem von 50 auf 150 Personen angehoben, bei Bühnenveranstaltungen dürfen 300 anstatt wie bislang 150 Besucher pro Zuschauerbereich dabei sein. Fitnessstudios, Schwimmbäder, Galerien und Museen müssen sich an keine Begrenzung der Kunden- und Besucherzahl mehr halten, die Studios sollten allerdings gewährleisten, dass pro Fitnessbereich maximal 150 Menschen trainieren. Island mit seinen gerade einmal 360.000 Einwohnern hat seit langem die auf die Bevölkerung gerechnet niedrigsten Neuinfektionszahlen des gesamten Europäischen Wirtschaftsraums. Eine Reihe von Neuinfektionen hatte Ende März jedoch dazu geführt, dass die Regierung vorübergehend verschärfte Beschränkungen eingeführt hatte. (Quelle: FAZ, 25.05.21)


Wegen Corona: BVB erwartet 75 Mio Euro Miese

Borussia Dortmund erwartet für das laufende Geschäftsjahr coronabedingt einen Verlust von rund 75 Millionen Euro. Das teilte der börsennotierte Fußball-Bundesligist am Dienstag per adhoc-Mitteilung mit. Nach Abschluss der Bundesliga-Saison 2020/2021 habe der Verein mit der Qualifikation für Champions League und dem Pokalsieg die negativen Auswirkungen der Pandemie in Grenzen halten können, teilte die Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA mit. Wie bei allen Bundesligavereine waren Zuschauer in der Corona-Krise in der laufenden Spielzeit nur reduziert und nur bis Oktober zugelassen, entsprechende Einnahmen fielen weg.
(Quelle: FAZ, 25.05.21)


Deutsche Wirtschaft laut ifo-Institut optimistisch

Nach dem Wachstumsknick zu Jahresbeginn gewinnt der Konjunkturaufschwung in Deutschland zusehends an Kraft. Darauf lässt die Stimmung in den Chefetagen der Wirtschaft schließen, die angesichts der Impffortschritte in der Corona-Pandemie im Mai auf das höchste Niveau seit zwei Jahren gestiegen ist. Der ifo-Geschäftsklimaindex kletterte auf 99,2 Punkte von 96,6 Zählern im April und damit noch stärker als von Experten erwartet.

Besonders stark hat sich die Stimmung in der Gastronomie, der Reisebranche und im Einzelhandel verbessert, sagte ifo-Präsident Clemens Fuest im Gespräch mit tagesschau24. Die Münchner Forscher rechnen damit, dass die Wirtschaftsleistung im Frühjahr um 2,6 Prozent zulegen wird und das Plus im Sommer sogar noch etwas höher ausfallen dürfte. (Quelle: Tagesschau, 25.05.21)


DGB-Chef Hoffmann: Homeofficepflicht soll vorerst bleiben

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat sich gegen ein rasches Ende der Homeoffice-Pflicht für Unternehmen ausgesprochen. „Solange nicht ein Großteil der Beschäftigten vollständig geimpft ist, dürfen sich die Arbeitgeber nicht aus der Verantwortung ziehen“, sagte DGB-Chef Reiner Hoffmann. Trotz sinkender Neuinfektionszahlen sei die Pandemie noch lange nicht bewältigt. „Deswegen wäre es unverantwortlich, jetzt übereilt alle wirkungsvollen Mechanismen, die helfen, die Pandemie einzudämmen, über Bord zu werfen.“ Gerade die Unternehmen stünden im besonderen Maße in der Pflicht, für einen wirksamen Arbeits- und Gesundheitsschutz zu sorgen, sagte Hoffmann. Das beinhalte neben klaren Hygienekonzepten auch das Angebot von Coronatests und die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten.(Quelle: Tagesschau, 25.05.21)


Sterbefallzahl rückläufig – aber noch über Vorjahresschnitt

Die Zahl der Sterbefälle in Deutschland hat in der zweiten Maiwoche sechs Prozent über dem Schnitt der Vorjahre gelegen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts starben zwischen dem 10. und 16. Mai 18.324 Menschen. Das waren fast 1000 mehr als im Schnitt der Vergleichswochen der Jahre 2017 bis 2020. Gegenüber der ersten Maiwoche zeichnete sich zugleich eine rückläufige Tendenz ab. Die Sterbefallzahlen zwischen dem 3. und dem 9. Mai hatten laut Hochrechnung um zehn Prozent über dem Schnitt der Vorjahre gelegen. Das Statistische Bundesamt weist darauf hin, dass sich die Corona-Pandemie ab Ende März des Vorjahres erstmals auf Sterbefallzahlen ausgewirkt hatte. Damit beeinflusst sie seitdem auch den Schnitt für die Vorjahre. (Quelle: Tagesschau, 25.05.21)


GB: Infektionen im Krankenhaus kosten Tausende das Leben

Bis zu 8.700 Menschen in England sind nach einer Corona-Infektion gestorben, die sie sich im Krankenhaus zugezogen hatten. Das geht aus Daten des Nationalen Gesundheitsdiensts NHS hervor, wie der „Guardian“ berichtete. Demnach erkrankten mehr als 32.000 Menschen seit März 2020 während eines aus anderen Gründen bedingten Klinikaufenthalts mit Covid-19. Etwa 8700 von ihnen starben innerhalb von 28 Tagen nach ihrem positiven Test. In wie vielen Fällen Covid-19 die ausschlaggebende Todesursache war oder womöglich nur ein zusätzlicher Faktor, ist nicht bekannt. Der ehemalige Gesundheitsminister Jeremy Hunt sprach im Zusammenhang mit den im Krankenhaus übertragenen Corona-Infektionen von einem „stillen Skandal“ der Pandemie. Tausende Todesfälle seien vermeidbar gewesen, sagte der konservative Politiker dem „Guardian“ zufolge. Besonders zu Beginn der Pandemie hatten Krankenhausmitarbeiter in Großbritannien immer wieder über einen Mangel an Schutzkleidung geklagt. Die Zeitung hatte die Daten im Rahmen eines sogenannten Freedom-of-Information-Requests von NHS-Organisationen erfragt. (Quelle: Tagesschau, 25.05.21)


Altmaier stellt Lockerungen bei Homeoffice-Pflicht in Aussicht

Wirtschaftsminister Peter Altmaier hat Unternehmen und Beschäftigten schrittweise Lockerungen der Homeoffice-Pflicht in Aussicht gestellt. „Ich glaube, dass die Idee, dass man zur Normalität zurückkehrt, sicherlich auch bedeutet, dass man dann dort, wo es Sinn macht, auch wieder vor Ort arbeiten kann“, sagte der CDU-Politiker der „Bild“-Zeitung. Es werde „Schritt für Schritt weniger Vorschriften“ zum Homeoffice geben. Zugleich glaube er aber, dass viele Beschäftigte trotzdem weiter von zu Hause arbeiten könnten, sagte Altmaier. Viele Arbeitgeber und Arbeitnehmer arrangierten sich und machten flexiblere Arbeitsmodelle möglich. Das sei eine der positiven Lektionen aus der Corona-Krise. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) forderte ein Ende der Homeoffice- und Testpflicht in den Betrieben. Der Impffortschritt müsse mit einer Rückkehr in einen normalen Geschäftsbetrieb verbunden sein, heißt es in einem Positionspapier, das an die Bundesregierung gerichtet ist. Der BDI sprach sich für einen Stufenplan aus, der festlegt, wie Corona-Maßnahmen in den Betrieben verringert und abgeschafft werden können. (Quelle: Tagesschau, 25.05.21)


18 Euro pro nachträgliches Zertifikat für Apotheken

Wenn Apotheken nachträglich Corona-Impfzertifikate ausstellen, sollen sie dafür eine Vergütung bekommen. Vorgesehen sind für das erstmalige Erstellen voraussichtlich 18 Euro, wie aus einem Verordnungsentwurf des Bundesgesundheitsministeriums hervorgeht. Zunächst berichtete das Nachrichtenportal „ThePioneer“ darüber.

Diesen erhöhten Betrag sollen auch Praxen für nachträgliche Zertifikate bekommen, wenn sie die Impfung nicht selbst vorgenommen haben. In der Regel soll dies die impfende Praxis direkt machen und dafür bis zu sechs Euro jeweils für die Erst- und Zweitimpfung bekommen – zusätzlich zu 20 Euro pro Impfung. Die nachträgliche Ausstellung eines Impfzertifikates erfordere besondere Sorgfalt, um das tatsächliche Vorliegen einer vorgenommenen Impfung ausreichend zu plausibilisieren und Missbrauch des Impfzertifikates zu verhindern, heißt es zur Begründung in dem Entwurf, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. (Quelle: Tagesschau, 25.05.21)


Bald 170 Mio. Europäer einmal gegen Covid geimpft

Bis kommenden Sonntag sollen 170 Millionen Europäer zumindest einmal gegen Corona geimpft sein. Das seien 46 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in der Europäischen Union, erklärte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nach Angaben aus EU-Kreisen beim Gipfel in Brüssel. Bis 30. Mai würden in der EU etwa 300 Millionen Dosen Corona-Impfstoff ausgeliefert und davon 245 Millionen Dosen verabreicht sein. Die Lieferungen im zweiten Quartal von April bis Juni übertreffen demnach die ursprünglichen Erwartungen: Es sollen 413 Millionen Impfdosen der Hersteller BioNTech/Pfizer, Moderna, AstraZeneca und Johnson & Johnson in der EU ankommen. Noch Anfang März hatte von der Leyen von 300 Millionen Dosen im zweiten Quartal gesprochen. Nach der jetzigen Prognose sollen es im dritten Quartal von Juli bis Ende September sogar 529 Millionen Dosen werden, im vierten Quartal dann noch einmal 452 Millionen. Von der Leyen hat das Ziel ausgegeben, mindestens 70 Prozent der Erwachsenen in der EU gegen Covid-19 zu impfen. Sie hält dies bis Juli für erreichbar, zumindest für die Erstimpfung. (Quelle: Tagesschau, 25.05.21)


Mehr als 45 Millionen Impfdosen verabreicht

Seit Beginn der Corona-Impfkampagne sind in Deutschland mehr als 45 Millionen Dosen verabreicht worden. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) wurden am Montag 287.574 Menschen immunisiert, 158.451 davon bekamen nun ihren vollen Impfschutz. Der Feiertag hatte die Zahl der Impfungen damit im Vergleich zur Vorwoche deutlich gedrückt, sieben Tage zuvor wurden mit 543.637 weitaus mehr Impfdosen verabreicht. Insgesamt sind den Angaben zufolge bisher 40,4 Prozent (33,6 Millionen) der Bevölkerung mindestens einmal und 14,3 Prozent (11,9 Millionen) vollständig geimpft. Je nach Bundesland variiert die Impfquote. Die höchste Quote an mindestens Erstgeimpften verzeichnet das Saarland mit 44,2 Prozent. Sachsen liegt mit 35,3 Prozent leicht hinter den anderen Bundesländern zurück. Während das Saarland jedoch auch bei der Berücksichtigung der Zweitimpfungen beim Impftempo an der Spitze liegt, läuft die Kampagne laut RKI in Brandenburg am langsamsten.(Quelle: Tagesschau, 25.05.21)


EU berät über weiteres Vorgehen in der Pandemie

Die EU-Staats- und Regierungschefs haben ihren Gipfel in Brüssel fortgesetzt. Heute geht es unter anderem um das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie. Im Kampf gegen Covid-19 wollen die Staats- und Regierungschefs angesichts der Ausbreitung ansteckenderer Virusvarianten zur Vorsicht aufrufen und sich gleichzeitig bei der Aufhebung von Reisebeschränkungen innerhalb der EU abstimmen. Geplant ist auch eine Zusage, bis Jahresende mindestens 100 Millionen Dosen Impfstoff an ärmere Länder zu spenden. (Quelle: Tagesschau, 25.05.21)


Österreich stoppt ab 1. Juni Flüge aus Großbritannien

Österreich verhängt wegen der Verbreitung der indischen Variante des Coronavirus ab 1. Juni ein Landeverbot für alle Flugzeuge aus Großbritannien. Zudem kommt das Land ab diesem Dienstag auf die Liste der Virusvarianten-Gebiete, teilte das Gesundheitsministerium mit. Die Einreise aus Großbritannien nach Österreich ist damit nur sehr eingeschränkt möglich. Im Wesentlichen dürfen nur österreichische Staatsbürger und Personen mit Wohnsitz oder gewöhnlichem Aufenthalt in Österreich einreisen. Auch die Einreise aus humanitären Gründen oder im zwingenden Interesse der Republik ist möglich. (Quelle: Tagesschau, 25.05.21)


Melbourne verschärft nach Corona-Ausbruch Schutzmaßnahmen Die australische Metropole Melbourne hat nach neun neuen Corona-Infektionen schärfere Restriktionen verhängt. In Räumen gilt Maskenpflicht, dort dürfen sich auch nur maximal fünf Personen treffen, wie der amtierende Regierungschef des Staates Victoria, James Merlino, anordnete. Im Freien dürfen maximal 30 Personen zusammenkommen. Die Beschränkungen sollen bis Ende kommender Woche gelten. Die Fälle wurden in Zusammenhang mit einem Reisenden aus Melbourne gebracht, der sich in einem Quarantäne-Hotel infiziert hatte. Die zweitgrößte Stadt Australiens hatte im vergangenen Jahr den größten Corona-Ausbruch des Landes erlebt. Im August 2020 wurden bis zu 725 Neuinfektionen an einem Tag festgestellt, während das Virus in anderen Teilen des Landes praktisch ausgerottet war.Quelle: Tagesschau, 25.05.21)


Sparquote der Deutschen steigt auf Rekordhoch

Die Deutschen legen in der Pandemie wegen fehlender Konsummöglichkeiten so viel Geld beiseite wie noch nie. Die Sparquote der privaten Haushalte schnellte im ersten Quartal auf den Rekordwert von 23,2 Prozent nach oben, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. „Das relativ stabile Einkommen einerseits und die Konsumzurückhaltung andererseits führten wie schon in den drei vorangegangenen Quartalen dazu, dass die privaten Haushalte während der Corona-Krise erheblich mehr sparten“, so die Statistiker. Die Einkommen werden etwa durch das Kurzarbeitergeld stabilisiert, während das Geld für ausgefallene Urlaubsreisen oder Restaurantbesuche oftmals auf der hohen Kante landet. Im Schnitt der vergangenen zwei Jahrzehnte lag die Quote – also der gesparte Anteil am verfügbaren Einkommen – zwischen neun und elf Prozent.Quelle: Tagesschau, 25.05.21)


Britische Regierung verschärft lokale Abstandsregeln

Die Regierung in Großbritannien hat die Abstandsregeln in einzelnen englischen Bezirken mit hohem Auftreten der zuerst in Indien entdeckten Coronavirus-Variante wieder verschärft – allerdings ohne öffentliche Ankündigung. Wie die BBC berichtete, wurde die Regierungswebseite bereits am vergangenen Freitag für landesweit acht Bezirke aktualisiert. Demnach werden die Menschen dort aufgerufen, ihre Bezirke nicht zu verlassen, zwei Meter Abstand zu anderen zu halten und sich nicht in Innenräumen zu treffen. Auf der Liste stehen unter anderem Gebiete im Nordwesten des Landes, in Mittelengland und auch ein Londoner Bezirk. Am stärksten betroffen ist der Bezirk Bolton im Großraum Manchester. Dort wurden zuletzt rund 450 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen registriert. Experten gehen davon aus, dass sich die sogenannte indische Variante B.1.617.2 schneller ausbreitet als die bislang vorherrschende britische Corona-Mutante B.1.1.7.
Quelle: Tagesschau, 25.05.21)


STIKO noch unschlüssig über Impfempfehlung für Kinder

Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat noch keine Entscheidung über eine Empfehlung einer generellen Impfung von Kindern gegen Covid-19 getroffen. „Es muss zunächst genau geklärt werden, wie dringend die Kinder die Impfung brauchen zu ihrem eigenen Gesundheitsschutz“, sagt der STIKO-Vorsitzende Thomas Mertens im Deutschlandfunk. „Unser oberstes Ziel muss der Schutz und das Wohlergehen der Kinder sein.“ Die anderen Argumente wie die Öffnung der Schulen oder die Teilhabe am Leben oder an den Urlauben der Eltern, seien sekundäre Argumente. „Die Frage, die zu klären ist, ist, ob die Impfung wirklich die einzige und richtige Lösung ist.“

Bei den Impfungen würden schließlich „keine Bonbons verteilt“, sondern es werde ein medizinischer Eingriff vorgenommen. Andere Maßnahmen könnten möglicherweise eine bessere Lösung sein. Die Klärung dieser Fragen wolle die STIKO in den kommenden zehn bis 14 Tagen liefern. Mertens verwies zudem auf die bisherigen Studien zur Impfung der Kinder mit dem Vakzin von BioNTech. Die Aussage der Studie der EMA sei limitiert, da sie lediglich 1-100 Kinder umfasste. Daher sei es auch nicht auszuschließen, dass die STIKO bei ihrer letzendlichen Empfehlung der Politik nicht in allen Punkten nachkommen könne. Quelle: Tagesschau, 25.05.21)


Hongkong: Millionen Impfdosen könnten im Müll landen

In Hongkong könnten wegen der geringen Impfbereitschaft Millionen Corona-Impfdosen bald im Müll landen. Bei der ersten Charge des BioNTech-Vakzins werde in drei Monaten das Verfallsdatum erreicht, teilten die Behörden der chinesischen Sonderverwaltungszone mit. Hongkong hatte sich genügend Corona-Impfstoff gesichert, um alle 7,5 Millionen Einwohner zu immunisieren. Misstrauen gegenüber der Regierung, Falschinformationen im Netz und die entspannte Corona-Lage haben aber zu einer niedrigen Impfbereitschaft in der Millionenmetropole geführt. Zurzeit gilt Hongkong als nahezu Corona-frei. Die kommunalen Impfzentren, in denen das Präparat von BioNTech/Pfizer verabreicht wird, sollen nach derzeitigen Planungen im September schließen.

Es sei „einfach nicht richtig“, dass Hongkong auf Millionen ungenutzter Impfstoffdosen sitzen bleibe, während sich der Rest der Welt um die Vakzine reiße, sagte Thomas Tsang von der Impf-Taskforce in Hongkong. Die Regierung hatte je 7,5 Millionen Impfdosen bei BioNTech/Pfizer und beim chinesischen Hersteller Sinovac bestellt. Bislang erhielten lediglich 19 Prozent der Menschen in Hongkong eine erste Impfung, während 14 Prozent vollständig geimpft sind. Gut zwei Millionen Biontech-Impfdosen, die sechs Monate haltbar sind, wurden bislang nicht verbraucht. Einige Politiker in Hongkong hatten daher in den vergangenen Wochen vorgeschlagen, die ungenutzten Impfdosen zu exportieren. (Quelle: Tagesschau, 25.05.21)


Virologe Stürmer warnt vor zu schnellen Lockerungen

Angesichts der indischen Variante des Coronavirus hat der Virologe Martin Stürmer von der Universität Frankfurt vor zu schnellen Lockerungen gewarnt. „Wir dürfen nicht den Fehler machen, zu früh zu viel zu lockern, die Innenräume freizugeben und über den Verzicht von Masken nachzudenken“, sagte Stürmer im ARD-Morgenmagazin. Ansonsten könne die indische Variante dafür sorgen, dass der gute Trend der vergangenen Wochen zunichte gemacht werde. Stürmer zeigte sich jedoch optimistisch, dass die derzeitigen Maßnahmen in Kombination mit dem Impffortschritt und dem besseren Wetter ausreichen würden, um der indischen Variante Einhalt zu gebieten. (Quelle: MoMa, 25.05.21)


Deutsche Wirtschaft um 1,8 Prozent geschrumpft

Die Wirtschaftsleistung in Deutschland ist zu Jahresbeginn in der Corona-Krise etwas stärker geschrumpft als zunächst angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) verringerte sich im ersten Quartal im Vergleich zum Vorquartal um 1,8 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. In einer ersten Berechnung war die Wiesbadener Behörde von einem Rückgang von 1,7 Prozent ausgegangen. (Quelle: Tagesschau, 25.05.21)


Grafschafter Zahlen

Die Kreisverwaltung meldet am Dienstag weitere sechs Neuinfektionen mit dem Coronavirus in der Grafschaft Bentheim. Insgesamt gibt es laut Kreishaus derzeit 124 Covid-19-Fälle im Landkreis. Das sind drei weniger als noch am Pfingstmontag. Das Robert-Koch-Institut beziffert den Sieben-Tage-Inzidenzwert am Dienstag auf 38,6. In Quarantäne befinden sich 255 Bürger.

Seit Beginn der Pandemie sind 5256 Corona-Fälle gemeldet worden. 5012 Grafschafter gelten inzwischen als genesen. Das sind neun Genesene mehr als noch am Montag. Im Zusammenhang mit dem Virus werden weiterhin 120 Todesfälle genannt.

38.424 Grafschafter sind bis Freitag im Impfzentrum in Nordhorn oder durch die mobilen Impfteams erstmals geimpft worden. 13.829 Bürger haben bereits den zweiten Pieks erhalten. Somit sind laut Angaben des Landkreises bisher insgesamt 52.253 Spritzen gesetzt worden. Nicht aufgeführt in diese Statistik sind die Impfungen, die durch Hausärzte vorgenommen werden.

Von den 124 aktuellen Corona-Fälle entfallen 47 (-1) auf Nordhorn. (Quelle: GN, 25.05.21)


EU-Politikerin rechnet mit psychischen Problemen nach Corona

Margrethe Vestager, Vizepräsidentin der EU-Kommission, rechnet auch nach dem Ende der Corona-Pandemie mit psychischen Problemen in der Gesellschaft. Diese langfristigen Folgen sollten nicht unterschätzt werden, sagte sie der „Süddeutschen Zeitung“. „Wir alle wollen nun feiern wie in den Roaring 20s, aber Menschen könnten auch unter einer Art posttraumatischem Stress-Syndrom leiden: Du hast gelitten, und nun wird von dir auf einmal erwartet, wieder glücklich zu sein.“ Dies könne sehr schwierig sein, mahnte die Politikerin: „Deshalb ist sehr wichtig, dass wir hier einfühlsam miteinander umgehen.“ (Quelle: Tagesschau, 25.05.21)


Lokale Inzidenzen

Lingen: 31,1 (gestern 29,2)
Meppen: 42,5 (42,5)
Papenburg: 42,4 (47,7)


Corona in Niedersachsen: Im Einzelhandel gelten neue Regeln

Früher als erwartet hat die Landesregierung die Corona-Regeln für den Einzelhandel gelockert. Die Maskenpflicht bleibt nach massiver Kritik vorerst bestehen.

In Landkreisen und kreisfreien Städten mit stabilen Inzidenzwerten unter 50 entfällt ab sofort die Testpflicht für den Einzelhandel. Liegt die Inzidenz längerfristig unter 35, wird zudem die Begrenzung der Kundenzahl in Bezug auf die Ladenfläche aufgehoben. Das teilte die Staatskanzlei am Freitag mit. Bürgerinnen und Bürger werden dennoch gebeten, kostenlose Schnelltests zu nutzen, wenn sie einkaufen gehen. In Landkreisen und kreisfreien Städten mit einer Inzidenz über 50 bleibt die Testpflicht für Kunden des Einzelhandels bestehen.

In einem früheren Entwurf der neuen Corona-Verordnung war zunächst vorgesehen, die Maskenpflicht bei einer stabilen Inzidenz unter 35 aufzuheben. Nachdem diese Überlegung bekannt geworden war, gab es allerdings großen Widerstand von Fachleuten, aber auch von Bürgerinnen und Bürgern sowie von Beschäftigten im Einzelhandel, sodass die Landesregierung in diesem Punkt einlenkte.

Ab dem 31. Mai stehen auch für Schulen und Kitas Lockerungen an – vorausgesetzt der jeweilige Landkreis oder die kreisfreie Stadt weist eine stabile Inzidenz unter 50 auf. In diesem Fall findet in Schulen wieder Präsenzunterricht mit allen Schülern einer Klasse oder eines Jahrgangs statt (Szenario A). In Kitas gilt ein eingeschränkter Regelbetrieb unter Beachtung von Hygieneanforderungen. Bei einer andauernden Inzidenz über 50 in einem Landkreis oder einer kreisfreien Stadt wechseln die Einrichtungen wieder ins Szenario B beziehungsweise C, wenn die Inzidenz den Wert von 165 übersteigt. Festgehalten sind die Regelungen in Niedersachsens „Stufenplan 2.0“, der auch die Öffnungsschritte für zahlreiche andere Bereiche skizziert. Dem Landeselternrat reichen unterdessen die aktuellen Schutzkonzepte für einen Präsenzunterricht in voller Klassenstärke nicht aus.

(Quelle: NDR, 25.05.21)


Niedersachsen-Zahlen

Am Dienstag, 25. Mai, hat das Robert Koch-Institut (RKI) 71 labordiagnostisch bestätigte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Niedersachsen gemeldet. Das RKI weist allerdings darauf hin, dass an Feier- und Brückentagen weniger Personen einen Arzt aufsuchten, wodurch auch weniger Proben genommen, weniger Laboruntersuchungen durchgeführt und weniger Infektionsnachweise gemeldet würden. Landesweit wurden laut RKI innerhalb eines Tages zwei weitere Todesfälle registriert. Die Gesamtzahl der Menschen, die in Niedersachsen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben sind, steigt damit auf 5.561. Seit dem Beginn der Pandemie wurden in Niedersachsen 256.233 Infektionen mit dem Coronavirus nachgewiesen. Die Sieben-Tage-Inzidenz im Landesdurchschnitt sinkt weiter auf 42,8 Fälle je 100.000 Einwohner (45,4 am Vortag). (Quelle: NDR, 25.05.21)


Deutschland-Zahlen

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 1911 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 4209 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Morgen mit bundesweit 58,4 an (Vortag: 62,5; Vorwoche: 79,5). An Feiertagen wie Pfingstmontag suchen weniger Menschen einen Arzt auf, wodurch auch weniger Proben genommen werden und es weniger Laboruntersuchungen gibt. Daher werden weniger Neuinfektionen gemeldet. Deutschlandweit wurden den Angaben zufolge binnen 24 Stunden 33 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 221 Tote gewesen. (Quelle: Tagesschau, 25.05.21)


Landkreise: Impftourismus zeigt Versagen der Politik

Die deutschen Landkreise fordern mehr verlässliche Impfstofflieferungen für die Impfzentren, um den Impftourismus zu vermeiden. „Die Lieferungen an viele Zentren sind noch immer zu unzuverlässig, so dass Erstimpfungen zurückgefahren werden müssen. Deshalb weichen die Leute aus und nehmen auch lange Wege auf sich. Im Grunde unterstreicht das die große Impfbereitschaft der Bevölkerung. Und darauf kommt es trotz aller Ruckelei entscheidend an“, sagte der Präsident des Deutschen Landkreistages, Reinhard Sager, der „Rheinische Post“. Der Impftourismus zwischen den Bundesländern zeige aber das Versagen der Politik, die Zentren mit ausreichend Impfstoff zu versorgen.


Knapp zwei Drittel der Bürger für Rückkehr zu Präsenzunterricht

Knapp zwei Drittel der Bundesbürger sind unter Einhaltung von Test- und Hygienekonzepten für eine sofortige Rückkehr der Schulen zum Präsenzunterricht. 65,2 Prozent sind einer Umfrage des Meinungsforschungsunternehmens Civey im Auftrag der FDP-Bundestagsfraktion auf jeden Fall oder eher dafür. 24,7 Prozent sind auf jeden Fall oder eher dagegen. Jeder Zehnte ist unentschieden. Die Mehrheit für die sofortige Rückkehr zum Präsenzunterricht reicht von 78,3 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern bis 55 Prozent in Bremen. (Quelle: Tagesschau, 25.05.21)


Kritik an Spahn wegen Ziel einer Inzidenz unter 20

Aus FDP- und Linksfraktion kommt Kritik an Gesundheitsminister Jens Spahn, weil er als Zielmarke für einen unbeschwerten Sommer eine Corona-Inzidenz von unter 20 genannt hat. „Mit seinen Spekulationen verbreitet Herr Spahn nur öffentliche Verunsicherung“, sagte der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Michael Theurer der „Welt“. Linksfraktionschefin Amira Mohamed Ali sagte: „Konkrete Problemlösung anstatt schwurbeliger Ankündigungen wäre jetzt dringend geboten.“ Als Probleme nannte sie ineffektive Testsituationen in Schulen, Wechselunterricht und Impfstoffmangel.

Zurückhaltender äußerten sich die Grünen. „Allein auf die Inzidenz zu schauen wird in den nächsten Wochen nicht reichen“, sagte Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt. „Auch wenn eine Strategie der niedrigen Infektionszahlen grundsätzlich richtig ist.“ Spahn hatte der „Bild am Sonntag“ zur Sieben-Tage-Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner gesagt: „Im vergangenen Sommer lag sie unter 20. Das sollten wir wieder anstreben. Vorsicht und Umsicht gelten weiterhin.“(Quelle: Tagesschau, 25.05.21)


Altmaier sagt Wirtschaft Hilfen auch für Corona-Spätfolgen zu

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) verspricht den Unternehmen, die staatlichen Corona-Hilfen über den bislang geplanten 30. Juni hinaus zu verlängern. „Ich sage Ihnen zu: Wir werden das so lange fortführen, wie es eine nennenswerte Zahl von Unternehmen gibt, die unter den Spätfolgen von Corona nach wie vor leiden“, sagt Altmaier im Polittalk der Zeitung „Bild“. Über das konkrete Datum der Verlängerung von Überbrückungshilfen werde in der Bundesregierung noch diskutiert. „Ich würde es eigentlich gerne bis Ende des Jahres verlängern, weil ich weiß, dass viele Geschäfte eine Zeit lang brauchen werden, um das alles wieder aufzuholen.“ Voraussetzung der Hilfe bleibe, dass der Umsatz mindestens 30 Prozent unter dem Vorjahr liege. Dann könne man bestimmte Fixkosten angeben und andere Leistungen erhalten. (Quelle: Tagesschau, 25.05.21)


Großer Andrang wegen Impf-Aktion vor Duisburger Moschee

Die Stadt Duisburg ist am Pfingstmontag vom großen Interesse an einer Corona-Impfaktion vor einer Moschee im Stadtteil Marxloh überrascht worden. Nach Angaben einer Sprecherin warteten die ersten Impfwilligen bereits ab 4 Uhr mit Klappstühlen, Decken und warmen Getränken. Wegen des großes Andrangs wurde bereits ab 9.15 Uhr mit der Einmalimpfung mit dem Wirkstoff von Johnson & Johnson begonnen. Ursprünglich sollte das Impfteam um 10 Uhr starten. Wegen des Andrangs wurde die Warteschlange am Mittag geschlossen. Am Pfingstmontag wurden nach Angaben der Stadt insgesamt 1.367 Impfdosen gespritzt. (Quelle WDR, 24.05.2021)


USA warnen vor Japan-Reisen

Zwei Monate vor den Olympischen Sommerspielen in Japan hat das US-Außenministerium angesichts der Ausbreitung des Coronavirus vor Reisen in das Land gewarnt. Die Warnstufe für Reisen wurde auf die höchste Stufe vier angehoben. Dies basiere auf der Einstufung des Infektionsgeschehens in Japan durch die US-Gesundheitsbehörde CDC, wonach es dort derzeit eine „sehr hohe“ Verbreitung des Virus gibt. Selbst vollständig geimpfte Reisende könnten sich in Japan infizieren und dadurch Varianten des Virus verbreiten, erklärte die Gesundheitsbehörde. „Reisende sollten jegliche Reisen nach Japan vermeiden“, hieß es. (Quelle: ARD, 24.05.2021)


Polizei löst illegale Techno-Party in Dortmund auf

In einer ehemaligen Werkshalle in Dortmund hat die Polizei am frühen Samstagmorgen eine Techno-Party mit mindestens 50 Beteiligten aufgelöst. Als die Beamten nach dem Hinweis eines Sicherheitsunternehmens auf dem Gelände eintrafen, hätten die Feiernden versucht zu fliehen, teilte die Polizei heute mit. 25 Personen wurden demnach aufgehalten. Sie erhielten Anzeigen wegen Hausfriedensbruchs und Verstoßes gegen die Coronaschutzverordnung. (Quelle WDR, 24.05.2021)


Malta erreicht 70-prozentige Impfquote

Malta hat nach Angaben seines Gesundheitsministers als erstes EU-Land 70 Prozent seiner erwachsenen Bevölkerung mindestens einmal gegen Covid-19 geimpft. „Wir haben heute die Herdenimmunität erreicht“, sagte Minister Chris Fearne bei einer Pressekonferenz. In dem Land mit etwa 500.000 Einwohnern wurden laut Daten des Gesundheitsministeriums Stand Sonntag bislang mehr als 475.000 Impfstoffdosen verabreicht. Fearne zufolge sind von den Menschen über 16 Jahren knapp 42 Prozent durchgeimpft. In Malta sank die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den vergangenen Monaten stark. Jeder Bürger über 16 Jahre kann derzeit eine Impfung bekommen. Von den über 60-Jährigen wurden bereits 95 Prozent geimpft. Vom 1. Juli an will die Regierung laut Fearne bei weiter niedrigen Corona-Fallzahlen die Regeln zum Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen lockern. Durchgeimpfte Menschen sollen dann den Schutz nicht mehr tragen müssen, wenn sie zum Beispiel alleine draußen unterwegs sind. An Stränden soll die Maskenpflicht bereits ab dem 1. Juni entfallen. (Quelle Tagesschau, 24.05.2021)


Studie: Hunde erschnüffeln Corona-Infizierte

Trainierte Hunde können einer britischen Studie zufolge Corona-Infizierte am Geruch erkennen. Sechs Hunde hätten Proben von Infizierten mit einer Genauigkeit von 82 bis 94 Prozent erschnüffelt, teilte die London School of Hygiene and Tropical Medicine (LSHTM) mit. Das Ergebnis betätigt damit frühere Studien unter anderem aus Deutschland. Die britischen Forscher nutzten Socken von 400 Probanden. 200 der Menschen waren infiziert, hatten aber keine oder allenfalls leichte Symptome, 200 waren in der Kontrollgruppe.

Die Hunde waren auf das ursprüngliche Coronavirus trainiert. Sie hätten aber ohne zusätzliches Training auch die britische Variante Variante erschnüffelt, sagte Studienleiter James Logan. „Das macht uns wirklich Hoffnung und legt nahe, dass Hunde in der Lage sind, verschiedene Corona-Varianten zu entdecken.“ In einer nächsten Phase wollen die Forscher prüfen, ob die Hunde das Virus auch an Personen an Orten mit großen Menschenmassen wie Flughäfen oder Stadien erschnüffeln können. Die Studie ist bislang noch in keinem Journal veröffentlicht worden. (Quelle: NDR , 24.05.2021)


Italien-Update

Italien meldet heute 110 Tote im Zusammenhang mit dem Cororavirus. Im Vergleich zum Vortag, an dem 72 Todesfälle gemeldet wurden, ist das ein Anstieg. Die Zahl der Neuinfektionen sank hingegen von 3995 auf 2490. Insgesamt sind in Italien seit Ausbruch der Pandemie 125.335 Menschen mit oder an Covid-19 gestorben. Das ist europaweit der zweithöchste Wert nach Großbritannien und global betrachtet der siebthöchste. Bis heute gab es 4,19 Millionen registrierte Fälle. (Quelle Tagesschau, 24.05.2021)


Nordirland lockert, Schottland ruft junge Leute zu Impfung auf

Als letzter Landesteil des Vereinigten Königreichs hat auch Nordirland zahlreiche Corona-Regeln gelockert. Pubs, Restaurants und Cafés dürfen seit heute wieder Gäste auch in geschlossenen Räumen empfangen. Hotels und Museen haben geöffnet. Bis zu sechs Menschen dürfen sich in Innenräumen treffen und bis zu 15 in privaten Gärten; an Veranstaltungen im Freien dürfen bis zu 500 Gäste teilnehmen. Anders als in den übrigen Landesteilen bleiben aber soziale Abstandsregeln in Kraft, Umarmungen und Begrüßungsküsse sind also weiterhin untersagt.

Die Gesundheitspolitik ist im Vereinigten Königreich Sache der Regionalregierungen. Ein Grund für die Lockerungen der Corona-Restriktionen ist der Erfolg des Impfprogramms. Landesweit haben fast drei Viertel der Erwachsenen eine erste Impfung erhalten, in Wales sind es bereits mehr als 80 Prozent.

In Schottland dürfen sich nun alle über 18-Jährigen für eine Corona-Impfung anmelden. „Bitte tut es – es ist der beste Weg, sich und andere zu schützen und uns alle wieder auf den Weg zur Normalität zu bringen“, twitterte Regierungschefin Nicola Sturgeon. In Großbritannien sind nach Angaben der Regierung mittlerweile mehr als 22,5 Millionen Menschen – 43 Prozent der Erwachsenen – vollständig gegen das Virus geschützt, haben also die zweite Impfdosis erhalten.


China bietet Taiwan Hilfe an

Die chinesische Regierung hat Taiwan Hilfe bei der Bewältigung der Corona-Krise angeboten. Man sei willens, schnellstmöglich Impfstoffe und Experten zu schicken, hieß es aus Peking. „Wir sind sehr besorgt über die aktuellen Entwicklungen in Taiwan, die das Leben und die Gesundheit der Menschen dort gefährden“, so die zuständige Behörde. In Taiwan sind die Fallzahlen zuletzt deutlich angestiegen, nachdem sie dort monatelang vergleichsweise niedrig waren. Die taiwanesische Führung hat die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus deshalb verschärft. (Quelle Tagesschau, 24.05.2021)


Thailand: Erholung des Tourismussektors erst 2026?

Die Tourismusindustrie in Thailand könnte nach Auffassung der Regierung in Bangkok weitere fünf Jahre brauchen, um sich vollständig von der Corona-Pandemie zu erholen. Der wichtige Sektor, der vorher ein Fünftel der Wirtschaft des südostasiatischen Landes ausmachte, werde sich voraussichtlich nicht vor 2026 normalisieren, zitierte die Zeitung „Bangkok Post“ die örtliche Tourismusbehörde. Betroffen seien mehr als sieben Millionen Menschen, die in der Branche beschäftigt gewesen seien.

Das für seine Strände, Dschungel und Tempel bekannte Thailand hatte 2019 noch fast 40 Millionen Besucher empfangen. Seit die Regierung die Grenzen im März 2020 wegen des Virus geschlossen hat, liegt die Urlaubsindustrie am Boden. Derzeit versuchen die Behörden, zumindest einige beliebte Regionen wieder für Touristen zugänglich zu machen. So hatte Phuket im März Pläne vorgelegt, wonach geimpfte Urlauber von Juli an quarantänefrei auf der Insel Urlaub machen dürfen. Derzeit wird diskutiert, ob und wie dies angesichts seit Wochen steigender Corona-Zahlen im Land noch umgesetzt werden kann.

Aber auch wenn bis Oktober knapp ein Dutzend Urlaubsgebiete aufmachen könnten, würden 2021 der Regierung zufolge insgesamt höchstens 500 000 Touristen erwartet – ein Bruchteil der früheren Gästezahl. Thailand galt lange als Vorzeigestaat in der Bekämpfung der Pandemie, erlebt aber derzeit seine bisher schwerste Welle. Am Montag wurden rund 2.700 Neuinfektionen verzeichnet, insgesamt wurden damit bislang mehr als 132 000 Fälle bestätigt. 30 weitere Todesfälle in Verbindung mit Covid-19 kamen hinzu. Die Gesamtzahl kletterte auf rund 800. (Quelle Tagesschau, 24.05.2021)


China weist US-Bericht über Erkrankung von Wissenschaftlern zurück

China hat einen US-Medienbericht zurückgewiesen, wonach drei Wissenschaftler des Instituts für Virologie in Wuhan im November 2019 in ein Krankenhaus gekommen waren. Es handele sich um eine „komplette Lüge“, zitierte die chinesische Staatszeitung „Global Times“ den Chef des Wuhaner Instituts, Yuan Zhiming. Zuvor hatte das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf einen US-Geheimdienstbericht geschrieben, dass drei Mitarbeiter des Instituts im November 2019 so schwer erkrankt seien, dass sie im Krankenhaus behandelt werden mussten.

Schon in den letzten Amtstagen von Ex-US-Präsident Donald Trump hatte die Regierung in Washington ein Papier vorgelegt, in dem die Behauptung aufgestellt wurde, dass mehrere Forscher in Wuhan im Herbst 2019 an Symptomen erkrankt seien, die sowohl mit Covid-19 als auch mit häufigen saisonalen Erkrankungen in Zusammenhang stehen könnten. Während die Trump-Regierung auf die Theorie drängte, dass die Pandemie im Wuhaner Institut begann, forderte die Administration von Joe Biden weitere Untersuchungen zum Ursprung des Virus. Die Weltgesundheitsorganisation WHO war in einer im März vorgelegten Studie zu dem Schluss gekommen, dass das Coronavirus außer in Fledermäusen auch in Schuppentieren seinen Ursprung haben könnte. Die Theorie, dass es aus einem Labor entwichen sein könnte, bezeichneten die beteiligten Wissenschaftler dagegen als „extrem unwahrscheinlich“. (Quelle Tagesschau, 24.05.2021)


Niedersachsen: 620.000 Menschen auf der Warteliste

Aktuell können sich in Niedersachsen die Menschen aus der dritten Prioritätsgruppe für einen Impftermin anmelden. Sie müssen aber mit einer Wartezeit rechnen, da vorerst nur wenige Erstimpfungen geplant sind. Am vergangenen Dienstag standen laut Krisenstabs-Vizechefin Schröder 620.000 Menschen auf der Warteliste. Nachdem rund ein Drittel der Niedersachsen mindestens einmal gegen Corona geimpft ist, will das Land jetzt den Schwerpunkt auf Zweitimpfungen legen. Die bereits geimpften Menschen müssten zuerst ihre zweite Spritze erhalten, ehe die Erstimpfungen wieder in gewohntem Umfang fortgeführt werden könnten, hieß es aus dem Gesundheitsministerium.

Wer glaubt, sich mit dem Coronavirus infiziert zu haben, sollte den kassenärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Rufnummer 116 117 oder seinen Hausarzt kontaktieren. Der Arzt klärt dann am Telefon, ob es sich um einen Verdachtsfall handelt und trifft geeignete Maßnahmen. Wird eine Infektion nachgewiesen, muss der Patient in häusliche Quarantäne. Kontaktpersonen der erkrankten Person werden bei engem Kontakt ebenfalls in der Regel für 14 Tage zu Hause isoliert. Die wichtigsten Schutzmaßnahmen bleiben: Abstand halten, Mundschutz tragen, regelmäßig Hände waschen und nicht in die Hand husten oder niesen. (Quelle: NDR, 24.05.21)


Schweizer Labor bewahrt für WHO Krankheitserreger auf

Viren und andere Krankheitserreger mit Epidemie- oder Pandemiepotenzial können für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) künftig in einem Schweizer Sicherheitslabor aufbewahrt werden. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus unterzeichnete dazu am Montag in Genf einen Kooperationsvertrag mit dem Schweizer Gesundheitsminister Alain Berset. Die WHO will im Rahmen ihrer „BioHub-Initiative“ den freiwilligen Austausch solcher Materialien zwischen Ländern fördern. Ein Pilotprojekt mit Sars-CoV-2-Viren laufe bereits, so Tedros. Weitere Viren oder andere Erreger sollen im kommenden Jahr dazukommen. Das Labor liegt in Spiez 40 Kilometer südöstlich von Bern und ist dem Verteidigungsministerium unterstellt. Das Material soll dort sequenziert und bei Bedarf und unter WHO-Aufsicht mit anderen Ländern geteilt werden. Bislang ist so ein Austausch nur auf bilateraler Ebene möglich und dauert deshalb oft lange, wie die WHO berichtete. Die Analyse des Materials soll helfen, mögliche Gefahren frühzeitig zu erkennen. Zudem können Firmen Tests, Medikamente oder Impfstoffe damit entwickeln. (Quelle:Tagesschau, 24.05.2021)


Singapur lässt Schnelltest per Atemanalyse vorläufig zu

Die ungeliebten Corona-Schnelltests durch Abstriche in Nase oder Rachen könnten demnächst vielleicht der Vergangenheit angehören: In Singapur haben die Gesundheitsbehörden einen neuartigen Atemtest vorläufig zugelassen, der das Virus „akkurat innerhalb einer Minute“ nachweisen soll, wie die National University of Singapore (NUS) mitteilte. „Der Atemtest kann einfach von geschultem Personal durchgeführt werden, erfordert aber kein medizinisch geschultes Personal oder Laborverarbeitung“, hieß es in der Mitteilung. Zur Messung muss man demnach in ein Mundstück pusten, der Atem wird ein Massenspektrometer eingespeist. Das Gerät identifiziert flüchtige organische Verbindungen im Atem (VOC; volatile organic compounds) als Biomarker für eine Corona-Infektion. Ergebnisse werden in weniger als einer Minute generiert. (Quelle Tagesschau, 24.05.2021)


WHO: Weltweit 115.000 Pflegekräfte an Corona gestorben

Mindestens 115.000 Pflegekräfte sind nach einer Schätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit in Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion ums Leben gekommen. „Es gibt nur spärliche Berichte, aber wir schätzen, dass mindestens 115.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gesundheits- und Pflegedienste mit dem Leben für ihren Dienst an anderen bezahlt haben“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus zum Auftakt der Jahrestagung der 194 WHO-Länder in Genf. Er werde nicht um eine Schweigeminute bitten, sagte Tedros. Stattdessen rief er die wenigen Dutzend Anwesenden im Tagungsraum sowie alle online aus den Hauptstädten Zugeschalteten zu einer Dankes-Aktion für die Pflegekräfte weltweit auf. Er ermunterte Zuschauerinnen und Zuschauer, viel Krach zu machen, etwa zu applaudieren, zu rufen oder mit den Füßen zu stampfen. Er selbst stimmte in anhaltenden Applaus ein. (Quelle: Tagesschau, 24.05.2021)


Italiens Fußball-Nationalmannschaft zweitgeimpft

Wenige Wochen vor dem Beginn der Fußball-Europameisterschaft sind die Spieler der italienischen Nationalmannschaft zu zweiten Mal geimpft worden. Die 33 Azzurri seien in Rom und Mailand gegen Covid-19 immunisiert worden, teilte der italienische Fußballverband (FIGC) mit. Für den Nachmittag beorderte Nationaltrainer Roberto Mancini sein Team zur EM-Vorbereitung auf die Insel Sardinien. (Quelle: Tagesschau, 24.05.2021)


TUI weitet sein Angebot wieder aus

Nach monatelangen Beschränkungen wegen der Corona-Pandemie weitet der weltgrößte Reiseanbieter TUI sein Angebot wieder aus. „Nach und nach öffnen die Mittelmeerziele wieder für touristische Reisen“, sagte TUI-Deutschland-Chef Marek Andryszak. „Die Aufhebung der Reisewarnung für die Kanaren ist ein wichtiger Schritt und auch unsere Hotels in Portugal und Italien gehen jetzt an den Start.“ Die Nachfrage steige. „Allein in der vergangenen Woche haben wir ein deutliches Buchungsplus im Vergleich zum Sommer 2019 verzeichnet“, so Andryszak. Derzeit gehörten die Kanarischen Inseln zusammen mit Mallorca zu den am stärksten gebuchten Urlaubsregionen. (Quelle: Tagesschau, 24.05.2021)


England: Projekt soll Akzeptanz von Selbstisolation stärken

Mit einer Reihe von Maßnahmen wie verstärkter Sozialhilfe und alternativen Übernachtungsmöglichkeiten will Großbritannien die Akzeptanz von Corona-Tests und Selbstisolation stärken. Dazu rief die Regierung in mehreren Gegenden im größten Landesteil England ein Pilotprojekt ins Leben. Dort kümmern sich etwa Personen um Menschen mit psychischen Problemen und Dolmetscher um Nicht-Muttersprachler. Wer in Wohnungen mit vielen anderen lebt und sich daher nicht selbst isolieren kann, kann anderswo Unterschlupf finden. Denn überfüllte Wohnungen vor allem in sozial schwachen Gegenden gelten als ein Hauptgrund für die rasche Verbreitung des Coronavirus. „Wir wissen, wie schwierig die Selbstisolation für viele Menschen ist, und diese Pilotprojekte werden uns dabei helfen, Menschen so gut wie möglich zu unterstützen und es allen zu erleichtern, ihren Beitrag zu leisten“, sagte Gesundheitsminister Matt Hancock einer Mitteilung zufolge.
Eine Frau sitzt während der Coronavirus-Pandemie allein vor einem Zimmerfenster. | AP
Vor allem die Selbstisolation nach einem positiven Corona-Test ist nicht selbstverständlich. Viele Menschen erhalten im Krankheitsfall häufig keinen Lohn. Bild: AP
(Quelle: Tagesschau, 24.05.2021)


Tourismus in Spanien und Türkei unter Vorkrisenniveau

Spanien hat offiziellen Daten zufolge für April 4,05 Millionen Hotelübernachtungen verzeichnet. Das sind 85 Prozent weniger als im gleichen Monat 2019. Im April des vergangenen Jahres war der Tourismus
wegen des strikten Corona-Lockdowns komplett zum Erliegen gekommen. Auch die Tourismuszahlen in der Türkei bleiben hinter der Vor-Corona-Zeit zurück: Im April zählte das Land 790.687 ausländische Gäste. Vor einem Jahr waren es wegen der Pandemie nur 24.238 gewesen: im April 2019 noch fast 3,3 Millionen. (Quelle: Tagesschau, 24.05.2021)ç


Indien: Pilzkrankheit Mukomykose breitet sich aus

In Indien breitet sich die seltene, von einem Schimmelpilz verursachte Krankheit Mukormykose weiter aus. Etwa 9000 Fälle seien bisher bekannt geworden, erklärte der Regierungsminister Sadananda Gowda. Der so genannte Schwarze Pilz trifft vor allem Covid-19-Kranke oder Menschen, die eine Corona-Infektion praktisch schon überstanden haben. Das Medikament Amphotericin B, mit dem die Infektion behandelt werden kann, ist längst knapp geworden. In indischen Medien ist nach Agenturangaben bereits von mehr als 250 Toten die Rede.

Die Pilzerkrankung sei nun neben der Virus-Ausbreitung noch eine neue Hürde und Herausforderung, räumte Ministerpräsident Narendra Modi ein. Sein Gesundheitsministerium hat die Unionsstaaten des Landes aufgerufen, die Ausbreitung genau zu verfolgen und die Epidemielage auszurufen. Alle medizinischen Einrichtungen müssen Mukormykose-Fälle nun zentral melden. (Quelle: Tagesschau, 24.05.2021)


Trotz Feiertag (Pfingsmontag) hat der Landkreis Emsland heute dieses Zahlen veröffentlicht

Lokale Inzidenzen
Lingen: 29,2
Meppen: 42,5
Papenburg: 47,7


Trotz Corona-Effekt: Deutschland Schlusslicht bei digitalen Angeboten

Trotz eines Corona-Effekts bleibt Deutschland einer Studie zufolge europaweites Schlusslicht bei der Nutzung von digitalen Angeboten. Zwar hat die Pandemie besonders in den Bereichen Bildung, öffentliche Verwaltung und Lebensmittel dazu geführt, dass Menschen vermehrt auf Online-Angebote zurückgreifen. Doch verglichen mit den europäischen Nachbarn setzen die Deutschen nach wie vor lieber auf den persönlichen Kontakt. Das sind die zentralen Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage von McKinsey in 19 europäischen Ländern, die am Montag veröffentlicht wurde.

Demnach haben 65 Prozent der deutschen Verbraucher in der Pandemie digital eingekauft, gelernt oder Behördengänge erledigt – der europäische Durchschnitt liegt bei 80 Prozent. Dabei nutzte fast jeder fünfte Verbraucher in Deutschland seit Ausbruch der Pandemie erstmals digitale Dienste, die Hälfte davon explizit wegen Corona. In allen Bereichen außer beim Lebensmittelhandel und im Gesundheitsbereich wurden digitale Angebote zuletzt häufiger genutzt als der Gang ins Geschäft, in die Bank, oder in die Behörde.

Die Studienautoren sehen jedoch einen „Jojo-Effekt“ kommen. Rund 10 Millionen Nutzer in Deutschland wünschen sich demnach nach der Pandemie wieder physischen Kontakt mit den jeweiligen Unternehmen. „Die digitale Covid-19-Dividende hat ihren Höhepunkt erreicht“, sagte der Leiter von McKinsey Digital, Gérard Richter. Viele sehnten sich nach physischer Nähe und würden zumindest teilweise zu ihren bevorzugten analogen Kanälen zurückkehren. (Quelle: FAZ, 24.05.21)


Söder: Schüler:innen nichts einreden

Der CSU-Vorsitzende Markus Söder möchte die Lage der Schülerinnen und Schüler in der Corona-Pandemie nicht zu negativ bewerten. „Wir dürfen den Schülern nicht einreden, sie seien eine verlorene Generation“, sagte Söder den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Ich glaube zum Beispiel nicht, dass das Abi in diesem Jahr schlechter ausfallen wird.“ Die Herausforderung liege bei den Jüngeren und bei den Schülerinnen und Schülern aus bildungsfernen Familien. Für sie werde man spezielle Bildungsprogramme anbieten, etwa in Form von Summerschools. „Vielleicht müssen wir auch die Lehrpläne anpassen und unkonventionelle Wege gehen. Aber das ist gut machbar“, so Söder.

Der bayerische Ministerpräsident zeigte sich außerdem hoffnungsvoll, dass Reisen ins Ausland künftig gut möglich sein werden. Es müsse ein „Tapetenwechsel drin sein“. Man solle den Menschen kein schlechtes Gewissen machen, wenn sie wegfahren wollten, sagte Söder. „Wer nach Mallorca fliegt, darf das mit ruhigem Gewissen tun“. (Quelle: FAZ, 24.05.21)


Grüne: Kostenlose Interrail soll Folgen der Pandemie für 18jährige abfedern

Die Grünen wollen die Folgen der Pandemie unter anderem mit kostenlosen Interrail-Tickets für 18-Jährige abmildern. Es brauche Angebote für Kinder und Jugendliche, das Versäumte aufzuholen und für Familien, um endlich mal wieder inne zu halten und Luft zu holen, sagte die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckhardt dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (RND).

Besonderes Augenmerk liege auf den Jugendlichen, heißt es nach RND-Angaben in einem Positionspapier von Göring-Eckhardt und den Familienpolitikerinnen Ekin Deligöz und Maria Klein-Schmeink. Reisen seien für viele junge Menschen ein wichtiger Schritt ins Erwachsenenleben. „Deshalb wäre es sehr wertvoll, hier ein Angebot der Unterstützung zu bieten: Wer in der Pandemie 18 geworden ist, erhält ein kostenloses Interrail-Ticket, um coronagerecht Europa zu erfahren und zu erleben“, so Gpring-Eckhardt.

Mit den Interrail- und Eurail-Tickets können Reisende in mehr als 30 Ländern mit einer einzigen Fahrkarte über einen bestimmten Zeitraum unbegrenzt viele Zugfahrten machen. Interrail ist für die Einwohner der teilnehmenden Länder in Europa bestimmt. Zudem solle der Bund jeder Kommune ein Sonderbudget zur Entwicklung von Freizeitangeboten für Familien zur Verfügung stellen, fordern die Grünen. Familien, die Grundsicherung bezögen, sollten unbürokratisch Urlaubsgutscheine beantragen können, die nicht auf die Sozialleistungen angerechnet werden dürften, hieß es. (Quelle: FAZ, 24.05.21)


Deutschland-Zahlen

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 2682 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Montagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5.13 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 5412 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit bundesweit 62,5 an (Vortag: 64,5; Vorwoche: 83,1). Am Sonn- und Feiertagen sind die vom RKI gemeldeten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil dann weniger getestet wird. Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 43 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 64 Tote gewesen. (Quelle: rki, 24.05.21)


Volldigitaler EU-Impfpass soll Manipulation verhindern

Bund und Länder wollen für eine fälschungssichere Einführung des europaweiten EU-Impfnachweises Millionen persönlicher Daten bereits erfolgter Impfungen rückwirkend volldigital nutzbar machen. Dazu sollen die Datenschutzbestimmungen im Infektionsschutzgesetz geändert und auf Länderebene angepasst werden, sagt der bayerische Landesdatenschutzbeauftragte Thomas Petri der „Augsburger Allgemeinen“ laut Vorabbericht.

„In einem neuen Absatz 5 soll eine datenschutzrechtliche Grundlage für die Verarbeitung der für die Generierung des Covid-19-Impfzertifikats erforderlichen personenbezogenen Daten durch das Robert-Koch-Institut (RKI) und für die Übermittlung dieser Daten an das RKI geschaffen werden.“ Damit könnten seinen Angaben zufolge die ursprünglich auf Landeseben für Notfälle wie etwa Haftungsfragen gespeicherten Impfdaten entschlüsselt und zusammengeführt werden. (Quelle: Tagesschau, 24.05.21)


BDI fordert Ende von Homeoffice und Testpflicht

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) fordert ein Ende der Homeoffice- und pauschalen Testpflicht in Betrieben. Das gehe aus einem 10-Punkte-Plan des Industrieverbandes an die Bundesregierung hervor, aus dem die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichten. „Die Impffortschritte in Gesellschaft und Unternehmen müssen mit einer parallelen Rückkehr in einen normalen Geschäftsbetrieb verbunden sein“, heißt es in dem Papier.

BDI-Präsident Siegfried Russwurm kritisierte gegenüber den Zeitungen den Überbietungswettbewerb der Bundesländer mit verschiedenen Öffnungsstrategien. „Diese unsystematische Herangehensweise beim Hochlauf der wirtschaftlichen Aktivität erhöht Unsicherheit und vermindert Planbarkeit.“ Es brauche vielmehr eine konsequente Öffnungsstrategie, die die Gesamtheit der deutschen Wirtschaft und ihrer Beschäftigten einbezieht. „Die Bundesregierung muss die Rückkehr zur Normalität von Gesellschaft und Wirtschaft besser synchronisieren.“ Ziel müsse eine Öffnung der Wirtschaft und Gesellschaft sein, die epidemiologisch zu verantworten sei.

Der BDI fordere daher einen Stufenplan, der festlege, wie die auferlegten Corona-Schutzmaßnahmen in den Betrieben verringert und abgeschafft werden können. Als Maßstab gelte die steigende Anzahl von geimpften und genesenen Mitarbeitern. (Quelle: FAZ, 24.05.21)


Bundesbildungsministerin Anja Karliczek fordert einen Fahrplan für Impfungen von Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren in allen Bundesländern. Dieser solle bezwecken, dass den Kindern und Jugendlichen möglichst bis zum Beginn des kommenden Schuljahres ein Impfangebot gemacht werden könne, sagte die CDU-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Ich möchte, dass vor allem nach den Sommerferien überall der Schulbetrieb wieder relativ normal beginnen kann. Dafür wäre es sehr hilfreich, wenn möglichst viele Schülerinnen und Schüler geimpft wären.“ Nach dem Willen der Ministerin soll sich der Impfgipfel von Bund und Ländern in der kommenden Woche mit dem Thema befassen. (Quelle: FAZ, 24.05.21)


Minister: Wenig Chancen für Kieler Woche und Wacken-Festival

Schleswig-Holsteins Wirtschafts- und Tourismus-Minister Bernd Buchholz sieht wenig Chancen für die Kieler Woche und das Wacken-Festival in diesem Jahr. „Wir werden in der kommenden Woche ein Veranstaltungsstufenkonzept für Schleswig-Holstein in der Koalition besprechen“, sagte Buchholz der „Bild am Sonntag“. „Ich habe allerdings meine Zweifel, dass wir Großveranstaltungen wie Wacken oder die Kieler Woche im Sommer starten können.“ Für das Schleswig-Holstein-Musik-Festival sieht der FDP-Politiker nur mit reduzierter Personenzahl eine Chance. Das Heavy-Metal-Festival in Wacken ist für Ende Juli geplant. 2020 war das Festival mit seinen rund 75.000 Fans wegen der Corona-Pandemie abgesagt und durch eine Online-Veranstaltung ersetzt worden. Die Kieler Woche wurde in diesem Jahr wie schon 2020 von Ende Juni auf September verschoben.

Das 36. Schleswig-Holstein Musik Festival (SHMF) findet vom 3. Juli bis zum 29. August statt. Wie die Organisatoren mitteilten, stehen 157 Konzerte auf dem Programm, rund zwei Drittel davon werden unter freiem Himmel stattfinden. Doch auch in den großen Hallen des Landes soll es Konzerte geben, wenn auch mit deutlich reduziertem Platzangebot. (Quelle: NDR, 23.05.21)


Grafschafter Zahlen

Am Pfingstsonntag hat die Kreisverwaltung für die Grafschaft Bentheim zwei weitere Corona-Fälle bekannt gegeben. Damit summiert sich die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen auf 52. Der vom Robert-Koch-Institut veröffentlichte Inzidenzwert ist für die Grafschaft auf 37,9 gefallen (Samstag: 42,3). Das bedeutet: In den vergangenen sieben Tagen haben sich 38 von 100.000 Grafschaftern mit dem Corona-Virus infiziert. Im Emsland liegt der Inzidenzwert bei 27,5.

Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit Covid-19 liegt in der Grafschaft weiterhin bei 120. In Quarantäne befinden sich am Pfingstsonntag 346 Bürger (Samstag: 378).

Die Zahl der aktuellen Corona-Fälle liegt nach Angaben des Landkreises am Pfingstsonntag bei 63. Wie sich dieser Wert genau zusammensetzt, ist nicht bekannt.
Update: Der Landkreis hat am Pfingstmontag auf Anfrage der Grafschafter Nachrichten mitgeteilt, dass sich ein Fehler in seine Statistik eingeschlichen hat. Die Zahl der aktuellen Corona-Fälle wurde korrigiert. (Quelle: GN, 23.05.21, update: 25.05.21)


Messebranche und Veranstalter fordern Lockdown-Ende im September

Die Messebranche hat ein festes Öffnungsdatum für ihre Veranstaltungen spätestens im September gefordert. Ohne verlässliche Öffnungsperspektive seien in der Branche 160 .000 Arbeitsplätze gefährdet, sagte der Geschäftsführer des Messeverbandes AUMA, Jörn Holtmeier, der „Bild am Sonntag“. Holtmeier kritisierte: „In Berlin liegt die Inzidenz inzwischen bei 56 und in dieser Woche wurde die für September geplante Elektronikmesse IFA abgesagt, weil der Berliner Senat sich zu keiner klaren Öffnungs-Perspektive durchringen kann.“ Er forderte ein bundeseinheitliches Vorgehen mit einem festen Öffnungsdatum spätestens im September.

Auch der Präsident des Bundesverbandes der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft, Jens Michow, kritisiert die mangelnde Öffnungsperspektive: „Es ist gänzlich inakzeptabel, dass weder der Bund noch die Länder trotz unzähliger Anfragen sich außerstande sehen, mitzuteilen, unter welchen Rahmenbedingungen Konzerte, Tourneen und Festivals wieder ohne Einschränkungen stattfinden können.“ Der Verband geht davon aus, dass in diesem Jahr rund 100 .000 Shows ausfallen müssen. Viele Veranstaltungen seien nach bereits zweifacher Verlegung auf einen dritten Termin im Herbst dieses Jahres verlegt worden. Sie sollten nun auch stattfinden.

Die deutschen Messeveranstalter haben früheren Angaben des Branchenverbands AUMA zufolge im Corona-Jahr 2020 fast drei Viertel ihres üblichen Umsatzes eingebüßt. Von mehr als 360 geplanten internationalen und regionalen Messen hätten über 70 Prozent abgesagt oder verschoben werden müssen. Nicht nur die Veranstalter selbst, sondern auch Messebau, Hotels, Gastronomie sowie Taxifahrer und Spediteure hätten darunter gelitten. (Quelle: TSP, 23.05.21)


Mallorca: Innengastronomie wieder geöffnet

Auf Mallorca ist ein weiteres Stück Normalität zurückgekehrt: Seit Sonntag dürfen die Gastronomen der spanischen Urlaubsinsel und der anderen Balearen aufgrund der entspannten Corona-Lage erstmals seit März auch im Innenbereich wieder Gäste bewirten – bis zum 5. Juni allerdings nur bis 18.00 Uhr. Die Außenbereiche dürfen auf den Balearen bis 23.00 Uhr offen bleiben.

Es gelten allerdings weiterhin strenge Auflagen: Die Gastronomiebetriebe, die über Terrassen verfügen, dürfen in ihren Innenbereichen zunächst nur maximal 30 Prozent der üblichen Gästezahl bewirten. Für Lokale ohne Außenbereich gilt eine Maximalauslastung von 50 Prozent – solange es nicht mehr als 150 Gäste sind. An jedem Tisch dürfen höchstens vier Personen sitzen.

Außerdem gilt auf allen Inseln der Region eine nächtliche Ausgehsperre. Zwischen Mitternacht und 6.00 Uhr morgens darf man nur mit triftigem Grund aus dem Haus. Zu beachten ist auch die strenge Maskenpflicht, die auch im Freien herrscht. Am Strand und beim Baden darf man die Maske aber ablegen.

Zuletzt wurden auf den Balearen nur noch knapp 19 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen mit dem Coronavirus gemeldet. Dieser Wert liegt in Spanien derzeit nur in Valencia, Kastilien-La Mancha und Ceuta niedriger. Dabei hatten Mallorca und die anderen Inseln der Region im Winter zeitweilig die höchsten Werte des Landes. Die Inzidenzwerte der Balearen sind auch weiterhin deutlich niedriger als in allen deutschen Bundesländern. (Quelle: TSP, 23.05.21)


Dreyer fordert mehr Impfstoff

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer fordert eine Steigerung der Impfstofflieferungen an die Länder. „Der Bund ist gefordert, dringend für mehr Impfstoff für die Impfzentren und die niedergelassenen Ärzte zu sorgen, insbesondere wenn nun zum 7. Juni auch alle Impfpriorisierungen aufgehoben werden sollen“, sagt die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Zusätzliche Mengen an Impfstoffen müssten auch deshalb zur Verfügung stehen, weil zusätzliche Ärztegruppen wie Betriebsärzte in die Impfkampagne einbezogen werden. (Foto: CC s. Archiv v. 7.3.21; Quelle: FAZ, 23.05.21)


EU: Moderna will Anfang Juni Zulassung für Kinder und Jugendliche beantragen

Das US-Pharmaunternehmen Moderna will Anfang Juni die Zulassung seines Corona-Impfstoffs in der EU für Kinder und Jugendliche zwischen zwölf und 17 Jahren beantragen. Ideal wäre es, diese Altersgruppe vor Ende August zu impfen, sagte Moderna-Chef Stéphane Bancel der französischen Sonntagszeitung „Journal du dimanche“. Andernfalls könne eine vierte Corona-Welle drohen.

Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) prüft derzeit bereits die Zulassung des Corona-Impfstoffs von Biontech/Pfizer für Zwölf- bis 15-Jährige. In den USA ist der Impfstoff schon für diese Altersgruppe zugelassen. (Quelle: TSP, 23.05.21)


Spahn: Inzidenz von unter 20 ist das Ziel

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will die Inzidenz in der Corona-Pandemie auf unter 20 drücken, damit es im Sommer weitreichende Öffnungen geben kann.“Für einen unbeschwerten Sommer müssen wir die Inzidenz weiter senken. Im vergangenen Sommer lag sie unter 20. Das sollten wir wieder anstreben. Vorsicht und Umsicht gelten weiterhin,“sagte Spahn der „Bild am Sonntag“ laut Vorabbericht. Auslandsreisende müssten testen und wachsam sein. Vor allem Familienbesuche von Migranten in ihren Heimatländern könnten die Zahl der Corona-Infektionen wie im vergangenen Sommer wieder hochtreiben. Dies müsse durch frühzeitige Vereinbarungen etwa mit der Türkei über Tests bei der Ein-und Ausreise verhindert werden. (Foto: CC s. Archiv v. 21.10.20; Quelle: TSP, 23.05.21)


CDC: Seltene Herzmuskelentzündungen nach mRNA-Impfung untersuchen

Das Komitee für Impfpraktiken der US-Gesundheitsbehörde CDC empfiehlt die weitere Untersuchung von sehr seltenen Herzmuskelentzündungen, die in einigen wenigen Fällen nach einer Impfung bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit mRNA-Vakzinen beobachtet worden seien. Die Fälle träten innerhalb von vier Tagen nach Erhalt der Dosis auf, verschwänden jedoch oft ohne Komplikationen und könnten durch eine Vielzahl von Viren verursacht werden, teilte die CDC-Gruppe in einer Stellungnahme vom 17. Mai mit. Man habe bei Untersuchungen nicht mehr Fälle gefunden als in Gesamtbevölkerung üblich, wolle die Gesundheitsdienste jedoch auf „mögliche unerwünschte Ereignisse“ aufmerksam machen. (Quelle: 23.05.21)


Emsland meldet nur nach Berlin

Es ist Pfingstsonntag und seit zwei Tagen meldet der Landkreis Emsland seine Zahlen nur nach Berlin und verschweigt sie weiterhin den eigenen Bürger:innen. Auf der Seite des Robert-Koch-Institut wird die aktuelle Anzahl der Gesamt Infizierten heute mit 12.460 angegeben, das sind 12 neue Infektion bzw. neue positive Testungen mehr al gestern. Die 7-Tagesinzidenz liegt nach RKI-Angaben bei 27,5. Somit ist der Inzidenzwert erneut gesunken. Ob diese Anzahl so bleibt und bestätigt wird, steht erst am Wochenbeginn fest. Dann wird der Landkreis die aktuelle Zahlen bekannt geben. (Quelle: NordNews, 23.05.21)


Spahn: Biontech-Impfdosen für Schüler reservieren

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ruft dazu auf, Impfdosen der Hersteller Biontech und Pfizer für Schülerinnen und Schüler zu reservieren. Der CDU-Politiker sagte der „Bild am Sonntag“, ein Weg zu regulärem Unterricht nach den Sommerferien sei das Impfen der Jugendlichen. Erklärtes Ziel sei daher, dass die Länder den minderjährigen Schülerinnen und Schülern bis Ende August ein Impfangebot machen.

Weil für sie wegen der Zulassung derzeit wohl nur Biontech-Impfstoff infrage komme, müssten dafür genügend Dosen reserviert werden. Eine dritte Corona-Impfung ist Spahn zufolge „frühestens im Winter der Fall“. Für Kritik an der Aufhebung der Impfpriorisierung ab dem 7. Juni zeigte der Minister wenig Verständnis. „Dieselben, die vor vier Wochen gesagt haben, die Priorisierung sei Impf-Bürokratie und müsse weg, kritisieren jetzt die Aufhebung. Das passt nicht zusammen“, sagte Spahn. (Quelle: NDR, 23.05.21)


Niedersachsen: 487 Neuinfektionen, keine Toten – Inzidenz sinkt auf 46,3

Für Niedersachsen hat das Robert Koch-Institut (RKI) heute 487 labordiagnostisch bestätigte Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet, vor einer Woche waren es noch 623. Weitere Todesfälle wurden nicht registriert. Die Gesamtzahl der Menschen, die in Niedersachsen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben sind, bleibt damit bei 5.559. Die Sieben-Tage-Inzidenz im Landesdurchschnitt sinkt weiter auf 46,3 Fälle je 100.000 Einwohner (46,8 am Vortag). (Quelle: NDR, 23.05.21)


Deutschland-Zahlen

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 6714 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 8500 Ansteckungen gelegen.

Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Sonntagmorgen mit bundesweit 64,5 an (Vortag: 66,8; Vorwoche: 83,1). Am Sonntag sind die vom RKI gemeldeten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird.

Deutschlandweit wurden binnen 24 Stunden 82 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 71 Tote gewesen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie insgesamt 3.648.958 nachgewiesene Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 3.397.100 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 87.380 angegeben.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Samstagabend bei 0,87 (Vortag: 0,85). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 87 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen. (Quelle: RKI, 23.05.21)


Überblick zur Nacht

  • Ein ehem. Krankenhausmitarbeiter in Indien ohne medizinische Ausbildung betreibt eine kleine, nicht lizenzierte Klinik, um Patienten mit Atembeschwerden zu versorgen.
  • Der erfahrene österreichischer Bergsteiger Lukas Furtenbach hat aus Nepal mitgeteilt, ein Covid-Ausbruch am Mount Everest habe mindestens 100 Bergsteiger und Hilfspersonal infiziert.
    Es ist die erste umfassende Schätzung des CoViD-Ausbruchs nachdem die nepalesischen Behörden bislang ein Covid-19-Cluster auf dem höchsten Gipfel der Erde bestritten haben.
  • Italien hat 30-Mio Covid-19-Impfungen überschritten. Laut Regierungsangaben sind jetzt fast 10 Millionen Menschen im Land vollständig geimpft.
  • Mehr als 35.000 römisch-katholische Pilger strömten zu einer jahrhundertealten Prozession zu einem Freiluftschrein in Rumänien die im vergangenen Jahr wegen der Pandemie abgesagt worden war.
  • Die Coronavirus-Neuinfektionen in den USA sind auf so niedrige Raten gefallen, wie sie seit mehr als 11 Monaten nicht mehr gesehen wurden,. In den USA steigt der Optimismus, dass die nationale Impfkampagnensowohl schwere Covid-19-Fälle als auch die Ausbreitung des Virus verhindert.
  • Australien hat mehr als 3,5 Millionen Covid-19-Impfstoffsdosen verabreicht.
  • Dutzende von Ländern haben einen Vorschlag der Welthandelsorganisation WTO für Patentverzichtserklärungen für medizinische Instrumente zur Bekämpfung des Coronavirus überarbeitet. Sie haben darauf bestanden, dass sie nicht nur Impfstoffe betreffen sollen, sagten Nichtregierungsorganisationen am Samstag.
  • Zwei Impfungen des Covid-19-Impfstoffs sind gegen die sich schnell ausbreitende Variante B.1.617/2, die erstmals in Indien entdeckt wurde, fast genauso wirksam wie gegen den Kent-Stamm, sagte der britische Gesundheitsminister.
  • Die USA haben am Samstagmorgen 283.941.223 Dosen verabreicht und 357.250.375 Dosen verteilt, teilten die Zentren für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten (CDC) mit. (Quelle: The Guardian, 23.05.21)

Brasilien: Geldbuße für Bolsonaro

Nach einem Bad in der Menge ohne Maske ist dem brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro eine Geldbuße wegen Verstoßes gegen die Corona-Auflagen aufgebrummt worden. „Das Gesetz gilt für alle gleich“, erklärte der linksgerichtete Gouverneur des Bundesstaates Maranhão, Flavio Dino, am Freitagsabend (Ortszeit) auf Twitter. Versammlungen von mehr als hundert Menschen seien in dem Bundesstaat verboten und Masken seien Pflicht. Dem Präsidenten droht nun eine Geldbuße zwischen umgerechnet 300 und 230.000 Euro.

Der ultrarechte Bolsonaro war am Freitag bei einer offiziellen Zeremonie in Açailandia rund 500 Kilometer von São Luis entfernt, der Hauptstadt von Maranhão im Nordosten Brasiliens. Videos von seinem Auftritt auf seinem Twitter-Account zeigten ihn inmitten einer Menge von mehreren hundert Menschen – ohne Maske. In dem Bundesstaat waren am Donnerstag die ersten Fälle der indischen Coronavirus-Variante bestätigt worden. Brasilien ist bereits jetzt schwer von der Pandemie getroffen, was Kritiker von Bolsonaro dem rechtsextremen Präsidenten anlasten, der das Coronavirus seit Beginn der Pandemie verharmlost.

(Quelle: FAZ, 22.05.21)



EU-Staaten hoffnungsvoll für die Zeit nach der Wirtschaftskrise

Nach der historischen Corona-Wirtschaftskrise blicken die EU-Staaten zuversichtlich in die Zukunft. „Es gibt gute Aussichten für die Erholung der Wirtschaft in diesem und im nächsten Jahr“, sagte Portugals Finanzminister João Leão am Samstag nach einem Treffen der EU-Wirtschafts- und Finanzminister. Viele Minister hätten gesagt, dass sie von einem womöglich noch größerem Wachstum als in der jüngsten Prognose ausgingen. Es sei eine Zeit der Hoffnung und des Optimismus.

Die EU-Kommission hatte in ihrer jüngsten Konjunkturprognose ein Wachstum in der EU von 4,2 Prozent für 2021 und von 4,4 für 2022 vorhergesagt. Bis Ende 2022 werde die Wirtschaft in allen EU-Staaten zum Vor-Krisen-Niveau zurückkehren, sagte der zuständige EU-Kommissionsvize Valdis Dombrovskis am Samstag. Er bekräftigte, dass die EU-Kommission dafür sei, die europäischen Schulden- und Defizitregeln auch 2022 noch auszusetzen. Dann hätten die EU-Staaten weiter freie Hand beim Schuldenmachen.

Nach dem europäischen Stabilitäts- und Wachstumspakt dürfen die EU-Staaten ein Haushaltsdefizit von jährlich nicht mehr als drei Prozent und eine Gesamtschuldenquote von nicht mehr als 60 Prozent haben, jeweils gemessen am Bruttoinlandsprodukt. Diese Regeln wurden jedoch zu Beginn der Corona-Krise vor gut einem Jahr ausgesetzt, damit die Regierungen ihrer Wirtschaft unter die Arme greifen können. Dafür wurde die im Pakt vorgesehene sogenannte allgemeine Ausweichklausel für den Krisenfall genutzt.
(Quelle: TSP, 22.05.21)



Mehr als 50 Millionen Impfdosen in England verabreicht

In England sind im Kampf gegen die Corona-Pandemie mittlerweile mehr als 50 Millionen Impfdosen gespritzt worden. Wie am Samstag aus den jüngsten Zahlen der Gesundheitsbehörde NHS hervorging, haben seit Beginn der Impfkampagne im Dezember bis einschließlich Freitag rund 31,5 Millionen Menschen in England ihre erste Impfdosis gegen Covid-19 erhalten, knapp 18,7 Millionen auch schon ihre zweite. Das entspricht einem Gesamtanstieg im Vergleich zum Vortag um mehr als 560.000 weitere Impfungen, wie die Nachrichtenagentur PA berichtete.

Die Impfkampagne in Großbritannien ist im europäischen Vergleich sehr weit vorangeschritten. Es handele sich um eine der größten und wichtigsten nationalen Bemühungen der Geschichte, unterstrich Gesundheitsminister Matt Hancock am Samstag auf Twitter. Mehr als 40 Prozent der Erwachsenen in England sind nach NHS-Angaben bereits vollständig geimpft. Seit Samstag konnten nun auch 32- und 33-Jährige Impftermine buchen. (Quelle: TSP, 22.05.21)


B.1.617 in Hochhäusern in Velbert

Im Fall der unter Quarantäne gesetzten Bewohner zweier Hochhäuser in Velbert ist bei sieben Familien die zuerst in Indien festgestellte Coronavirus-Variante B.1.617 nachgewiesen worden. Das teilte der Kreis Mettmann nach der Sequenzierung der Proben von insgesamt 26 infizierten Menschen am Samstag mit. Der Ausbruch zieht außerdem auch in Ratingen weitere Tests im Umfeld einer weiteren Familie nach sich, nachdem das Gesundheitsamt ermittelt hatte, dass es zwischen einer dort infizierten Familie und den Betroffenen in Velbert Kontakte gab. Ob auch hier die indische Variante vorliegt, müssen die weiteren Untersuchungen zeigen, hieß es weiter.

Nach einem ersten Nachweis der Mutante waren vor knapp einer Woche zunächst vorsorglich 189 Bewohner unter Quarantäne gesetzt und getestet worden. Viele der nicht betroffenen Bewohner konnten zwischenzeitlich aus der Isolation entlassen worden. Die Weltgesundheitsorganisation hatte die indische Corona-Variante als „besorgniserregend“ eingestuft. Laut Experten könnte sie bis zu 50 Prozent ansteckender sein als die britische Variante. (Quelle: FAZ, 22.05.21)


Türkei warnt vor „unnötiger“ Kritik an Impfkampagne

Vor dem Beginn der Tourismussaison in der Türkei hat der türkische Tourismusminister Nuri Ersoy vor „unnötiger“ Kritik an der Corona-Impfkampagne des Landes gewarnt. Ersoy wiederholte die Ankündigung der Regierung, bis Ende Juni alle Menschen in der Türkei über 20 Jahre impfen zu wollen. Das Land habe die Infrastruktur, das zu leisten, sagte er der Nachrichtenagentur dpa am Samstag in Antalya. Die Impfkampagne in der Türkei startete mit schnellem Tempo, verläuft aber inzwischen schleppend. Knapp 19 Prozent der Einwohner haben bisher die erste Impfdosis erhalten. In der Türkei leben viele junge Menschen, das Ziel der Regierung gilt dennoch als sehr ambitioniert.

Außenminister Mevlüt Cavusoglu hatte bei einem Besuch Anfang Mai in Berlin gesagt, jeden, den Touristen zu Gesicht bekommen könnten, werde man bis Ende Mai impfen. Ob das tatsächlich gelingen kann, scheint derzeit fraglich. „Wir wissen nicht, wer geimpft ist und wer nicht. Diese Information haben wir nicht“, sagte Ersoy unter Bezug auf die Mitarbeiter im Tourismussektor. (Quelle: FAZ, 22.05.21)


Aida Cruises startet Kreuzfahrtsaison

Die krisengeschüttelte Kreuzfahrtbranche startet nach mehrmonatiger Coronapause in Deutschland in die Saison. Den Anfang machte am Samstagabend in Kiel die „Aidasol“ der Carnival-Tochter Aida Cruises. Das Schiff ist nach Angaben der Reederei ausgebucht und brach mit rund 900 Passagieren an Bord zu einer Kurztour in die Ostsee auf.

Am Pfingstsonntag folgt Tui Cruises mit „Mein Schiff 1“. Das Gemeinschaftsunternehmen des Tourismusriesen Tui und des Kreuzfahrtkonzerns Royal Caribbean startet wie Aida eine „Blaue Reise“, bei der die Urlauber zunächst ohne Landgang die ganze Zeit auf der Ostsee bleiben. Nach dem ersten Corona-Schock und dem sommerlichen Neustart 2020 sowie dem abermaligen Lockdown im Herbst ist dies der zweite Anlauf, mit dem die Reedereien an den jäh unterbrochenen langjährigen Kreuzfahrtboom anknüpfen wollen. (Quelle: FAZ, 22.05.21)


Frankreich jetzt nur noch „Risikogebiet“

Nach der Rückstufung Frankreichs vom Hochinzidenz- zum einfachen Risikogebiet werden die deutschen Einreisebedingungen für Grenzgänger erleichtert. Ab Mitternacht in der Nacht zum Sonntag brauchen Pendler aus Frankreich keinen Corona-Test mehr, wie der französische Europa-Staatssekretär Clément Beaune am Samstag mitteilte. Er begrüßte die Entscheidung der Bundesregierung als eine „Rückkehr zur Normalität“ für die Betroffenen.

Bisher müssen Grenzgänger alle 48 Stunden auf das Coronavirus getestet werden, eine Ausnahme galt allerdings für die Grenze zwischen dem französischen Departement Moselle und dem Saarland. Nachdem die Bundesregierung am Freitagabend entschieden hatte, Frankreich nicht mehr länger als Hochinzidenzgebiet zu führen, fallen die verpflichtenden Tests laut Beaune nun für alle Grenzgänger weg.

Für andere Reisende aus Frankreich fällt die Quarantänepflicht weg. Allerdings müssen sie einen weniger als 72 Stunden alten negativen Corona-Test vorweisen können, vollständig geimpft sein oder eine Covid-19-Erkrankung bereits überstanden haben. (Quelle: FAZ, 22.05.21)


Städte- und Gemeindebund befürchtet Aus für mehr als 100.000 Einzelhandelsgeschäfte

Der Städte- und Gemeindebund hat vor einer massiven Pleitewelle im Einzelhandel gewarnt. „Wir befürchten, dass über 100.000 Einzelhandelsgeschäfte schließen oder gar nicht mehr wieder öffnen“, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der „Rheinischen Post“ vom Samstag. Damit stünden bis zu 500.000 Arbeitsplätze auf dem Spiel. „Hier müssen wir energisch gegensteuern“, forderte Landsberg.
„Die Lage wie sie vor der Pandemie war, kommt nicht zurück“, zeigte er sich überzeugt. Die Menschen hätten die Vorteile des Onlinehandels kennengelernt und genutzt.

Es müsse jetzt darum gehen, „die Innenstädte und Ortskerne als Visitenkarten der Kommunen umzugestalten und gleichzeitig dem Klimaschutz mehr Rechnung zu tragen“, forderte Landsberg. Stichworte dabei seien: „mehr Erlebnisräume, mehr Kunst, mehr Handwerk, mehr Kultur, Erlebnisgastronomie und auch mehr Wohnraum, aber auch mehr Grün und Wasserstrukturen zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität bei Hitze und Dürre.“ (Quelle: TSP, 22.05.21)


Niedersachsen: Landeselternrat ist mit dieser Schulöffnung nicht glücklich

Der Landeselternrat begrüßt die Pläne der Landesregierung, bei einer Inzidenz unter 50 wieder alle Schülerinnen und Schüler in die Schulen zurück zu holen. Doch es gibt auch viel Kritik.

Laut Landeselternrat reichen die aktuellen Schutzkonzepte für einen Präsenzunterricht in voller Klassenstärke nicht aus. „Wir dürfen nicht den zweiten Schritt vor dem ersten machen“, mahnt der Landeseltenrat. „Aus unserer Sicht dürfen Schulen ohne krisensichere Klassenzimmer nicht vollumfänglich öffnen.“ Den Erziehungsberechtigten bereitet demnach Sorge, dass Klassenräume und Schulbusse wieder mit der gesamten Schülerzahl belegt werden, „ohne notwendige Anpassungen des Infektionsschutzes zu beachten“. Für die kommenden Zeit fordert der Landeselternrat zum Beispiel Luftfilteranlagen.

Zahlreiche Schülerinnen und Schüler seien noch nicht geimpft und die Impfaussichten seien noch ungeklärt, weil die Zulassung fehle, heißt es weiter. „Die geplante Eile zur priorisierten Impfung von Kindern und Jugendlichen ohne ausreichend wissenschaftlich belegte Langzeitfolgen lässt den Rückschluss zu, dass man die Investition für ein ergänzende wirksames Infektionsschutzkonzept sparen will“.

Auch stellt der Landeselternrat die Teststrategie für die Schulen infrage: Die Selbsttestungen seien „eher unzureichend“ im Vergleich zu den offiziell bestätigten Testungen in den Testzentren, „die sogar zusätzliche Freiheiten im weiteren Tagesverlauf ermöglichen“. Der Landeselternrat beklagt, dass noch immer keine Erleichterungen im Unterricht für die Schülerinnen und Schüler erkennbar seien. „Möglich wären Trennwände statt Masken, keine Masken auf dem Pausenhof“, so das Gremium. „Dies könnten kleine Schritte in eine spürbare Normalität sein.“

Laut Landeselternrat haben Corona-Pandemie und Homeschooling aber dazu geführt, dass die Schulen in Niedersachsen große Fortschritte beim digitalen Lernen gemacht haben. Schulleitungen, Kinder, Jugendliche und Lehrkräfte hätten das schnell umgesetzt, sagte die Vorstandsvorsitzende Cindy-Patricia Heine. „Zumindest dort, wo die digitalen Infrastrukturen es möglich machen.“ Auch nach der Pandemie sollten digitale Lernplattformen zur Kommunikation genutzt werden. „Da müssen alle Entscheidungsträger massiv investieren und vorantreiben, damit das im Flächenland Niedersachsen auch zuverlässig flächendeckend gelingt“, fordert Heine. Verzögerungen beim Breitband-Ausbau dürfe es nicht geben.

Als Fazit aus der Zeit der Pandemie fordert der Landeselternrat kleinere Klassen. „Ein effektiveres und intensiveres Lernen hat manchen Lernrückstand kleiner werden lassen“, sagte Heine. Auch eine dritte Sportstunde sei nötig. „Der Bewegungsmangel hat sich durch Corona noch weiter verschärft.“ (Quelle: NDR, 22.05.21)


Kinderärztin: Bewegungsmangel schafft langfristige Probleme

Kinderärztin Kerstin Holze hat davor gewarnt, dass der durch dir Pandemie verursachte Bewegungsmangel die gesunde körperliche und geistige Entwicklung von Kindern gefährdet. „Für das Erlernen motorischer Grundlagen gibt es ein goldenes Lernalter, das sich nicht einfach verschieben lässt“, sagte die Vorstandsvorsitzende der Deutschen Kinderturn-Stiftung im Interview der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.

Man habe den Kindern die Bewegung, die sie zur gesunden Entwicklung brauchen, aus guten Gründen vorenthalten. Aber „Sport ist Grundlage für weiterführende Fähigkeiten. Wenn Kinder nicht komplexe Bewegungsabläufe lernen – und sie lernen diese durch qualifizierte Sportangebote, wie zum Beispiel das Kinderturnen -, werden sie sich später schwerer tun mit komplexen Denkvorgängen, mit schwierigen Zusammenhängen“, schilderte Holze.

Diese Defizite seien nicht einfach so auszugleichen. „Das wird sich nicht einfach zurechtruckeln.“ Auch vor Corona seien die Bedingungen für bewegtes Aufwachsen nicht optimal gewesen, und die Pandemie habe das verstärkt. „Wenn wir dorthin zurückkehren, wo wir vorher waren, werden nicht wenige Kinder das nicht aufholen können“.

Wenn man aber dem Thema die notwendige Priorität einräume, „können wir dies in einer gemeinsamen Kraftanstrengung schaffen. Kindheit findet jetzt statt“, betonte die Medizinerin. „Sie ist nichts, was wir am Ende der Pandemie nachholen können. Es ist unsere Pflicht, die Rahmenbedingungen für ein bewegtes Aufwachsen zu schaffen. Alle gehören jetzt an einen Tisch.“ (Quelle: TSP, 22.05.21)


USA liefern Südkorea Impfdosen für 550.000 Soldaten

Die USA werden der Regierung in Seoul Corona-Impfstoff für das südkoreanische Militär zur Verfügung stellen. Dabei gehe es um rund 550.000 Soldaten, sagte US-Präsident Joe Biden am Freitag (Ortszeit) im Weißen Haus bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem südkoreanischen Kollegen Moon Jae In. Dies sei auch im Interesse der US-Streitkräfte, die in Südkorea stationiert seien, sagte Biden. Er und Moon nannten zunächst keine weiteren Einzelheiten zu der Initiative, auch keinen angepeilten Zeitplan. Die USA haben in Südkorea Tausende Soldaten stationiert.

Die US-Regierung rechnet damit, bereits Ende Mai genügend Impfstoff für alle rund 330 Millionen Menschen im Land zu haben. Rund 60 Prozent der Erwachsenen haben bereits eine Impfdosis erhalten, knapp 50 Prozent sind bereits vollständig geimpft. Der Datenbank Our World in Data zufolge haben in Sükorea erst gut sieben Prozent der rund 52 Millionen Einwohner mindestens eine Impfung erhalten.

Bidens Treffen mit Moon war wegen der Corona-Pandemie erst der zweite Besuch eines ausländischen Staats- oder Regierungschefs im Weißen Haus seit Bidens Amtsantritt Ende Januar. Im April hatte Biden Japans Ministerpräsidenten Yoshihide Suga empfangen. ((Quelle: TSP, 22.05.21)


Stadtteil in Bordeaux wird wegen seltener Virusvariante im Schnelltempo geimpft

Im Kampf gegen eine seltene Coronavirus-Variante will die französische Stadt Bordeaux die Bevölkerung des betroffenen Viertels Bacalan im Schnelltempo impfen. In dem Stadtteil seien fast 50 Menschen positiv auf eine „sehr seltene“ Covid-19-Variante getestet worden, teilten die Gesundheitsbehörden am Freitag mit. Alle erwachsenen Bewohner von Bacalan erhielten deshalb „bedingungslosen“ Zugang zu Impfungen und sollen bereits dieses Wochenende oder spätestens Anfang kommender Woche geimpft werden, sagte Patrick Dehail, medizinischer Berater der regionalen Gesundheitsbehörde.

Die Bemühungen würden später außerdem auf die gesamte Stadt ausgeweitet. „Wir sprechen über eine Variante, die bereits auf nationaler Ebene identifiziert wurde, die aber bisher sehr selten war“, sagte Dehail. In Bordeaux wurde die Mutante bislang bei mindestens 46 Menschen nachgewiesen. Am Freitag startete die Stadt Massentests, um mögliche weitere Fälle zu entdecken. Keiner der Infizierten wurde bisher ins Krankenhaus eingeliefert.

Der als VOC 20I/484Q bezeichnete Stamm ist mit der britischen Variante von Covid-19 verwandt, weist aber eine zusätzliche Mutation auf. Diese Mutation (E484K) haben auch die südafrikanische und brasilianische Variante, die als sehr ansteckend gelten und im Verdacht stehen, resistenter gegen die bekannten Impfstoffe zu sein.

Die Variante wurde bislang in der nördlichen Pariser Region sowie in Bordeaux im Südwesten Frankreichs nachgewiesen. In ganz Frankreich sind die Impfungen bislang vor allem auf über 50-Jährige beschränkt. Ab dem 31. Mai können sich alle Erwachsenen in Frankreich impfen lassen. (Quelle: TSP, 22.05.21)


Grafschafter Zahlen

Die Zahl der aktuellen Covid-19-Fälle im Landkreis Grafschaft Bentheim ist am Samstag auf 69 gefallen. Das sind gleich 25 Erkrankte weniger als noch am Freitag. In dieser Rechnung sind auch neun Neuinfektionen berücksichtigt, die für Samstag bekanntgegeben wurden. Bemerkenswert an dieser Momentaufnahme ist, dass in der Kreisstadt Nordhorn mit ihren mehr als 53.000 Einwohnern derzeit lediglich vier Corona-Fälle zu verzeichnen sind.
Der Sieben-Tage-Inzidenzwert für die Grafschaft liegt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts am Samstag bei 42,3 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner. Das ist etwas mehr als am Freitag, hier lag der Wert bei 35,7. Der leichte Anstieg lässt sich dadurch begründen, dass der 15. Mai, für den im Landkreis keine Neuinfektionen verzeichnet wurden, aus der Sieben-Tage-Rechnung herausgefallen ist.

Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit Corona liegt in der Grafschaft weiterhin bei 120. In Quarantäne sind am Samstag 378 Grafschafter. Insgesamt haben sich seit Pandemiebeginn 5243 Grafschafter nachweislich mit dem Corona-Virus infiziert, 5054 Bürger gelten inzwischen wieder als genesen.

Von den 69 aktuellen Covid-19-Fälle sind lediglich noch vier (-11) in Nordhorn festgestellt. (Quelle: GN, 22.05.21)


Emsland-Zahlen

Der Landkreis Emsland hat seine C-Zahlen heute wieder nur nach Berlin gemeldet und verschweigt sie weiterhin den eigenen Bürger:innen. Auf der Seite des Robert-Koch-Institut wird die aktuelle Anzahl der Gesamt Infizierten heute mit 12.448 angegeben, das sind 8 neue Infektionen bzw. neue positive Testungen mehr als am Freitag. Die 7-Tagesinzidenz liegt nach RKI-Angaben bei 27,8. Ob diese Anzahl so bleibt und bestätigt wird, steht erst am Wochenbeginn fest. Dann wird der Landkreis die aktuelle Zahlen bekannt geben. (Quelle: NordNews, 23.05.21)


Niedersachsen-Zahlen

Am Samstag, 22. Mai, hat das Robert-Koch-Institut (RKI) 557 labordiagnostisch bestätigte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Niedersachsen gemeldet. Für die Corona-Regeln nach dem neuen bundesweiten Infektionsschutzgesetz sind die Werte des RKI ausschlaggebend, nicht die Zahlen des Landesgesundheitsamtes.

Landesweit wurde laut RKI innerhalb eines Tages 11 weitere Todesfälle registriert. Die Gesamtzahl der Menschen, die in Niedersachsen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben sind, steigt damit auf 5.559.

Seit dem Beginn der Pandemie wurden in Niedersachsen 255.516 Infektionen mit dem Coronavirus nachgewiesen. Die Sieben-Tage-Inzidenz im Landesdurchschnitt sinkt leicht auf 46,8 Fälle je 100.000 Einwohner (47,1 am Vortag). (Quelle: NDR, 22.05.21)


Heil will Kurzarbeit-Hilfen bis Ende September verlängern

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil will die Finanzhilfen bei Kurzarbeit wegen der Krise verlängern. „Wir verlängern die derzeitigen Regeln der Kurzarbeitergeld-Verordnung zunächst bis Ende September“, sagte der SPD-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) laut Vorabbericht. „Wenn es notwendig ist, werden wir darüber hinaus auch weiter verlängern.“ Die zusätzlichen Kosten bezifferte Heil auf etwa 2,6 Milliarden Euro. Der für dieses Jahr erwartete Bundeszuschuss an die Bundesagentur für Arbeit (BA) steige dadurch voraussichtlich auf rund 19,6 Milliarden Euro.

Bisher ging die BA davon aus, dass sie rund 17 Milliarden Euro vom Bund benötigt. Die Kosten der Kurzarbeit hatte die Behörde zuletzt allein für dieses Jahr mit rund 20 Milliarden Euro veranschlagt. Bis Ende April gab sie für das Kurzarbeitergeld und die Erstattung der Sozialbeiträge an Arbeitgeber rund zehn Milliarden Euro aus.

Aus dem Arbeitsministerium hieß es am Freitag, die Abstimmung innerhalb der Regierung über das Vorhaben laufe noch. Mit der Verlängerung bekämen den Angaben zufolge die Arbeitgeber bis Ende September 100 Prozent der Sozialbeiträge auf Kurzarbeit erstattet. Nach geltendem Recht liefe diese Regelung Ende Juni aus, so dass nur noch die Hälfte der Beiträge kompensiert würde. (Quelle: TSP, 22.05.21)


Mehr als eine Million Tote in Lateinamerika und der Karibik

In Lateinamerika und der Karibik sind seit Beginn der Corona-Pandemie mehr als eine Million Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben. Laut einer auf amtlichen Daten basierenden Zählung der Nachrichtenagentur AFP starben bis Freitag in der Region 1.001.404 Menschen nach einer Corona-Infektion. Mehr als 31,5 Millionen Menschen in der Region infizierten sich bislang mit dem Virus.

Mehr als 90 Prozent der Corona-Todesfälle in der Region entfallen auf die fünf Staaten Brasilien, Mexiko, Kolumbien, Argentinien und Peru. (Quelle: TSP, 22.05.21)


Deutschen Großstädte ziehen erste Bilanz

Nach teils mehreren Wochen Corona-Notbremse mit nächtlichen Ausgangsbeschränkungen ziehen viele deutsche Großstädte eine eher positive Bilanz: Die meisten Menschen haben sich weitgehend daran gehalten, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei mehreren Stadtverwaltungen ergab. Zwar wurden manche Verstöße registriert – oft mehrere Hundert, teils mehr als 1000 –, das wurde aber dennoch als vergleichsweise wenig eingeordnet. Es wurden auch bei weitem nicht alle Verstöße angezeigt.

In Hamburg wurden demnach etwa 1050 Verstöße festgestellt und etwa 760 Bußgelder verhängt. In Köln hat der Ordnungsdienst nach Angaben der Stadt bislang in rund 340 Fällen ein Verfahren wegen Verstößen gegen die Ausgangsbeschränkung eingeleitet. In Frankfurt waren die Zahlen niedriger: Dort wurden laut Ordnungsamt rund 100 Menschen angesprochen und in etwa 30 Fällen ein Verfahren eingeleitet.

Gemäß der Bundes-Notbremse darf in Kommunen mit einer anhaltenden Sieben-Tages-Inzidenz über 100 niemand ohne triftigen Grund nachts unterwegs sein – und auch andere Einschränkungen greifen. (Quelle: FAZ, 22.05.21)


Studie: Studenten haben hohe Impfbereitschaft

Einer Studie zufolge ist die Impfbereitschaft unter Studierenden deutlich höher las im Bundesdurchschnitt. Das geht aus einer repräsentativen Befragung der digitalen Jobvermittlungsplattform „Studitemps“ in Zusammenarbeit mit der Maastricht University, hervor, deren Ergebnisse der Funke Mediengruppe vorliegen. Demnach würden sich fast 80 Prozent (79,2) Studierende freiwillig mit einem in Deutschland zugelassenen Vakzin impfen lassen. (Quelle: FAZ, 22.05.21)


Deutschland-Zahlen

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 7082 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Samstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 7894 Ansteckungen gelegen. Die 7-Tage-Inzidenz gab das RKI am Samstagmorgen mit bundesweit 66,8 an (Vortag: 67,3; Vorwoche: 87,3).

Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 170 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 177 Tote gewesen.

In fünf Bundesländern lag die Sieben-Tage-Inzidenz unter 50: Schleswig-Holstein (33), Hamburg (35), Mecklenburg-Vorpommern (45), Niedersachsen (47), Brandenburg (49). Thüringen (105) ist das einzige Bundesland mit einer Inzidenz über 100.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie insgesamt 3.642.244 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 87.298 angegeben. Unter die Landkreise und kreisfreien Städte mit den höchsten Infektionen in Deutschland hat es jetzt die Stadt Emden geschafft. Hinter Hildburghausen, Thüringen 273,7, Stadt Memmingen, Bayern 249,4, Sonneberg, Thüringen 187,1, Gotha, Thüringen 185,3, Zollernalbkreis, Baden-Württemberg 177,4, Erzgebirgskreis, Sachsen 175, Stadt Schweinfurt, Bayern 170,3 und Stadt Coburg, Bayern 160,7 folgt das ostfriesische Emden mit einer Inzidenz von 160,3.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Freitagabend bei 0,85 (Vortag: 0,82). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 85 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen. (Quelle: RKI, 22.05.21)



Überblick zur Nacht

  • Kanada hat sein Verbot von Passagierflügen aus Indien und Pakistan im Rahmen seiner Kampagne zur Bekämpfung von Covid-19 um weitere 30 Tage bis zum 21. Juni verlängert.
  • Die Regierung der USA arbeitet mit beliebten Online-Dating-Plattformen wie Match, Tinder und Bumble zusammen, um mehr Amerikaner zu ermutigen, sich impfen zu lassen.
  • Der britische Verkehrsminister Grant Shapps sagte, dass andere Länder bis zum Sommer auf die grüne Liste der Reiseziele Großbritanniens gesetzt werden, um Urlaub in ganz Europa zu ermöglichen, ohne dass bei der Rückkehr eine Quarantäne erforderlich wird.
  • Kolumbien hat Einreisen aus Indien bis Ende Juni verboten. Asgenommen sind Kolumbianer:innen.
  • In Indien hat das Ministerium für Informationstechnologie (IT) an alle Social-Media-Unternehmen geschrieben und sie gebeten, alle Inhalte zu entfernen, die den Begriff „indische Variante“ des Coronavirus erwähnen…
  • Pfizer, Moderna und Johnson & Johnson gaben auf dem G20-Gesundheitsgipfel bekannt, dass sie in diesem und im nächsten Jahr Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen mit etwa 3,5 Mrd. Impfstoffdosen zu Preisen oder Preisnachlässen beliefern werden.
  • Deutschland will Frankreich von seiner Liste der Coronavirus-Risikogebiete streichen, da die Zahl der Fälle im Nachbarland zurückgegangen ist, das teilten am Freitag zwei Regierungsvertreter inoffiziell mit.
  • Das Robert-Koch-Institut hat Großbritannien und Nordirland zur Virusvariantenregion erklärt, in der jeder, der aus Großbritannien einreist, bei seiner Ankunft zwei Wochen lang unter Quarantäne gestellt wird.
  • Von fast 60.000 Personen, die an neun Pilotveranstaltungen für Massenversammlungen in Großbritannien teilnahmen, wurden anschließend nur 15 positiv getestet, teilten Gesundheitsbeamte am Freitag mit.
  • Covid-19 hat 1 Million Menschenleben in Lateinamerika und der Karibik gekostet. Die meisten Todesfälle, mehr als 446.000, ereigneten sich in Brasilien, wo die tödlichste zweite Welle außerhalb der USA zu verzeichnen war.
  • Das Weiße Haus hat erklärt, es habe bisher keine Pläne, Reisende aus dem Ausland in den USA zur Impfung gegen Covid-19 zu verpflichten.
  • In Kamerun haben die Rechnungsprüfer der Regierung erklärt, dass Ministerien und staatliche Stellen die Mittel aus einem nationalen Coronavirus-Reaktionsplan in Höhe von 338 Mio. USD missbraucht und schlecht verwaltet haben. (Quelle: The Guardian, 22.01.21)

GB ist Virusvariantengebet

Wegen der Ausbreitung der zuerst in Indien entdeckten Corona-Variante wird Großbritannien von der Bundesregierung als Virusvariantengebiet eingestuft. Das gab das Robert- Koch-Institut bekannt. Damit wird die Einreise aus Großbritannien nach Deutschland drastisch beschränkt.
Fluggesellschaften, Bus- und Bahnunternehmen dürfen ab Sonntag nur noch deutsche Staatsbürger oder in Deutschland lebende Personen nach Deutschland befördern. Für Einreisende gilt eine zweiwöchige Quarantänepflicht, die auch nicht durch negative Tests verkürzt werden kann. Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums sagte: „Wenn wir die Infektionszahlen weiter drücken wollen, müssen wir verhindern, dass ansteckende Virusvarianten diese positive Entwicklung gefährden. Dieser Schritt ist hart für Großbritannien, aber er ist notwendig, um die schnelle Ausbreitung der indischen Variante in Deutschland zu verhindern. Erst wenn mehr Menschen geimpft sind, sind wir gegen solche Gefahr gewappnet.“

Für Frankreich, Kroatien und Slowenien wird dagegen wegen stark sinkender Infektionszahlen die generelle Quarantänepflicht von 5 bis 10 Tagen aufgehoben. Die drei EU-Länder werden ebenso wie Oman, die Mongolei und Andorra vom Hochinzidenzgebiet zum normalen Risikogebiet heruntergestuft. Ganz von der Liste der Risikogebiete gestrichen werden die Slowakei, Finnland, Rumänien, San Marino und Jamaika sowie einzelne Regionen in Spanien und Irland.

Großbritannien ist das erste Land in Europa seit einiger Zeit, das wieder zum Virusvariantengebiet wird. In diese höchste Risikokategorie fallen derzeit nur elf Länder in Asien, Afrika und Lateinamerika.

Die indische Virusvariante B.1.617.2 gilt als besonders ansteckend und hat maßgeblich dazu beigetragen, dass die Infektionszahlen in Indien in den letzten Monaten explodiert sind. In Großbritannien sind – Stand 19. Mai – mehr als 3400 Fälle der Variante bestätigt worden. Schwerpunkte sind vor allem die Städte Blackburn und Bolton in Mittelengland sowie ein Westlondoner Bezirk. Es gebe allerdings auch in anderen Gegenden einzelne „Cluster“, teilte die Gesundheitsbehörde Public Health England mit.

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) liegen zur indischen Variante noch keine ausreichenden Daten vor. Vermutet werde eine deutlich höhere Übertragbarkeit und wahrscheinlich ein leicht reduzierter Impfschutz, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Freitag in Berlin. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) äußerte sich mit Blick auf Großbritannien besorgt. Es solle vermieden werden, dass sich die Variante in Deutschland verbreite, sagte er bereits vor der Einstufung als Virusvariantengebiet.

Großbritannien galt zwischenzeitlich als Erfolgsmodell, was die Bekämpfung der Corona-Pandemie angeht. Ein harter Lockdown und ein hohes Impftempo hatten die Infektionszahlen so weit gedrückt, dass die Bundesregierung das Land vorübergehend ganz von der Liste der Corona-Risikogebiete nahm. In der vergangenen Woche wurde es wegen der indischen Virusvariante aber wieder in die niedrigste Risikokategorie eingestuft. Ab Sonntag gilt für das Vereinigte Königreich wieder die höchste Risikostufe.

Die britische Regierung zeigt sich bisher zuversichtlich, die Ausbreitung in den Griff zu bekommen. In den betroffenen Gebieten wurden die Testkapazitäten deutlich erhöht. Zudem dürfen sich dort alle über 18-Jährigen impfen lassen, mobile Impfzentren sind im Einsatz. Landesweit sind eigentlich erst Menschen ab 34 Jahren berechtigt, eine Dosis zu erhalten.

In Bolton und Blackburn wurde zuletzt ein leichter Anstieg von Corona-Patienten in Kliniken gemeldet. Gesundheitsminister Matt Hancock betonte jedoch, der Großteil sei noch nicht gegen Corona geimpft gewesen, obwohl die Betroffenen berechtigt gewesen seien. Die Impfungen schützten also auch gegen die Variante, zeigten sich Regierungsvertreter überzeugt.

Für scharfe Kritik an Premierminister Boris Johnson sorgte, dass die Regierung Indien erst nach Wochen zum Risikogebiet erklärt und auf eine „rote Liste“ für Reisen gesetzt hatte. Wer aus solchen „roten“ Ländern zurückkehrt, muss direkt nach Ankunft auf eigene Kosten für zehn Tage in ein Hotel zur Quarantäne einchecken. Johnson habe einen für Ende April in Indien geplanten, aber letztlich doch noch abgesagten Besuch, bei dem er über ein Freihandelsabkommen sprechen wollte, nicht riskieren wollen. Deshalb sei das südasiatische Land erst Wochen nach seinen Nachbarstaaten Bangladesch und Pakistan auf die „rote Liste“ gesetzt worden.

Medien berichteten, dass trotz der Einstufung noch täglich mehrere Direktflüge aus Indien in Großbritannien landen. Aus anderen „roten“ Staaten wie Brasilien oder Südafrika sind Direktflüge verboten. Die Regierung verteidigte sich, es handele sich bei den Einreisenden nur um Briten und Iren oder Menschen mit Wohnsitz in Großbritannien. Bei Direkteinreisen sei die Überwachung der Hotel-Quarantäne sicherer. Allerdings wiesen Medien darauf hin, dass Reisende aus Indien stundenlang und ohne Abstand im Flughafen neben Ankommenden aus anderen, sichereren Ländern an der Passkontrolle warteten.

Neben Großbritannien stuft die Bundesregierung nur drei Länder in Lateinamerika und in der Karibik auf der Corona-Risikoliste wieder hoch: Surinam und Trinidad und Tobago werden wegen steigender Infektionszahlen Hochinzidenzgebiete und St. Lucia wird zum Risikogebiet erklärt. (Foto: CC s. Archiv v. 6.4.20; Quelle: GN, 21.05.21)


Berlin: Zwei Demonstrationen der Gegner der Corona-Politik bleiben verboten

Zwei geplante große Demonstrationen von Gegnern der Corona-Politik am Pfingstwochenende in Berlin bleiben verboten. Nach dem Verwaltungsgericht hat auch das Oberverwaltungsgericht (OVG) Berlin-Brandenburg am Freitagabend das Verbot bestätigt. Die negativen Erfahrungen aus der jüngsten Vergangenheit mit dem zu erwartenden Teilnehmerkreis aus der „Querdenker-Szene“, rechtfertige die Annahme, dass gerade an den prominenten Orten der Stadt die notwendigen Hygienemaßnahmen nicht eingehalten würden, so das Oberverwaltungsgericht. Die Beschlüsse sind unanfechtbar.

Die Demonstrationen waren für Samstag und Sonntag mit dem Titel „Für Frieden, Freiheit und Grundrechte“ und jeweils 16.000 Teilnehmern angemeldet worden. Die Polizei hatte eine Reihe von Demonstrationen am Pfingstwochenende mit der Begründung untersagt, frühere Kundgebungen hätten gezeigt, dass die Demonstranten bewusst die vorgeschriebenen Masken und Abstände ignorieren würden.

Ungeachtet der Gerichtsentscheidung plant die Polizei einen Großeinsatz mit rund 3000 Polizisten am Wochenende. Unterstützung kommt aus anderen Bundesländern und von der Bundespolizei. Man müsse sich auch darauf einstellen, dass sich Demonstranten nicht an Verbote halten würden, hieß es.
(Quelle: FAZ, 21.05.21)


Bleibt „epidemische Lage von nationaler Tragweite“?

Politiker von SPD und Union haben sich für eine Verlängerung der epidemischen Lage von nationaler Tragweite als Grundlage zahlreicher Grundrechtseinschränkungen in der Pandemie über den Juni hinaus ausgesprochen. „Es ist unstrittig, dass wir die epidemische Lage noch einmal verlängern“, sagt SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese der Welt. „Viele Verordnungen seien daran geknüpft, darunter solche, die die Sicherung der Krankenhauskapazitäten betreffen.“ Die aktuelle gesetzliche Regelung, die Grundlage für eine Vielzahl von Corona-Eindämmungsmaßnahmen von Bund und Ländern ist, läuft am 30. Juni aus. CDU-Gesundheitspolitiker Rudolf Henke sagte dem Blatt: „Bei aller Erleichterung über die Entwicklung der Lage ist es so, dass wir gerade mit viel Mühe aus der Bundesnotbremse herauskommen.“ Die Landesregierungen dürften jetzt nicht zu schnell ihre Schutzmaßnahmen lockern, sonst landen wir im nächsten „Jo-Jo-Effekt“. (Quelle: FAZ, 21.05.21)


Deutschland spendet 30 Mio Impfdosen an Covax

Deutschland will nach Angaben von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) bis Jahresende zusätzlich 30 Millionen Corona-Impfdosen an das internationale Impfprogramm Covax spenden. Voraussetzung sei, dass die von Deutschland bestellten Impfstoffe auch tatsächlich ankämen, sagte Merkel am Freitagabend, nachdem sie sich zum „Welt-Gesundheitsgipfel“ in Rom online dazu geschaltet hatte.

Insgesamt wollen die EU-Staaten bis Jahresende mindestens 100 Millionen Corona-Impfdosen für das Programm zugunsten von Entwicklungs- und Schwellenländern zur Verfügung stellen. Deutschland habe zudem weitere 100 Millionen Euro für die Unterstützung von Covax zugesagt, erklärte Merkel. Die deutschen Beiträge zur Impfhilfe seien damit nun bei mehr als einer Milliarde Euro. Bisher seien 125 Länder mit 70 Millionen Dosen versorgt worden.

UN-Generalsekretär António Guterres warnte derweil insbesondere mit Blick auf die südliche Erdhalbkugel davor, die Corona-Pandemie zu früh als besiegt zu betrachten. „Die Pandemie ist immer noch da, sie gedeiht und mutiert“, sagte Guterres ebenfalls beim „Welt-Gesundheitsgipfel“.

(Quelle: FAZ, 21.05.21)


Merkel erwartet Welle von Nachimpfungen nicht vor dem Herbst

Bundeskanzlerin Angela Merkel erwartet eine Welle von Nachimpfungen nicht vor Herbst. Wenn dies soweit sei, müssten dann zunächst wieder die Ältesten geimpft werden, sagt Merkel. Hintergrund ist, dass Impfstoffhersteller erwarten, dass nach einem halben bis zu einem Jahr die Impfungen aufgefrischt werden müssen, um weiter gegen das Corona-Virus geschützt zu sein.

Die Gefahr abermaliger Corona-Schließungen sieht die CDU-Politikerin nicht. Die sinkenden Infektionszahlen seien eine gute Nachricht, sagte sie. Sie setze darauf, dass die Hygiene- und Abstandsregeln auch weiter eingehalten würden, fügt sie mit Blick auf die Öffnungen der Länder hinzu. „Wir müssen aber aufpassen.“ Wegen der indischen Virus-Variante sollte man besorgt sein, so Merkel weiter. Diese könne noch etwas aggressiver sein als bisherige Mutationen.(Foto: CC s. Archiv v. 22.3.20; Quelle: FAZ, 21.05.21)


Noch mehr als 100 Deutsche im Corona-Hotspot Nepal

Mehr als 100 deutsche Touristen halten sich noch im Corona-Hotspot Nepal auf. Aus dem Auswärtigen Amt hieß es am Freitag, dass eine niedrige dreistellige Zahl deutscher Touristen in dem asiatischen Land sei. Das Himalaya-Land hatte Anfang Mai aufgrund der Corona-Pandemie den internationalen Flugverkehr größtenteils eingestellt. Nach Angaben des örtlichen Tourismusministeriums waren zunächst rund 2000 ausländische Touristen in Nepal gestrandet. Inzwischen seien knapp 500 von ihnen mit Spezialgenehmigungen ausgeflogen worden.

Nepal erlebt derzeit wie sein Nachbarland Indien eine schlimme Corona-Welle. Krankenhausbetten und medizinischer Sauerstoff gehen aus, fast jeder zweite Corona-Test ist positiv. Deutschland schickte zuletzt eine Hilfslieferung mit Beatmungsgeräten, Sauerstoffflaschen und 2,4 Millionen Masken nach Nepal. Auch auf dem Mount Everest, der sich an der Grenze zwischen Nepal und China befindet, haben Bergsteigerinnen und Bergsteiger schon Corona-Infektionen gemeldet. Trotzdem warten derzeit noch Hunderte auf dem Berg, um bei gutem Wetter zum Gipfel vorzudringen. (Quelle: FAZ, 21.05.21)


USA: Lotteriegewinne für Impfungen

In den USA versuchen weitere Bundesstaaten, ihre Bürger mit Lotteriegewinnen zu einer Corona-Impfung zu bewegen. Nach Ohio kündigten am Donnerstag (Ortszeit) auch Maryland und New York solche Anreize an. Der Ostküstenstaat Maryland startete eine Lotterie mit einem Umfang von insgesamt zwei Millionen US-Dollar (rund 1,6 Millionen Euro). Aus diesem Geldtopf sollen 40 Tage lang täglich 40.000 Dollar verlost werden – unter allen erwachsenen Bewohnern des Staates, die mindestens eine Impfung erhalten haben. Zum Abschluss sollen einmalig 400.000 US-Dollar verlost werden. In New York wiederum sollen erwachsene Bürger bei einer Impfung kostenlos Lotterietickets bekommen, mit denen sie Aussicht auf Gewinne zwischen 20 Dollar und 5 Millionen Dollar haben.

Mitte Mai hatte bereits Ohio eine Lotterie ausgerufen: Über fünf Wochen hinweg wird dort jede Woche eine Million Dollar (rund 820.000 Euro) verlost unter Bürgern, die mindestens ihre erste Impfung erhalten haben.

Insgesamt haben die USA in den vergangenen Monaten in rasantem Tempo gegen das Coronavirus geimpft. Knapp die Hälfte der Gesamtbevölkerung (gut 48 Prozent) hat inzwischen mindestens eine Spritze, gut 38 Prozent sind voll geimpft. Angesichts verbreiteter Impfskepsis ging das Tempo der Kampagne zuletzt aber zurück. Die Bundesstaaten und die Regierung von Präsident Joe Biden versuchen daher auf verschiedenen Wegen, Skeptiker zu überzeugen.(Quelle: FAZ, 21.05.21)


Moskau: Bürgermeister bedauert Impfskepsis

Der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin hat die Skepsis vieler Bürger hinsichtlich einer Corona-Impfung bedauert. „Es werden weiterhin Menschen krank, es sterben weiterhin Menschen, aber sie wollen sich nicht impfen lassen“, sagte er in einem Video, das am Freitag auf seiner Website veröffentlicht wurde. Dies sei bedauerlich, da Impfungen bereits seit fast sechs Monaten für alle Russen verfügbar seien.

Moskau hatte seine Corona-Impfkampagne mit dem russischen Vakzin Sputnik V im Dezember begonnen und rasch auf alle Impfwilligen ausgeweitet. Trotz der Eröffnung zahlreicher Impfzentren – sogar in Einkaufszentren und Parks – haben bislang nur knapp 1,3 Millionen Moskauer das Angebot angenommen. Das sind etwa zehn Prozent der Hauptstadtbewohner. Auch die Leiterin der russischen Gesundheitsbehörde, Anna Popowa, rief die Russen zu einer Corona-Impfung auf. „Jeder, der sich impfen lassen kann, muss dies tun“, sagte sie dem Sender Rossija 24 und wies darauf hin, dass die Impfzentren rund um die Uhr geöffnet seien.

Obwohl Russland zu den besonders hart von der Corona-Pandemie getroffenen Ländern zählt, stehen viele Einwohner des Landes einer Corona-Impfung skeptisch gegenüber. Laut einer Umfrage des Lewada-Instituts vom April wollen sich 62 Prozent der Befragten nicht impfen lassen. Experten sehen darin auch eine Folge des verbreiteten Misstrauens der Russen gegenüber den Behörden. 56 Prozent der Russen haben der Umfrage zufolge gar keine Angst, sich mit dem Virus anzustecken. Viele weigern sich, in öffentlichen Verkehrsmitteln eine Mund-Nase-Bedeckung zu tragen.

Das Land mit rund 144 Millionen Einwohnern gibt keine offiziellen Daten zum Fortschritt der Impfkampagne heraus. Russland hat bisher mehrere Impfstoffe entwickelt, Flaggschiff ist Sputnik V. Um die Menschen zu einer Impfung zu bewegen, haben die Behörden zahlreiche Anreize in Aussicht gestellt, unter anderem kleine Bargeldbeträge für ältere Menschen. (Foto: CC s. Archiv v. 6.6.20; Quelle: FAZ, 21.05.21)


Maske im Einzelhandel bleibt – Niedersachsen lenkt ein

Der niedersächsische Entwurf zur Lockerung der Maskenpflicht im Einzelhandel hat für Empörung gesorgt – unter anderem im Internet. Zudem warnten Experten. Die Folge: Die Landesregierung rudert zurück.

Der Protest gegen die Erwägung, bei einer Inzidenz unter 35 die Maskenpflicht beim Shoppen auszusetzen, war nach Bekanntwerden am Donnerstag so groß, dass die Landesregierung am Freitagnachmittag von dem Plan Abstand genommen hat. Zunächst hatte Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) das am Mittag selbst via Twitter klargestellt.

Unter dem Hashtag #diemaskebleibtauf posteten viele Menschen in den sozialen Netzwerken ihr Unverständnis für die Lockerungspläne Niedersachsens. „Deutschland hat die Maske zu spät aufgesetzt. Jetzt soll sie zu früh abgenommen werden. Das kostet Menschenleben“, hieß es da zum Beispiel. Nutzer kündigten außerdem an, kein Geschäft ohne Maskenpflicht betreten zu wollen – und ihre Einkäufe lieber online erledigen zu wollen.

Die Länder Hessen, Rheinland Pfalz und Baden-Württemberg etwa teilten am Freitag prompt mit: Die Maskenpflicht beim Einkaufen bleibt. Ebenso äußerte sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU): „Unsere Ungeduld darf am Ende nicht zu Übermut führen“, sagte er am Freitag in Berlin. Er habe den Eindruck, „dass im Moment wochenweise in einigen Ländern Lockerungen gemacht werden“. Im Vergleich zu anderen Corona-Beschränkungen seien Schutzmasken zwar eine nervige, aber doch auch händelbare Maßnahme, die für die allermeisten Menschen mittlerweile in den Alltag übergegangen sei.

Auch die wissenschaftliche Einschätzung einer Maskenpflicht ließ nicht lange auf sich warten: Der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, sagte, es gebe immer mehr Belege, wie wirksam Masken auch in Alltagssituationen seien. Wenn jetzt gelockert würde, müsse der „Basisschutz“ mit Abstand, Hygiene und Masken von allen möglichst beibehalten werden.

Ärzte und Patientenschützer warnten am Freitag ebenfalls vor einer Lockerung der Maskenpflicht: Ein solcher Schritt sei erst denkbar, wenn der Anteil der vollständig geimpften Menschen in Niedersachsen 80 Prozent erreiche oder alle Impfwilligen sich hätten impfen lassen können, sagte Hans Martin Wollenberg, Vorsitzender des Landesverbandes des Marburger Bundes. Bisher seien landesweit aber erst rund elf Prozent der Menschen vollständig gegen das Coronavirus geimpft.

„Nicht ein Produkt wird in Deutschland mehr verkauft, nur weil die Maskenpflicht im Einzelhandel fällt“, sagte Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, am Freitag. Der Schutz von Mund und Nase sei die einfachste Hygieneregel, solange noch nicht genügend Menschen geimpft seien. (Quelle: NDR, 21.05.21)


RKI und Spahn kritisieren Niedersachsen für Abschaffung der Maskenpflicht

Vor dem Pfingstwochenende hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) dazu aufgerufen, trotz ermutigender Entwicklung der Pandemie nicht leichtsinnig zu werden. „Genießen wir gemeinsam die Feiertage, aber bleiben wir vorsichtig“, sagte Spahn am Freitag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Präsidenten des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, und der Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos). Spahn sagte weiter, die aktuellen Zahlen „machen uns zuversichtlich“: Zwei Drittel aller Impfwilligen in Deutschland seien inzwischen mindestens einmal geimpft. Das seien knapp vierzig Prozent der Deutschen. Knapp elf Millionen Bürger seien sogar schon vollständig geimpft.

Auch Wieler verwies auf durchgehend ermutigende Zahlen: Die Inzidenz liege deutschlandweit nur noch bei 67,3, die Inzidenzen gingen außerdem in allen Altersgruppen zurück – auch bei den Jüngeren und Jüngsten, die noch nicht geimpft werden dürfen. Es gebe weniger Ausbrüche in Schulen und Kitas, und wenn es welche gebe, fielen die kleiner aus. Auch auf den Intensivstationen entspanne sich die Lage leicht. Wieler sagte aber auch, dass die Pandemie noch nicht überstanden sei. Seine schon häufiger verwendete Metapher eines Luftballons, der mit vereinten Kräften unter Wasser gehalten werden müsse, passte er der neuen Lage an: „Der Ballon hat nicht mehr ganz so viel Luft, aber wenn wir ihn jetzt loslassen, springt er nach wie vor unkontrolliert über die Wasseroberfläche.“ Ohne Maßnahmen würde sich das Virus nach wie vor wieder stark ausbreiten.

Spahn und Wieler kritisierten denn auch den zwischenzeitlichen Vorstoß Niedersachsens, die Maskenpflicht im Einzelhandel aufheben zu wollen. Wieler nannte das Tragen von Masken „sehr wirksam“ und fügte hinzu, er selbst werde seine Maske noch lange tragen. Spahn ergänzte, er halte die Maske im Gegensatz zu anderen Maßnahmen der Pandemieeindämmung für eine „zwar nervige“, aber doch einigermaßen händelbare Einschränkung. Der Gesundheitsminister sagte, es sei generell wichtig, jetzt nicht zu schnell zu viel zu lockern. Er empfehle, erstmal einen Schritt zu machen und ein paar Wochen abwarten, wie sich das Infektionsgeschehen ändere. „Schritt für Schritt heißt nicht jeden Tag einen oder jede Woche einen.“ (Quelle: FAZ. 21.05.21)


Niedersachsen: Regelbetrieb in ersten Schulen und Kitas ab Ende Mai

Ab Ende Mai stehen für erste Schulen und Kitas in Niedersachsen Lockerungen an. Liegt die Inzidenz in einem Landkreis oder einer kreisfreien Stadt dauerhaft unter 50, ist Regelbetrieb vorgesehen.

Das hat Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) heute im Rahmen der Landespressekonferenz erklärt. „Es zeichnet sich ab, dass wir eine stabile Lage in vielen Landkreisen und Städten erreichen und erfreulicherweise auch halten können“, sagte Tonne. Dank dieser positiven Entwicklung seien auch mehr Präsenzangebote in Schule und Kita möglich. Ab Ende Mai werde das Land daher den Stufenplan 2.0 für Schule und Kita umsetzen können, der auch in die neue Corona-Verordnung des Landes überführt werde.

Diese drei Phasen gelten für Schulen:

  • Präsenzunterricht (Szenario A) bei Sieben-Tage-Inzidenz bis 50
  • Wechselunterricht (Szenario B) bei Sieben-Tage-Inzidenz bis 165
  • Distanzlernen (Szenario C) bei Sieben-Tage-Inzidenz über 165
    (Maßgeblich ist jeweils die Sieben-Tage-Inzidenz in einem Landkreis oder einer kreisfreien Stadt.)

Diese drei Phasen gelten für Kitas:

  • Regelbetrieb unter Beachtung von Hygieneanforderungen (Szenario A) bei Sieben-Tage-Inzidenz bis 50
  • eingeschränkter Regelbetrieb ohne Durchmischung der Gruppen (Szenario B) bei Sieben-Tage-Inzidenz bis 165
  • Notbetreuung für maximal die Hälfte der Kinder aus einer Gruppe (Szenario C) bei Sieben-Tage-Inzidenz über 165

Zum Thema Impfungen für Schülerinnen und Schüler sagte Tonne, dass es „ein Angebot für alle ab zwölf Jahren“ geben werde. „Wer möchte, kann sich impfen lassen und wir organisieren einen Rahmen“, so Tonne. „Wenn möglich“, werde dies noch vor den Sommerferien geschehen. Voraussetzung dafür sei allerdings eine Zulassung von Impfstoffen für diese Altersgruppe und dass der Bund die entsprechenden Impstoffmengen liefere. Derzeit prüft die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) eine Zulassung des Impfstoffs von Biontech/Pfizer für Kinder ab zwölf Jahren. Für jüngere Kinder gibt es aber noch keinen Antrag, entsprechende Studien der Impfstoffhersteller laufen noch.

Tonne kündigte an, dass Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) ein vom Kultus- und Sozialministerium abgestimmtes Konzept für Impfungen von Schülerinnen und Schülern im Laufe der kommenden Woche vorstellen werde. (Quelle: NDR, 21.05.21)


Niedersachsen will keine Masken beim Einkaufen mehr

In Niedersachsen könnte man der kommenden Woche ohne Maske einkaufen gehen dürfen. Die Landesregierung will die Maskenpflicht im Einzelhandel in Regionen mit einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz unter 35 dann aufheben. Das geht aus dem Entwurf für eine kurzfristige Lockerung der Corona-Regeln hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Die Regelung soll schon an diesem Freitag beschlossen werden.

Wie es aus der Regierung in Hannover hieß, folgt man damit der Forderung des Handels, weil dieser nach Experteneinschätzung kein Treiber des Infektionsgeschehens sei. Im landesweiten Durchschnitt betrug die Sieben-Tage-Inzidenz in Niedersachsen am Donnerstag 46,6. In 11 der 45 Landkreise und Großstädte lag sie bereits unter 35, in 26 unter 50.

Eine Aufhebung der Maskenpflicht im Einzelhandel ist aber ein besonders weitreichender Schritt, gilt doch das Tragen einer Maske neben Abstandhalten und Händewaschen zu den grundlegenden Schutzmaßnahmen gegen eine Corona-Infektion.Erste Lockerungen für Einzelhandel, Tourismus und Gastronomie hatten in Niedersachsen bereits vor eineinhalb Wochen gegriffen. Die Regel, zunächst nur Bürgern des Bundeslandes touristische Übernachtungen zu erlauben, wurde am Dienstag vom Oberverwaltungsgericht gekippt. Zum langen Pfingstwochenende steht nun ein Ansturm auch auswärtiger Gäste bevor, es gelten aber strenge Testpflichten und Kapazitätsgrenzen.

Quelle: TSP, 21.05.21)


Grafschafter Zahlen

Am heutigen Freitag treten die Lockerungen der Corona-Regeln für die Grafschaft Bentheim in Kraft, da der Inzidenzwert seit mehreren Tagen unter 100 liegt. Für Freitag beziffert das Robert-Koch-Institut diesen ausschlaggebenden Sieben-Tage-Inzidenzwert auf 35,7. Am Donnerstag lag er noch bei 43.
Das Kreishaus meldet am Freitag 14 Neuinfektionen, aktuell sind dem Landkreis 94 Covid-19-Fälle bekannt. Es ist jedoch auch ein weiterer Todesfall zu beklagen, der im Zusammenhang mit einer Covid-19-Infektion genannt wird. Die Zahl dieser Todesfälle steigt somit auf 120.

Insgesamt sind bisher 5234 Corona-Fälle bestätigt worden. 5020 Grafschafter haben inzwischen die Infektion überstanden, sie gelten als genesen. Das sind 33 Genesene mehr als noch am Donnerstag. In Quarantäne befinden sich derzeit 392 Bürger (Donnerstag: 395).

Am Freitag sind dem Landkreis 94 aktuelle Coronafälle bekannt, 15 (-6) davon in Nordhorn. (Quelle: GN, 21.05.21)


Lokale Inzidenzen
Lingen(Ems): 21,9 (gestern: 21,9)
Meppen: 79,3 (90,6)
Papenburg: 26,5 (26,5)


Niedersachsen-Zahlen

Am Freitag, 21. Mai, hat das Robert Koch-Institut (RKI) 708 labordiagnostisch bestätigte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Niedersachsen gemeldet. Für die Corona-Regeln nach dem neuen bundesweiten Infektionsschutzgesetz sind die Werte des RKI ausschlaggebend, nicht die Zahlen des Landesgesundheitsamtes. Landesweit wurde laut RKI innerhalb eines Tages 19 weitere Todesfälle registriert. Die Gesamtzahl der Menschen, die in Niedersachsen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben sind, steigt damit auf 5.548. Seit dem Beginn der Pandemie wurden in Niedersachsen 254.959 Infektionen mit dem Coronavirus nachgewiesen. Die Sieben-Tage-Inzidenz im Landesdurchschnitt steigt leicht auf 47,1 Fälle je 100.000 Einwohner (46,6 am Vortag). (Quelle: NDR, 21.05.21)


Deutschland-Zahlen

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 8769 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Freitagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5.08 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 11.336 Ansteckungen gelegen. Die SIeben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Freitagmorgen mit bundesweit 67,3 an (Vortag: 68,0; Vorwoche: 96,5).

Allerdings könnte die Inzidenz ein besseres Bild der Infektionslage zeichnen, als sie tatsächlich ist. Denn aufgrund von Feier- und Brückentagen wie in der vergangenen Woche suchen dem RKI zufolge weniger Personen einen Arzt auf, wodurch weniger Proben genommen und weniger Laboruntersuchungen durchgeführt werden. Dies führt dazu, dass weniger Erregernachweise an die Gesundheitsämter gemeldet werden.

Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 226 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 190 Tote gewesen.

Mit Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg verzeichnen nun fünf Bundesländer eine Inzidenz von unter 50. Thüringen verharrt mit 106,4 als einziges Land über dem Schwellenwert 100, ab dem die bundesweit verabredete Notbremse mit Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen gilt. Unterhalb dieses Wertes in Landkreisen und Städten können Bundesländer Öffnungsschritte gehen, die etliche Landesregierungen auch bereits umgesetzt und angekündigt haben. Das RKI meldet noch 52 Landkreise und Städte, die über 100 liegen. Dagegen liegen 123 nun wieder unter einer Inzidenz von 50, was dort weitere Lockerungen erlaubt.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie insgesamt 3.635.162 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 3.374.600 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 87.128 angegeben.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Donnerstagabend bei 0,82 (Vortag: 0,76). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 82 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen. (Quelle: RKI, 21.05.21)



Kanada verlängert Reisebeschränkungen an der US-Grenze

Kanada will die Beschränkungen für alle „nicht wesentlichen Rreisen“ entlang der US-Grenze bis zum 21. Juni verlängern. Sie bestehen bereits seit dem 21. März zwischen den beiden Ländern

Am Dienstag sagte der kanadische Premierminister Justin Trudeau, dass die Lockerung der weiteren Corona-Einschränkungen von den Impfraten und der konstant geringen Übertragung des Virus abhängen werden.

(Quelle: The Guardian, 20.05.21)


Corona-Zahlen geben Anlass zu Optimismus – aber Feiertagslücke

Die Zahlen der Corona-Infektionen und der Covid-19-Patienten auf Intensivstationen in Deutschland entwickeln sich weiter rückläufig. Das geht aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) und des Divi-Intensivregisters vom Donnerstag hervor.

3. 594 Menschen, die an Covid-19 erkrankt sind, werden demnach derzeit noch in Kliniken versorgt. Das sei ein Rückgang um 114 im Vergleich zum Vortag, hieß es. Zum Höhepunkt der dritten Welle in den Krankenhäusern Ende April waren mehr als 5.100 Covid-19-Patienten zeitgleich auf Intensivstationen behandelt worden. Seit Anfang Mai ist die Entwicklung rückläufig.

Eine Trendumkehr zeichnet sich auch bei der Anzahl der Intensivbereiche ab, die aus Gründen wie fehlendem Personal eine eingeschränkte Betriebssituation melden. Es sind aber immer noch knapp 500 an der Zahl. Regulären Betrieb melden rund 430 Bereiche, Tendenz steigend. Weitere 275 Bereiche bewerten ihre Situation als teils eingeschränkt.

Daten zur Altersstruktur von knapp 94 Prozent der Intensivpatienten mit Covid-19 zeigen, dass die meisten älter als 50 sind, aber nur ein recht geringer Teil älter als 80 (Stand Donnerstag). Rund 23 Prozent sind den Intensivregister-Daten zufolge zwischen 50 und 59 Jahre alt, knapp 32 Prozent 60 bis 69 und 26 Prozent 70 bis 79. Die Anteile der Patienten ab 80 (7,1 Prozent) und der Patienten zwischen 40 und 49 (7,9 Prozent) liegen auf ähnlichem Niveau.

Laut RKI-Daten meldeten Gesundheitsämter in Deutschland binnen eines Tages 12.298 weitere Corona-Infektionen. Vor einer Woche waren es 17.419 Ansteckungen gewesen. Die 7-Tage-Inzidenz wurde mit bundesweit 68 angegeben (Vortag: 72,8; Vorwoche: 103,6).

Allerdings könnte die Inzidenz momentan ein etwas zu optimistisches Bild der Infektionslage zeichnen: Aufgrund von Feier- und Brückentagen wie in der vergangenen Woche suchen dem RKI zufolge weniger Personen einen Arzt auf, wodurch weniger Proben genommen und weniger Laboruntersuchungen durchgeführt werden. Dies führt dazu, dass weniger Erregernachweise an die Gesundheitsämter gemeldet werden. Der Laborverband ALM hatte von einem Rückgang bei der Zahl der PCR-Tests in der Woche vom 10. bis 16. Mai um rund 160 000 im Vergleich zur Woche zuvor gesprochen. Die Rate positiver Tests liegt momentan bei knapp neun Prozent.

Deutschlandweit wurden laut RKI binnen 24 Stunden 237 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 278 Tote gewesen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie insgesamt 3.626.393 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 3.358.000 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 86.902 angegeben.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Donnerstagabend bei 0,82 (Vortag: 0,76). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 82 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen. (Quelle: GN, 20.05.21)


Niedersachsen lockert ab Pfingstdienstag

Das Land will nach Informationen des NDR in Niedersachsen einige Corona-Auflagen früher lockern als geplant. Nach Pfingsten müssen Kunden mancherorts keinen Test mehr fürs Einkaufen vorlegen.

In Regionen mit stabilen Inzidenzwerten unter 50soll frühestens ab Dienstag kommender Woche die Testpflicht für den Einzelhandel entfallen. Zudem wird die Maskenpflicht für den Einzelhandel in Regionen mit einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz unter 35 an fünf aufeinanderfolgenden Werktagen aufgehoben. Auch die Begrenzung der Kundenzahl nach Quadratmetern entfällt bei dieser Inzidenz. Das geht aus einem Entwurf hervor, der dem NDR vorliegt. Der Testnachweis für Gäste von Cafés und Restaurants im Außenbereich bleibt dagegen bestehen. In den vergangenen Tagen hatte die Landesregierung um Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) stets betont, die Corona-Auflagen wegen Unsicherheiten bei den gemeldeten Infektionszahlen nur vorsichtig lockern zu wollen.

Die Corona-Zahlen in Niedersachsen sinken stetig, deshalb hatte sich die Industrie und Handelskammer Niedersachsen und der niedersächsische Handelsverband dafür stark gemacht, die Regeln zu lockern. Der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Niedersachsen, Mark Alexander Krack, freut sich, dass die Tests nun wegfallen sollen – die Testpflicht hätte viele Kunden ferngehalten. Auch der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga Niedersachsen hatte sich nach der ersten Woche mit offener Außengastronomie ernüchtert gezeigt. Das Land hatte eigentlich vorgesehen, die Corona-Regeln erst später zu lockern. (Quelle: NDR, 20.05.21)


Biontech: Impfstoff hat 75-prozentige Wirksamkeit gegen indische Variante

Der Impfstoff von Biontech/Pfizer dürfte Biontech-Chef Ugur Sahin zufolge eine Wirksamkeit von 70 bis 75 Prozent haben gegen die zuerst in Indien nachgewiesene Variante des Virus. Die Tests in dieser Woche hätten sich auf diese Variante konzentriert, sagt Sahin im türkischen Fernsehen. (Quelle: TSP, 20.05.21)


Indische Variante sorgt für schnelleren Anstieg der Fallzahlen in Großbritannien

Die zuerst in Indien nachgewiesene Variante des Virus breitet sich in Großbritannien schneller aus. Die Gesundheitsbehörde Public Health England gibt 3424 nachgewiesene neue Fälle mit der Mutation B.1.617.2 bekannt, eine Zunahme von 2111 zur Vorwoche. Am Mittwoch sprach Gesundheitsminister Matt von 2967 weiteren Fällen, bei denen die Variante gefunden worden sei.

Deshalb steigen auch die Infektionszahlen insgesamt an. Das Land meldet 2874 weitere Fälle, so viele wie seit dem 19. April nicht mehr. Den Regierungsdaten zufolge starben sieben weitere Menschen in Zusammenhang mit dem Virus. Ihre Erstimpfung erhalten haben 37,25 Millionen Menschen in Großbritannien, darunter inzwischen auch der 38-jährige Prinz William. (Quelle: TSP, 20.05.21)


EU-Länder und EU-Parlament einigen sich auf Covid-19-Zertifikat

Rechtzeitig vor der Sommersaison haben sich die EU-Länder und das EU-Parlament auf Details eines europaweiten Zertifikats zum Nachweis von Corona-Impfungen, -Tests und überstandenen Covid-19-Erkrankungen geeinigt. Das teilte die portugiesische Ratspräsidentschaft am Donnerstagabend in Brüssel mit. Damit wächst die Chance auf weitere Reiseerleichterungen in der EU. (Quelle: TSP, 20.05.21)


Corona-Impfung für alle Erwachsenen ab 31. Mai in Frankreich offen

Die Corona-Impfung ist in Frankreich ab dem 31. Mai für alle Erwachsenen zugänglich. Das kündigte Premierminister Jean Castex am Donnerstag beim Besuch eines Impfzentrums in Gagny bei Paris an. Außerdem könnten sich ab Montag alle Menschen, die gewisse systemrelevante Berufe ausüben, in speziellen Impfzentren zu für sie reservierten Zeiten impfen lassen. Dazu zählen etwa Lehrkräfte, Busfahrer oder Polizeibeamte.

Die Öffnung der Impfung für alle Erwachsenen war ursprünglich für Mitte Juni geplant. „Wir sind mehr denn je auf dem richtigen Weg“, sagte Castex zur Pandemie-Situation im Land. Mit Stand Mittwochabend haben in Frankreich gut 32 Prozent der Gesamtbevölkerung mindestens eine erste Corona-Impfung erhalten. Das entspricht rund 41 Prozent aller Erwachsenen. (Quelle: TSP, 20.05.21)


Verfassungsgericht weist weitere Eilanträge gegen Corona-Notbremse ab

Das Bundesverfassungsgericht hat weitere Eilanträge gegen die Corona-Notbremse des Bundes abgelehnt. Dabei gehe es um Kontaktbeschränkungen sowie die Schließung von Schulen, kulturellen Einrichtungen und Teilen des Einzelhandels, teilte das Gericht am Donnerstag in Karlsruhe mit. Ob die Vorschriften vereinbar mit dem Grundgesetz sind, müsse im Hauptsacheverfahren geklärt werden. (Quelle: TSP, 20.05.21)


Abiturfeier mit 300 Leuten in Heidelberg aufgelöst

Mit ihrer Abiturfeier haben etwa 300 junge Menschen in Heidelberg einen Polizeieinsatz ausgelöst. Wie die Behörde am Donnerstag mitteilte, hatten sich die jungen Leute bei der wegen der Corona-Pandemie ohnehin verbotenen Feier zudem nicht an Abstandsgebot und Maskenpflicht gehalten. Der städtische Ordnungsdienst habe die Auflösung der Feier auf der Neckarwiese verfügt.

Mit Lautsprecherdurchsagen wurden die Partygäste dazu aufgefordert, das Gelände zu verlassen. Dennoch wollten manche der „alkoholisierten und diskussionsfreudigen“ Feiernden nicht gehen. Die Wiese sei schließlich von Polizei und Ordnungsdienst geräumt worden.
(Foto: Homo Heidelbergiensis, CC s. Archiv v. 19.8.10; Quelle: TSP, 20.05.21)


Aida will Mittelmeer-Kreuzfahrten wieder aufnehmen

Die Kreuzfahrtreederei Aida Cruises will vom 10. Juli an wieder Kreuzfahrten im westlichen Mittelmeer anbieten. Auf den zwei je einwöchigen Routen sollen auch Landgänge in einigen spanischen Häfen möglich sein, teilte das Unternehmen mit.

Start- und Zielhafen ist demnach Palma de Mallorca. Je nach Route sollen unter anderem Barcelona, Málaga, Ibiza und Alicante angelaufen werden. Wenn das Corona-Geschehen es zulässt, könnten später auch Häfen in anderen Ländern dazukommen, hieß es. Gebucht werden können die Reisen laut Aida ab dem 4. Juni.

Aida hatte im April alle Mittelmeerkreuzfahrten wegen der Pandemie abgesagt. Nur rund um die Kanaren blieb ein Kreuzliner mit reduzierter Passagierzahl im Einsatz. (Foto Cc s. Archiv v. 9.4.20; Quelle: TSP, 20.05.21)


Europaparlament unterstützt Aussetzung von Patenten für Impfstoffe

Das Europaparlament hat sich für eine vorübergehende Aussetzung der Patente für Corona-Impfstoffe ausgesprochen. Die Abgeordneten forderten in einer am Donnerstag verabschiedeten Entschließung die EU auf, entsprechende Initiativen Indiens und Südafrikas bei der Welthandelsorganisation WTO zu unterstützen. Von Pharmaunternehmen verlangen sie zudem, „Wissen und Daten“ zur Impfstoffherstellung über die WTO zur Verfügung zu stellen.

Die neue WTO-Chefin Ngozi Okonjo-Iweala warnte aber vor überzogenen Erwartungen. „Der Verzicht auf geistige Eigentumsrechte wird nicht reichen“, sagte sie vor dem Handelsausschuss des Europaparlaments. Nötig seien eine Ausweitung der Produktionsmöglichkeiten in Entwicklungs- und Schwellenländern, der Transfer von Technologie und Produktions-Know-how und eine Verringerung der Exportbeschränkungen für Impfstoffe. (Quelle: TSP, 20.05.21)


Österreich: Waffen bei Gegnern von Corona-Maßnahmen gefunden

Bei einer Razzia hat die Polizei in Österreich bei Gegnern von Corona-Maßnahmen Waffen und Munition sichergestellt. Die Männer hätten sich in einer Chat-Gruppe über Sprengkörper und den Kauf von Waffen unterhalten, teilte das Innenministerium in Wien mit. Die Anzahl der Verdächtigen gab das Ministerium vorerst nicht bekannt.

Die Mitglieder der Gruppe unterhielten sich demnach unter anderem über den Bau von Splitterbomben und den Einsatz von Molotowcocktails gegen Polizisten. Bei einer Demonstration am vergangenen Samstag sollen gewaltsame Aktionen geplant gewesen sein. (Quelle: TSP, 20.05.21)


Stiko-Vorsitzender skeptisch gegenüber Aufhebung der Impfpriorisierung

Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, sieht die Aufhebung der Priorisierung bei den Corona-Impfungen im Juni skeptisch. Sie sei an Orten, an denen Menschen mit erhöhter Priorität noch immer auf einen Impftermin warten, „nicht im Sinne der Stiko“, sagte Mertens am Donnerstag dem Portal „Zeit online“. Er fürchte, dass viele Hausarztpraxen „unter dem Ansturm der Impfwilligen zusammenbrechen“ werden.

Die feste Reihenfolge bei Corona-Impfungen soll am 7. Juni enden. Die Entscheidung von Bund und Länder führte Mertens auch auf öffentlichen Druck zurück: „Die Urlaubszeit steht an, hinzu kommt der Wahlkampf.“ Es gebe inzwischen immer mehr Beispiele, bei denen politische Entscheidungen und wissenschaftlich begründete Empfehlungen auseinanderlägen.
„Es werden jetzt Sachen entschieden, die mit einer wissenschaftlichen Herangehensweise nur noch wenig zu tun haben.“

( Quelle: TSP, 20.05.21)


Deutsche Meisterschaft der Leichtathletik vor 2000 Zuschauern

Die niedersächsische Landesregierung hat am Donnerstag erlaubt, dass die deutschen Leichtathletik-Meisterschaften Anfang Juni in Braunschweig an zwei von drei Tagen vor jeweils 2000 Zuschauern stattfinden dürfen. Voraussetzungen für den Einlass in das Eintracht-Stadion sind ein negativer Corona-Test, eine vollständige Impfung oder die Genesung von einer Corona-Infektion.

Die deutschen Meisterschaften finden vom 4. bis 6. Juni zum zweiten Mal nacheinander im Eintracht-Stadion statt. 2020 waren dort noch keine Zuschauer erlaubt. In diesem Jahr gilt die begrenzte Rückkehr von Besuchern zumindest am Samstag und Sonntag.
Den entsprechenden Antrag hatte die Stadt Braunschweig gestellt. Das Hygienekonzept wurde zusammen mit dem Deutschen Leichtathletik-Verband erarbeitet. (Quelle: TSP, 20.05.21)


Japan: Behörden genehmigen Impfstoffe von Moderna und AZ

Laut Reuters haben am Donnerstag die japanischen Aufsichtsbehörden die Zulassung von Covid-Impfstoffen empfohlen, die von Moderna Inc und AstraZeneca PLC entwickelt wurden.

Die Empfehlungen eines Gremiums des Gesundheitsministeriums gehen bereits am Freitag der offiziellen Genehmigung durch die Regierung voraus, sagte die japanische Gesundheitsministerin Norihisa Tamura.

Der Moderna-Impfstoff wurde bereits importiert und soll ab nächster Woche in Massenimpfzentren in Tokio und Osaka eingesetzt werden. (Quelle: The Guardian, 20.05.21)


Thailand: Fürs Impfen gibt’s -mit Glück- eine Kuh

Ein Distrikt im Norden Thailands hat eine Verlosungskampagne für seine Bewohner gestartet, um für den Rest des Jahres jede Woche eine lebende Kuh zu gewinnen, um die lokale Impfkampagne zu fördern.

Ab nächsten Monat wird ein glücklicher geimpfter Dorfbewohner im Bezirk Mae Chaem in der Provinz Chiang Mai jede Woche nach dem Zufallsprinzip ausgewählt, um eine junge Kuh im Wert von etwa 10.000 Baht (318,78 USD) zu gewinnen, berichtet Reuters.

Die Kampagne, die 24 Wochen dauern soll, stieß in der Stadt mit 43.000 Einwohnern auf Begeisterung, nachdem sie Anfang dieser Woche angekündigt wurde. (Foto Kuh- Symbolbild, CC s. Archiv v. 17.2.2; Quelle: The Guardian, 20.05.21)


Ungarn steigt aus EU-Vertrag für weitere Biontech-Impfdosen aus

Ungarn wird sich nicht am gemeinsamen EU-Einkauf von 1,8 Milliarden weiteren Dosen Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer beteiligen. Als einziger Mitgliedstaat habe Ungarn seinen Ausstieg erklärt und werde „daher nicht von dem Vertrag erfasst“, sagte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides am Donnerstag nach einer Video-Konferenz der zuständigen EU-Minister. „Alle anderen Mitgliedstaaten werden die Möglichkeit haben, im Rahmen des neuen Vertrags Impfstoffe zu kaufen.“ Die EU-Kommission hatte am Donnerstagvormittag mitgeteilt, sie habe den lange angekündigte Kaufvertrag „im Namen aller Mitgliedstaaten“ geschlossen.

Ungarn geht allerdings in Sachen Corona-Impfstoffe schon länger eigene Wege. So kaufte es in der EU bisher nicht zugelassene Impfstoffe aus russischer und chinesischer Produktion und nutzte diese neben über die EU bestellten Vakzinen zur Impfung seiner Bevölkerung. (Quelle: TSP, 20.05.21)



Hacker dringt in Niedersachsens Corona-Impfportal ein

Ein Hacker hat sich Zugriff auf Personendaten des niedersächsischen Corona-Impfportals verschafft. Er wies das Gesundheitsministerium selbst auf die Sicherheitslücke hin.

Die Panne habe daher frühzeitig behoben werden können, bevor sie von weiteren Personen ausgenutzt werden konnte, teilte das Ministerium am Donnerstag mit. Der sogenannte „freundliche“ Hacker habe sich am 7. Mai per E-Mail mit dem Hinweis gemeldet, dass es ihm gelungen sei, über das Impfportal Zugriff auf Namen und Adressen von registrierten impfwilligen Personen zu erhalten. Er habe jedoch keine Daten ausgespäht und wolle, dass die Lücke schnell geschlossen werde.

Eine Überprüfung durch den Betreiber des Impfportals ergab laut Ministerium, dass die Datensätze von insgesamt 1.258 registrierten Personen abgerufen oder angezeigt wurden. Dies sei ausschließlich kurz vor der Meldung des Hinweisgebers erfolgt. Daher gehe man davon aus, dass alle Zugriffe dem „Friendly Hacker“ zuzurechnen sind. Die betroffenen Personen sollen in Kürze angeschrieben und informiert werden. (Quelle: NDR, 20.05.21)


WHO: Impfstoffe schützen wohl auch vor allen Mutationen in Europa

Die derzeit in Europa eingesetzten Corona-Impfstoffe scheinen nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO Schutz auch gegen sämtliche zirkulierende Mutationen des Virus zu bieten. „Alle Coronavirus-Varianten, die bislang aufgetaucht sind, reagieren auf die verfügbaren, zugelassenen Vakzine“, sagt WHO-Regionaldirektor Hans Kluge. Mit Blick auf die indische Variante B.1.617 fügt er hinzu, dass die Gesundheitsbehörden wachsam bleiben sollten. Kluge betont aber zugleich, dass Impfungen und Kontrollmaßnahmen dabei helfen würden, die Verbreitung einzudämmen. „Wir lernen immer noch dazu über die neue Variante, aber sie ist in der Lage, sich schnell auszubreiten.“ Mittlerweile sei die indische Mutation in mindestens 26 der 53 Länder aufgetreten, die von der WHO zur Region Europa gezählt werden. Theoretisch könne sie sich so rasant ausbreiten, dass sie die derzeit in Europa dominante Variante B.117, die erstmals in Großbritannien auftauchte, ablöse. (Quelle: TSP, 20.05.21)


Impfkampagne in Indien verliert an Tempo

In Indien sind zuletzt pro Tag tendenziell immer weniger Leute gegen Corona geimpft worden. Während im April teils um die 4 Millionen Dosen am Tag verabreicht wurden, waren es am Mittwoch nur 1,2 Millionen Dosen, wie Zahlen des indischen Gesundheitsministeriums am Donnerstag zeigten. „Die Covid-Impfkurve nimmt viel schneller ab als die Kurve der Infektionen oder Todesopfer in Indien“, schrieb dazu die Epidemiologin Bhramar Mukherjee auf Twitter. „Als ich dies zum ersten Mal sah, konnte ich den Daten nicht glauben.“

In dem Land mit 1,3 Milliarden Einwohnern mangelt es an Corona-Impfstoff. Anders als viele reichere Länder hat Indien viel später die entsprechenden Dosen gekauft – und auch erst, nachdem die Impfstoffe im Land zugelassen waren. Bislang haben in Indien etwas mehr als zehn Prozent der Menschen mindestens eine Impfung erhalten. Etwas mehr als drei Prozent sind vollständig geimpft.

Impfwillige müssen sich in vielen Teilen des Landes online registrieren – viele Menschen besonders in den ländlichen Regionen haben aber gar keinen Internetzugang. Die Pandemie hat sich derweil zunehmend in gerade diese ländlichen Regionen verlagert, auch weil es dort deutlich weniger Testmöglichkeiten gibt.

Zuletzt wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums landesweit mehr als 276.000 Neuinfektionen sowie 3874 Todesfälle binnen 24 Stunden im Zusammenhang mit dem Coronavirus erfasst. (Quelle: TSP, 20.05.21)


Mit Corona infiziert – Live-Auftritt von ESC-Sieger Duncan Laurence gestrichen

Der niederländische ESC-Sieger Duncan Laurence hat sich mit dem Coronavirus infiziert und kann daher nicht live beim Finale des Eurovision Song Contest am Samstag in Rotterdam auftreten.

Laurence habe aber nur milde Covid-Symptome, erklärten die niederländischen Organisatoren am Donnerstag in Rotterdam. Er befinde sich nun in Quarantäne. Während des Finales sollte der 27-Jährige einen neuen Song vorstellen. Der Sänger werde aber in anderer Form teilnehmen, versicherten die Veranstalter.

Laurence hatte 2019 mit dem Song „Arcade“ den Wettbewerb in Tel Aviv für die Niederlande gewonnen. Die Ballade wurde zu einem Welthit und ist mit mehr als einer Milliarde Streams einer der erfolgreichsten ESC-Songs. Auf dem Musikdienst Spotify verdrängte „Arcade“ nun „Euphoria“ von Loreen (ESC 2012) von der Spitzenposition der meistgestreamten ESC-Songs.

Laurence ist der zweite prominente Corona-Fall beim diesjährigen ESC. Wegen einer Infektion kann auch die Band aus Island am Donnerstagabend nicht live beim Halbfinale auftreten, stattdessen wird ein Video gezeigt. Für alle Proben und Shows des ESC 2021 gelten strenge Corona-Maßnahmen. Der Wettbewerb war im vergangenen Jahr wegen der Corona-Pandemie zum ersten Mal in seiner Geschichte abgesagt worden. (Quelle: TSP, 20.05.21)


„Marco“ vermiest Feiertage

WetterPfingsten steht vor der Tür und in vielen Orten öffnet die Außengastronomie nach Monaten strengeren Corona-Lockdowns – nur das Wetter will offenbar nicht mitspielen. „Ein kräftiges und beständiges Hochdruckgebiet, das uns sommerliches Wetter beschert, ist nicht in Sicht“, teilte der Deutsche Wetterdienst am Donnerstag in Offenbach mit. Schuld ist Tief „Marco“ westlich der Britischen Inseln. Es sorgt für nasses und windiges Wetter, wie Jacqueline Kernn von der Wettervorhersagezentrale erklärte.

„Am Sonntag setzt sich ganz kurz mal Hochdruckeinfluss durch und das Wetter beruhigt sich“, machte Kernn ein bisschen Hoffnung. Die Schauer werden seltener und die Sonne zeigt sich häufiger. Allerdings nähert sich bereits in der Nacht zum Montag ein neues Frontensystem von Nordwesten.

Bei der Temperatur sind keine großen Sprünge zu erwarten. Es bleibt zu kühl für Ende Mai. Am Freitag sind mit Sonne im Osten immerhin 21 Grad drin, sonst kommt die Temperatur nicht über 19 Grad hinaus. Im Dauergrau bleiben wir bei 14 Grad stecken.

„Am Pfingstmontag besteht zumindest für einen breiten Streifen vom Südwesten bis in den Osten Hoffnung auf milderes und weitgehend trockenes Wetter mit Höchstwerten bis 23 Grad“, sagte Kernn. Im Südosten und Nordwesten hingegen bleiben Wolken und Schauer. (Grafik: t-online; Quelle: TSP, 20.05.21)


Sachsen-Anhalt plant deutliche Lockerungen

Hotels, Theater, Fitnessstudios: Sachsen-Anhalt stehen nach Pfingsten weitreichende Lockerungen der Corona-Beschränkungen ins Haus. Grund seien die weiter rapide sinkenden Infektionszahlen, sagte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) am Donnerstag nach einer Kabinettssitzung in Magdeburg. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner liegt bei landesweit knapp 63.

Die 13. Corona-Verordnung sieht ab Pfingstdienstag (25. Mai) in Landkreisen, die fünf Tage in Folge unter einer Inzidenz unter 100 liegen, die Öffnung von Fitness- und Sportstudios, Hotels und Schwimmhallen vor. Kulturbetriebe können die Hälfte ihrer Plätze besetzen, jedoch mit maximal 50 Personen. Gastronomen dürfen auch in Innenräumen Gäste empfangen, wenn pro Gast 2,5 Quadratmeter zur Verfügung und die Tische 1,50 Meter auseinander stehen. Grundschüler sollen nach den Pfingstferien wieder in festen Gruppen unterrichtet werden, spätestens jedoch am 31. Mai.

Alle Öffnungen stehen laut Landesregierung unter der Bedingung der „3G“ (Getestete, Genesene, Geimpfte). Wer noch nicht doppelt gegen SARS-CoV-2 geimpft ist, muss demnach entweder bereits eine Infektion überstanden haben oder ein aktuelles negatives Testergebnis vorweisen. Ebenfalls zwingend ist die Möglichkeit zur Kontaktnachverfolgung. Weitere Lockerungen sollen jeweils unter Inzidenzwerten von 50 und 35 folgen.(Quelle: TSP, 20.05.21)


Weltweit deutlich mehr Depressionen und Angststörungen unter Jugendlichen

Jugendliche auf der ganzen Welt leiden seit dem Beginn der Corona-Pandemie verstärkt unter psychischen Störungen. In manchen Ländern vervielfachte sich die Zahl der Erkrankungen an Depressionen oder Angststörungen, wie aus zwei am Donnerstag vorgestellten Studien der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hervorgeht. Demnach sind Jugendliche um 30 bis 80 Prozent stärker als die Gesamtbevölkerung betroffen.

Die Studien verglichen die Verbreitung von Depressionen und Angststörung vor und im Lauf der Corona-Pandemie. In allen 15 verglichenen OECD-Ländern kamen sie zu dem Ergebnis, dass die Störungen wesentlich häufiger auftreten. In Frankreich verdoppelte sich die Zahl der Menschen mit Anzeichen einer Depression im Jahr 2020 auf 20 Prozent, in den USA vervierfachte sich die Zahl beinahe auf 23,5 Prozent. Christopher Prinz von der OECD wies jedoch auf unterschiedliche Messmethoden in den einzelnen Ländern hin.

In Frankreich traten mit Ausnahme einer kurzen Periode im Sommer bei Jugendlichen wesentlich häufiger Anzeichen einer Depression auf, zwischenzeitlich klagte jeder dritte Jugendliche über Erkrankungsanzeichen. „Risikofaktoren wie Armut, Isolation, Zukunftsängste oder Arbeitslosigkeit nahmen im vergangenen Jahr enorm zu“, erklärte Prinz dazu.

Schützende Faktoren wie soziale Beziehungen, Sport oder Arbeit und finanzielle Sicherheit seien hingegen eingeschränkt worden. Junge Menschen standen ohne Studentenjobs, Praktikantenstellen oder Schulkontakte da und verspürten Zukunftssorgen. Prinz forderte Maßnahmen von der Politik: Schulen und Jugendzentren müssten weiterlaufen, psychosoziale Leistungen ausgebaut werden. (Quelle: TSP, 20.05.21)


Tierpark Nordhorn: Testpflicht entfällt ab Freitag

Nach fünf aufeinanderfolgenden Werktagen mit einem Inzidenzwert von unter 100 kann der Tierpark Nordhorn ab Freitag, 21. Mai, wieder ohne vorherigen Negativtest besucht werden. Vor allem in Hinblick auf das Pfingstwochenende ist diese Nachricht eine große Erleichterung für die Zooverwaltung. „Wir freuen uns sehr, unsere Gäste ab Freitag ohne vorherigen Test begrüßen zu können“, erklärt Geschäftsführer Dr. Nils Kramer. „Nach einer langen Durststrecke – erst durch die behördliche Schließung, dann durch die Einführung der Testpflicht – sehen wir den kommenden Wochen positiv entgegen. Wir haben viel Platz und frische Luft.“

Mit Beginn der bundesweiten Notbremse und der Einführung der daraus resultierenden Testpflicht brachen die Besucherzahlen des Tierparks stark ein. Durch die Lockerung hofft der Tierpark nun auf mehr Gäste im Park. „Im Tierpark ist gerade Frühlingszeit, viele Blumen und Jungtiere erwarten die Besucher“, erzählt Dr. Nils Kramer. Das Testzentrum auf dem Parkplatz soll laut Kramer weiterhin bestehen bleiben. „Wer also für andere Unternehmungen oder berufsbedingt einen Test braucht, kann sich wie bisher dort kostenlos testen lassen. Wir freuen uns, wenn unsere Gäste dieses Angebot auch weiter freiwillig annehmen.“

Auf www.testzentrum-tierpark.de ist eine Anmeldung für einen kostenlosen Test möglich. Der Tierpark ist täglich von 9 bis 19 Uhr für Besucher geöffnet. Ein Ticket muss im Onlineshop des Zoos am Tag vor dem gewünschten Besuch reserviert werden, weitere Informationen gibt es auf www.tierpark-nordhorn.de. (Quelle: GN, 20.05.21)


Koalition will stabile Krankenkassenbeiträge

Die Mitglieder der gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland sollen trotz der Milliardenkosten der Corona-Pandemie vor steigenden Beiträgen bewahrt werden. Geplant sei, bei Bedarf den Steuerzuschuss so zu erhöhen, dass der durchschnittliche Zusatzbeitrag das heutige Niveau von 1,3 Prozent nicht übersteigt, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag aus Koalitionskreisen in Berlin. Wie das „Handelsblatt“ berichtete, sieht eine Formulierungshilfe der Regierung für die Koalitionsabgeordneten im Bundestag vor, dass dafür ein „abweichender Bundeszuschuss“ greifen soll.

Die konkrete Höhe des Zusatzbeitrags legen die Kassen jeweils selbst für ihre Mitglieder fest, sie können dabei vom Durchschnitt abweichen. Im Schnitt war der Aufschlag auf den allgemeinen Satz bereits in diesem Jahr wegen der gestiegenen Kosten der Corona-Krise um 0,2 Prozentpunkte gestiegen. Der Gesamtbeitrag umfasst den allgemeinen Satz von 14,6 Prozent und den kassenindividuellen Zusatzbeitrag.

Bereits geplant war, dass die Krankenversicherung für 2022 zunächst einen zusätzlichen Zuschuss von sieben Milliarden Euro erhält und die Milliardenspritze für die Kassen je nach Bedarf vergrößert oder verkleinert werden kann. Vorgesehen ist, dass dies Finanz- und Gesundheitsministerium mit Zustimmung des Bundestags bestimmen.

Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung hatte auf eine deutlich größere Finanzspritze des Bundes für 2022 gedrungen. Absehbar sei eine Lücke von 18 Milliarden Euro. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte eine Anhebung des Zuschusses für 2022 um 12,5 Milliarden Euro auf dann insgesamt 27 Milliarden Euro vorgeschlagen. Für das laufende Jahr gibt der Bund bereits einen Extra-Zuschuss von 5 Milliarden Euro über die regulären 14,5 Milliarden Euro hinaus.

Die Regelungen zur Finanzspritze sollen gesetzlich mit dem geplanten Gesetz zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung (GVWG) beschlossen werden. Ursprünglich war die Verabschiedung dieses Gesetzes für diesen Freitag vorgesehen. Doch ebenfalls gemeinsam mit dem GVWG soll die geplante Anbindung der Löhne in der Altenpflege an Tarife beschlossen werden, hieß es in Koalitionskreisen. Hier habe es in den Verhandlungen zwischen dem Gesundheits- und dem Arbeitsministerium sowie zwischen Union und SPD aber noch keinen Durchbruch gegeben. (Quelle: TSP, 20.05.21)


Grafschafter Zahlen

Der Landkreis Grafschaft Bentheim meldet am Donnerstag 12 Neuinfektionen mit dem Coronavirus, am Mittwoch waren es noch fünf neue Fälle. Die Gesamtzahl der bestätigten Coronafälle seit Beginn der Pandemie steigt damit auf 5220, als genesen gelten 4987 Grafschafter. Das Robert-Koch Institut beziffert den Sieben-Tage-Inzidenzwert für die Grafschaft wie am Vortag auf 43. Im benachbarten Emsland liegt die Zahl bei 35,5.
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In Quarantäne befinden sich am Donnerstag 395 Grafschafter (Mittwoch: 421). Die Zahl der Todesfälle liegt weiter bei 119. Am Donnerstag sind dem Landkreis 114 (Mittwoch: 135) aktuelle Coronafälle bekannt, 21 (-11) davon in Nordhorn. (Quelle: GN, 20.05.21)


Müller verteidigt uneinheitliche Tourismusstrategien in den Ländern

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat die voneinander abweichenden Öffnungsstrategien in den Bundesländern für den Tourismus verteidigt. Es gebe in den Ländern nach wie vor „unterschiedliche Voraussetzungen und unterschiedliche Infektionszahlen und Verläufe, unterschiedliche Testmöglichkeiten“, sagte Müller am Donnerstag im ZDF-„Morgenmagazin“. Er verwies zudem auf Gerichtsentscheidungen, „die das eine oder andere möglich machen oder nicht“.

Müller betonte zugleich unter anderem mit Blick auf Berlin, dass der Tourismus in Großstädten anders sei als etwa in ländlichen Regionen. In den Städten seien die Menschen nicht den ganzen Tag im Freien und zögen sich dann in ihre Ferienwohnung zurück, sondern hielten sich mehr in geschlossenen Räumen auf.

Müller zeigte sich zugleich überzeugt, dass es aber in allen Bundesländern „schrittweise nach vorne“ geht. Zum Sommer hin werde dann, wenn die Zahlen sich so weiterentwickelten wie aktuell, „dann sehr viel möglich sein“. (Quelle: TSP, 20.05.21)


Lokale Inzidenzen
Lingen(Ems): 21,9 (gestern: 23,7)
Meppen: 90,6 (93,5)
Papenburg: 26,5 (23,8)


Niedersachsen-Zahlen

Am Donnerstag, 20. Mai, hat das Robert Koch-Institut (RKI) 932 labordiagnostisch bestätigte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Niedersachsen gemeldet. Für die Corona-Regeln nach dem neuen bundesweiten Infektionsschutzgesetz sind die Werte des RKI ausschlaggebend, nicht die Zahlen des Landesgesundheitsamtes. Landesweit wurde laut RKI innerhalb eines Tages 14 weitere Todesfälle registriert. Die Gesamtzahl der Menschen, die in Niedersachsen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben sind, steigt damit auf 5.529. Seit dem Beginn der Pandemie wurden in Niedersachsen 254.251 Infektionen mit dem Coronavirus nachgewiesen. Die Sieben-Tage-Inzidenz im Landesdurchschnitt sinkt auf 46,6 Fälle je 100.000 Einwohner (49,9 am Vortag). (Quelle: NDR, 20.05.21)


Deutschland-Zahlen

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist weiter gesunken. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden in den vergangenen sieben Tagen bundesweit 68 Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner nachgewiesen. Am Mittwoch hatte der Inzidenzwert noch bei 72,8 gelegen.

Wie das RKI weiter mitteilte, wurden innerhalb eines Tages 12.298 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert. Am Mittwoch hatte das RKI 11.040 Neuinfektionen gemeldet. Vor einer Woche waren noch rund 17.419 Neuinfektionen registriert worden.

Am Donnerstag wurden im Tagesvergleich zudem 237 neue Todesfälle nach Infektionen mit dem Coronavirus verzeichnet. Damit liegt die Zahl der Corona-Toten in Deutschland mittlerweile bei mindestens 86.902. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Fälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie stieg nach Angaben des RKI auf 3.626.393. Die Zahl der von einer Covid-19-Erkrankung Genesenen bezifferte das RKI auf gut 3,3 Millionen. (Quelle: FAZ, 20.05.21)


Corona bringt Feldspieler ins Tor

Wegen zahlreicher Corona-Infizierter im Kader hat ein Feldspieler das Tor des argentinischen Fußball-Erstligisten River Plate gehütet – und das durchaus erfolgreich. Beim 2:1 im Gruppenspiel in der Copa Libertadores gegen den kolumbianischen Verein Independiente Santa Fe am Mittwoch verteidigte Enzo Pérez mit einer Reihe von Paraden das Tor der Millonarios im Estadio Monumental von Buenos Aires. Dabei hatte sich der Mittelfeldspieler erst am Sonntag eine Zerrung in der rechten Kniesehne zugezogen und sich noch nicht recht von seiner Verletzung erholt.

Nach dem Abpfiff lief Pérez mit einem breiten Lächeln über den Platz und ließ sich von seinen Mannschaftskameraden feiern. Die Partie dürfte in die Annalen des Hauptstadtclubs eingehen: Es war das erste Mal seit über 100 Jahren, dass River Plate mit einem Feldspieler im Tor in eine Partie gehen musste. Zuletzt war das beim Debüt des Vereins in der ersten argentinischen Fußballliga im Jahr 1909 gegen Argentino de Quilmes geschehen. Weshalb der Torwart der Aufsteigers damals nicht zum Einsatz kam, ist unklar.

Diesmal machte die Corona-Pandemie den ungewöhnlichen Einsatz von Pérez zwischen den Pfosten nötig. In den vergangenen Tagen hatten sich rund zwei Dutzend Spieler von River Plate mit dem Virus infiziert. Zwar erlaubt der Fußballverband Conmebol für die südamerikanische Variante der Champions League einen Kader von bis zu 50 Spielern, allerdings hatte Trainer Marcelo Gallardo nur 32 Spieler nominiert. Eine nachträgliche Nominierung von Ersatzspielern aus der Jugendmannschaft lehnte der Verband ab. (Quelle: FAZ, 20.05.21)


Aufhebung der Impfpriorisierung: Ärztepräsident bekräftig Kritik

Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat seine Kritik an der Aufhebung der Impfpriorisierung in einigen Bundesländern bekräftigt. Es seien nicht genügend Corona-Impfstoffe für alle Hausarztpraxen vorhanden, sagte Reinhardt der Düsseldorfer „Rheinischen Post“. „Wir haben immer gefordert, die Impfpriorisierung dann aufzugeben, wenn es genügend Impfstoff für die Praxen gibt. Das ist im Moment aber noch nicht der Fall.“

In einigen Bundesländern würden niedergelassene Kolleginnen und Kollegen förmlich überrannt, sagte Reinhardt. „Wenn dann nicht alle Impfwilligen unmittelbar zum Zuge kommen, führt das natürlich zu Frust, der leider auch beim Praxispersonal abgeladen wird“, kritisierte der Präsident der Bundesärztekammer. „Das geht so nicht. Das ist belastend und behindert den Praxisbetrieb enorm.“

Dass der Bundesgesundheitsminister den 7. Juni als Stichtag für die bundesweite Aufgabe der Impfreihenfolge nenne, sei gut und richtig, „wenn dann bitte auch die entsprechenden Liefermengen zur Verfügung stehen“. Aber die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte benötigten an dieser Stelle auch die Unterstützung der Politik. Quelle: FAZ, 20.05.21)


Lateinamerika: Eklatante Lücken bei Zugang zu Impfstoffen

In Lateinamerika und der Karibik gibt es nach Angaben der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation (Paho) „eklatante Lücken“ beim Zugang zu Coronavirus-Impfstoffen. Nur drei Prozent der mehr als 650 Millionen Einwohner der Region seien bisher vollständig geimpft, sagte Paho-Direktorin Carissa Etienne am Mittwoch. Sie rief in einer Online-Pressekonferenz dazu auf, die übermäßige Abhängigkeit von Importen essenziellen Medizinbedarfs durch eine verstärkte Herstellung vor Ort zu mindern. Lediglich vier Prozent medizinischer Produkte, die bisher während der Pandemie in der Region benutzt worden seien, stammten aus der Region.

In Brasilien, Argentinien und Mexiko werden bereits Impfstoffe wie die von Astra-Zeneca und Cansino in begrenztem Umfang hergestellt oder abgefüllt. In Kuba werden derzeit zwei einheimische Impfstoffe in der letzten Phase klinischer Studien getestet.

Nach monatelangen Verzögerungen – weil Produkte, die für die abschließende Beschichtung und Abfüllung in Mexiko gebraucht wurden, fehlten – soll kommende Woche die erste Million in Argentinien und Mexiko hergestellten Dosen des Astra-Ueneca-Vakzins fertig sein. Das teilte der mexikanische Außenminister Marcelo Ebrard am Mittwoch mit.

Die beiden Länder hatten bereits vergangenen August angekündigt, mindestens 150 Millionen Dosen des vom britisch-schwedischen Pharmakonzern Astra-Zeneca und der Universität Oxford entwickelten Impfstoffs gemeinsam zu produzieren und damit Lateinamerika – abgesehen von Brasilien – zu versorgen. In Argentinien wird auch bereits das russische Präparat Sputnik V hergestellt – das soll bald ebenfalls in Mexiko geschehen.(Quelle: FAZ, 20.05.21)


GEW warnt vor Überforderung der Schüler:innen

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat vor einer Überforderung von Schülerinnen und Schülern beim Aufholen von Lernstoff gewarnt. Es bringe nichts, „Schulstoff in Rekordzeit durchzunehmen, Klausuren und Klassenarbeiten durchzupeitschen. Das stresst nur Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler, ohne dass wahrscheinlich nachhaltig Kompetenzen und Wissen gefördert werden“, sagte GEW-Vorstandsmitglied Ilka Hoffmann dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Jetzt gelte es, Druck rauszunehmen.

Die Schülerinnen und Schüler seien sehr unterschiedlich durch die Krise gekommen. Deshalb müsse auch individuell geschaut werden, wo Probleme liegen. Einige hätten durch die Pandemie psychische Probleme bekommen. Teilweise falle es ihnen schwer, sich auf schulische Arbeiten zu konzentrieren. Manche hätten auch große Lernrückstände.

Die Arbeitsgemeinschaft für Kinder und Jugendhilfe fordert eine Ausweitung der Schulsozialarbeit, um die Folgen der Corona-Krise für Kinder abzumildern. „Wir brauchen an Deutschlands Schulen eine Grundversorgung mit Sozialarbeitern“, sagte die Verbandsvorsitzende Karin Böllert den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Für 500 Schülerinnen und Schüler solle es mindestens einen Sozialarbeiter geben. Schon vor der Pandemie habe es im schulischen Normalbetrieb große Probleme gegeben. Der Krisenmodus werde den Bedarf an sozialer Betreuung und spezieller Förderung jetzt noch einmal enorm steigen lassen, sagte Böllert. (Quelle: FAZ, 20.05.21)


„Wir setzen darauf, dass sich Kinder und Jugendliche freiwillig impfen lassen“

Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) hat sich dagegen ausgesprochen, für Schulen und Kitas analog zur Impfpflicht gegen Masern eine gesetzliche Impfpflicht gegen das Corona-Virus einzuführen. „Wir setzen darauf, dass sich ausreichend Kinder und Jugendliche freiwillig impfen lassen, sobald dies möglich ist. Ich gehe davon aus, dass dies noch im Sommer der Fall sein wird“, sagte Lambrecht dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (RND/Donnerstag). Die Corona-Infektion sei mit den Masern nicht vergleichbar, betonte sie: „Im Gegensatz zu Corona ist bei Masern das Risiko schwerer Komplikationen und Langzeitfolgen bei kleinen Kindern besonders hoch, zudem sind Masern extrem ansteckend.“ (Foto BMJV/Thomas Koehler/ photothek; Quelle FAZ, 20.05.21)


USA wollen Kinder zwischen 4 und 6 impfen – Ende 2021 oder Anfang 2022

„Kinder zwischen vier und sechs Jahren in den USA werden voraussichtlich Ende dieses Jahres oder im ersten Quartal 2022 Covid-19-Impfungen erhalten können“, sagte Dr. Anthony Fauci, der landesweit führende Experte für Infektionskrankheiten, auf einer Veranstaltung am Mittwoch.

Die USA haben Anfang dieses Monats bereits den Weg für die Verwendung des Covid-19-Impfstoffs von Pfizer-BioNTech bei Jugendlichen ab 12 Jahren frei gemacht.

Fauci bemerkte auch die Notwendigkeit einer Covid-19-Booster-Nachimpfung „innerhalb eines Jahres oder so“ nach Erhalt der ersten Vollimpfung: „Ich denke, wir werden mit ziemlicher Sicherheit irgendwann innerhalb eines Jahres nach Erhalt des primären Impfung einen Booster benötigen, da der Infektionsschutz gegen das Coronavirus nicht lebenslang ist, ähnlich wie bei Masern“, sagte er.

Der Vorstandsvorsitzende von Pfizer, Albert Bourla, sagte auf derselben Veranstaltung, dass nach 8 bis 12 Monaten wahrscheinlich Booster-Shots erforderlich sind. Im April hatte Bourla CNBC-Patienten mitgeteilt, dass sie „wahrscheinlich“ innerhalb von 12 Monaten eine dritte Auffrischungsdosis von Covid-19-Impfstoffen benötigen werden.

Andere Wissenschaftler stellen jedoch die Notwendigkeit von Covid-19-Booster-Aufnahmen in Frage, weil bisher keine Daten vorliegen, um eine fundierte Entscheidung zu treffen.

Fauci ergönzte, dass bei der Gewährleistung der Impfstoffgerechtigkeit erhebliche Fortschritte erzielt wurden, und betonte, dass die Aufnahmen an solchen Standorten verfügbar sein müssten, die für Minderheiten leicht zugänglich sind. (Quelle: The Guardian, 19.05.21)


Spelle: Landmaschinenfabrik Krone impft seit heute selbst

Der Landmaschinen-Hersteller Krone hat am heutigen Mittwoch sein betriebliches Impfprogramm gestartet. Auf dem Werksgelände in Spelle wurden zunächst 250 Beschäftigte aus der Produktion mit AstraZeneca geimpft.

Später sollen nach und nach auch die anderen rund 1.200 Mitarbeitenden des Betriebs geimpft werden, sagte Firmenchef Bernard Krone dem NDR in Niedersachsen. Im Anschluss plane man, auf Wunsch zusätzlich den Familienangehörigen der Krone-Beschäftigten eine Impfung anzubieten. Auch umliegende Nachbarbetriebe könnten die bestehende Impfstruktur seines Unternehmens gerne anfragen, so Krone.

Der Landmaschinenhersteller hat auf seinem Betriebsgelände ein kleines Impfzentrum aufgebaut. Auszubildende helfen den Impfwilligen bei der Anmeldung, der Betriebsarzt führt die Vorgespräche. In sechs Kabinen wird dann geimpft. Dafür seien nach Unternehmensangaben Betriebssanitäter eigens geschult worden.

Der Landmaschinen-Hersteller ist kein Teil des Modellversuchs betrieblicher Impfungen in Niedersachsen, wie etwa Sartorius in Göttingen oder die Salzgitter AG. Bei Krone hat man das Heft des Handelns selbst in die Hand genommen. Die Betriebsärzte, die auch niedergelassene Ärzte seien, hätten sich um nicht abgerufene AstraZeneca-Impfdosen bemüht und seien dabei erfolgreich gewesen. Bereits im Winter seien für die geplante Impfaktion 10.000 Einwegspritzen besorgt worden.

Eigentlich hatte das Unternehmen vor, gleich zum Auftakt 400 Mitarbeitende zu impfen – aber die dafür benötigten Impfdosen wurden nicht geliefert. Firmenchef Bernard Krone hofft nun auf bis zu 800 Dosen ab der kommenden Woche. Dann soll die Impfaktion auch auf den Krone-Standort Werlte (Landkreis Emsland) ausgeweitet werden.

Später sollen nach und nach auch die anderen rund 1.200 Mitarbeitenden des Betriebs geimpft werden, sagte Firmenchef Bernard Krone dem NDR in Niedersachsen. Im Anschluss plane man, auf Wunsch zusätzlich den Familienangehörigen der Krone-Beschäftigten eine Impfung anzubieten. Auch umliegende Nachbarbetriebe könnten die bestehende Impfstruktur seines Unternehmens gerne anfragen, so Krone.

Der Landmaschinenhersteller hat auf seinem Betriebsgelände ein kleines Impfzentrum aufgebaut. Auszubildende helfen den Impfwilligen bei der Anmeldung, der Betriebsarzt führt die Vorgespräche. In sechs Kabinen wird dann geimpft. Dafür seien nach Unternehmensangaben Betriebssanitäter eigens geschult worden.

Der Landmaschinen-Hersteller ist kein Teil des Modellversuchs betrieblicher Impfungen in Niedersachsen, wie etwa Sartorius in Göttingen oder die Salzgitter AG. Bei Krone hat man das Heft des Handelns selbst in die Hand genommen. Die Betriebsärzte, die auch niedergelassene Ärzte seien, hätten „sich um nicht abgerufene AstraZeneca-Impfdosen bemüht und seien dabei erfolgreich“ gewesen. Bereits im Winter seien für die geplante Impfaktion 10.000 Einwegspritzen besorgt worden.

„Eigentlich“ hatte das Unternehmen vor, gleich zum Auftakt 400 Mitarbeiter:innen zu impfen – aber die dafür benötigten Impfdosen wurden nicht geliefert. Firmenchef Bernard Krone hofft nun auf bis zu 800 Dosen ab der kommenden Woche. Dann soll die Impfaktion auch auf den Krone-Standort Werlte (Landkreis Emsland) ausgeweitet werden. (Quelle: NDR, 19.05.2021)


Nieders. Landesregierung findet private Kontrollen ganz ok

Der umstrittene Einsatz eines privaten Sicherheitsdienstes bei Kontrollen von Schlachthof-Mitarbeitern in Sögel (Landkreis Emsland) ist nach Auffassung der Landesregierung nicht zu beanstanden. Das geht aus einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Fraktion im Landtag hervor. Der Sicherheitsdienst des Unternehmens Weidemark übernehme keine hoheitlichen Aufgaben wie Polizei und Ordnungsamt, sondern unterstütze „lediglich“ die Behörden. Folglich gebe es keine Bedenken gegen den Einsatz auch außerhalb des Schlachthof-Geländes, teilte die Landesregierung mit.

Die Grünen sind mit der Antwort dagegen nicht ganz zufrieden. Es sei verwirrend, wenn die firmeneigenen Sicherheitsleute auch weiterhin parallel zur Polizei die Corona-Regeln in Sögel kontrollieren könnten, sagte der Landtagsabgeordnete Volker Bajus. (Quelle: NDR, 19.05.21)


Niedersachsen: Inzidenz jetzt unter 50

Eine Sieben-Tages-Inzidenz von 50 gilt als „magische Grenze“ für Lockerungen. Entscheidend sind aber die Werte der Landkreise und kreisfreien Städten – und die aktuelle Corona-Verordnung des Landes.

Die Corona-Zahlen im Land sinken weiter. Das ist die gute Nachricht. Zum ersten Mal seit Monaten liegt kein Landkreis über der Marke von 100 und die landesweite Inzidenz liegt erstmals wieder unter 50. Und nun kommt die schlechte Nachricht: Weitere Lockerungen gibt es trotzdem erst einmal nicht, das hat Regierungssprecherin Anke Pörksen heute noch einmal klar gemacht. Man befinde sich weiter in einem Zwischenstadium, in dem man erst schauen müsse, wohin sich die Zahlen weiter bewegten. Die nächsten Lockerungen gemäß Stufenplan soll es demnach – wie geplant- erst Ende Mai beziehungsweise Anfang Juni geben – egal ob ein Landkreis schon früher einen Wert von unter 50 erreicht.

Wenn die neue Corona-Verordnung Ende Mai oder Anfang Juni in Kraft tritt, macht ein Inzidenzwert von unter 50 in einem Landkreis oder einer kreisfreien Stadt einen großen Unterschied: Dann ist unter anderem der Präsenzunterricht in der Schule mit voller Klassenstärke wieder möglich, es darf ohne Corona-Test eingekauft und mit Corona-Test in Restaurant-Innenräumen gegessen werden.

Allerdings gilt derzeit bereits eine andere „magische Zahl“: die 35. Liegt die Sieben-Tage-Inzidenz eines Landkreises oder einer kreisfreien Stadt stabil unter 35, können die Verantwortlichen vor Ort entscheiden, ob sie Treffen von bis zu zehn Personen zulassen. Diese dürfen aus höchstens drei Haushalten stammen. Das Landesgesundheitsamt muss aber zustimmen. Der Landkreis Friesland nutzt diese Möglichkeit schon seit Anfang des Monats, in der Stadt Wilhelmshaven dürfen sich seit heute mehr Menschen treffen, im Landkreis Uelzen gelten die gelockerten Kontaktbeschränkungen ab morgen. Sollte der Wert allerdings wieder über 35 steigen, gelten wieder die bisherigen Regeln, wie ein Sprecher mitteilte – und zwar automatisch, ohne neue Verfügung.

Die Region Hannover ist davon noch etwas entfernt. Allerdings gilt die Region ab heute nicht mehr als Hochinzidenzkommune weil der Sieben-Tage-Inzidenzwert seit fünf Werktagen unter 100 liegt. Damit gilt nun nicht mehr die „Bundesnotbremse“, sondern die niedersächsische Corona-Verordnung. Ab morgen gibt es unter anderem keine Ausgangssperre mehr, ein Haushalt darf sich mit zwei Personen eines anderen Haushalts treffen, Außengastronomie und Geschäfte dürfen für Geimpfte, Genesene und Negativ-Getestete öffnen.

Einen anderen Lockerungsschritt hat das Land bereits eher unfreiwillig vollzogen: Das Oberverwaltungsgericht (OVG) hat am Dienstag die sogenannte Landeskinderregelung gekippt, nach der bisher nur niedersächsische Gäste Urlaub zwischen Küste und Harz machen durften. Es handle sich um eine Ungleichbehandlung, die aus Infektionsschutzgründen nicht notwendig sei, entschied das OVG. Über Pfingsten sind damit unter anderem Übernachtungen in Schleswig-Holstein und in Niedersachsen erlaubt. Urlauber müssen aber entweder geimpft oder genesen sein oder ein negatives Testergebnis vorlegen können. Andere Bundesländer wie Bayern wollen Urlaub bei stabilen Inzidenzzahlen ebenfalls sehr bald wieder ermöglichen. (Quelle: NDR, 19.05.21)


Betriebsärzte müssen sich bei Bestellung von Impfstoff beeilen

Betriebsärzte müssen einem Medienbericht zufolge schon Ende dieser Woche ihre Bestellungen für Covid-19-Impfstoffe abgeben, wenn sie sich gleich nach Öffnung der Kampagne im Juni daran beteiligen wollen. Das sähen die Pläne des Bundesgesundheitsministeriums und des Arbeitgeberverbands BDA vor, berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ/Donnerstagausgabe).

Der neuen Impfverordnung zufolge könnten die Werksärzte vom 7. Juni an die Belegschaft ihres jeweiligen Unternehmens impfen. Aus einer Handreichung des BDA gehe hervor, dass dafür zunächst nur das Vakzin des Herstellers BioNTech/Pfizer zur Verfügung steht. Auch die Menge sei auf 804 Dosen je Arzt in der ersten Impfwoche begrenzt. (Quelle: TSP, 19ö.05.21)


RKI: „Indische Variante“ mit Anteil von zwei Prozent

Bei der Verbreitung der als besorgniserregend eingestuften Coronavirus-Varianten in Deutschland hat es mehrere leichte Verschiebungen gegeben. Nach einem Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Mittwoch ist die schon länger dominierende Variante B.1.1.7 mit einem Anteil von nun 87 Prozent an den untersuchten Proben im Vergleich zu den Vorwochen leicht zurückgegangen. Die Angabe bezieht sich auf die Woche vom 3. bis 9. Mai. Zeitweise hatte diese deutlich ansteckendere, zuerst in Großbritannien entdeckte Mutante mehr als 90 Prozent ausgemacht.

Die in Indien entdeckte Variante B.1.617 wird laut Bericht in Deutschland zunehmend nachgewiesen, aber auf weiterhin niedrigem Niveau: Das RKI schreibt von einem geringen Anteil von 2 Prozent, in der Woche zuvor waren es 1,5 Prozent. Sie ist in mehrere Untervarianten aufgespalten. Insgesamt sei der Anteil von B.1.617 geringer als in Großbritannien, wo die Variante aktuell in etwa 6 Prozent der untersuchten Proben gefunden werde, heißt es.

Nach wochenlang unauffällig niedrigen Werten hat hingegen die südafrikanische Variante B.1.351 etwas zugelegt, von einem auf drei Prozent. Erklärungsansätze dafür waren nicht angegeben. Die in Brasilien zirkulierende Variante P.1 bleibt laut Bericht sehr selten, mit einem Anteil von 0,3 Prozent.

Besondere Aufmerksamkeit erfordere der seit etwa Mitte April stark steigende Anteil von Nachweisen der indischen Untervariante B.1.617.2, heißt es im Bericht. Genau diese verbreitet zunehmend auch in Großbritannien. Es gibt laut RKI epidemiologische Hinweise darauf, dass diese Untervariante eine erhöhte Übertragbarkeit aufweist. Diese besorgniserregende Untervariante und ihre Verbreitung stünden unter besonderer Beobachtung, auch wenn die absolute Anzahl der Nachweise in der untersuchten Woche in Deutschland weiterhin im zweistelligen Bereich liege.

Das RKI weist darauf hin, dass die Gesamtzahl der ans Institut übermittelten Gesamtgenomsequenzen im Vergleich zu den Vorwochen gesunken sei. Da noch mit Nachmeldungen gerechnet werde, könnten sich die Variantenanteile nachträglich ändern. (Quelle: RKI, 19.05.21)


Berlin verbietet Querdenker-Demos zu Pfingsten

Die Berliner Polizei hat die Querdenken-Demonstrationen am Samstag und am Sonntag in Berlin verboten. Das sagte eine Sprecherin der Polizei am Mittwochabend dem Tagesspiegel.

Am Samstag wollten die Teilnehmer (16.000 waren angekündigt worden) auf vier verschiedenen Routen durch die Stadt zum großen Stern ziehen. Am Sonntag war eine Versammlung zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule geplant.

Begründet werden die Verbote damit, dass sich die Teilnehmer wie in der Vergangenheit aller Erfahrung nach nicht an die geltenden Schutzregeln in der Corona-Pandemie halten. Dadurch bestehe die Gefahr vermehrter Corona-Infektionen unter dem Demonstrationsteilnehmern – und damit eine Gesundheitsgefahr für die Bevölkerung.

Die Polizei hatte mit ähnlichen Verboten bereits in der Vergangenheit mehrfach vor den Gerichten Erfolg gehabt. Es ist jedoch nicht damit zu rechnen, dass sich die Querdenker von den Verboten abhalten lassen.

Das hat sich in mehreren deutschen Städten gezeigt – in April waren Querdenker zuletzt im April trotz verboten auf die Straße gegangen. Für die Polizei dürfte es daher bei einem Großeinsatz bleiben.

Neben den großen Versammlungen am Samstag und Sonntag sind nach Auskunft der Polizei auch kleinere Kundgebungen am Montag verboten worden: Am Potsdamer Platz, hier waren 1000 Menschen angemeldet, außerdem am Alexanderplatz mit 600 angemeldeten Teilnehmern. Ebenso nicht stattfinden darf eine Kundgebung die jeden Montag vor dem Brandenburger Tor (Platz des 18. März) angemeldet ist. (Quelle: TSP, 19.05.21)


Nur drei Prozent in Lateinamerika voll geimpft

In Lateinamerika und der Karibik gibt es nach Angaben der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation (Paho) „eklatante Lücken“ beim Zugang zu Coronavirus-Impfstoffen. Nur drei Prozent der mehr als 650 Millionen Einwohner der Region seien bisher vollständig geimpft, sagte Paho-Direktorin Carissa Etienne am Mittwoch. Sie rief in einer Online-Pressekonferenz dazu auf, die übermäßige Abhängigkeit von Importen essenziellen Medizinbedarfs durch eine verstärkte Herstellung vor Ort zu mindern.

Lediglich vier Prozent medizinischer Produkte, die bisher während der Pandemie in der Region benutzt worden seien, stammten aus der Region. In Brasilien, Argentinien und Mexiko werden bereits Impfstoffe wie die von Astrazeneca und Cansino in begrenztem Umfang hergestellt oder abgefüllt. In Kuba werden derzeit zwei einheimische Impfstoffe in der letzten Phase klinischer Studien getestet.

Nach monatelangen Verzögerungen – weil Produkte, die für die abschließende Beschichtung und Abfüllung in Mexiko gebraucht wurden, fehlten – soll kommende Woche die erste Million in Argentinien und Mexiko hergestellten Dosen des Astrazeneca-Vakzins fertig sein. Das teilte der mexikanische Außenminister Marcelo Ebrard am Mittwoch mit.

Die beiden Länder hatten bereits vergangenen August angekündigt, mindestens 150 Millionen Dosen des vom britisch-schwedischen Pharmakonzern Astrazeneca und der Universität Oxford entwickelten Impfstoffs gemeinsam zu produzieren und damit Lateinamerika – abgesehen von Brasilien – zu versorgen. In Argentinien wird auch bereits das russische Präparat Sputnik V hergestellt – das soll bald ebenfalls in Mexiko geschehen. (Quelle: TSP, 19.05.21)


Britische Studie soll Effektivität von dritter Impfung prüfen

Mit einer neuen Studie wollen britische Forscher die Effektivität einer Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus prüfen. Dabei sollen insgesamt sieben verschiedene Impfstoffe getestet werden, wie Gesundheitsminister Matt Hancock am Mittwoch in London ankündigte. Die ersten Ergebnisse werden im September erwartet. Davon erhoffen sich die Wissenschaftler Klarheit für ein von Herbst an geplantes Auffrischungsprogramm. Damit solle den am stärksten gefährdeten Menschen über den Winter der bestmögliche Schutz garantiert werden.

Die 2886 Probanden erhielten den Impfstoff frühestens zehn bis zwölf Wochen nach der zweiten Dosis, betonte das Ministerium. Dabei könnten Teilnehmer auch einen anderen Impfstoff erhalten als den, den sie bei den ersten beiden Impfungen bekommen haben. Der Start der Studie ist bereits für Anfang Juni geplant, dann will Minister Hancock seine G7-Kollegen zu einem persönlichen Treffen in der Stadt Oxford empfangen. Experten der Universität Oxford hatten gemeinsam mit dem Pharmakonzern Astrazeneca einen Impfstoff entwickelt.

„Wir werden alles tun, um dieses Land vor Pandemien und anderen Bedrohungen unserer Gesundheit zukunftssicher zu machen“, sagte Hancock. Die Daten dieser Studie könnten dazu beitragen, die Pläne für das Auffrischungsprogramm im Laufe dieses Jahres zu gestalten. (Quelle: TSP, 19.05.21)


CDC: Mehr als 125 Millionen US-Bürger vollständig geimpft

In den USA sind inzwischen mehr als 125 Millionen Menschen vollständig geimpft, wie die Seuchenbehörde CDC mitteilt. Insgesamt seien 349 Millionen Dosen ausgeliefert und etwa 277 Millionen verabreicht worden. Rund 159 Millionen Menschen seien mindestens einmal geimpft worden. In den USA leben 328 Millionen Menschen. (Quelle: TSP, 19.05.21)


Serbien will Tschechien 100.000 Corona-Impfstoffdosen schenken

Serbien will dem EU-Mitgliedstaat Tschechien nach Angaben aus Prag 100.000 Corona-Impfstoffdosen mit dem Pfizer-Biontech-Wirkstoff kostenlos überlassen. Das sei ein „unglaubliches Geschenk“, schrieb der tschechische Ministerpräsident Andrej Babis am Mittwoch bei Twitter. Zuvor hatte er den serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic zum Abschluss eines dreitägigen Besuchs in Prag empfangen.

Am Dienstag hatte sich der tschechische Präsident Milos Zeman bei Vucic persönlich für die Nato-Luftangriffe auf Serbien im Jahr 1999 entschuldigt. Die Nato führte die Militärschläge durch, um den Kosovokrieg zu beenden. Die völkerrechtliche Bewertung des Einsatzes ist umstritten, da er nicht durch ein UN-Mandat gedeckt war.

Nach einem Bericht des Nachrichtenportals Seznamzpravy.cz wartet Tschechien immer noch auf die Lieferung von rund 80.000 Impfstoff-Dosen, die Slowenien, Österreich und Ungarn dem Land aus Solidarität schenken wollten. Sie würden nun bis Ende Juni erwartet, hieß es. Tschechien hatte einen Kompromissvorschlag zur solidarischen Verteilung von Impfstoff in der EU abgelehnt und war bei der anschließenden Umverteilung selbst außen vor geblieben.

In dem Land mit knapp elf Millionen Einwohnern sind inzwischen knapp 4,3 Millionen einzelne Impfstoff-Dosen verabreicht worden. Mehr als 1,1 Millionen Menschen sind vollständig geimpft. Die Corona-Lage hat sich sehr gebessert: Innerhalb von sieben Tagen wurden zuletzt 63 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner registriert. (Quelle: TSP, 19.05.21)


Corona-Spürhunde spüren Infizierte laut Studie zu 97 Prozent auf

Eine wissenschaftliche Studie zu Corona-Spürhunden hat nach Angaben der Autoren „sehr Erfolg versprechende“ Ergebnisse gebracht. Die Tiere spürten demnach 97 Prozent der Infizierten über ihren Geruch auf, wie die Pariser Forscher am Mittwoch mitteilten. Etwas schwerer taten sich die Hunde mit den negativ Getesteten: Sie erkannten sie nur zu 91 Prozent.

Die Wissenschaftler – darunter Humanmediziner wie Tierärzte – ließen 335 Probanden im Alter von sechs bis 76 Jahren mit PCR-Tests untersuchen. Von ihnen hatten sich 109 mit dem Coronavirus infiziert. Anschließend wurden alle Teilnehmer gebeten, zwei Minuten lang eine Kompresse in eine Achselhöhle zu drücken, um den Schweiß aufzunehmen. Den Spürhunden wurden dann die Kompressen zum Schnüffeln vorgelegt, direkten Kontakt mit den Probanden hatten sie nicht.

Die Autoren sprachen von „hervorragenden Ergebnissen“. „Sie ermöglichen den wissenschaftlichen Nachweis, dass Hunde die Geruchsspur von Covid-19 entdecken können“, erklärte die Pariser Krankenhausgesellschaft AP-HP, die an der Studie beteiligt war. Nach ihren Angaben handelt es sich um „die erste solche Untersuchung auf internationalem Niveau“.

Dass Hunde Krankheiten aufspüren können, ist bereits länger bekannt. Die Fähigkeiten von Corona-Spürhunden wurden zwischenzeitlich auch bei der Bundeswehr getestet, das Projekt wurde nach Medienberichten aber eingestellt. (Quelle: TSP, 19.05.21)


Neues EU-Siegel für sicheren Tourismus in Corona-Zeiten

Sicher reisen trotz Corona: Ein neues europäisches Sicherheitslabel für Hotels soll bei Touristen Vertrauen schaffen. Die EU-Staaten können dieses Zertifikat an touristische Einrichtungen vergeben, die entsprechende Vorgaben zu Gesundheit und Sicherheit einhalten, teilte die EU-Kommission am Mittwoch mit. Das Label ist freiwillig.

Das Siegel wurde gemeinsam von der Internationalen Organisation für Normung (ISO) und dem Europäische Komitee für Normung (CEN) entwickelt. Es werde den Unternehmen helfen, die Sicherheit vor der Sommersaison zu gewährleisten und so das Vertrauen von Reisenden, Anwohnern und Beschäftigten in den Tourismussektor zu stärken, sagte der für den Binnenmarkt zuständige EU-Kommissar Thierry Breton.

Im März hatte die Kommission das Komitee aufgefordert, diese Vorgaben zu entwickeln, um der Tourismusbranche vor dem Sommer eine konkrete Handreichung und den Touristen Sicherheit zu geben. „Nach unzähligen Lockdowns, Grenzschließungen etc. hilft das Zertifikat vielleicht etwas Normalität wiederherzustellen“, sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der sozialdemokratischen Europafraktion Ismail Ertug. (Quelle: TSP, 19.05.21)


Druck im Streit um Details bei EU-Impfzertifikat steigt

Einen Tag vor der womöglich letzten Gesprächsrunde der Unterhändler von Europaparlament und EU-Staaten um ein EU-Impfzertifikat erhöhen beide Seiten den Druck. „Wir werden nicht um jeden Preis zustimmen“, sagte der Europaabgeordnete Peter Liese (CDU) am Mittwoch. Er betonte jedoch auch, dass es eine Annäherung gegeben habe.

Ein EU-Diplomat sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Wenn es aufgrund der destruktiven Blockadehaltung des Europäischen Parlaments keine rasche Lösung geben kann, wird es bald eine Lösung ohne das Europäische Parlament geben müssen.“

Bereits im Juni soll das europaweite Impfzertifikat an den Start gehen. Das Zertifikat soll ein fälschungssicherer Nachweis für eine Corona-Impfung, einen frischen Test oder eine überstandene Covid-Erkrankung sein. Ziel ist einfacheres Reisen in Europa.

Gestritten wird unter anderem noch darüber, welche konkreten Erleichterungen mit dem Zertifikat verbunden sein sollen, ob jedes EU-Land diese wie bisher selbst festlegen kann und wie man etwa mit nationalen Notfallzulassungen für den russischen Impfstoff Sputnik V und das Chinesische Vakzin Sinopharm umgehen soll.(Quelle: TSP, 19.05.21)


„Mehr Impfstoff und längerer Betrieb der Impfzentren“

Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) will beim Bund einen längeren Betrieb der Impfzentren sowie aufgestockte Impfstocklieferungen an die Zentren durchsetzen. Die Landesregierung und die kommunalen Spitzenverbände sähen den guten Fortschritt der Impfkampagne gehemmt, wenn die Impfzentren wie vom Bund angekündigt zum 30. September geschlossen werden und die Impfstoffmengen an die Zentren gedeckelt bleiben, teilte das Gesundheitsministerium in Hannover am Mittwoch mit. Nach Plan des Bundes sollen die Impfungen ab dem Herbst ausschließlich über Arztpraxen vorgenommen werden.

Eine Schließung der Impfzentren dürfe erst dann erfolgen, wenn die Impfungen in allen Teilen der Gesellschaft und im ländlichen Raum weit fortgeschritten sind und von den Arztpraxen unkompliziert bewältigt werden können, sagte Ministerin Behrens. „Deswegen werde ich mich bei der nächsten Konferenz der Gesundheitsministerinnen und Gesundheitsminister am 16. Juni beim Bund für die Stärkung der Impfzentren einsetzen.“ Außerdem werde sie den Bund bitten, den Impfzentren für die Impfungen von Wahlhelfern ein Sonderkontingent an Impfstoff zuzuweisen.

Während die Impfstofflieferungen grundsätzlich steigen, sieht der Bund bislang keine Erhöhung der wöchentlichen Lieferung von 230 000 Dosen an die 52 niedersächsischen Impfzentren vor. Für den Präsidenten des Niedersächsischen Landkreistages, Klaus Wiswe, ist es unverantwortlich, in der derzeitigen Lage die Möglichkeiten der Impfzentren nicht voll auszuschöpfen. Viele Menschen ständen auf der Warteliste für eine Impfung und in den Impfzentren gebe es die Kapazität, schneller beim Impfen voran zu kommen.

Mehr Flexibilität bei der Zuweisung der Impfstoffmengen an Impfzentren und Ärzte verlangte der Präsident des Niedersächsischen Städtetages, Ulrich Mädge. Um beispielsweise in Stadtteilen mit sozialen Problemen Impfaktionen zu organisieren, werde zusätzlicher Impfstoff in den Impfzentren benötigt. (Foto: CC s. Archiv v. 9.3.21; Quelle: GN, 19.05.21)


Knapp 3000 Fälle von „indischer“ Corona-Variante in Großbritannien

Die zunächst in Indien entdeckte Corona-Variante breitet sich in Großbritannien rasch aus. Es gebe 2967 bestätigte Fälle im Land, sagte Gesundheitsminister Matt Hancock am Mittwoch im Unterhaus in London. Das ist ein deutlicher Sprung von 28 Prozent im Vergleich zum Montag, als die Regierung 2323 Fälle gemeldet hatte.

Betroffen sind vor allem mehrere Städte in Mittelengland, aber auch der Westlondoner Bezirk Hounslow sowie die schottische Großstadt Glasgow. Hancock kündigte in diesen Gegenden mehr Corona-Tests und Testzentren an. Zudem soll dort die Impfkampagne forciert werden.

Premierminister Boris Johnson hatte eingeräumt, dass wegen der Ausbreitung der Variante B.1.617.2 die für den 21. Juni geplante Aufhebung aller Corona-Restriktionen im größten Landesteil England verschoben werden könnte.

Die Regierung betont, bisher gebe es keine Hinweise, dass Impfstoffe nicht gegen die „indische“ Variante schützen. Bisher haben mehr als 70 Prozent der Erwachsenen eine erste Dosis erhalten, fast 40 Prozent – 20,8 Millionen Menschen – sind demnach komplett geimpft. Bis Ende Juli soll allen Erwachsenen eine erste Impfung angeboten werden. (Quelle: TSP, 19.05.21)


„Jugend musiziert“ erstmals als Videowettbewerb

Das renommierteste Förderprojekt für den Musik-Nachwuchs in Deutschland, „Jugend musiziert“, wird erstmals seit der Erstauflage 1964 als Videowettbewerb ausgetragen. Grund ist die Corona-Pandemie. Von Donnerstag bis 26. Mai werden in Bremen und Bremerhaven 140 Juroren, aufgeteilt auf 31 Gremien, insgesamt 1730 Videos mit den Aufführungen der Solo- und Duo-Kategorien beurteilen. Um den digitalen Wettbewerb mitverfolgen zu können, geht vom 22. bis 26. Mai dem Youtube-Kanal von „Jugend musiziert“ das Programm „JumuTV“ auf Sendung.

„JumuTV“ beginnt am 22. Mai (18 Uhr) mit dem Live-Stream des Begrüßungskonzerts der Bremer Philharmoniker aus dem Bremer Konzerthaus Glocke. Täglich werden auf dem Kanal nach Veranstalterangaben unter anderem die Ergebnisse live bekanntgegeben und Ausschnitte aus Wertungsvideos herausragender Preisträgerinnen und Preisträger des laufenden Wettbewerbs gezeigt. Zudem gibt es zahlreiche Seminare und Interviews. Knapp eine Million Kinder und Jugendliche haben in den 58 Jahren seines Bestehens beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ mitgemacht. (Quelle: TSP, 19.05.21)


Zahl der täglichen Corona-Impfungen im Wochenvergleich niedriger

Die Zahl der täglichen Corona-Impfungen ist im Vergleich zur Vorwoche deutlich gesunken. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Mittwoch (Stand: 10.45 Uhr) wurden am Dienstag 828.213 Menschen immunisiert – in der Vorwoche waren es mehr als eine Million. Auch die am Dienstag gemeldeten Zahlen waren niedriger als die Impfzahlen eine Woche zuvor. Gestiegen ist hingegen der Anteil der Zweitimpfungen: Bei 40 Prozent der Impfungen handelte es sich am Dienstag um die jeweils zweite Injektion. Damit sind laut den Angaben bisher 38,1 Prozent (31,7 Millionen) der Deutschen mindestens einmal und 11,9 Prozent (9,9 Millionen) vollständig geimpft.

Je nach Bundesland variiert die Impfquote. Die höchste Quote an mindestens Erstgeimpften verzeichnet das Saarland mit 42,4 Prozent. Sachsen liegt mit 33 Prozent leicht hinter den anderen Bundesländern zurück. (Quelle: TSP, 19.05.21)



Malawi vernichtet knapp 20.000 Dosen des Astrazeneca Corona-Impfstoffs

Malawi hat fast 20 000 abgelaufene Dosen des Corona-Impfstoffs des Herstellers Astra Zeneca zerstört. Das teilte das Gesundheitsministerium am Mittwoch mit. Das Land im südlichen Afrika habe 102 000 Dosen des Impfstoffs von der Beschaffungskommission der Afrikanischen Union (Avatt) erhalten, sagte Gesundheitsministerin Khumbize Chiponda der Deutschen Presse-Agentur. Davon seien 19 610 Dosen abgelaufen, bevor sie verabreicht werden konnten, so Chiponda.

Malawi, ein von Armut betroffenes Land mit knapp 20 Millionen Einwohnern, hat nach Angaben des Gesundheitsministeriums insgesamt rund 335 000 Dosen des Astra Zeneca Präparats verabreicht. Das Land hat mehr als 34 000 Corona-Fälle gemeldet, von denen 1153 Patienten verstorben sind. (Quelle: TSP, 19.05.21)



„Mia san mia“ – München geht rechtlich gegen Dubai-„Oktoberfest“ vor

Die Stadt München geht rechtlich gegen Veranstalter eines in Dubai geplanten „Oktoberfests“ vor. Unter dem Motto „Oktoberfest goes Dubai“ werde der unzutreffende Eindruck erweckt, das Oktoberfest ziehe in diesem Jahr nach der erneuten corona-bedingten Absage in München nach Dubai um, teilte das Wirtschaftsreferat am Mittwoch mit. Die Stadt verlange von den Organisatoren eine Unterlassungs- und Verpflichtungserklärung, in der sie sich bereiterklären, nicht mehr mit dem Oktoberfest München für ihr Event zu werben.

Die Veranstalter setzten gezielt die Assoziation zum originalen Münchner Oktoberfest ein, erläuterte die Stadt weiter. Der Erfolg dieser Strategie sei durch eine Vielzahl von Beiträgen in den Medien dokumentiert. Es wirke, als werde das Münchner Oktoberfest 2021 ersatzweise in Dubai veranstaltet oder als sei es vom Emirat Dubai als Ganzes in die Wüste geholt worden.

„Es ist aus Sicht der Landeshauptstadt München erschreckend, dass Dritte die Absage zum Anlass nehmen, sich selbst zu bereichern, indem sie den weltweiten guten Ruf des Oktoberfests ausnutzen und suggerieren, dass eine Verbindung zwischen dem Original und der Veranstaltung in Dubai bestehe“, sagte der Münchner Wirtschaftsreferent und Wiesnchef Clemens Baumgärtner (CSU). „Es ist daher im öffentlichen Interesse, dass die Stadt gegen solche unlauteren und rechtswidrigen Verhaltensweisen rechtliche Schritte einleitet. Ziel unseres rechtlichen Vorgehens ist es, den weltweit guten Ruf des Münchner Oktoberfestes zu schützen.“ (Plkat ds ausgefallenen Oktoberfest 2020; Quelle: Preußischer TSP, 19. 05. 2021 )


Polen schließt Covid-Notkrankenhaus im Warschauer Nationalstadion

Polen will sein Covid-Notkrankenhaus im Warschauer Nationalstadion schließen. Am Sonntag werde der letzte Patient entlassen, sagte der Impfbeauftragte der Regierung, Michal Dworczyk, am Dienstag in Warschau.

Das provisorische Spital war im Oktober 2020 eingerichtet worden. Nach Regierungsangaben war es das erste Versorgungszentrum dieser Art, das in Polen während der Pandemie entstand. Insgesamt 1800 Covid-Patienten seien dort behandelt worden, sagte Dworczyk. Später diente das Notkrankenhaus auch als Impfzentrum, mehr als eine Viertelmillion Impfungen wurden dort verabreicht. Nun wird der Betrieb vorerst eingestellt, die medizinische Infrastruktur soll aber zunächst im Stadion bleiben.

Die Infektionszahlen in Deutschlands Nachbarland sind zuletzt deutlich zurückgegangen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums von Dienstag kamen innerhalb von 24 Stunden 2344 Neuinfektionen hinzu, 329 weitere Erkrankte starben. Rund 16,4 Millionen Menschen des 38-Millionen-Einwohnerlands haben mindestens eine Impfdosis erhalten. Vollständig geimpft sind rund 4,8 Millionen Menschen. Polen hat knapp 38 Millionen Einwohner. (TSP, 19. 05. 2021 )


NRW: Schüler sollen ab Ende Mai wieder in den Präsenzunterricht

In Nordrhein-Westfalen sollen bei stabilen Inzidenz-Zahlen wieder alle Schüler in den Präsenzunterricht zurückkehren. Ab dem 31. Mai würden alle Schüler landesweit wieder Präsenzunterricht erhalten, sagt Ministerpräsident Armin Laschet im Landtag. Voraussetzung sei eine stabile Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100. „Betreuung und Bildung brauchen Präsenz“, sagt Laschet. Jetzt schlage „die Stunde der Kinder und Jugendlichen“, sagt Schulministerin Yvonne Gebauer. (TSP, 19. 05. 2021 )


Ungarn verlängert Corona-Notstand

Ungarn verlängert den Corona-Notstand offiziell bis zur neuen Sitzungsperiode des Parlaments im Herbst. Das beschloss die Volksvertretung in Budapest am Dienstag auf Antrag der rechtsnationalen Regierung von Viktor Orban. Das Notstandsgesetz schafft den Rahmen dafür, dass die Regierung Verordnungen erlassen darf, die unter normalen Umständen vom Parlament gebilligt werden müssten.

Die Regierung begründete die Maßnahme damit, dass sichergestellt werde, dass bereits geltende Verordnungen mit Ablauf des aktuellen Notstands am 22. Mai nicht ungültig werden. Die Opposition wiederum beanstandete, dass die Regierung den mit der Pandemie begründeten Notstand für Verordnungen missbrauche, die nichts mit der Seuchenbekämpfung zu tun hätten.

In Ungarn ist die Corona-Ansteckungsdynamik bedeutend zurückgegangen, die 14-Tage-Inzidenz war aber zuletzt mit 193,66 Fällen pro 100 000 Einwohner die höchste in der EU. 4,7 Millionen Ungarn wurden bisher gegen Corona geimpft, 2,7 Millionen davon bereits mit der zweiten Dosis – bei einer Gesamtbevölkerung von knapp zehn Millionen. In Ungarn werden auch die von der EU nicht zugelassenen Vakzine Sputnik aus Russland und Sinopharm aus China verimpft. (Quelle: TSP, 19.05.21)


Macron stößt mit einem Kaffee auf die neue „Freiheit“ an

Kaffee statt Champagner: Mit einem Espresso hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Mittwoch auf die Wiedereröffnung der Außengastronomie in seinem Land angestoßen. Vor der wöchentlichen Kabinettsrunde zur Corona-Pandemie gönnte sich der 43-Jährige zusammen mit Regierungschef Jean Castex ein Tässchen auf einer Pariser Café-Terrasse unweit des Elysée-Palastes. Macron sprach von einem „kleinen Moment der wiedergewonnenen Freiheit, den wir uns alle verdient haben“.

Cafés, Restaurants und Bars in Frankreich konnten am Mittwoch erstmals seit fast sieben Monaten wieder ihre Terrassen öffnen. Macron sagte, die seit Wochen rückläufigen Corona-Infektionszahlen gingen „in die richtige Richtung“. Er rief die Franzosen dennoch auf, „vorsichtig zu bleiben“, um das Erreichte nicht aufs Spiel zu setzen. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Frankreich ist unter 150 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gesunken und ist damit nur noch halb so hoch wie noch vor drei Wochen.

„Wenn wir weiter zusammenstehen, die Impfungen fortsetzen und uns wie disziplinierte Bürgerinnen und Bürger verhalten, werden wir weitere Fortschritte machen“, zeigte sich Macron überzeugt. Nach seinem Auftritt in dem Café, der von einigen Fernsehsendern live übertragen wurde, kehrte der Staatschef zu Fuß in den Elysée-Palast zurück – gerade rechtzeitig vor einem Regenschauer. (Foto: pixabay; Quelle: TSP, 19.05.21)


Niedersachsen: Aufhebung der Priorisierung ab 7. Juni

Am Dienstag hat das Land angekündigt, die Impf-Priorisierung ab 7. Juni aufzuheben. Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) bekräftigte am Mittwoch gegenüber dem NDR in Niedersachsen die Entscheidung.

Es sei eine „wirklich schwierige Abwägung“ und es gebe auch Gründe, die dagegen sprächen, sagte Weil. Aber: „Es sind jetzt so viele Menschen in der Priorisierung, dass es immer schwieriger wird, vernünftig abzugrenzen.“ Zudem erwarte das Land „sehr, sehr viel Impfstoff“, so Weil. „Unter dem Strich glaube ich, dass es auf dieser Grundlage tatsächlich an der Zeit ist, die Priorisierung aufzuheben.“ Dies werde auch zu Teilen aus der Ärzteschaft seit Wochen gefordert.

Niedersachsens Ministerpräsident geht zudem davon aus, dass „eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung“ bis Ende Juni eine Erstimpfung bekommen haben wird. Derzeit seien etwa 40 Prozent der Niedersächsinnen und Niedersachsen mindestens einmal immunisiert. „Im Juli sollte dann tatsächlich für alle Menschen, die sich impfen lassen wollen, der Impfstoff im Land sein“, sagte Weil. Er gehe allerdings derzeit nicht davon aus, dass Erstgeimpfte die gleichen Erleichterungen erhalten wie vollständig geimpfte Menschen. „Ich möchte an dieser Stelle vorsichtig sein“, sagte Weil. Er setze auf einen Maßnahmen-Mix, um „ein hohes Schutzniveau erreichen zu können“. (Foto: CC s. Archiv v. 28.10.20; Quelle: NDR, 19.05.21)


Die Hälfte der jungen Menschen rechnet mit Corona-Nachteilen

51 Prozent der unter 30-Jährigen rechnen einer Befragung zufolge wegen der Pandemie mit Nachteilen im Berufsleben. Wie die am Mittwoch veröffentlichte Erhebung „Generation Corona“ der Krankenversicherung pronova BKK ergab, wurde bisher jedem vierten 16- bis 29-Jährigen ein Studienplatz, ein neuer Job oder ein Praktikum durch die Corona-Folgen genommen. Zudem befürchtet die Hälfte der Befragten, dass die während der Pandemie gemachten Abschlüsse nicht so anerkannt werden wie die vorherigen.

Jeder achte Befragte gab an, seinen Arbeitsplatz in den vergangenen zwölf Monaten verloren zu haben und nannte als Grund die Corona-Krise. Unter jungen Eltern berichtete jeder Fünfte von einem Jobverlust. Unter den jungen Menschen im freiwilligen sozialen Jahr, im Praktikum oder in der Wartezeit auf eine Ausbildung oder ein Studium gaben sogar 24 Prozent an, ihre Jobs verloren zu haben. Zudem konnten 33 Prozent der Studierenden ihre Arbeit während oder nach dem Studium nicht antreten.

Auch Orientierungsmöglichkeiten fielen den Angaben zufolge für viele junge Menschen weg: 14 Prozent der Befragten und 25 Prozent der Studierenden mussten vor der Pandemie geplante Auslandsaufenthalte aufgeben. 55 Prozent der Schülerinnen und Schüler bemängelten, dass ihnen durch den Wegfall von Praktika und Schnupperangeboten die Möglichkeit genommen worden sei, sich vor einer Berufswahl zu orientieren.

Für die Erhebung wurden den Angaben zufolge 1.000 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 16 und 29 Jahren im März und April 2021 online befragt (Quelle: TSP, 19.05.21)


Mehrheit der Deutschen für Aufhebung der Impfpriorisierung

Fast zwei Drittel der Deutschen findet die ab Anfang Juni geplante Aufhebung der Corona-Impfpriorisierung einer Umfrage zufolge gut. 65 Prozent der Befragten befürworten den Schritt, 18 Prozent lehnen ihn ab, wie am Mittwoch aus einer Mitteilung des Meinungsforschungsinstitut YouGov hervorging. Die weiteren Befragten machten keine Angabe. Besonders unter jungen Erwachsenen sei die Zahl der Befürworter groß, teilte YouGov mit.

Ab 7. Juni soll es in Deutschland keine Priorisierungsgruppen für die Corona-Impfungen mehr geben, unabhängig von der Art des Impfstoffs. In einigen Bundesländern wie Baden-Württemberg und Bayern soll das schon früher gelten.

Bisher wurden in Deutschland in Impfzentren und Praxen 41,5 Millionen Corona-Impfdosen verabreicht. Mindestens eine Erstimpfung haben laut aktuellen Zahlen des Robert-Koch-Instiuts vom Mittwoch (Stand 10:45 Uhr) mehr als 38 Prozent der Menschen in Deutschland erhalten. Vollständig geimpft sind 11,9 Prozent. (Quelle: TSP, 19.05.21)



Tourismusbeauftragter für dauerhafte Mehrwertsteuer-Senkung in der Gastronomie

Im Kampf gegen die Folgen der Pandemie fordert der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß, eine dauerhafte Senkung der Mehrwertsteuer für die Gastronomie bei Speisen von 19 auf sieben Prozent. „Wir haben die Tourismusbranche von Anfang an unterstützt, zum Beispiel durch einen niedrigeren Mehrwertsteuersatz für die Gastronomie. Dieser muss langfristig entfristet werden“, sagt der CDU-Politiker im Interview von Merkur.de.
Der in der Corona-Krise gesenkte Mehrwertsteuersatz für Speisen in Restaurants, Wirtshäusern und Cafés gilt derzeit befristet bis Ende 2022. Zudem sprach sich Bareiß für eine rasche Öffnung auch für Gäste aus nicht-europäischen Ländern aus. Dazu plädierte er für weltweit einheitliche Standards bei Covid-19-Tests und digitalen Impfausweisen. „Ein Corona-Test, der in Malaysia, Brasilien oder bei uns gemacht wird, muss dieselben Kriterien erfüllen. Es wäre zudem hilfreich, wenn es einen global anerkannten Corona-Impfpass gibt.“ (Quelle TSP, 19.05.21)



Kampagne für Aussetzung der Corona-Patente gestartet

Hilfswerke und politische Initiativen haben eine Kampagne zur Aufhebung des Schutzes geistiger Eigentumsrechte auf Impfstoffe, Medikamente und andere medizinische Güter zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie gestartet. Unter dem Motto „Sign! – Mensch vor Patent“ soll der politische Druck auf Bundesregierung und Europäische Union erhöht werden, erklärte Anne Jung von medico international in Frankfurt am Main.

Die etwa 20 Organisationen wollen, dass sich Deutschland und die EU dem Vorschlag von mehr als 100 Entwicklungs- und Schwellenländern bei der Welthandelsorganisation (WTO) anschließen. Dieser sieht einen einen „Waiver“ (Verzichtserklärung) im Rahmen des Trips-Abkommens zum Schutz geistigen Eigentums vor. Vor kurzem hatte auch die US-Regierung die zeitweise Freigabe von Patenten auf Corona-Impfstoffe befürwortet. Die nächste Verhandlungsrunde bei der WTO ist für den 8. Juni geplant.

Patente dienten vor allem den Interessen der Pharmaindustrie, argumentiert das Bündnis der an der Kampagne beteiligten Organisationen, darunter „Ärzte der Welt“, Buko Pharmakampagne, IPPNW Deutsche Sektion und Attac. Patente seien eine große Barriere bei der Ausweitung von Produktionsstandorten und steigerten die Kosten für dringend benötigte Gesundheitsgüter. Ein Aussetzen der Patente könnte einen bedeutsamen Beitrag zur Eindämmung der größten Gesundheitskrise der letzten 100 Jahre leisten, weil in der Folge dezentraler, schneller und kostengünstiger Impfstoffe produziert werden könnten. (Quelle TSP, 19.05.21)


EU-Staaten wollen Geimpfte wieder einreisen lassen

Die EU-Staaten wollen vollständig gegen das Coronavirus Geimpfte aus aller Welt wieder einreisen lassen. Die zu Beginn der Pandemie verhängten Einschränkungen für nicht zwingend notwendige Einreisen sollen nach einer Einigung der EU-Botschafter vom Mittwoch aufgehoben werden, wie die Deutsche Presse-Agentur in Brüssel von mehreren EU-Diplomaten erfuhr. Dies solle dann gelten, wenn die EU-Staaten einen Impfnachweis auch für das Reisen innerhalb der EU akzeptierten.

Zudem sollen künftig auch wieder mehr Menschen unabhängig von der Impfung einreisen können. Derzeit ist die Einreise von Touristen ohne zwingenden Grund nur aus sieben Ländern problemlos möglich, in denen die Viruslage gut ist. Die Kriterien dafür werden nun gelockert. Ausnahmen gelten bereits etwa für Familienmitglieder, Diplomaten oder medizinisches Personal.

Zu Beginn der Pandemie hatten sich alle EU-Staaten außer Irland sowie die Nicht-EU-Staaten Schweiz, Norwegen, Liechtenstein und Island auf einen weitgehenden Einreisestopp für nicht zwingend notwendige Reisen geeinigt. Rechtlich bindend ist dies jedoch nicht. Die Entscheidung vom Mittwoch muss noch formell von den EU-Staaten bestätigt werden. (Quelle TSP, 19.05.21)


Hausärzte wehren sich gegen administrative Belastungen durch digitalen Impfpass

Der Verband der niedergelassenen Ärzte will administrative Aufgaben bei der Einführung eines neuen digitalen Corona-Impfpasses lediglich für die Stammpatienten von Praxen übernehmen. Eine Übertragung des Impfnachweises für alle sonstigen geimpften Bürger komme nicht in Frage, sagte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom Mittwoch. „Die Arztpraxen sind keine Bürgerämter.“

Auch die Übernahme der Dienstleistung für praxiseigene Patienten sei an die Erwartung gekoppelt, dass eine einfache technische Lösung samt Anbindung an die bereits existierende Praxissoftware bereitgestellt werde, betonte Gassen. „Das muss mit ein oder zwei Klicks zu erledigen sein.“ Die Impfkampagne werden ohnehin schon durch zu viel Bürokratie gebremst. Sollte die Politik die Ärzte zur Übertragung von Impfnachweisen für alle verpflichten, würden sich viele Mediziner aus der Immunisierungskampagne zurückziehen.

Bei dem geplanten digitalen Impfpass handle es sich letztlich um ein Reisedokument, ergänzte Gassen. Dieser sei keine medizinische Akte. (Quelle TSP, 19.05.21)


Thüringen als einziges Bundesland mit Inzidenz über 100

Thüringen ist in Deutschland das einzige Bundesland mit einer Sieben-Tage-Inzidenz über 100. Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Institutes vom Mittwoch hervor. Demnach lag die Inzidenz im Freistaat am Mittwoch bei 115,3 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern binnen einer Woche.

Alle anderen Länder liegen bereits unter der 100er-Schwelle, auch Sachsen, das am Dienstag noch darüber gelegen hatte. Doch auch in Thüringen geht das Infektionsgeschehen kontinuierlich zurück: Die Inzidenz hatte dort am Dienstag noch bei 118,5 gelegen.

Inzwischen haben mit Stand vom Mittwoch acht Landkreise und kreisfreie Städte in Thüringen den Schritt unter die 100er-Marke geschafft. Sie gilt als wichtiger Grenzwert für Lockerungen. In Weimar etwa kann voraussichtlich bereits am Donnerstag die Außengastronomie öffnen. Voraussetzung dafür wird eine Terminbuchung sein. Die Städte Erfurt und Jena könnten am Mittwoch folgen. Auch Camping und das Buchen von Ferienwohnungen oder -häuser soll dann wieder möglich sein. (Quelle TSP, 19.05.21)


Indische Variante doch weniger ansteckend?

Die indische Virus-Mutante ist einem britischen Experten zufolge nicht in dem Maße ansteckend wie zunächst befürchtet. Sie sei immer noch um ein Vielfaches ansteckender als andere Varianten, sagt Neil Ferguson, Epidemiologe am Imperial College London im BBC Radio. Jüngste Daten zeigten jedoch, dass das etwas abgenommen habe. Die derzeit verfügbaren Impfstoffe würden auch bei dieser Mutante gegen einen schweren Verlauf der Krankheit Covid-19 schützen. Aber auch bei Geimpften sei die Wahrscheinlichkeit der Verbreitung höher. Ferguson schränkt allerdings ein, dass es für eine verlässliche Einschätzung noch weit mehr Daten brauche. (Quelle TSP, 19.05.21)


Sorge vor Infektion am Arbeitsplatz bleibt hoch

Die Sorge vor einer Corona-Infektion am Arbeitsplatz oder auf dem Arbeitsweg ist trotz sinkender Inzidenzzahlen unter Beschäftigten weiterhin hoch. Laut einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung äußerten sich in der ersten Maihälfte 32 Prozent der Befragten besorgt über eine mögliche Ansteckung. Gegenüber dem Vormonat April ist das nur ein geringfügiger Rückgang um zwei Prozentpunkte. Besonders betroffen sind dabei Menschen mit geringem Einkommen.

„Soziale Ungleichheit hat die Corona-Krise in Deutschland stark geprägt“, erklärte die Expertin für Verteilungsfragen am WSI, Aline Zucco. So gaben Geringverdiener, also Menschen im untersten Fünftel der Lohnverteilung, zu 43 Prozent an, sich Sorgen um eine mögliche Corona-Infektion zu machen. Menschen im obersten Fünftel äußerten eine solche Sorge nur zu 23 Prozent. (Quelle: TSP, 19.05.21)


Lokale Inzidenzen
Lingen(Ems): 23,7 (gestern: 23,8)
Meppen: 93,5 (96,3)
Papenburg:: 23,8 (26,5)


Karliczek: Impfungen für Kindern werden noch dauern

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek dämpft die Erwartungen an schnelle Impfungen von Kindern. „Das wird noch etwas länger dauern, weil das eine Frage der Dosis ist. Kinder reagieren in der Regel stärker auf Impfstoffe als Erwachsene“, sagt die CDU-Politikerin den Sendern RTL und ntv. Deshalb sei sie auch vorsichtig bei dem Thema Präsenzunterricht in Schulen. „Wir werden die Teststrategie beibehalten müssen, wir werden das Maskentragen beibehalten müssen, je mehr Menschen geimpft sind, umso sicherer ist das Schulgeschehen für die Kleineren.“ (Quelle: TSP, 19.05.21)


Unternehmen können Hilfen aus Härtefallfonds beantragen

Unternehmen können ab sofort Anträge auf Corona-Hilfen aus dem 1,5 Milliarden Euro schweren Härtefallfonds stellen. Das sagt ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums. Die Gelder sind gedacht für Firmen, die bislang bei anderen Programmen durch das Raster gefallen sind. Anträge könnten in allen Bundesländern gestellt werden, so der Sprecher. „Die Entscheidung, ob eine solche Härte vorliegt, treffen die Länder in eigener Regie.“ (Quelle: TSP, 19.05.21)


Österreich öffnet Hotels, Restaurants und Kinos

Im Zeichen deutlich sinkender Corona-Zahlen kehrt in Österreich das öffentliche Leben zurück. Am Mittwoch öffnen nach mehrmonatigem Lockdown Lokale und Hotels, dürfen Theater und Kinos wieder Besucher empfangen und Kunden auch Sportstätten und Fitnessstudios aufsuchen. Voraussetzung für die Nutzung all dieser Einrichtungen ist, dass die Gäste entweder negativ auf das Coronavirus getestet sind, von einer Covid-Erkrankung genesen sind oder eine Impfung haben.

Österreichs Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) bezeichnete den Tag als „Startpunkt für unseren Kampf zurück zur Normalität.“ Die Ausgangslage für die Öffnungen sei noch besser als erwartet. „Die Kurve der Corona-Infizierten zeigt steil nach unten, die Kurve der Geimpften steil nach oben“, so Kurz über die aktuelle Entwicklung.

Für die Einreise nach Österreich entfällt für die Deutschen die Quarantänepflicht, allerdings muss zumindest ein Test mit negativem Ergebnis gemacht worden sein. In Österreich waren in den meisten Bundesländern schon seit Anfang Februar der Handel und viele Dienstleister geöffnet. ((Quelle: TSP, 19.05.21)


Brauereien füllen Bier wieder in Fässern ab

Mit Blick auf den Neustart der Gastronomie füllen die Brauereien wieder Bier in Fässern ab. „Die Brauereien sind gut vorbereitet auf das Wiederanlaufen der Gastronomie“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes, Holger Eichele. Die Fassbierabfüllungen seien vor etwa ein, zwei Wochen angelaufen. Die Gastronomen und der Getränkefachgroßhandel orderten allerdings in den meisten Fällen verständlicherweise noch sehr zögerlich. „Der Fassbiermarkt läuft mit gebremsten Schaum“, beschreibt Eichele. Die Gastronomen hätten Monate der Schließung hinter sich, erhebliche Mengen Getränke und Lebensmittel mussten vernichtet werden – eine beispiellose Krise.

„Wir sind weit entfernt von einem planbaren verlässlichen Rückweg zur Normalität. Wir sind nach wie vor in einer Zeit voller Ungewissheit“, unterstrich Eichele. Der Fassbiermarkt sei vollkommen zum Erliegen gekommen mit dem Beginn des zweiten Corona-Lockdowns im Herbst. Die Anlagen seien dann praktisch über mehr als sechs Monate nicht gelaufen. Es habe nur vereinzelt Abfüllungen in „homöopathischen Mengen“ gegeben – Kleinstmengen oder Exportchargen. „Die Anlagen standen still, der Markt lag am Boden“, verdeutlicht Eichele. Die Braubranche hatte zwar Zuwächse beim Absatz von Flaschenbier verzeichnet. Das konnte aber die Rückgänge bei Fassbier nach früheren Angaben nicht ausgleichen. (Foto: CC s. Archiv v. 3.4.10; Quelle: TSP, 19.05.21)


Olympia: IOC-Präsident Bach bietet Japan medizinisches Personal an

Der Präsident des Internationalen Olympischen Kommitees (IOC), Thomas Bach, hat Japan medizinisches Personal für die in zwei Monaten geplanten Olympischen Spiele und die Paralympics in Tokio angeboten. Das IOC habe dem japanischen Organisationskomitee zusätzliches medizinisches Personal als Teil der nationalen Delegationen angeboten, um den medizinischen Betrieb und „die strikte Implementierung der Covid-19-Maßnahmen im Olympischen Dorf und den Wettkampfstätten zu unterstützen“, sagte Bach am Mittwoch zum Auftakt einer dreitägigen letzten Sitzung der IOC-Koordinierungskommission.

Japans Organisationschefin Seiko Hashimoto begrüßte Bachs Angebot. Man werde jetzt besprechen, wie dies umgesetzt werden könne. In Japan mehrten sich zuletzt die Rufe nach Absage der Spiele. So erklärte der Ärzteverband in Tokio, Krankenhäuser hätten keine Kapazitäten mehr. „Wir halten es für die richtige Wahl, ein Ereignis abzusagen, das die Anzahl der Infektionen und Todesfälle erhöhen könnte“, heißt es in einem Brief an Bach und Japans Verantwortliche. (Quelle: TSP, 19.05.21)


Weniger Kleinunternehmen gegründet

Unter den Bedingungen der Corona-Pandemie sind im ersten Quartal 2021 in Deutschland weniger Kleinunternehmen gegründet worden als ein Jahr zuvor. Die Zahl ging um 11,5 Prozent auf rund 34.500 zurück, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch berichtete. Gleichzeitig stieg aber die Zahl der neuen Nebenerwerbsbetriebe deutlich um 29,4 Prozent auf 94 900. Unter anderem gab es viele neue Post- und Kurierdienstleister.

Und auch bei Betrieben von größerer wirtschaftlicher Bedeutung wurden mehr Gründungen angemeldet als ein Jahr zuvor, nämlich rund 34.000 oder 5,9 Prozent mehr als im ersten Quartal 2020. Von größerer wirtschaftlicher Bedeutung gehen die Statistiker aus, wenn beispielsweise Arbeitnehmer eingestellt werden, der Chef einen Handwerksbrief besitzt oder ein Betrieb durch eine juristische Person gegründet wird. (Quelle: TSP, 19.05.21)


Montgomery: Hausärzte sind überfordert

Der Vorsitzende des Weltärztebunds, Frank Ulrich Montgomery, sieht die Hausärzte durch die angekündigte Aufhebung der Corona-Impfpriorisierung überfordert. Nun seien auch die Bürger gefragt, nicht alle auf einmal und sofort in den Praxen anzurufen, sagte er am Mittwoch im Deutschlandfunk. Grundsätzlich sehe er aber die Aufhebung der Priorisierung positiv: Teilweise wollten Personen auch nicht geimpft werden. Deshalb müsse der Rest der Gesellschaft nicht darauf warten, dass alle geimpft seien, die nach der Reihenfolge eigentlich vor ihnen dran wären. Das zentrale Problem sei indes nicht die Impfpriorisierung, sondern der Mangel an Impfstof

Montgomery bemängelte zudem den langsamen Fortschritt bei der Digitalisierung von Impfnachweisen. Inzwischen gebe es in Deutschland eine Debatte, in der man mehr über den Missbrauch von digitialen Instrumenten rede als über ihren sinnvollen Gebrauch, sagte er. (Foto: CC s. Archiv v. 19.5.20; Quelle: TSP, 19.05.21)


Indien meldet weltweit höchste Zahl Corona-Toter an einem Tag

Indien hat mehr Todesfälle im Zusammenhang mit Corona an einem Tag gemeldet als je ein anderes Land während der Pandemie. In den vergangenen 24 Stunden wurden 4529 Menschen registriert, die in dem Land an oder mit Corona gestorben sind, wie Zahlen des indischen Gesundheitsministeriums am Mittwoch zeigen. Nach Daten der Johns Hopkins Universität im US-amerikanischen Baltimore hat bislang kein Land so viele Corona-Todesfälle an einem Tag registriert. Demnach hielten die USA mit 4475 Fällen am 12. Januar 2021 den bisherigen Rekord.

Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass die tatsächlichen Todeszahlen in Indien noch deutlich höher sein dürften. Zurzeit breitet sich die Pandemie zunehmend auf dem Land aus, wo mehr als die Hälfte der Bevölkerung lebt, aber die Gesundheitsversorgung schlecht ist und es deutliche weniger Corona-Testmöglichkeiten gibt. Viele Menschen sterben zu Hause. (Quelle: TSP, 19.05.21)


Emlichheimer Firmen lassen Belegschaften impfen

Die Firmen Landschafts- und Gartenbau Oldekamp und Nüsse Kabel- und Rohrleitungsbau in Emlichheim wollen in einer gemeinsamen Aktion am Freitag, 4. Juni, ihre insgesamt rund 70 Mitarbeiter impfen lassen. „Unsere beiden Unternehmen haben denselben Betriebsarzt, mit dem wir bereits seit Mitte Mai über einen Impftermin sprechen“, berichtet Michael Klümper aus dem Bauleitungsteam der Firma Oldekamp. „Seinen Angaben nach hat er für das avisierte Datum ausreichend Dosen des Impfstoffs von AstraZeneca bestellt und eine Lieferung zugesichert bekommen.“ Die Impfungen sollen vor Ort in den jeweiligen Firmen vorgenommen werden. (Quelle: GN, 19.05.21)


Grafschafter Zahlen

Die Bundesnotbremse für die Grafschaft Bentheim kann gelöst werden. Mit einem Sieben-Tage-Inzidenzwert von 43 liegt die Grafschaft laut des Robert-Koch-Institus den fünften Werktag in Folge unter der kritischen 100-Marke. Damit können Lockerungen der geltenden Corona-Regeln des Bundes beschlossen werden. Laut GN-Informationen erarbeitet der Corona-Stab des Landkreises zurzeit eine neue Allgemeinverfügung, die am Freitag in Kraft treten soll.
Für Mittwoch meldet das Kreishaus lediglich fünf Neuinfektionen. Die Gesamtzahl der Fälle seit Beginn der Pandemie steigt damit auf 5.208. „Enthalten in der Gesamtzahl sind ebenfalls zwei Fälle, die der Statistik rückwirkend zugeordnet werden mussten“, heißt es dazu im Kreisaus. Als genesen gelten 4.954 Grafschafter. Das sind 26 Genesene mehr als noch am Dienstag. Aktuell sind dem Kreishaus 135 Infektionen (Dienstag: 157) bekannt. Aus dem Dashboard geht auch hervor, dass es einen weiteren Todesfall zu beklagen gibt, der im Zusammenhang mit Covid-19-Infektion genannt wird. Damit steigt die Zahl dieser Todesfälle auf 119. In Quarantäne befinden sich 421 Grafschafter.

Am Dienstag sind 135 aktuelle Corona-Fälle in der Grafschaft bekannt, 32 (-8) davon in Nordhorn. (Quelle: GN, 19.05.21)


Giffey: Müssen auch über Regelbetrieb in Schulen reden

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey fordert Gespräche über eine Rückkehr zum Schul-Regelbetrieb. „Wir müssen jetzt gucken, dass die Kinder Schritt für Schritt in die Normalität zurückkehren können. Und wenn wir über Außengastronomie reden, dann müssen wir genauso darüber reden, wie kommen wir jetzt wieder zu einem vollen Regelbetrieb zurück“, sagte die SPD-Politikerin am Dienstagabend in der RBB-Sendung „Wir müssen reden!“. Notwendige Instrumente dafür seien „Schützen, Testen, Impfen“ – also auch die Impfung von Eltern und Fachkräften, die mit Kindern in Kontakt sind. „Denn sie schützen die Kinder „wie ein Kokon““, sagte Giffey.

Giffey warnte indes vor einer sozialen Schere bei den Impfungen: „Denn wir sehen ganz deutlich, dass in den sozialen Brennpunkten die Auswirkungen natürlich stärker sind, dass die Menschen nicht so aufgeklärt sind über das Impfen, und deswegen ist es so wichtig, dass wir eben auch ganz stark darauf achten, dass in den Gebieten, die so große soziale Schwierigkeiten haben, eben auch das Impfen ermöglicht wird.“ (Foto: CC s. Archiv v.21.10.20; Quelle: TSP, 19.05.21)


Virologin Ciesek:
„Die Pandemie wird erst beendet sein, wenn sie weltweit beendet wird“

Die indische Variante des Coronavirus kann nach Einschätzung der Frankfurter Virologin Sandra Ciesek die Wirkung der Impfung schwächen, ihren Schutz aber nicht ausschalten. Die inzwischen schon in Dutzenden Ländern kursierende Mutante B.1.617 hatte in Deutschland zuletzt einen Anteil von weniger als 2 Prozent, allerdings mit steigender Tendenz.

„Die Varianten aus Indien haben einen leichten Immun-Escape, also eine leicht verminderte Wirksamkeit“, sagte die Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt am Dienstag im NDR-Podcast „Das Coronavirus-Update“. Was man beobachte, sei „eine leichte Einschränkung, aber kein vollständiges Versagen der Impfungen“.

Berichte aus Großbritannien, wonach sich Altenheimbewohner trotz vollständiger Impfung mit dieser Variante neu angesteckt haben, beunruhigen Ciesek nicht allzu sehr: Kein Impfschutz wirke vollständig, gerade bei Älteren mit schlechterem Immunsystem. Reinfektionen seien nicht verwunderlich. „Das Wichtige ist, dass diese Menschen nicht schwer erkranken.“

Wie es global weitergehe, wenn mit sinkenden Inzidenzen der weltweite Tourismus zurückkehre, bleibe abzuwarten, sagte Ciesek. „Wir sehen ja gerade in Indien und auch in anderen Ländern wie Brasilien, dass dort neue Varianten entstehen, die dann wieder mit nach Deutschland gebracht werden und hier auch wieder zu einer Gefährdung führen können.“

Auch wenn sich die Lage in Deutschland und Europa entspanne, dürfe man darüber den Rest der Welt nicht vergessen, mahnte Ciesek. „Wir sitzen nicht in einer Glaskugel, sondern sind eine Welt. Deswegen wird die Pandemie auch erst beendet sein, wenn sie weltweit beendet wird.“ Die reichen Länder hätten auch eine Verantwortung, „aber viele denken nur in ihrem Radius“. Sie wünsche sich, dass die Welt nach dem Ende der Pandemie „wirklich versucht, daraus zu lernen und zwar nicht nur vor Ort, sondern auch weltweit“. (Quelle: NDR, 19.05.21)


DGB-Chef Hoffmann: Testlücken in Unternehmen schließen

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat Unternehmen ohne Corona-Tests für ihre Beschäftigten aufgefordert, die Testlücken zu schließen. Bei den Unternehmen, die keine Tests anböten, müsse mehr passieren, sagte DGB-Chef Reiner Hoffmann. „Es sind Betriebe ohne Tarifbindung oder Betriebsrat, in denen die Arbeitnehmer unzureichend geschützt sind.“

In der zweiten Aprilhälfte haben 77 Prozent der Betriebe ihren Beschäftigten Tests angeboten, wie eine zwischen dem 19. und dem 30. April durchgeführte repräsentative Befragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigt. Im Zeitraum vom 22. März bis zum 8. April 2021 – also vor Einführung der Testangebotspflicht – war es ein knappes Drittel der Betriebe.

Hoffmann sagte, das Engagement des überwiegenden Teils der Wirtschaft bei der Pandemiebekämpfung sei positiv. „Die meisten Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern Tests und viele wollen bei der Impfkampagne mitmachen.“ Doch zu viele böten noch nicht mindestens einen Test pro Woche an.

Laut IAB-Erhebung planen 12 Prozent der Betriebe ohne Test ein Testangebot an die Beschäftigten. Aktuell böten nahezu alle Großbetriebe ihren Beschäftigten Tests an. Bei Kleinstbetrieben mit weniger als zehn Beschäftigten sei dies zu rund drei Vierteln der Fall. Das verbleibende Viertel dieser Kleinstbetriebe gibt zur Hälfte an, das Angebot von Tests zu planen, die andere Hälfte bietet weder Tests an noch gibt es entsprechende Planungen, wie das IAB feststellte. (Quelle: TSP, 19.05.21)


Lauterbach fordert vor Ende der Priorisierung Angebot an Risikogruppen

SPD-Gesundheitsexperte pocht vor der Aufhebung der Impf-Priorisierung auf einen Fokus auf Risikogruppen. „Ab dem 7. Juni sind die Voraussetzungen für die Aufhebung der Impf-Priorisierung wahrscheinlich gegeben“, sagt Lauterbach der Zeitung „Rheinische Post“. „Allerdings sollte die Priorisierung bis zu diesem Zeitpunkt unbedingt eingehalten werden.“ Es ginge darum, möglichst viele noch nicht Geimpfte Risikoträger zu erreichen.
(Foto CC s. Archiv v. 15.6.20; Quelle: RP, 19.05.21)


Handelsverband befürchtet bis zu 120.000 Geschäftsaufgaben

Der Handelsverband Deutschland (HDE) fordert einen Hilfsfonds, um dem Sterben der Innenstädte entgegenzuwirken. „Durch die Krise könnten bis zu 120.000 Geschäfte wegfallen, es droht vielerorts ein Anstieg der Leerstände. Dem muss massiv entgegengesteuert werden“, sagt der HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Wir brauchen einen Innenstadtfonds in Höhe von jährlich 500 Millionen Euro, der es den Städten und Kommunen ermöglicht, ihre aktuelle Lage zu analysieren und individuelle Konzepte zu erstellen.“ Aktuell würden rund 300.000 Einzelhändler etwa 450.000 Läden betreiben. Durch die Lockdowns hätten deutlich mehr Menschen online eingekauft. Einer Umfrage des Zahlungsdienstleisters Klarna zufolge wollen 70 Prozent der Deutschen auch im kommenden Jahr den Großteil ihrer Einkäufe online erledigen, berichten die Funke-Zeitungen. (Quelle: TSP, 19.05.21)


Niedersachsen-Zahlen

Am Mittwoch, 19. Mai, hat das Robert Koch-Institut (RKI) 746 labordiagnostisch bestätigte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Niedersachsen gemeldet. Für die Corona-Regeln nach dem neuen bundesweiten Infektionsschutzgesetz sind die Werte des RKI ausschlaggebend, nicht die Zahlen des Landesgesundheitsamtes. Landesweit wurde laut RKI innerhalb eines Tages 24 weitere Todesfälle registriert. Die Gesamtzahl der Menschen, die in Niedersachsen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben sind, steigt damit auf 5.515. Seit dem Beginn der Pandemie wurden in Niedersachsen 253.319 Infektionen mit dem Coronavirus nachgewiesen. Die Sieben-Tage-Inzidenz im Landesdurchschnitt sinkt auf 49,9 Fälle je 100.000 Einwohner (56,3 am Vortag). (Quelle: NDR, 19.05.21)


Deutschland-Zahlen

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 11.040 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Mittwochmorgen hervor, die den Stand der RKI-Fallzahlenseite von 05.02 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 14 909 Ansteckungen gelegen, in dem Datensatz waren allerdings Nachmeldungen aus Brandenburg enthalten. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gab das RKI am Mittwochmorgen mit bundesweit 72,8 an (Vortag: 79,5; Vorwoche: 107,8).

Aufgrund von Feier- und Brückentagen wie in der vergangenen Woche suchen dem RKI zufolge weniger Personen einen Arzt auf, wodurch weniger Proben genommen und weniger Laboruntersuchungen durchgeführt werden. Dies führt dazu, dass weniger Erregernachweise an die Gesundheitsämter gemeldet werden. Laut dem Labor-Verband ALM ging die Zahl der Labortests im Vergleich zu den Vorwochen deutlich zurück: Vom 10. bis 16. Mai seien etwa 933 000 PCR-Tests erfasst worden, rund 160.000 weniger als in der Woche zuvor, hieß es am Dienstag vom Verband Akkreditierter Labore in der Medizin (ALM). Es ist denkbar, dass die stark gesunkene Zahl an Tests zum Rückgang der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz beigetragen hat.

Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 284 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 268 Tote gewesen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie insgesamt 3.614.095 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 3.340.400 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 86.665 angegeben.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Dienstagabend bei 0,73 (Vortag: 0,77). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 73 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen. (Quelle: RKI, 19.05.21)


Insgesamt fast 440.000 Corona-Tote in Brasilien

Das Coronavirus breitet sich in Brasilien weiter aus. Das Gesundheitsministerium meldet 75.445 Neuinfektionen. Damit steigt die Gesamtzahl der Ansteckungen auf über 15,7 Millionen. Die Zahl der Todesfälle legte binnen 24 Stunden um 2513 auf 439.050 zu. (Quelle: TSP, 18.05.21)


Indischer Impfstoff-Produzent: Exportstopp könnte bis Ende des Jahres dauern

Ein wichtiger indischer Produzent von Corona-Impfstoff hat angedeutet, dass die geplante Belieferung ärmerer Länder noch monatelang ausgesetzt bleibt. Das Serum Institute of India (SII) gab am Dienstag bekannt, dass Exporte angesichts der massiven Corona-Welle im eigenen Land hoffentlich „bis Ende dieses Jahres“ wieder anlaufen können. Der Ausfall betrifft die Covax-Initiative, die ursprünglich alleine bis Mai 110 Millionen SII-Dosen erwartet hatte, um damit ärmere Länder zu versorgen.

SII produziert in Lizenz Astrazeneca-Impfstoff. Seit März beansprucht Indien die Dosen für sich. Die vertraglich vereinbarten Ausfuhren wurden gestoppt. Covax steht nicht zuletzt deshalb vor einem großen Beschaffungsproblem. Die globale Impfallianz Gavi, die das Covax-Projekt managt, stehe in engem Kontakt mit SII und mit der Regierung in Neu Delhi, sagte ein Gavi-Sprecher am Dienstagabend in Genf. Man hoffe weiterhin, „dass Lieferungen in reduzierter Form im dritten Quartal fortgesetzt werden könnten.“ (Quelle: TSP, 18.05.21)


ESC am Samstag in Rotterdam

Für die Fans des Eurovision Song Contest (ESC) ist das fast zweijährige Warten vorbei: Nach der Corona-Zwangspause im vergangenen Jahr begann am Dienstagabend mit dem ersten Halbfinale in der Ahoy-Arena in Rotterdam die 65. Ausgabe des weltweit am meisten beachteten Musikwettbewerbs. Der Sieger des ESC-Finales von 2019, der Niederländer Duncan Laurence, durfte die Halbfinalshow außer Konkurrenz eröffnen. Zur Show waren auch Zuschauer vor Ort in der Halle zugelassen.

Im Halbfinale sollten 16 Länder für zehn Plätze im Finale am Samstag gegeneinander antreten. Darunter mit der Sängerin Destiny aus Malta auch eine der Favoritinnen der Wettbüros. Destiny sollte als Letzte singen – den Auftakt machte die Gruppe The Roop aus Litauen.

The Roop hätte auch beim im vergangenen Jahr wegen der Corona-Pandemie abgesagten ESC-Finale teilgenommen. Einige der insgesamt 39 Teilnehmerländer schickten ihre für das vergangene Jahr vorgesehenen Starter – andere wie Deutschland nominierten neue Musiker. Für Deutschland singt der Hamburger Jendrik im ESC-Finale am Samstag, Deutschland muss sich als einer der fünf großen Geldgeber nicht für das Finale qualifizieren. (Quelle: FAZ, 18.05.21)


Bereits Hunderttausende Zwölf- bis 15-Jährige in USA geimpft

In den USA sind in der vergangenen Woche nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC rund 600.000 Kinder im Alter zwischen zwölf und 15 Jahren gegen Corona geimpft worden, nachdem die Aufsichtsbehörden das Vakzin von Pfizer und BioNTech für diese Altergruppe freigegeben haben.

Insgesamt seien bereits mehr als vier Millionen Menschen unter 17 geimpft worden, führt CDC-Direktorin Rochelle Walensky weiter aus. Der Top-Immunologe Anthony Fauci sagt, er gehe davon aus, dass bis Ende des Jahres in den USA ausreichend Daten vorlägen, um Kinder jeden Alters impfen zu können. (Quelle: TSP, 18.05.21)


Zahl der Corona-Todesfälle in den USA auf niedrigstem Stand seit März 2020

In den USA ist die Zahl der täglichen Corona-Todesfälle auf den niedrigsten Stand seit März vergangenen Jahres gesunken. Im Durchschnitt seien in der vergangenen Woche 546 Menschen pro Tag an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben, teilte die Gesundheitsbehörde CDC am Dienstag mit. Auch die Zahl der täglichen Neuinfektionen lag mit rund 17.700 Fällen so niedrig wie seit Juni nicht mehr.

„Die Impfstoffe haben zu einem dramatischen Rückgang der Fälle, Krankenhausaufenthalte und Todesfälle geführt“, sagte Andy Slavitt, Corona-Berater des Weißen Hauses. „Zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie sind die Fälle in allen 50 Staaten zurückgegangen. Wir gewinnen den Kampf gegen das Virus“, betonte er. (Quelle: TSP, 18.05.21)


Kleinkinder aus EU-Staaten dürfen ohne Corona-Tests nach Bulgarien

Das Urlaubsland Bulgarien erlaubt ab diesem Mittwoch die Einreise von Kindern im Alter bis fünf Jahren aus EU-Staaten ohne Corona-Test. Die Verordnung von Interims-Gesundheitsminister Stojtscho Kazarow vom Dienstag gilt auch für die Einreise von Kindern unter anderem aus den Schengen-Staaten, Großbritannien und Nordirland, den USA, Israel sowie mehreren Balkanstaaten.

Gleichzeitig wurde die Einreise von Personen aus Corona- Hochinzidenzländern unter anderem aus Indien, Bangladesch, Nepal und Myanmar sowie Brasilien und zahlreichen afrikanischen Staaten vorübergehend untersagt. Ausgenommen von dieser Regelung sind Bulgaren sowie Staatsbürger der Hochinzidenzländer mit Aufenthaltsrecht in Bulgarien, für die aber nach der Einreise eine zehntägige Quarantänepflicht gilt. (Quelle: TSP, 18.05.21)


Französische Cafés und Restaurants öffnen Außenbereiche

Nach einem deutlichen Absinken der Corona-Infektionszahlen in Frankreich lockert das Land seine Auflagen am Dienstag weiter: Erstmals seit sechseinhalb Monaten dürfen Cafés und Restaurants ihre Außenbereiche wieder öffnen. Zudem öffnen auch „nicht essenzielle“ Geschäfte und Kaufhäuser, ebenso wie Museen, Kinos und Theater.

Die nächtliche Ausgangssperre gilt ab Mittwoch in ganz Frankreich erst ab 21 Uhr und damit zwei Stunden später als bisher. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Frankreich ist stark rückläufig, zuletzt lag sie bei 140. Vor drei Wochen war sie noch mehr als doppelt so hoch. In Frankreich haben inzwischen gut 20 Millionen Bürger mindestens eine Corona-Impfdosis erhalten, das entspricht knapp einem Drittel der Bevölkerung. (Quelle: TSP, 18.05.21)


Lettland lockert weiter vorsichtig Corona-Beschränkungen

Lettland lockert wegen sinkender Corona-Neuinfektionen weiter vorsichtig die geltenden Beschränkungen. In dem baltischen EU-Land dürfen unter strengen Hygiene- und Abstandsregeln nun auch wieder Geschäfte in Einkaufszentren öffnen, die über einen direkten Zugang von der Straße oder einen separaten Eingang verfügen. Dies beschloss die Regierung in Riga am Dienstag.

Weiter können sich künftig bis zu 20 statt bislang 10 Personen für Unterricht oder Gruppenaktivitäten wie Sport im Freien versammeln. In Innenräumen wie etwa Büros dürfen sich bis zu 20 Personen ohne Maske treffen, sofern sie geimpft oder von Corona genesen sind.

In Lettland mit seinen 1,9 Millionen Einwohnern wurden seit Beginn der Pandemie fast 129.000 Corona-Fälle registriert. Mehr als 2200 Menschen starben an dem Virus. (Quelle: TSP, 18.05.21)


Indische Corona-Varinate bei Hochhaus-Bewohnerin in NRW nachgewiesen

Im nordrhein-westfälischen Velbert bei Düsseldorf ist die als besonders ansteckend geltende indische Coronavirus-Variante bei der Bewohnerin eines Hochhausblocks nachgewiesen worden. Das teilt der Gesundheitsdezernent im Kreis Mettmann, Marcus Kowalczyk, vor Ort mit. Die Frau sei zunächst positiv auf Covid-19 getestet worden, eine routinemäßige Nachtestung habe eine Woche darauf eine Infektion mit der Virus-Mutation ergeben.

Zwei Hochhäuser mit Dutzenden Bewohnern wurden unter Quarantäne gestellt. Tests bei 19 Personen aus vier Familien seien bereits positiv ausgefallen, wobei aber noch nicht klar sei, ob es sich auch hier um die indische Mutation handle. Das werde noch überprüft. Sollten darüber hinaus weitere Krankheitsfälle auftreten, würden auch diese „auf die Variante getestet, was dann leider wieder fünf bis sieben Tage dauert“, sagt Kowalczyk. (Quelle: TSP, 18.05.21)


Bund und Länder reden am 27. Mai über Impfung Kinder

Kanzlerin Angela Merkel und die 16 Ministerpräsidenten wollen am 27. Mai erneut über die Impfkampagnen reden. Dann soll auch die Frage geklärt werden, wie und wo man Kinder über zwölf Jahren nach einer Freigabe des Impfstoffes BioNTech durch die EU impfen soll, sagt Merkel nach Angaben aus Teilnehmerkreisen in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. (Quelle: TSP, 18.05.21)


Spahn will Werbung für Schnelltests erlauben

Gesundheitsminister Jens Spahn will Werbung für die Ausführung von Corona-Schnelltests legalisieren. Das geht aus einer Formulierungshilfe für einen Änderungsantrag zum Infektionsschutzgesetz hervor, die der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt. Die Neuregelung soll sicherstellen, dass etwa Praxen und Apotheken, die mit Schildern auf ein Angebot für kostenlose „Bürgertests“ werben, nicht gegen das Heilmittelwerbegesetz verstoßen. (Foto CC s. Archiv v. 21.10.20; Quelle: TSP, 18.05.21)


Weitere Genehmigung für mehr Biontech-Impfstoffproduktion in Marburg

Das Regierungspräsidium Gießen hat dem Mainzer Unternehmen Biontech eine weitere Genehmigung für die Produktion des Corona-Impfstoffes im mittelhessischen Marburg erteilt. Man habe den geplanten Anpassungen der Produktionskapazität in dem dortigen Werk zugestimmt, teilte die Behörde am Dienstag mit. Dies sei für das Unternehmen „ein wichtiger Schritt, um die geplante Jahreskapazität von bis zu einer Milliarde Impfstoffdosen am Standort Marburg planmäßig zu produzieren“.

Das Regierungspräsidium hatte bereits Mitte Januar den Umbau einer bestehenden Produktionsanlage für die zusätzliche Herstellung von Covid-19-Impfstoff genehmigt, wie die Behörde erläuterte. Nun habe man auch nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz grünes Licht gegeben.

Die Firma Biontech – die mit dem US-Konzern Pfizer zusammenarbeitet – stellt seit wenigen Monaten Corona-Impfstoff in Marburg her. Das Werk hatten die Mainzer zuvor vom Pharmakonzern Novartis übernommen. Geplant ist, in Mittelhessen noch in diesem Halbjahr bis zu 250 Millionen Dosen des Impfstoffs zu produzieren. Mit vollständigem Betrieb können dort nach Unternehmensangaben jährlich bis zu einer Milliarde Dosen hergestellt werden. (Quelle: TSP, 18.05.21)


Pariser Hilfsgipfel will 100-Milliarden-Paket für Afrika

Internationale Geldgeber wollen mit Milliardenhilfen die Wirtschaft Afrikas nach der Corona-Pandemie ankurbeln. Über den Internationalen Währungsfonds (IWF) in Washington könnten auch dank der Solidarität reicher Länder rund 100 Milliarden US-Dollar (rund 82,3 Milliarden Euro) mobilisiert werden. Das kündigte Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron am Dienstag in Paris am Rande einer Afrika-Hilfskonferenz an. „Wachstum und Stabilität in Afrika bedeuten Wohlstand und Stabilität in Europa“, sagte IWF-Chefin Kristalina Georgiewa.

„Afrika ist einer der am wenigsten geimpften Kontinente der Welt – ein wirtschaftlicher und sozialer Notstand“, sagte Macron. Es gebe insgesamt einen Finanzierungsbedarf bis 2025 von geschätzt 285 Milliarden Dollar. Der 43-Jährige versammelte im Schatten des Eiffelturms zahlreiche Staats- und Regierungschefs sowie Führungspersönlichkeiten internationaler Organisationen. Andere nahmen per Videoschalte teil. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen oder EU-Ratspräsident Charles Michel zählten zu den Teilnehmern.

„Wir müssen zu der starken Entwicklung zurückkehren, die Afrika vor Covid hatte“, forderte Georgiewa. Für den Weltwährungsfonds bedeute das, auch zu außergewöhnlichen Maßnahmen zu greifen. Afrika sei „sehr hart“ von der Pandemie getroffen worden – vor allem auch mit Blick auf die Wirtschaft, sagte der Präsident der Demokratischen Republik Kongo, Félix Tshisekedi.

Um beim Weltwährungsfonds auf eine Summe von 100 Milliarden Dollar zu kommen, sollen nach den Worten von Georgiewa sogenannte Sonderziehungsrechte des Fonds von reichen Ländern nach Afrika weitergeleitet werden. Sonderziehungsrechte sind die Reservewährung des IWF. Erst im März hatte Georgiewa eine Erhöhung der finanziellen Schlagkraft der Organisation um 650 Milliarden Dollar vorgeschlagen. „Wir setzen uns dafür ein, dass die reichsten Länder ihre Sonderziehungsrechte an die ärmsten Länder, insbesondere in Afrika, umverteilen können, damit aus den 33 Milliarden von heute 100 Milliarden werden“, sagte Macron.

Für die reicheren Länder, die ausreichend Währungsreserven und Zugang zum Kapitalmarkt haben, sind Sonderziehungsrechte kaum von Bedeutung. Für ärmere Länder würden Finanzmittel für andere Zwecke frei, etwa zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie.

Zur Unterstützung des demokratischen Übergangs im ostafrikanischen Sudan hatte Macron bereits am Montag angekündigt, Frankreich wolle die gesamten bilateralen Schulden von fast fünf Milliarden US-Dollar streichen. (d(Quelle: TSP, 18.05.21)


Tausende Gegner von Corona-Maßnahmen in Berlin erwartet

Berlin blickt einem demonstrationsreichen Pfingstwochenende entgegen. Unter anderem haben Kritiker der Corona-Maßnahmen zu mehreren Demonstrationen aufgerufen, wie eine Polizeisprecherin dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Dienstag auf Anfrage sagte. So sei für Samstag unter dem Motto „Für Frieden Freiheit und Grundrechte“ eine Sternfahrt aus vier Richtungen hin zur Straße des 17. Juni angemeldet. Diese sei mit 16.000 angemeldeten Teilnehmern die größte Demonstration an diesem Tag.

Zudem sind demnach weitere Demonstrationen gegen die Corona-Politik mit deutlich weniger Teilnehmern angemeldet. Auch Gegendemonstrationen seien geplant.

Insgesamt sind laut Versammlungsbehörde bislang allein für Samstag und Pfingstsonntag rund 50 Demonstrationen, Aufzüge oder Kundgebungen mit verschiedenen Anliegen und politischen Forderungen in Berlin angemeldet. Die Polizei richte sich auf ein demonstrationsstarkes Wochenende ein, erklärte die Sprecherin. Zur Zahl der Einsatzkräfte wollte sie sich noch nicht äußern. (Quelle: TSP, 18.05.21)


Ungarn verlängert Corona-Notstand

Ungarn verlängert den Corona-Notstand offiziell bis zur neuen Sitzungsperiode des Parlaments im Herbst. Das beschloss die Volksvertretung auf Antrag der rechtsnationalen Regierung von Viktor Orbán. Das Notstandsgesetz schafft den Rahmen dafür, dass die Regierung Verordnungen erlassen darf, die unter normalen Umständen vom Parlament gebilligt werden müssten.

Die Regierung begründete die Maßnahme damit, dass sichergestellt werde, dass bereits geltende Verordnungen mit Ablauf des aktuellen Notstands am 22. Mai nicht ungültig werden. Die Opposition wiederum beanstandete, dass die Regierung den mit der Pandemie begründeten Notstand für Verordnungen missbrauche, die nichts mit der Seuchenbekämpfung zu tun hätten.

In Ungarn ist die Ansteckungsdynamik bedeutend zurückgegangen, die 14-Tage-Inzidenz war aber zuletzt mit 193,66 Fällen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern die höchste in der EU. 5,7 Millionen Ungarn wurden bisher gegen Corona geimpft, 2,7 Millionen davon bereits mit der zweiten Dosis – bei einer Gesamtbevölkerung von knapp zehn Millionen. In Ungarn werden auch die von der EU nicht zugelassenen Vakzine Sputnik V aus Russland und Sinopharm aus China verimpft. (Quelle: ZEIT, 18.05.2021)


Thailand erwägt vorzeitige Entlassung von Häftlingen

Wegen der massiven Ausbreitung des Virus in thailändischen Gefängnissen denken die Behörden über eine frühzeitige Entlassung von etwa 50.000 Häftlingen nach. Das wären 16 Prozent der insgesamt 311.000 Inhaftierten. „Wenn wir nicht genug Impfstoffe bekommen oder wenn wir die Ausbreitung nicht schnell eindämmen können, müssen wir überlegen, die Anzahl der Gefangenen durch vorzeitige Freilassung zu verringern“, sagte Justizminister Somsak Thepsuthin. Eine endgültige Entscheidung ist aber noch nicht gefallen.

Sie sind bereits inhaftiert. Sie sollten nicht noch mehr leiden müssen. Seit Wochen meldet das südostasiatische Land, das lange als Vorzeigestaat in der Bekämpfung der Pandemie galt, steigende Corona-Zahlen. In den meist völlig überfüllten Haftanstalten breitet sich das Virus aber derzeit so stark aus, dass es außer Kontrolle zu geraten droht. Am Montag hatten die Behörden die höchste Zahl an Neuinfektionen seit Beginn der Pandemie verzeichnet. 70 Prozent der rund 9.600 gemeldeten neuen Fälle wurden in Gefängnissen speziell in der Hauptstadt Bangkok und im nördlichen Chiang Mai verzeichnet. (Foto: Bangkok Klong Prem Central Prison, wikipedia; Quelle: ZEIT, 18.05.2021)


Grafschaft Bentheim: Corona-Genesene erhalten Ausweis vom Landkreis

Rund 6.000 Menschen im Landkreis Grafschaft Bentheim bekommen in den nächsten Tagen einen Corona-Ausweis vom Landkreis. Damit wird ihnen bescheinigt, dass sie innerhalb der vergangenen sechs Monate mit dem Virus infiziert waren und inzwischen wieder gesund sind. Das heißt, dass sie zum Beispiel wieder Geschäfte betreten können, ohne vorher auf das Virus getestet zu werden. Auch werden Genesene wie Geimpfte bei den Kontakt-Regeln nicht mitgezählt. (Quelle: GN, 18.05.21)


Corona-Krise schlägt sich mit Verzögerung bei Banken nieder

Die Corona-Krise wird die Banken nach Ansicht der Finanzaufsicht BaFin noch eine Weile beschäftigen. „Wir müssen davon ausgehen, dass nicht alle von der Pandemie gebeutelten Unternehmen der Realwirtschaft wieder gesunden“, sagte BaFin-Exekutivdirektor Raimund Röseler bei der Jahres-Pressekonferenz am Dienstag. „Der tatsächliche Wertberichtigungsbedarf der Institute wird sich erst zeigen, wenn die staatlichen Hilfsprogramme ausgelaufen sind und das Insolvenzrecht wieder in vollem Umfang greift.“ Mit welchen Verzögerungen sich das bei den Banken niederschlagen werde, sei kaum abzusehen.

Zahlreiche Häuser wie die Deutsche Bank oder die Commerzbank haben im ersten Quartal deutlich weniger Risikovorsorge gebildet für faule Kredite als zum Jahresstart 2020 oder haben sie sogar zum Teil aufgelöst, was sich positiv im Ergebnis niederschlägt. Durch die Fortschritte beim Impfen gibt es erste Öffnungen im Tourismus, Einzelhandel und in der Gastronomie und die konjunkturellen Aussicht sind besser als zu Beginn der Pandemie vor über einem Jahr. (Quelle ZEIT, 18.05.21)


Schwierige Verhandlungen über EU-Impfzertifikat erwartet

Die Positionen liegen weit auseinander, die Verhandlungen über das geplante europäische Impfzertifikat könnten schwierig werden. Vor den am Abend beginnenden Gesprächen mit den EU-Staaten gebe es „noch viele offene Fragen“, sagte etwa die SPD-Europaabgeordnete Birgit Sippel der Nachrichtenagentur AFP. Derzeit gehe sie von einem „offenem Ende“ aus. Auch Vertreterinnen und Vertreter der EU-Regierungen zeigten sich vorsichtig und verwiesen auf weitere mögliche Verhandlungen im Laufe der Woche.

Der digitale Nachweis soll neben Angaben zu Impfungen auch Informationen über Tests oder überstandene Corona-Infektionen enthalten. Umstritten sind die Forderungen nach kostenlosen Tests für die Bürger und nach dem Ausschluss nicht in der EU zugelassener Impfstoffe. Darüber hinaus will das Parlament erreichen, dass für nachweislich Geimpfte oder negativ Getestete bei Grenzübertritten innerhalb der EU keine Quarantäne- oder Testpflichten mehr gelten dürfen.

Die EU-Staaten wollen sich dies hingegen nicht vorschreiben lassen und verweisen darauf, dass sie etwa beim Auftreten aggressiverer Virusvarianten handlungsfähig bleiben müssen. Einige Länder fordern wegen des hohen Aufwands zudem eine Übergangszeit von sechs Wochen, in der auch noch bisherige Impfnachweise gelten sollen.

Geplant ist ein Start bis Ende Juni, um das Reisen während der Sommerferienzeit zu erleichtern. (Quelle ZEIT, 18.05.21)


Heimathaus Twist bereitet sich auf „Zeit nach Corona“ vor

Im legendären Heimathaus in Twist, das wegen seiner Blues-Konzerte bundesweit bekannt ist, ruht wegen Corona weiter der Betrieb. Hinter den Kulissen aber wird rege am Neustart nach der Pandemie gearbeitet.

Seit März 2020 gab es keine Veranstaltungen. Im Frühjahr 2020 sagten Vereinschef Heiner Reinert und seine Mitstreiter das geplante Festival „More (Moor) Music“ ab. Der damals genannte Ersatztermin Mitte Mai war allerdings auch nicht zu halten, wie das Heimathaus bereits Mitte April verkündete. Nun soll das dreitägige Spektakel im Zirkuszelt am Heimathaus vom 9. bis 12. September 2021 (Donnerstag bis Sonntag) stattfinden. „Wenn es die Vorschriften zulassen“, betont Reinert auf Anfrage. Angesichts des Fortschritts bei den Impfungen und den derzeit sinkenden Inzidenzzahlen ist der 73-Jährige optimistisch. Er selbst werde im Juni die zweite Impfung erhalten und „damit vollständig immunisiert sein“ gegen das Virus.

Gespräche mit acht Bands aus den Bereichen Rock, Pop, Blues und Folk seien in den vergangenen Tagen geführt worden. „Alle Verträge sind fertig, wir brauchen jetzt nur noch die richtige Entwicklung bei der Pandemie“, so Reinert. Geplant seien je eine Band am Donnerstag und Sonntag abends und je drei Bands am Freitag und Samstag. Eine endgültige Entscheidung soll im Juni fallen. Die Veranstalter hoffen auf ein Fassungsvermögen im Zirkuszelt von 500 Personen, 300 auf einer Tribüne sitzend und 200 stehend.

Mit „sehr hoher Wahrscheinlichkeit“, so der Vereinsvorsitzende, werde überdies im Dezember der normale Konzertbetrieb wieder anlaufen. Auch hierfür seien die Gespräche mit potenziellen Bands und Künstlern aufgenommen worden. (Quelle: NOZ/GN, 18.05.21)


Dänemark öffnet alles außer Diskotheken

In Dänemark fallen weitere Corona-Einschränkungen weg. Ab Freitag werden innerhalb des Landes so gut wie alle bislang noch geschlossenen Einrichtungen wieder geöffnet – außer Nachtclubs und Diskotheken. Darauf einigte sich die dänische Regierung in der Nacht zum Dienstag mit einer breiten Mehrheit der Parlamentsparteien in Kopenhagen. Voraussetzung für die Öffnungen sind Abstandsregeln und vielerorts auch das Vorzeigen des Corona-Passes, mit dem man in Dänemark negative Corona-Tests, Impfungen und überstandene Infektionen nachweisen kann.

Restaurants, Bars, Fitnessstudios und viele andere Einrichtungen sind bereits in vorherigen Lockerungsphasen geöffnet worden. Der Großteil der dänischen Schüler ist schon seit längerem zurück im Präsenzunterricht. Nun können auch Studierende komplett in die Universitäten zurückkehren, das Gleiche gilt für Abend- und Musikschulen. Auch die seit Monaten geschlossenen Saunas, Badelandschaften und Innenbereiche von Zoos und Vergnügungsparks dürfen wieder öffnen, weitere Sport-, Freizeit-, und Vereinsaktivitäten sind wieder möglich. Die Arbeit im Homeoffice wird zudem in drei Phasen zurückgefahren, so dass alle Däninnen und Dänen bis zum 1. August zurück an ihrem Arbeitsplatz sein können.

Das Versammlungsverbot wird für Veranstaltungen in Innenbereichen von maximal 25 auf 50 und unter freiem Himmel von 75 auf 100 Teilnehmer angehoben. Darüber hinaus einigten sich Regierung und Parteien darauf, die Vorschriften für das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes und des Vorzeigen des Corona-Passes nach und nach auslaufen zu lassen – dazu soll im Juni ein Plan vorgelegt werden.

Dänemarks Corona-Zahlen sind zuletzt im Zuge der Lockerungen gestiegen, befinden sich aber weiterhin auf einem verhältnismäßig niedrigen und relativ stabilen Niveau. Die Neuinfektionszahl lag auf die Bevölkerung gerechnet bei den jüngsten Vergleichszahlen der EU-Gesundheitsbehörde ECDC weiter unterhalb der deutschen Inzidenz. (Quelle TSP, 18.05.21)


Niedersachsen-Zahlen

Am Dienstag, 18. Mai, hat das Robert Koch-Institut (RKI) 238 labordiagnostisch bestätigte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Niedersachsen gemeldet. Für die Corona-Regeln nach dem neuen bundesweiten Infektionsschutzgesetz sind die Werte des RKI ausschlaggebend, nicht die Zahlen des Landesgesundheitsamtes. Landesweit wurde laut RKI innerhalb eines Tages 17 weitere Todesfälle registriert. Die Gesamtzahl der Menschen, die in Niedersachsen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben sind, steigt damit auf 5.491. Seit dem Beginn der Pandemie wurden in Niedersachsen 252.575 Infektionen mit dem Coronavirus nachgewiesen. Die Sieben-Tage-Inzidenz im Landesdurchschnitt sinkt auf 56,3 Fälle je 100.000 Einwohner (59,1 am Vortag). (Quele: NDR, 18.05.21)


Indien exportiert Impfstoffe erst wieder ab Oktober

Indien wird Regierungskreisen zufolge frühestens ab Oktober wieder Impfstoffe exportieren. Die Dosen sollten zunächst in Indien selbst verabreicht werden, sagen drei mit den Überlegungen vertraute Regierungsvertreter. Der Exportstopp gilt somit länger als zunächst gedacht und trifft insbesondere die weltweite Covax-Initiative, mit der ärmere Länder wie Bangladesch, Nepal oder afrikanische Staaten mit Impfstoff versorgt werden sollen. Das besonders heftig von einer zweiten Welle getroffene Indien hatte die Ausfuhr im April ausgesetzt. Das Serum Institute of India, der weltweit größte Hersteller von Vakzinen, hatte mit einer Wiederaufnahme im Juni gerechnet. (Quelle TSP, 18.05.21)


Niedersachsen: OVG stoppt Landeskinder-Urlaub

Auch auswärtige Touristen dürfen ab sofort in Niedersachsen übernachten. Der 13. Senat des Niedersächsischen Oberverwaltungsgerichts hat mit Eilbeschluss vom heutigen Tag den entsprechenden § 8 Abs. 2 Satz 1 1. Halbsatz der Niedersächsischen Corona-Verordnung (im Folgenden: Corona-VO) vorläufig außer Vollzug gesetzt (Az.: 13 MN 260/21).

Das Verbot trage „nur wenig zur Eindämmung“ der Corona-Infektionslage bei, da Tagestouristen aus anderen Ländern auch bisher schon nach Niedersachsen kommen könnten, hieß es in einem Eilbeschluss des Gerichts vom Dienstag. Es handle sich um eine Ungleichbehandlung, die aus Infektionsschutzgründen nicht notwendig sei, entschied das OVG in dem von einem Urlauber aus Nordrhein-Westfalen angestrengten Eilverfahren. Die Regelung ist mit sofortiger Wirkung außer Kraft gesetzt. (Quelle: NDR, PM OVG, 18.05.21)


Lokale Inzidenzen
Lingen(Ems): 23,8 (23,8)
Meppen: 96,3 (99,1)
Papenburg:: 26,5 (26,5)


Landesweite Schulschließungen in Taiwan

Taiwan reagiert mit landesweiten Schulschließungen auf einen Anstieg der Fallzahlen. Von Mittwoch bis Ende kommender Woche sollen alle Schüler zu Hause online unterrichtet werden, wie die Regierung ankündigt. Für den Inselstaat ist das ein außergewöhnlicher Eingriff, denn bis zuletzt galt dort das Infektionsgeschehen als weitestgehend unter Kontrolle. Dies änderte sich aber vor kurzem. Vergangene Woche wurden fast 1000 Ansteckungen im Inland neu registriert. Seit Start der Pandemie waren es insgesamt nur 2260. 14 Menschen starben bislang, die positiv getestet wurden. Gesundheitsminister Chen Shih Chung sagt, meist handele es sich um milde Krankheitsverläufe. (Quelle TSP, 18.05.21)


Ärzteverband in Tokio fordert Absage der Olympischen Spiele

Der Ärzteverband in Tokio plädiert wegen der Corona-Pandemie für eine Absage der Olympischen Sommerspiele. Die Krankenhäuser der japanischen Hauptstadt hätten nahezu keine Kapazität mehr, teilt der Verband mit, der etwa 6000 Ärztinnen und Ärzte vertritt. „Wir rufen die Regierung dringend auf, das Internationale Olympische Komitee davon zu überzeugen, dass das Abhalten der Spiele schwierig ist und es zu dem Schluss kommen sollte, sie abzusagen“, heißt es in einem Brief an Ministerpräsident Yoshihide Suga. Wegen anhaltend hoher Corona-Infektionszahlen hatte die japanische Regierung den Notstand unter anderem in Tokio bis zum 31. Mai verlängert. Die Spiele sollen vom 23. Juli bis 8. August in der Hauptstadt stattfinden. Sie wurden wegen der Pandemie bereits um ein Jahr verschoben. (Quelle: TSP, 18.05.21)


Grafschafter Zahlen

Der Landkreis Grafschaft Bentheim meldet am Dienstag lediglich zwei bestätigte Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Die Gesamtzahl der Fälle seit Beginn der Pandemie steigt damit auf 5201, als genesen gelten derweil 4928 Grafschafter.

Der Sieben-Tage-Inzidenzwert nach Angaben des Robert-Koch Institutes liegt mit 54 weiter deutlich unter der kritischen 100-Marke. Bleibt der Wert an fünf aufeinanderfolgenden Werktagen unter 100, sollen die Einschränkungen der sogenannten Bundes-Notbremse nicht mehr greifen und stattdessen die Regeln der niedersächsischen Landesverordnung gelten. In der Grafschaft wäre das bei anhaltend niedriger Inzidenz am morgigen Mittwoch, 19. Mai, der Fall. Erlässt der Landkreis eine entsprechende Allgemeinverfügung, träte diese jedoch frühestens zwei Tage später am Freitag in Kraft.

In Quarantäne befinden sich am Dienstag 426 Menschen, am Vortag waren es noch 484. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung liegt weiter bei 118.

Bis einschließlich Freitag, 14. Mai 2021, wurden nach Angaben des Landkreises in der Grafschaft 49.277 Impfungen durchgeführt. Davon waren 37.113 Erstimpfungen und 12.164 Zweitimpfungen. Nicht enthalten sind Impfungen, die durch Hausärzte durchgeführt wurden.

Von den 157 aktuellen Corona-Fällen in der Grafschaft entfallen 40 (+1) auf Nrdhorn. (Quelle: GN, 18.05.21)


Deutschland-Zahlen

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 4209 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen von Dienstagmorgen hervor, die den Stand der RKI-Fallzahlenseite von 08.11 Uhr wiedergeben.
Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 6125 Ansteckungen gelegen, in dem Datensatz fehlten allerdings die Fallzahlen aus Brandenburg. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner gab das RKI am Dienstagmorgen mit bundesweit 79,5 an (Vortag: 83,1; Vorwoche: 115,4).

Aufgrund des vergangenen Himmelfahrt-Wochenendes sei bei der Interpretation der Fallzahlen zu beachten, dass an Feier- und Brückentagen weniger Personen einen Arzt aufsuchen, wodurch auch weniger Proben genommen und weniger Laboruntersuchungen durchgeführt werden, hieß es im Lagebericht des RKI vom Montag. „Dies führt dazu, dass weniger Erregernachweise an die zuständigen Gesundheitsämter gemeldet werden.“

Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 221 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 283 Tote gewesen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie insgesamt 3 603