(31.05.20)


Afghanistan: Luftwaffe fliegt infizierte deutsche Beamte aus

Die Luftwaffe fliegt zwei an Covid-19 erkrankte deutsche Polizisten und einen Soldaten aus Afghanistan zurück. Der Airbus A400 soll am späten Abend in Köln landen, wie eine Sprecherin der Luftwaffe sagte.
An Bord seien zwei positiv getestete deutsche Polizisten sowie ein dritter Polizist, der zwar negativ getestet wurde, aber Krankheitssymptome zeigt. Zurückgebracht wird außerdem ein positiv auf das Coronavirus getesteter Bundeswehrsoldat aus dem Camp Marmal im nordafghanischen Masar-i-Scharif. (Foto: Luftwaffe CC s. April-Seite; Quelle: Tagesschau, 31.05.20)

„Das Frühstückbuffet ist tot“

Ohne einen Solibeitrag können Restaurants nicht überleben, sagt Jörg Reuter – und gibt Hoffnung auf etwas Italienflair in deutschen Innenstädten. Der 51jährige Reuter hat Agrarwissenschaften studiert und berät mit seiner „grüneköpfe Strategieberatung“ Unternehmen des Lebensmittelhandels, darunter Rewe. Reuter selbst betreibt in Berlin den Lebensmittelladen „Vom Einfachen das Gute“. Im vergangenen Herbst ist sein Kochbuch „Unser kulinarisches Erbe – Lieblingsrezepte der Generation unserer Großeltern“ (mit Manuela Rehn, Becker Joest Volk Verlag) erschienen. Im taz-Interview zieht er (s)eine aktuelle Corona-Bilanz. Reuters Schlüsselaussage:

„Das Frühstückbuffet ist tot. Der riesige Korb mit Croissants, in den alle reinfassen, wird für alle Zeiten verschwinden. Manche werden Brot, Marmelade, Aufschnitt nur noch abgepackt anbieten. Ich vermute aber, dass es häufiger ein À-la-carte-Frühstück geben wird. Das könnte man dann per App beim Check-in oder einige Minuten vor dem Frühstück aussuchen – wie heute schon vielfach Sekt oder Brezel für die Pause im Theater vorbestellt werden können. Dann wird es aufs Zimmer gebracht. Es wird alles privater, zumindest so lange wir keinen Impfstoff haben.“
(mehr und Quelle: taz, 32.05.20)

Überblick

  • Laut Johns Hopkins University hat die weltweite Fallzahl sechs Millionen überschritten und liegt bei 6.083.633.
  • Südafrika hat ebenfalls in einer Last-Minute-Entscheidungen die für morgen geplante Wiedereröffnung der Schulen aus Sicherheitsgründen kurzerhand um eine Woche verschoben.
  • Chile hat die Marke von 1.000 Corona-Todesfällen überschritten. Allein im Mai wurden 827 Todesfälle verzeichnet.
    Das Land nähert sich 100.000 bestätigten Infektionsfällen.
  • Abu Dhabi hat angekündigt, die Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate abzusperren und ab Dienstag eine Woche lang Reisen zwischen Regionen innerhalb des Emirats zu verbieten, um die weitere Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Die Landeseinwohner bentöigen dann eine Erlaubnis, um die 90-minütige Reise zwischen Abu Dhabi und Dubai zu machen.
  • Bangladesch hat seine Corona-Sperrungen aufgehoben. Millionen arbeiten wieder- vor allem in den dicht besiedelten Städten, obwohl das Land aktuell einen Rekordanstieg bei Todesfällen und Neuinfektionen verzeichnet. Am Sonntag meldete Bangladesh seinen größten täglichen Infektionssprung mit 2.545 Neuerkrankungen und 40 Todesfällen.
  • Die iranische Coronavirus-Fallzahl hat 150.000 überschritten. Ein Regierungssprecher teilte mit, dass in den letzten 24 Stunden landesweit 2.516 neue Fälle bestätigt wurden, was einer Gesamtzahl von 151.466 entspricht. Er warnt vor einer möglichen zweiten Welle, die durch Cluster in einer Reihe von Provinzen verursacht wurde. Die Zahl der Todesopfer ist im gleichen Zeitraum um 63 gestiegen, was die Gesamtzahl der Coronar-Toten im Iran auf 7.797 erhöht.
  • Das thailändische Parlament hat ein Rekord-Konjunkturpaket von rund 54 Milliarden Euro zur Wiederbelebung der heimischen Wirtschaft genehmigt, die durch das Coronavirus schwer beeinträchtigt ist. Das 1,9-Billionen-Baht-Paket (53,6 Milliarden Euro) ist die bisher größte Geldspritze des Königreichs in seiner Geschichte und ein dringend benötigter Schub für Südostasiens zweitgrößte Volkswirtschaft, die in diesem Jahr voraussichtlich um 6 bis 7 Prozent schrumpfen wird.
  • Großbritannien verzeichnete in den letzten 24 Stunden weitere 113 Todesfälle, während es sich darauf vorbereitet, die Einschränkungen zu lockern. Das Gesundheitsministerium sagte, 38.489 Menschen seien in Krankenhäusern, Pflegeheimen und darüber hinaus an CoViD-19 gestorben. Im 24-Stunden-Zeitraum bis 9 Uhr am heutigen Sonntag wurden 115.725 Tests durchgeführt oder versandt, mit 1.936 positiven Ergebnissen.
    In Großbritannien haben Gesundheitsbehörden in letzter Minute darum gebeten, die morgige Lock-Down-Lockerung zu stoppen, und erklärt, die neuen Regeln würden „nicht von der Wissenschaft unterstützt“.
  • Die „Orange Westen“-Bewegung in Italien veranstaltete am Samstag mehrere Demonstrationen im ganzen Lan, forderte eine neue Regierung und die Rückkehr zur italienischen Lira, während Covid-19 als Verschwörung abgetan wurde. Es gab beispielsweise Demonstrationen in Mailand und Bergamo, zwei Städten im Epizentrum des italienischen Ausbruchs. Viele der Demonstranten in Mailand trugen keine Masken und verstießen gegen die Distanzierungsregeln, was dazu führte, dass sie angeklagt wurden.
    (Quelle: The Guardian, 31.05.20)

Kommunalfinanzen: Wie soll den klammen Kommunen geholfen werden?

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) will die Gemeinden von ihren Altschulden entlasten. Kurz vor dem Koalitionsgipfel reagiert die Union jetzt mit einem eigenen Konzept und geht damit auf Konfrontation zu Bundesfinanzminister. Der SPD-Politiker will den Kommunen vor allem durch die Übernahme von Altschulden unter die Arme greifen. Die Unionsfraktion lehnt aber dem Konzept zufolge eine „schlichte Umwandlung alter Schulden der Kommunen in neue Schulden des Bundes grundsätzlich ab“.

Nach den Vorstellungen der CDU/CSU soll der Bund drei Viertel anstatt der Hälfte der Unterkunftskosten für Arbeitslose übernehmen. Das soll die Kommunen jährlich um vier Milliarden Euro entlasten. Zudem soll der Bund in diesem und im kommenden Jahr auf seinen Anteil an den Gewerbesteuern verzichten – zusammen 3,3 Milliarden Euro. Auch die Länder sollen auf ihren Anteil verzichten.

Zudem will die Union, dass der Bund beim kommunalen Investitionsprogramm 90 Prozent der Kosten übernimmt und die Länder die übrigen zehn – die Kommunen würden von ihren bisher 50 Prozent komplett entlastet. Bei der Städtebauförderung soll die kommunale Co-Finanzierung ebenfalls auf Kosten von Bund und Ländern gesenkt werden. (Quelle: Tagesschau, 31.05.20)


Deutschland: Diskriminierungen nehmen zu

Diskrimierung im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie nimmt weiter zu. Seit Januar melden sich immer mehr Betroffene bei Opferberatungsstellen, weil sie sich im Zusammenhang mit Corona-Maßnahmen benachteiligt fühlen oder rassistische Beleidigungen mit Corona-Bezug erleben mussten.

Allein die Anti-Diskrimierungsstelle des Bundes (ADS) verzeichnete bis Mitte Mai 200 Beratungsanfragen mit explizitem Corona-Bezug. Während dabei im Februar und März Meldungen über rassistische Übergriffe, Beleidigungen oder Ausschluss von Menschen aufgrund ihrer als asiatisch wahrgenommen Herkunft dominierten, mehrten sich im April die Beratungsanfragen von Menschen mit Behinderung.

Menschen, die oft als asiatisch angesehen werden, berichteten den Beratungsstellen, dass sie beschimpft, angespuckt und angehustet oder mit Desinfektionsspray besprüht worden seien. Beleidigungen bezogen sich größtenteils darauf, dass ihnen eine Schuld an der Verbreitung des Virus zugeschrieben wurde – etwa „da kommt das Virus“, oder „hallo Corona“, sowie künstliches Husten. In Leipzig wurde die Fensterscheibe eines asiatischen Restaurants mit einem Hakenkreuz und in Hamburg die Gedenktafel eines chinesischen NS-Opfers beschmiert. (mehr und Quelle: Tagesschau.de, 31.05.20)


Spanische Regierung will Lockdown verlängern

Er wolle beim Parlament eine letzte Verlängerung des sogenannten Alarmzustands beantragen, sagte Ministerpräsident Pedro Sánchez und bestätigte damit Medienberichte. Der Notstand solle bis zum 20. Juni andauern. Es werde eine „abgeschwächte Form“ des Notstands sein.

Über den Antrag der Regierung wird das Parlament am Mittwoch debattieren und abstimmen. Nur im Rahmen der bereits seit dem 15. März geltenden dritthöchsten Notstandsstufe darf die Regierung in Madrid die Rechte der Bürger im ganzen Land stark einschränken. Es gelten zum Beispiel weiterhin strenge Ausgangsbeschränkungen, die erst seit wenigen Wochen langsam gelockert werden.

Die strenge Anti-Corona-Politik der linken Regierung löst in Spanien immer mehr Kritik aus. Es gab mehrere Protestkundgebungen. Sánchez behauptet derweil, die strenge Anti-Corona-Politik sei für die Erfolge im Kampf gegen das Virus verantwortlich. Mit mehr als 27.000 Toten und rund 240.000 Infektionsfällen ist Spanien eines der von der Pandemie am schwersten betroffenen Länder. Die Zahlen werden aber seit Wochen immer besser, in den vergangenen sieben Tagen wurden insgesamt nur noch 43 neue Todesfälle verzeichnet. (Quelle: Tagesschau, 31.05.20)


Wie stark trifft Kinder das Coronavirus?

Die Epidemiologin Zoe Hyde hat mehrere Studien in einem Twitter-Thread zusammengefasst, die sich mit der Frage befassen, wie Kinder auf das Coronavirus reagieren. Im Ergebnis zeigt sich: Kinder können sich genauso infizieren wie Erwachsene, und mache erkranken auch schwer.

(Quelle: TSP, 31.05.20)


Corona: China in der Essstäbchen-Revolution

„In der Chilli-Kitchen in Peking werden würzige und mundbetäubende Sichuan-Gerichte im familiären Stil serviert. Mit roten Stäbchen tauchen die Gäste in dampfende Schalen mit Schweinefleischwontons, die in duftendem Chiliöl und Sesam gebadet sind, und stöbern auf Platten, die mit getrockneten roten Chilischoten gefüllt sind, um saftige Stücke gerösteten Fisches zu entdecken.

Das Teilen von Lebensmitteln ist ein zentrales Merkmal dafür, wie Chinesen ihre Zuneigung zeigen, übrigens wie viele andere auf der Welt: Die Eltern nehmen ausgewählte Bissen und legen sie als Ausdruck der Liebe in die Schalen ihrer Kinder. Kinder helfen ihren Großeltern, um ihren Respekt zu zeigen; und Chefs tun dies als eine Geste der Großmut gegenüber ihren Mitarbeitern.

Jetzt aber wächst die Sorge, dass diese lange Tradition des Landes, Lebensmittel zu teilen, auch die Ausbreitung des Coronavirus beschleunigen könnte. Die Regierung hat sich deshalb auf ein allgegenwärtiges Utensil konzentriert: Essstäbchen.

Die meisten chinesischen Gäste essen von Gemeinschaftsplatten mit demselben Paar Essstäbchen, mit denen sie essen oder anderen dienen. Doppeltauchen ist die Norm. Die Regierung ersucht jetzt, diese Gewohnheiten zu ändern, indem sie die Menschen auffordert, ein zweites Paar Essstäbchen zu verwenden – nur zum Servieren. Staatliche Nachrichtenagenturen nennen es eine „Esstischrevolution“.

Dr. Zhong Nanshan und Dr. Zhang Wenhong, ausgesprochene Experten für Infektionskrankheiten, die seit Beginn des Ausbruchs zu Berühmtheiten geworden sind, haben ihre Unterstützung zum Ausdruck gebracht. Die Behörden im ganzen Land schalten Anzeigen mit Slogans wie: „Die Entfernung zwischen Ihnen und zivilisiertem Essen beträgt nur ein Paar Essstäbchen.“…“
(mehr und Quelle/engl.: New York Times, 31.05.20; Foto: Asisatisches Barbecue via pixabay)


Code der Corona-Warn-App offengelegt

Die Entwickler der Corona-Warn-App des Bundes haben den kompletten Programmcode der Anwendung offengelegt. „Über Pfingsten haben wir alle restlichen, noch nicht veröffentlichten Quellcodes für die App auf der Entwickler-Plattform GitHub publiziert“, erklärten Sprecher der Deutschen Telekom und der SAP AG. Damit seien alle Codes der vollständigen App für die Experten-Community einsehbar.

Damit lösen die beiden Konzerne ihr Versprechen ein, die Tracing-App möglichst transparent zu entwickeln. In dem Open-Source-Projekt hätten sich bislang über 65.000 freiwillige Software-Experten die bereits veröffentlichten Quellcodes angesehen und eigene Vorschläge für Verbesserungen gemacht.

Mit der App sollen die Nutzer eine persönliche „Risikostufe für eine Infektion“ ermitteln können. Dazu sendet die App anonymisierte Kurzzeit-Identifikationsnummern via Bluetooth aus, die von anderen App-Anwendern in der Nähe empfangen werden können.
Wird ein Nutzer positiv auf Covid-19 getestet und dieser Status in der App erfasst, werden die anderen betroffenen Anwender darüber informiert werden, dass sie sich in der Vergangenheit in der Nähe einer infizierten Person aufgehalten haben. (Quelle: TSP, 31.05.20)


(31.05.20)


Zusammenfassung der letzten Stunden:

  • Globale Fälle gehen über sechs Millionen. Laut Johns Hopkins University (Baltimore) hat die Welt den Meilenstein von sechs Millionen bestätigten Coronavirus-Fällen mit 6.048.384 bestätigten Infektionen weltweit überschritten. Die USA sind mit 1.769.776 Infektionen und 103.685 Todesfällen das am stärksten betroffene Land – bezogen auf Fälle und Todesfälle.
  • US-Präsident Donald Trump hat den für Ende Juni geplanten G7-Gipfel verschoben. Er will auch die Liste der Länder, die zur Teilnahme an der geplanten Veranstaltung eingeladen wurden, um Australien, Russland, Südkorea und Indien erweitern. Trump sagte, die G7 in ihrem aktuellen Format sei eine „sehr veraltete Gruppe von Ländern. Ich verschiebe es, weil ich nicht der Meinung bin, dass es als G7 richtig darstellt, was in der Welt vor sich geht.“ Zuvor hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärt, nach jetzige Kenntnisstand nicht an der Konferenz in den USA teilnehmen zu wollen.
  • Wichtige englische Regionen im Nordwesten und in den Midlands werden einem doppelten wirtschaftlichen Schlag durch Brexit und Coronavirus ausgesetzt sein, falls Großbritannien bis Ende des Jahres kein EU-Handelsabkommen erzielen sollte, warnt eine neue Analyse. Premierminister Boris Johnson hat wiederum eine Verlängerung des britischen EU-Übergangsabkommens ausgeschlossen, das ab Januar ausläuft.
  • Der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa wird zunehmend wegen seines Umgangs mit dem Ausbruch des Coronavirus kritisiert, während sich Afrikas am stärksten industrialisierte Nation auf die Wiedereröffnung seiner Wirtschaft am Montag vorbereitet. Südafrika war bereits im letzten Quartal 2019 in die Rezession gerutscht, bevor die Coronakirse im März begann, und die nationale Währund Rand hat seit Januar um 22,9% an Wert verloren. Unter lockeren Beschränkungen dürfen alle Wirtschaftssektoren mit Ausnahme des Hochrisikobranchen ab morgen wiedereröffnet werden. Das Land meldete zuletzt 1.727 neue Fälle, womit sich die Gesamtzahl auf 30.967 belief.
  • Brasilien verzeichnete am Samstag einen Rekord von 33.274 neuen Fällen des neuartigen Coronavirus, teilte das Gesundheitsministerium mit und erhöhte die Gesamtzahl auf 498.440 in einem Land mit einem der schlimmsten Ausbrüche der Welt. Die Zahl der Todesopfer in Brasilien durch COViD-19 stieg auf 28.834, wobei in den letzten 24 Stunden 956 neue Menschen starben, teilte das Ministerium mit.
  • Alle Coronavirus-Testzentren in Los Angeles, Kalifornien, sind aus Sicherheitsgründen aufgrund der Proteste nach dem Tod von George Floyd geschlossen worden, teilte der Bürgermeister der kalifornischen Metropole, Eric Garcetti mit.
  • Südkorea hat 27 neue Fälle des Coronavirus gemeldet, darunter 21 aus der dicht besiedelten Metropolregion Seoul, in der Behörden versucht haben, Übertragungen im Zusammenhang mit Clubbesuchen und Arbeitsstätten einzudämmen. Die Zahlen, die am Sonntag von den südkoreanischen Behörden bekannt gegeben wurden, erhöhten die Gesamtzahl auf 11.468 Fälle und 270 Todesfälle. 12 der neuen Fälle waren mit Einreisen aus dem Ausland verbunden.
  • Papst Franziskus fordert die Regierungen in aller Welt auf, den vielen Arbeitnehmern, die ihren Arbeitsplatz verloren haben, soziale und wirtschaftliche Hilfe zu leisten. Statt die enormen Geldsummen für das Ausbau und Perfektionierung von Rüstung und Militär auszugeben sollten sie in der Forschung eingesetzt werden, um ähnliche Katastrophen wie die Pandemie in Zukunft zu verhindern.
  • Griechenland wird mit der Öffnung seiner Flughäfen am 15. Juni Corona-Tests bei Einreisenden durchführen, sofern sie von Flughäfen abgeflogen sind, die von der Flugsicherheitsbehörde der Europäischen Union EASA als risikoreich eingestuft werden. Diese Liste umfasst derzeit 13 Flughäfen in Großbritannien, alle Belgien und die großen in den Niederlanden, alle in 22 US-Bundesstaaten und in der Region Ile de France rund um Paris.

(Quelle: The Guardian, 31.05.20)


Pflegeheime: Stiftung spricht von Freiheitsberaubung

Die Stiftung Patientenschutz beklagt eine „Freiheitsberaubung“ von Pflegeheimbewohnern und fordert ein „menschliches“ Konzept für alle stationären Einrichtungen.
Nach Aufhebung der Besuchsverbote für die 11.200 Heime in Deutschland habe sich für die Betreuten wenig geändert: „Selbst spontane Besuche von Angehörigen oder kurze Spaziergänge in der Umgebung sind nicht möglich“, sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch der NOZ: „Isolation und Einsamkeit sind tägliche Begleiter dieser Freiheitsberaubung.“
Zwar könne niemand ignorieren, dass das Coronavirus für Heimbewohner hochgefährlich sei; in den Einrichtungen sterbe jeder fünfte Infizierte, sagte Brysch. „Aber die Einrichtungen zu Hochsicherheitszonen auszubauen darf nicht die Antwort sein. Mit Lebensfreude, Selbstbestimmung und Menschenwürde hat das nichts zu tun.“
Notwendig seien eine Kontaktdokumentation und eine Trennung von Infizierten, Nichtinfizierten sowie von Menschen, deren Testergebnis noch nicht vorliegt. Das gelte auch bei Neuaufnahmen. Alle Bewohner gleichermaßen zu beschränken sei hingegen „unverhältnismäßig“.
Brysch warf insbesondere Nordrhein-Westfalen und Hessen vor, sich gegen präventive Reihentests zu sträuben und so mehr Besuchsmöglichkeiten zu blockieren.
Die Politik habe die Heime noch immer nicht wirklich im Blick, kritisierte Brysch. Niedergelassene Ärzte und Krankenhäuser seien inzwischen mit acht Milliarden Euro vom Bund auf eine zweite Corona-Welle vorbereitet worden. Für die 800.000 Pflegeheimbewohner sei „noch nicht mal die erste Welle überstanden“. Bedürftige und Altenpflegekräfte seien „immer noch im Krisenmodus“.
Neben Öffnungskonzepten bräuchten die Heime auch einen finanziellen Rettungsschirm, insbesondere um die Einnahmeausfälle durch coronabedingte Leerbetten auszugleichen, forderte Brysch. Die Kosten müssten – wie bei den Kliniken – ausgeglichen werden. Gesundheitsminister Spahn sei auch hier in der Pflicht, „denn über die Finanzierung von Pflegeleistungen entscheidet allein der Bund“. (Quelle: NOZ, 31.05.20)


21 große Film-Festivals haben sich für ein virtuelles Filmfest auf Youtube zusammengeschlossen. „We are one“ heißt das globale Online-Event mit rund einhundert Filmen, organisiert vom New Yorker Tribeca Filmfestival mit Unterstützung unter anderem der Festivals in Cannes, Toronto, Venedig, London; Locarno, San Sebastian, Tokio und Berlin.

Auch Kurz- und Animationsfilm und Gesprächsrunden mit Star-Regisseuren sind bis zum 7; Juni mit dabei. (Quelle: FAZ, Euronews, 31.05.20)


Stuttgart: Polizei löst Party auf

Die Polizei in Stuttgart hat mehr als 500 Partygänger vom Kleinen Schlossplatz vertrieben. In der Nacht zum Pfingstsonntag hätten sich die jungen Leute dort getroffen und dabei das Abstandsgebot missachtet, teilte das Stuttgarter Polizeipräsidium mit. Schließlich mussten mehrere Dutzend Streifenwagenbesatzungen anrücken, um die Feier zu beenden.

Polizeibeamte seien aus der Menge heraus seien mit Flaschen beworfen worden, hieß es. Verletzt worden sei dabei niemand, allerdings habe es an einem Streifenwagen leichte Schäden gegeben. Daraufhin kam es zum Großeinsatz, an dem auch Hundeführer und Kriminalbeamte teilnahmen. (Quelle: Tagesschau.de, 31.05.20)


Ein Besucher einmal pro Woche

Seit gut zwei Wochen dürfen Menschen in Bremer Pflegeheimen wieder Besuch empfangen. Die Bedingungen dafür sind allerdings eng umrissen: Ein Besuch ist nur einmal in der Woche möglich, für 45 Minuten. Dabei kann nicht mal die Tochter, mal der Sohn und dann ein Freund vorbeikommen: „Ein Wechsel der Bezugsperson ist nicht zulässig“, heißt es in der Coronaverordnung. Die Familie muss sich einigen, wer als Einziger Mutter oder Vater, Großmutter oder Onkel besuchen darf.

Für Reinhard Leopold von der Angehörigen-Vertretung „Heim-Mitwirkung“ richten die Regeln größeren Schaden an, als sie verhindern. „Die Lebenszeit der Menschen in den Heimen ist sehr begrenzt“, sagt er. „Wenn ich so wenige Besuche zulasse, geht der letzte Lebensmut verloren.“[weiter und Quelle: taz 31.05.20]


Pakistan: Corona-Zoll steigt

Pakistan hat am Samstag 78 Todesfälle durch Coronaviren gemeldet, ein Rekord seit der Pandemie im März. Das Land hat in den letzten zwei Tagen 135 Todesfälle und über 5.000 neue Fälle verzeichnet. Gesundheitsexperten warnen vor einem starken Anstieg der Zahl der Infektionen in den kommenden Tagen.(Quelle: The Guardian, 31.05.20)


USA: Supreme Court lehnt kirchliche Verfassungsbeschwerde ab

Der Oberste Gerichtshof der USA („Supreme Court“) hat die Verfassungsbeschwerde einer Kirche abgelehnt, die kalifornischen Sperrgesetze auszusetzen, die die Teilnahme an religiösen Gottesdiensten auf 25% der Gebäudekapazität oder 100 Personen beschränken, je nachdem, welcher Wert niedriger ist.
Im kalifornischen Streit teilten sich die neun Richter mit 5:4, als sie eine Beschwerde der Pfingstgemeinde South Bay United in Chula Vista ablehnten, die vom kaliforischen Gouverneur Gavin Newsom (Dem) erlassenen Regeln für verfassungswidrig zu erklären. Der konservative Oberste Richter John Roberts schloss sich den vier liberalen Richtern des Gerichtshofs an. (Quelle: The Guardian, 30.05.20)


Indien: Rekord-Infektionsrate

Indien meldet einen täglichen Rekordsprung von 7.964 neuen Coronavirus-Infektionen Indien hat laut Naxhrichtengatu ur Reuters 173.763 Coronavirus-Fälle und 4.971 Todesfälle gemeldet und ist damit laut Reuters das neuntgrößte Land weltweit.

Während die Todesraten in Indien niedriger waren als in den am stärksten betroffenen Ländern, befürchten Experten, dass der Höhepunkt nicht erreicht wurde. Die jüngsten Zahlen, die zunehmende Fälle von Neuinfektionen zeigen, scheinen diese düstere Vorhersage zu bestätigen. (Quelle: The Guardian, 30.05.20)


Kanzlerin bleibt zuhause

Bundeskanzlerin Angela Merkel wird nicht zum G7-Gipfel in die USA fliegen, zum dem Präsident Donald Trump Ende Juni in Washington eingeladen hat. Das zeichnet sich ab. Die Kanzlerin danke Trump für die Einladung, teilte heute ein Regierungssprecher mit. Mit Stand heute könne sie „in Anbetracht der Pandemie-Gesamtlage ihre persönliche Teilnahme, also eine Reise nach Washington, nicht zusagen.“ Die Kanzlerin werde die Entwicklung der Pandemie weiter im Blick behalten.Der US-Präsident wünscht sich inmitten der Corona-Krise, die in den USA inzwischen bereits mehr als 100.000 Menschenleben gekostet hat, ein Präsenztreffen in Washington. Er selbst sprach von einem „großartigen Signal der Normalisierung“. Die US-Regierung wollte das Treffen hauptsächlich im Weißen Haus stattfinden zu lassen. Jüngste Daten besagen allerdings, dass der Großraum der US-Hauptstadt überproportional stark von der Pandemie betroffen ist. Außerdem gelten strenge Reisebeschränkungen zwischen den USA und Europa. Dies würde weniger die Staat- und Regierungschefs, aber die Delegationen treffen.

Trump versucht seit Wochen, in der Corona-Pandemie Zuversicht zu verbreiten, und stellt seit längerem eine schnelle Erholung des Landes in Aussicht. Vehement fordert er von den US-Bundesstaaten eine schnelle Normalisierung und die Aufhebung von Beschränkungen – obwohl es so viele Infizierte und Todesopfer gibt.

Kritiker des Präsidenten vermuten, dass er angesichts der Corona-Lage und dem steilen Anstieg der Arbeitslosenzahlen auf mehr als 40 Mio Menschen um seine Wiederwahl fürchtet. Ein „realer“ Gipfel wäre ein PR-Erfolg für Trump, der gute Bilder für seinen Wahlkampf produzieren würde.
(Quelle: Tagesschau, 30.05.20)


Globale Unterstützung für die WHO nach Trumps Abbruch

Nachdem US-Präsident Trump die Beziehungen des Landes zur WHO aufgegeben hat, findet die UN-Organisation weltweite Unterstützung. Australische Experten haben bspw. gemeinsam mit ihren Kollegen in Großbritannien und auf der ganzen Welt ihre Unterstützung für die Weltgesundheitsorganisation zum Ausdruck gebracht, nachdem der US-Präsident Donald Trump angekündigt hatte, Washington werde die Beziehungen zu der internationalen Organisation abbrechen. Professor Peter Doherty, Nobelpreisträger und Gründer des Doherty-Instituts, das Teil der weltweiten Bemühungen um einen Covid-19-Impfstoff ist, sagte, die WHO habe die „volle Unterstützung der wissenschaftlichen Gemeinschaft“.
(Quelle: The Guardian, 30.05.20)


USA: Überfüllte Poolpartys verursachen weiteren US-Ausbruch

In den USA haben Poolpartys am Wochenende des Memorial Day offenar weitere Corona-Ausbrüche verursacht. Associated Press berichtet, dass Gesundheitsbeamte am Freitag sagten, sie müssten eine große Anzahl unbekannter Personen informieren, nachdem eine Person positiv auf Covid-19 getestet wurde, die am Wochenende des Memorial Day am Lake of the Ozarks in Missouri an überfüllten Poolpartys teilnahm. (Quelle: The Guardian, 30.05.20)


Kanzlerin per Video: Mutig und wachsam bleiben

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Bürger dazu aufgerufen, in der Corona-Krise weiter „mutig und wachsam“ zu bleiben. Zugleich hob sie in ihrem am Samstag veröffentlichten Video-Podcast hervor, die überwältigende Mehrheit der Menschen in Deutschland habe sich in den ersten vier Monaten der Pandemie von „Vorsicht, Vernunft und Verantwortung für andere“ leiten lassen. „Und so haben wir viel geschafft in diesen vier Monaten. Wir haben diese Prüfung bisher recht gut bestanden“, betonte die Kanzlerin.

Aus der steilen Infektionskurve des Anfangs sei inzwischen eine abgeflachte geworden. “Die tägliche Zahl der Neuinfektionen ist so, dass wir damit umgehen können”, sagte Merkel. “Es wäre schön, Ihnen jetzt sagen zu können: Das war’s, wir sind durch. Aber ohne wirksame Medikamente, ohne Impfstoff kann das noch niemand ernsthaft sagen”, sagte die Regierungschefin.
(Foto: cropped Version CC Armin Linnartz Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 “ Quelle: RND, 30.05.20)


Göttingen: Corona-Ausbruch nach Zuckerfest-Feier

Bei mehreren größeren, privaten Zuckerfest-Feiern zum Ende des Ramadan haben sich in Göttingen zahlreiche Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Ein nter Quarantäne stehender, infizierter Mann hatte die Feiern besucht. Ein Infizierter soll inzwischen intensivmedizinisch im Krankenhaus behandelt werden, meldet die HAZ.
Aktuell sind 100 Personen in Stadt und Landkreis Göttingen am Corona-Virus erkrankt, 17 mehr als am Vortrag. Die Gesamtzahl bestätigter Infektionen steigt auf 878 (+21); davon sind 200 in der Stadt Göttingen gemeldet, 678 im weiteren Kreisgebiet.

Wie das Gesundheitsamt für Stadt und Landkreis mitteilte, sind die Betroffenen zum größten Teil Verwandte und stammen aus Göttingen und Umgebung. Eine genaue Zahl der Infizierten wurde zunächst nicht genannt. Die Behörde nehme nun Verbindung mit Menschen aus dem Umfeld der Infizierten auf. „Die Anzahl der zu kontaktierenden Personen bewegt sich im dreistelligen Bereich“, hieß es.

Unter den Feiernden seien auch 57 Kinder und Jugendliche gewesen; ihre entsprechenden Schulen seien bereits informiert. Auch über die Pfingstfeiertage werden demzufolge Testungen erfolgen. Das Gesundheitsamt verfolge unter Hochdruck die Infektionsketten, Quarantäneverfügungen würden umgehend erstellt. (Quelle: NDR, SZ, HAZ, Göttinger Tageblatt, 30.05.20)


‚Bullen‘ gegen Besuche im Tierpark

Der Tierpark Nordhorn war zu schnell, schreibt die niederländische Zeitung Tubantia. Am Mittwoch erklärte der Zoo, dass Reisen von den Niederlanden in das Land Niedersachsen ohne triftigen Grund wieder erlaubt sind. Das ist aber nicht richtig.

Der Zoo stützte sich auf Informationen des Tourismus Marketing Niedersachsen (TMN) über eine Lockerung der Coronaregeln. TMN stellte fest, dass die Niederländer ohne Einschränkungen wieder nach Niedersachsen reisen dürfen. Der Nordhorn Zoo nahm diese Botschaft sofort an und veröffentlichte sie auf seiner Website. Verständlich, denn ein großer Teil des Kundenstamms des Tierparks stammt aus den Niederlanden. Dann stellte sich die Meldung als verfrüht heraus.

Denn seit Wochen werden an Grenzposten in dieser Region strenge Kontrollen durchgeführt. Die Niederländer müssen einen gültigen Grund für einen Besuch in Deutschland angeben. Tanken oder Einkaufen fallen nicht darunter

Diese intensiven Grenzkontrollen werden mindestens bis zum 15. Juni aufrechterhalten, sagte die Bundespolizei. Der Tierpark Nordhorn räumt inzwischen ein, dass die ersten Berichte auf einem Missverständnis beruhten. „Die Nachricht, die wir erhalten haben, bezog sich auf Quarantänemaßnahmen, nicht auf Grenzkontrollen. Wir haben sie geändert. Es tut uns sehr leid, dass wir noch auf unsere niederländischen Gäste warten müssen.“

Zoodirektor Nils Kramer: „Alle Holländer sind in unserem Zoo immer willkommen, wir vermissen die Gäste aus unserem Nachbarland sehr.“ Der Nordhorner Tierpark, der jährlich mehr als 450.000 Besucher anzieht, hat laut Tubantia wegen der Zwangsschließung infolge des Coronavirus mehr als eine Million Euro Verlust zu beklagen haben.

(Quelle: Tubantia, 30.05.20)

Nachtrag: Dann gab es noch dies:


Niedersachsen: Landeselternrat fordert Unterstützung beim Zuhause-Lernen

Der Landeselternrat in Niedersachsen sieht weiterhin Probleme beim Zuhause-Lernen. Die Elternvertreter kritisieren, dass die Schüler nach dem Wiederanlaufen des Präsenz-Unterrichts Tests schreiben mussten – ohne, dass die Inhalte in der Schule besprochen worden seien. Ein weiterer Kritikpunkt: Schüler schickten die erledigten Hausaufgaben zurück, hörten dann aber oft nichts vom Lehrer. Ob das Homeschooling funktioniere, sei von Schule zu Schule unterschiedlich.

Der Kultusminister müsse Schulen und Kommunen besser unterstützen, fordern die Elternvertreter. Außerdem sollten aus ihrer Sicht die eilig geschriebenen Corona-Erlasse einem Praxistest unterzogen und überarbeitet werden. Ziel müsse es sein, ein landesweit einheitliches Bildungsniveau sicherzustellen.

Auch beim Präsenzunterricht sieht der Landeselternrat noch viel zu tun. Um jetzt schon das neue Schuljahr vorzubereiten, fordern die Eltern einen runden Tisch mit Lehrerverbänden, Kommunen, Eltern und Schülervertretern. Die Corona-Krise werde auch das neue Schuljahr begleiten. (Quelle: NDR, 30.05.20)


MP Weil: So schnell wie möglich zurück zum Normalbetrieb

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat die Rückkehr zum vollständigen und normalen Schulbetrieb angekündigt – „so schnell wie möglich“, spätestens aber nach den Sommerferien, sagte Weil der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ). Mit Blick auf die Kindertagesstätten im Land sagte er: „Wenn ein Normalbetrieb in den Kitas schon vor dem nächsten Kita-Jahr möglich ist, wäre mir das herzlich willkommen.“ Derzeit liefen im Kultusministerium Gespräche über die Öffnung.

Vorbehaltlich der Infektionsentwicklung geht der Regierungschef davon aus, dass es nach den Sommerferien in den Schulen wieder ganz normal laufen werde. Verständlicherweise sei bei den Familien „eine Menge Druck auf dem Kessel“, sagte Weil. Die Kinder und Jugendlichen benötigten zudem ihre sozialen Kontakte. „Wir können aber im Endeffekt immer nur so viel machen, wie das Infektionsgeschehen zulässt“, betonte Weil. (Quelle: NOZ, 30.05.20)


Niederlande: Maskenpflicht im öffentlichen Personenverkehr

Jeder Fahrgast, der ab dem 1. Juni in der benachbarten Niederlanden mit Zug, Bus, U-Bahn oder Straßenbahn unterwegs ist, muss eine Mundmaske („mondkapjes“) tragen.Reisende sollten also immer eine, besser zwei Masken dabei haben. (Quelle: Tubantia, 30.05.20)


Die Zahl der Todesopfer in Brasilien übertrifft die in Spanien

Die Zahl der Todesopfer in Brasilien übersteigt inzwischen die in Spanien. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, dass das brasilianische Gesundheitsministerium weitere 1.124 Corona-Tote in den letzten 24 Stunden gemeldet hat, was die Gesamtzahl der Todesfälle auf 27.878 erhöht. Brasilien übertrifft damit die 27.121 Menschen, die nach Angaben der Johns Hopkins University in Spanien gestorben sind.

Brasilien, das jetzt weltweit nach den USA auf Platz 2 der negativen Corona-Statistik gerückt ist, verzeichnete in den letzten 24 Stunden ebenfalls 26.928 zusätzliche Ifektionsfälle. (Quelle: The Guardian, 30.05.20)


Deutschland-Zahlen

In Deutschland haben sich seit Beginn der Pandemie mehr als 182.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Mehr als 8.590 Menschen starben an den Folgen von Covid-19. Weltweit gibt es laut Johns-Hopkins-Universität mehr als 5,8 Millionen nachgewiesene Infektionen und mehr als 362.000 Tote.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, ist nach aktuellen Angaben des Robert Koch-Instituts auf 0,85 gestiegen (Vortag: 0,61). Das bedeutet, dass 10 Infizierte im Mittel mehr als acht weitere Personen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. (Quelle: TSP, 30.05.20)



Russland verzeichnet den größten Anstieg der Todesfälle

232 tote binnen 24 Stunden stellen für Russland den größten täglichen Anstieg an Corona- Todesfällen dar. Damit liegt die offizielle landesweite Gesamtzahl bei 4.374. In offiziellen Angaben wurden 8.572 Neuinfektionen bestätigt, was einer nationalen Zahl von 387.623 entspricht. Russland hat nach den USA und Brasilien die dritthöchste gemeldete Gesamtzahl an Fällen weltweit. (Quelle: The Guardian, 30.05.20)


Bremerhaven: Fast 50 Infektionen nach Gottesdienst

Im Umfeld einer freikirchlichen Gemeinde in Bremerhaven haben sich mehr Menschen mit dem Coronavirus angesteckt als bisher bekannt. Mindestens 44 Gläubige seien positiv getestet worden, berichtete die „Nordsee-Zeitung“. Zwei der Infizierten seien im Krankenhaus, beide müssten nicht beatmet werden. Mehr als 100 Gemeindemitglieder seien in Quarantäne.

Der Bremerhavener Krisenstab geht davon aus, dass sich die Betroffenen in Gottesdiensten angesteckt haben. Wie das Regionalmagazin „buten un binnen“ von Radio Bremen berichtet, rechnet der Krisenstab damit, dass sich die Zahl der Fälle noch bis in einen dreistelligen Bereich erhöhen werde.

Ein Sprecher der Stadt Bremerhaven sagte, die freikirchliche Gemeinde habe mitgeteilt, sich an alle Hygieneauflagen gehalten zu haben.

Update:
Die Corona-Infektionen innerhalb einer freikirchlichen Gemeinde in Bremerhaven haben sich nach Einschätzung der Stadtverwaltung möglicherweise doch nicht während der Gottesdienste, sondern durch familiäre und soziale Kontakte verbreitet. „Die Gemeinde hat dem Krisenstab ein plausibles Hygienekonzept für die stattgefundenen Gottesdienste dargestellt“, teilte die Stadt Bremerhaven mit.

(Quelle: NDR, 30.05./31.05.20)


Der Iran verzeichnet die höchste Anzahl an Neuinfektionen seit Anfang April

Der Iran ist offenbar mitten in der befürchteten zweiten Corona-Welle. Gestern gab es dort mehr neue Fälle an einem Tag als jemals zuvor seit Anfang April. 2.819 Menschen mehr wurden am Freitag positiv getestet. Ein Sprecher des iranischen Gesundheitsministeriums fügte hinzu, dass im gleichen Zeitraum 50 weitere Menschen gestorben sind, was die Zahl der Todesopfer seit dem Ausbruch auf 7.677 erhöht. Von 146.668 bisher entdeckten Fällen haben sich 114.931 Menschen erholt. (Quelle: The Guardian, 30.05.20)


Champions-League Finale nicht in Istanbul?

Das Champions-League-Finale soll nach Informationen der „New York Times“ (NYT) wegen der Corona-Pandemie aus Istanbul an einen anderen Ort verlegt werden. Die US-Zeitung nannte als Quelle eine nicht namentlich genannte Person, die mit dem Vorgang vertraut sei.

Auf „NYT“-Anfrage erklärte ein Sprecher der Europäischen Fußball-Union (UEFA), es werde eine Reihe von Optionen geprüft – eine Entscheidung sei bisher nicht gefallen. Demnach erörtere eine Arbeitsgruppe mit Vertretern von Ligen und Clubs Termine und Formate, damit die laufende Champions-League-Saison noch abgeschlossen werden könne. Eine Entscheidung soll nach einer Sitzung der UEFA-Exekutive fallen – diese sei am 17. Juni geplant.

Das Champions-League-Finale war ursprünglich morgen in Istanbul angesetzt. Das Europa-League-Endspiel in Danzig sollte am 27. Mai stattfinden. Zuletzt waren der 27. und 29. August als mögliche neue Termine gehandelt worden.

Die Champions League war im März nach den ersten vier Achtelfinal-Rückspielen unterbrochen worden. (Quelle: NYT, 30.05.20)


Lufthansa: Berichte über Verständigung zwischen Deutschland und der EU

Bundesregierung und EU-Kommission haben sich laut übereinstimmenden Medienberichten auf Eckpunkte für ein Lufthansa-Rettungspaket geeinigt. Demnach soll die Lufthansa Start- und Landerechte in Frankfurt und München abgeben.

Die Bundesregierung und die EU-Kommission haben sich auf Eckpunkte für das milliardenschwere Rettungspaket für die Fluggesellschaft Lufthansa geeinigt. Das berichteten übereinstimmend die Deutsche Presseagentur und das „Handelsblatt“.

Doch für die Staatshilfen muss die Airline auch Einschnitte in Kauf nehmen – in Form von Start- und Landerechten auf den Flughäfen Frankfurt am Main und München. Der Kompromiss zwischen Bundesregierung und EU sieht vor, dass die Lufthansa insgesamt acht Flugzeuge mitsamt der dazugehörigen 24 Start- und Landerechte abgibt. So hätten Wettbewerber die Chance, sich jeweils eine eigene Basis auf den beiden Heimatflughäfen der Lufthansa aufzubauen. (Foto Lufthansa, CC s.unten; Quelle: Tagesschau, 30.05.20)


Corona in Israel: Kritische Marke überschritten

In Israel sind innerhalb der vergangenen 24 Stunden mehr als 100 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums lag die Zahl heute bei 101. Damit wurde eine von der Regierung gesetzte Marke überschritten. Als Bedingung für alle Lockerungen wurde Mitte Mai festgelegt, dass die Zahl der Neuinfektionen nicht wieder über mehr als 100 pro Tag steigt.

„Wir hatten eine Phase der Euphorie“, sagte der Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, Mosche Bar Siman Tow, einem Bericht der „Jerusalem Post“ zufolge bei einer Pressekonferenz. Nun habe das Land einen Weckruf erhalten. Nach seinen Ausführungen kam es zuletzt an Schulen zu den meisten neuen Corona-Fällen.

Sollte der Trend bei den Neuinfektionen vor allem in Schulen anhalten, sei eine Wiedereinführung von Beschränkungen denkbar, teilte das Gesundheitsministerium mit. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu will sich morgen mit Ministern und Vertretern des Gesundheitssystems treffen, um über eine mögliche Schließung von bestimmten Schulklassen zu beraten.

In Israel hatte es zuletzt einige Lockerungen gegeben. So dürfen Restaurants, Bars und Kneipen seit einigen Tagen wieder Gäste empfangen. Mitte Mai hatte Israel mit der Öffnung der Schulen begonnen. (Quelle: Tagesschau, 29.05.20)


Twente (NED): Nach zwei neuen Corona-Todesfällen jetzt insgesamt 133 CoVi-19-Tote

Zwei weitere Menschen erhöhen die Zahl der CoVid-19-Opfer in Twente auf jetzt 133. Es handelt sich dabei um Einwohner der Gemeinden Enschede und Rijssen-Holten. Dies teilte heute die niederländischen Gesundheitsbehörde RIVM mit.
Die Todesfälle wurden dem RIVM in den letzten 24 Stunden gemeldet, sie können daher schon früher aufgetreten sein. In den Twente-Gemeinden Enschede, Rijssen-Holten und Hengelo sind die meisten Menschen – 25, 21 und 19 – an den Folgen einer Coronainfektion gestorben.

Besonders auffällig ist die relativ hohe Sterblichkeitsrate in Rijssen-Holten: Diese zwischen Hengelo und Deventer gelegene Gemeinde hat weit weniger Einwohner als Städte wie Hengelo und Almelo, aber mehr Todesfälle. Große Familien sind nach Ansicht der Behörden die Ursache dafür, dass Rijssen-Holten zu einem Corona-Hotspot in dieser Region wird. Die GGD Twente hat diese Woche nach einer Untersuchung diese Schlussfolgerung gezogen.

(Quelle: Tubantia, 29.05.20)


NRW: Große Freizeitparks öffnen unter Hygieneauflagen

Die zwei größten Freizeitparks in NRW – das Phantasialand und der Moviepark in Bottrop – haben heute zum ersten Mal nach der Corona-Zwangspause wieder geöffnet. Unter strengen Hygienekonzepten darf nur eine begrenzte Anzahl an Besuchern reingelassen werden.

Jeder muss mindestens eine, am besten aber zwei Masken dabei haben. Außerdem gelten auch in den Parks die Abstandsregeln. (Quelle: WDR, 29.05.20)


Tönnies-Schlachthof: 19 Infektionen

Beim Fleischproduzenten Tönnies wurden nach betriebseigenen Tests 19 Personen positiv auf das Corona-Virus getestet, das teilte der Kreis Gütersloh am Freitag (29.05.2020) mit. Nach weiteren Infektionen von sechs Arbeitern aus Oelde stehen 42 Bewohner von zwei Unterkünften unter Quarantäne.

18 der 19 Neuinfektionen gehen auf einen Kirchenbesuch zurück, wusste das Tönnies-Unternehmen. Hier kamen Arbeiter der Firma Tönnies, ebenso wie Arbeiter von Westcrown aus dissen (Niedersachsen) zusammen. Westcrown war in den vergangenen Woche durch insgesamt 146 Infektionen am Standort in Dissen in den Fokus geraten. Die Infektionen der Tönniesmitarbeiter wurden bei firmeneigenen Test festgestellt. (Quelle: WDR, 29.05.20)


Belgien: Deutsche dürfen wieder zu Besuch kommen

Viele Deutsche haben Verwandte in Belgien, die sie lange nicht sehen konnten. Seit dem 20. März waren Fahrten ins Nachbarland nur für Berufspendler und Arztbesuche erlaubt. Das ändert sich nun: Ab Samstag (31.05.2020) werden die Auflagen für den Grenzübertritt gelockert, Familienbesuche und Einkäufe sind dann wieder erlaubt. Zahlreiche Politiker auf beiden Seiten hatten sich für eine Öffnung stark gemacht. Touristische Reisen ins Nachbarland bleiben allerdings weiterhin verboten. (Quelle: WDR, 29.05.20)


Polen erlaubt Fußballspiele mit Zuschauern

Ein Teil der polnischen Fußball-Fans kann bald in die Stadien zurückkehren. Dies werde ab dem 19. Juni ermöglicht, teilte Ministerpräsident Mateusz Morawiecki (PiS-Partei) mit. Die Zuschauerkapazität der Stadien darf aber nur zu einem Viertel ausgenutzt werden, um ausreichende Abstände zu gewährleisten. Manche der für die EM 2012 gebauten Spielstätten dürften dennoch allen Interessenten genug Plätze bieten. Ticketverkauf und Eingangskontrolle sollen so organisiert werden, dass Menschenansammlungen nach Möglichkeit vermieden werden. (Quelle: TSP, 29.05.20)


Schweiz: Säugling stirbt an Corona

In der Schweiz ist erstmals ein Säugling an der vom Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Es sei zwar richtig, dass Kinder seltener erkrankten, sagte Stefan Kuster vom Bundesamt für Gesundheit (BAG). Aber es gebe leider auch Fälle wie den des gestorbenen Säuglings.

Das Baby aus dem Kanton Aargau hatte sich den Angaben zufolge im Ausland angesteckt. Es werde nun weitere Untersuchungen geben. Kuster machte keine Angaben, ob der Säugling andere Vorerkrankungen hatte. In der Schweiz haben sich mehr als 30.000 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt, 1650 von ihnen starben.
(Quelle Tagesschau, 29.05.20)


Griechen schließen Corona-Staaten von der Grenzeröffnung aus

Griechenland wird seine Flughäfen in Athen und Thessaloniki ab dem 15. Juni, dem Beginn der Touristensaison, für Ankünfte aus 29 Ländern wieder öffnen. Besucher aus 16 EU-Ländern – darunter Deutschland, Österreich und Dänemark – dürfen nach Angaben des Tourismusministeriums einreisen.

Zu den Ländern, die nicht auf der Liste stehen, gehören die am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder, darunter in Europa Frankreich, Spanien und Italien sowie Großbritannien. (Quelle: The Guardian. 29.05.20)


Bulgarien hebt Quarantänepflicht für Deutsche auf

Bulgarien hebt die obligatorische Quarantäne für Einreisende aus Deutschland sowie anderen EU-Staaten zum 1. Juni auf. Wegen der noch immer starken Ausbreitung des Coronavirus in Schweden, dem Vereinigten Königreich, Belgien, Irland, Portugal, Spanien, Malta und Italien bleibt die Quarantänepflicht für Reisende aus diesen Ländern weiter in Kraft.

Bulgarien gehört zu den Ländern, die relativ gering von der Coronavirus-Pandemie betroffen sind: Bisher wurden 2485 Covid-19-Erkrankungen und 136 Tote infolge der Infektion registriert. Das Urlaubsland plant die Sommersaison am 1. Juli für ausländische Feriengäste zu eröffnen. Lokale im Freien, Museen, Kinos, Fitnesszentren und Shoppingmalls sind wieder in Betrieb. Sport im Freien ist erlaubt. (Quelle: dpa, 29.05.20)


Lufthansa: Weiterer Rückholflug aus Südafrika

Die Lufthansa plant einen weiteren Rückholflug für Deutsche und andere Europäer, die in Südafrika festsitzen. Das bestätigte der zuständige Lufthansa-Regionalmanager André Schulz in Johannesburg. Flug LH577 soll am 8. Juni von der Touristenmetropole Kapstadt aus nach Frankfurt am Main fliegen, sofern die Behörden grünes Licht geben.

Südafrika hatte Ende März mit der Umsetzung einer strikten Ausgangssperre im Kampf gegen das Coronavirus alle Landgrenzen geschlossen und auch den kommerziellen Flugbetrieb eingestellt. Ab dem 1. Juni soll nun eine vorsichtige Lockerung in Kraft treten. Der internationale Flugverkehr bleibt aber bis auf Weiteres gesperrt. (Quelle: Lufthansa, 29.05.20)


USA brechen mit WHO

Die USA brechen ihre Beziehung zur Weltgesundheitsorganisation (WHO) ab. Begründet wird das mit dem Verhalten der WHO während des Beginns der Corona-Pandemie. US-Präsident Donald Trump hält die WHO für eine „Marionette“ Chinas und macht sie für die Ausbreitung des Coronavirus mitverantwortlich. Nun verkündet Trump einen drastischen Schritt – mitten in der Corona-Krise hat er ein Ende der Zusammenarbeit seines Landes mit der Weltgesundheitsorganisation WHO verkündet.

„Wir werden heute unsere Beziehung zur Weltgesundheitsorganisation beenden“, sagte Trump bei einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz im Weißen Haus. Die von den USA der WHO bisher gestellten Finanzmittel würden anderen globalen Gesundheitsprojekten zur Verfügung gestellt, die dies verdienten. (mehr und Quelle: ARD, 29.05.20; Foto: D. Trump, CC s.unten)


Corona: Hohes Ansteckungsrisiko in Flüchtlingsheimen

Sammelunterkünfte für Asylbewerber sind einer Studie zufolge besonders gefährdet, zu Hotspots für Corona-Infektionen zu werden. Wird in einer Unterkunft eine Infektion festgestellt, ergibt sich statistisch für 17 Prozent der anderen Bewohner ein Ansteckungsrisiko, wie aus der Untersuchung der Universität Bielefeld hervorgeht. In einigen Einrichtungen habe demnach das Ansteckungsrisiko weit höher gelegen.

Ausgewertet wurden den Angaben zufolge öffentlich verfügbare Daten aus elf Bundesländern und 42 Aufnahmeeinrichtungen und Gemeinschaftsunterkünften für Geflüchtete. In den betroffenen Unterkünften seien von den 9785 Geflüchteten 1769 Personen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Problematisch sei die große räumliche Nähe der Menschen in den Einrichtungen. (Quelle: WDR, 29.05.20)


Zusammenfassung der wichtigsten Corona-Entwicklungen heute:

  • Mehr als 200 Schulen in Südkorea sind wenige Tage nach ihrer Wiedereröffnung nach einem Anstieg der Virusfälle wieder geschlosse. Tausende Schüler waren am Mittwoch zur Schule zurückgekehrt. Doch nur einen Tag später wurden 79 neue Fälle registriert, die höchste tägliche Zahl seit zwei Monaten.
  • Das spanische Kabinett hat ein System des Mindestgrundeinkommens gebilligt. Das 3-Milliarden-Euro-Programm sieht monatliche Zahlungen zwischen 462 und 1.015 Euro für rund 850.000 Haushalte vor, die nach der Pandemie Schwierigkeiten haben, Lebensmittel zu kaufen.
  • Laut Johns Hopkins Coronavirus Resource Center sind weltweit 360.000 Menschen an dem Ausbruch des Coronavirus gestorben. Die USA sind nach wie vor die am stärksten betroffene Nation, gefolgt von Großbritannien, Italien und Frankreich.
  • Die Philippinen melden die höchste tägliche Infektionsrate, werden jedoch Lockdown-Maßnahmen lockern. Die Einwohner der Hauptstadt Manila werden sollen es ab Montag leichter haben, obwohl das Land am Donnerstag 539 Infektionen meldete hat, die höchste tägliche Zahl bisher.
  • Auch der Iran verzeichnete die höchste Anzahl neuer Coronavirus-Infektionen seit Anfang April. In den letzten 24 Stunden wurden 2.819 weitere Personen positiv getestet. Die Zunahme von Neuinfektionen ist darauf zurückzuführen, dass Maßnahmen zur Eindämmung der Krankheit im Iran gelockert werden.
  • Das Leben während der Sperrung des Coronavirus hat die Ungleichheit der Geschlechter in ganz Europa verstärkt, und die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Krise drohen, Frauen wieder in die traditionellen Rollen zu Hause zurückzudrängen. Kampagnengruppen warnen davor, dass das Wachstum der Gleichstellung in den letzten Jahrzehnten durch die Gesundheitskrise rückgängig gemacht werden könnte.
    (Quelle: The Guardian, 29.05.20)

Afrika aktuell


Leer empfiehlt Tests „lediglich“ – Gastwirt gibt „Lizenz“ zurück

Die Zahl der Corona-Infizierten nach einem sog. Eröffnungsabend in einem Restaurant in Moormerland (Landkreis Leer) ist weiter gestiegen. Allein im Landkreis Leer sind nach Behördenangaben 34 Fälle bekannt. Hinzu kämen Folgefälle auch in anderen Landkreisen. 217 Menschen sind daher derzeit in Quarantäne. Ihnen empfiehlt der Landkreis Leer, sich testen zu lassen – unabhängig von Symptomen.

Der Landkreis Leer beruft sich auf Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts. Die Tests sollen die Hausärzte machen. Es sei aber lediglich empfohlen, nicht angeordnet, sagte ein Landkreissprecher. Die Tests seien aber nur eine Momentaufnahme. Wer negativ getestet werde, könne auch Tage später noch krank werden. Daher könne die Quarantänezeit durch Tests in keinem Fall verkürzt werden, heißt es.

Der Betreiber des Restaurants hat unterdessen seine vorläufige „gaststättenrechtliche Erlaubnis“ zurückgegeben. Er hatte erst verspätet sein Führungszeugnis vorgelegt. Für Außenstehende sieht dies so aus, als ob das Führungszeugnis die Erteilung der „Lizenz“ (NDR) hindert. Mit der Rückgabe kam er der zuständigen Gemeinde Moormerland zuvor, die die Erlaubnis widerrufen wollte. Der 44-Jährige lehne eine Stellungnahme ab, heißt es. Sein Anwalt habe eine Anfrage unbeantwortet gelassen. (Quelle: NDR, 29.05.20)


📌 Emsland: Offizielle Fallzahlen am Freitag, 29.05.2020, 10 Uhr
Weiterhin gibt es keine weiteren COViD-19- Todesfälle in unserem Landkreis und auch heute nur eine neue Infektion. Die Emsland-CoViD-19-Zahl steht also bei 445 Infektionen; das sind 136,9 auf 100.000 Einwohner*innen. Insgesamt 403 (+5) Infizierte gelten jetzt als genesen. Aktuell sind damit 17 Menschen (-4) infiziert. Weiterhin befinden sich ca 120 Emsländer*innen (+/-0) in häuslicher Quarantäne.
In Lingen sind noch vier Bewohner*innen akut erkrankt (75/71/4).

Kommune Anzahl der bestätigten Fälle davon genesen Verstorbene
Samtgemeinde Dörpen 12 10 1
Einheitsgemeinde Emsbüren 17 17 0
Samtgemeinde Freren 45 35 9
Einheitsgemeinde Geeste 18 17 0
Stadt Haren (Ems) 32 30 1
Stadt Haselünne 32 32 0
Samtgemeinde Herzlake 10 10 0
Samtgemeinde Lathen 9 8 0
Samtgemeinde Lengerich 15 14 1
Stadt Lingen (Ems) 75 71 (+1) 4
Stadt Meppen 72 63 4
Samtgemeinde Nordhümmling 8 7 0
Stadt Papenburg 31 (+1) 27 2
Einheitsgemeinde Rhede (Ems) 1 1 0
Einheitsgemeinde Salzbergen 14 13 0
Samtgemeinde Sögel 6 4 0
Samtgemeinde Spelle 15 14 1
Einheitsgemeinde Twist 19 17 2
Samtgemeinde Werlte 14 13 0
Gesamt* 445 (+1) 403 (+5) 25
Aktuelle Covid-19-Fälle 17 (-4)

(29.05.20)


Twitter-Check in Propaganda-Zeiten

Nachdem Twitter einige Tweets des US-Präsidenten Donald Trump als inhaltlich falsch gekennzeichnet hat, ist dasselbe jetzt dem Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Zhao Lijian, geschehen.

Lijian hatte darüber getwittert, dass das US-Militär das neuartige Coronavirus am 12. März nach China brachte und schrieb: „Wann begann die Null des Patienten in den USA? Wie viele Menschen sind infiziert? Wie heißen die Krankenhäuser? Es könnte die US-Armee sein, die die Epidemie nach Wuhan gebracht hat. Sei transparent! Machen Sie Ihre Daten öffentlich! Die USA schulden uns eine Erklärung! “.

Twitter postete ein blaues Ausrufezeichen hinter diesen, nach meiner Meinung ironischen Tweet mit einer Aufforderung an die Leser, die Fakten zu COVID-19 zu überprüfen.

Bei einem Klick auf den Link werden die Leser zu einer Seite mit der Überschrift „WHO sagt, dass COVID-19 von Tieren stammt und nicht in einem Labor hergestellt wurde“ weitergeleitet. (Quelle: The Guardian, 29.05.20)


Schlachthof Sögel: Nach rund 50% der Tests keine Infektionen

Der Schlachthof Weidemark in Sögel (Emsland) verzeichnet bei den vom Land angeordneten Corona-Reihentests bisher keine Corona-Fälle. Das berichtet NDR 1 Niedersachsen. Bislang seien mehr als 1.000 Corona-Testergebnisse negativ, teilte Samtgemeindebürgermeister Günter Wigbers mit. Insgesamt sollen rund 2.000 Schlachthofmitarbeiter getestet werden – darunter 1.800 Werkvertragsarbeiter. Auch auf den Schlachthöfen im Landkreis Vechta wurde bisher kein Corona-Fall entdeckt. (mehr und Quelle: NDR, 29.05.20)


Gelockerte Corona-Regeln: Unterschiede im Norden

Das lange Pfingstwochenende liegt vor uns. Doch wer spontan einen Ausflug an die Küste vorhat, sollte sich vorher über die Regeln am Ziel informieren. Was gilt in Sachen Tourismus und Gastronomie in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg?NDR.de gibt einen Überblick über die wichtigsten Corona-Regeln in Norddeutschland. Jedes Bundesland geht seinen eigenen Weg.

Wie regeln Bund und Länder die Kompetenzen für Corona-Lockerungen?
Wie geht es weiter mit Kontaktbeschränkungen und Maskenpflicht?
Welche Zeitpläne gelten für die Schulen im Norden?
Wie sieht es mit Besuchen in Alten- und Pflegeheimen aus?
Sind überall im Norden die Geschäfte wieder geöffnet?
Welche Vorgaben gelten für Restaurants und Cafés?
Was ist in Niedersachsen erlaubt?… Hier geht’s zu den Antworten
(Quelle NDR, 29.05.20)


Renault baut Stellen ab

Der französische Autokonzern Renault SA plant, weltweit rund 14.600 Arbeitsplätze abzubauen und will die Produktionskapazität um fast ein Fünftel senken, um den Abschwung zu überstehen, der die globale Autoindustrie erschüttert.

Der Plan sieht laut einer am Freitag veröffentlichten Erklärung den Abbau von fast 4.600 Stellen in Frankreich oder etwa 10% der Gesamtzahl der Arbeitnehmer*innen durch freiwillige Pensionierung und Umschulung vor.

Mehr als 10.000 weitere Arbeitsplätze werden in anderen Ländern abgebaut. Renault beschäftigt weltweit rund 180.000 Mitarbeiter. (Quelle: The Guardian, 29.05.20)


Südliches Afrika: Menschen fliehen aus Quarantänezentren

Nachdem Hunderte von Menschen, einige mit dem Coronavirus, aus Quarantänezentren in Simbabwe und Malawi geflohen sind, haben die Länder Großfahndungen eingeleitet.

Mehr als 400 Menschen, die kürzlich aus Südafrika und anderen Nachbarländern zurückgeführt worden waren, flohen in Malawi aus einem Zentrum in einem Stadion in Blantyre, sprangen über einen Zaun oder gingen einfach durchs Tor; Polizei und Gesundheitspersonal schauten zu und sagten anschließend, sie könnten die Flüchtenden nicht aufhalten, da ihnen angemessene Schutzausrüstung fehlte. Einige der Flüchtlinge sagten aber auch, sie hätten die Polizei bestochen. Mindestens 46 Menschen in dem Stadion waren positiv auf das Virus getestet worden.

Und in Simbabwe sagte ein Polizeisprecher, dass man mehr als 100 Menschen suche, nachdem diese aus Zentren geflohen waren, in denen eine 21-tägige Quarantäne für diejenigen obligatorisch ist, die aus dem Ausland zurückkehren.

„Sie fliehen und schleichen sich in die Dörfer. Wir warnen die Menschen, sie nicht mehr zu beschützen. Diese Flüchtlinge werden zu einer ernsthaften Gefahr für die Gemeinden “, sagte der Polizeisprecher (Quelle: The Guardian, 28.05.20)


Italienische Zahlen

In Italien stieg die Zahl der Todesfälle durch Coronavirus am Donnerstag um 70 gegenüber 117 am Mittwoch auf 33.142 berichtet The Guardian aus Rom

Die Neuinfektionen nahmen im Vergleich zum Mittwoch um 593 zu, 382 Fälle davon in der Lombardei. Akut erkrankt sind in Italien 47.986 Menschen an dem Virus, in den letzten 24 Stunden weitere 2.980. Das Land hat bisher 231.732 bestätigte Fälle, darunter die Todesfälle und 150.604 Überlebende. (Quelle: The Guardian 28.05.20)


Corona-Gesamtzahl

Die Gesamtzahl der weltweiten Coronavirus-Fälle liegt bei fast 6 Millionen. Nach Angaben der Johns Hopkins University liegt die Zahl der Fälle derzeit bei 5.936.145.

Auf die USA entfallen 1.712.816, der höchste aller Länder, gefolgt von Brasilien mit 411.821 und Russland mit 379.051. (Quelle: JHU, 28.05.20)


72 UPS-Mitarbeiter nahe Hannover infiziert

Beim Postdienstleister UPS in Langenhagen bei Hannover haben sich 72 Mitarbeiter des Verteilzentrums mit dem Coronavirus infiziert. Das teilten das Sozialministerium und die Region Hannover am Donnerstag mit. 55 Mitarbeiter, deren Test zunächst negativ ausgefallen war, sollen erneut getestet werden.

Auch Covid-19-Fälle in einer Kita und einer Schule in Hannover ständen im Zusammenhang mit dem Infektionsgeschehen bei UPS, teilte die Region Hannover mit. Familien mit einem beruflichen Bezug zum Unternehmen wurden gebeten, wachsam auf eventuelle Krankheitssymptome zu achten. Paketzusteller seien jedoch nicht betroffen. Postsendungen könnten daher risikolos in Empfang genommen werden. (Quelle: NDR, 28.05.20)


Norwegen will lockern

Norwegen wird im nächsten Monat seine Grenzen für Geschäftsreisende seiner skandinavischen Nachbarn öffnen und so die Einschränkungen wegen der Coronaviren weiter zu lockern.

Nach den neuen Regeln unterliegen Geschäftsreisende, die aus Dänemark, Finnland, Island und Schweden anreisen, nicht mehr einer obligatorischen 10-Tage-Quarantäne, die derzeit für fast alle Ankünfte aus dem Ausland gilt.

Es gab Diskussionen darüber, ob es aufgrund der deutlich höheren Rate an Coronavirus-Infektionen in Schweden zu diesem Land eine unterschiedliche Praxis geben solle; doch am Ende entschied sich die Regierung gegen einen solchen Schritt.

„Hier geht es darum, die tägliche Arbeit langsam und kontrolliert zurückzubringen. Nicht jedes Treffen, jede Verhandlung und jeder Deal kann digital abgewickelt werden “, sagte der Industrieminister Iselin Nyboe auf einer Pressekonferenz.

Update:
Meldung vom Freitag: Norwegen und Dänemark wollen die Grenzkontrollen zwischen den beiden Ländern einstellen, lassen jedoch ihren skandinavischen Nachbarn Schweden außen vor, der die Covid-19-Pandemie alternativ angegangen ist und in der Folge eine weitaus höhere Zahl von Todesopfern erlitten hat.

(Quelle: Aftonposten, The Guardian 28.05./29.05.20)


Prostitution bleibt verboten

Prostitution bleibt in Niedersachsen angesichts der Corona-Epidemie bis auf Weiteres verboten. Wie das Sozialministerium in Hannover mitteilte, sei für die Öffnung von Bordellbetrieben und die Erlaubnis von Straßenprostitution noch kein Zeitpunkt ins Auge gefasst.

Allerdings liege dem Land ein umfangreiches Hygienekonzept des in Hannover ansässigen Unternehmerverbands Erotikgewerbe Deutschland zu einem Teilstart des Gewerbes vor. Es sieht eine Wiedereröffnung der Bordellbetriebe unter Beschränkung auf erotische Massagen vor. Der Verband argumentiert damit, dass körpernahe Dienstleistungen wie Kosmetik, Fußpflege, Tätowieren und medizinische Massagen bereits wieder unter Sicherheitsvorkehrungen zugelassen seien. (Quelle: NDR, 28.05.20)


87 Neuinfektionen in Niedersachsen gemeldet

Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen in Niedersachsen ist auf 11.774 gestiegen. Das sind 87 mehr als am Tag zuvor, wie das Gesundheitsministerium heute (Stand 13 Uhr) mitteilte. Zwei weitere Menschen sind nach einer Covid-19-Infektion gestorben. Die Gesamtzahl der Toten stieg auf 587. Laut RKI-Schätzung sind 10.211 Menschen wieder genesen. In niedersächsischen Kliniken werden derzeit 376 Infizierte behandelt. 70 benötigen intensivmedizinische Behandlung, 32 müssen beatmet werden. (Quelle: NDR, 28.05.20)


Nahezu ausgebucht – Niedersachsen erwartet viele Pfingst-Urlauber

Viele Corona-Maßnahmen sind gelockert und das Wetter wird gut: Zu Pfingsten werden zahlreiche Urlauber an Niedersachsens Küste, auf den Inseln und andernorts erwartet. „Die Buchungslage liegt derzeit bei 90 Prozent, regionale Unterschiede sind möglich“, erklärte die Geschäftsführerin des Tourismusverbands Niedersachsen, Sonja Janßen. Besonders beliebt seien Wohnmobil- und Campingplätze. „Da erreichen wir die absolute Kapazitätsgrenze.“ Zudem stehen die Ostfriesische Inseln dicht vor der Ausbuchung. Tagestouristen sind auf den Inseln allerdings noch nicht erwünscht. Urlauber müssen mindestens eine Übernachtung buchen. Auf Norderney gilt sogar ein Mindestaufenthalt von sechs Nächten. (Quelle: NDR, 28.05.20)


Großbritannien: Die Zahlen heute


Bundestag beschließt weitere Coronahilfen

Der Bundestag verlängert die Lohnfortzahlung für Eltern von sechs auf zehn Wochen pro Elternteil und auf 20 Wochen für Alleinerziehende. Die Verdienstausfälle für Eltern, die nicht arbeiten können, weil sie ihre Kinder betreuen müssen, werden vom Staat zu 67 Prozent des Nettoeinkommens ersetzt. Die Lohnfortzahlung ist allerdings auf 2.016 Euro pro Monat gedeckelt.

Außerdem hat sich der Bundestag für eine Steuerentlastung in der Gastronomie ausgesprochen. Gastronomen müssen für Speisen nur noch den vergünstigten Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent abführen. Das Gesetzesvorhaben muss noch im Bundesrat, der Ländervertretung, beschlossen werden. (Quelle: NDR, 28.05.20)


Emsland: Offizielle Fallzahlen am Donnerstag, 28.05.2020, 10 Uhr

Auch heute gibt es keine weiteren COViD-19- Todesfälle in unserem Landkreis und nur eine neue Infektion. Die Emsland-CoViD-19-Zahl steht also bei 444 Infektionen; das sind 136,6 auf 100.000 Einwohner*innen. Insgesamt 398 (+2) Infizierte gelten jetzt als genesen. Aktuell sind damit 21 Menschen (-1) infiziert. Weiterhin befinden sich ca 120 Emsländer*innen (+/-0) in häuslicher Quarantäne.

In Lingen sind die Zahlen Fast) unverändert (75/70/4).

Kommune Anzahl der bestätigten Fälle davon genesen Verstorbene
Samtgemeinde Dörpen 12 10 1
Einheitsgemeinde Emsbüren 17 17 0
Samtgemeinde Freren 45 35 9
Einheitsgemeinde Geeste 18 16 0
Stadt Haren (Ems) 32 30 1
Stadt Haselünne 32 31 0
Samtgemeinde Herzlake 10 10 0
Samtgemeinde Lathen 9 6 0
Samtgemeinde Lengerich 15 14 1
Stadt Lingen (Ems) 75 70 (+1) 4
Stadt Meppen 72 (+1) 63 4
Samtgemeinde Nordhümmling 8 7 0
Stadt Papenburg 30 27 2
Einheitsgemeinde Rhede (Ems) 1 1 0
Einheitsgemeinde Salzbergen 14 13 0
Samtgemeinde Sögel 6 4 0
Samtgemeinde Spelle 15 14 1
Einheitsgemeinde Twist 19 17 2
Samtgemeinde Werlte 14 13 0
Gesamt* 444 398 25
Aktuelle Covid-19-Fälle 21

(28.05.20)


Neues aus der Corona-Welt:

  • Die Bewegungsbeschränkungen in Moskau sollen ab dem 1. Juni gelockert werden, nachdem sich die Neuinfektionsrate in der Stadt zu verlangsamen begann, sagte der Bürgermeister. Sergei Sobyanin kündigte auch Pläne zur Wiedereröffnung von Non-Food-Läden und Dienstleistungen wie Wäschereien, chemischen Reinigungen und Reparaturwerkstätten an.
  • 61 konservative Abgeordnete in Großbritannien haben sich weiterhin den Forderungen von Premierminister Boris Johnson widersetzt, die Krise von seinem Chefberater Dominic Cummings zu den Akten zu legen, da weiterhin offene Fragen zu Inkonsistenzen in seinem Bericht über sein Verhalten während des LockDown bestehen.
  • In Australien kündigte Rupert Murdochs NewsCorp an, dass mehr als 100 seiner lokalen und regionalen Zeitungen digitalisiert werden oder verschwinden werden, was durch die Pandemie ausgelöst wurde.
  • China meldete zwei neue bestätigte Fälle, die beide aus dem Ausland eingeschleppt wurden. Das Land bestätigte außerdem 23 neue asymptomatische Coronavirus-Fälle, verglichen mit 28 am Tag zuvor.
  • Mexiko registrierte 3.463 neue Fälle von Coronavirus und 463 Todesfälle, was laut Gesundheitsbehörden einer Gesamtzahl von 78.023 Fällen und 8.597 Todesfällen entspricht.
  • In Neuseeland ergab eine Umfrage, dass 73% der Menschen „gleich oder produktiver“ waren, wenn sie von zu Hause aus arbeiteten, und 89% wollten die Nachsperrung zumindest in Teilzeit fortsetzen. (Quelle: The Guardian, 28.05.20)

Kardinal ruft zu Solidarität auf: „Stunde der Bewährung“
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki fordert von den Menschen in Deutschland Solidarität angesichts „wirtschaftlicher Tragödien“ in der Corona-Krise. „Nächstenliebe, die Sorge um die Schwachen, ist vor allem durch das Christentum zu einem zentralen Begriff unserer Gesellschaften geworden. Man nennt es heute zumeist Solidarität. Ohne dass wir uns jetzt in dieser großen Not wechselseitig umeinander sorgen, wird aus der Naturkatastrophe eine viel größere, eine menschliche Katastrophe“, schreibt Woelki in einem Gastbeitrag für die „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Für Christen sei die Corona-Krise eine „Stunde der Bewährung“. Der Staat versuche zu helfen, und die Politiker täten ihr Bestes. „Aber das wird nicht reichen“, so der Kölner Erzbischof.

Schon jetzt sei absehbar, dass viele Menschen vor dem finanziellen Ruin stehen würden. „Daher ist es an der Zeit, sich daran zu erinnern, dass für Gerechtigkeit nicht allein der Staat zuständig ist“, betont Woelki. „Deswegen sind jetzt 83 Millionen Deutsche aufgefordert, in der Not zu helfen“, sagt er. Vermieter etwa könnten, wenn sie es sich leisten könnten, den Verdienstausfall mit dem Mieter teilen. Viele hätten bereits auf die Erstattung von Eintrittskarten verzichtet, um Künstler zu unterstützen. „Damit diese Krise menschlich anständig bewältigt wird, müssen wir alle so handeln, jeder da wo er kann, so viel wie er kann“, so der Kardinal. (Foto: Im Kölner Dom, pixabay; Quelle: Tagesschau, 20.05.20)


Bangladesh: Fünf Tote bei Brand in Behandlungszelt

Ein Brand in einem Behandlungszelt für Corona-Infizierte in Bangladeschs Hauptstadt Dhaka hat mindestens fünf Menschen das Leben gekostet. Das Feuer brach an einem Krankenhaus im wohlhabenden Bezirk Gulshan aus, in der sich viele Botschaften und Firmenbüros befinden, wie ein Sprecher der Feuerwehr und der Zivilschutzbehörde mitteilten. Einsatzkräfte hätten die Leichen von vier Männern und einer Frau geborgen, nachdem die Flammen unter Kontrolle gebracht worden seien. Zur Brandursache wird noch ermittelt. Quelle: ARD, 28.05.20)


Ifo-Institut: Wirtschaft bricht 2020 ein, Erholung Mitte 2021

Das Ifo-Institut erwartet 2020 einen Einbruch der deutschen Wirtschaftsleistung um 6,6 Prozent. Das sagen die Münchner Wirtschaftswissenschaftler in ihrer aktualisierten Konjunkturprognose voraus. Zuletzt hatte das Ifo-Institut Ende April ein Minus von 6,2 Prozent vorhergesagt. „Die Konjunktur dürfte sich bis Mitte nächsten Jahres erholen“, sagte Chefkonjunkturforscher Timo Wollmershäuser. (Quelle: ARD, 28.05.20)


Remdesevir: Noch kein Antrag gestellt

Die Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft warnt vor einer schnellen Zulassung des Arzneimittels Remdesivir gegen Covid-19. „Wir wissen noch viel zu wenig über die Nebenwirkungen“, sage ihr Vorsitzender Wolf-Dieter Ludwig. „Das einzige, was Remdesivir bisher gezeigt hat, ist, dass es die Krankheitsdauer um vier Tage verkürzt. Aber das Mindeste müsste doch sein, dass die Patienten, die es rechtzeitig bekommen, weniger schwer krank werden.“

Anfang vergangener Woche hatte der Chef der Europäischen Arzneimittelagentur EMA, Guido Rasi, erklärt, dass seine Behörde „in den kommenden Tagen“ eine bedingte Marktzulassung für Remdesivir in Europa erteilen könne. Auf NDR-Nachfrage räumte die EMA jetzt aber ein, dass der Hersteller von Remdesivir, der Pharmakonzern Gilead, bisher noch gar keinen Antrag auf Zulassung eingereicht habe. Man erwarte aber, dass dieser in Kürze eintreffen werde. (mehr und Quelle: Tagesschau, 28.05.20)


700 Muslime beten auf IKEA-Parkplatz: Eid Mubarak

Nichts ist unmöglich: Mehrere hundert Muslime in Wetzlar haben zum Abschluss des Fastenmonats Ramadan einen ungewöhnlichen Ort zum gemeinsamen Festtagsgebet aufgesucht. Coronabedingt kamen sie bereits am vergangenen Sonntag auf dem großen Parkplatz des Ikea-Möbelhauses in der mittelhessischen Stadt zusammen. Ein Foto von den Gläubigen, die mit Corona-Sicherheitsabstand auf Gebetsteppichen sitzen oder knien, machte auch im Internet die Runde. Mehrere Medien hatten darüber berichtet.

Man sei von der Aufmerksamkeit überrascht, sagte Kadir Terzi, der Vorsitzende der – nicht unumstrittenen – Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) in Wetzlar am Mittwoch. Man freue sich über die größtenteils positiven Rückmeldungen. Zuvor hatten mehrere Medien über die Aktion berichtet.

Nach Schätzungen von Kadir Terzi kamen schließlich etwa 700 Menschen im Freien zusammen. Zu den Auflagen habe unter anderem ein Abstand von zwei Metern zueinander gehört. Das scheint funktioniert zu haben…

(Quelle: FAZ, 28. 05.20)


Osnabrück: Bäckereikette Brinkhege insolvent

Die Osnabrücker Bäckereikette Brinkhege hat Insolvenz angemeldet. Grund dafür seien massive Umsatzverluste durch die Corona-Krise, sagte ein Unternehmenssprecher am Mittwoch NDR 1 Niedersachsen. Das Geschäft in den rund 40 Filialen sei mit dem Herunterfahren des Einzelhandels ebenso eingebrochen wie das mit Großkunden, zum Beispiel Kantinen. Statt neue Schulden zu machen, habe sich die Geschäftsführung für die Insolvenz in Eigenverwaltung entschieden. Die Arbeitsplätze der rund 450 Beschäftigten sollen erhalten bleiben, ein Sanierungsplan liege in spätestens drei Monaten vor, so das Unternehmen. (Quelle: NDR, 28.05.20)


Moormerland-Hotspot: Jetzt mehr als 30 Infizierte

Nach dem Corona-Ausbruch in einem Restaurant in Moormerland (Landkreis Leer) steigt die Zahl der Infektionsfälle weiter. Gestern Abend lag sie bei mehr als 30, teilte die Leeraner Kreisverwaltung am Abend mit und bestätigte, dass sich die Zahl der Quarantäne-Fälle noch einmal erhöht – und zwar von 154 auf 175. Auch der Leeraner Landrat Matthias Groote (SPD) hat sich freiwillig in häusliche Quarantäne begeben, nachdem seine Ehefrau in Ostrhauderfehn Kontakt zu einem Infizierten hatte.

Betroffen ist weiterhin auch die Papenburger Meyer werft: Dort sind seit Wochnbeginn mehrere Mitglieder der Geschäftsleitung, weitere Führungskräfte sowie nahezu der komplette Betriebsrat in häuslicher Quarantäne, nachdem sich die Personalchefin der Werft auch auf der ungesetzlichen Feier aufgehalten hatte. (Quelle: NOZ, Ostfriesenzeitung; 27.05.20)



Corona: Die heute wichtigsten Entwicklungen weltweit

  • Laut Forschern der Johns Hopkins University lagen die bekannten Fälle weltweit über 5,6 Millionen. Nach offiziellen Angaben haben sich seit Beginn der Pandemie mindestens 5.635.943 Menschen mit dem Virus infiziert, während mindestens 352.235 Menschen gestorben sind.
  • Der britische Premierminister Johnson weigerte sich, eine Untersuchung des Lockdown-Verstoßes seines Chefberater Cummings durchzuführen. Boris Johnson, der Dominic Cummings wegen seiner offensichtlichen Verletzung schützt, sagte, das Land sollte sich um anderes kümmern, nachdem ein Minister und die Polizei sagten, es behindere die Bemühungen im Bereich der öffentlichen Gesundheit.
  • Eine medizinische Studie in Frankreich legt nahe, dass selbst milde Fälle von Covid-19 bei fast allen Patienten Antikörper produzieren. Die Forschung weckt die Hoffnung, dass jeder, der die Krankheit hatte, ein gewisses Maß an Immunität erlangen könnte, obwohl nicht klar ist, wie lange oder in welchem ​​Ausmaß.
  • Die Europäische Kommission schlägt einen Coronavirus-Wiederherstellungsfonds in Höhe von 750 Mrd. EUR als Teil eines Budgets von 1,85 Mrd. EUR vor, um Mitgliedstaaten zu helfen, deren Volkswirtschaften unter der Pandemie besonders gelitten haben. Die Hauptnutznießer werden Berichten zufolge Italien und Spanien sein, die am stärksten betroffenen EU-Mitgliedstaaten.
  • Griechenland bereitet sich darauf vor, Bereitschaftspolizei an die Grenze zur Türkei zu schicken. Der zuständige griechische Bürgerschutzminister Michalis Chrisochoidis besuchte die Region er kündigte die Verlegung von rund 400 Beamten an und erwartet, dass zeitnah wieder Flüchtlinge versuchen werden, die Grenze zu überqueren. In der Türkei leben fast 4 Millionen syrische Flüchtlinge.
  • Die Bewegungsbeschränkungen in Moskau sollen ab dem 1. Juni gelockert werden, nachdem sich die Neuinfektionsrate in der Stadt verlangsamt habe, sagte der Bürgermeister. Sergei Sobyanin kündigte auch Pläne zur Wiedereröffnung von Non-Food-Läden und Dienstleistungen wie Wäschereien, chemischen Reinigungen und Reparaturwerkstätten an.
  • Laut einer Untersuchung von Amnesty International gefährdet die Kontaktverfolgungs-App von Katar die sensiblen persönlichen Daten von mehr als 1 Million Menschen. Die App, deren Installation für Einwohner von Katar obligatorisch ist, wurde so konfiguriert, dass Hacker „auf… den Namen, die nationale ID, den Gesundheitszustand und die Standortdaten der Benutzer zugreifen können“, sagte Amnesty.
  • Kenia verzeichnete am Mittwoch den höchsten Anstieg um einen Tag und erreichte zum ersten Mal seit Beginn des Ausbruchs einen dreistelligen Wert für Neuinfektionen. Der Gesundheitsminister Mutahi Kagwe sagte, das seien „düstere Nachrichten“. (Quelle: The Guardian 27.05.20)

Corona-Zeiten: Kinder zufriedener als Eltern

Kinder sind in Zeiten der Corona-Einschränkungen zufriedener als ihre Eltern. Zu diesem Schluss kommt die Studie „KiCo“, die sich mit dem Familienalltag während der Krise beschäftigt.

Bundesweit wurden online mehr als 25.000 Elternteile befragt. Sie machten Angaben zu der eigenen Zufriedenheit sowie zu der ihrer Kinder unter 15 Jahren. Die Situationen von Jugendlichen ab 15 Jahren wurden in einer separaten Studie untersucht.

Die Eltern landeten bei einer Angabe zwischen dem Wert 0 für total unzufrieden und dem Wert 10 für komplett zufrieden bei einem Durchschnitt von 4,9. Für ein erstgeborenes Kind schätzten die Eltern die Zufriedenheit auf einen Wert von 6,05, für ein zweites Kind auf 5,41. Vor der Krise lag der Wert laut der Abstimmung bei 7,65 bei den Eltern und bei den Kindern bei rund 8,2.

Als besonders problematisch in der Corona-Zeit sind aus Sicht der Eltern die Doppelbelastung von Job und Kinderbetreuung, Geldsorgen oder fehlende Rückzugsmöglichkeiten.

Hinter der Studie steht der Forschungsverbund „Kindheit – Jugend – Familie in der Corona-Zeit“, der aus dem Hildesheimer Institut für Sozial- und Organisationspädagogik und dem Frankfurter Institut für Sozialpädagogik und Erwachsenenbildung in Kooperation mit der Universität Bielefeld besteht. (Foto: pixabay; Quelle: Tagesschau, 27.05.20)


Großbritannien-Zahlen


Lufthansa: Aufsichtsrat stimmt gegen Hilfspaket

Der Aufsichtsrat der durch die Corona-Krise angeschlagenen Fluggesellschaft Lufthansa hat das geplante staatliche Hilfspaket über neun Milliarden Euro abgelehnt. Der Grund sind Auflagen der EU-Kommission: Diese hatte gefordert, dass die Airline Start- und Landerechte an den Flughäfen Frankfurt und München abgeben soll, die anderen Fluggesellschaften zugesprochen werden sollen.

Der mögliche Verlust dieser Start- und Landerechte und die wirtschaftlichen Auswirkungen für die Lufthansa müssten zunächst „intensiv geprüft“ werden, so der Aufsichtsrat. Die Finanzhilfen sieht das Gremium aber weiterhin als dringend nötig an.

Die Bundesregierung und die Lufthansa hatten sich am Montag nach wochenlangen Verhandlungen auf die Staatshilfe in Form von Krediten, stillen Einlagen und einem Einstieg des Staates bei der Airline in Höhe von 20 Prozent geeinigt. (Foto: CC s. unten; Quelle: Tagesschau, 27.05.20)


Australien: Sydney bereitet sich auf Rattenplage vor

Das australische Sydney bereitet sich auf eine Rattenplage vor. Leere Büros und Restaurants in der Stadt treiben hungrige Ratten in Häuser und Vororte, und die jetzige Lockerung der Beschränkungen könnte laut einem führenden Rattenfänger zu einer „neuen Rattenplage“ führen.

Laut Geoff Milton, Rattenjäger in Sydney mit 35 Jahren Erfahrung, hat der Befall von Ratten in Vorstädten zugenommen, da die Innenstadt aufgrund der Covid-19-Pandemie praktisch geschlossen ist.

Ratten suchen im jetzt herrschenden australischen Winter auf natürliche Weise Häuser auf, und der plötzliche Wegfall von Nahrungsmitteln und Müll in den Städten verschärft das Problem. Laut Milton sind die Anrufe wegen vorstädtischer Ratten im Vergleich zur Vorjahreszeit um etwa ein Drittel gestiegen. (Quelle: The Guardian, 27.05.20)


Frankreich-Zahlen

Laut französischer Behörden blieb die Zahl der Todesopfer, die binnen 24 Stunden infolge einer Corona-Infektion gestorben waren, den siebten Tag infolge unter der Grenze von 100 gemeldeten Toten.

In den vergangenen 24 Stunden wurden den Gesundheitsämtern von Kliniken und Pflegeheimen rund 70 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit der Pandemie gemeldet. Hinzu kämen knapp 200 weitere bestätigte Infektionen. (Quelle: Tagesschau, 27.05.20)


Kein geeignetes Umfeld: AOK stoppt Werbung in BILD


Entlassung von Tausenden bei Boeing

Der angeschlagene Flugzeughersteller Boeing will im Zuge der Corona-Krise mehr als 12.000 Stellen in den USA abbauen. Rund 6770 Mitarbeiter erhalten diese Woche ihre Entlassungsschreiben, wie das Unternehmen mitteilte. Die Kündigungen kommen demnach zusätzlich zu etwa 5520 Angestellten, die Abfindungsangebote angenommen haben und den Konzern in den nächsten Wochen verlassen.

Die Entlassungswelle kommt nicht überraschend: Boeing hatte bereits Ende April angekündigt, seine Beschäftigtenzahl von rund 160.000 um etwa zehn Prozent zu reduzieren. Dieser Plan wurde nun konkretisiert. (Quelle: Seattle Times, 27.05.20)


DOSB erwartet Schäden in Milliardenhöhe im organisierten Sport

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat angesichts der finanziellen Auswirkungen der Corona-Krise Alarm geschlagen. Nach einer Erhebung bei seinen 100 Mitgliedsorganisationen erwarte der DOSB einen Schaden von rund 235 Millionen Euro, sofern ab dem dritten Quartal 2020 wieder eingeschränktes Sporttreiben möglich sei.

Pro Verein werden im Schnitt Schäden in Höhe von rund 12.000 Euro erwartet. Hochgerechnet auf die 90.000 Vereine in „Sportdeutschland“ resultiere daraus ein Schaden von mehr als einer Milliarde Euro.

„Jeder weitere Monat ohne Veranstaltungen bringt erhebliche Einbußen für Vereine und Verbände mit sich“, sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann, „sowie natürlich auch für Ligen, Veranstalter und damit natürlich mittelbar auch für die Athleten.“ (Quelle: DOSB, 27.05.20)


USA: Jetzt 100.000 Corona-Opfer

Die Guardian-Journalisten, die den Guardian US-Blog betreiben, berichten, dass die Zahl der Todesopfer bei Coronaviren in Amerika nur noch wenige Hundert Opfer von 100.000 entfernt ist.

Mindestens eine Datenbank zeigt gleichzeitig, dass das Land diesen düsteren Meilenstein bereits erreicht hat. Laut den Zahlen von NBC News sind bereits mehr als 100.000 Amerikaner an Coronavirus gestorben. Andere Datenbanken weisen jedoch geringfügig andere Zahlen auf, da sie sich bei der Berechnung der Maut auf unterschiedliche Quellen stützen.

Nach weit verbreiteten Daten der Johns Hopkins University, die der Guardian zitiert hat, liegt die Zahl der Todesopfer in den USA bei 99.674. Die traurige Grenze dürft in den nächsten Stunden sicher erreicht werden.

Auch zehntausende Ärzte/innen und Krankenpfleger*innen in den USA haben sich nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC mit dem Coronavirus angesteckt. Von den 62.344 Mitarbeitern des Gesundheitssektors, die sich infiziert hätten, seien mindestens 291 gestorben, teilte die Behörde auf ihrer Webseite mit. (Quelle: The Guardian, CDC, 27.05.20)


Fettleibigkeit lässt an COViD-19 Erkrankte eher sterben

Rund zwei Monate sind seit den flächendeckenden Coronavirus-Ausbrüchen in Europa vergangen, Zehntausende mussten mit einer Sars-CoV-2-Infektion stationär behandelt werden. Jetzt liefert die weltweit größte veröffentlichte Beobachtungsstudie zu Corona-Patienten in Großbritannien erste Erkenntnisse, was das Überleben bei schweren Verläufen beeinflusst. Zwar benötigt nur ein geringer Teil der Covid-19-Erkrankten überhaupt eine Behandlung im Krankenhaus – Studien gehen davon aus, dass zwischen fünf und zehn Prozent aller betroffenen Erwachsenen so schwere Symptome entwickeln, dass eine Krankenhauseinweisung medizinisch gerechtfertigt wäre. Doch wenn es so weit kommt, spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, wie schwer die Krankheit verläuft.

Dazu decken sich die Untersuchungen aus Großbritannien weitgehend mit Studien aus China und den USA. Je älter ein Patient ist, desto größer ist das Sterblichkeitsrisiko. Die Ergebnisse zeigen auch, dass Frauen bessere Chancen haben, einen schweren Verlauf von Covid-19 zu überstehen als Männer. Zudem erhöhen chronische Herz-, Lungen- oder Nierenkrankheiten das Sterberisiko. Dem fügen die Wissenschaftler aus Großbritannien allerdings einen weiteren Aspekt hinzu, der bislang in Studien kaum als Risikofaktor betrachtet wurde: Fettleibigkeit führt demnach ebenfalls dazu, dass die Überlebenschancen von schwer an Covid-19 erkrankten Menschen sinken (mehr und Quelle: SZ, 27.05.20).


US.Bundesstaaten nutzen Corona für Blockade von Abtreibungen

Der UN-Menschenrechtsrat zur Diskriminierung von Frauen und Mädchen hat heftige Kritik an den US-Bundesstaaten Texas, Oklahoma, Alabama, Ohio, Iowa, Louisiana, Arkansas und Tennessee geübt. Das Gremium wirft den Bundesstaaten vor, die Einschränkungen während der Corona-Pandemie auszunutzen, um Frauen den Zugang zu Abtreibungen zu verwehren.

Unter Berufung auf Corona-Notverordnungen hätten die Staaten aus ihrer Sicht nicht notwendige medizinische Eingriffe ausgesetzt.

„Wir bedauern, dass diese Staaten, die eine lange Geschichte restriktiver Praktiken gegen Abtreibungen haben, die Krise anscheinend manipulieren, um die Rechte von Frauen hinsichtlich ihrer sexuellen und familiären Selbstbestimmung stark einzuschränken“, so die stellvertretende Vorsitzende der Arbeitsgruppe, Elizabeth Broderick. Sie betonte, der Zugang zu Abtreibungen sei Teil der notwendigen Gesundheitsversorgung und müsse auch in der Corona-Krise erhalten bleiben. (Quelle: Tagesschau, 27.05.20)


Schweiz kündigte Lockerungen an

Bereits ab Samstag werden in der Schweiz weitere Corona-Auflagen abgeschwächt. Die Regierung beschloss heute, dass ab dem Wochenende wieder bis zu 30 Personen zusammenkommen dürfen. Der Mindestabstand sowie die Hygieneregeln sollen weiterhin gelten.

Ab dem 6. Juni sollen dann auch wieder Veranstaltungen mit bis zu 300 Teilnehmern gestattet sein. Ab diesem Zeitpunkt können auch Zoos, Bergbahnen, Campingplätze, Schwimmbäder, Theater und Kinos öffnen. In Restaurants dürfen ab diesem Datum wieder mehr als vier Gäste an einem Tisch sitzen.

In der Schweiz herrscht derzeit eine „außerordentliche Lage“, die mit dem Notstandsrecht einhergeht, dass seit Anfang März gilt. Das Notstandsrecht soll am 19. Juni auslaufen.

Großveranstaltungen bleiben jedoch weiter verboten, vorerst bis Ende August. Am 24. Juni will die Regierung darüber beraten, ab wann Veranstaltungen mit bis zu 1000 Teilnehmern wieder möglich sein könnten. (Quelle: ARD, 27.05.20)


Polen rapt für den guten Zweck

Auf ungewöhnliche Art hat sich der polnische Bischof Adrian Galbas für die Betroffenen der Corona-Pandemie eingesetzt. Er beteiligte sich an der Spendenaktion „Hot16Challenge“ – und zwar mit einem Rap.

Der 52-Jährige schrieb selbst 16 Verse und veröffentlichte diese auf YouTube. Darin sprach er von einem „wichtigen Almosen“, für das die Ärzte, die die „Harte Krankheit bekämpfen“ dankbar sein würden.

Auch andere Prominente hatten sich in Polen schon an der Spendenaktion beteiligt, darunter Staatspräsident Andrzeij Duda. Durch die Aktion kamen bereits mehr als 740.000 Euro an Spendengeldern zusammen.

(Quelle: Tagesschau, 27.05.20)


Regensburg mit (zu) hoher Ansteckungsrate

Infolge eines Corona-Ausbruchs in einem sog. „Ankerzentrum“ für Flüchtlinge hat Regensburg in Bayern den vereinbarten Grenzwert für neue Infektionen überschritten. Dieser liegt bei 50 neuen Fällen pro 100.000 Einwohnern und Woche. die Stadt erreichte jetzt 76,0/100.000.

Striktere Beschränkungen soll es aber vorerst für die Stadt in der Oberpfalz trotzdem nicht wieder geben, „da die Quelle der Ansteckungen klar auszumachen und das Infektionsgeschehen einzugrenzen“ sei, teilte die zuständige Gesundheitsbehörde mit.

Laut dem Robert Koch-Institut ist der bayerische Landkreis bundesweit derzeit der einzige, in dem die Grenze für Neuinfektionen überschritten wurde.
(Quelle: Tagesschau, 27.05.20)


Frankreich: Parlament beschließt Corona-App

Mit einer Mehrheit von 338 zu 215 Stimmen hat die französische Nationalversammlung dem Konzept der Regierung für die Corona-App „StoppCovid“ zugestimmt.

Damit können Franzosen den Dienst ab kommender Woche auf freiwilliger Basis nutzen. Mithilfe der App sollen Infektionsketten des Virus besser und schneller nachvollzogen werden können. In der Debatte um die App hatte es jedoch datenschutzrechtliche bedenken gegeben. (Quelle: ARD, 27.05.20)


Merkel meldet sich

Mitten in der Debatte über Lockerungen der Corona-Beschränkungen beriet sich Bundeskanzlerin Angela Merkel heute mit den sechs ostdeutschen Regierungschefs. Diese fordern vom Bund eine besondere Berücksichtigung ihrer Belange bei dem geplanten Konjunkturpaket für die Wirtschaft in der Corona-Krise. Es sei darüber gesprochen werden, wie den neuen Ländern besonders geholfen werden könne, zukunftsfähige Branchen aufzubauen, sagte die Kanzlerin.

Auf die Frage, ob die vorgeschlagenen Lockerungen der Corona-Maßnahmen des thüringischen Ministerpräsidenten Bodo Ramelow zu weit gingen, sagte Merkel, dass die Länder Entscheidungen nach ihren spezifischen Bedürfnissen fällen sollten, dass aber bestimmte bundesweite Grundsatzentscheidungen, wie etwa das Abstandsgebot von 1,50 Meter weiterhin eingehalten werden sollten. „In dieser Hinsicht erschienen mir die Aussagen Bodo Ramelows etwas zweideutig zu sein“, so Merkel.

„Auch bei geringen Infektionszahlen ist das Virus nicht weg“, betonte Merkel. „Es ist ja schön, dass wir uns wieder mehr erlauben können, aber wir müssen weiterhin vorsichtig sein.“

Zu dem Vorschlag der EU-Kommission, die europäische Wirtschaft mit einem 750-Milliarden-Euro-Programm zu stützen, sagte Merkel, dass es diesbezüglich noch viele Fragen zu klären gebe: „Wichtig ist besonders, wie diese Ausgaben strukturiert werden sollen.“
(Quelle: SZ, 27.05.20)


Niedersachsen: Kita Mitte Juni im Regelbetrieb?

Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) erwägt offenbar eine schnellere Rückkehr zum Regelbetrieb in Kitas. Das berichtet NDR 1 Niedersachsen. „Ich strebe an, dass wir Mitte Juni die Eltern bei der Betreuung weiter entlasten und allen Kindern ein Angebot zum – wenn auch vom zeitlichen Umfang eingeschränkten – Besuch einer Kita machen können“, sagte Tonne am Mittwoch in Hannover. (mehr und Quelle: NDR, 27.05.20; Foto: Minister Tonne CC s. unten)


Emsland: Offizielle Fallzahlen am Mittwoch, 27.05.2020, 10 Uhr

Wir freuen uns auch heute, dass es keine neue Todesfälle gibt und nur eine neue Infektion. Die Emsland-CoViD-19-Zahl steht also bei 443 Infektionen; das sind 136,3 auf 100.000 Einwohner*innen. Insgesamt 396 (+/-0) Infizierte sind jetzt genesen. Aktuell sind damit 22 Menschen (+1) infiziert. Weiterhin120 Emsländer*innen (+5) befinden sich in häuslicher Quarantäne.

In Lingen sind die Zahlen unverändert (75/69/4).

Kommune Anzahl der bestätigten Fälle davon genesen Verstorbene
Samtgemeinde Dörpen 12 10 1
Einheitsgemeinde Emsbüren 17 17 0
Samtgemeinde Freren 45 34 9
Einheitsgemeinde Geeste 18 16 0
Stadt Haren (Ems) 32 (+1) 30 1
Stadt Haselünne 32 31 0
Samtgemeinde Herzlake 10 10 0
Samtgemeinde Lathen 9 6 0
Samtgemeinde Lengerich 15 14 1
Stadt Lingen (Ems) 75 69 4
Stadt Meppen 71 63 4
Samtgemeinde Nordhümmling 8 7 0
Stadt Papenburg 30 27 2
Einheitsgemeinde Rhede (Ems) 1 1 0
Einheitsgemeinde Salzbergen 14 13 0
Samtgemeinde Sögel 6 4 0
Samtgemeinde Spelle 15 14 1
Einheitsgemeinde Twist 19 17 2
Samtgemeinde Werlte 14 13 0
Gesamt 443 396 25
Aktuelle Covid-19-Fälle 22

 


Lingen: Stadtrat tagt

Zum ersten Mal seit 98 Tagen tagt in Lingen heute wieder der Stadtrat. Die Sitzung ist in der Halle IV an der Kaiserstraße anstatt wie üblich im Ratssitzungssaal. Der Rat beschäftigt sich ab 17 Uhr mit den Folgen der Corona-Krise. OB Krone gibt dazu auf Antrag der SPD einen Bericht ab. Daneben stehen eine Reihe Routinebeschlüsse auf der Tagesordnung; so werden insgesamt fünf Nachwuchsbeamte eingestellt.


Spanien trauert zehn Tage um die Corona-Opfer

In Spanien beginnt heute eine zehntägige Staatstrauer um die Opfer der Corona-Pandemie. Es ist die längste offizielle Trauerperiode in Spanien seit dem Sturz des Diktators Francisco Franco und der Wiederherstellung der Demokratie 1977. Unter anderem werden an allen öffentlichen Gebäuden die Fahnen auf Halbmast wehen.

Die Regierung hatte mit der Ausrufung der Staatstrauer gewartet, bis auch in den besonders betroffenen Metropolen Madrid und Barcelona die strikten Ausgangsbeschränkungen aufgehoben wurden. Spanien ist eines der am schlimmsten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder Europas. Die Zahl der Infizierten liegt nach Angaben der Behörden vom Dienstag bei mehr als 236.000, es starben mehr als 27.000 Menschen. (Quelle: AFP, 27.05.20)


Proteste der Busunternehmen

Die von der Corona-Krise schwer getroffenen Bus-Unternehmen haben für Mittwoch zu bundesweiten Kundgebungen aufgerufen. In Berlin sollen gegen Mittag drei Buskorsos durch die Stadt rollen, um auf die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie für die Unternehmen aufmerksam zu machen.

Weitere Demonstrationen sind in Düsseldorf, Kiel, Mainz, Stuttgart und Wiesbaden geplant. Die Bus-Unternehmen leiden unter dem Einbruch der Fahrgastzahlen im öffentlichen Nahverkehr. (Quelle: Tagesschau, 27.05.20)


Südkorea verzeichnet höchste tägliche Neuinfektion seit fast 50 Tagen

Südkorea hat 40 neue Coronavirus-Fälle gemeldet – die höchste tägliche Steigerung seit fast 50 Tagen. Die Zahl löste in dem ostasiatischen Land Besorgnis aus, weil heute mehr als 2 Millionen Abiturienten, Mittelschüler, Erst- und Zweitklässler sowie Vorschüler in die Schulen zurückkehren.

Die koreanischen Gesundheitsbehörden nannten am Mittwoch aktuell 11.265 Fälle und 269 Todesfälle. Bis auf vier neuen Fälle stammten alle Neuinfektionen aus der dicht besiedelten Metropolregion Seoul, in der die Behörden versuchen, Übertragungen in Verbindung mit Nachtclubs, Karaoke-Räumen und einem E-Commerce-Lager einzudämmen. Drei Fälle betrafen Einreisende aus dem Ausland.

Ebenfalls in Südkorea wurde am Dienstag ein Mann wegen Verstoßes gegen die Corona-Quarantäneregeln zu einer viermonatigen Haftstrafe verurteilt. Der 27-jährige Mann hatte seine Wohnung während einer 14-tägigen Selbstisolation verlassen und wurde daraufhin in eine Quarantäneeinrichtung gebracht, die er dann aber ebenfalls ohne Erlaubnis verließ.

(Quelle The Guardian, 27.05.20)


Deutschland-Zahlen

Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Fälle in Deutschland steigt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts für Infektionskrankheiten (RKI) um 362 auf 179.364. Binnen 24 Stunden sind 47 weitere Menschen an den Folgen der Virusinfektion gestorben. Die Gesamtzahl der Todesfälle in Deutschland beläuft sich demnach laut RKI auf 8.349.

Am Dienstag wurden im Norden insgesamt 65 neue Coronavirus-Infektionen gemeldet: In Niedersachsen 48, in Bremen zehn, in Schleswig-Holstein und Hamburg jeweils drei sowie in Mecklenburg-Vorpommern eine. (Quelle: ARD, 27.05.20)


Zeit-Online: vorerst

„Damit beenden wir dieses Newsblog vorerst. Alle Entwicklungen zur Coronavirus-Pandemie können Sie jedoch weiterhin wie gewohnt auf ZEIT ONLINE nachlesen.“ (Quelle: ZEIT, 27.05.20)


New Yorks Gouverneur und Trump diskutieren über Infrastrukturprojekte

Der Gouverneur des US-Bundesstaats New York Andrew Cuomo trifft sich am Mittwoch mit US-Präsident Donald Trump in Washington, um unter anderem über den Ausbau von Infrastrukturprojekten zur Unterstützung der Wirtschaft zu sprechen.

Der demokratische Gouverneur verkündete auf Twitter, dass jetzt der beste Zeitpunkt sei, um ein großes Infrastrukturprogramm voranzutreiben. „Es wird die Wirtschaft ankurbeln, Arbeitsplätze schaffen und Amerika helfen, andere Länder einzuholen, die uns offen gesagt übertroffen haben“, schrieb Cuomo auf Twitter. (26.05.20)


Indien besprüht Wanderarbeiter mit Chemikalien

In der indischen Hauptstadt Neu-Delhi und anderen Bundesstaaten sind Wanderarbeiter mit Chemikalien besprüht worden, um sie zu desinfizieren. Im Netz kursieren mehrere Videos dieser Sprühaktionen.

Kirchen und Parteien zeigten sich entsetzt. Das Besprühen von Menschen mit Desinfektionsmitteln könne zu Augen-, Haut- und Atemwegserkrankungen führen, sagte ein Sprecher der den Bundesstaat Delhi regierenden Aam Aadmi Party (AAP). Für die Sprühaktion in Neu-Delhi soll ein städtischer Betrieb verantwortlich sein, der von Mitgliedern der hindu-nationalistischen Indischen Volkspartei (BJP) geleitet wird.

Die Migrantenarbeiter sind von den Corona-Hilfsprogrammen ausgeschlossen, weil die meisten nicht in den Städten gemeldet sind, in denen sie sich als Tagelöhner verdingen. Sie versuchen, zurück in ihre Heimatdörfer zu kommen.

Indien hat den siebten Tag in Folge einen Rekordanstieg der Zahl neuer Infektionen mit dem Coronavirus verzeichnet. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums infizierten sich weitere 6.535 Menschen, die Gesamtzahl lag demnach bei 145.380 Fällen. 4.167 Menschen seien in Verbindung mit dem Virus gestorben. (Quelle: Tagesschau, 26.05.20)


Putin sieht Höhepunkt in Russland als überschritten an

Der russische Präsident Wladimir Putin sieht den Höhepunkt der Epidemie in Russland als überschritten an. Putin sagte im russischen Fernsehen: „Experten zufolge kann der Höhepunkt als bestanden angesehen werden“, so die Nachrichtenagentur AFP. Am Dienstag verzeichnete das Land derweil die meisten Todesfälle an einem Tag. 174 Menschen starben demnach in Russland in Verbindung mit Covid-19.

Mitte Mai verzeichnete Russland mit mehr als 11.000 Neuinfektionen pro Tag den Höchststand. Mittlerweile ist die Zahl der täglichen registrierten Infektionen in Russland unter 9.000 gesunken.

Nach offiziellen Angaben haben sich landesweit mehr als 362.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. 3807 Menschen starben. Es gab Kritik, dass diese Zahl bewusst geschönt sei. Die Behörden wiesen das vehement zurück. Russland ist nach den USA und Brasilien das am stärksten betroffene Land in der Corona-Pandemie (Quellen: TSP, dpa, 26.05.20)


Tenor Andrea Bocelli: Genesen

Der italienische Tenor Andrea Bocelli sagte, er habe sich mit dem Virus infiziert, sich aber bis März vollständig erholt. Nachdem der Sänger das Krankenhaus besucht hatte, um Blut für die Covid-19-Forschung zu spenden, schrieb er auf Facebook:

„Die Pandemie, die die Welt erschüttert hat, hat mich und einzelne Mitglieder meiner Familie – wenn auch nur geringfügig – betroffen.

Aus Respekt vor denen, für die die Ansteckung mit dem Virus schwerwiegendere Folgen hatte, habe ichentschieden, dass es am besten sei, die Nachricht nicht zu veröffentlichen. Ich wollte meine Fans auf keinen Fall unnötig beunruhigen und ich wollte auch die Privatsphäre meiner Familie schützen.

Wir hatten das Glück, bis Ende März eine schnell und vollständig zu genesen. Angesichts der Möglichkeit, Blut zu spenden, um ein Heilmittel für Covid zu finden, antwortete ich sofort mit „Ja“. Eine bescheidener – aber grundsätzlicher – Beitrag, durch den ich meinen kleinen Teil dazu beitrage.“

(Foto Andrea Bocelli WEF Remy Steinegger: CC BY-NC-SA 2.0, Quelle:The Guardian, 26.05.20)


Neues von Bund und Ländern

Bund und Länder haben sich doch noch ein weiteres Mal auf eine gemeinsame Linie verständigt. Wie aus Regierungskreisen bekannt wurde, sollen die Kontaktbeschränkungen wegen der Coronavirus-Pandemie bis zum 29. Juni verlängert werden. Vereinbart wurden demnach gegenüber den bisherigen Regelungen auch kleine Erleichterungen: Die Länder können den Aufenthalt im öffentlichen Raum mit bis zu zehn Personen oder den Angehörigen zweier Hausstände ab dem 6. Juni gestatten, hieß es.

Nachdem stundenlange Beratungen am Montag zunächst ergebnislos blieben, kam der Kompromiss überraschend und so einig ist man sich offenbar dann doch: Thüringen behält sich vor, einen Sonderweg einzuschlagen und will abhängig vom regionalen Infektionsgeschehen gegebenenfalls eigene Regeln aufstellen. Aus Regierungskreisen in Erfurt hieß es zudem, auch andere Bundesländer hätten abweichende Regelungen angekündigt, auch restriktivere.

Türingens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hatte bereits deutlich gemacht, dass sein Land schrittweise aus dem „Krisenmodus in den Regelmodus übergehen“ will. Aber auch Länder wie Sachsen, Brandenburg, Hamburg, Bremen und Baden-Württemberg planen inzwischen weitere Erleichterungen. Die geplanten Lockerungen in den einzelnen Ländern können Sie hier nachlesen.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO betrachtet inzwischen übrigens Nord- und Südamerika als das neue Epizentrum der Corona-Pandemie. Die Verbreitung des Virus in Ländern wie Brasilien beschleunige sich, warnte die WHO-Direktorin für die Region, Carissa Etienne. Dort sei es jetzt nicht an der Zeit, die Beschränkungen zu lockern. (Quelle: DIE ZEIT, 26.05.20)


Italien: 240 t Speiseeis in Rom und Latium

Die strengen Ausgangsbeschränkungen in Italien sind aufgehoben – und das bekamen am Wochenende vor allem die Eisdielen im Land zu spüren. Allein in Rom und der Küstenregion Latium wurden an den beiden Tagen nach Angaben des Landwirtschaftsverbands Coldiretti fast 240 Tonnen Eis verkauft und geschleckt.

Die Einnahmen sind für die Branche nach drei Monaten Stillstand wichtig. Immerhin ist Italien weltweit führend bei der Herstellung von handgemachtem Eis. Landesweit gibt es rund 39.000 Eisdielen mit etwa 150.000 Mitarbeitern. (Quelle: Tagesschau, 26.05.20)


Moormerland-Hotspot: Nun 27 Infektionen

Die Zahl der Menschen, die sich in einem Restaurant im ostfriesischen Moormerland (Landkreis Leer) infiziert haben, ist am Dienstag um weitere fünf Personen gestiegen. Insgesamt gebe es nun 27 nachgewiesene Infektionen, die mit dem Restaurantbesuch in Zusammenhang stünden, teilte der Landkreis Leer mit. 23 der Infizierten hätten an der geschlossenen Gesellschaft direkt teilgenommen. Die Zahl der Menschen in Quarantäne sei seit Montag von 133 auf 154 gestiegen.

Auch ein Lokal im niedersächsischen Lüneburg soll massiv gegen Corona-Auflagen verstoßen haben. Dem Wirt könnte nun ein fünfstelliges Bußgeld drohen, wie die Lüneburger Landeszeitung berichtete. Die von Nachbarn alarmierte Polizei hätte am Samstag vor und in der Gaststätte rund 100 Gäste gezählt, hieß es weiter. (Quelle: NDR. 26.05.20)


Weltweite Zahlen

Weltweit haben sich mittlerweile mehr als 5,5 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Das geht aus den Zahlen der Johns-Hopkins-Universität hervor. Die Daten zeigen zudem, dass sich die Zahl der Neuinfektionen innerhalb eines Monats verdoppelte. Innerhalb der letzten zehn Tage kamen fast eine Million bestätigter Fälle hinzu. Die meisten Infektionen entfallen dabei nach wie vor auf Europa und die USA.

Fast 2,25 Millionen Patienten sind demnach inzwischen wieder genesen. Mehr als 346.000 Menschen mit einer bestätigten Infektion starben. (Foto: CC s.u.; Quelle: ARD, 26.05.20)


Berliner Verfassungsgerichtshof kassiert mehrere Bußgeldregelungen

Der Berliner Verfassungsgerichtshof hat den Bußgeldkatalog für Verstöße gegen Corona-Bestimmungen teilweise außer Kraft gesetzt. Betroffen ist das Bußgeld für Verstöße gegen das Mindestabstandsgebot und das Gebot, physisch soziale Kontakte auf ein absolut nötiges Minimum zu reduzieren. Diese Formulierungen seien zu unbestimmt, heißt es in einem Beschluss vom 20. Mai des höchsten Berliner Gerichts (Az.: VerfGH 81 A/20 .

Bürger könnten so nicht klar erkennen, welche Handlung oder Unterlassung bußgeldbewehrt sei. Dies könne gerade rechtstreue Bürger veranlassen, sich in ihren Grundrechten noch weiter zu beschränken, als es erforderlich wäre, um keine Ordnungswidrigkeit zu begehen.

Die Entscheidung dürfte auch für andere Bundesländer bedeutsam sein, weil sich in deren Verordnungen ähnliche Allgemeinplätze wiederfinden. Übrigens ganz vorn dabei auch Niedersachsen.(Quelle: Tagesschau, 26.05.20)


Emsland: Offizielle Fallzahlen am Dienstag, 26.05.2020, 10 Uhr

Die Corona-Zahlen im Emsland sagen casselbe wie in vielen anderen Teilen Deutschland: Wir freuen uns, dass es keine neue Todesfälle gibt und keine neuen Infektionen. Die Emsland-CoViD-19-Zahl bleibt also bei 442 Infektionen; das sind 136,0 auf 100.000 Einwohner*innen. Insgesamt 396 (+3) Infizierte sind jetzt genesen. Aktuell sind damit noch 21 Menschen (-3) infiziert. 120 Emsländer*innen (+5) befinden sich in häuslicher Quarantäne.

In Lingen sind die Zahlen unverändert (75/69/4).

Kommune Anzahl der bestätigten Fälle davon genesen Verstorbene
Samtgemeinde Dörpen 12 10 1
Einheitsgemeinde Emsbüren 17 17 0
Samtgemeinde Freren 45 34 9
Einheitsgemeinde Geeste 18 16 0
Stadt Haren (Ems) 31 30 1
Stadt Haselünne 32 31 0
Samtgemeinde Herzlake 10 10 0
Samtgemeinde Lathen 9 6 0
Samtgemeinde Lengerich 15 14 1
Stadt Lingen (Ems) 75 69 4
Stadt Meppen 71 63 4
Samtgemeinde Nordhümmling 8 7 0
Stadt Papenburg 30 27 2
Einheitsgemeinde Rhede (Ems) 1 1 0
Einheitsgemeinde Salzbergen 14 13 0
Samtgemeinde Sögel 6 4 0
Samtgemeinde Spelle 15 14 1
Einheitsgemeinde Twist 19 17 2
Samtgemeinde Werlte 14 13 0
Gesamt* 442 (+/- 0) 396 (+3) 25 (+/- 0)
Aktuelle Covid-19-Fälle 21 (-3)

Malaria-Medikament führt zu höherer Todesrate

Hydroxychloroquin, das Malariamedikament, das US-Präsident Donald Trump zur Vorbeugung von Covid-19 einnimmt, hat laut einer Studie die Zahl der Todesfälle bei Patienten erhöht, die in Krankenhäusern auf der ganzen Welt damit behandelt wurden.

Eine umfassende Studie über die Verwendung von Hydroxychloroquin und seiner älteren Version, Chloroquin, auf sechs Kontinenten zeigt ein ernüchterndes Bild. Wissenschaftler sagten, die Ergebnisse bedeuteten, dass das Medikament Covid-19-Patienten nur noch in geeigneten Forschungsumgebungen verabreicht werden sollte.

Das online im Lancet Medical Journal veröffentlichte Papier ist allerdings keine Studie zur Bewertung des Arzneimittels. Sie zeigt aber, dass die Hast, in der es weltweit verwendet wurde, nicht gut war. Eine beträchtliche Anzahl von Ärzten hat es ohne Beweise verschrieben. Das Medikament kann Herzunregelmäßigkeiten verursachen.

Es gab einen regelrechten Run, das Medikament in Covid-19-Fällen zu verwenden, nachdem der französische Arzt Didier Raoult gesagt hatte, er würde seine Patienten im Krankenhaus La Timone in Marseille heilen. Der US-Präsident behauptete dann, Hydroxychloroquin – weniger giftig als das ursprüngliche Chloroquin – sei ein Heilmittel und sagte später, er würde es selbst gegen Coronavirus einnehmen.

Die Autoren des Papiers haben die Ergebnisse für mehr als 96.000 Patienten in 671 Krankenhäusern zusammengestellt, die zwischen dem 20. Dezember und dem 14. April eines der Medikamente mit oder ohne Antibiotikum wie Azithromycin einnahmen.

Die Sterblichkeitsrate war bei allen Gruppen, die die Medikamente einnahmen, höher als bei Menschen, denen sie nicht verabreicht wurden. Jeder sechste derjenigen, die eines der Medikamente einnahmen, starb, während jeder fünfte starb, wenn er Chloroquin mit einem Antibiotikum einnahm, und jeder vierte, wenn er Hydroxychloroquin und ein Antibiotikum einnahm. Die Sterblichkeitsrate bei Patienten, die die Medikamente nicht einnahmen, betrug eins zu elf. (Quelle: The Guardian, 26.05.20)


CDU-Politiker wollen geringeren Mindestlohn und weniger Arbeitsschutz

Wegen der Corona-Krise fordern Wirtschaftspolitiker der Union im Bundestag, den Mindestlohn in Deutschland abzusenken oder zumindest eine Erhöhung im kommenden Jahr auszusetzen. Diese Empfehlung an die Mindestlohnkommission findet sich in einem „Wachstumsprogramm für Deutschland“ der AG Wirtschaft und Energie, das der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt. Auch das „Handelsblatt“ berichtete über das sechsseitige Papier. Der gesetzliche Mindestlohn wurde zuletzt im Januar auf aktuell 9,35 Euro erhöht.

Auch die in der Coronakrise für sogenannte systemrelevante Berufe gelockerten Arbeitszeitregeln sollen auf alle kleinen und mittelständischen Unternehmen ausgeweitet werden. Dann wären tägliche Arbeitszeiten von bis zu zwölf Stunden und verkürzte Ruhezeiten möglich. Generell plädieren die Unionspolitikerauch dafür, die Höchstarbeitszeit von einer täglichen auf eine wöchentliche Basis umzustellen.

(Foto: pixaybay; Quelle: DPA, Handelsbatt, 26.05.20)


Deutsche Post bietet Mitarbeitern Tests an

Die Deutsche Post wird als erster deutscher Konzern Tausende Mitarbeiter ohne konkreten Anlass auf das Coronavirus testen lassen. Das Unternehmen schlage den Weg einer „prophylaktischen Teststrategie“ ein, kündigte Vorstandsmitglied Tobias Meyer in der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ an. Deutlich mehr als 10.000 Mitarbeitern solle angeboten werden, sich vorsorglich testen zu lassen, „dies vor allem in größeren Betriebsstätten“.

Nach Angaben Meyers werden die Betriebsärzte der Post die Tests voraussichtlich in einem Teil der 36 Paketzentren und möglicherweise auch in Briefverteilzentren anbieten. Das Unternehmen habe in Deutschland zuerst rund 4000 Mitarbeiter getestet, nachdem es in deren direktem Umfeld zu einer Infektion mit dem Coronavirus gekommen sei. Dabei habe es keine ungewöhnlichen Ergebnisse gegeben. (Quelle: Rheinische Post, 26.05.20)


Corona-Infektionen: Indien mit Rekordanstieg

Indien hat den siebten Tag in Folge einen Rekordanstieg der Zahl neuer Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums infizierten sich weitere 6535 Menschen, die Gesamtzahl lag demnach bei 145.380 Fällen. 4167 Menschen seien in Verbindung mit dem Virus gestorben.

Die meisten Fälle betreffen zwei benachbarte Staaten in Mittelindien: Maharashtra, wo die Finanzmetropole Mumbai liegt, und Gujarat, Heimatstaat von Ministerpräsident Narendra Modi. Auch aus einigen der ärmsten Staaten im Osten des Landes wurde ein Anstieg der Fallzahlen gemeldet. Dorthin kehren aktuell zahlreiche Wanderarbeiter mit Sonderzügen aus Großstädten zurück, in denen sie wegen der verhängten Ausgangsbeschränkungen ihre Arbeit verloren haben. (Quelle: Tagesschau, 26.05.20)


TK: Höchster Krankenstand seit 20 Jahren

In der Corona-Krise hat die Techniker Krankenkasse für März den höchsten Krankenstand seit 20 Jahren verzeichnet. Das Virus sorgt laut Medienbericht zudem für deutlich weniger Einnahmen bei den Gesetzlichen.

Der Techniker Krankenkasse (TK) zufolge haben sich im März so viele Arbeitnehmer krank gemeldet wie seit 20 Jahren nicht mehr. Das berichtet die Funke Mediengruppe, der eine Auswertung der Kasse vorliegt. Demnach lag der Anteil krankgeschriebener Beschäftigter bei 6,84 Prozent. Der Höchststand im vergangenen Jahr lag den Angaben zufolge bei 5,30 Prozent. (Quelle: ARD, 26.05.20)


Drosten wehrt sich gegen Bild-Zeitung

Der Direktor des Instituts für Virologie an der Charité an Berlin, Christian Drosten, hat der „Bild“-Zeitung „tendenziöse Berichterstattung“ vorgeworfen. Anlass ist eine Rechercheanfrage zu einer Studie des Virologen und seinen Kollegen zu Viruslasten. Unüblich und problematisch an der Anfrage: Sie räumte Drosten nur eine Stunde Zeit ein, um zu reagieren.

Auf Twitter veröffentlichte der Virologe einen Screenshot der Mail-Anfrage und warf der „Bild“-Zeitung vor, „Zitatfetzen von Wissenschaftlern ohne Zusammenhang“ bemüht zu haben. Er habe „Besseres zu tun“, als innerhalb von einer Stunde Stellung zu nehmen. (mehr und Quelle: FAZ, 26.05.20)


Soli-Abschaffung in einem Monat?

Die geplante Abschaffung des Solidaritätszuschlags könnte nun doch schon zum 1. Juli kommen und damit in der Corona-Krise für zusätzliche Kaufkraft von mehreren Milliarden Euro sorgen. Das Soli-Ende solle auf diesen Termin vorgezogen werden und vollständig gelten, heißt es in einem Entwurf der AG Wirtschaft der Fraktion von CDU und CSU, der der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt.

Der Bundestag hatte im November beschlossen, dass der Solidaritätszuschlag von 5,5 Prozent in der Einkommens- und Körperschaftsteuer ab Anfang 2021 für 90 Prozent der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler wegfallen soll. Die SPD hatte bereits Ende Januar vorgeschlagen, dieses Datum auf den 1. Juli vorzuziehen.

Zuerst hatte das Handelsblatt über das Papier „Wachstumsprogramm für Deutschland: 10 Punkte für einen Neustart der Wirtschaft“ berichtet, das der Zeitung zufolge morgen vom Fraktionsvorstand beschlossen werden soll. Da nun Union und SPD dafür seien, könne der Abbau Teil des Konjunkturprogramms der großen Koalition werden, das im Juni beschlossen werden solle, so das Blatt. Allerdings fordere die Union in dem Papier die vollständige Abschaffung, während die SPD ihn nur für 90 Prozent der Steuerzahler abschaffen wolle. (Quelle: TSP, 26.05.20)


EU-Chefdiplomat sieht Pandemie als Wendepunkt in der Weltordnung

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat die Coronavirus-Pandemie als möglichen Einschnitt für die Weltordnung gewertet. Analysten hätten seit Langem von einem Ende des von den USA geführten Weltsystems und „der Geburt eines asiatischen Jahrhunderts“ gesprochen, sagte Borrell in einer Videokonferenz mit deutschen Botschaftern. „Das geschieht jetzt vor unseren Augen.“ Die Pandemie könne als Wendepunkt bei der Machtverlagerung vom Westen in den Osten betrachtet werden. (Quelle: SZ, 26.05.20)


Berlin: Stopp rückt wieder näher

Eine der drei Ampeln, mit denen Berlin das Infektionsgeschehen in der Stadt misst, ist am Montag auf Rot gesprungen. Die Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) informierte die Öffentlichkeit daraufhin über die Lage in der Hauptstadt, denn was bedeutet das jetzt für die Berliner? Darüber wird auch im Senat an diesem Dienstag debattiert.

In Berlin wird die Infektionslage mithilfe dreier sogenannter Corona-Ampeln bewertet. Eine der Ampeln gibt die Entwicklung bei Reproduktionszahl (R) wieder; eine zweite betrachtet die aktuelle Zahl der Neuinfektionen und die dritte zeigt an, wie viele Intensivbetten mit Covid-19-Patienten belegt sind.

Auf Rot steht aktuell die Ampel für die Reproduktionsrate: Der häufig diskutierte R-Wert hat an drei Tagen die Marke von 1,2 überschritten. Der Wert besagt, wie viele andere Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt. Am Montag lag der Wert rechnerisch bei 1,37

Wenn zwei der drei Ampeln „Gelb“ zeigen, bestehe „Erörterungsbedarf“ – und die „Vorbereitung möglicher Maßnahmen“ sei erforderlich, erklärt die Landesregierung. Gibt es zwei Mal Rot, müsse eingegriffen werden, was dann wohl heißt, dass Lockerungen erst später kommen – oder vorerst komplett abgesagt werden. (Quelle: TSP, 26.05.20)


Italien: Die wenigsten neuen Coronavirus-Fallzuwächse seit Anfang März

Am Montag gab es in Italien 92 neue Todesfälle durch Coronaviren, die niedrigste Tagesrate seit Anfang März, was die Zahl der Todesfälle auf 32.877 erhöht, berichtet Angela Giuffrida, die Korrespondentin des Guardian in Rom.

Die Zahl der Neuinfektionen stieg um 300 gegenüber 531 am Sonntag. In fünf Regionen, darunter Bozen, Umbrien, Kalabrien, Molise und Basilikata, wurden nach Angaben der Zivilschutzbehörde keine neuen Fälle registriert. Derzeit leiden in Italien 55.300 Menschen an dem Virus, von denen 541 auf der Intensivstation sind. Italien hat bisher 230.158 bestätigte Fälle, einschließlich der Todesfälle und 141.981 Überlebenden. (The Guardian, 25.05.20)


Japan hebt den Ausnahmezustand auf

Japan hebt den landesweiten Ausnahmezustand auf. Die Notmaßnahme solle noch am Montag enden, kündigte Ministerpräsident Shinzo Abe an. Japan sei es gelungen, die Ausbreitung des Virus in weniger als zwei Monaten unter Kontrolle zu bringen. Am 14. Mai hatte die Regierung angesichts sinkender Infektionszahlen für den größten Teil des Landes die Kontaktsperren gelockert, die Hauptstadt Tokio und vier weitere Präfekturen aber noch unter Beobachtung belassen. Japan zählte dem staatlichen Rundfunksender NHK zufolge zuletzt insgesamt 16 600 Infektionen und 839 Todesfälle. Damit konnte die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt die Epidemie stärker eindämmen als andere Länder. (Quelle: SZ, 25.05.20)


Langerwehe: Neun Corona-Tote in Seniorenheim

In einem Seniorenheim in Langerwehe im Kreis Düren sind neun Bewohner an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Das bestätigte der Kreis Düren am Montag auf WDR-Anfrage. 33 Bewohner und 19 Pflegekräfte wurden positiv getestet. Angehörige von Bewohnern hatten Alarm geschlagen – und sich an den WDR gewandt.
Ein Mann aus dem Städteregion Aachen löste wahrscheinlich die Masseninfektion aus. Mitte März kam er zur Kurzzeitpflege in die Einrichtung. Danach wurde er wegen grippeähnlicher Symptome ins Krankenhaus Eschweiler verlegt – und dort positiv auf Corona getestet. (Quelle: WDR, 25.05.20)


Bedürftige Kinder haben Anspruch auf Tablet oder Laptop

Jobcenter müssen bedürftigen Kindern in der Corona-Krise ein Tablet oder Laptop in Höhe von 150 Euro bezahlen. Das hat das Landessozialgericht in Essen heute entschieden. Begründung: Die Schulen seien wegen der Pandemie geschlossen, der Unterricht sei nur online möglich. Im Hartz-IV-Regelsatz ist die Anschaffung eines internetfähigen Computers eigentlich nicht vorgesehen.
Mit dem Urteil gab das Gericht einer Achtklässlerin Recht. Ihr Antrag auf ein Tablet war vom Jobcenter abgelehnt worden, wogegen sie Beschwerde einlegte. Die wurde zwar abgewiesen, weil ihr in der Zwischenzeit ein Gerät gespendet wurde. Das Gericht fand aber, dass die Frage grundsätzlich geklärt werden sollte. Die Arbeiterwohlfahrt Mittelrhein begrüßte das, weil nach ihren Beobachtungen viele Jobcenter solche Anträge ablehnen. (LSG NRW Az.: L 7 AS 719/20 B ER und L 7 AS 720/20 B) (Quelle: WDR, 25.05.20)


Drosten vs. Bild-Meinungsmache


Weniger Unfälle in Niedersachsen

Vor dem Hintergrund der Corona-bedingten Einschränkungen ist auch in Niedersachsen die Zahl der Verkehrsunfälle im März gesunken. Vorläufigen Angaben zufolge verzeichnete das Landesamt für Statistik im März 11.724 Unfälle mit Sachschaden. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Minus von 20,1 Prozent. Die Zahl der Verkehrstoten ging um 20,8 Prozent zurück – von 24 im März 2019 auf 19 im März 2020. 310 Menschen wurden bei Unfällen schwer verletzt – hier verringerte sich die Zahl sogar um knapp 30 Prozent. Auch bundesweit registrierten die Statistiker im März deutlich weniger Unfälle als im Vorjahresmonat. Die Zahl der Verkehrstoten sank sogar auf einen historischen Tiefstand. „Noch nie seit der deutschen Vereinigung im Jahr 1990 wurden in einem Monat weniger Menschen bei Verkehrsunfällen getötet als im März 2020“, hieß es vom Statistischen Bundesamt. (Quelle NDR, 25.05.20)


Lufthansa am Tropf

Der Staat hilft der Lufthansa mit einem Rettungspaket im Umfang von neun Milliarden Euro. Darauf haben sich Airline und Bundesregierung geeinigt. Langfristig gesehen soll das für den Staat ein Gewinn sein.

Nach langen Verhandlungen hat sich die Bundesregierung auf finanzielle Unterstützung für die von der Corona-Krise schwer getroffene Lufthansa verständigt. Wie das Bundeswirtschafts- und das Bundesfinanzministerium mitteilten, hat das Rettungspaket einen Gesamtumfang von neun Milliarden Euro. Es sieht verschiedene Hilfen und Eigenkapitalmaßnahmen vor.

Der Staat bewahrt die Fluggesellschaft demnach mit stillen Einlagen von insgesamt 5,7 Milliarden Euro, einem staatlich abgesicherten Kredit von bis zu drei Milliarden Euro und einer direkten Beteiligung an der Lufthansa in Höhe von 20 Prozent oder 300 Millionen Euro vor der Pleite.

Im Zuge des Programms bekommt der Staat auch zwei Aufsichtsratsposten. Diese sollen mit unabhängigen Experten besetzt werden. Über das staatliche Mitspracherecht hatte es lange Auseinandersetzungen gegeben.

Die Lufthansa gab bekannt, der Vorstand des Konzerns befürworte das Paket. Zustimmen müssen noch der Aufsichtsrat und die Hauptversammlung. Auch muss die EU-Kommission das Paket genehmigen; dort könnte es Schwierigkeiten geben. (Quelle: ARD, 25.05.20)


Niedersachsen-Zahlen

Nach Angaben des Landes Niedersachsen gibt es derzeit (Stand: 25. Mai, 13.00 Uhr) 11.572 laborbestätigte Covid-19-Fälle (+9 im Vergleich zum Vortag) in Niedersachsen. Davon sind laut Hochrechnung 10.037 Menschen wieder genesen. 576 mit dem Coronavirus infizierte Menschen im Land sind gestorben (keine Veränderung im Vergleich zum Vortag). (Quelle: Nds, 25.05.20)


Brasilien versinkt im Chaos

Der umstrittene brasilianische Staatschef Jair Bolsonaro ist weiter unter Druck geraten, nachdem sein politisches Idol Donald Trump Flüge aus dem südamerikanischen Land als Reaktion auf die steigende Zahl von Coronavirus-Infektionen verboten hatte, schreibt Tom Phillips in Rio de Janeiro.

Die USA kündigten die Maßnahme am gestriegn Sonntag an, als die Zahl der Fälle in Brasilien auf über 363.000 und die Zahl der Todesopfer auf fast 23.000 stieg. Nur die USA haben jetzt mehr bestätigte Infektionen als Brasilien.

Bolsonaro war heftig kritisiert worden, weil er gegen Richtlinien des Social Distancing verstoßen hatte, und hat in weniger als einem Monat zwei Gesundheitsminister zurückgetreten waren, weil sie seine Politik ablehnten.

Die Nachricht ist ein Schlag für Brasiliens rechtsextremen Führer, der seine angebliche Nähe zu Trump als Beweis dafür ankündigt, dass er Brasilien in die richtige Richtung lenkt. Die Anhänger von Bolsonaro schwenken bei Kundgebungen häufig mit dem Sternenbanner, und der Präsident selbst hat kürzlich einen „Trump 2020“ -Hut aufgesetzt.

„Die USA [Botschaft] an Brasilien: Bleib bei dir zu Hause“, berichtete eine Zeitung, der Estado de Minas, auf ihrer Titelseite neben einem Bild von Bolsonaro-Anhängern, die eine US-Flagge halten. (Quelle. The Gaurdian, 25.05.20)


Emsland: Offizielle Fallzahlen am Montag, 25.05.2020, 10 Uhr

Was sagen die Zahlen? Sie sagen: Kein neues COViD-19-Todesopfer im Emsland und nur zwei Corona-Neuinfektion. Die Emsland-CoViD-19-Zahl liegt jetzt bei 442 Infektionen; das sind 136,0 auf 100.000 Einwohner*innen. Insgesamt 393 (+3) Infizierte sind jetzt genesen. Aktuell sind damit noch 24 Menschen (-1) infiziert. 115 Emsländer*innen (-10) befinden sich in häuslicher Quarantäne.

In Lingen sind die Zahlen nahezu unverändert (75/69/4).

Kommune Anzahl der bestätigten Fälle davon genesen Verstorbene
Samtgemeinde Dörpen 12 10 1
Einheitsgemeinde Emsbüren 17 17 0
Samtgemeinde Freren 45 34 9
Einheitsgemeinde Geeste 18 16 0
Stadt Haren (Ems) 31 28 1
Stadt Haselünne 32 31 0
Samtgemeinde Herzlake 10 10 0
Samtgemeinde Lathen 9 6 0
Samtgemeinde Lengerich 15 14 1
Stadt Lingen (Ems) 75 69 (+2) 4
Stadt Meppen 71 (+1) 62 4
Samtgemeinde Nordhümmling 8 7 0
Stadt Papenburg 30 (+1) 27 2
Einheitsgemeinde Rhede (Ems) 1 1 0
Einheitsgemeinde Salzbergen 14 13 0
Samtgemeinde Sögel 6 4 0
Samtgemeinde Spelle 15 14 1
Einheitsgemeinde Twist 19 17 2
Samtgemeinde Werlte 14 13 0
Gesamt* 442 (+2) 393 (+3) 25 (+/- 0)
Aktuelle Covid-19-Fälle 24 (- 1)

 


Schlachthof-Infektionen in Groenlo (NL): Die Nicht-Erklärungen von Vion

Vion-Chef Ronald Lotgerink zeigt sich „schockiert“ über die Ergebnisse der Untersuchung im Vion-Schlachthof in Groenlo südwestlich von Gronau. Dort sind 147 Mitarbeiter an Corona infiziert. Seine Erklärungen aus der Zeitung Der Gelderlander:

. „Wir sind schockiert, aber auch überrascht, dass 22 Prozent unserer Mitarbeiter in Groenlo infiziert sind. Die Gesundheit und Sicherheit aller unserer Mitarbeiter hat oberste Priorität. Der Schock liegt darin, denn dies ist das erste Mal, dass Tests bei einer Gruppe von Menschen durchgeführt wurden, die frei von gesundheitlichen Beschwerden sind. Und dann scheinen 147 Personen aus dieser Gruppe das Virus ohne Beschwerden zu haben. Wir wissen noch nicht, warum dieser Infektionsgrad bei unserer Fleischfirma in Groenlo auftritt. “

Der Vion-Vorstandscgef berichtet, dass seine Mitarbeiter die Vorschriften strikt einhalten. „Da der Grad der Kontamination über den Erwartungen der Experten liegt, werden wir in Absprache mit niederländischen Behörden wie RIVM, GGD und NVWA zusätzliche Maßnahmen ergreifen. Wir sind immer in der Diskussion darüber. “ Nach diesen Testergebnissen will sich Vion laut Lotgerink auch an die Sicherheitsregion Nord- und Ost-Gelderland, die GGD und die NVWA mit der Frage wenden, unter welchen Bedingungen es möglich ist, an diesem Standort in Groenlo weiterzuarbeiten.

,,Darüber hinaus wird Vion alle bisher ergriffenen Maßnahmen explizit prüfen und Verbesserungen umsetzen, wenn Grund dazu besteht und die Möglichkeiten des Unternehmens bestehen. Dies betrifft das Arbeitsumfeld, die Lebenssituation der Mitarbeiter sowie den Transport zum Standort “ (Quelle: De Gelderlander, 25.05.20)


Corona: CSU lehnt Familienbonus ab

Der CSU-Landesgruppenchef im Bundestag, Alexander Dobrindt, lehnt den im Konjunkturpaket der Bundesregierung geplanten Familienbonus ab. Danach sollen Eltern einmalig für jedes Kind 300 Euro bekommen, um ihre Kaufkraft in der Corona-Krise zu stärken, wie der Spiegel berichtete. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hatte einen Familienbonus von sogar 600 Euro pro Kind vorgeschlagen.

„Wir brauchen jetzt keinen Wettbewerb darüber, ob 300 oder 600 Euro uns aus der konjunkturellen Krise herausführen“, sagte Dobrindt dem Bayerischen Rundfunk dazu. Stattdessen müsse es jetzt „um Innovationsfragen und neue Technologien gehen“.

Die finanzpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Antje Tillmann, monierte in der Rheinischen Post, ein Familienbonus für alle Familien sei nicht zielgenau genug. „Besser wäre, den Bonus an die Gewährung des Kinderzuschlags zu koppeln“, sagte die CDU-Politikerin. Den Kinderzuschlag erhielten dann nur bedürftige Eltern. (Quelle: DPA, 25.05.20)


Berlin überschreitet R-Wert zum zweiten Mal

In Berlin ist die Corona-Reproduktionszahl „R“ zum zweiten Mal in Folge im roten Bereich (1,23 nach zuvor 1,22 bei einem ohnehin hohen Grenzwert von 1,20). Bei der dritten aufeinanderfolgenden Überschreitung würde die erste der drei Ampeln von „grün“ auf „rot“ springen.

Die Senatsgesundheitsverwaltung gab am Sonntagabend die Zahl aller Coronavirus-Fälle seit Beginn der Pandemie mit 6.641 an. Die Zahl der aktiven Fälle ist weiter von 396 auf 390 gesunken. Es wurde kein neuer Todesfall gemeldet. (Quelle: TSP, 25.05.20)


UNHCR warnt angesichts von Masseninfektionen in Unterkünften

Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) hat die deutschen Behörden aufgefordert, mehr gegen Corona-Infektionen in Asylbewerberunterkünften zu unternehmen. „Deutschland hat erfolgreich große Anstrengungen unternommen, um Covid-19 einzudämmen“, sagte der deutsche UNHCR-Repräsentant Frank Remus in Berlin. Zugleich zeigten aber Masseninfektionen in Asylunterkünften, „dass mehr getan werden muss, um diejenigen zu schützen, für die Abstands- und Hygieneregeln unter den dort gegebenen Bedingungen kaum praktizierbar sind“.

Deshalb habe das Flüchtlingshilfswerk konkrete Vorschläge erarbeitet und stehe mit seiner Expertise zur Unterstützung der Behörden bereit, sagte Remus. Das UNHCR-Papier stütze sich auf eigene Erfahrungen und Umfragen unter Behörden, Flüchtlingen und Flüchtlingshelfern. Die Empfehlungen reichten von Registrierungs- und Dokumentationsmaßnahmen über die Unterbringung bis zu Hinweisen für die Asylverfahren. „Die aktuell sinkenden Infektionszahlen verschaffen Luft, um ergriffene Maßnahmen nachzubessern“, sagte Remus weiter. Wichtig sei, dass die Betroffenen eingebunden würden. (Quelle: Tagesschau, 25.05.20)


Baptisten-Gottesdienst: Jetzt mehr als 100 Infizierte

Die Zahl der Menschen, die sich im Umfeld einer baptistischen Gemeinde in Frankfurt am Main mit dem Coronavirus angesteckt haben, steigt. „Stand jetzt haben sich mindestens 107 Personen mit Wohnsitzen in Frankfurt und drei weiteren hessischen Landkreisen infiziert“, teilte der hessische Gesundheitsminister Kai Klose (Grüne) am Sonntagabend in Wiesbaden mit. Viele der Menschen haben sich nach Angaben des Frankfurter Gesundheitsamtes bei einem Gottesdienst vor zwei Wochen in der Baptistengemeinde angesteckt und später das Virus an Angehörige und Freunde weitergegeben. (Quelle: SZ, 25.05.20)


Flixbus fährt ab Donnerstag wieder

Reisende und Pendler in Deutschland können bald wieder Fernbus fahren. Nach zwei Monaten Corona-Pause kündigte Flixbus einen Neustart für den 28. Mai an. Die grünen Busse steuern zunächst knapp 50 Halte an. Vor der Krise waren es zehn Mal so viele gewesen. Wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus standen die Busse seit dem 18. März still.

„Wir wollen auch in diesen Corona-Zeiten sicheres Reisen ermöglichen“, sagte Flixbus-Geschäftsführer André Schwämmlein der Deutschen Presse-Agentur. Dazu habe man ein Hygienekonzept erarbeitet. Busse werden nach jeder Fahrt desinfiziert. Es gilt der Sicherheitsabstand von 1,50 Metern an Haltestellen und beim Ein- und Aussteigen. Fahrkarten würden berührungslos kontrolliert, Desinfektionsmittel stehe bereit. Wie bei der Bahn sollen Sitzplätze aber nicht gesperrt werden, wie Schwämmlein sagte. „Das ist wirtschaftlich nicht darstellbar.“ Fahrgäste müssen aber während der gesamten Fahrt Mundschutz tragen.

Teurer sollen die Fahrten trotz des höheren Aufwands nicht werden. „Wir gehen davon aus, dass wir das Preisniveau halten können, das wir vor der Krise hatten.“ Angefahren werden neben Großstädten wie Berlin, Leipzig, Nürnberg, Hamburg, Frankfurt am Main und München auch kleinere Städte wie Bayreuth, Himmelkron, Titisee-Neustadt, Weimar und Wolpertshausen, wie Flixbus mitteilte. Auch in Österreich, Polen, Tschechien und Dänemark sei man wieder im Einsatz. Toiletten werden nicht geöffnet, damit sich Fahrgäste im Bus nicht begegnen. Die Busse führen aber regelmäßig auf Rastplätze, hieß es vom Unternehmen.

„Wir werden diese Krise überstehen“, sagte Schwämmlein. Das Unternehmen sei sehr gut finanziert. Flixbus hat keine eigenen Busse, sondern vermittelt die Buchung an mittelständische Busfirmen. „Es ist eine dramatische Situation in der Branche“, sagte Schwämmlein. „Aber unsere Partner sind alle noch da.“ Flixbus unterstützt Forderungen der Busbranche nach staatlicher Hilfe. „Drei Monate übersteht jeder, aber wir müssen überlegen, wie man in den nächsten 12 bis 18 Monaten hilft“, sagte Schwämmlein. „Sonst werden es viele nicht überleben.“ Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hatte kürzlich für die Busbranche Hilfen von rund 170 Millionen Euro angekündigt. Zugleich ist milliardenschwere Hilfe für die Deutsche Bahn und die Lufthansa geplant.(Quelle: SZ, 24.05.20)


Verplaudert – Österreichs Bundespräsident noch in Winterzeit

Alexander van der Bellen, der österreichische Bundespräsident, und seine Frau Doris Schmidauer sind nach der Corona-Sperrstunde in einem Lokal in Wien von der Polizei erwischt worden. Van der Bellen bestätigte der „Kronen Zeitung“ den Vorfall und entschuldigte sich. Er habe sich „verplaudert und leider die Zeit übersehen“. Auch die Polizei bestätigte, dass der Bundespräsident bei einer Kontrolle in der Wiener Innenstadt in einem Restaurant angetroffen wurde. Der Zeitung zufolge hatten Van der Bellen und seine Frau noch Getränke auf dem Tisch, als das Lokal gegen 0.20 Uhr kontrolliert wurde.
In Österreich dürfen Restaurants, Lokale und Bars aufgrund der Corona-Pandemie derzeit nur bis 23 Uhr öffnen. Für den Wirt könnte der Vorfall daher teure Folgen haben. Das Covid-19-Maßnahmengesetz sieht für den Betrieb nach 23 Uhr Strafen von bis zu 30.000 Euro vor. Offiziell war das Lokal aber wohl bereits geschlossen. Bundespräsident Van der Bellen selbst zeigte sich am Sonntag reumütig. „Das tut mir aufrichtig leid. Es war ein Fehler“, sagte er. Auf Twitter schrieb er zudem: „Sollte dem Wirt daraus ein Schaden erwachsen, werde ich dafür gerade stehen.“


Scholz: Fehlende Entlastung der Kommunen hat Konsequenzen für die Konjunktur

Bundesfinanzminister Olaf Scholz dringt auf eine zügige Einigung mit der Union über eine finanzielle Entlastung der Kommunen. „Zwei Drittel der öffentlichen Investitionen werden von den Kommunen getätigt“, sagte der SPD-Politiker im Bericht aus Berlin. „Wenn die jetzt ihre Investitionen zurückfahren, dann hat das unmittelbar schlechte Auswirkungen auf die Konjunktur.“ Die Übernahme kommunaler Altschulden klinge zwar nach einer großen Summe, wäre aber eine sehr überschaubare Belastung für den Bund. „Denn wir müssen ja nach dem gucken, was wir an Zinsen zahlen müssen für diese Altschulden, und das ist nur eine sehr geringe Summe, die weit unter einer Milliarde liegt“, sagte Scholz.

„Wenn wir aber jetzt den Kommunen, die diese Altschulden von 45 Milliarden haben, jedes Jahr eine Milliarde überweisen, geben wir mehr Geld aus, würden aber weniger helfen.“ Dies wäre nicht klug, erklärte Scholz. „Wir helfen im Augenblick vielen großen Industrieunternehmen milliardenschwer. Wir sorgen dafür, dass Europa funktioniert. Dann müssen wir auch dafür sorgen, unsere Kommunen funktionieren.“

Die Union lehnt bisher Scholz‘ Pläne für einen 57 Milliarden Euro großen Schutzschirm für überschuldete Kommunen ab. (Foto: Olaf Scholz CC s. unten; Quelle: Tagesschau, 24.05.20)


Corona in Chile: Gesundheitssystem am Limit

Das chilenische Gesundheitssystem ist „sehr nahe am Limit“, sagte Chiles Präsident Präsident Sebastian Pinera nach einem starken Anstieg der Infektionen in den letzten Tagen. Die Gesamtzahl der Corona-Infektionen hat sich auf fast 70.000 erhöht, nachdem in den letzten 24 Stunden 3.709 neue Fälle gemeldet wurde. Offiziell registriert sind jetzt 69.102. Die Zahl der Todesopfer liegt bei 718.

„Wir sind sehr nahe am Limit, weil der Bedarf und die Anforderungen an medizinische Versorgung wie an Betten und Beatmungsgeräten auf den Intensivstationen sehr stark gestiegen sind“, sagte Pinera, als er in der Hauptstadt Santiago das Krankenhaus mit den meisten Kranheitsfällen besuchte. (Quelle: The Guardian, 24.05.20)


US-Bundesstaat New York mit weiteren 109 Toten

New York verzeichnete in den letzten 24 Stunden 109 Todesfälle durch Covid-19, was einem leichten Anstieg gegenüber dem Vortag entspricht.

Der Gouverneur des Bundesstaates, Andrew Cuomo, forderte die New Yorker auf, wachsam zu bleiben. „Denken wir wirklich, dies ist das letzte Mal, dass wir einen Notfall im Bereich der öffentlichen Gesundheit haben?“ sagte Cuomo. „Stellen wir sicher, dass wir künftig besser für solche Herausforderungen sind, die wir durchgemacht haben.“ (Quelle: The Guardian, 24.05.20)


Personalchefin und fast der ganze Betriebsrat der Meyer-Werft in Quarantäne

Die Zahl der Personen, die nach einer Restaurant-Feier in Moormerland (Landkreis Leer) mit dem Coronavirus infiziert sind, ist noch einmal gestiegen. Wie die Behörden am Sonntagabend mitteilte, wurden seit gestern weitere sieben Personen positiv auf das Virus getestet. Die Gesamtzahl der zusammenhängenden Fälle erhöhe sich damit auf 18. Damit stieg auch die Zahl derjenigen, die in Quarantäne sind auf 118 Frauen und Männer.

Am 15. Mai hatte sich eine geschlossene Gesellschaft in einem Restaurant in Moormerland versammelt. 14 der positiv getesteten Menschen waren nach Angaben des Landkreises dort. „Mit dem Virus angesteckt wurden in der Folge eine weitere Person aus dem Landkreis Leer sowie drei Personen aus den Nachbarkreisen Emsland und Aurich“, hieß es am Sonntagabend. Der Landkreis arbeite weiter daran, alle Kontakte der Infizierten nachzuverfolgen.

An der Veranstaltung hat auch die Personalchefin der Meyer Werft teilgenommen. Weil sie danach an mehreren Sitzungen beteiligt war, sind bereits Mitglieder der Werft-Geschäftsführung sowie fast der gesamte Betriebsrat in Quarantäne. (Quelle: NDR, 24.05.20)


CDU-Außenpolitiker Röttgen nennt AUTDENNEDSWE-Vorschlag „Provokation“

Die vier EU-Staaten Österreich, Dänemark, den Niederlanden und Schweden wollen den am stärksten von der Corona-Pandemie betroffenen Ländern nur mit Krediten statt mit Zuschüssen helfen. Sie ernten heftigen Widerspruch. Ihr vorgelegter Gegenentwurf zum deutsch-französischen Corona-Hilfsplan für Europa stößt bspw. bei Norbert Röttgen auf scharfe Kritik. „Der Vorschlag der geizigen Vier ist eine einzige Provokation, weil er das Problem nicht lösen, sondern verschärfen würde“, sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag der „Süddeutschen Zeitung“.
Die zu hohe Verschuldung einzelner Länder sei nicht mit dem Angebot weiterer Schulden zu lösen. Taktisch gehe es den vier wohlhabenden Ländern nur darum, ihren bisherigen Rabatt bei den Beiträgen zum EU-Haushalt zu erhalten. Dafür nehme die Gruppe „nicht nur die wirtschaftlich besonders hart getroffenen Länder wie Italien und Spanien, sondern auch den Zusammenhalt der EU in diesen schweren Zeiten als Geiseln“. (Foto: Norbert Röttgen CCWolfgang Henry – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland“; Quelle: SZ, 24.05.20)


Ootmarsum (NL) vermisst die Touristen

Die aktuelle Krise trifft die Kunststadt Ootmarsum hart. Es gibt aber auch Hoffnung. „Vielleicht bringt der Virus die Veränderung, die hier schon lange gebraucht wird. Der Grotestraat befindet sich zwischen zwei Plätzen im Zentrum Ootmarsums. Es ist die Hauptstraße zum Zentrum, der Übergang vom grünen Rand der Stadt zum dicht bebauten Zentrum, in dem sich auch hier die Kirche traditionell in der Mitte befindet.

Evert Jan Zikken, der Chef des Hotels van der Maas, das sich auf halber Strecke entlang der Grotestraat befindet, sieht in guten Zeiten viele Touristen vorbeiziehen. Mit dem Fahrrad, aber häufiger zu Fuß, spazieren Sie über die Plätze, die nach den beiden bekanntesten Künstlern von Ootmarsum benannt sind: Frans Houben und Ton Schulten.

Aber heute, mitten der größten Krise in der langen Geschichte des Hotels, ist es ruhig. Der Hotelbesitzer sitzt am Tisch und spricht über den dramatischen Sonntag im März, als Ministerpräsident Mark Rutte die Schließung der Gastronomie ankündigte…
( mehr in niederl. Sprache und Quelle: Tubantia , 24.05.20)


Niederlande: Die Corona-Zahlen

In den letzten 24 Stunden )sind in den Niederlanden 11 weitere Menschen an dem Coronavirus gestorben. Der tägliche Bericht der zuständigen RIVM („Rijksinstituut voor Volksgezondheid en Milieu“) nennt auch 13 neue Krankenhausaufnahmen akut Erkrankter und weitere 172 Neuinfektionen.

Die Gesamtzahl der Todesfälle im Nachbarland beträgt heute damit 5822. Gestern wurden 23 Todesfälle, am Freitag 13 gemeldet.

Insgesamt wurden bis jetzt 45.236 Menschen in den Niederlanden positiv auf das Virus getestet. 11.672 Menschen mussten mit COViD-19 ins Krankenhaus. Die Hälfte von ihnen war 69 Jahre oder älter, die Hälfte der verstorbenen Patienten war 82 Jahre oder älter. (Quelle: RIVM, 24.05.20)


Warnung vor „Innenstadtsterben“

Der Präsident des Deutschen Städtetags, Burkhard Jung (SPD), befürchtet angesichts der Corona-Krise eine dramatische Veränderung der Innenstädte durch Einzelhandelspleiten. „Das ist eine unserer größten Sorgen“, sagte der Leipziger Oberbürgermeister dem Berliner „Tagesspiegel“. Diese Krise betreffe gerade die Innenstädte besonders schwer.
„Handel, Gastronomie, Kultur, einfach alles.“ Er könne keine Prognose abgeben, wie lange Kaufhäuser und Kleinhändler diese Krise noch durchhalten könnten, sagte Jung. Es sei schrecklich bequem, nur noch im Internet Dinge zu bestellen. Andererseits bleibe „die Sehnsucht nach Begegnung und danach, das, was man kaufen will, auch anzufassen und auszuprobieren.
Um Geschäfte vor dem Kollaps zu bewahren, sei es wichtig, wieder mehr Wohnen und Arbeiten in der Innenstadt zu ermöglichen. (Quelle: DST, 24.05.20)


Haren verschiebt Gedenken an Maczków

Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Stadt Haren (Landkreis Emsland) drei Jahre lang eine polnische Enklave und hieß Maczków. Zum 75. Jahrestag der Einrichtung der Enklave durch die Briten waren eine Gedenkveranstaltung und eine Ausstellung geplant. Zudem soll ein Dokumentationszentrum eingerichtet werden. Wegen der Corona-Pandemie hat die Stadt diese Veranstaltungen in den Herbst verschoben. „Wir wären im Moment damit überfordert gewesen, dafür den Rahmen zu schaffen“, sagte Bürgermeister Markus Honnigfort (CDU). Auch die Anreise polnischer Gäste sei im Moment kaum möglich. (Quelle: NDR, 24.05.20)


Trotz Corona-Beschränkungen: Proteste in Hongkong

Die Protestbewegung, die Hongkong im letzten Jahr zum größten Teil lahm legte, hat die Proteste am Sonntag wieder aufgenommen, nachdem bislang die Angst vor dem Coronavirus viele zu Hause gehalten hatte. Aber am Sonntag verstießen Hunderte von Demonstranten gegen die Anti-Corona-Regeln, um gegen Chinas Pläne zu demonstrieren, dem halbautonomen Territorium nationale Sicherheitsgesetze aufzuerlegen.

Gegen Mittag versammelten sich Demonstranten in einem zentralen Einkaufsviertel und sangen Parolen gegen die Regierung und die Kommunistische Partei Chinas wie „Der Himmel wird das C.C.P. zerstören“. und „Hongkongs Unabhängigkeit ist der einzige Ausweg.“
Dutzende Polizisten nahmen etwa 120 Personen fest, die meisten wegen rechtswidriger Versammlung.

Der Protest fand Tage nach der jährlichen Sitzung des Nationalen Volkskongresses in Peking statt. Er hatte für Hongkong Sicherheitsgesetze beschlossen. Viele sehen darin einen schweren Schlag für die relative Autonomie der Stadt, vielleicht einen irreparablen.
In Peking erklärte der chinesische Außenminister Wang Yi am Sonntag, dass die Proteste in Hongkong eine ernsthafte Bedrohung für die nationale Sicherheit darstellten und bewiesen, dass solche Gesetze längst überfällig seien. „Wir müssen es ohne die geringste Verzögerung erledigen“, sagte Herr Wang bei einer Pressekonferenz.
(Quelle: NYT, 24.05.20)


Lufthansa: Mehr Flüge ab Juni

Die Lufthansa bietet ab Juni wieder mehr Flüge an und hat nun auch konkrete Ziele genannt. Demnach sollen nach der coronabedingen Unterbrechung ab der zweiten Junihälfte aus Frankfurt etwa 20 Ziele wieder angeflogen werden – darunter auch Urlaubsregionen wie Heraklion (Kreta), Rhodos, Dubrovnik, Faro, Venedig, Ibiza und Malaga. Ein Sprecher des Unternehmens bestätigte einen entsprechenden Bericht der Bild am Sonntag. (Foto: CC s.unten; Quelle: SZ, 24.05.20)


Hertz beantragt Gläubigerschutz

US-Autovermieter Hertz hat wegen der Corona-Krise Gläubigerschutz beantragt. Das Insolvenzverfahren zur Umstrukturierung nach Kapitel 11 der entsprechenden Vorschrift sei eingeleitet worden, teilte das mehr als 100 Jahre alte Unternehmen mit. Die internationalen Geschäfte – darunter die in Europa, Australien und Neuseeland – werden nicht in das US-Verfahren einbezogen. Die Einnahmen von Hertz waren wegen der Corona-Pandemie eingebrochen. Ein großer Teil des Umsatzes stammt normalerweise aus Autovermietungen an Flughäfen, die aber unter dem Zusammenbruch des Flugverkehrs in Folge von Corona leiden. Hertz war es nicht gelungen, ein Stillhalteabkommen mit seinen wichtigsten Kreditgebern zu erreichen. (Quelle: Reuters, 24.05.20)


Zusammenfassung des Wichtigsten der letzten Stunden …

  • Konservative britische Abgeordnete fordern unter anderem den Rücktritt von Dominic Cummings, dem Chefberater des britischen Premierministers Boris Johnson. Cummings steht von allen Seiten des politischen Spektrums unter Druck, nachdem der Guardian behauptet hatte, er habe mehr als einmal gegen die Sperrrichtlinien der Regierung verstoßen.
  • Eid al-Fitr-Feiern finden zum Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan weltweit statt – trotz Bedenken, dass ein Anstieg der Covid-19-Fälle die Folge sein könnte. Infolge der Pandemie waren die Feierlichkeiten vielerorts allerdings eingeschränkt.
  • Russland meldet seine höchste tägliche Zahl an Todesopfern nach Covid-19. Das Land verzeichnete in den letzten 24 Stunden 153 Todesfälle durch Coronaviren, die höchste tägliche Zahl während der Pandemie, was die Gesamtzahl der Todesfälle auf 3.541 erhöhte.
  • Schweden hat die am wenigsten restriktive Sperrung aller Industrieländer durchgeführt, aber diese Strategie gerät unter Beschuss. Anneka Linde, die ehemalige Chefin der zuständigen staatlichen Behörde des Landes, sagte zu Journalistent, dass zu Beginn der Pandemie strengere Maßnahmen hätten ergriffen werden müssen.
  • Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Fälle in Afghanistan hat 10.000 überschritten, während die Taliban einen dreitägigen Waffenstillstand wegen des Endes des Ramadan angekündigt haben. Es gibt große Sorgen, dass die Menschen trotz des von der Regierung vorgeschriebenen Lockdown weiterhin gegen die Vorschriften verstoßen.
  • Erste Hinweise auf die Wirksamkeit eines potenziellen Impfstoffs gegen Coronavirus könnten im Herbst vorliegen. Dies sagte Seth Berkley,der Leiter der weltweiten GAVI-Impfstoffallianz, der in einer Schweizer Zeitung darauf hinwies, dass es außerdem ein langer Weg von der Entwicklung bis zu einer breiten Verfügbarkeit sein werde.

Labor in Wuhan weist Vorwürfe wegen Corona-Virus zurück

Das Hochsicherheitslabor in Wuhan, das von den USA als Ausgangspunkt für die Corona-Pandemie bezeichnet wurde, hat entsprechende Vorwürfe entschieden zurückgewiesen. Solche Anschuldigungen unter anderem von US-Präsident Donald Trump seien eine „reine Erfindung“, sagte Labor-Leiterin Wang Yanyi in einem am Samstagabend vom staatlichen Fernsehsender CGTN ausgestrahlten Interview.

Das Wuhan-Institut für Virologie beherbergt die größte Virusbank Asiens. Es liegt wenige Kilometer von einem Fisch- und Wildmarkt entfernt, von dem aus sich das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 chinesischen Angaben zufolge im Dezember ausgebreitet hatte. Das hatte Spekulationen ausgelöst, das Virus könnte aus dem Labor gekommen oder sogar absichtlich geschaffen worden sein.

US-Außenminister Mike Pompeo sprach von „überwältigenden Beweisen“, dass das Virus aus dem Labor stammt, ohne jedoch Details zu nennen. Die chinesische Regierung weist dies vehement zurück. (Quelle: Tagesspiegel, 24.05.20)


Brasilien: Zahlen steigen und steigen

In Brasilien steigt die Zahl der Toten in Verbindung mit dem Coronavirus weiter deutlich. 965 Opfer wurden am Samstag registriert, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Damit erhöht sich die Gesamtzahl auf 22.013. Nach Angaben des Ministeriums gibt es jetzt 347.398 bestätigte Infektionsfälle, 16.508 mehr als am Freitag. Nur in den USA wurden bislang mehr gezählt.
Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro ist wegen seines Umgangs mit dem Ausbruch zuletzt heftig kritisiert worden. Seine Umfragewerte sind deutlich gesunken. (Quelle: Tagesschau, 24.05.20)


Neues zum Reisesommer

Der Reisekonzern Tui will bereits in wenigen Wochen wieder Reisen zu verschiedenen Zielen durchführen – unter anderem nach Mallorca. Österreich, Griechenland, Zypern, Kroatien und Bulgarien seien ebenfalls sehr gut vorbereitet, sagte Vorstandschef Fritz Joussen der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Samstag). Die Hotel-Saison solle dort spätestens am 1. Juli starten.

Es wird aber ein andrer Urlaub als bisher sein: Dazu gehört, dass mehr desinfiziert wird und dass großes Entertainment sowie Sport in Gruppen in Urlaubsclubs ausfallen. sagte Joussen. Buffets wird es kaum geben, und den Check-In sollen Urlauber nach Möglichkeit online statt an der Hotelrezeption erledigen. Joussen hat auch einen Wunsch, wo der Urlaub schnell wieder losgehen soll: „An erster Stelle steht dann sicherlich Mallorca.“ 4,6 Millionen Deutsche waren 2019 auf der Insel.

Mit Herbergsbetreibern und regionalen Behörden auf Mallorca dürften sich die Reiseveranstalter einig sein. Sie verweisen darauf, dass es auf Mallorca wie auf allen spanischen Inseln viel weniger Corona-Fälle gab als auf dem Festland. Nur die spanische Regierung in Madrid ist noch zurückhaltend. Offiziell gilt in den Land noch der Mitte März ausgerufene Notstand. „Wir können nicht die Einreise von Ausländern erlauben, während wir die spanische Bevölkerung noch einer Ausgangssperre unterziehen“; sagte der spanische Verkehrsminister José Luis Ábalos.

TUI-Konkurrent DER Touristik sieht neben spanischen Inseln, Griechenland, Zypern, Kroatien, Portugal, Dänemark und Österreich auf der Liste der möglichen Ziele – unter Umständen auch die Türkei. (Quelle: RP, FAZ, 24.05.20)


Prominenten-Appell in Corona-Zeiten

Prominente aus Politik, Gesellschaft, Kirche und Wissenschaft rufen in einem internationalen Appell dazu auf, das Leben alter Menschen in der Corona-Krise nicht abzuwerten – und wünschen sich eine «moralische Revolte».

«Alle notwendigen Energien müssen investiert werden, um die größte Zahl an Leben zu retten und den Zugang zur Behandlung für alle zu ermöglichen», heißt es in dem Appell, der in der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Samstag) als Anzeige veröffentlicht . Wurde der Appell wurde von dem Philosophen und Soziologen Jürgen Habermas, dem früheren EU-Kommissionspräsident Prodi, der ehemaligen Bundesbildungsministerin Schavan und dem Erzbischof im norditalienischen Bologna, Kardinal Matteo Zuppi unterzeichnet. (Quelle: DLF, 24.05.20)


Über die Wertigkeit des Kulturbetriebs in Deutschland

Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) hat zum Erhalt der kulturellen Infrastruktur in Deutschland auch nach der Corona-Krise aufgerufen. „Ich hoffe sehr, dass am Ende der Krise, wenn möglicherweise auch größere wirtschaftliche Schäden erkennbar werden, die Länder und Kommunen ihre Kultureinrichtungen nicht zum Steinbruch ihrer Haushaltskonsolidierungen machen“, sagte die CDU-Politikerin der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Samstag). Kultur sei kein Luxus, sondern eine Lebensnotwendigkeit, ein Ausdruck von Humanität und für eine lebendige Demokratie unverzichtbar.

Öffentliche Gelder für die Kulturlandschaft seien „eine Investition in die Zukunft“, unterstrich die Staatsministerin. Sie arbeite zusammen mit dem Finanzministerium an einem Hilfs- und Rettungspaket für die Künste. Ziel sei, das „große, dichte Geflecht insgesamt“ zu erhalten. Es müsse verhindert werden, dass am Ende zwar die „Künstler überlebt haben, aber ihre Arbeits- und Wirkungsstätten verschwunden sind“.

Zum Kulturleben gehörten auch Großveranstaltungen, sagte Grütters: „Wir sind soziale Wesen, und Kultur in einer großen Gruppe zu erleben, ist ein zutiefst sozialer Vorgang.“ Viele Menschen hätten „in den vergangenen Wochen gelernt, dass Theateraufführungen, Konzerte, Ausstellungen und Lesungen nichts Selbstverständliches, sondern dass sie etwas sehr Wertvolles sind“.

Mit Blick auf den Wiederbeginn der Fußball-Bundesliga mit Spielen ohne Publikum kritisierte Grütters, das Tempo des Neustarts lasse „einen schon über Wertigkeiten in der Gesellschaft nachdenken“. Für Orchester seien Geisterspiele keine Option: „Sie brauchen das Publikum – zumal den Orchestern die Übertragungswege des Fußballs eben auch nicht zur Verfügung stehen.“ Orchester könnten auch nicht vor einem Konzert in Quarantäne geschickt werden. Diese Prozedur müsste beim nächsten Konzert wiederholt und auch bezahlt werden, „das ist praxisfern und gegenwärtig nicht relevant“.

Grütters und die Kultusministerkonferenz der Länder hatten am Mittwoch Eckpunkte für die weitere Öffnung kultureller Einrichtungen und Aktivitäten vorgelegt. Für das Soforthilfeprogramm „Neustart“ für kleine und mittlere Kultureinrichtungen stellt die Bundesregierung 20 Millionen Euro bereit. Das sind knapp 25 Cent/Einwohner.

(Monika Grütters – Foto: Olaf Kosinsky CC Attribution-Share Alike 3.0 UnportedQuelle: epd, 24.05.20)


Profifußball: Zwei besondere Pappfiguren im Stadion

Kevin Kühnert und Karl Lauterbach (beide SPD) haben sich wiederholt zu sog. Geisterspielen in der Fußball-Bundesliga geäußert. Beim gestrigen Derby Borussia Mönchengladbach gegen Bayer 04 Leverkusen (Endstand 1:3) tauchten die SPD-Politiker plötzlich im Stadion auf – als Pappfiguren im Gästeblock. In der Diskussion um Geisterspiele in der Fußball-Bundesliga hatten sich beide als Kritiker positioniert. Am gestrigen Samstag standen sie jetzt schweigend Seite an Seite auf der Tribüne im Borussia-Park – wenn auch nur als Pappkameraden.

Die Bilder der von Kevin Kühnert und Karl Lauterbach waren auf zwei der insgesamt rund 13.000 Pappaufsteller zu sehen, die für ein wenig Atmosphäre im ansonsten weitgehend leeren Stadion sorgen sollten. Für das Spiel zwischen Borussia Mönchengladbach und Bayer Leverkusen konnten sich Fans einen Platz mit einem Foto von sich auf den Pappfiguren sichern. (Foto: @KuehniKev. Quelle: RP, 24.05.20)


Europa: Die COViD-19-Zahlen

Die Zahl der Coronavirus-Infektionen in Europa ist auf mehr als zwei Millionen gestiegen. Zwei Drittel der insgesamt 2.001.995 Corona-Fälle wurden in Russland, Großbritannien, Spanien, Italien und Frankreich verzeichnet, wie eine Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage von Behördenangaben vom Samstag ergab.

Die aktuellen Zahlen für Deutschland: Die Zahl der registrierten Coronavirus-Fälle in Deutschland belief sich am Samstagabend auf rund 179.950. 8364 Menschen sind bisher in Deutschland nach offiziellen Angaben an den Folgen von Covid-19 verstorben.


Spanien: Fußball-Profiliga vor Neustart – Frankreich: Ende August

Der Neustart des spanischen Profifußballs wird laut Ministerpräsident Pedro Sanchez wohl schon am 8. Juni erfolgen. Allerdings müsste auch die spanische Profiliga diesem Termin noch zustimmen. Zuletzt war spekuliert worden, dass die seit dem 12. März unterbrochene Spielzeit in La Liga mit dem Derby zwischen dem FC Sevilla und Betis Sevilla erst am 12. Juni fortgesetzt werden könnte. Nach Angaben der La Liga wurden zuletzt acht von rund 2500 Spielern und Mitarbeitern von Klubs der ersten und zweiten Liga positiv auf das Coronavirus getestet.

Im französischen Fußball soll derweil Ende August der Ligabetrieb wieder anlaufen. Wie der Ligaverband LFP am Samstag mitteilte, wird nach derzeitigem Stand in der Ligue 1 ab dem 23. August wieder der Ball rollen. Die zweite Liga soll bereits einen Tag früher in die Spielzeit 2020/21 starten. Die Saison 2019/20 war in beiden Spielklassen aufgrund der Corona-Krise Ende April abgebrochen worden.

Der Kalender für die kommende Spielzeit der Clubs i Frankreich ist bislang aber nur vorläufig. Die LFP muss noch die Entscheidungen der Uefa abwarten, wie es mit den europäischen Wettbewerben weitergeht. Eine Entscheidung darüber könnte auf einer Sitzung am 17. Juni fallen, laut bisherigem Plan der europäischen Fußball-Union sollen Champions League und Europa League wohl im August zu Ende gespielt werden. Da mit Paris St. Germain und Olympique Lyon noch zwei französische Teams in der Königsklasse mitwirken, drohen nach dem aktuellen Modell Terminkollisionen.

(Quellen: Eurosport, FAZ, 23.05.20)


Schafft Türingen strafbewehrte Zwangsmaßahmen ab 6. Juni ab?

Thüringen will Anfang Juni die allgemeinen Corona-Beschränkungen beenden. Damit würden landesweite Vorschriften zu Mindestabständen, dem Tragen von Mund-Nasen-Schutz sowie Kontaktbeschränkungen der Vergangenheit angehören. „Ab 6. Juni möchte ich den allgemeinen Lockdown aufheben und durch ein Maßnahmenpaket ersetzen, bei dem die lokalen Ermächtigungen im Vordergrund stehen“, sagte Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) am Samstag. Das Landeskabinett will am Dienstag Details beraten.

„Ich werde dem Kabinett vorschlagen, dass wir jetzt die Weichen stellen, damit wir im Kern auf besondere Schutzvorschriften, die für alle Menschen in Thüringen gelten, verzichten können“, sagte Ramelow. „Es sollen nur noch Empfehlungen ausgesprochen werden.“ Dort, wo sich das Infektionsgeschehen erneut negativ entwickle, müssten die „Zwangsmaßnahmen allerdings wesentlich deutlicher und wesentlich schneller wieder ergriffen werden“.

An die Stelle landesweiter Vorgaben sollen also nur noch lokale Maßnahmen treten, wenn in einer Region eine bestimmte Infektionsrate überschritten wird. Dafür ist ein Grenzwert von 35 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche im Gespräch. Der Wert wird nach den zuletzt von der Staatskanzlei veröffentlichten Infektionszahlen lediglich in einem Landkreis überschritten: dem Kreis Sonneberg im Süden des Freistaates. Den Plänen zufolge soll der Landeskrisenstab aufgelöst und durch ein Alarmsystem ersetzt werden, bei dem das Gesundheitsministerium die zentrale Steuerung übernimmt.
(Foto: Bodo Ramelow, CC DiG/TRIALON 3.0 nicht portiert, Quelle: TSP, 23.05.20)


Indien hilft endlich seinen gestrandeten Wanderarbeitern

In Indien sollen 3,6 Millionen, wegen der Pandemie arbeitslos gewordene Wanderarbeiter in ihre Heimatdörfer zurückgebracht werden. In den kommenden zehn Tagen werden zu diesem Zweck 2.600 Züge eingesetzt, um den in Mumbai und anderen Großstädten gestrandete Arbeitern die Rückkehr in ihre Heimat zu ermöglichen, wie die Regierung mitteilte.

Die Ende März in Indien verhängte Ausgangssperre und die Einstellung des Zugverkehrs hatte die Wanderarbeiter bei der Rückkehr in ihre Heimat vor große Probleme gestellt. Zahlreiche Betroffene kamen bei Verkehrsunfällen ums Leben oder starben auf langen Fußmärschen an Hunger und Erschöpfung. (Quelle: DIE ZEIT, 23.05.20)


USA: Mehr als 96.000 Tote – Trumpf spielt wieder Golf

Während im Bundesstaat New York die Zahl der Toten binnen eines Tages erstmals seit zwei Monaten auf einen zweistelligen Wert gesunken ist, steigt sie in den USA insgesamt wieder deutlicher an. In den vergangenen 24 Stunden gab es 1.852 neue Todesfälle gegeben, teilte das Zentrum für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten (CDC) mit. Am Freitag waren es 1.089 gewesen, am Donnerstag 1.397. Insgesamt liegt die Zahl der mit Covid-19 in Verbindung gebrachten Todesfälle damit bei 96.002. Insgesamt sind offiziell 1.595.885 Fälle von Coronavirus-Infizierungen registriert, das ist ein Plus von 24.268.
Medien berichteten auch, US-Präsident Trump habe in dem Versuch, so etwas wie Normalität zu demonstrieren, am Samstag eine Runde Golf im Trump National Golf Club gespielt. Es war das erste Mal, dass er dies tat, seit das Weiße Haus im März den nationalen Notstand ausgerufen hatte. Trotz steigender Zahl der Todesopfer will der US-Präsident die Idee fördern, dass die USA zur Normalität zurückkehren, und die Staaten ermutigen, ihre Volkswirtschaften anzukurbeln. (Quelle: The Guardian, 23.05.20)


Frankreich: Langsam zurückgehend

Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle in Frankreich ist in den letzten 24 Stunden nurmehr um 250 auf 144.806 gestiegen, wie das Gesundheitsministeriums mitteilte. Dieser Anstieg von 0,2% liegt unter dem durchschnittlichen Anstieg von 0,3% in den letzten sieben Tagen und deutlich unter dem durchschnittlichen Anstieg von 0,8% in der letzten Woche des Lockdown.

Am Coronavirus sind in Frankreich insgesamt 28.332 Menschen gestorben, darin am Donnerstag 117 weitere Tote. Die Daten zur Zahl der Todesopfer am Freitag waren nicht verfügbar, teilte das Ministerium mit.

Die Zahl der Corona-Patienten in Krankenhäusern mit Coronavirus in Frankreich ging am Samstag um 205 auf 17.178 zurück und setzte damit den allmählichen Rückgang fort, der seit einem Höchststand von 32.292 am 14. April inzwischen mehr als fünf Wochen andauert.

Die Zahl der Menschen auf der Intensivstation sank ebenfalls um 36 (oder 2,1%) auf 1.665. Dies ist seit sechs Wochen seit dem Höchststand vom 8. April von 7.148 weiter gesunken.
(Foto: Eiffelturm Paris von Pete Linforth via Pixabay; Quelle: The Guardian, 23.05.20)


Italien: Weniger Todesopfer

Auch in Italien hat sich die Zahl der Toten, die an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben sind, abgeschwächt. Die Zivilschutzbehörde teilte mit, zuletzt seien 119 Menschen an Covid-19 gestorben, am Vortag waren es noch 130 Tote. Insgesamt seien damit bislang 32.735 Personen infolge einer Corona-Infektion gestorben. Das ist – gemessen an den Angaben der jeweiligen Behörden – die dritthöchste Zahl weltweit hinter den USA und Großbritannien.
Die Zahl der Infizierten stieg in Italien zuletzt um 669 nach 652 am Vortag und liegt nun bei insgesamt 229.327. (Quelle: Tagesschau, 23.05.20)


Corona-Virus: Spanien beschließt Staatstrauer

Spaniens Ministerpräsident Pedro Sanchez hat eine offizielle Staatstrauer in Erinnerung an die zahlreichen Corona-Opfer angekündigt. Ab kommenden Dienstag sollen zehn Tage lang die Fahnen im gesamten Land auf halbmast hängen. Das ist die längste Staatstrauer, die es jemals in der demokratischen Geschichte Spaniens gegeben hat.
Spanien ist mit fast 235.000 Infizierten und mehr als 28.600 Todesopfern eines der am schlimmsten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder der Welt.
Sobald der Staatsnotstand beendet sei, werde es zudem unter Vorsitz von Staatsoberhaupt König Felipe VI. einen großen Gedenkakt für die zahlreichen Virus-Opfer geben, erklärte Sanchez weiter. Das wird wahrscheinlich Ende Juni der Fall sein. (Quelle ARD, 23.05.20)


Die verschwundenen Blogger von Wuhan

Sie berichteten aus Wuhan und verschwanden daraufhin: Das Schicksal von drei Bürgerjournalisten zeigt, wie rigoros China auch während der Corona-Pandemie gegen Kritiker vorgeht. Von zwei weiteren fehlt nach wie vor jede Spur.

177 von 180 – vier Plätze vor Schluss: So tief ist China in der Rangliste der Organisation „Reporter ohne Grenzen“ zur aktuellen Pressefreiheit angesiedelt. Auch während der Coronavirus-Pandemie duldet das Land keine kritische Berichterstattung der eigenen Bürger. Besonders deutlich wird es an den Fällen von drei verschwundenen sogenannten Bürgerjournalisten – Bloggern -, die versucht hatten, das Ausmaß des Ausbruchs in Wuhan zu dokumentieren. Von zwei von ihnen fehlt nach wie vor jede Spur…
(mehr und Quelle: Tagesschau, 23.05.20; Foto Wuhan Januar 2020: Hochhaus mit Plakat „Schnelle Entdeckung, schnelle Information, schnelle Quarantäne, schnelle Diagnose, schnelle Behandlung“; CC Zhou Guanhuai 4.0 international)


Frankfurt: 40 Infektionen nach Gottesdienst-Besuch

Bei einem Gottesdienst in einer Baptistengemeinde in Frankfurt am Main hat sich eine größere Zahl von Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Von dem Ausbruch seien Gläubige aus Frankfurt und umliegenden Landkreisen wie dem Wetterau-, dem Hochtaunus- und dem Main-Kinzig-Kreis betroffen, berichtete die „Frankfurter Rundschau“.

Insgesamt sind mehr als 40 Menschen infiziert. Das teilte der Leiter des Gesundheitsamtes der Stadt Frankfurt, René Gottschalk, am Samstag mit. „Die weitaus meisten sind nicht sonderlich krank. Nach unserem Kenntnisstand ist auch nur eine Person in einem Krankenhaus.“ Der stellvertretende Vereinsvorsitzende der Gemeinde der Evangeliums-Christen-Baptisten, Wladimir Pritzkau, war davon ausgegangen, dass sechs Betroffene in Krankenhäusern sind.

Die Frankfurter Nachbarstadt Hanau teilte heute mit, dass sich im Zusammenhang mit dem Gottesdienst „mindestens 16 Personen aus Hanau mit dem Corona-Virus infiziert haben“. Deshalb hätten der Landkreis und die Stadt ein für Sonntag geplantes Fastengebet von Muslimen im Hanauer Herbert-Dröse-Stadion abgesagt. Die Veranstaltung wäre mit Blick auf die Geschehnisse in Frankfurt unverantwortlich. (Quelle TSP, 23.05.20)


📌Emsland: Offizielle Fallzahlen am Samstag, 23.05.2020, 10 Uhr

„Bitte beachten Sie, dass diese Statistik bis auf Weiteres nur noch an Wochentagen aktualisiert wird.“

ps Meine Frage: Welche Wochentage haben wir?
Mein Vorschlag: Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag und Sonntag. Denn als Wochentag, weiß Wikipedia, bezeichnet man einen Tag der Woche, der in wiederkehrender Benennung und gleichbleibender Reihenfolge das gesamte Jahr des bürgerlichen Kalenders über vorkommt.
(Quelle LK Emsland, 23.05.20)


Warum Brasilien?

(Quelle The Gaurdian, 23.05.20)


Leer: Sieben Infizierte nach Restaurantbesuch – 50 in Quarantäne

Bei einem Restaurantbesuch in Moormerland im Landkreis Leer haben sich offenbar sieben Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Wie der NDR berichtet, teilte das der Landkreis Leer mit. Ein Zusammenhang mit dem gemeinsamen Besuch in dem Lokal sei sehr wahrscheinlich, hieß es. Ob sich die Besucher oder das Personal nicht an die Regeln gehalten haben, sei noch unklar. Es wären die ersten bekannten Fälle dieser Art seit der Wiederöffnung der Gastronomie in Niedersachsen am 11. Mai.

50 Kontaktpersonen der Betroffenen mussten mittlerweile in Quarantäne. Es sei nicht unwahrscheinlich, dass sich die Zahl der Infizierten noch erhöhe, sagte ein Sprecher des Landkreises. Weitere Testergebnisse stünden noch aus. Die Nachverfolgung sei wegen der vielen Kontaktpersonen sehr aufwendig. Der Leeraner Landrat Matthias Groote (SPD) sagte, der Ausbruch führe deutlich vor Augen, dass Corona nicht vorbei sei. Das Virus könne sich jederzeit weiter verbreiten. (Quelle: NDR, 23.05.20)


Frankreich: Niedriger Anstieg

In Frankreich sinkt die Zahl neuer Covid-19-Opfer weiter. Innerhalb von 24 Stunden sind 74 Menschen an der Krankheit gestorben, am Vortag wurden 83 gemeldet. Auch bei den Corona-Intensivpatienten sank die Zahl um 44 auf 1701, wie das Gesundheitsministerium in Paris mitteilte. Erstmals haben die Behörden nicht die Gesamtbilanz der Corona-Toten seit Ausbruch der Pandemie bekannt gegeben. Bis zum Donnerstag lag die Zahl bei 28.215.

Frankreich gehört in Europa zu den besonders betroffenen Ländern der Corona-Krise. Vor rund eineinhalb Wochen lockerte die Regierung die strengen Ausgangsbeschränkungen. Einschränkungen gibt es aber weiterhin; so sind Reisen mit einer Entfernung von über 100 Kilometern nur bei besonderen beruflichen oder privaten Anlässen erlaubt.
(Quelle The Guardian, 23.05.20)


WHO: Südamerika neues Corona-Epztentrum

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) betrachtet die rasant ansteigende Zahl der Coronavirus-Infektionen in Südamerika mit Sorge. Der Kontinent sei „zu einem neuen Epizentrum der Krankheit geworden“, sagte WHO-Experte Michael Ryan. „Es herrscht große Besorgnis um diese Länder, aber Brasilien ist derzeit eindeutig am stärksten betroffen“, sagte Ryan weiter.

Das Land entwickelte sich in den vergangenen Tagen zum zentralen Krisenherd der Pandemie in Südamerika. Nach den offiziellen Zahlen belegt Brasilien hinter den USA und Russland Rang der drei der am schwersten betroffenen Länder weltweit: Mehr als 310.000 Infektionsfälle und mehr als 20.000 Todesfälle wurden bislang bestätigt.
Experten gehen davon aus, dass die Dunkelziffer weitaus höher liegt, weil in Brasilien vergleichsweise wenig getestet wird. Insgesamt wurden in Südamerika bislang mehr als 617.000 Corona-Infektionen und mehr als 34.000 Todesopfer verzeichnet. (Quelle: Tagesschau.de, 22.05.20)


China mit möglichem Impfstoff?

Erstmals hat sich ein möglicher Impfstoff gegen das Coronavirus bei Tests an Menschen zumindest teilweise als wirkungsvoll gezeigt. Der Wirkstoff Ad5-nCoV habe sich im sogenannten Phase-1-Versuch als sicher und gut verträglich herausgestellt, hieß es in einer im Fachjournal „The Lancet“ veröffentlichten Studie des Beijing Institute of Biotechnology.
Vor allem aber habe er eine Immunabwehr-Reaktion auf das Virus Sars-CoV-2 im menschlichen Körper erzeugt. Eine einzelne Dosis von Ad5-nCoV reiche demnach aus, um in 14 Tagen bei den Probanden virus-spezifische, neutralisierende Antikörper und eine entsprechende Reaktion spezieller Abwehrzellen (T-Zellen) zu erzeugen. Weitere Versuche seien jedoch notwendig, um herauszufinden, ob diese Reaktion auch eine Infektion mit dem Virus verhindere.

Ad5-nCoV wurde 108 gesunden Freiwilligen im chinesischen Wuhan verabreicht und die Wirkung bis 28 Tage danach ausgewertet. Eine finale Auswertung soll es nach sechs Monaten geben. Eine Doppelblind-Studie mit Kontrollgruppe wurde als Phase 2-Versuch mit dem Wirkstoff ebenfalls in Wuhan bereits gestartet. (Quelle: Tagesschau, 22.05.20)


Nur wenige neue Corona-Tote in Spanien

In Spanien hat sich die Zahl der Toten durch Corona binnen 24 Stunden um nur 56 erhöht. Sie stieg damit auf 28.628. Auch die Zahl der Neuinfektionen erhöhte sich nur moderat auf 233.037. Spanien ist besonders stark von der Corona-Krise betroffen, teilweise starben fast 1000 Menschen pro Tag an Covid-19. Wochenlang galten daher strikte Ausgangsbeschränkungen.
Zumindest in der Hauptstadt werden diese nun etwas gelockert. Von Montag an dürfen Bars und Restaurants in Madrid wieder ihre Terrassen öffnen. Die Menschen dürften sich nun wieder in Gruppen von bis zu zehn Personen treffen. (Quelle: Tagesschau, 22.05.20)


Niedersachsen lockert

Niedersachsen hat die nächsten Lockerungen beschlossen. Demnach dürfen ab Montag (25.05.) zahlreiche Einrichtungen den Betrieb wieder aufnehmen. Dazu gehören zum Beispiel Hotels und Campingplätze, denen eine maximale Auslastung von 60 Prozent gestattet ist. Dienstreisende und Dauercamper zählen dabei nicht mit. Folglich sei theoretisch sogar eine komplette Belegung möglich, so Schröder. Auf den Ostfriesischen Inseln soll die Zahl der Gäste aber weiterhin begrenzt bleiben. Die dort zuständigen Landkreise sollen deshalb per Ausnahmegenehmigung selbst entscheiden dürfen, ab wann sie Hotelgäste wieder zulassen. Die Landesverordnung erlaubt die Anreise auf die Inseln bislang lediglich für mindestens einwöchige Aufenthalte in Ferienwohnungen, Ferienhäusern und auf Campingplätzen.

Restaurants können ab der kommenden Woche wieder alle Plätze vergeben. Pro Tisch sind allerdings weiter nur zwei Haushalte erlaubt, außerdem muss der Mindestabstand von 1,50 Meter zwischen den Gästen eingehalten werden. Ebenfalls wieder öffnen können laut Schröder Freibäder, Fitnessstudios sowie sämtliche Sportanlagen für kontaktlose Aktivitäten. Voraussetzung ist jeweils die Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln. Das Gleiche gilt auch für Freizeitparks, Minigolfanlagen, Kletterparks und Baumwipfelpfade.

An Musikschulen dürfen Bläser und Chöre wieder in Gruppen bis zu vier Personen proben. Auch alle körpernahen Dienstleistungen sind wieder gestattet.

Geduld ist dagegen weiter im kulturellen Bereich gefragt. Wie Schröder mitteilte, bleiben Kinos, Theater und Opernhäuser vorerst geschlossen. Das betrifft auch Hallenbäder, Saunen und Indoor-Spielplätze. Im Gegensatz zu Schiff- und Kutschfahrten sind Busreisen ebenfalls noch nicht erlaubt. Diese Bereiche könnten bei den nächsten Lockerungen ab 8. Juni berücksichtigt werden.

Hinsichtlich der Kontaktbeschränkungen gibt es noch keine Änderungen. Vorerst dürfen sich weiter nur Personen aus zwei verschiedenen Haushalten treffen. Gruppenbildung, gemeinsames Grillen im Park und öffentliche Versammlungen seien nach wie vor unzulässig, betonte Schröder. Weiterhin gelte die Maxime, die Kontakte auf das notwendige Minimum zu reduzieren.

Ab Montag werden auch mehr Aktivitäten in sozialen Einrichtungen und Bereichen zugelassen. „Die letzten Wochen mit vielen Einschnitten gerade im pflegerischen Bereich und in den Einrichtungen der Eingliederungshilfe waren für viele Betroffene eine große Belastung“, sagte Gesundheitsministerin Reimann am Freitag in Hannover. „Wir haben dabei die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen, Alten und Pflegebedürftigen, Menschen mit Behinderungen und Menschen, die in ihrem Alltag Rat und Unterstützung brauchen, klar im Blick. Deswegen bin ich sehr froh, dass die Lage mehr Freiheiten zulässt.“

Werkstätten für Menschen mit Behinderungen, Tagesförderstätten und Einrichtungen der Tagespflege dürfen mit der Hälfte ihrer Kapazitäten ihre Arbeit wieder aufnehmen. (Quelle: NDR, 22.05.20)


Corona strapaziert Arbeitsmarkt

Durch den Corona-Shutdown nimmt die Zahl der Kurzarbeiter und Arbeitslosen in Deutschland stark zu. 300.000 zusätzliche Arbeitslose habe es im April gegeben und auch im Mai werde man einen Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen haben, so der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele. Die deutsche Zahlen stehen aber in gar keinem Verhältnis zu den 39 Mio US-Amerikanern, die infolge der Corona-Krise ihren Arbeitsplatz verloren haben. (Quelle: ARD, 22.05.20)


Niedersachsen meldet 57 neue Corona-Fälle

Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen in Niedersachsen ist auf 11.456 gestiegen. Das sind 57 mehr als am Tag zuvor, wie die Landesregierung heute mitteilte. Laut Hochrechnung sind 9.859 Menschen wieder genesen, das entspricht rund 86 Prozent der Fälle. 572 Menschen sind nach einer Infektion mit dem Virus gestorben. Das heißt, seit gestern sind zwei neue Todesfälle hinzugekommen. In den niedersächsischen Kliniken werden 405 Infizierte behandelt, 76 von ihnen intensivmedizinisch. 42 Erwachsene auf den Intensivstationen werden beatmet. (Quelle: NDR, 22.05.20)


Landkreis Emsland testet alle Schlachthof-Leute

Der Landkreis Emsland hat heute mit Corona-Reihentests auf vier Schlachthöfen begonnen. Bei Weidemark in Sögel, dem größten Schweineschlachthof Niedersachsens, sollen insgesamt rund 2.000 Mitarbeiter getestet werden. Das Kreisgesundheitsamt will im Laufe des Tages die ersten 400 bis 500 Abstriche nehmen. Bis alle Mitarbeiter getestet seien, werde es Tage dauern, sagte ein Kreissprecher im Gespräch mit NDR 1 Niedersachsen. Erste Ergebnisse sollen frühestens Anfang der kommenden Woche vorliegen. Nach einem neuen Erlass der Landesregierung müssen in allen Schlacht- und Zerlegebetrieben, in denen Subunternehmen beschäftigt werden, Reihentests durchgeführt werden.

Beim Geflügelschlachthof Rothkötter in Haren stehen ab Anfang kommender Woche Abstriche bei rund 1.700 Mitarbeitern an. Weitere Tests sind in Schlachthöfen in Lengerich und Twist geplant. In den Landkreisen Cloppenburg und Vechta setzen sich die Verantwortlichen heute zusammen, um Reihentests zu planen. Hier wurden bereits rund 1.500 Mitarbeiter von Schlachthöfen der betroffenen Konzerne Vion und Westfleisch getestet – alle mit negativem Ergebnis. Insgesamt geht das Sozialministerium von mehr als 10.000 Tests landesweit aus. (Quelle: NDR, 22.ß5.20)


Von Meditierern, Wettkämpfern und Planschern

Es geht wieder los, schreibt der Deutschlandfunk: „Pünktlich mit den ersten Sonnenstrahlen sind die ersten Freibäder wieder geöffnet – Nordrhein-Westfalen und Sachsen sind die ersten Bundesländer, in denen trotz Corona unter freiem Himmel im Chlorwasser geplanscht werden darf. Ein Revival feiert dabei die Poolnudel – als Abstandshalter, um beim Bahnenschwimmen die 1,50 Meter zu gewährleisten.

Der Schriftsteller und passionierte Schwimmer John von Düffel freut sich „wahnsinnig, das Schwimmbad wieder als Freiraum zu erleben“. Ob und wie die strengen Abstandsregeln im Wasser funktionierten, werde eine spannende Erfahrung sein.

„Ich glaube, der wahre Schwimmer freut sich über den Abstand. Bei den Familien und bei den Kindern ist es sicherlich anders – die sind zum Planschen da.“ Aber da alle in den letzten Wochen etwas gelernt hätten, könne es gutgehen.

Seine unbedingte Empfehlung lautet deshalb: „Rein ins Wasser. Und das kleine Gesundheitsrisiko, das man dabei eingeht, das immer besteht, wenn Menschen sich etwas näherkommen, das wird aufgewogen durch die Gesundheit, die man durch das Wasser bekommt.“ Es sei „richtig und wichtig“, dass…“ (mehr und Quelle: DLF, 22.05.20)

ps Ob tatsächlich das Risiko durch die Gesundheit aufgewogen wird, kann man allerdings auch anders sehen…


Worst-Case-Szenario für Sidafrika

Bis zu 50.000 Menschen in Südafrika könnten bis Ende des Jahres an Covid-19 sterben, wobei dann bis zu 3 Millionen Menschen infiziert wären. Dies geht aus einem Worst-Case-Szenario hervor, das Wissenschaftler und Statistiker vorgeschlagen haben, die für das südafrikanische Gesundheitsministerium arbeiten.

Trotz des nationalen Lockdown, der bereits in der neunten Woche ist und die Ausbreitung des Coronavirus verlangsamt, weist Südafrika mit mehr als 18.000 identifizierten Fällen die höchste Anzahl an Infektionen auf dem afrikanischen Kontinent auf.

Unter Berücksichtigung des Winters auf der südlichen Hemisphäre deutet die Modellrechnung durch von der Regierung beauftragte Wissenschaftler darauf hin, dass das Land bis November zwischen 35.000 und 50.000 Todesfälle durch Covid-19 verzeichnen könnte.

„Wir haben die Kurve nicht wirklich abgeflacht“, sagte einer der Experten, Harry Moultrie, bei der Präsentation der Untersuchungsergebnisse. „Wir haben richtig Sorgen, dass diese Entwicklung aufgrund des Fokus auf Covid-19 andere Gesundheitsprobleme wie HIV und Tubekulose gefährden könnte.“

Die Rechnungsmodelle, die die besten und schlechtesten Szenarien berücksichtigen, sehen bis November 3 Millionen mögliche Coronavirus-Fälle, wobei die Nachfrage nach Krankenhausbetten dann mit 45.000 ihren Höhepunkt erreicht. Das entspicht etwa dem Zehnfachen der derzeitigen Verfügbarkeit von Intensivbetten. (Quelle: The Guardian, 22.05.20)


Emsland: Offizielle Fallzahlen am Freitag, 22.05.2020, 10 Uhr

Was sagen die Zahlen? Es gibt kein neues COViD-19-Todesopfer im Emsland und nur eine Corona-Neuinfektion. Die Emsland-CoViD-19-Zahl liegt jetzt bei 440 Infektionen; das sind 135,4 auf 100.000 Einwohner*innen. Insgesamt 390 (+2) Infizierte sind jetzt genesen. Aktuell sind damit noch 25 Menschen (-1) infiziert. 125 Emsländer*innen (+10) befinden sich in häuslicher Quarantäne.

In Lingen sind die Zahlen unverändert (75/67/4).

Kommune Anzahl der bestätigten Fälle davon genesen Verstorbene
Samtgemeinde Dörpen 12 10 1
Einheitsgemeinde Emsbüren 17 17 0
Samtgemeinde Freren 45 (+1) 34 9
Einheitsgemeinde Geeste 18 16 0
Stadt Haren (Ems) 31 28 1
Stadt Haselünne 32 31 0
Samtgemeinde Herzlake 10 10 0
Samtgemeinde Lathen 9 6 0
Samtgemeinde Lengerich 15 14 1
Stadt Lingen (Ems) 75 67 4
Stadt Meppen 70 62 4
Samtgemeinde Nordhümmling 8 7 0
Stadt Papenburg 29 27 2
Einheitsgemeinde Rhede (Ems) 1 1 0
Einheitsgemeinde Salzbergen 14 13 0
Samtgemeinde Sögel 6 4 0
Samtgemeinde Spelle 15 13 1
Einheitsgemeinde Twist 19 17 2
Samtgemeinde Werlte 14 13 0
Gesamt* 440 (+1) 390 (+2) 25
Aktuelle Covid-19-Fälle 25 (-1)

 


Klimaschutz-Konjunkturprogramm für Kommunen angekündigt

Bundesumweltministerin Svenja Schulze will dem „Spiegel“ zufolge am Montag ein Konzept für ein Konjunkturprogramm vorstellen, das Kommunen bei nachhaltigen Investitionen unterstützen soll. „Investitionen in den Klimaschutz gehören Ökonomen zufolge zu den wirksamsten Konjunkturimpulsen überhaupt“, sagt sie dem Magazin laut Vorabbericht. Geplant sei unter anderem eine Förderung von Solaranlagen auf Polizeiwachen oder Schulen. Auch Öl- und Gasheizungen in öffentlichen Gebäuden sollen mit Förderprogrammen gegen nachhaltige Wärmequellen ausgetauscht werden. (Foto: Svenja Schulze; von Energieagentur NRW via flickr CC BY 2.0; Quelle: ARD, 22.05.20)


Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse:

  • Global liegen die Infektionen bei 5.102.573, Todesfälle laut Tracker der Johns Hopkins-Universität bei 332.924. Die Todesfälle in den USA betragen jetzt 94.702. Die Zahl der Todesopfer in Großbritannien beträgt 36.124 mit 252.246 Infektionen
  • China hat zum ersten Mal seit 1990, dem Beginn der Veröffentlichung der Brutto-Inlandsprodukt kein BIP-Ziel festgelegt Angesichts der „großen Unsicherheit“, die durch die Die Covid-19-Pandemie werde China „der Stabilisierung der Beschäftigung und der Sicherung des Lebensstandards Vorrang einräumen“, sagte Ministerpräsident Li Keqiang bei der Eröffnung des Nationalen Volkskongresses. Er sagte auch, dass Regierungen auf allen Ebenen „ihre Gürtel enger schnallen“ sollten China meldete am Freitag vier neue Fälle von Covid-19.
  • Präsident Trump besichtigte ein Ford-Werk im, bei den Präsidentschaftswahlen im November umkämpften US-Bundesstaat Michigan, ohne eine Gesichtsmaske vor Fernsehkameras zu tragen. Das Werk wurde neu ausgerichtet, um Beatmungsgeräte und persönliche Schutzausrüstung statt Kfz herzustellen. Am Dienstag hatte das Unternehmen erklärt, dass alle Besucher Gesichtsmasken tragen müssten. Trump sagte Reportern, er habe außerhalb der Sicht der Kameras eine Maske getragen: „Ich hatte schon einmal eine an. Ich trug einen im hinteren Bereich. Ich wollte der Presse nicht das Vergnügen bereiten, es zu sehen “, sagte er. Zuvor hatte Trump hesaht, es werde „sehr bald“ eine Ankündigung zur Wiedereröffnung der Kirchen für die Öffentlichkeit geben.
  • Brasilien hat mit einer Rekordtodesrate von 1.188 in 24 Stunden die Zahl von 20.000 Corona-Opfern überschritten. Bestätigt wurden offiziell 20.047. Das Land hat 310.087 Infektionen und damit den dritten Platz hinter den USA (1.577.287) und Russland (317.554). Präsident Bolsonaro, ein langjähriger Verfechter des Malariamedikaments Chloroquin zur Behandlung von Covid-19, sagte am Donnerstag, er wisse, dass es keinen Beweis dafür gibt, aber es gibt Fälle, in denen das Malariamittel erfolgreich gewesen wäre.
  • Russlands Industrieproduktion ging im April um 6,5% zurück: Die Wirtschaftsleistung des Landes wurde durch die Sperrung des Coronavirus beeinträchtigt. Die staatliche Statistikbehörde sagte, „die Verbrauchernachfrage nach einer Reihe von Waren und Dienstleistungen ist gesunken“. Der russische Rohstoffsektor ging gegenüber dem Vorjahr nur um 3,2% zurück, und die Ölproduktion stieg tatsächlich um 0,2%. Die Pharmaindustrie wuchs gegenüber dem Vorjahr um 13,5%.
  • Indonesien beklagt den größten Ein-Tages-Sprung an Corona-Fällen: Das viertbevölkerungsreichste Land der Welt meldete am Donnerstag 973 Neuinfektionen, was die Gesamtzahl der bestätigten Fälle auf 20.162 erhöht.
  • Südkorea hat 20 neue Fälle gemeldet: Die neuen Coronavirus-Fälle kamen, als die Gesundheitsbehörden daran arbeiteten, den mit Nachtclubs in Seoul verbundenen Cluster einzudämmen. Südkorea hatte insgesamt 11.142 Infektionen und 264 Todesfälle.
  • Der bevölkerungsreichste Bundesstaat Australiens hat die Beschränkungen weiter gelockert: New South Wales hat angekündigt, dass Cafés und Restaurants ab dem 1. Juni bis zu 50 Gäste haben dürfen; zurzeit sind es 10. Australien hat Erfolge bei der Abflachung der Infektionskurve des Coronavirus erzielt. Das 25-Millionen-Land verzeichnete 101 Todesfälle und etwas mehr als 7.000 Fälle. Das Land verzeichnet täglich weniger als 20 neue Fälle.
  • Der ehemalige Butler des Weißen Hauses, der an Covid-19 gestorben ist, wurde gewürdigt: Wilson Jerman, der an Covid-19 im Alter von 91 Jahren gestorben ist, war unter elf Präsidenten ein fester Bestandteil des Weißen Hauses. Jerman begann unter Dwight Eisenhower als Reinigungskraft zu arbeiten und trat während der Präsidentschaft von Barack Obama in den Ruhestand. Michelle Obama sagte: „Mit seiner Freundlichkeit und Fürsorge hat Wilson Jerman dazu beigetragen, das Weiße Haus zu einem Zuhause für Jahrzehnte der ersten Familien zu machen, einschließlich unserer.“ (Quelle: The Guardian, 22.05.20)

Göring-Eckardt: Fraue vor Kündigungen schützen

Die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Katrin Göring-Eckardt, hat davor gewarnt, dass Frauen im Zusammenhang der Corona-Pandemie vermehrt aus dem Arbeitsleben gedrängt werden. „Viele Frauen, die jetzt zu Hause arbeiten, müssen gleichzeitig Kinder betreuen und das Homeschooling begleiten“, sagte Göring-Eckardt dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“. „Sie werden gerade faktisch gezwungen, ihre Arbeitszeit zu reduzieren. Ihnen bleibt oft gar nichts anderes übrig.

Göring-Eckardt sieht die Bundesregierung in der Pflicht, Frauen über Lohnersatz und Kündigungsschutz zu informieren. Die Frauen sollten wissen, was sie machen könnten, und nicht meinen, Kündigung sei die einzige Lösung, fügte die Grünen-Politikerin hinzu. (Foto Göring-Eckardt, von B’90/Die Grünen CC 2.0 generisch; Quelle: Tagesschau, 22.05.20)


Deutschland-Zahlen

Das Robert Koch-Institut meldet 460 Neuinfektionen und damit erneut weniger als 1000 neue Fälle. Damit steigt die Gesamtzahl der nachgewiesenen Ansteckungen in Deutschland auf 177.212, wie das RKI mitteilt. Die Zahl der Todesfälle legt binnen 24 Stunden um 27 auf 8174 zu. Die Zahl der nachweislich Genesenen liegt dem RKI zufolge bei etwa 159.000, rund 1000 mehr als am Vortag. (Quelle: ARD, 22.05.20)


Städtetag kritisiert Krankenkassen und „Kassenärzte“

Der Deutsche Städtetag hat Krankenkassen und Kassenärzten vorgeworfen, teilweise eine Ausweitung von Corona-Tests zu bremsen. „Leider nehmen wir im Moment wahr, dass gesetzliche Krankenkassen und Kassenärztliche Vereinigungen das Rad zurückdrehen wollen“, sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Vereinzelt wird schon versucht, effektive Zusammenarbeit mit den Gesundheitsämtern für Corona-Tests zu zerschlagen, anstatt sie weiter zu verbessern. Beispielsweise wurde in einigen Fällen die Finanzierung von Tests in Pflegeheimen, bei Pflegekräften oder im Rettungsdienst kurzfristig aufgekündigt.“ (Quelle: Tagesschau, 22.05.20)



China testet in Wuhan wieder

In Wuhan, dem vermuteten Ursprungsort des Coronavirus, sind abermals Hunderttausende Tests an einem Tag durchgeführt worden. Nach Behördenangaben wurden 887.321 Personen getestet. Bereits gestern seien 856.128 Nukleinsäuretests durchgeführt worden.

In Wuhan war Mitte Mai eine Studie zur Erforschung sogenannter asymmetrischer Krankheitsverläufe gestartet worden – nur wenige Tage, nachdem in der chinesischen Millionenstadt das erste neue Infektionscluster seit der offiziellen Eindämmung der Krankheit entdeckt wurde.(Quelle: Tagesschau, 21.05.20)


Fußball: Meppens Trainer freut sich: „Jetzt können wir wieder genau planen“

Christian Neidhart, Trainer des SV Meppen, freut sich auf die Fortsetzung der 3. Liga am 30. Mai. „Gott sei Dank geht es weiter“, wird der 51-Jährige von der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ zitiert. „Jetzt können wir wieder genau planen“, sagte er nach der Terminfestlegung durch den Deutschen Fußball-Bund. „Am Samstag machen wir ein Testspiel mit unseren Spielern in der Hänsch Arena mit Trikots und allem drum und dran. Da spielen wir elf gegen elf über 90 Minuten. Das ist dann unsere Generalprobe.“ Tags darauf soll es ins Quarantäne-Hotel in Herzlake gehen.

Für die Meppener wird die Saison am 30. Mai mit einem „Geister“-Heimspiel gegen die Würzburger Kickers fortgeführt. Die Emsländer liegen als Tabellenvierter nur zwei Zähler hinter dem Relegationsrang und Platz zwei. (Quelle: NDR, 21.05.20)


Schweden: Wird Sonderweg Misserfolg?

Im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie wird auch gehofft, dass immer mehr Menschen nach einer Infektion Antikörper entwickeln und sich so eine Immunität einstellt. Dies gilt besonders für Schweden, dass wegen seines Umgangs mit der Krise und der vergleichsweise hohen Zahl an Todesfällen international im Fokus steht.

Zwischenergebnisse einer Studie, die die staatliche Gesundheitsbehörde dazu präsentiert, werfen jetzt neue Fragen auf. Denn der Anteil der Infizierten ist niedriger als erwartet. Dies berichten die Zeitung „Dagens Nyheter“ (DN) und der Sender SVT online.

Die ersten Testergebnisse aus Schweden zeigen nun, dass in der am schlimmsten von der Pandemie betroffenen schwedischen Hauptstadt Stockholm Ende April 7,3 Prozent der Bewohner über Antikörper verfügten. In anderen Teilen des Landes lagen die Zahlen für die Antikörper-Träger noch niedriger. Im äußersten Süden in der Provinz Skåne waren es 4,2 Prozent, in der Region Västra Götaland, in der die Metropole Göteborg liegt, nur 3,7 Prozent.

Nach Angaben der Gesundheitsbehörde stammen die Ergebnisse von rund 1200 Proben, die vor drei Wochen genommen worden waren. Der Anteil von sieben Prozent Menschen mit nachgewiesenen Antikörpern liegt deutlich unter den früheren Berechnungen der Gesundheitsbehörde und ihres Chefepidemiologen Anders Tegnell. Demnach sollten Anfang Mai bereits rund ein Viertel der Einwohner Stockholms infiziert sein oder gewesen sein. (Quelle: TSP, 21.05.20)



Berlin: Demo gegen Hygienedemos

Das Berliner Bündnis gegen Rechts hat für kommenden Samstag erneut zum Protest gegen mehrere „Hygiene-Demos“ in der Bundeshauptstadt aufgerufen. Auf den Veranstaltungen gegen Corona-Verordnungen seien rechte Gruppierungen, Parteien und Organisationen vertreten, erklärte der Sprecher des Bündnisses gegen Rechts, David Kiefer. „Wir sagen ganz klar ‚Nein‘ zu Antisemitismus, Rassismus und Verschwörungsmythen. In Berlin und überall.“

Andere Protestteilnehmender habe das Nebeneinander mit „Neonazis und Hooligans“ offenbar nicht gestört. „Der Grundtenor ‚Hauptsache gegen die Maßnahmen‘ scheint wichtiger zu sein, als sich von Faschisten, Verschwörungsmystikerinnen und Antisemitinnen abzugrenzen und sie von den Protesten auszuschließen“, kritisierte Kiefer. Das Bündnis gegen Rechts hat in den vergangenen Wochen wiederholt davor gewarnt, dass die „Hygiene-Demos“ gegen Corona-Verordnungen zunehmend durch rechte Gruppierungen vereinnahmt würden. (Quelle: Tagesschau, 21.05.20)


Neues aus Dissen: Noch mehr Infizierte

In einem Fleischbetrieb im niedersächsischen Dissen bei Osnabrück sind erneut zahlreiche Corona-Infektionen nachgewiesen worden. Bei der zweiten Testreihe fanden die Behörden bei 54 osteuropäischen Mitarbeitern das Coronavirus, wie der Landkreis Osnabrück mitteilte. 38 von ihnen befanden sich bereits in Quarantäne. 16 weitere müssen nun ebenfalls isoliert werden.

Getestet wurden insgesamt 126 Mitarbeiter, die im ersten Durchlauf noch negative Testergebnisse hatten. Damit stieg die Zahl der Infizierten in dem Zerlegebetrieb auf 146. Bereits vor wenigen Tagen hatten die Behörden das Virus bei 92 Mitarbeitern festgestellt. Die neuen Ansteckungsfälle seien vom Gesundheitsdienst erwartet worden, hieß es. Das Land Niedersachsen will landesweit alle rund 23.700 Beschäftigten in den 183 Betrieben der fleischverarbeitenden Industrie testen lassen. (Foto: Schlachthof Pixabay; Quelle: NDR, 21.05.20)


USA kaufen ihr „America first“ – „Impfstoffforschungsvertrag“

Das US-Gesundheitsministerium HHS hat am Donnerstag mitgeteilt, dem Pharmaunternehmen AstraZeneca bis zu 1,2 Milliarden US-Dollar für die Entwicklung eines potenziellen Coronavirus-Impfstoffs in einem Labor in Oxford zur Verfügung stellen zu wollen.

Der Deal mit dem britisch-schwedischen AstraZeneca trägt den eher kindlichen Namen Operation Warp Speed und ist bereits der vierte und mit Abstand größte Impfstoffforschungsvertrag der USA, der bekannt wird. Das Geld wird für eine klinische Studie des potenziellen Impfstoffs in den USA in diesem Sommer mit etwa 30.000 Freiwilligen verwendet. Man arbeite über die BARDA mit AstraZeneca „zusammen, um mindestens 300 Millionen Dosen zur Verfügung zu stellen“, und erwarte, dass die ersten Dosen bereits im Oktober verfügbar sein könnten.

Das ist zweifellos ein sehr schneller, ehrgeiziger Zeitplan. Die allermeisten Experten und Wissenschaftler des öffentlichen Gesundheitswesens warnen nämlich vor zu hohen Erwartungen, weil ein effektiver Impfstoff, der in Massenproduktion hergestellt werden könnte, wahrscheinlich frühestens im nächsten Jahr verfügbar sein werde. Epidemiologen weisen auch darauf hin, dass viele Impfstoffkandidaten Jahre brauchen, um die entwickelte Vakzine zu perfektionieren oder auch ein Scheitern zu akzeptieren; in einigen Fällen würden neue Impfstoffe so schwerwiegende Nebenwirkungen verursachen, dass Studien mit Menschen abgebrochen werden müssten. Außerdem würden weltweit Milliarden von Dosen benötigt.

AstraZeneca sagte, es habe auch Angebote für die gleichzeitige Produktion durch andere Unternehmen, darunter das große Serum Institute of India, ein wichtiger Lieferant von Impfstoffen für die Entwicklungsländer. Die USA zahlen an Unternehmen Milliarden von Dollar an Unternehmen, um Impfstoffe über die Biomedical Advanced Research und Development Authority zu entwickeln.

Zusätzlich zu den Geldern für AstraZeneca hat die für das HHS handelnde BARDA-Behörde bereits mit den Biotech-Unternehmen Moderna bis zu 483 Millionen US-Dollar und mit Johnson & Johnson 500 Millionen US-Dollar für ihre jeweiligen Forschungen zur Verfügung zu stellen. Es wurde auch 30 Millionen US-Dollar für den Coronavirus-Impfstoff bereit zu stellen, den das französische Unternehmens Sanofi produzieren will. (Quelle: NYT, 21.05.20)


Italien: Korruption in Corona-Zeiten

Der Beauftragte in Sizilien für das Krisenmanagement in der Corona-Pandemie ist wegen Vorwürfen der Korruption verhaftet worden. Der Covid-Manager aus Palermo sei neben anderen Verdächtigen in den Hausarrest gekommen, teilte die Finanzpolizei am Donnerstag mit. Insgesamt wurden zwölf Haftbefehle beantragt.

Bei den Ermittlungen ging es um die ungerechtfertigte Vergabe von öffentlichen Aufträgen seit 2016. Es handle sich um ein Machtzentrum aus untreuen Geschäftsleuten, Unternehmern und Beamten, die den öffentlichen Dienst den privaten Interessen unterworfen hätten, “um ungebührliche und erhebliche wirtschaftliche Gewinne im öffentlichen Gesundheitswesen“ zu machen. (Quelle: Reuters, 21.05.20)


Fußballliga 2 und 3: Weiter und gar nicht erst in Quarantäne

Bei Dynamo Dresden ist ein weiterer Spieler positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden, teilt der Fußball-Zweitligist mit. Auch bei einer engen Kontaktperson eines Mitglieds aus dem Trainer- und Betreuerstab sei das Virus nachgewiesen worden.

Der Dynamo-Angestellte, die Kontaktperson sowie der Spieler müssen nun weitere 14 Tage in häuslicher Quarantäne bleiben. Das gesamte Dresdner Trainerteam sowie der Kader befinden sich bereits seit dem 9. Mai in häuslicher Quarantäne und werden weiterhin regelmäßig auf das Coronavirus getestet. Am Samstag darf das Training wieder aufgenommen werden.

Fußball-Drittligist 1. FC Kaiserslautern meldet dagegen Entwarnung: Die drei Coronavirus-Verdachtsfälle haben sich nicht bestätigt, alle Tests fielen negativ aus, teilt der Club mit. Am Freitag starten die Pfälzer wieder das nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt ausgesetzte Mannschaftstraining. (Quelle: t-online.de, 21.05.20)


Serbien öffnet Grenzen

Serbien öffnet seine Grenzen für Ausländer, ohne dass diese einen Coronavirus-Test vorlegen oder sich in Quarantäne begeben müssen. Bislang war die Einreise in den Nicht-EU-Staat für ausländische Staatsbürger nur in Ausnahmefällen möglich. Die neue Regelung der Regierung tritt am Freitag in Kraft. Reisende erhalten an den Grenzübergängen lediglich Informationsblätter, die sie auf die Gefahren der Pandemie aufmerksam machen.

In den vergangenen Wochen gingen die Ansteckungszahlen in Serbien zurück. Bis zum Donnerstag waren in dem Balkanland 10.919 Menschen nachweislich mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert, der die Lungenkrankheit COViD-19 auslösen kann. 237 Tote wurden gemeldet. (Quelle: DIE ZEIT, 21.05.20)


Italien: Corona lässt Armut steigen

In Italien sind eine Million mehr Menschen von Armut betroffen als vor der Corona-Krise. Das belegen Zahlen der Caritas sowie der Tafeln in Italien. Die Zahl der Hilfsanfragen sei um 40 Prozent gestiegen. Damit hätte sich die Zahl der Menschen, die Lebensmittelhilfen brauchen, auf 3,7 Millionen erhöht.

Das Virus hat sich vor allem im Norden Italiens stark ausgebreitet; wirtschaftlich leidet aber der strukturschwache Süden stärker. 20 Prozent der neuen Armen gebe es allein in Kampanien, heißt es in dem Bericht; 14 Prozent in Kalabrien, 11 Prozent in Sizilien und 10 Prozent in Latium. In der vom Virus am heftigsten getroffenen, aber wirtschaftlich starken Lombardei leben demnach 9 Prozent derjenigen, die durch die Pandemie in Armut geraten sind.

Zu den „neuen Armen“ Italiens gehören vor allem jene, die ihre Arbeit verloren haben, Kleinhändler oder Handwerker, die schließen mussten. Aber auch Schwarzarbeiter, die keine Subventionen oder öffentlichen Beihilfen erhalten, sowie Familien ohne Ersparnisse. Auch Arbeiter mit Zeitverträgen oder Gelegenheitsjobber gehörten dazu. Laut Schätzungen seien von der neuen Armut 700.000 Kinder unter 15 Jahren betroffen, so der Bericht. (Quelle


USA mit Arbeitslosenrekord 39 Millionen

Weitere 2,4 Millionen Amerikaner haben letzte Woche eine Arbeitslosenversicherung beantragt, obwohl die US-Bundesstaaten die Lockdown-Beschränkungen zurückfahren.

Nach den neuesten Zahlen des Arbeitsministeriums haben inzwischen fast 39 Millionen Amerikaner in nur neun Wochen ihren Arbeitsplatz verloren. Die Rate der wöchentlichen Verluste ist zwar gegenüber ihrem Höchststand von 6,6 Mio. Anfang April verlangsamt, bleibt jedoch auf einem Niveau, das seit der Weltwirtschaftskrise in den 1930er Jahren nicht mehr gesehen wurde. US- Finanzminister Steven Mnuchin sagte, er rechne mit einem weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit, da die Pandemie ihren Tribut fordere.

Die wöchentlichen Arbeitslosenmeldungen gelten als Nachweis für Entlassungen, geben jedoch nicht unbedingt ein genaues Bild der Arbeitslosigkeit wieder.; denn nicht jede Person, die sofort entlassen wird, beantragt Leistungen. Die offizielle Arbeitslosenquote beträgt jetzt 14,7%, die schlechteste seit Beginn der Aufzeichnungen. Die Beschäftigungszuwächse eines ganzen Jahrzehnts wurden ausgelöscht, wobei die meisten Ökonomen glauben, dass die tatsächliche Zahl deutlich höher ist, und erwarten, dass die Arbeitslosigkeit in den kommenden Monaten auf weit über 20% steigen wird.

Alle Staaten haben inzwischen begonnen, die Quarantänebeschränkungen in gewissem Maße aufzuheben, aber Umfragen zeigen, dass die Mehrheit der Amerikaner über die Rückkehr zur Arbeit besorgt ist und viele Unternehmen weiterhin geschlossen sind.

(Quelle: The Guardian, 21.05.20)


Niedersachsen: Corona-Zahlen

In Niedersachsen gibt es derzeit 11.399 bestätigte Corona-Fälle, teilte das Land mit. Das sind 71 mehr als im Vergleich zum Vortag (20.05.2020). 570 Menschen sind nach einer Corona-Infektion verstorben. Das sind fünf Menschen mehr als am Dienstag (19.05.2020). Die geschätzte Zahl der vom Coronavirus Genesenen in Niedersachsen liegt bei 9.768.
In den niedersächsischen Kliniken werden nach Angaben des Landes derzeit 418 mit Corona infizierte Patientinnen und Patienten behandelt: Davon liegen 338 Erwachsene und ein Kind auf Normalstationen. 79 Erwachsene benötigen intensivmedizinische Behandlung. Auf den Intensivstationen müssen 42 Erwachsene beatmet werden.
(Quelle: HNA, 21.05.20)


Großbritannien – Zahlen

In Großbritannien ist die Zahl der Covid-19-Todesfälle auf 36.042 gestiegen. Binnen 24 Stunden seien 338 weitere Fälle bestätigt worden, teilt das Gesundheitsministerium mit. Bislang sind 250.908 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden.

Das Ministerium gibt nur die verstorbenen Patienten an, bei denen tatsächlich die vom Coronavirus ausgelöste Atemwegserkrankung Covid-19 nachgewiesen wurde. Die Zahl des Statistikamtes, das auch Verstorbene berücksichtigt, bei denen der Verdacht auf Covid-19 besteht, ist mit mehr als 43.000 deutlich höher. (Quelle: The Guardian, 21.05.20)


EASA- und ECDC-Empfehlungen für den Flugverkehr in Corona-Zeiten

Europäische Behörden empfehlen für den Flugbetrieb in Pandemiezeiten freie Plätze zwischen den Passagieren im Flugzeug. So sollten einzelne Sitze oder ganze Reihen freigelassen werden, um den notwendigen Sicherheitsabstand von 1,5 Metern zumindest annähernd gewährleisten zu können, schreibt die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) gemeinsam mit dem Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) in einer Handreichung für Fluggesellschaften.

Außerdem sollten sich Reisende von Begleitern bereits außerhalb des Terminalgebäudes verabschieden. Dem Bordpersonal und den Fluggästen empfehlen die EU-Institutionen, Schutzmasken zu tragen und regelmäßig die Hände zu waschen. Das Gutachten ist auf Bitten der EU-Kommission entstanden, die mit einem Hygienekonzept den Tourismus innerhalb Europas vorsichtig wieder ankurbeln will. (Quelle: DIE ZEIT, 21.05.20)


„Sichere Besuchsmöglichkeiten in jedem Pflegeheim“

Bewohner von Pflegeheimen gehören meist zur Corona-Risikogruppe. Der Pflegebeauftragte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, fordert angesichts der Erfahrungen in der Corona-Krise, dass sichere Besuchsmöglichkeiten mit Infektionsschutz zum Standard in Pflegeheimen werden. Der Schutz der Pflegebedürftigen dürfe nicht dazu führen, dass sie vereinsamen, sagte er der „Rheinischen Post“.

Zwar dürfen in immer mehr Pflegeheimen dürfen Angehörige wieder ihre Verwandten besuchen. Als Beispiel für den Infektionsschutz nannte Westerfellhaus Besuchszonen, in denen sich Heimbewohner und Angehörige durch eine Scheibe getrennt sehen können. Er forderte zudem, auch für nicht-mobile Menschen, Demenzkranke und andere Heimbewohner, die solche abgetrennten Zonen nicht nutzen könnten, dauerhafte Regelungen für regelmäßige Besuche zu schaffen.

Auch Sterbendemüssten immer „zumindest eine definierte Person zum Abschied bei sich haben können“. Werde dies nicht sichergestellt, hätten viele Menschen Angst vor einem Umzug in ein Pflegeheim. (Quelle: Tagesschau, 21.05.20)


Öffentlicher Dienst scheitert bei Maskenverteilung, die in Arztpraxen und Kliniken fehlen

Das Gesundheitsministerium hat nach Informationen von NDR, WDR und „Süddeutscher Zeitung (SZ) mehr als 130 Millionen FFP2-Masken angehäuft. Das ist mehr als der Jahresbedarf aller Arztpraxen in Deutschland. Aber sie kommen nicht dort an, wo sie dringend gebraucht werden. Gleichzeitig warten die Lieferanten auf ihr Geld vom Bund. Das Ministerium hatte 738 Zuschläge auf Angebote erteilt, 308 Unternehmen lieferten ihre Ware bis Anfang Mai an.

Drei Millionen dieser Masken hat bspw. Canay Yildirimer beschafft. Der Unternehmer aus Eschborn hatte ein Angebot über drei Millionen Atemschutzmasken eingereicht, erhielt vom Ministerium den Zuschlag und machte sich auf die Suche nach Investoren. Das war nicht schwierig, sagt er. Für seine Geschäftspartner war der Deal mit dem Bund „ein ganz sicheres Ding“. Doch heute sagt er, er hätte es nie für möglich gehalten, dass der Bund das alles so „dilettantisch“ umsetzt. Denn geliefert sind die Masken, aber vom Bundesgesundheitsministerium bisher nicht bezahlt, und Yildrimer wartet dringend auf die Überweisung von 16 Millionen Euro brutto aus dem Ministerium von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn.

Das Gesundheitsministerium räumte auf Anfrage von NDR, WDR und SZ „logistische Probleme“ bei der Auslieferung der Masken ein. In den vergangenen beiden Wochen seien eine Vielzahl von Lieferungen in den Logistiklagern gleichzeitig eingetroffen, sodass es nun zu Verzögerungen in der Auslieferung käme.

Für Minister Spahn war mit der Lieferung der Maskenmangel offenbar behoben. „Der Hof ist voll“, sagte er vergangene Woche in einem Interview. Was er allerdings verschwieg: Dass der Hof auch voll bleibt. Ausgeliefert werden die nicht bezahlten Masken nämlich auch nicht, sondern geprüft und das dauert. Canay Yildirimer telefoniert jetzt jeden Tag mit den Beratern der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young, die das BMG beauftragt hatte. Sie sollen für ordentliche Abläufe sorgen. Doch am Telefon wollen sie ihm keine Auskunft geben, wegen des Datenschutzes, heißt es… (Quelle: NDR, 21.05.20)


Russlands offizielle Covid-19-Zahl der Todesopfer übersteigt 3.000

Die offizielle Zahl der Todesopfer bei Coronaviren in Russland lag am Donnerstag bei 3.000, während gleichzeitig laut Nachrichtenagentur Reuters ein US-Transportflugzeug Beatmungsgeräte zur Behandlung russischer Patienten mit schwerem Covid-19 auslieferte. Beamte sagten, 127 Menschen seien in den letzten 24 Stunden an der Atemwegserkrankung gestorben, was die Gesamtzahl der Todesopfer auf 3.099 erhöhte.

Die landesweite Liste der bestätigten Fälle von Coronavirus, dem zweithöchsten der Welt, erreichte 317.554, nachdem 8.849 weitere Personen positiv auf das Virus getestet wurden.

Nur die USA haben mehr bestätigte Fälle. Die vergleichsweise niedrige Zahl der Todesopfer in Russland hat eine Debatte darüber ausgelöst, wie Covid-19-Todesfälle gezählt werden.

Obwohl russische Beamte sagten, es gebe Anzeichen dafür, dass sich der Ausbruch des Landes stabilisiert, haben die USA angekündigt, 200 Beatmungsgeräte nach Russland zu schicken, um ein Unterstützungsangebot von Donald Trump zu unterbreiten.

Moskau hat letzten Monat medizinische Versorgung in die USA geschickt. (Quelle: Reuters, 21.05.20)


Emsland: Offizielle Fallzahlen am Donnerstag, 21.05.2020, 10 Uhr

Wieder etwas mehr Coronar-Bewegung nah oben: Es gibt zwar kein neues COViD-19-Todesopfer im Emsland
Doch die aktuelle Statistik weist vier Corona-Neuinfektionen auf. Die Emsland-CoViD-19-Zahl liegt jetzt bei 439 Infektionen; das sind 135,1 auf 100.000 Einwohner*innen. Insgesamt sind jetzt 388 (+3) Infizierte genesen. Aktuell sind damit noch 26 Menschen (+1) infiziert. Knapp 115 Emsländer*innen (-5) befinden sich in häuslicher Quarantäne.

In Lingen sind die Zahlen unverändert (75/67/4).

Kommune Anzahl der bestätigten Fälle davon genesen Verstorbene
Samtgemeinde Dörpen 12 (+1) 10 1
Einheitsgemeinde Emsbüren 17 17 0
Samtgemeinde Freren 44 34 9
Einheitsgemeinde Geeste 18 16 0
Stadt Haren (Ems) 31 28 1
Stadt Haselünne 32 31 0
Samtgemeinde Herzlake 10 10 0
Samtgemeinde Lathen 9 5 0
Samtgemeinde Lengerich 15 14 1
Stadt Lingen (Ems) 75 67 4
Stadt Meppen 70 (+2) 62 4
Samtgemeinde Nordhümmling 8 6 0
Stadt Papenburg 29 27 2
Einheitsgemeinde Rhede (Ems) 1 1 0
Einheitsgemeinde Salzbergen 14 (+1) 13 0
Samtgemeinde Sögel 6 4 0
Samtgemeinde Spelle 15 13 1
Einheitsgemeinde Twist 19 17 2
Samtgemeinde Werlte 14 13 0
Gesamt* 439 (+4) 388 (+3) 25 (+/-0)
Aktuelle Covid-19-Fälle 26 (+1)

Grenzgemeinde Groenlo: Der nächste Schlachthof dicht.

Ein Schlachthof im niederländischen Groenlo ist am Mittwoch geschlossen worden, nachdem dort 45 Mitarbeiter*innen von rund 200 positiv auf das Coronavirus getestet worden waren. Das entschied die niederländische Behörde für Sicherheit von Lebensmitteln und Konsumgütern NVWA mit. Die Infektionen betreffen vor allem Arbeitsmigranten, meldeten niederländische Medien. Groenlo grenzt an den nordrhein-westfälischen Landkreis Borken.

Der Schlachthof an der Grenze zu NRW gehört zum VION-Konzern. Auch im VION-Schlachthof im schleswig-holsteinischen Bad Bramstedt war es zu einem massiven Corona-Ausbruch gekommen.

Der VION-Konzern ist in Deutschland für seine rüde Geschäftspolitik bekannt. So hatte er entgegen gültiger Verträge vor einigen Jahren den Schlachthof Lingen quasi über Nacht geschlossen. (Quelle: AD, NDR, 21.05.20)
Update: Am Montag, 25.05. wurde bekannt, dass inzwischen 147 Mitarbeiter*innen in dem Schlachthof positiv auf Corona getestet worden sind. Das Problem: Einem Bericht der Lokalzeitung De Gelderlander zufolge leben 79 der Infizierten in Deutschland, 68 in den Niederlanden. IMehr…
(Quelle: AD, NDR, 21.05.20)


Zusammenfassung heute früh

  • Weltweit gibt es inzwischen 5 Millionen Infizierungen – nach dem weltweit größten Anstieg der Fälle an einem Tag in der Pandemie. In den Daten der Johns Hopkins University sind derzeit 4.996.634 aufgeführt. Die tatsächliche Anzahl dürfte aufgrund unterschiedlicher Testraten, Verzögerungen und Unterberichterstattung erheblich höher sein. Dies gilt auch für Todesfälle. Bei der Pandemie sind bisher mindestens 328.120 Menschen ums Leben gekommen.
  • Japan hebt den Ausnahmezustand in Osaka und zwei weiteren Präfekturen auf, nachdem Experten einen entsprechenden Regierungsplan gebillig habent. In den betreffenden Rehionen hatten sichdie Infektion verlangsamt – anders als in der Region Tokio und in Hokkaido, wo die Schutzmaßnahmen bestehen bleiben.
  • Mexiko: Das mexikanische Gesundheitsministerium hat am Mittwoch 2.248 neue Coronavirus-Infektionen und weitere 424 Todesfälle registriert. Dies ist die höchste Todesrate an einem Tag seit Beginn der Pandemie. Die offiziellen Neuinfektionen erhöhten die bestätigten Coronavirus-Fällen auf 56.594 – bei insgesamt 6.090 Todesfällen. Das mittelamerikaische Land verzeichnete am Dienstag mit 2.713 Neuerkrankungen den bislang größten täglichen Anstieg der Infektionen.
  • Die Weltgesundheitsorganisation warnte am Mittwoch eindringlich, dass die Coronavirus-Pandemie noch lange nicht vorbei ist, nachdem in den letzten 24 Stunden weltweit 106.000 neue Fälle registriert wurden – so viel wie noch nie an einem einzigen Tag. In Genf sagte der Generaldirektor der WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, das Virus verbreite sich in ärmeren Ländern, während die wohlhabenderen Nationen die Vorsichtsmaßnahmen lockerten..
  • Europa sollte sich auf eine zweite Welle von Coronavirus-Infektionen einstellen, so der Direktor der ECDC, ie für die Beratung der Regierungen bei der Seuchenbekämpfung zuständig ist. „Die Frage ist wann und wie groß. Das ist aus meiner Sicht die Frage “, sagte Dr. Andrea Ammon, Direktorin des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten.
  • Nach Angaben der Welthandelsorganisation sind die internationalen Importe und Exporte auf den niedrigsten Stand seit vier Jahren gefallen. Die globale Handelsbehörde warnte davor, dass die Import- und Exportaktivitäten im ersten Halbjahr 2020 stark zurückgehen werden.
  • Touristen werden ab dem 15. Juni wieder in Griechenland willkommen geheißen, hat der Premierminister Kyriakos Mitsotakis angekündigt. „Die Tourismusperiode beginnt am 15. Juni, wenn Saisonhotels wiedereröffnet werden können und direkte internationale Flüge zu unseren touristischen Zielen allmählich am 1. Juli beginnen“, sagte Mitsotakis in einer Fernsehansprache.
  • In Südafrika ist laut Gesundheitsministerium des Landes das erste Neugeborene am Coronavirus gestorben. Das zwei Tage alte Baby wurde früh geboren und hatte Lungenprobleme, die unmittelbar nach der Geburt eine Beatmungsunterstützung erforderten, sagte der Gesundheitsminister Zweli Mkhize.
  • Mehr als 100 Virusinfektionen sind in einem Schlachthof in Westfrankreich positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden, teilten die regionalen Gesundheitsbehörden am Mittwoch mit. Das geschehen reiht sich in eine Reihe von Coronavirus-Ausbrüche in Fleischfabriken nicht nur in Frankreich, sondern auch in Deutschland, Spanien, Australien, den USA und Brasilien, wo Menschen in unmittelbarer Nähe arbeiten und in Sammelunterkünften leben..
    (Quelle. The Guardian, 21.05.20)


Aktuell gute Nachrichten aus Thailand

Thailand meldete am Donnerstag drei neue Coronavirus-Infektionen und keine neuen Todesfälle. Insgesamt wurden 3.037 Fälle und 56 Todesfälle seit Beginn des Ausbruchs im Januar bestätigt.

Zu den neuen Fällen gehörten zwei inländische Übertragungen und eine Infektion, die bei einer von den Philippinen nach Thailand zurückkehrenden Person in Quarantäne gefunden wurde, sagte ein Regierungssprecher. (Quelle: The Guardian, 21.05.20)


Jetzt bekannt: Corona-Ausbruch bei Amazon in Winsen an der Luhe

Im Amazon-Logistikzentrum in Winsen an der Luhe (Landkreis Harburg) sind 53 Corona-Infektionen festgestellt worden. Das geht aus einer Antwort der Landesregierung in Hannover auf eine Landtagsanfrage der Grünen hervor. Bisher war der Hotspot nicht bekannt. Die Angaben beziehen sich auf den Zeitraum vom 16. März bis 29. April. Amazon zufolge sind im Mai keine weiteren Fälle hinzugekommen. Insgesamt sind an dem Standort etwa 1.800 Personen beschäftigt. Ein Amazon-Sprecher teilte am Mittwoch auf Anfrage mit, das Unternehmen tue alles, um die Mitarbeiter „so weit wie möglich zu schützen“.

Im Zuge des Corona-Ausbruchs seien mehr als 150 Verbesserungen ierfolgt. Der nieders. Landesregierung zufolge hat Amazon in Winsen unter anderem betriebsfremden Personen Besuche untersagt und die Versorgung in der Kantine eingestellt. Außerdem blieben Türen geöffnet, um Kontakt zu Türklinken zu vermeiden. An den Arbeitsstationen werde ein Abstand von zwei Metern sichergestellt. Gestaffelte Schichtzeiten sollen zudem helfen, Knotenpunkte wie den Eingang zu entlasten. (Quelle: NDR, 21.05.20)


Pazifische Region und Corona: Was ist diese Woche passiert?

  • Guam: In der vergangenen Woche wurde nur ein Fall gemeldet. Dies bringt die Summe auf 152. Fünf Menschen sind gestorben. Die Schwierigkeiten der US-Marine setzen sich jedoch mit der Ankündigung fort, dass 13 Seeleute, von denen angenommen wurde, dass sie sich von dem Virus erholt haben und zweimal negativ getestet wurden, anschließend positiv getestet wurden.
  • Nördliche Marianen: In der vergangenen Woche wurden zwei neue Fälle angekündigt, die sich auf 21 belaufen. Insgesamt wurden Krankenschwestern der US-Armee eingesetzt, um bei der Bewältigung des Virus zu helfen.
  • West-Papua: Die Provinzen Papua und West-Papua verzeichneten diese Woche in bestätigten Fällen einen Anstieg, der laut der Zeitung Jakarta Post auf 488 stieg. Die Zeitung berichtet über sieben Todesfälle in den Provinzen.
  • Papua-Neuguinea: Alle acht bestätigten Fälle in PNG haben sich erholt, aber es ist viel zu früh zu sagen, ob der größte pazifische Inselstaat das Virus erfolgreich eingedämmt hat. Da Covid-19 offenbar nicht zur Verfügung steht, fordern einige Kommentatoren, dass dem chronisch unterfinanzierten Gesundheitssystem des Landes und den vielen langjährigen Herausforderungen, denen es gegenübersteht, mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird.
  • Fidschi: Es ist 28 Tage her, seit das Land eine neuen Corona-Fall hatte. Bis zum letzten Freitag waren nur noch drei Menschen nicht genesen. Die Regierung fordert jedoch weiterhin Wachsamkeit und ermutigt die Bevölkerung, nicht aufzuhören, Abstand zu halten und Masken zu tragen. Die Regierung plant die Einführung einer Kontaktverfolgungs-App, eine Premiere für den pazifischen Raum.

Was machen die pazifischen Regierungen?

  • Papua-Neuguinea: Der nationale Exekutivrat des Landes hat diese Woche ein Konjunkturpaket in Höhe von 600 Mio. K (270 Mio. AU$) angekündigt, 100 Mio. K (45 Mio. USD) mehr als ursprünglich geplant. Die chinesische Regierung hat weitere 11 Tonnen medizinische Ausrüstung und Vorräte zur Bekämpfung von Covid-19 geliefert. Premierminister James Marape hofft, den gegenwärtigen Ausnahmezustand Anfang Juni beenden zu können.
  • Bougainville: Mit der Fertigstellung einer neuen Isolations- und Behandlungsanlage konnte der Flughafen Buka endlich wiedereröffnet werden. Die autonome Region bietet ihren Gesundheitspersonal weiterhin Covid-19-Schulungen an.
  • West-Papua: Die unabhängige Morning Star Media hat der indonesischen Regierung vorgeworfen, die Covid-19-Epidemie als Vorwand für die Militarisierung der Provinzen zu verwenden. Es zitiert den Unabhängigkeitsführer Benny Wenda, der behauptet, die fortgesetzte Inhaftierung politischer Gefangener in den unhygienischen und überfüllten Gefängnissen Indonesiens sei „politisches Attentat auf andere Weise“.
  • Fidschi: Die Regierung von Fidschi hat ihre eigene Kontaktverfolgungs-App CARE Fiji angekündigt. Die Software wurde mit Unterstützung von Singapur entwickelt. Die Nutzung der App ist freiwillig.
  • Salomonen: Es wurden Bedenken geäußert, dass die Regierung der Salomonen ihren Ausnahmezustand möglicherweise auf verfassungswidrige Weise nutzt und dass diese Überschreitung politisch motiviert sein könnte. Die Regierung hat inzwischen die ersten Rückführungsflüge des Landes angekündigt. Der erste startet am 26. Mai in Brisbane.
  • Vanuatu: Tests können jetzt im Land durchgeführt werden, obwohl das Volumen der Testkits aufgrund eines globalen Mangels begrenzt ist. Schulen in Gebieten, die nicht vom Zyklon Harold betroffen sind, werden nächste Woche wieder für Vollzeitklassen geöffnet.
  • Samoa: In einer sicherlich willkommenen Ankündigung für die Rugby-verrückte Nation bereitet sich die Regierung darauf vor, alle Beschränkungen für Sportveranstaltungen aufzuheben. Berührungslose Sportarten waren die ersten, die wieder aufgenommen wurden. Der Premierminister, Tuilaepa Sailele Malielegaoi, hat mit hohen Geldstrafen gedroht, wenn die zurückgeführten Personen nach ihrer Rückkehr die strengen Quarantäneregeln nicht einhalten.
  • Tonga: Die Nation bleibt virenfrei, aber die Regierung hat den Ausnahmezustand dennoch um einen weiteren Monat verlängert. Einige gesellschaftliche und kommerzielle Versammlungen sind erlaubt, jedoch nur mit strengen Einschränkungen. Grenzen bleiben geschlossen.
  • Neukaledonien: Oppositionsvertreter bestehen darauf, dass Frankreich die Souveränität des Territoriums durch die Einführung von Grenzkontrollen missachtet. Ein Bereich, auf dem sie bestehen, ist die alleinige Zuständigkeit der neukaledonischen Regierung. Die Abgeordneten drohten mit Rücktritt, wenn in dieser Angelegenheit nichts unternommen wurde. (quelle: The Guardian, 21.05.20)

Nahallamarsch!

Ausgerechnet eine Gruppe Polizisten soll in Mainz die Corona-Verordnung missachtet und in einer Gaststätte in der Altstadt zu lange und ohne ausreichenden Abstand gefeiert haben. Die Beamten hätten am Montagabend zunächst ordnungsgemäß Plätze reserviert und sich „in geringer Anzahl“ in dem Lokal aufgehalten, teilte die Polizei in Mainz am Mittwoch mit. Im Verlauf des Abends habe die Zahl der Gäste – darunter Polizisten – jedoch bis auf etwa 40 zugenommen. Dabei seien weder Abstände eingehalten noch Mund-Nase-Masken getragen worden. Die Gaststätte soll auch länger geöffnet gewesen sein als bis 22 Uhr.

„Dieses Verhalten ist keineswegs ein Kavaliersdelikt und wird mit aller Konsequenz aufgeklärt“, heißt es in der Mitteilung der Polizei. Die Verstöße würden geahndet und disziplinarrechtliche Maßnahmen geprüft. „Es ist für die Führung der Polizei in Mainz nicht akzeptabel, dass offensichtlich eine kleine Gruppe Polizeibeamter das gute Ansehen der Mainzer Polizei mit diesem nicht zu tolerierenden Verhalten schädigt.“ (Foto: Pixabay; Quelle: FAZ, 21.05.20)


Umfrage: 50 % der Deutschen verzichten 2020 auf Urlaub

Anders als in den vergangenen Jahren wollen die meisten Deutschen bedingt durch die Corona-Krise Stand jetzt im Sommer 2020 gar nicht verreisen oder einen Urlaub im eigenen Land machen. Die Hälfte der Befragten, die sich über ihre Reisepläne bereits im Klaren sind, geben aktuell an, zu Hause zu bleiben, wie eine Umfrage von infratest dimap im Auftrag der Sendung ARD Extra ergab.

Im Rückblick auf das Vorjahr gab lediglich etwas mehr als ein Viertel an, keine Urlaubsreise im Sommer gemacht zu haben. Knapp ein Drittel plant demnach in diesem Jahr einen Sommerurlaub innerhalb Deutschlands und fast jeder Fünfte will ins europäische Ausland reisen. Nur ein kleiner Anteil (drei Prozent) plant einen Sommerurlaub außerhalb Europas.(Quelle: Tagesschau, 21.05.20)


Wird zum Ritter geschlagen: CoVid-19-Held Captain Tom Moore (100)

Dass Großbritanniens Premier Johnson ihn für die Erhebung in den Ritterstand vorgeschlagen hat, überrascht den 100 Jahre alten Weltkriegsveteran Tom Moore. Im Interview mit NBC News beweist er zudem Humor und bringt die Reporter zum Lachen.

Der frühere Hauptmann hatte sich vorgenommen, bis zu seinem 100. Geburtstag 100 Mal mit seinem Rollator seinen 25 Meter langen Garten abzuschreiten und sich dafür sponsern zu lassen. Er hoffte, auf diese Art 1000 Pfund zusammenzubekommen – 33 Millionen Pfund (knapp 38 Millionen Euro) für den nationalen Gesundheitsdienst NHS sammelte so am Ende ein.

(Quelle: FAZ, 21.05.20)


Frauenfußball-Bundesliga startet in 9 Tagen

Die Frauenfußball-Bundesliga will ihre wegen der Corona-Pandemie unterbrochene Saison ab dem 29. Mai fortsetzen. Das teilte der Deutsche Fußball-Bund nach einer Managertagung der zwölf Erstligisten mit. „Die Rückkehr der Frauen-Bundesliga auf den Platz ist ein weiterer bedeutender Schritt hin zu einer Art Normalität im Fußball wie in der Gesellschaft“, sagte DFB-Präsident Fritz Keller. Die Bundesliga nehme damit eine Vorreiterrolle im internationalen Frauenfußball ein.
Sechs Spieltage stehen noch aus. Das Saisonfinale ist für den 28. Juni 2020 geplant. Auch der DFB-Pokal soll mit dem Viertelfinale am 2. und 3. Juni fortgesetzt werden. Das Halbfinale ist für den 10. und 11. Juni geplant, das Endspiel in Köln am 4. Juli.
(Foto: © s. unten auf der Seit; Quelle: Tagesschau, 20.05.20)


WHO: „So viele Infektionen wie noch nie“

In den vergangenen 24 Stunden sind nach Angaben der WHO weltweit mit 106.000 Neuinfektionen so viele neue Corona-Fälle registriert worden wie noch nie binnen eines einzigen Tages.

Deutschlandweit gibt es am Mittwochabend rund 14.000 aktive Infektionsfälle. Mehr als 8200 Menschen sind an den Folgen einer Infektion gestorben. Weltweit sind nach Zählung der Johns Hopkins Universität fast 4,9 Millionen Infektionen nachgewiesen und mehr als 325.000 Tote registriert worden.(Quelle TSP, 20.05.20)


Spanien verlängert Lockdown zum fünften Mal

In Spanien ist der Lockdown trotz heftigen Widerstands der Opposition und zunehmender Proteste verärgerter Bürger zum fünften Mal verlängert worden. Das Parlament in Madrid nahm einen entsprechenden Antrag der linken Regierung mit knapper Mehrheit an. Der bereits seit Mitte März geltende Alarmzustand samt strenger Ausgangsbeschränkungen wird nach dieser Entscheidung mindestens bis 6. Juni anhalten. Die Minderheitsregierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez wollte den „Estado de alarma“, die dritthöchste Notstandsstufe des Landes, eigentlich gleich um einen ganzen Monat verlängern lassen. Dafür bekam sie aber nicht genug Unterstützung.
Kurz nach der Verlängerung des Corona-Notstands in Spanien gingen in mehreren Städten, darunter Madrid und Barcelona, Menschen aus Protest gegen die Maßnahmen auf die Straßen.
Mit mehr als 230.000 Infektionsfällen und fast 28.000 Toten ist Spanien eines der von der Pandemie am schwersten betroffenen Länder der Welt. Die Zahlen werden aber seit Wochen immer besser. Die Zahl der neuverzeichneten Todesfälle war heute am vierten Tag in Folge nur noch zweistellig.
(Quelle: Tagesschau, 20.05.20)


Zum Tode via Zoom verurteilt

Videokonferenzen erleben angesichts der Coronakrise ein beeindruckendes Hoch, auch in der Justiz. Bereits vor einigen Wochen kam es zur Verurteilung zum Tode eines Mannes in Nigeria über Zoom. Jetzt wurde in Singapur ein Mann per Videoschalte zum Tode verurteilt. Menschenrechtsorganisationen protestieren.

In Singapur steht auf Drogenhandel die Todesstrafe. Als Drogenhändler gilt, wer mehr als 15 Gramm Heroin, 30 Gramm Kokain oder 500 Gramm Cannabis bei sich hat. Der Staat ist bekannt für seine fundamentalistischen Strafen, hält aber trotz weltweiter Kritik insbesondere hinsichtlich der Todesstrafe an seinen harten Sanktionen fest.

Nun handelte sich Singapur erneut die Kritik der Menschenrechtsorganisationen ein. Ein dortiges Gericht verurteilte einen 37-Jährigen zum Tode. Dem Malaysier Punithan Genasan wird Drogenhandel vorgeworfen. Die Strafe: Tod durch Erhängen. Das Ungewöhnliche daran: Das Urteil erfolgte in einer Videokonferenz über die Plattform Zoom.

In Singapur herrscht derzeit ein strenger Lockdown wegen der Coronakrise. Dementsprechend sind auch Gerichtstermine ausgesetzt. Nur dringende Verhandlungen sollen noch stattfinden. Die Regelungen gelten vorerst noch bis zum 1. Juni 2020. So lange konnte man aber mit der Verkündung des Todesurteils offenbar nicht mehr warten. Es war „eine Entscheidung im Sinne der Sicherheit aller Beteiligten“, sagte eine Sprecherin des Gerichts, wie die Agentur Reuters berichtete.

Menschenrechtsorganisationen kritisieren diese Vorgehensweise als „unmenschliches Verhalten“. Phil Robertson, stellvertretender Direktor der Human Rights Watch Abteilung für Asien, äußerte große Besorgnis hinsichtlich der eiligen Verurteilung über Zoom. Mehr (engl.) (Quelle: LTO, 20.05.20)


Hamburg: Ab Juni Autokino auf dem Heiligengeistfeld – Keins in Lingen

Hamburg bekommt in Kürze ein Autokino „im großen Stil“: Ab Anfang kommenden Monats sollen Filme auf dem Heiligengeistfeld im Stadtteil St. Pauli gezeigt werden. Bis zu 500 Autos pro Filmabend sieht das Nutzungskonzept vor. „Wir freuen uns sehr und arbeiten nun mit Hochdruck daran, möglichst schnell ein tolles Filmerlebnis für alle Hamburgerinnen und Hamburger auf die Beine zu stellen“, sagte heute Thorsten Weis, Geschäftsführer der Agentur Bergmanngruppe. Zusammen mit den Zeise Kinos hatte man die Genehmigung beantragt, die den Angaben zufolge nun bewilligt wurde. Ein genauer Starttermin soll bald bekannt gegeben werden.
Während in Nordhorn, Meppen und Papenburg Autokinos eingerichtet werden, verzichtet die Stadt Lingen darauf. Ein Antrag der unabhängigen Stadtratsfraktion „Die BürgerNahen“, auf dem Festplatz an der Lindenstraße ein Autokino vorzuhalten und dies durch den Eigenbetrieb Emslandhallen zu organisieren, traf auf Ablehnung bei OB Krone. Die anderen Ratsfraktionen unterstützten in der Sitzung des Verwaltungsausschusses am vergangenen Mittwoch den BN-Vorschlag ebenfalls nicht. (Foto: Autokino © siehe unten; Quellen: NDR, BN, 20.05.20)


Oberverwaltungsgericht Greifswald bestätigt Maskenpflicht

Die Maskenpflicht beim Einkaufen verstößt einem Urteil des Oberverwaltungsgerichts Greifswald zufolge nicht gegen die Menschenwürde. Das Gericht lehnte einen Eilantrag gegen die Pflicht zum Tragen von Alltagsmasken in Geschäften ab, wie ein Sprecher mitteilte. Der Antragsteller war der Ansicht, dass die Maskenpflicht einen erheblichen Eingriff in die Menschenwürde und die allgemeine Entfaltungsfreiheit darstelle. Das OVG führte hingegen an, mit einer Mund-Nase-Bedeckung könnten infektiöse Tröpfchen, die beim Sprechen, Husten oder Niesen ausgestoßen werden, abgefangen werden. Das Ansteckungsrisiko werde so verringert. (OVG Mecklenburg-Vorpommern; Beschl. v. 20.05.20; Az. 2 KM 384/20 OVG)
(Foto Maske, © s. unten; Quelle: OVG M-V, 20.05.20)


Warnung vor Antikörpertests aus dem Internet

Das Gesundheitsamt der Region Hannover rät davon ob, einen Corona-Antikörpertest im Internet zu besorgen. Derzeit gebe es nur ein Testverfahren, das Antikörper einer durchgemachten Covid-19-Erkrankung mit fast 100-prozentiger Sicherheit nachweise und somit Auskunft über eine mögliche Immunität gebe, teilte die Behörde mit. Dieser Test reagiere aber frühestens 10 bis 14 Tage nach der Infektion. Das Gesundheitsamt empfiehlt dringend, sich an eine Hausarztpraxis zu wenden und speziell nach diesem Test zu fragen. Die Kosten würden derzeit allerdings nicht von den Krankenkassen übernommen. (Grafik: Pixabay; Quelle: NDR, 20.05.20)


Schlachthöfe: Keine Wernvertragsarbeiter mehr

Es soll schnell endlich gehen: Nach Corona-Ausbrüchen in Schlachtbetrieben greift die Bundesregierung jetzt ein. Kernpunkt ist das Verbot von Werkverträgen. Lobbyverbände sprechen von „willkürlicher Diskriminierung“.
Kritik an den Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie gab es schon lange – nun soll es nach Corona-Ausbrüchen in mehreren Schlachthöfen plötzlich ganz schnell gehen: Das Kabinett hat strengere Auflagen für die Branche auf den Weg gebracht. Demnach soll das Schlachten und die Verarbeitung des Fleisches in den Betrieben vom kommenden Jahr an nur noch von eigenen Beschäftigten erledigt werden. Werkverträge werden untersagt. Damit die neuen Vorschriften auch eingehalten werden, sind außerdem mehr und strengere Kontrollen geplant.
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil erklärte, für ein Geschäftsmodell, das Ausbeutung und eine Ausbreitung von Pandemien in Kauf nehme, könne es in Deutschland keine Toleranz geben. „Es ist Zeit, in diesem Bereich aufzuräumen“, sagte der SPD-Politiker. Auch Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) unterstützte die Beschlüsse. In der Fleischindustrie gebe es Zustände, die „nicht haltbar“ seien, sagte sie. Die Betriebe könnten die Verantwortung nicht einfach auslagern und „sich hinter Subunternehmen wegducken“. (Foto: Schweineschlachtung via pixabay; Quelle: ARD, 20.05.20)


Lufthansa-Rettung kurz vor dem Start

Eine Entscheidung über ein milliardenschweres Rettungspaket des Bundes für die Lufthansa steht kurz bevor. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte am Mittwoch, es sei in Kürze“ damit zu rechnen. Die Regierung sei in „intensiven Gesprächen“ mit dem Unternehmen und der EU-Kommission. Details zu laufenden Gesprächen könne sie nicht nennen, sagte Merkel weiter.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur einigte sich die Regierung auf einen gemeinsamen Vorschlag für ein Rettungspaket. Dabei will sich der Bund zunächst mit weniger als 25 Prozent an der Lufthansa beteiligen. Damit hätte der Bund keine Sperrminorität – er könnte wichtige strategische Entscheidungen nicht blockieren. Die Bundesregierung soll zudem zwei Aufsichtsräte in das Kontrollgremium entsenden.

Zuvor hatte der „Spiegel“ berichtet, die Bundesregierung habe sich darüber geeinigt, wie der Staat bei der Fluggesellschaft einsteigen soll. Merkel, Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hätten einen Kompromiss erzielt. Sprecher des Wirtschafts- sowie des Finanzministeriums wollten sich auf dpa-Anfrage dazu nicht äußern. Auch die Lufthansa wollte den Bericht nicht kommentieren. „Die Gespräche sind zwar weit gediehen, aber noch nicht abgeschlossen“, sagte ein Regierungssprecher der Deutschen Presse-Agentur in Berlin am Mittwochabend. (Foto Lufthansaflieger © April-Archiv; Quelle: TSP, 20.05.20)


Corona-Falschinformationen: Die üblichen Verdächtigen

Verschwörungsmythen und Falschinformationen sind in der Coronakrise ein massives Problem im Netz. Während die Nutzerzahlen in Zeiten der Ausgangsbeschränkungen steigen, haben es die Betreiber mit alten Problemen zu tun: Das Start-up NewsGuard hat sich die Verbreiter der Falschnachrichten genauer angesehen und kommt zu dem Ergebnis: Für die massive Verbreitung von Falschnachrichten sind immer wieder die gleichen Nutzerkonten verantwortlich – auch im Fall des neuartigen Corona-Virus. Im Zuge der weltweiten Verbreitung des neuartigen Coronavirus hat NewsGuard die häufigsten Online-Falschmeldungen über die Pandemie dokumentiert, ebenso Dutzende Webseiten, die diese falschen Meldungen veröffentlichen.

Das Unternehmen stellte jetzt die Fälscher vor verknüpft mit Twitter-Accounts in Deutschland, Italien und Frankreich, die diese Falschbehauptungen übernehmen, teilen und vielfältig verbreiten.

Die veröffentlichte Liste beinhaltet Twitter-Accounts mit einer großen Reichweite – 20.000 oder mehr Follower –, die falsche Informationen über das neuartige Coronavirus geteilt haben. Entweder in der Form von Links zu irreführenden Artikeln auf Webseiten, die NewsGuard in vielen Fällen bereits als unzuverlässig, eingestuft hatte, oder in der Form von anderen Corona-Falschinformationen, die von NewsGuard überprüft wurden.
(Weiter und mehr bei NewsGuard, 20.05.20)


Emsland: Offizielle Fallzahlen am Mittwoch, 20.05.2020, 10 Uhr

Warum erst jetzt? Die emsländische CoVid-19-Statistik, die der Landkreis Emsland im Internet präsentiert, ist seit heute deutlich aussagekräftiger. Die, um ein weiteres Todesopfer auf jetzt 25 Corona-Opfer gestiegene Zahl der Toten ist jetzt nach Orten gegliedert. Jetzt erfahren wir: Vier Menschen sind in Lingen (Ems) an CoVID-19 verstorben, traurige 9 im kleinen Freren. Es sind wohl sämtlich Opfer, die im Thuiner St. Katharina Pflegeheim lebten.
Die aktuelle Statistik weist eine Corona-Neuinfektion auf. Insgesamt sind aber auch 385 (+3) Infizierte genesen. Die Emsland-CoViD-19-Zahl liegt jetzt bei 435 Infektionen; das sind 133,8 auf 100.000 Einwohner*innen. Aktuell sind also damit noch 25 Menschen (-3) infiziert. Rund 120 Emsländer*innen (-40) befinden sich in häuslicher Quarantäne – das ist die geringste Zahl seit März.

In Lingen sind die Zahlen unverändert (75/67/4).

Kommune Anzahl der bestätigten Fälle davon genesen Verstorbene
Samtgemeinde Dörpen 11 10 1
Einheitsgemeinde Emsbüren 17 17 0
Samtgemeinde Freren 44 33 9
Einheitsgemeinde Geeste 18 16 0
Stadt Haren (Ems) 31 27 1
Stadt Haselünne 32 31 0
Samtgemeinde Herzlake 10 10 0
Samtgemeinde Lathen 9 5 0
Samtgemeinde Lengerich 15 14 1
Stadt Lingen (Ems) 75 67 4
Stadt Meppen 68 62 4
Samtgemeinde Nordhümmling 8 6 0
Stadt Papenburg 29 27 2
Einheitsgemeinde Rhede (Ems) 1 1 0
Einheitsgemeinde Salzbergen 13 13 0
Samtgemeinde Sögel 6 3 0
Samtgemeinde Spelle 15 13 1
Einheitsgemeinde Twist 19 17 2
Samtgemeinde Werlte 14 13 0
Gesamt* 435 (+1) 385 (+3) 25 (+1)
Aktuelle Covid-19-Fälle 25 (-3)

Niedersächsische Fischer demonstrieren

Niedersächsische Fischer demonstrieren heute vor dem Landtag in Hannover für höhere Hilfszahlungen zur Bewältigung der Corona-Krise. Die Einschränkungen von Gastronomie und Catering machten sich beim Absatz von Fischen, Krabben und Muscheln deutlich bemerkbar. Um den Markt nicht zu überfrachten, sei die Fischerei nur wenige Stunden in der Woche möglich. Die vorgesehene Förderung von bis zu 1.400 Euro pro Woche für einen typischen Krabbenkutter sei aber viel niedriger als etwa in den Niederlanden. (Foto: Krabbenfischer im niedersächsischen Wattenmeer, pixabay; Quelle: NDR, 20.05.20)


Sahel-Staaten: Terror und Pandemie

Die Staaten im westafrikanischen Sahel gehören zu den ärmsten der Welt, sie kämpfen mit Dürren, Überschwemmungen und einer schwierigen Sicherheitslage. Durch die Corona-Pandemie verschärft sich die Lage nun weiter. Vor allem Extremisten könnten von der Krise profitieren. Der Deutschlandfunk hat diesen Beitrag dazu ins Netz gestellt (Quelle: DLF, 20.05.20)


Sanofi-Spitze zum Rapport bei Macron

Nach Irritationen über den künftigen Corona-Impfstoff und eine mögliche Bevorzugung der USA hat Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron Spitzenvertreter des Pharmakonzerns Sanofi empfangen. Bei dem rund 45-minütigen Treffen waren Generaldirektor Paul Hudson, Präsident Serge Weinberg und auch Frankreich-Chef Olivier Bogillot dabei, wie Kreise des Élyséepalastes am Dienstag in Paris bestätigten. In dem Gespräch sei es primär um den Entwicklungsstand eines Impfstoffes gegangen, hieß es.

Die Sanofi-Chefs teilten demnach die Forderung Macrons, dass das Impfmittel ein globales öffentliches Gut sein müsse. Auch in der Ansicht, dass Europa eine stärkere Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich brauche, stimme man überein. Macron hatte diese erst am Montag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) gefordert. Die Sanofi-Gruppe fühle sich ihrer Präsenz in Frankreich verpflichtet, erklärten die Élyséekreise.

Topmanager Hudson hatte in der vergangenen Woche in Frankreich eine Welle der Entrüstung ausgelöst. Anlass war ein Interview mit der US-Finanznachrichtenagentur Bloomberg gewesen — dabei machte Hudson nach Agenturangaben deutlich, die USA hätten wegen früher Unterstützung der Forschung bei dem Impfstoff Vorrang. Anschließend ruderte der Brite zurück. (Quelle: NDR, 20.05.20)


Niedersachsen: Prüfungen für 9. und 10. Klassen starten heute

In Niedersachsen beginnen heute die schriftlichen Abschluss-Arbeiten für die Neunt- und Zehntklässler. Rund 58.000 Schülerinnen und Schüler nehmen daran teil. Wegen der Corona-Pandemie gelten besondere Hygieneregeln. Zum Auftakt schreiben die Schüler die Prüfungen in Deutsch, nächste Woche folgen dann Englisch und Mathe. (Quelle: NDR, 20.05.20)


Deutschland: Aktuelle Zahlen

Das Robert-Koch-Institut meldet 797 Neuinfektionen und damit den 11. Tag in Folge weniger als 1000 neue Fälle. Damit steigt die Gesamtzahl der nachgewiesenen Ansteckungen in Deutschland auf 176.007, wie das RKI mitteilt. Die Zahl der Todesfälle legt binnen 24 Stunden um 83 auf 8090 zu. Die Zahl der nachweislich Genesenen liegt dem RKI zufolge bei etwa 156.900, rund 1200 mehr als am Vortag. (Quelle: ARD, 20.05.20)


Werden „Werkverträge“ in Schlachthöfen verboten?

Das Bundeskabinett berät heute über die prekären Arbeitsbedingungen in deutschen Schlachtbetrieben. Dort arbeiten oft Männer aus Ost- und Südosteuropa, die von Subunternehmern in die Betriebe geschickt werden und dicht gedrängt bei niedrigem Hygieneschutz leben und arbeiten müssen – Fakten, die die rasche Ausbreitung des Coronavirus in etlichen Betrieben begünstigt haben.

Der Nachrichtenagentur dpa soll das Kabinett heute ein „Arbeitsschutzprogramms für die Fleischwirtschaft“ beschließen. Dem Entwurf zufolge sollen Werkverträge in der Fleischindustrie ab dem kommenden Jahr verboten werden. Demnach soll das Schlachten und die Verarbeitung von Fleisch in Betrieben der Fleischwirtschaft ab 1. Januar 2021 nur noch von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern des eigenen Betriebes zulässig sein. Zudem sind höhere Bußgelder bei einer Überschreitung der Arbeitszeiten vorgesehen. (Quelle: Tagesschau, 20.05.20)


Brasilien: Schreckliche Zahlen

Brasilien verzeichnet nach offiziellen Angaben einen neuen Negativrekord von 1.179 Corona-Todesfällen binnen 24 Stunden. Damit hat Brasilien erstmals mehr als 1.000 Tote an einem Tag registriert. Insgesamt sind laut Gesundheitsministerium inzwischen 17.971 Menschen an den Folgen von COViD-19 gestorben. Die Zahl der offiziell bestätigten Fälle steigt um 17.408 auf 271.628. (Quelle: ARD, 20.05.20)


Mehr als zwei Millionen Unternehmer beantragen Corona-Hilfen

In Deutschland haben bis Dienstag mehr als zwei Millionen Unternehmer staatliche Corona-Hilfen beantragt. Das geht aus einem Schreiben des Bundeswirtschaftsministeriums vor, das dem Tagesspiegel vorliegt. Von den Anträgen sind rund zwei Millionen Soforthilfen für kleine Unternehmer und Selbstständige (bis zehn Beschäftigte). Diese Anträge haben ein Volumen von etwa 12,3 Milliarden Euro. Da nicht alle Bundesländer die aktuellen Daten melden, kann dieser Betrag noch höher sein, heißt es in dem Schreiben.

Zudem wurden 44.089 Anträge auf KfW-Hilfen gestellt, von denen bisher 43.258 bewilligt wurden. Das Antragsvolumen beträgt 42,3 Milliarden Euro, wovon 23,2 Milliarden Euro bewillig wurden. Auch hier kann der Betrag dem Schreiben zufolge letztlich noch höher liegen, da „einige sehr großvolumige Anträge“ noch nicht entschieden wurden. (Quelle: Tsp, 20.05.20)


Finanzamt darf Corona-Hilfe nicht pfänden

Das Finanzamt darf die Corona-Soforthilfe des Landes Nordrhein-Westfalen nicht pfänden. Das Finanzgericht Münster ordnete an, dass die Hilfe an einen Gewerbetreibenden ausgezahlt werden muss – obwohl dieser erhebliche Steuerrückstände (Umsatzsteuer) hat.

Laut dem Gericht besteht bei der Soforthilfe eine Zweckbindung. Diese bestehe darin, dass dem Unternehmer über eine finanzielle Notlage hinweggeholfen wird, weil er für seinen Reparaturservice keine Aufträge mehr bekam. Zweck der Hilfe sei es nicht, Gläubigeransprüche zu befriedigen. Das Finanzamt muss das Konto des Betroffenen nun in Höhe der Soforthilfe freigeben (FG Münster, Az. 1 V 1286/20 AG). (Quelle: LawBlog)



USA: Zahlen steigen langsamer

Die US-amerikanischen Zentren Disease Control and Prevention (CDC) haben in den letzten 24 Stunden 933 weitere Todesfälle und 24.481 weitere Infektionsfälle gemeldet, womit sich die Gesamtzahl auf 90.340 bzw. 1.504.830 erhöht hat (Quelle: Reuters, 19.05.20)


Niedersachsen will weitere Schlachthofmitarbeiter testen lassen

Das niedersächsische Sozialministerium will in einer zweiten Phase weitere Mitarbeiter von Schlachthöfen und Zerlegebetrieben auf mögliche Corona-Infektionen testen lassen. Ein entsprechender Erlass sei am Dienstag ergangen, sagte eine Sprecherin in Hannover. Bislang seien nur solche Betriebe überprüft worden, die über ihre Subunternehmer Kontakt zu Schlachthöfen mit Infizierten hatten. Das betraf Unternehmen in den Kreisen Cloppenburg, Vechta, Emsland und Osnabrück. Nun sollten die Mitarbeiter aller Schlacht- und Zerlegebetriebe überprüft werden, in denen es Subunternehmer gebe. Insgesamt gehe es in Niedersachsen um 163 Betriebe mit rund 10.000 Beschäftigten. (Quelle: NDR, 19.05.20)


Corona führt weltweit zu fast einem Fünftel weniger CO2-Ausstoß

Der tägliche weltweite CO2-Ausstoß ist auf dem Höhepunkt der strikten Corona-Maßnahmen zeitweise um etwa ein Sechstel zurückgegangen. Die globalen Tageswerte waren Anfang April um schätzungsweise bis zu 17 Prozent niedriger als im Durchschnitt des Jahres 2019, wie ein internationales Forscherteam in der Fachzeitschrift „Nature Climate Change“ berichtet.

In Deutschland fielen die Werte zu Spitzenzeiten der Corona-Beschränkungen vorübergehend gar um mehr als ein Viertel. „In der ersten Aprilwoche sanken die CO2-Emissionen Deutschlands am dramatischsten – um 26 Prozent“, berichtet Co-Autor Felix Creutzig vom Berliner Klimaforschungsinstitut MCC (Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change). Im deutschen Straßenverkehr seien sie gar um 52 Prozent im Vergleich zum Jahresdurchschnitt 2019 gefallen. (Quelle: Tagesschau, 19.05.20)


Münster-Wolbeck: Corona-Ausbruch an Hauptschule

Die Stadt Münster befürchtet einen möglicherweise deutlichen Anstieg von Corona-Infektionen an der Hauptschule im Stadtteil Wolbeck. Darauf deuten Daten des Gesundheitsamtes hin. Vier Schülerinnen und Schüler und zwei Lehrerinnen haben sich infiziert, wie die Stadt am Dienstag (19.05.2020) mitteilte. Die Behörden versuchen jetzt, einen unkontrollierten Ausbruch an der Schule zu verhindern.

Alle 270 Schüler und das 30-köpfige Lehrerkollegium sollen auf Anweisung der Stadt auf Corona getestet werden. Die beiden infizierten Lehrerinnen unterrichteten zwei Lerngruppen. Daraus wurden bereits sieben Schüler in Quarantäne geschickt, 20 weitere sollen folgen. Ob auch weitere Lehrkräfte isoliert werden müssen, ist noch unklar.

Die Hauptschule in Wolbeck soll dennoch vorerst nicht geschlossen werden. (Quelle: WDR, 19.05.20)


Mediziner warnen vor gravierenden COViD-19-Folgen bei Erkrankten

Anerkannte Hochschulmediziner haben davor gewarnt, die Gefährlichkeit der Covid-19-Erkrankung zu unterschätzen. Vertreter mehrerer Unikliniken zogen Zwischenbilanz – zwei Monate nach Gründung eines Netzwerks der deutschen Hochschulmedizin zum Austausch von Behandlungsverfahren und Patientendaten in der Corona-Pandemie. Ende März hatten die Universitätskliniken einen entsprechenden Austausch vereinbart.

Es handele sich bei Covid-19 nicht um eine klassische Lungenentzündung wie bei einer Grippe, sagte Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus in Dresden. Die Erkrankung stelle etwas Besonderes dar und sei „höchstkomplex“. Das hätten viele Fälle mit schwer kranken Patienten in den vergangenen Wochen an den Kliniken gezeigt. Bei Patienten mit schweren Verläufen träten Erkrankungen des zentralen Nervensystems, des Rückenmarks oder der Gefäße auf. Es komme sogar zu vorübergehenden Querschnittslähmungen oder auch zu Organversagen von Niere und Leber.

Der Blick auf diese grässlichen Folgen und Auswirkungen sei zuletzt verloren gegangen, sagte Albrecht mit Blick auf die Kritik an den Anti-Corona-Maßnahmen. (Quelle: Tagesschau, 19.05.20)


Fußball: 3. Liga startet am 30. Mai

Der Deutsche Fußball-Bund plant den Neustart in der 3. Liga am 30. Mai. Dieses Datum nannte DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius in einem Video-Pressegespräch. Entscheidend dafür sei aber die Zustimmung der politischen Entscheidungsträger. „Die Saison sollte auf dem Rasen entschieden werden und nicht am grünen Tisch“, bekräftigte DFB-Präsident Fritz Keller. (Quelle: Tagesschau, 19.05.20)


Zusammenfassung
aus der weltweiten The-Guardian-Berichterstattung über Corona:

  • Die Covid-19-Krise könnte 60 Millionen Menschen in die Armut treiben, sagte der Chef der Weltbank, David Malpass. Malpass sagte, seine Bank habe bisher etwa 100 Ländern Geld geliehen, in denen 70% der Weltbevölkerung lebten.
  • Die Jahresversammlung der Weltgesundheitsorganisation WHO verabschiedete eine Entschließung zur Notwendigkeit, die globale Reaktion auf die Pandemie zu untersuchen. Keiner der 194 Mitgliedstaaten der WHO erhob Einwände gegen die Resolution, die die EU im Namen von mehr als 100 Ländern vorgelegt hatte.
  • Großbritannien meldete 545 weitere Todesfälle, insgesamt sind 35.341 im Vereinigten Königreich an COVID-19 gestorben. Großbritannien ist nach den USA nach wie vor das am meisten von Todesfällen betroffene Land der Welt.
  • Rishi Sunak, der britische Schatzkanzler, sagte, das Land stehe vor einer „schweren Rezession, wie wir sie noch nicht gesehen haben“. Er rechnet damit, dass die Arbeitslosenquote bis Ende des Jahres zweistellig sein wird.
  • Afghanistan verzeichnete den größten Anstieg der Infektionen innerhalb eines Tages; etwa die Hälfte der innerhalb von 24 Stunden durchgeführten Tests fiel positiv aus. Das Gesundheitsministerium bestätigte 581 neue Fälle aus 1.200 Tests und markierte damit den schlimmsten Tag der Corona-Krise im Land – das vorherige Hoch lag bei 414.
  • Die Grenze zwischen Kanada und den USA bleibt bis zum 21. Juni für nicht wesentliche Reisen gesperrt. Die Schließung sollte diese Woche auslaufen, nachdem die beiden Regierungen im vergangenen Monat eine 30-tägige Verlängerung der Beschränkungen angekündigt hatten.
  • Spanien meldete am dritten Tag in Folge eine Zahl von weniger als 100 Todesopfern, und bestätigte 83 weitere Corona-Todesfälle in den letzten 24 Stunden bestätigte. Die meisten Menschen starben in einigen der am stärksten betroffenen Gebiete des Landes befanden.
  • Die Al-Aqsa-Moschee, die drittheiligste Stätte des Islam, wird nächste Woche wiedereröffnet, teilten die Behörden mit. Die islamische Stiftung, die die Moschee in Jerusalem unter jordanischer Aufsicht beaufsichtigte, hatte den beispiellosen Schritt unternommen, ihn im März für Betende zu schließen.
  • Menschen, die bis zu einem Kilometer von Barcelonas Stränden entfernt wohnen, dürfen ab Mittwoch wieder an den Strand zurückkehren. Die örtlichenRegeln werden gelockert. Die Strände der katalanischen Hauptstadt dürfen in der Freizeit genutzt werden, solange die Abstandsregelungen respektiert werden
  • Sechs Menschen aus drei englischen Premier League-Fußballclubs wurden innerhalb der letzten zwei Tagen positiv auf Covid-19 getestet, was den Hoffnungen auf eine Wiederaufnahme des englischen Spitzenfußballs im nächsten Monat einen Schlag versetzt hat.
    (Quelle: The Guardian, 19.05.20)


Niederlande planen weiteren Lockerungen

Die Niederlande werden im Juni eine weitere Lockerung der Sperrmaßnahmen vorantreiben, da die Zahl der Infektionen und Krankenhauseinweisungen stetig abnimmt, sagte Premierminister Mark Rutte. Eine nächste Stufe der Lockerungen ist für den 1. Juli geplant. Aus Sorge vor zu großem Andrang an Stränden und in Städten dürfen Gaststätten und Terrassen nicht bereits am Pfingstwochenende öffnen. Ab dem 1. Juni wollen die Niederlande dann alle Schulen sowie eingeschränkt auch Museen, Theater, Kinos, Restaurants und Cafés wieder öffben lassen, so der Ministerpräsident. Gaststätten, Theater und Kinos dürften aber vorerst nur jeweils 30 Personen empfangen und überall müsse ein Sicherheitsabstand von eineinhalb Metern eingehalten werden. Im öffentlichen Nahverkehr müssen Reisende ab dem 1. Juni einen Mundschutz tragen.

Die 17 Millionen Einwohner des Nachbarlandes leben seit etwa zweieinhalb Monaten im Rahmen der Sperrmaßnahmen. Rutte sagte heute zu ihnen:

Wir haben uns den Platz verdient, den wir bekommen, um uns an die Richtlinien zu halten. Wir müssen uns an die Regeln halten, weil wir wissen, dass der Virus wieder aufflammen kann.

Die Zahl der Infektionen in den Niederlanden stieg am Dienstag um 108 auf 44.249, wobei in den letzten 24 Stunden weitere 21 Menschen starben. Die Gesamtzahl der Todesopfer lag nach Angaben der nationalen Gesundheitsbehörden bei 5.715. (Quelle: ANP, Guardian, 19.05.20)


Karl Lauterbach (SPD) warnt vor allgemeiner Kita- und Schulöffnung

In einer gemeinsamen Stellungnahme vier medizinischer Fachgesellschaften, darunter unter anderem die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) und der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte in Deutschland (bvkj e.V.), rufen die Experten dazu auf, Kindergärten und Schulen trotz der Corona-Pandemie vollständig zu öffnen: „Insbesondere bei Kindern unter 10 Jahren sprechen die aktuellen Daten sowohl für eine geringere Infektions- als auch für eine deutlich geringere Ansteckungsrate.“

Dass in Grundschulen und Kitas keine Vorsichtsmaßnahmen nötig sein sollen, beurteilt der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach anders. Der ausgebildete Epidemiologe Lauterbach sieht den Vorschlag der medizinischen Fachverbände skeptisch, Schulen und Kitas umgehend und vollständig zu öffnen. Die Kinderärzte meinten es sehr gut, schrieb Lauterbach am Dienstag bei Twitter. Leider sei es aber falsch, dass Kinder eine geringe Bedeutung für die Pandemie hätten. Sie steckten sich und andere pro Kontakt weniger oft an. Da sie aber so viele Kontakte hätten, sei der Gesamtanteil wahrscheinlich hoch.

(Quelle: t-online.de, 19.05.20)


Bayern erlaubt

Bayern, das Bundesland mit den höchsten Zahlen an Corona-Toten und -Infizierten, hat dem Termin für das Halbfinale im DFB-Pokal abgesegnet. Das meldet Die Deutsche Presseagentur (DPA). Die Partie zwischen FC Bayern und Eintracht Frankfurt soll demnach am 9. oder 10. Juni in der Münchner Allianz Arena stattfinden. Das Spiel soll wegen der Corona-Krise ohne Zuschauer stattfinden.

Das zweite Pokal-Halbfinale sollen der 1. FC Saarbrücken und Bayer Leverkusen bestreite. Eine Entscheidung des Saarlandes über die Austragung stand zunächst noch aus.

Einem weiteren Bericht von DPA zufolge kann auch die Basketball-Bundesliga ihren Spielbetrieb bald wieder aufnehmen. Die Landesregierung Bayerns habe in der heutigen Kabinettssitzung Plänen für ein Turnier mit zehn Teams im Juni in München zugestimmt. (Quelle: Tagesschau, 19.05.20)


Kurzarbeit im Theater

Von insgesamt 370 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Stadttheater Bielefeld machen 260 Kurzarbeit. Die Regelung gilt bis Ende Juni. Sänger und Musiker mit Blasinstrumenten könnten nicht mehr gemeinsam mit dem Orchester durchgeführt werden, teilt das Theater mit. Dadurch müssten Proben ausfallen. Das Theater entwickle aber weiterhin kleine Projekte und Formate. Auch das Landestheater Detmold ebenfalls mit kleineren Aktionen den Kontakt zu den Zuschauern halten. Aber auch hier sind die meisten Mitarbeiter in Kurzarbeit.

In einer gemeinsamen Erklärung haben die deutschen Theater- Bühnenorganisationen DOV, GDBA und VdO skeptisch reagiert:

„Vor dem Hintergrund der vollen Finanzierung der Personalkosten durch die öffentliche Hand jedenfalls für das Haushaltsjahr 2020 sehen wir für Kurzarbeit im Theater- und Orchesterbereich gegenwärtig keine stichhaltige Begründung. Musiker/innen und Bühnenkünstler/innen halten sich auch zu Hause durch tägliches Üben und Studieren weiter fit, um nach dem Ende der Ausnahmesituation möglichst umgehend wieder volle Leistung geben zu können. Auch diese häusliche Tätigkeit gilt nach der Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts als Arbeitszeit.

Letztlich würde die bereits beschlossene Finanzierung der Orchester und Theater über die Kulturetats nunmehr auf die Bundesagentur für Arbeit teilweise abgewälzt. Das macht in der derzeitigen Situation politisch, aber auch gesamtwirtschaftlich nicht so recht Sinn; insbesondere zu übereilten Aktionen sehen wir keine Veranlassung.“

Bielefelds Oberbürgermeister Pit Clausen (SPD) wies daraufhin, dass die Stadt die Lohndifferenz zum weitaus größten Teil ausgleiche. Durch die Maßnahme spare sie aber insgesamt rund 600.000 Euro.

(Foto: Theatersaal, pixabay; Quelle: WDR, 19.05.20)


Maffay schreibt Alarmbrief an Kanzlerin Merkel

Rock- und Popsänger Peter Maffay (Foto lks)hat Bundeskanzlerin Angela Merkel um rasche Hilfen für Musikstars und Veranstaltungsagenturen und -firmen von Konzerten gebeten. Auch zahlreiche seiner Kolleginnen und Kollegen haben das Schreiben unterzeichnet.

Durch den pandemiebedingten Shutdown stehe die gesamte Branche vor einer Herausforderung, die sie ohne staatliche Hilfen die nächsten Monate aus eigener Kraft kaum überstehen werde, heißt es in einem Brief. Unter anderem haben diesen Angelo Kelly, Till Brönner, Sasha, Marianne & Michael und der Band PUR signiert.

Eine komplette Wertschöpfungskette aus Dienstleistern stehe still, rund 130.000 Arbeitsplätze und daran gekoppelte Existenzen von Familien seien in akuter Gefahr, schreibt Maffay weiter. Vor allem für Musikerinnen und Musiker am Beginn ihrer Karriere seien Liveafuftritte überlebenswichtig.

Der 70-Jährige forderte, die Strukturen abzusichern, damit Veranstalter, Dienstleister und Künstler gemeinsam ein Teil der deutschen Kulturlandschaft bleiben könnten. „Die Musik, ob E oder U, darf, genauso wie zum Beispiel der Sport, nicht am Ende der Skala stehen“, betont Maffay. „Sie ist im wahrsten Sinne des Wortes ein wichtiger Teil der Harmonie in unserem täglichen Leben.“
(Foto: Peter Maffay von Dirk Vorderstraße CC 3.0 nicht portiert“;Quelle: t-online.de, 19.05.20)


Emsland: Offizielle Fallzahlen am Dienstag, 19.05.2020, 10 Uhr

Die emsländische CoVid-19-Statistik weist drei Corona-Neuinfektionen auf, aber keine weiteren Todesfälle Insgesamt sind aber auch 382 (+4) Infizierte genesen. Die Emsland-CoViD-19-Zahl liegt jetzt bei 434 Infektionen; das sind 133,5 auf 100.000 Einwohner. Aktuell sind damit noch 28 Menschen (-1) infiziert. Rund 160 Emsländer*innen (-40) befinden sich in häuslicher Quarantäne.

In Lingen sind die Zahlen unverändert (75/67).

Kommune Anzahl der bestätigten Fälle davon genesen
Samtgemeinde Dörpen 11 10
Einheitsgemeinde Emsbüren 17 17
Samtgemeinde Freren 44 33
Einheitsgemeinde Geeste 18 (+1) 15
Stadt Haren (Ems) 31 27
Stadt Haselünne 32 31
Samtgemeinde Herzlake 10 10
Samtgemeinde Lathen 9 (+1) 5
Samtgemeinde Lengerich 15 14
Stadt Lingen (Ems) 75 67
Stadt Meppen 68 62
Samtgemeinde Nordhümmling 8 (+1) 6
Stadt Papenburg 29 26
Einheitsgemeinde Rhede (Ems) 1 1
Einheitsgemeinde Salzbergen 13 13
Samtgemeinde Sögel 5 2
Samtgemeinde Spelle 15 13
Einheitsgemeinde Twist 19 17
Samtgemeinde Werlte 14 13
Gesamt* 434 (+3) 382 (+4)
Todesfälle 24 (+/-0)
Aktuelle Covid-19-Fälle 28 (-1)

Corona-Impfstoff: Erste Tests in den USA

Der erste Coronavirus-Impfstoff, der an Menschen getestet wurde, scheint sicher zu sein und eine körpereigene Immunantwort gegen die Infektion zu stimulieren. Das gab der US-Hersteller Moderna am Montag bekannt und gab damit einer Welt, die verzweifelt nach Möglichkeiten sucht, die Pandemie zu stoppen, einen Hoffnungsschimmer.
Die vorläufigen Ergebnisse bei einer Studie der ersten acht Personen, die jeweils zwei Dosen des experimentellen Impfstoffs erhielten, müssen nun in weitaus größeren Tests bei Hunderten und dann Tausenden von Personen wiederholt werden, um herauszufinden, ob der Impfstoff in der realen Welt wirken kann. Die Technologie von Moderna, bei der genetisches Material aus dem Virus namens mRNA verwendet wird, ist relativ neu und muss noch einen zugelassenen Impfstoff herstellen.
Die vielversprechenden frühen Nachrichten ließen Modernas Aktie am Montagnachmittag um mehr als 25 Prozent steigen und trugen dazu bei, dass die Wall Street ihren besten Tag seit sechs Wochen erreichte. Die Aktien wurden auch durch Aussagen des Vorsitzenden der Federal Reserve, Jerome H. Powell, angehoben, dass die Zentralbank die Wirtschaft und die Märkte weiterhin unterstützen werde. (Quelle. NYT, 19.05.20)


Ökonomie: Momentaufnahme von heute

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) rechnet in diesem Jahr mit einem historischen Einbruch der Wirtschaftsleistung und ist dabei noch deutlich pessimistischer als die Bundesregierung. „Auf Basis unserer Umfrage-Ergebnisse müssen wir aktuell von einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts im zweistelligen Prozentbereich ausgehen“, sagte DIHK-Präsident Eric Schweitzer.

Die Regierung geht von einem Minus von 6,3 Prozent aus. Schon das wäre der größte Rückgang der Nachkriegszeit. Hauptgrund dafür sind die Einschränkungen des öffentlichen Lebens im Zuge der Coronavirus-Pandemie.

In der Coronakrise ist bspw. der Automarkt in der Europäischen Union fast zum Erliegen gekommen. Im April kamen lediglich rund 271.000 Neuwagen auf die Straßen, 76 Prozent weniger als vor einem Jahr, gab der europäische Herstellerverband ACEA am Dienstag in Brüssel bekannt. Dies sei der schärfste monatliche Rückgang seit Beginn seiner Aufzeichnungen, so der Verband infolge des fast vollständigen Stillstands sowohl der Autoproduktion als auch des Autohandels

Die Zahl der Beschäftigten in Deutschland ist im ersten Quartal wegen der Corona-Krise so langsam gewachsen wie seit rund zehn Jahren nicht mehr. Von Januar bis März waren durchschnittlich 45 Millionen Personen mit Arbeitsort in Deutschland erwerbstätig – ein Plus von 147.000 oder 0,3 Prozent zum Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamtg mitteilte. „Die aufgrund der Corona-Pandemie getroffenen Maßnahmen in der zweiten Märzhälfte führen zu einer erhöhten Unsicherheit bei der Schätzung der Erwerbstätigenzahlen“, räumte die Behörde ein. Die stark steigende Zahl der Kurzarbeiter ab der zweiten Monatshälfte habe sich aber nicht negativ auf diese Statistik ausgewirkt, da sie zu den Erwerbstätigen und nicht als Erwerbslose gezählt werden. (Quelle: Tagesschau, 19.05.20)


Lieberknecht wirft Kirchen Versagen in der Krise vor

Die frühere Thüringer Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) hat den Kirchen Versagen in der Corona-Krise vorgeworfen. Die Kirche habe in dieser Zeit Hunderttausende Menschen allein gelassen, Kranke, Einsame, Alte, Sterbende, kritisierte Lieberknecht (Foto) in der Zeitung „Die Welt„: „Es sind 8.000 Menschen an Covid-19 gestorben, aber seit März auch 150.000 Menschen aus anderen Gründen. Wo war da das Wort der Kirchen?“
Nach dem Infektionsschutzgesetz hätte es ein Recht für Geistliche auf die Begleitung von Sterbenden gegeben. Dazu hätte sie sich „ein klares Wort der Kirchen gewünscht“. Die Kirche sei „nicht irgendeine zivilgesellschaftliche Organisation“, sagte die Christdemokratin, die bis 1990 selbst Gemeindepfarrerin war. Sie melde sich bei gesellschaftlichen und politischen Auseinandersetzungen immer zu Wort: „Aber in der Corona-Krise war dazu nur Schweigen. Viele Seelsorger fühlten sich von ihrer Amtskirche im Stich gelassen.“ Corona-Tests von Seelsorgern hätten die Ansteckungsgefahr minimiert.
Der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm hält die Kritik Lieberknechts für ungerechtfertigt. Er warf seinerseits der ehemaligen Ministerpräsidentin vor, damit allen Seelsorgerinnen und Seelsorgern Unrecht zu tun, die sich in den vergangenen Monaten für andere Menschen aufgerieben hätten. (mehr…, Foto: TSK Medieninformation CC BY-SA 3.0; Quelle: MDR, 19.05.20)


Süddeutsche: Elf Prozent aller Corona-Fälle in Gesundheitsberufen

Mitarbeiter von Krankenhäusern sowie Alten- und Pflegeheimen in Deutschland sind nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung zufolge überdurchschnittlich häufig von einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus betroffen. Wie aus Recherchen der „SZ“ hervorgeht, haben sich seit Mitte April durchschnittlich täglich mehr als 230 Ärzte, Pfleger und andere Mitarbeiter in Gesundheitsberufen mit Sars-CoV-2 angesteckt.
Insgesamt hätten sich bisher rund 20.000 Mitarbeiter aus diesen Bereichen eine Infektion mit dem Virus zugezogen, berichtet die Zeitung unter Berufung auf Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI). Das entspreche etwa elf Prozent aller Infizierten. Mindestens 894 Menschen aus dem Gesundheitssektor mussten demnach stationär behandelt werden, mindestens 60 seien infolge der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben.
(Quelle: Tagesschau, 19.05.20)


US-Präsident mit neuen Angriffen auf die WHO

US-Präsident Donald Trump hat der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit einem endgültigen Zahlungsstopp gedroht. Sollte sich die WHO innerhalb der kommenden 30 Tage nicht zu „wesentlichen Verbesserungen“ verpflichten, werde er zudem die Mitgliedschaft der USA in der Organisation überdenken, heißt es in einem Schreiben an WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus, das Trump auf Twitter veröffentlichte. was „wesentliche Verbesserungen“ sind, teilte Trump nicht mit.

Zuvor hatte Trump die WHO als eine „Marionette von China“ bezeichnete. „Sie sind China-zentriert, um es freundlicher auszudrücken“, sagte er im Weißen Haus. Die Organisation habe in der letzten Zeit einen „sehr traurigen Job“ gemacht.
IMHO: Die USA sind weltweit das Land mit den meisten Infektionen (rund 1,5 Mio) und fast 100.000 Toten. Während andere Staaten in der beginnenden Pandemie schnell die Grenzen schlossen, geschah dies in den USA nicht. Infolgedessen erreichten mehr als 3.200 Flüge aus China bis Ende Januar die USA. Die Annahme drängt sich auf, dass Trump von diesem eigenen Versagen und dem seiner Administration ablenken will, indem er woanders einen Schuldigen sucht. Populisten machen dies immer so.
(Quelle: The Guardian, 19.05.20)


Montgomery warnt vor innereuropäischen Grenzöffnungen

Der deutsche Arzt und Vorsitzender des Weltärztebundes Frank Ulrich Montgomery (Foto lks) hat vor einer Öffnung der innereuropäischen Grenzen für den Tourismus gewarnt. Die deutschen Grenzen sollten angesichts der fortdauernden Corona-Pandemie in beide Richtungen für Urlauber geschlossen bleiben, sagte Montgomery den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Aus gesundheitlichen Gründen sei es das Beste, die Menschen blieben an ihrem Wohnort“, betonte er.
Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hatte am Montag für einen „kontrollierten Wiedereinstieg in den europäischen Tourismus“ im Sommer plädiert. Voraussetzung sei ein koordiniertes Vorgehen der Staaten, sagte Maas nach einer Videokonferenz mit seinen Kollegen aus zehn wichtigen Urlaubsländern der EU. Ab Mitte Juni will der Minister auch die Reisewarnung für EU-Staaten aufheben.

(Foto: StagiaireMGIMO CC BY-SA 4.0; Quelle: Tagesschau, 19.05.20)


Münster: Großfamilie infiziert sich und andere und lässt Zahlen steigen

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Münster ist wieder deutlich überdurchschnittlich gestiegen, nämlich um mehr als 20 Fälle. Wie die Stadt Ende letzter Woche mitteilte, haben sich gleich 16 Mitglieder einer Großfamilie angesteckt, drei weitere Infektionen seien auf Kontakte zu ihr zurückzuführen. Die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche ist damit von 5,1 auf 12,4 Fälle gestiegen.

Die Mitglieder der betroffenen Großfamilie leben in verschiedenen Häusern bzw. Straßen im Stadtteil Angelmodde, meldete der WDR, und hatten sich offenbar nicht an die Abstandsregeln gehalten. So sollen sie sich häufiger auf einem Spielplatz im Viertel Osthuesheide getroffen haben. Den hat die Stadt jetzt vorsorglich wieder gesperrt.

Die Mitglieder der betroffenen Familie sind in Quarantäne, ebenso Menschen, mit denen sie Kontakt hatten. Und diese Quarantäne will die Stadt engmaschig kontrollieren. Stand Montag (18.05.2020) gibt es in Münster 55 aktuell Corona-Infizierte. (Quelle: WDR, DIE ZEIT, 19.05.20)


Coesfeld: Westfleisch mit Probelauf

Die Stadt Coesfeld und das Unternehmen Westfleisch haben sich am Montag (18.05.2020) auf ein Konzept für die stufenweise Wiederinbetriebnahme des Standorts Coesfeld geeinigt. Nach einem Probelauf am Dienstag (19.05.2020) soll sich entscheiden, wann der reguläre Betrieb wieder möglich ist.

Es geht zunächst darum, die detaillierten Abläufe aus dem Hygiene-Konzept von Westfleisch zu testen. Dazu wird der Betrieb zunächst ohne Tiere und ohne Schlachtungen getestet. „Es geht darum, das Personal auf die neuen Hygienemaßnahmen, betrieblichen Abläufe und notwendigen Auflagen in den Pausen sowie vor und nach der Arbeit zu schulen und entsprechendes Verhalten zu festigen“, sagt Carsten Schruck, geschäftsführender Vorstand von Westfleisch.

Am Dienstagabend (19.05.2020) wollen Vertreter der Stadt Coesfeld und des Kreisgesundheitsamts, Veterinäre und Arbeitsschützer gemeinsam mit Unternehmensvertretern von Westfleisch bewerten, wie gut der Probelauf geklappt hat. Am Mittwoch könnten dann wieder erste Schlachtungen durchgeführt werden. (Quelle: WDR, 19.05.20)


Frankreich meldet 131 neue Covid-19-Todesfälle

Die französischen Gesundheitsbehörden meldeten am Montag 131 neue Todesfälle durch Coronaviren, was einem verlangsamten Anstieg von 0,5% entspricht und die Zahl auf 28.239 erhöht. Die Zahl der Todesopfer des Landes ist nach den USA, Großbritannien und Italien nach wie vor die vierthöchste der Welt.

Nach Angaben des Ministeriums sank die Zahl der Personen auf der Intensivstation mit Covid-19 erstmals seit dem 22. März um 4,3% auf 1.998 und damit unter die Schwelle von 2.000. (Quelle AFP, 19.05.20)


Indien verlängert ein weiteres Mal

Indien verlängert die wegen der Corona-Pandemie verhängte Ausgangssperre ein weiteres Mal. Die bestehenden Maßnahmen würden nun bis mindestens 31. Mai gelten, teilte das Innenministerium mit. Die Ausgangssperre für alle 1,3 Milliarden Bürger des Landes war Ende März verhängt worden.
Die damit einhergehende Einstellung des Zugverkehrs hat Millionen Wanderarbeiter bei der Rückkehr in ihre Heimat vor große Probleme gestellt. Zahlreiche Menschen sind schon bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen oder auf langen Fußmärschen an Hunger und Erschöpfung gestorben.
In Indien wurden nach offiziellen Angaben bislang knapp 91.000 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus registriert, mehr als 2800 Erkrankte starben. Einige Experten kritisieren aber, dass in dem zweitbevölkerungsreichsten Land der Erde zu wenig getestet werde. (Quelle Reuters, 19.05.20)


Mecklenburg-Vorpommern: Dorint-Hotelgruppe klagt gegen Belegungsobergrenze

Die Dorint-Hotelgruppe hat nach eigenen Angaben gegen die Belegungsobergrenze von 60 Prozent der Betten in Hotels in Mecklenburg-Vorpommern geklagt. Das Unternehmen habe Normenkontrollklage beim Oberverwaltungsgericht (OVG) in Greifswald eingereicht, teilte Dorint mit. Die Belegungsbeschränkung sei unverhältnismäßig. Das OVG äußerte sich am Montag zunächst nicht. (Quelle: NDR, 19.05.20)


Physical distance in Norge

Die norwegische Premierministerin Erna Solberg und ihre Kollegen haben zum Verfassungstag des skandinavischen Landes einen „physisch distanzierten“ Tanz gedreht. Das Video wurde am 17. Mai auf dem staatlichen Sender NRK ausgestrahlt. Massenversammlungen und Paraden sind mindestens bis Mitte Juni nicht gestattet, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen.


Frankreich: Staatsrat stoppt Totalverbot

Der Staatsrat, Frankreichs oberstes Verwaltungsgericht, hat entschieden, dass die Regierung ein generelles Verbot von religiösen Versammlungen aufheben muss, die im Rahmen von Maßnahmen zur Bekämpfung der Epidemie verhängt wurden. Das berichtet die Agence France-Presse (AFP).

Nachdem Beschwerden von mehreren Einzelpersonen und Verbänden eingegangen waren, erklärte der Staatsrat, dass ein solches Verbot der Religionsfreiheit „einen schwerwiegenden und offensichtlich illegalen Schaden darstelle“. Er forderte die Regierung auf, das Verbot innerhalb der nächsten acht Tage aufzuheben.

Das jüngste Regierungsdekret verbietet weiterhin alle Gottesdienste und religiöse Versammlungen, auch nachdem die Sperrung ab dem 11. Mai gelockert wurde. Beerdigungen sind ausgenomme, aber auf 20 Personen begrenzt. Der Staatsrat entschied jetzt, dass dieses Verbot unverhältnismäßig sei. Abzuwarten ist, welche Schritte die französische Regierung unternehmen wird, um die Gerichtsentscheidung umzusetzen und gleichzeitig ein sicheres Umfeld in Kirchen, Moscheen und anderen Kultstätten zu schaffen. (Quelle: The Guardian, 19.05.20)


Überblick Grafschaft Bentheim

Auch im benachbarten Landkreis Grafschaft Bentheim wirken die Maßnahmen, Corona einzudämmen. Insgesamt haben sich dort 233 Menschen an COViD-19 infiziert, 15 Menschen sind gestorben. Aktuell sind noch 16 erkrankt. Mehr… (Quelle: LK NOH, 18.05.20)


Lagarde begrüßt Merkel-Macron-Plan

Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, hat den vorgeschlagenen 500-Milliarden-Euro-Sanierungsfonds ebenfalls begrüßt und erklärt, er würde den am stärksten betroffenen EU-Ländern dringend benötigte Erleichterungen bringen.

„Die deutsch-französischen Vorschläge sind ehrgeizig, zielgerichtet und willkommen“, sagte Lagarde in einem gemeinsamen Interview mit vier europäischen Zeitungen, nachdem die Ankündigung des Plans den Euro in die Höhe getrieben und die Renditen italienischer Anleihen gesenkt hatte.

Die Vorschläge „eröffnen den Weg für eine langfristige Kreditaufnahme durch die Europäische Kommission und ermöglichen vor allem den von der Krise am stärksten betroffenen Mitgliedstaaten erhebliche direkte Haushaltshilfen“, sagte Lagarde gegenüber den Zeitungen Les Echos, Handelsblatt, Corriere della Sera und El Mundo.

Geht es nach Merkel und Macron, soll der von ihnen vorgeschlagene Fonds 500 Milliarden Euro umfassen. Das Geld soll, zweiter Punkt, als „EU-Haushaltsausgaben“ bereitgestellt werden, es handele sich um „keine Kredite“, wie Merkel sagt. „Diese 500 Milliarden werden nicht von denen, die von diesen 500 Milliarden profitieren, zurückgezahlt“, ergänzt Macron. Dies hat für Länder wie Italien den Vorteil, dass sich ihr ohnehin schon hoher Schuldenstand durch die Hilfe nicht noch weiter erhöht.
(Mehr…Quelle: The Guardian, 18.05.20)


Aurich: Kompromiss im Streit um Alkoholverbot

Nun dürfen Vatertags-Ausflügler im Landkreis Aurich doch ein Glas Wein oder ein Bier zum Essen in der Gaststätte trinken. Der Landkreis und der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) haben sich im Streit um ein angekündigtes Alkohol-Ausschankverbot auf einen Kompromiss geeinigt: Wirte dürfen an ihren Tischen Alkohol ausschenken – sowohl im Innen- wie im Außenbereich. Der Außer-Haus-Verkauf von alkoholischen Getränken bleibt aber verboten.
Ähnlich hat inzwischen das Bundesland Bremen das Problem angegangen. Wegen der Corona-Pandemie dürfen Gaststätten in Bremen an Christi Himmelfahrt keinen Alkohol außer Haus verkaufen. Auch auf Bollerwagen oder Handkarren darf am Donnerstag kein Alkohol in der Öffentlichkeit mitgeführt werden, wie Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) ankündigte. (Quellen: NDR,t-online.de; 18.05.20)


Niedersachsen: 3,4 Mrd. Euro weniger Steuereinahmen als erwartet

Niedersachsen stellt sich wegen der Corona-Krise auf einen drastischen Einbruch der Steuereinnahmen ein. Für das Jahr 2020 werden knapp 3,4 Milliarden Euro weniger prognostiziert als bisher erwartet, wie Finanzminister Reinhold Hilbers (CDU) in Hannover bekanntgab. Bis einschließlich 2024 summieren sich die erwarteten Einnahmeausfälle auf fast acht Milliarden Euro.

(Quelle: NDR, 18.05.20)


34 Neuinfektionen in Niedersachsen

In Niedersachsen gibt es seit Ausbruch der Epidemie 11.193 bestätigte Covid-19-Fälle – das sind 34 mehr im Vergleich zu gestern. Das gab die Landesregierung auf ihrer Webseite bekannt. 550 Menschen sind in Verbindung mit einer Corona-Infektion gestorben. Derzeit werden 83 Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen des Landes behandelt. Die Zahl der Genesenen wird auf 9.478 geschätzt. (Quelle: NDR, 18.05.20)


RKI: R-Wert weiterhin unter 1,0

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts lag die Reproduktionszahl des Coronavirus, der sogenannte R-Wert, heute bei 0,91. Das bedeutet, dass jeder Infizierte im Mittel etwas weniger als eine weitere Person ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Bundesweit sind mehr als 175.100 Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Insgesamt sind bislang mindestens 7974 mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte gestorben. Das geht aus einer Auswertung der Nachrichtenagentur dpa hervor, die die neuesten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt. Nach Angaben des RKI haben in Deutschland rund 154.600 Menschen die Infektion überstanden. Wie für andere Länder rechnen Experten aber auch in Deutschland mit einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle.

(Quelle: Tagesschau, 18.05.20)


Reimann: In Dissen gleicher Subunternehmer wie in Coesfeld

Der am Montag wegen eines Corona-Ausbruchs geschlossene Westfleisch-Schlachthof in Dissen ist vom gleichen Subunternehmer mit Personal versorgt worden wie der Standort in Coesfeld (NRW). Auch dort musste ein Schlachthof wegen einer Vielzahl von Corona-Infektionen geschlossen werden.

In Dissen war bei 92 von 278 getesteten Personen Covid-19 festgestellt worden. Die Menschen stammen überwiegend aus Polen und Rumänien und waren Reimann zufolge in Einzel- und Sammelunterkünften untergebracht. Das Osnabrücker Gesundheitsamt habe alle Unterkünfte überprüft. Eine zweiwöchige Quarantäne sei für die positiv Getesteten und die Kontaktpersonen angeordnet worden. (Quelle: NDR, 18.05.20)



Maas: Entscheidung über Reisewarnung am 15. Juni

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat sich für einen „kontrollierten Wiedereinstieg in den europäischen Tourismus“ in diesem Sommer ausgesprochen. Voraussetzung sei ein koordiniertes Vorgehen, sagte Maas nach einer Videokonferenz mit seinen Kollegen aus den zehn wichtigsten Reise-Ländern in der EU. Dabei müssten stets gesundheitliche Fragen statt geschäftlicher Interessen im Vordergrund stehen. Die Außenminister einigten sich darauf, am 15. Juni zu entscheiden, ob die weltweite Reisewarnung aufgehoben und in Reisehinweise für einzelne Länder umgewandelt wird. (Quelle: ARD, 18.05.20)


Freischuss: Corona-Semster zählt nicht

Jurastudenten in Niedersachsen bekommen wegen der Corona-Pandemie etwas mehr Luft bei der Abschlussprüfung. Das Sommersemester 2020 wird beim sogenannten „Freischuss“ nicht angerechnet. Das gilt nicht nur für aktuelle Prüfungsjahrgänge, sondern für alle Studierenden ab dem 1. Semester.

Der Freischuss soll Studenten dazu animieren, früh(er) ihr Staatsexamen zu machen. Wer seine Klausuren bis zum Ende des 8. Semesters schreibt, hat nicht nur zwei Versuche, sondern insgesamt drei. Dabei kann der Prüfling selbst entscheiden, ob er seine Note aus dem ersten Versuch akzeptiert oder es noch mal versucht. (Quelle: LawBlog, 18.05.20)


Emsland: Offizielle Fallzahlen am Montag, 18.05.2020, 10 Uhr

Die emsländische CoVid-19-Statistik weist seit heute ein 24. Corona-Todesopfer auf. Daneben gibt es eine Corona-Neuinfektion im Landkreis Emsland. Die Emsland-CoViD-19-Zahl liegt bei 431 Infektionen; das sind 132,4 auf 100.000 Einwohner. Insgesamt sind 378 (+3) Infizierte genesen. Aktuell sind damit noch 29 Menschen (-3) infiziert. Rund 200 Emsländer*innen (+/-0) befinden sich in häuslicher Quarantäne.

In Lingen sind die Zahlen unverändert (75/67).

Kommune Anzahl der bestätigten Fälle davon genesen
Samtgemeinde Dörpen 11 9
Einheitsgemeinde Emsbüren 17 16
Samtgemeinde Freren 44 33
Einheitsgemeinde Geeste 17 15
Stadt Haren (Ems) 31 27
Stadt Haselünne 32 31
Samtgemeinde Herzlake 10 10
Samtgemeinde Lathen 8 5
Samtgemeinde Lengerich 15 13
Stadt Lingen (Ems) 75 67
Stadt Meppen 68 (+1) 62
Samtgemeinde Nordhümmling 7 6
Stadt Papenburg 29 26
Einheitsgemeinde Rhede (Ems) 1 1
Einheitsgemeinde Salzbergen 13 13
Samtgemeinde Sögel 5 2
Samtgemeinde Spelle 15 13
Einheitsgemeinde Twist 19 17
Samtgemeinde Werlte 14 12
Gesamt* 431 (+1) 378 (+3)
Todesfälle 24 (+1)
Aktuelle Covid-19-Fälle 29 (-3)

„Heime sind keine Gefängnisse“ – Ab Mittwoch wieder Besuche möglich

Niedersachsen will unter bestimmten Voraussetzungen wieder Besuche von Angehörigen in Pflege- und Altenheime zulassen. Die entsprechende Verordnung tritt am Montag in Kraft. Allerdings müssen die Häuser Hygiene-Auflagen erfüllen, In den vergangenen Wochen hatte sich das Coronavirus in mehreren Heimen im Land stark ausgebreitet.

Es sollen Pläne entwickelt werden, wie das Infektionsrisko möglichst klein gehalten werden kann, etwa in dem Besucher möglichst keinen Kontakt zu anderen Bewohnern haben, sondern nur zu den eigenen Angehörigen. Das Land wolle damit der sozialen Isolierung der Bewohner entgegenwirken, so die stellvertretende Leiterin des Corona-Krisenstabs, Claudia Schröder. Sie kündigte zudem an, für die Heime mehr Masken und anderes Schutzmaterial zu beschaffen.

Da die Situation in jedem Heim unterschiedlich sei, ließen sich für die Hygienepläne aber keine allgemeinen Regeln aufstellen, so Schröder weiter. Die Heime müssten eigenen Wege finden. Die FDP im Landtag kritisierte die fehlenden klaren Richtlinien. Der „schwarze Peter“ werde an Kommunen und Einrichtungen weitergereicht.

Die niedersächsische Pflegekammer ist dagegen, jetzt schon die Altenheime für Besucher zu öffnen. Dies könnte fatale Folgen für die Bewohnerinnen und Bewohner haben, so Kammerpräsidentin Nadya Klarmann. Auch der Berufsverband der Pflegerinnen und Pfleger ist skeptisch. Die Diakonie dagegen hatte schon länger gefordert, Besuche zu ermöglichen. Heime seien keine Gefängnisse, hies es. (Quelle: NDR, 18.05.20)


USA: Notenbank befürchtet 25 % Arbeitslosigkeit

Der Chef der US-Notenbank, Jerome Powell, fürchtetg, dass die Arbeitslosigkeit in den USA 25% erreichen könnte. Zugleich zeigte sich jedoch am Sonntag optimistisch, dass sich die Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte von einer verheerenden Rezession erholen kann, vorausgesetzt, es komme keine zweite Corona-Welle. Er sagte auch, dass eine vollständige Genesung sicherlich nicht ohne Impfstoff möglich sein werde.

In einem Interview mit CBSs „60 Minutes“ wollte Powell von Vergleichen mit der großen Depression vor 90 Jahreb nichts wissen. Er räumte allerdings ein, dass die Arbeitslosigkeit in die Nähe des Depressionshochs von 25% ihren Höhepunkt erreichen könnte, meinte jedoch, dass die US-Banken jetzt weitaus gesünder seien und dass die Fed und andere Zentralbanken heute viel besser in der Lage und bereit seien, einzugreifen, um die Wirtschaft zu stärken, als dies in den 1930er Jahren der Fall war. (Quelle: 60Minutes, 18.05.20)


China: Luftstoffwerte wieder auf Vorjahresstand

Laut einer heute früh (Ortszeit) veröffentlichten Studie des in Helsinki ansässigen Zentrums für Forschung zu Energie und sauberer Luft (CREA) sind Chinas Luftschadstoffwerte wieder auf das Niveau des Vorjahres gestiegen. Zuvor waren sie stark gesunken, nachdem die Regierung strenge Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie angeordnet hatte.

Der Aufschwung sei auf die wieder begonnene Industrieproduktion zurückzuführen, sagten die Forscher und fügten hinzu, dass nach Monaten ungewöhnlich niedriger Umweltverschmutzung das Ziel, die Wirtschaftstätigkeit anzukurbeln, zu dem Anstieg der Emissionen führe.

Das durchschnittliche Niveau einiger Luftschadstoffe war in China im Februar auf deutlich unter das Niveau des gleichen Zeitraums im Jahr 2019 gesunken, als durch die Einschränlungen Tausende Fabriken geschlossen, der Strombedarf gedrosselt und auch die Verkehrsemissionen reduziert wurden, als große Teile der Bevölkerung zu Hause blieben.

Die durchschnittlichen Schadstoffwerte sind seitdem jedoch deutlich gestiegen und waren in den 30 Tagen vor dem 8. Mai sogar höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, sagte CREA, das die Daten von 1.500 Luftqualitätsüberwachungsstationen in China analysiert hatten. Dies gelte für Stickstoffdioxid, Schwefeldioxid und Feinstaub, was deutlich mache, dass das Wiederanfahren der industriellen Produktion den Trend vorantreibt.
(Quellen: CREA, The Guardian, 18.05.20)


Brasilien: Mehr COVid-19-Infektionen als Italien

Die bestätigten Covid-19-Fälle in Brasilien haben die Gesamtzahl derjnigen in Italien übertroffen und nehmen wie in Mexiko und Peru weiter zu. Lateinamerika kämpft um die Eindämmung der schnell wachsenden Coronavirus-Pandemie.

Brasilien kündigte am Samstag fast 15.000 Neuinfektionen an und erreichte damit mehr als 230.000, die viertgrößte bestätigte Fallzahl nach den USA, Russland und Großbritannien. Es wird befürchtet, dass die tatsächliche Anzahl der Infektionen viel größer ist, da das Land Anfang letzter Woche weniger als 500.000 Tests durchgeführt hatte, verglichen mit etwa 1,9 Millionen in Spanien und Italien. (Quelle: The Guardian, 18.05.20)


Hungersnot in Westafrika befürchtet

Westafrika, wo der Ausbruch des Virus am schwerwiegendsten ist, gibt zunehmend Anlass zur Sorge. Denn mehr als 43 Millionen Menschen in Westafrika werden in den kommenden Monaten wahrscheinlich Nahrungsmittelhilfe benötigen – doppelt so viele wie ursprünglich angenommen -, nachdem sich der Ausbruch von Covid-19 beschleunigt, heißt es im Welternährungsprogramm.

Die Ernährungsunsicherheit könnte sich in diesem Jahr ebenfalls verdoppeln und 265 Millionen Menschen in ganz Afrikat betreffen. Die Region ist der dreifachen Gefahren ausgesetzt: Dschihad-Angriffen in der Sahelzone und am Tschadsee, dem Klimawandel, der lebenswichtige Nahrungsversorgungsketten schädigt, und jetzt der Corona-Pandemie.

Das WFP hatte in diesem Jahr vor dem Ausbruch einen Anstieg der Ernährungsunsicherheit um 70% auf 21 Millionen Menschen in Westafrika geschätzt, rechnet jedoch bis August mit weiteren 22 Millionen Menschen, die auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen sind, sofern keine größeren Schritte unternommen werden. „Schon vor Covid hatten wir eine Reihe von Schocks, die die Menschen betrafen“, sagte Dr. Chris Nikoi, Regionaldirektor des WFP für West- und Zentralafrika.

„Die Lebensmittelsituation war bereits aufgrund der Konflikte in Westafrika nicht optimal“, sagte er. Corona hat die bestehenden Krisen verschärft und die Ernährungsunsicherheit vor eine immense Herausforderung gestellt. Da die Schulen in den meisten afrikanischen Ländern aufgrund von Eindämmungsmaßnahmen geschlossen sind, müssen nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation allein 65 Millionen Kinder jetzt auf eine zuvor in der Schule bereitgestellte nahrhafte Mahlzeit verzichten.

Insgesamt gab es auf dem Kontinent inzwischen mehr als 75.000 bestätigte Infektionen und 2.563 Todesfälle. Nach Angaben der WHO waren die Fälle in Afrika nicht so hoch wie in anderen Teilen der Welt, was auch auf frühzeitige und aggressive Maßnahmen der afrikanischen Länder zur Eindämmung der Ausbreitung zurückzuführen ist. (mehr und Quelle: The Guardian, 18.05.20)


Russland: Neugeborenes mit Corona

Die russische Nachrichtenagentur Tass berichtet über eine Corona-Infektion eines Neugeborenen in Beslan. Demnach war die schwangere Mutter infiziert, das Baby sei dann mit dem Virus geboren worden. Mutter und Kind seien inzwischen zu Hause, ihr Zustand sei „zufriedenstellend“.Der Chef der Geburtsabteilung in Beslan sagte im örtlichen Fernsehen, 17 von 35 Frauen, die kurz vor der Entbindung standen, seien positiv auf das Coronavirus getestet worden. Mitte April wurde in Peru bereits ein Neugeborenes positiv auf das Virus getestet. Die Gesundheitsbehörden in Peru hatten damals erklärt, es sei weltweit der zweite Fall eines positiv getesteten Neugeborenen, berichtet AFP.

Russland steht in der Corona-Pandemie mit mehr als 280.000 Infektionen inzwischen auf Platz zwei hinter den USA. Nach offiziellen Angaben starben rund 2600 Menschen an Covid-19. Viele Kritiker bezweifeln diese Zahl aber. (Quelle: Tagesschau, 18.05.20)


Die Zahl der Todesopfer sinkt in Großbritannien, Spanien und Italien

In einem möglichen Hoffnungsschimmer wurden am Sonntag in Großbritannien, Spanien und Italien niedrigere Todesopfer gemeldet.

Die tägliche Zahl der Todesopfer bei Coronaviren in Großbritannien war mit 170 Todesfällen die niedrigste seit Beginn der Sperrung. Dies sollte mit einer Prise Salz eingenommen werden: Aufgrund von Verzögerungen bei der Krankenhausberichterstattung sind die an Sonntagen und Montagen gemeldeten Zahlen tendenziell niedriger als an anderen Tagen.

Italien verzeichnete am Sonntag mit 145 die niedrigste tägliche Maut seit der Erklärung der Sperrung. In den letzten 24 Stunden wurden 153 Todesfälle registriert.

Inzwischen hat Spanien die niedrigste Zahl an eintägigen Todesopfern seit zwei Monaten verzeichnet. Nach den neuesten Zahlen des Gesundheitsministeriums sind in den letzten 24 Stunden 87 Menschen an Covid-19 gestorben, gegenüber 102 am Tag zuvor.

Angesichts sinkender Corona-Zahlen in Spanien haben sich am Sonntagabend noch einmal Hunderttausende mit einem landesweiten Abschlussapplaus beim medizinischen Personal und anderen Berufsgruppen bedankt. In einigen Stadtteilen Madrids klatschten und musizierten die Menschen 25 Minuten, fast fünfmal so lang wie an früheren Abenden.

Anschließend gab es in Madrid auch noch eine sogenannte Cacerolada, bei der die Menschen aus Protest auf Kochtöpfe schlagen. Der Unmut richtete sich gegen die strengen Maßnahmen der Regierung zur Eindämmung der Corona-Pandemie.

(Quelle: The Guardian, 18.05.20)


Niedersachsen mit neuer Steuerschätzung

Niedersachsens Finanzminister Reinhold Hilbers stellt heute Nachmittag in Hannover eine neue Steuerschätzung vor. Unter dem Einfluss der Corona-Krise werden Mindereinnahmen in Milliardenhöhe erwartet. Ende März hatte der CDU-Politiker bereits angekündigt, dass sich allein die Steuererleichterungen für Unternehmen im Jahr 2020 auf mindestens zwei Milliarden Euro summieren dürften. Das entspricht fast sieben Prozent der Gesamtsteuereinnahmen des Bundeslandes im vergangenen Jahr.
(Quelle: NDR, 18.05.20)


Corona: Deutschlandzahlen

583 Neuinfektionen sind am Sonntag in Deutschland gemeldet. In Norddeutschland sind es zwölf in Niedersachsen, sieben in Bremen, drei in Schleswig-Holstein, zwei in Mecklenburg-Vorpommern und acht in Hamburg.
Insgesamt haben sich in Niedersachsen 11.155 Menschen infiziert, gestorben sind hier am Corona-Virus 544 Menschen. Im Emsland gab es am Sonntag keine euen Infektionsfälle.
Der Coronavirus-Reproduktionsfaktor R liegt nach Angaben des Robert Koch-Instituts von Sontagabend weiter unter dem kritischen Wert von 1,0. Der „7-Tage-R“ liege aktuell bei 0,87, teilte das RKI heute Abend mit. Gestern hatte er demnach bei 0,89 gelegen.
(Quelle: NDR, 17.05.20)


Niedersachsen: Jäger dürfen Wildfleisch regional vermarkten

In der Corona-Krise benötigen die Restaurants weniger Fleisch von Wildschwein oder Reh, erlegt werden müssen die Tiere dennoch. Aus diesem Grund dürfen Jägerinnen und Jäger ihr Wildbret und daraus hergestellte Produkte jetzt selbst vermarkten. Wie das Agrarministerium in Hannover mitteilte, dürfen sie dabei auch die Räume von Lebensmittelunternehmen wie Fleischereien nutzen beziehungsweise deren Dienstleistung in Anspruch nehmen. Der entsprechende Erlass sei vom Ministerium an die zuständigen Veterinärbehörden geschickt worden. Auch die Landesjägerschaft und der Fleischerverband hätten den Erlass erhalten. Die Produkte aus dem erlegten Wild dürfen die Jäger aber nur an Endverbraucher abgeben – entweder an ihrem Wohnort oder auf einem Markt in der Region. (Quelle: NDR, 17.05.20)



Bonn: 70 Infektionsfälle in Flüchtlingsunterkunft

In einer Flüchtlingseinrichtung in St. Augustin bei Bonn sind 70 Personen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das gab die Bezirksregierung Köln bekannt. Insgesamt wurden in der Unterkunft 300 Personen getestet. Zuvor hatte der „Kölner Stadt-Anzeiger“ über Infektionen in dem Flüchtlingsheim berichtet.

In dem Flüchtlingsheim finden bis zu 600 Personen Platz. Der Großteil der positiv getesteten Menschen zeige keine oder schwache Symptome, teilte die Bezirksregierung weiter mit. 60 negativ getestete Personen wurden unterdessen in andere Einrichtungen untergebracht. (Quelle: WDR, 17.05.20)


Maskenpflicht: Drakonische Strafen bei Missachtung
Um das Tragen von Masken in der Öffentlichkeit durchzusetzen, belegt das Emirat Katar Verstöße mit drakonischen Strafen. Bei einer Zuwiderhandlung drohen bis zu drei Jahre Haft und hohe Geldbußen. In Katar ist seit heute das Tragen eines Mund-Nase-Schutzes in der Öffentlichkeit Pflicht. Die Vorschrift gilt für alle, die das Haus verlassen. Ausgenommen seien Personen, die allein in einem Fahrzeug unterwegs seien.
Die Regelung ist mit strengen Strafen verbunden. Bei Verstößen drohen Haftstrafen von bis zu drei Jahren und Geldbußen bis zu rund 50.000 Euro. Nach Agenturberichten sind dies die drakonischsten Sanktionen weltweit. Zwar haben auch andere Länder Haftstrafen eingeführt – allerdings weniger drastische als Katar. Im Tschad drohen bei Verstößen gegen die Maskenpflicht bis zu 15 Tage Haft, in Marokko bis zu drei Monate.
(Quelle: Tagesschau, 17.05.20)


Dissen aTW: Zerlegebetrieb wird Corona-Hotspot
Unter den meist osteuropäischen Werkvertragsarbeitern in mehreren deutschen Schlachthöfen ist bereits das Coronavirus ausgebrochen. Jetzt meldet ein Zerlegebetrieb im niedersächsischen Dissen am Teutoburger Wald 92 Infektionen in der Belegschaft. Das Unternehmen aus Dissen setzte die Produktion aus. Es handelt es sich um das Werk der Westfleisch-Tochter Westcrown in Dissen.
Die betroffenen Mitarbeiter sowie deren Kontaktpersonen würden in Quarantäne geschickt, teilte der Landkreis Osnabrück mit. Mit dem Land Niedersachsen werde nun das weitere Vorgehen beraten – dabei stehe die Frage im Zentrum, „ob das Unternehmen einen systemrelevanten Bereich der Lebensmittelindustrie darstellt“.
62 der positiv Getesteten wohnen den Angaben zufolge im Landkreis Osnabrück, teilweise in Sammelunterkünften. „Unter ihnen sind zahlreiche Kräfte, die von Subunternehmen beschäftigt werden.“ Die Ermittlung der Kontaktpersonen war den Angaben zufolge noch nicht abgeschlossen. Es soll den Angaben zufolge verhindert werden, dass Kontaktpersonen in anderen Betrieben der Fleischindustrie eingesetzt werden und dort möglicherweise das Virus weiterverbreiten. Man habe außerdem die Kreise Vechta in Niedersachsen sowie Gütersloh, Steinfurt und Wesel in Nordrhein-Westfalen informiert, „in denen die weiteren 30 positiv Getesteten wohnen“, teilte der Landkreis Osnabrück mit.Dort gerät die seit Herbst letzten Jahres amtierende grüne Landrätin Anna Kebschull zunehmend unter Druck. Die Fleischindustrie steht wegen prekärer Arbeits- und Unterkunftsbedingungen bereits seit fast 10 Jahren in der Kritik. (mehr, Quelle: NDR, 17.05.20)


Südafrika meldet neue Corona-Höchstwerte

Südafrika meldete am Sonntag 1.160 neue Coronavirus-Infektionen, die höchste tägliche Zahl seit dem ersten Fall im März, berichtet die Nachrichtenagentur AFP. „Insgesamt beträgt die Gesamtzahl der bestätigten Covid-19-Fälle in Südafrika jetzt 15.515, wobei im letzten 24-Stunden-Testzyklus 1.160 neue Fälle hinzukamen“, heißt es in der Erklärung des Gesundheitsministeriums. Die bei Touristen besonders beliebte Westkap-Provinz macht fast 60% der nationalen Zahlen aus. Die Zahl der Todesfälle stieg von Samstag um drei auf 263.

Afrikas am stärksten industrialisierte Wirtschaft weist die meisten Infektionen in dem Kontinent auf, gefolgt von Ägypten, das bisher 11.719 Covid-19-Fälle verzeichnete, darunter 612 Todesfälle.

Südafrika ist seit dem 27. März nicht mehr zugänglich und hat eine Massenteststrategie mit bisher 460.873 Tests gestartet. Einige Gesundheitsexperten beginnen jedoch, die Grenzen der gelobten Massen-Screening-Strategie des Landes zu erkennen. Es dauert ämlich bis zu zwei Wochen, bis die Ergebnisse vorliegen. (Quelle: The Guardian, 17.05.20)


72 Jahre alter Defa-Film wird in der Krise neu entdeckt

Keiner kriegt Corona! Der Gerhard nicht, der Dietrich aber auch nicht. Jedenfalls nicht ganz, nicht nur für sich. Aber egal, schließlich sind sie zum Schluss „Die 3 Coronas“, die Helden am Hochtrapez.
Wie sie das emotional auf die Reihe kriegen? Ihr Problem. Für das Publikum jedenfalls steht fest: Es gibt ein Happy End, und das ist die Hauptsache. Und das ist beim Thema Corona, wie wir leider aus aktueller Erfahrung wissen, nicht immer eine Selbstverständlichkeit. Bei der Defa-Stiftung gab es plötzlich „vermehrt Anfragen“ nach einem Berlin-Film der Nachkriegszeit. (mehr in Robertsblog, 17.05.20)


Corona-Hotspot Straubing

Wie die Passauer Neue Presse (PNP) meldet, ist im niederbayrischen Landkreis Straubing-Bogen die zulässige Infektionsobergrenze von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner erreicht worden. Als Grund für diesen Anstieg nennt die Zeitung die Entdeckung von mindestens 81 infizierten Mitarbeitern eines Schlachthofs der Donautal-Geflügelspezialitäten in Bogen. (quelle: PNP, 17.05.20)


Putin!


Emsland: Offizielle Fallzahlen am Sonntag, 17.05.2020, 10 Uhr

Die emsländische CoVid-19-Statistik ist statisch: Kein weiterer Corona-Sterbefall und keine Corona-Neuinfektion im Landkreis Emsland. Insgesamt sind 275 (+1) Infizierte genesen. Die Emsland-CoViD-19-Zahl liegt weiter bei 430 Infektionen; das sind 132,1 auf 100.000 Einwohner. Aktuell sind damit noch 32 Menschen infiziert. 230 Emsländer*innen (+/-0) sind in häuslicher Quarantäne.

In Lingen sind die Zahlen fast unverändert (75/67).

Kommune Anzahl der bestätigten Fälle davon genesen
Samtgemeinde Dörpen 11 9
Einheitsgemeinde Emsbüren 17 16
Samtgemeinde Freren 44 33
Einheitsgemeinde Geeste 17 15
Stadt Haren (Ems) 31 27
Stadt Haselünne 32 31
Samtgemeinde Herzlake 10 10
Samtgemeinde Lathen 8 5
Samtgemeinde Lengerich 15 13
Stadt Lingen (Ems) 75 67
Stadt Meppen 67 59
Samtgemeinde Nordhümmling 7 6
Stadt Papenburg 29 26
Einheitsgemeinde Rhede (Ems) 1 1
Einheitsgemeinde Salzbergen 13 13
Samtgemeinde Sögel 5 2
Samtgemeinde Spelle 15 13
Einheitsgemeinde Twist 19 17
Samtgemeinde Werlte 14 12
Gesamt* 430 375
Todesfälle 23
Aktuelle Covid-19-Fälle 32


Obama greift Trump-Administration an

Barack Obama hat am Samstag erneut die Arbeit der Trump-Regierung in der Covid-19-Pandemie kritisert. Während einer Rede an Absolventen sog. schwarzer Colleges und Universitäten (HBCUs) sagte er: „Seien wir ehrlich, eine Krankheit wie diese zeigt nur die zugrunde liegenden Ungleichheiten und bringt zusätzliche Belastungen, mit denen schwarze Gemeinschaften in diesem Land historisch zu kämpfen haben. Wir sehen dies in den Auswirkungen von Covid-19 auf unsere Geseööschaft.“

Obama kritisierte die Arbeit der US-Bundesbehörden und ihre Reaktion auf die Coronavirus-Krise: „Diese Pandemie hat mehr als alles andere unsere Überzeugung zunichte gemacht, dass die Leute, die Verantwortung tragen, wissen, was sie tun. Viele von ihnen tun nicht einmal so, als hätten sie die Verantwortung“, sagte er.

Obamas Bemerkungen werden als Zeichen dafür gewertet, dass er bei den Präsidentschaftswahlen im November eine zunehmend aktive Rolle spielen könnte. Eigentlich hatte er sich seit dem Ende seiner Präsidentschaft 2017 mit öffentlicher Kritik zurückgehalten – obwohl sich Trump negativ über Obamas Politik äußerte. Obama fühlt sich nach eigenen Angaben grundsätzlich der Tradition verpflichtet, dass ein früherer Präsident die Arbeit seines Nachfolgers nicht öffentlich bewertet.
(Quelle und mehr, The Guardian 17.05.20)


Die Wut der Wutbürger

Sachsens Ministerpräsident und CDU-Chef Michael Kretschmer suchte gestern Volksnähe – und machte dabei auch vor Rechten nicht halt. Seit Wochen demonstrieren im sog „Großen Garten“ in Dresden Kritiker der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus, darunter auch ausgewiesene Corona-Leugner.

Am Samstag mischte sich Kretschmer ohne Schutzmaske unter die, die dort demonstrieren. Oder, wie sie in Anlehnung an die Pegida-Aufmärsche sagen, „spazieren“. Die sächsische Polizei wertet die Zusammenkünfte nicht als Versammlung, obwohl sich mehrere hundert Menschen beteiligen.

Die Demonstranten am Palaisteich sind in extrem aufgebrachter Stimmung. „Corona – Jahrhundertlüge“, ruft ein Demonstrant. Ein anderer schreit dem Ministerpräsidenten entgegen: „Kretschmer, sie sollten sich schämen. (…) Sie haben das deutsche Volk ins Unglück mit gestürzt.“

Verzweifelt bittet Kretschmer, seine Argumente vortragen zu können. „Sie dürfen“, wird ihm entgegnet, „aber nicht mehr lange“. Kretschmer zieht bald ab, von den Demonstranten quasi verjagt. Dem CDU-Politiker hätte klar sein können, schreibt der Tagesspiegel anschließend, dass der Dialog-Versuch in diesem Umfeld nach hinten losgeht und dass Reden mit Rechten nichts bringt.

Kretschmer twitterte nach seiner Konfrontation mit den Protestierern ein Foto von sich, auf dem er – anders als bei seiner Begegnung mit den Wutbürgern des Corona-„Spaziergangs“ – einen Mundschutz trägt. Dass er selbst tatsächlich keine Maske trug, erläuterte Kretschmer laut „Sächsischer Zeitung“ so: „In jedem anderen Kontext hätte ich meine Maske aufgesetzt.“ Hier aber habe er Respekt vor den Bürgerinnen und Bürgern zeigen wollen. Wenn er sich dadurch mit Corona anstecke, liege das in seiner persönlichen Verantwortung. (Quelle: TSP, 17.05.20)


Ausbruch in Deutschland: Spahn & Co. verschlafen 78 lange Tage

In Deutschland wurde die Gefahr einer Corona-Pandemie zu Beginn deutlich unterschätzt. Das geht aus vertraulichen Dokumenten hervor, die BR und „Welt am Sonntag“ vorliegen. Eine Rekonstruktion. Am 31. Dezember versendet das internationale Frühwarnsystem ProMED eine E-Mail. Es geht um eine unbekannte Lungenentzündung in China. Die Meldung zum neuartigen Coronavirus geht auch nach Berlin ans Robert Koch-Institut.

Ab da beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit und gegen das, was zur Pandemie werden wird. Für einen solchen Fall hatte die Bundesregierung eine Art Blaupause – ein Papier aus dem Jahr 2012. Titel: „Bericht zur Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz“. Darin steht, was im Falle einer Pandemie zu tun ist: Schulen schließen, Großveranstaltungen absagen. Doch bis die Politik solche Maßnahmen umsetzt, vergehen Wochen.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sagt am 23. Januar in den tagesthemen: „Der Verlauf hier, das Infektionsgeschehen, ist deutlich milder, als wir es bei der Grippe sehen.“ Ende Januar treten die ersten Fälle in Deutschland auf – die meisten mit einem milden Krankheitsverlauf. Der behandelnde Arzt, Professor Clemens Wendtner von der München Klinik Schwabing, sagt heute im BR-Interview: „Hätten wir ganz schwer symptomatische Patienten gehabt, hätte man die Gefährlichkeit vielleicht anders eingestuft.“

Auch Berliner Regierungsbeamte kommen später zu dieser Einschätzung: Die ersten Infektionen in Deutschland hätten zu einem Trugschluss geführt: Seht, wir können es eindämmen.

Am 29. Januar, es gibt bereits weltweit Verdachtsfälle, kommt der Gesundheitsausschuss im Deutschen Bundestag zusammen. Das Thema Coronavirus ist Tagesordnungspunkt 5b – am Ende der Sitzung. Der Chef des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, beklagt die „mangelhafte Informationspolitik Chinas“. Es sei immer noch nicht genau geklärt, wie das Virus übertragen werde.

Von der „Risikoanalyse zum Bevölkerungsschutz“ aus dem Jahr 2012 ist in dieser Sitzung laut Protokoll keine Rede. Der Gesundheitswissenschaftler Professor Gerd Glaeske von der Universität Bremen hält das für ein Versäumnis: „Im Prinzip hat man diesen Bericht nicht ausreichend zur Kenntnis genommen und hat letzten Endes nicht darauf reagiert, dass man längst Vorkehrungen getroffen hat für die nächste Epidemie oder Pandemie.“

Wegen der Lungenkrankheit fliegen immer mehr Länder ihre Bürger aus China aus. Knapp zwei Wochen später, am 12. Februar, sagt Jens Spahn im Gesundheitsausschuss, die Gefahr einer Pandemie sei „eine zurzeit irreale Vorstellung“. Achim Kessler, Obmann der Linken im Gesundheitsausschuss, kritisiert, es habe eine Phase gegeben, in der die Situation heruntergespielt worden sei. „Es wurde uns mitgeteilt, es gäbe in Deutschland Pandemiepläne für die Influenza. Und diese würden jetzt umgestellt auf das Coronavirus, und das sei alles vollkommen unproblematisch“, sagt er im BR-Interview.

Ende Februar klingt das in internen Runden dann anders. Früher als bisher bekannt, gibt es in der Bundesregierung Überlegungen zu einem Lockdown. Im Innenministerium kursiert die Frage: Drohen Folgen für die innere Sicherheit? In vielen Ländern breitet sich das Virus inzwischen aus. Doch Deutschland feiert Karneval und Fasching. In Passau findet der Politische Aschermittwoch statt, mit Bier und Gedränge.

Am selben Tag, dem 26. Februar, kommen im Bundesinnenministerium Experten zusammen. Das Protokoll zu dem Treffen ist als Verschlusssache eingestuft. Es liegt BR Recherche und „Welt am Sonntag“ vor. Bei dem Treffen geht es unter anderem darum, dass der Vorrat an Masken knapp werde, auch über ein mögliches Exportverbot für Schutzausrüstung wird gesprochen.

Am 2. März kommt der Gesundheitsausschuss des Bundestags zu einer Sondersitzung zusammen. Es wird auch über die Absage von Großveranstaltungen diskutiert. Gesundheitsminister Spahn macht klar, die Behörden vor Ort sollten entscheiden – „ohne dass man belehrend aus Berlin kommt“, heißt es im Protokoll. Bis zu einer Empfehlung des Ministers, Großveranstaltungen abzusagen, vergeht fast eine weitere Woche.

Am 11. März ruft die WHO den Pandemiefall aus. Eine Woche später, am 18. März, appelliert Bundeskanzlerin Angela Merkel in einer Fernsehansprache: „Es ist ernst. Nehmen Sie es auch ernst.“ Deutschland kommt im internationalen Vergleich gut durch die Corona-Krise. Klar ist aber auch: 78 Tage sind vergangen von der ersten Meldung im Frühwarnsystem ProMED bis zu entschlossenen Maßnahmen: Großveranstaltungen abgesagt, Schulen zu, Geschäfte geschlossen. So wie es in der Blaupause von 2012 beschrieben steht. (Quelle: Tagesschau, 17.05.20)


Nepal: Junge Mutter ist erste Covid-19-Tote

Nepal hat am späten Samstag seinen ersten Todesfall durch das Coronavirus gemeldet. Eine 29-jährige Wöchnerin aus einer Provinzstadt starb auf dem Weg ins Krankenhaus. Die Gesamtzahl der im Land infizierten Menschen erreichte zum Wochenende 281. (Quelle: The Guardian, 17.05.20)


Brasilien meldet neue Opferzahlen

Nach Angaben des brasilianischen Gesundheitsministeriums ist es am Samstag zu 14.919 neuen Coronavirus-Fällen sowie weiteren 816 Todesfälle gekommen.

Seit Beginn der Pandemie hat das südamerikanische Land rund 15.633 Todesfälle und 233.142 bestätigte Coronavirus-Fälle registriert. (Quelle: The Guardian, 17.05.20)


Großbritannien, Italien, Spanien zum Wochenende

Die Zahl der Todesopfer in Großbritannien infolge von Coronavirus-Infektionen ist um 468 gestiegen und liegt nun bei 34.466. Das Land hat insgesamt 240.161 bestätigte Fälle registriert.

Italien verzeichnet 153 Tote in den letzten 24 Stunden und ist doch erleichtert. Denn das ist die niedrigste tägliche Zahl von Todesopfer seit 10 Wochen. Die Gesamtzahl der Todesfälle durch Coronaviren ist auf 31.763 gestiegen. Das ist die dritthöchste in der Welt nach denen der USA und Großbritanniens. Insgesamt waren in dem EU-Staat 224.760 Menschen positiv getestet.

Die Zahl der Covid-19-Todesopfer in Spanien stieg am Samstag um 102 auf 27.563. Das war der niedrigste tägliche Anstieg seit dem 18. März. Bestätigte Coronavirus-Ifektionen stiegen von 230.183 auf 230.698, teilte das Gesundheitsministerium mit. Die spanische Regierung will trotz sinkender Zahlen den Corona-Ausnahmezustand bis Ende Juni verlängern, sagte Premierminister Pedro Sánchez (PSE).


Covid-19-Patienten, die seit Monaten Symptome haben: „Irgendwie die Hölle“

Mitte März bekam Paul Garner seiner Meinung nach „ein bisschen Husten“. Garner, Professor für Infektionskrankheiten, diskutierte mit David Nabarro, dem britischen Sonderbeauftragten für die Pandemie, über das neue Coronavirus. Am Ende des Zoom-Anrufs riet Nabarro Garner, sofort nach Hause zu gehen und sich selbst zu isolieren. Garner tat es. Da fühlte er sich nur ein bisschen „schlecht“.

Tage später kämpfte er gegen eine brutale Corona-Infektion. „Die Symptome waren höllisch irre“, sagt er. Dazu gehörten Geruchsverlust, Schweregefühl, Unwohlsein, Brustschmerzen und Herzrasen. Irgendwann dachte Garner, er werde gleich sterben. Als er versuchte, „akute Myokarditis“ zu googeln, ging es ihm dabei so schlecht, dass er auf dem PC-Bildschirm nicht einmal mehr navigieren konnte.

Garner bezeichnet sich heute ironisch als Mitglied der „Boris Johnson Herdenimmunitätsgruppe“. Dies ist die Gruppe von Patienten, die sich in den 12 Tagen vor der endgültigen Schließung Großbritanniens mit Covid-19 infiziert haben. Er nahm an, dass seine Krankheit schnell überwunden sei. Stattdessen ging sie aber weiter und weiter – eine Achterbahnfahrt von Krankheit, extremen Emotionen und völliger Erschöpfung, wie er es letzte Woche in einem Blog für das British Medical Journal formulierte.

Inzwischen gibt es mehr und mehr Hinweise darauf, dass das Virus eine weitaus größere Anzahl von Symptomen verursacht als bisher angenommen. Und dass seine Wirkung quälend lange dauern kann: Bei Garner immerhin seit mehr als sieben Wochen. Der Professor an der Liverpool School of Tropical Medicine berichtet, seine Erfahrung mit Covid-19 habe jeden Tag ein neues und beunruhigendes Symptom aufgewiesen, wie bei einem „Adventskalender“.

Er hatte einen heißen Kopf, dann Magenverstimmung, Tinnitus, jucke und Hautkribbeln, Atemnot, Schwindel und Schmerzen in den Händen. Jedes Mal, wenn Garner glaubte, es gehe ihm besser, schlug Corona zurück. „Es ist total frustrierend. Viele Menschen beginnen, an sich selbst zu zweifeln “, sagt er. „Ihre Partner fragen sich, was mit ihnen psychisch nicht stimmt.“… [mehr (englisch) und Quelle, The Guardian, 17.05.20)


R-Reproduktionsfaktor praktisch unverändert

In Deutschland ist der Coronavirus-Reproduktionsfaktor R nach Angaben des Robert-Koch-Instituts faktisch unverändert geblieben; er liegt weiter unter dem kritischen Wert von 1,0. Der „7-Tage-R“ liege aktuell bei 0,89, teilte das RKI in seinem Lagebericht mit. Am Freitag hatte er bei 0,9 gelegen. Das RKI nutzt diesen Faktor, weil er einen stärkeren Ausgleich von Schwankungen gegenüber dem klassischen R ermöglicht. Ein Wert unter 1,0 bedeutet, dass ein Infizierter statistisch im Schnitt weniger als eine andere Person ansteckt. Dies ist nach Angaben des RKI ein wichtiges Ziel auch mit Blick auf die Lockerung von Beschränkungen.
(Quelle: Tagesschau, 17.05.20)


Demonstrationen in Deutschland

Bei den Protesten am Samstag gegen die Corona-Restriktionen musste in mehreren Städten die Polizei eingreifen, auch ein ZDF-Team wurde bedrängt. Hunderte Menschen versammelten sich zu Gegendemonstrationen. Dabei gab es nach Polizeiangaben zahlreiche Verstöße gegen die Auflagen im Zusammenhang mit der Pandemie. Vielerorts wurde die genehmigte Teilnehmerzahl überschritten.

In Halle in Sachsen-Anhalt wurde ein Team des ZDF bedrängt. Nachdem die Polizei dazwischen ging, verließ das ZDF-Team unter Polizeischutz den Marktplatz. Bei der Veranstaltung in Halle wurden zudem zwei Körperverletzungsdelikte angezeigt und drei Anzeigen wegen Beleidigung aufgenommen. Zudem erhielt eine Gruppe von 18 Personen Platzverweise.

In Stuttgart demonstrierten mehrere Tausend Menschen gegen die Coronavirus-Beschränkungen. Kurz nach Beginn der Kundgebung am Nachmitag meldete die Stuttgarter Polizei, dass die maximale Zahl von Demonstranten erreicht sei. Sie wies den Teilnehmern, die den Demo-Bereich am Cannstadter Wasn nicht mehr betreten konnten, eine weitere Fläche zu.

Auch in der Hamburger Innenstadt demonstrierten verschiedene Gruppen gegen die geltenden Corona-Beschränkungen protestiert. Am Nachmittag versammelten sich außerdem einige rund 1.000 Menschen auf dem Rathausmarkt, um gegen Verschwörungsideologien zu demonstrieren. Die überwiegend linken Demonstrantinnen und Demonstranten dort warnten vor Verschwörungsglauben und rechten Einflüssen bei den so genannten Hygiene- oder Meditationsdemos. Sie trugen Transparente wie „Verschwörungstheorien gefährden Ihre Gesundheit“ und „Rechte Hetze stoppen“. Außerdem riefen sie: „Es gibt kein Recht auf Nazi-Propaganda“. Es kam zu Rangeleien mit der Polizei und die Stimmung war zwischenzeitlich angespannt: Zwischen den Hunderten Linken saßen vereinzelt Grüppchen von meditierenden Menschen, die in den Corona-Maßnahmen eine Bedrohung für die Gesellschaft sehen.

Bei einer Demonstration in München auf der Theresienwiese wurde die genehmigte Teilnehmerzahl von 1.000 Personen bereits kurz vor Veranstaltungsbeginn erreicht. Nachdem das abgesperrte Gelände gefüllt war, schickte die Polizei die Wartenden von der Theresienwiese. Hunderte säumten daraufhin die Bürgersteige entlang der Fläche. Die Polizei begann später, Demonstrantinnen und Demonstranten jenseits des Demogeländes wegzutragen.

(Quelle und mehr: DIE ZEIT, 17.05.20)


Niedersachsen beginnt Reihentests bei Schlachthof-Arbeitern

Mehr als zwei Monate nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie in Europa beginnt Niedersachsen damit, sämtliche Schlachthof-Mitarbeiter auf das Coronavirus zu testen. Dies wurde am Samstag bekannt. Angestrebt sei, in den nächsten Tagen alle am Schlachtbetrieb beteiligten Arbeiter zu kontrollieren, sagte ein Sprecher des Sozialministeriums in Hannover. Der Hintergrund sind massenhafte Infektionen von Beschäftigten in Schlachthöfen anderer Bundesländer. Bisher sind bei den bereits begonnenen Reihentests drei weitere Infizierten ausgemacht worden.

Nach Angaben des Sozialministeriums arbeiten in den Schlachthöfen landesweit rund 10.000 Beschäftigte, wozu auch die Verwaltung und andere Tätigkeiten gehören. Der Fokus der Corona-Tests liegt auf den im Schlachtbetrieb eingesetzten Arbeitern, wobei es sich vielfach um Werkvertragsarbeiter aus Osteuropa handelt. Einige Landkreise hätten bereits mit den Tests begonnen, in anderen Kreisen seien die Behörden noch mit der Planung und Vorbereitung beschäftigt. (Quelle: NDR, 17.05.20)


Deutschand: Corona-Landkreis->50-Zahlen

In den letzten sieben Tagen haben der Kreis Coesfeld in NRW (67,3 Fälle pro 100.000 Einwohner) und Landkreis Coburg in Bayern (54,1 Fälle pro 100.000 Einwohner) die Obergrenze überschritten. Im Landkreis Greiz (Thüringen), in Steinburg (Schleswig-Holstein), in Rosenheim (Bayern) und in Sonneberg (Thüringen liegt die Zahl mittlerweile wieder bei unter 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen.
(Quelle: Merkur, 17.05.20)


Polen hebt Quarantäneregeln für Gesundheitspersonal auf

Hunderte Ärzte und Pfleger aus Polen können jetzt wieder uneingeschränkt nach Deutschland zur Arbeit pendeln. Die Regierung in Warschau lockerte die Beschränkungen für Mediziner und Pflegekräfte, die sie im Zuge der Corona-Pandemie angeordnet hatte. Demnach müssen Menschen, die bspw. in Deutschland in medizinischen Berufen und in Pflegeheimen arbeiten, nicht mehr für 14 Tage in Quarantäne, wenn sie wieder nach Polen einreisen. (Quelle: srf, 16.05.20)


Anti-Regierungsdemo in der Schweiz: Festnahmen in Bern

Die Schweizer Polizei hat Proteste gegen die Corona-Beschränkungen vor dem Regierungssitz in Bern aufgelöst. Wie die Nachrichtenagentur SDA berichtete, wollten sich bis zu 300 Demonstranten dort versammeln, als die Polizei eingriff. Wegen der Coronavirus-Pandemie sind in der Schweiz Versammlungen von mehr als fünf Menschen nicht erlaubt.
Wie ein AFP-Fotograf beobachtete, wurde rund ein Dutzend Menschen festgenommen. Auch an anderen Orten in Bern versuchten Demonstranten, sich zu versammeln.

Weitere Proteste gab es in Städten wie Zürich und Basel, die ebenfalls von der Polizei aufgelöst wurden.

Am Freitag hatte das schweizerische Bundesamt für Gesundheit (BAG) 51 neu registrierte Fälle bekannt gegeben, am Donnerstag 50 und seit Montag jeweils zwischen 30 und 40 innerhalb eines Tages.

Insgesamt gab es gemäss den Angaben der Behörde vom Samstag 30.572 laborbestätigte Fälle. Die Fallzahlen unterliegen einer wöchentlichen Schwankung mit tieferen Zahlen am Wochenende. Auf 100’000 Einwohnerinnen und Einwohner gab es 356 Ansteckungen.

Update:
In Konstanz wurden gestern Abend von deutscher wie von Schweizer Seite die provisorischen Trennzäune abmontiert. Auch andernorts zwischen Deutschland und der Schweiz fíelen die Absperrungen. Mehr…

(Quellen: Tagesschau, bluewin.ch, Südkurier,16.05.20)


Europa: Mehr Demonstrationen gegen Corona-Beschränkungen

In etlichen europäischen Städten haben Tausende Menschen am Samstag gegen die Beschränkungen in der Corona-Krise protestiert. Im Londoner Hyde Park wurden 13 Personen festgenommen, die bei der Kundgebung vorgeschriebene Abstandsregeln missachteten und Gruppen bildeten, teilte die Polizei der britischen Hauptstadt mit.
In Polens Hauptstadt Warschau wurden Dutzende Menschen, darunter Senator Jacek Bury von der oppositionellen Bürgerplattform, bei einem Protest von Unternehmern gegen die Beschränkungen festgenommen. Die Beamten setzten zudem Tränengas gegen Demonstranten ein. Die Stadt Warschau bezeichnete die Versammlung als illegal, weil sie nicht vorab genehmigt worden sei.

Auch in Frankreich haben erstmals nach der Lockerung der Coronavirus-Ausgangsbeschränkungen in mehreren Städten Proteste der regierungskritischen „Gelbwesten“ stattgefunden. Innenminister Christophe Castaner hatte zuvor daran erinnert, dass Versammlungen von mehr als zehn Personen nicht erlaubt seien. Unter anderem in Paris, Lyon, Marseille, Montpellier und Straßburg gingen aber Menschen auf die Straßen – jedoch bei weitem nicht so viele wie vor Beginn der Corona-Krise.
(Quelle: Tagesschau, 16.05.20)


Strenge Auflagen für den Strandbesuch in Griechenland

In Griechenland sind bei Temperaturen bis zu 40 Grad Celsius alle 515 organisierten Badeanstalten des Landes unter strengen Auflagen geöffnet worden. Eintritt erhalten nur 40 Menschen pro 1000 Quadratmeter. Der Abstand zwischen den Sonnenschirmen muss mindestens vier Meter betragen. Unter den Schirmen dürfen höchstens zwei Liegen stehen. Die Strandbars dürfen ausserdem nur verpacktes Essen verkaufen und keinen Alkohol ausschenken. Wie das Staatsfernsehen (ERT) weiter berichtete, wurden in den meisten Fällen diese Auflagen eingehalten.

Bei Verstoss droht den Betreibern der Badeanstalten die Schliessung für 30 Tage ihres Unternehmens und Geldstrafen bis zu 20 000 Euro, wie die Regierung mitteilte. Bislang war das Baden im Meer in Griechenland nur an nicht organisierten Küstenabschnitten erlaubt – die Abstände wurden dort aber nicht eingehalten. (Quelle: srf, 16.05.20)


Deutlicher Rückgang der Todesfälle in Italien

In Italien sinkt die Zahl der neu gemeldeten Todesfälle auf den niedrigsten Wert seit dem 9. März. Es seien 153 hinzugekommen nach 242 am Vortag, teilt das Katastrophenschutzamt mit. Dagegen stieg die Zahl der neuen Fälle um 875 nach 789 am Freitag. Insgesamt sind damit 224.760 Infektionen und 31.763 Todesfälle gemeldet.

(Quellen: srf, Twitter 16.05.20)


PIMS-Syndrom in Europa und den USA

In Europa und den USA haben in den letzten Wochen einen starken Anstieg einer schweren Immunerkrankung bei Kindern im Zusammenhang mit Covid-19 verzeichnet: Das berichteten die Gesundheitsbehörden. Mindestens fünf Kinder – drei in New York und je eines in Frankreich und Großbritannien – sind an einer Krankheit gestorben, die für eine seltene Krankheit namens Kawasaki-Syndrom charakteristisch ist.

In Europa wurden insgesamt etwa 230 Verdachtsfälle des sogenannten Pädiatrischen entzündlichen Multisystem-Syndroms (PIMS) bei Kindern bis 14 Jahre diagnostiziert, teilte das Europäische Zentrum für Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) mit. Die Anzeichen und Symptome bilden eine Mischung aus denen der Kawasaki-Krankheit (KD) wie des Toxic-Shock-Syndroms (TSS) und sind unter anderem durch Fieber, Bauchschmerzen und Herzbeteiligung gekennzeichnet.

Ärzte im norditalienischen Bergamo haben einen 30-fachen Anstieg solcher Störungen bei kleinen Kindern gemeldet. In den USA, wo in der Region New York weit über 100 Fälle identifiziert wurden, haben die Gesundheitsbehörden eine Warnung für die wenig erforschte Kinderkrankheit ausgegeben.

(Quelle: The Guardian,ECDC, 16.05.20)


Emsland: Offizielle Fallzahlen am Samstag, 16.05.2020, 10 Uhr

Kein weiterer Sterbefall am Corona-Virus im Landkreis Emsland. Die emsländische CoVid-19-Statistik ist auch sonst statisch: Es gibt zwei Neuinfektionen und zwei bisher Erkrankte sind genesen. Die Emsland-CoViD-19-Zahl liegt bei 430 Infektionen; das sind 132,1 auf 100.000 Einwohner. Aktuell sind damit weiterhin noch 33 Menschen infiziert. 230 Emsländer*innen (-20) sind in häuslicher Quarantäne.

Auch in Lingen sind die Zahlen fast unverändert (75/67 -+1-).

Kommune Anzahl der bestätigten Fälle davon genesen
Samtgemeinde Dörpen 11 9
Einheitsgemeinde Emsbüren 17 16
Samtgemeinde Freren 44 33
Einheitsgemeinde Geeste 17 15
Stadt Haren (Ems) 31 27
Stadt Haselünne 32 31
Samtgemeinde Herzlake 10 10
Samtgemeinde Lathen 8 (+2) 5
Samtgemeinde Lengerich 15 13
Stadt Lingen (Ems) 75 67 (+1)
Stadt Meppen 67 59
Samtgemeinde Nordhümmling 7 5
Stadt Papenburg 29 26
Einheitsgemeinde Rhede (Ems) 1 1
Einheitsgemeinde Salzbergen 13 13
Samtgemeinde Sögel 5 2
Samtgemeinde Spelle 15 13
Einheitsgemeinde Twist 19 17
Samtgemeinde Werlte 14 12
Gesamt* 430 (+2) 374 (+2)
Todesfälle 23 (+/-0)
Aktuelle Covid-19-Fälle  

33 (+/-0)

(16.0520)


Sachsen-Anhalt registriert keine Neuinfektionen

Zum ersten Mal seit Auftreten der Corona-Pandemie in Sachsen-Anhalt sind dem Sozialministerium im Vergleich zum Vortag keine neuen Corona-Infektionen gemeldet worden. Von einer Trendwende zu sprechen, sei aber viel zu früh, zumal am Wochenende generell weniger Testergebnisse eingingen, hieß es. Sozialministerin Petra Grimm-Benne sprach von einem „ermutigenden Signal“. Bereits in den vergangenen Tagen lagen die gemeldeten Infektionszahlen im einstelligen Bereich.

Unklar ist allerdings, aus wie vielen Landkreisen am Samstag neue Zahlen gemeldet wurden. (Quelle: Tagesschau, 16.05.20)


Corona kühlt Immobilienmarkt ab

Der Immobiliendienstleister Savills hat die aktuellen Folgen der Corona-Pandemie am Häusermarkt festgestellt: Im April wurden in Deutschland Wohn- und Gewerbeimmobilien im Wert von 2,3 Milliarden Euro gehandelt.

Das ist der umsatzschwächste Monat seit 2012 und liegt zudem deutlich unter den 5,1 Milliarden Euro, die in den vergangenen zehn Jahren im Schnitt pro Monat gehandelt wurden. (Quelle: Handelsblatt, 16.05.20)


Messungen: Kund*innen kehren nur langsam in die Innenstädte zurück
10 % der Einzelhändler droht die Insolvenz

Auch wenn mittlerweile fast alle Einzelhändler und viele Gastronomen in Deutschland wieder geöffnet haben, kehrt das gewohnte Leben doch nur langsam wieder in die Innenstädte zurück. „Die Kunden sind beim Einkaufen in diesen Tagen eher zurückhaltend unterwegs“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverband Deutschland (HDE), Stefan Genth, der Deutschen Presse-Agentur. „Der Einkaufsbummel mit Spontankäufen hat Seltenheitswert.“

Gestützt wird diese Einschätzung von Zahlen des auf die Messung von Kundenfrequenzen in den Innenstädten spezialisierten Unternehmens Hystreet. Demnach lagen die Besucherzahlen in wichtigen Einkaufsstraßen in München, Hamburg, Köln, Leipzig und Stuttgart auch in dieser Woche noch deutlich unter dem vor Corona normalen Niveau. Am besten schnitt unter den fünf untersuchten Städten noch Hamburg ab, wo auf der Spitalerstraße zwischen Montag und Donnerstag immerhin wieder 53 Prozent der „normalen“ Passantenfrequenz erreicht wurden.

Die Tagesschau meldete am Morgen, dass nach einer Branchenumfrage jedem 10. Einzelhandelsgeschäft die Insolvenz droht. Mit neuen Konzepten wollte die ohnehin angeschlagene Warenhauskette Galeria Karstadt-Kaufhof wieder auf die Beine kommen – doch dann kam Corona und die Läden mussten schließen. Medien zufolge liegt jetzt ein Sanierungsplan vor, doch der besagt für viele Angestellte nichts Gutes: 80 Karstadt-Kaufhof-Standorte und damit etwa die Hälfte aller Warenhäuser sollen vor der Schließung stehen. (Quelle: Tagesschau, rbb24 16.05.20)


Experten: Rentenkassen werden sich leeren

Die Rentenkasse steuert in der Corona-Krise nach Einschätzung von Ökonomen auf ein veritables Finanzloch zu.

Ursachen sind der rasante Anstieg der Kurzarbeit und die wachsende Arbeitslosigkeit, die die Beitragseinnahmen sinken lassen werden. Da die Renten nicht gekürzt werden dürfen und die Bundesregierung die Höhe des Beitrags auf maximal 20 Prozent deckeln will, wird nach Einschätzung von Rentenexperten wahrscheinlich schon 2022/23 in zweistelliger Milliardenhöhe steigen. (Foto: Pixabay; Quelle: Tagesschau, 16.05.20)


Scholz (SPD) plant „Rettungsschirm“ für Städte und Gemeinden

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) will die in der Corona-Krise in Finanzprobleme geratenen Kommunen mit fast 57 Milliarden Euro unterstützen. Die Last sollen sich der Bund und die jeweils verantwortlichen Länder teilen.
Das Konzept des Bundesfinanzministeriums sieht einen Schutzschirm aus zwei Komponenten vor: einer akuten Nothilfe, die wegbrechende Gewerbesteuereinnahmen ausgleichen soll, sowie einer Altschuldenhilfe für hoch verschuldete Städte und Gemeinden.

„Dieser Schutzschild soll Städte und Gemeinden nicht nur durch die aktuell schwierige Situation bringen, sondern dauerhaft in die Lage versetzen, ihre Aufgaben noch besser erledigen zu können“, sagte Scholz der „Rheinischen Post“.

Nach jüngster Steuerschätzung entgehen den Kommunen im laufenden Jahr allein an Gewerbesteuereinnahmen 11,8 Milliarden Euro. Weitere Einnahmeausfälle im Nahverkehr oder anderen kommunalen Gesellschaften kommen hinzu. (Foto: pixabay; Quelle: Tagesschau, 16.05.20)


JHU-Überblick: Corona-Zahlen

Bestätigt sind inzwischen weltweit über 4,5 Mio-Corona-Infizierte, laut Johns Hopkins University 4.531.811 Fälle. Die Zahl der Menschen, die ihr Leben verloren haben, beträgt laut JHU 307.001, doch die tatsächliche Zahl dürfte viel höher sein.

In den USA wird nach Aussagen des Chefs der Seuchnschutzbehörde CDC die Zahl der Todesfälle bis zum Ende des Monats die Zahl von 100.000 übersteigen. Die Agentur kam zu dem Schluss, nachdem sie 12 verschiedene Prognosemodelle verfolgt hatte. Alle sagten mindestens diese Anzahl von Todesfällen voraus. Präsident Trump hatte zuvor stets gesagt, dass die Opferzahl niedriger sein werde.
Update:
In Deutschland ist die Zahl der registrierten Infizierten um 620 auf 173.772 gestiegen. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) mitteilt, werden mittlerweile 7881 Covid-19-Todesfälle gezählt und damit 57 mehr als am Vortag.
(Quellne: The Guardian, RKI, 16.05.20)


Hessen: Lehrerin muss unterrichten

Eine Grundschullehrerin aus Frankfurt am Main hat vergeblich wegen der andauernden Coronavirus-Pandemie vor dem Verwaltungsgericht einen Eilantrag eingereicht, um nicht unterrichten zu müssen. An den hessischen Grundschulen soll ab Montag der Unterricht schrittweise wieder anlaufen. Die Lehrerin wollte dem Land verbieten lassen, sie hierfür heranzuziehen. Die bisherigen Schutzvorkehrungen seien nicht ausreichend.

Trotz Corona-Pandemie muss die Grundschullehrerin aus Frankfurt am Main ab Montag wieder unterrichten. Dies sei nicht unzumutbar, ein Verweigerungsrecht bestehe daher nicht, entschied der hessische Verwaltungsgerichtshof (VGH) in Kassel in einem jetzt bekanntgegebenen Beschluss vom Vortag, denn das Land habe ausreichende Schutzmaßnahmen erlassen. So würden die Lerngruppen auf 15 Schüler begrenzt, damit ein Mindestabstand von anderthalb Metern eingehalten werden könne. Auch weiteren Hygieneempfehlungen des Robert-Koch-Instituts sei das Land gefolgt.

Ein Recht auf Arbeitsverweigerung hätten Beamte aber nur, wenn ihr Dienst „unzumutbar“ sei, etwa wenn er „eine erhebliche Gefahr für Leib oder Leben“ bedeute. Dies sei wegen der getroffenen Vorkehrungen nicht der Fall. Das Verwaltungsgericht Frankfurt am Main hatte den Antrag der Lehrerin zuvor ebenfalls abgewiesen.

Eine Viertklässlerin, die sich in einem anderen Verfahren ebenfalls gegen den Unterricht ab Montag gewandt hatte, nahm untrdessen am Freitag ihren Eilantrag zurück. Auch sie darf am Montag „back to school“.
(„Lehrerin“-Entscheidung, Hess. VGH, Beschl.. v. 14.05.2020, Az. 1 B 1308/20).
(Quelle: LTO, 16.04.20)


Deutsche Bah kehrt langsam zum Normalbetrieb zurück

Die Deutsche Bahn kehrt nach und nach zurück zum Normalbetrieb. Von Montag an fahren etwa die ICE-Züge von Berlin ins Rheinland wieder im regulären Stundentakt und mit zwei Zugeinheiten. Zu Pfingsten sind die ersten Fernzüge wieder zu den Touristenorten an Nord- und Ostsee sowie in Bayern unterwegs. Von diesem Samstag an können Reisende Fahrkarten nach Sylt, Rügen, Oberstdorf oder Berchtesgaden buchen.

Bis auf weiteres gestrichen bleiben die schnellen Sprinter zwischen den Metropolen, die besonders Geschäftsreisende nutzten. „Zurzeit reicht unser stündliches Angebot noch aus“, erläutert Peterson. Geschäftskunden buchten nach wie vor zurückhaltend – auch weil viele Menschen im Homeoffice arbeiten und zudem Reisen vermieden. Wenn die Nachfrage wächst, sollen die Sprinter aber vom 15. Juni an wieder eingesetzt werden.

Doch wie geht Zugfahren in Zeiten von Corona? Brauchen wir Masken, Abstand oder sogar eine Reservierung?

Für die Bahn ist das größere Angebot ein Weg, Reisenden den empfohlenen Abstand zum nächsten zu ermöglichen. Nur jeden zweiten Platz im Waggon zu verkaufen – etwa in Verbindung mit einer Reservierungspflicht – kommt für die Bahnunternehmen nicht in Frage.

Verworfen wurde diese Überlegung nicht nur, weil das wirtschaftlich nicht sinnvoll wäre. „Wir können und dürfen nicht kontrollieren, wer zusammensitzen darf – acht Personen aus zwei Haushalten oder zwei Geschäftspartner zum Beispiel – und wer nicht“, sagt Peterson. Stattdessen sollen die Zugbegleiter dafür sorgen, dass die Fahrgäste sich gleichmäßig über den Zug verteilen.

Kommt es zu Konflikten über notwendige Abstände, sollen die Schaffner möglichst vermitteln – oder notfalls den ganz Sensiblen klar machen, dass Zugfahren für sie vielleicht noch nicht das Richtige ist.

Die im Nahverkehr schon übliche Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes möchte die Bahn auch in ICE und IC durchsetzen. Sie braucht dazu aber die rechtliche Basis für eine Maskenpflicht in allen Bundesländern; derzeit fehlt diese noch in sechs nord- und ostdeutschen Ländern. Masken tragen dennoch schon viele Reisende.

Um den neuen Anforderungen gerecht zu werden, verstärkt die Bahn zudem ihre Bemühungen um mehr Hygiene. „Unterwegsreiniger“ putzen Haltestangen, Griffe, Knöpfe oder Oberflächen während der Fahrt. Abends im Werk werden die Züge komplett gereinigt und desinfiziert. Die Bord-Gastronomie bleibt vorerst beschränkt auf Mitnahme-Artikel, wird aber ausgeweitet – etwa auf das Chili con carne im Einwegbecher, das der Gast am Platz verzehren kann. In etwa drei Wochen, schätzt Peterson, wird es auch wieder Speisewagen geben. (Quelle: FAZ, 16.04.20)


Frankreich: Amazon will ab Dienstag wieder liefern

Amazon will seine französischen Lager ab dem 19. Mai wieder schrittweise öffnen, nachdem das Unternehmen mit Gewerkschaften und Betriebsräten eine Vereinbarung getroffen hat, um Defizite für Mitarbeiter auszuräumen, die zu einer mehr als einmonatigen Schließung der Standorte führte. Das berichtete am Freitagabend die Nachrichtenagentur Reuters.

Die sechs französischen Auslieferungslager waren seit dem 16. April geschlossen, nachdem Gerichte entschieden hatten, wegen der Defizite die Lieferungen während der Pandemie einzuschränken. (Quelle: The Guardian, 16.04.20)


Summary

  • US president Donald Trump said on Friday the US government was working with other countries to develop a coronavirus vaccine at an accelerated pace. Trump expressed his hope that a vaccine would be in place before the end of the year at an event in the White House Rose Garden and said his administration would mobilise its forces to get a vaccine distributed once one was in place.
  • UK’s reproduction rate still close to 1, bringing lockdown-easing steps into question. The latest official estimate places the national R value – the rate at which people are passing on infections to others – at between 0.7 and 1. An R value above 1 means the epidemic will start to grow exponentially again, which would result in a new surge of cases.
  • Second health minister resigns in Brazil after less than a month on the job. Brazil’s health minister, Nelson Teich, handed in his resignation on Friday, his office said, after less than a month on the job as the country becomes a world hotspot for coronavirus. Teich is believed to have disagreed with the rightwing president, Jair Bolsonaro. Brazil has now surpassed Germany and France and had more than 200,000 confirmed cases of the virus as of Thursday.
  • Spain hails large-scale antibody study as a key tool in the fight against the coronavirus. The Spanish government has hailed a large-scale antibody study as a key tool in the fight against the coronavirus, but warned that any premature or irresponsible relaxation of restrictions could have “enormous consequences” given that only 5% of Spaniards have had the disease.
  • Denmark reports zero coronavirus-related deaths for the first time since March. The country reported zero coronavirus-related deaths in the last 24 hours for the first time since 13 March

(Quelle: The Guardian, 16.04.20)


US-Notenbank warnt vor Finanzrisiken

Die US-Notenbank hat vor deutlichen Risiken für den Finanzsektor in der Virus-Krise gewarnt, da Unternehmen und Privathaushalte auf absehbare Zeit mit größeren Geldproblemen konfrontiert sein könnten.

In dem jüngstem Bericht zur Finanzstabilität heißt es: „Der Covid-19 Ausbruch birgt schwere Risiken für Unternehmer jedweder Größe und Millionen Haushalte“. Niemand – von Hedgefonds über Großbanken bis hin zu Privathaushalten – sei vor einem Zahlungsverzug gefeit. Von der Krise betroffene Akteure könnten damit zum Verkauf von Vermögenswerten gezwungen sein. Am Ende könne der Bankrott stehen.

So seien auch Geschäftshäuser und landwirtschaftliche Flächen aktuell hoch bewertet. Wenn hier die Preise absacken würden, könnten jene Probleme bekommen, die Kredite darauf aufgenommen hätten. (Foto: Dollarnote; Quelle: ARD, 16.04.20)


Thüringen: Land greift in Hotspot Greiz ein

Das Thüringer Gesundheitsministerium kritisiert die aktuellen Schutzkonzepte der besonders vom Coronavirus betroffenen Landkreise Sonneberg und Greiz. Im Falle von Greiz ergreife das Land daher für einen befristeten Zeitraum weitergehende Maßnahmen als die vom Kreis vorgeschlagenen, hieß es in einer Mitteilung. „Die Öffnung der gastronomischen Betriebe im Landkreis ist für die kommenden zwei Wochen zunächst nur auf die Außenbereiche zu beschränken“, sagte Ministerin Heike Werner (Linke). Die Greizer Landrätin Martina Schweinsburg (CDU) bezeichnete die Vorgabe des Landes in einer Mitteilung als „unsinnig und unverhältnismäßig“. Sie werde die Anweisung aber befolgen.

Auch im Falle von Sonneberg bemängelte das Ministerium, dass anders als dringend nahegelegt, der Kreis bislang keine Regel dazu aufstellte, dass Gaststätten nur im Außenbereich öffnen dürfen. Deshalb sei der Kreis nun verbindlich dazu aufgefordert worden. „Wir werden nun genau beobachten, wie sich das Infektionsgeschehen in den beiden Landkreisen weiterentwickelt und Anfang kommender Woche die Lage neu bewerten“, sagte Werner. In beiden Landkreisen lag die Infektionsrate zuletzt über der Marke von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen. Die Zahl 50 haben Bund und Länder als Obergrenze festgelegt – wird sie überschritten, müssen Beschränkungskonzepte erlassen werden. (Quelle: SZ, 16.04.20)


Italien plant Grenzöffnung in drei Wochen

Italien plant in der Corona-Pandemie Medienberichten zufolge, die Grenzen ab 3. Juni wieder zu öffnen. Dann könnten Menschen aus der EU und dem Schengen-Raum wieder einreisen – auch ohne danach zwei Wochen in Quarantäne zu gehen, berichteten italienische Medien unter Berufung auf Regierungskreise.

Italien ist zwar von der Covid-19-Lungenkrankheit so stark wie wenig andere Länder in der EU betroffen. Bisher starben fast 32.000 Menschen. Insgesamt haben sich nach Angaben des Zivilschutzes mehr als 223 000 Menschen mit dem Virus angesteckt. Die Infektionszahlen gehen inzwischen aber zurück. Eine Grenzöffnung zur Sommersaison wäre vor allem für die Tourismusbranche wichtig, die einer der wichtigsten Wirtschaftszweige Italiens ist. (Quelle: Tagesschau, 15.04.20)


„Einsammelaktion“ der legendären Gurkha-Soldaten in Nepal

Soldaten der britischen Gurkha-Regimenter haben mehr als 100 Briten und andere westliche Ausländer gerettet, die in abgelegenen Teilen Nepals festsaßen. Strenge Sperrmaßnahmen und keine Transporte im Land hatten dazu geführt, dass viele Reisende im letzten Monat die Rückholflüge nicht erreichen konnten.

Insgesamt 109 britische Staatsangehörige und 28 ausländische Staatsangehörige, die in abgelegenen Teilen des Landes gestrandet waren, wurden in den letzten drei Wochen abgeholt. Mithilfe des lokalen Wissens über britische Ghurka-Netzwerke in Kathmandu, Pokhara und Dharan konnten Mitarbeiter der britischen Botschaft und Soldaten die Reisenden lokalisieren und sie zu erreichen. (Quelle: The Guardian, 15.04.20)


Steuer-Einbruch: Niedersächsischer Städtetag fordert Soforthilfe

Angesichts drastisch einbrechender Steuereinnahmen fordert der Niedersächsische Städtetag Soforthilfen für die Kommunen. „Insbesondere der Bund muss sein bereits angekündigtes Hilfsprogramm jetzt endlich umsetzen“, sagte der Präsident des Städtetags und Lüneburger Oberbürgermeister, Ulrich Mädge (SPD). Auch wenn die regionalisierte Schätzung für Niedersachsen noch nicht vorliege, sei absehbar, dass die niedersächsischen Kommunen gut 1,5 Milliarden Euro weniger Steuereinnahmen haben würden.
Auf der Grundlage dieser Zahlen rechnet die Stadtratsfraktion „Die BürgerNahen“ für Lingen mit einem Einnahmeausfall von etwa 10 bis 11 Millionen Euro – mindestens, wie ein Sprecher am Freitag erklärte. (Quelle: NDR, 15.04.20)


Speichelproben im ICE

In Zeiten, in denen Verschwörungsmystiker auf die Straße gehen, um auf sich aufmerksam zu machen, sucht man nach dem richtigen Rezept, um ihnen zu begegnen. Gerade beim Thema Abstandhalten und Mundschutz nehmen es Menschen, die denken, es handele sich beim Coronavirus um ein großes Regierungskomplott, oft nicht so genau.

Ein Zugbegleiter der Deutschen Bahn hat das Thema nun aufgegriffen und durch einen Kniff versucht, auch Leute vom Tragen eines Mundschutzes zu überzeugen, die das sonst als Zwangsmaßnahme ablehnen.

Sabine Leidig, Bundestagsabgeordnete der Linkspartei, nahm am Freitagnachmittag auf einer Zugfahrt im ICE 373 von Berlin nach Interlaken eine Durchsage in ihrem Waggon auf, die sie und ihre Mitreisenden amüsierte, wie sie später schrieb. „Wenn Sie keine Maske dabei haben, können Sie in unserem Bordbistro im Wagen 25 eine Maske kaufen“, beginnt das Video mit der Durchsage, in die hinein Leidig ihr Video aufnahm, mit einer in diesem Zeiten normalen Information an die Reisenden.

Dann jedoch hatte der Schaffner noch eine besondere Ansage. „Und zum Schluss noch ein Hinweis an alle Verschwörungstheoretiker bei uns an Bord: Denken Sie bitte daran, dass die Bundesregierung heimlich Speichelproben sammelt, um Klone von Ihnen zu produzieren, die Sie dann ersetzen sollen. Tragen Sie daher dauerhaft Ihre Mund-Nasen-Bedeckung, um zu verhindern, dass die Regierung an Ihre DNS kommt. Vielen Dank auch im Namen aller Mitreisenden!“

(Foto ICE © s. Blogbeitrag vom 01.01.2016; Quelle: TSP, bahn.de, Twitter 15.04.20)


Deutsche Wirtschaft schrumpft um 2,2 Prozent

Die Corona-Pandemie trifft die deutsche Wirtschaft mit voller Wucht. Im ersten Quartal 2020 schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt im Vergleich zum vierten Quartal 2019 um 2,2 Prozent. Das war der stärkste Rückgang seit der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 und der zweitstärkste Rückgang seit der deutschen Vereinigung. (Quelle: WDR, 15.05.20)


RKI: Künftig wöchentliche R-Rate

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat angekündigt, dass es seine R-Bewertung oder Reproduktionsrate, d.h. die Anzahl der Personen, die eine mit Coronavirus infizierte Person infiziert, überarbeitet.

Das RKI will künftig einen wöchentlichen R-Wert veröffentlichen, der alle Einbrüche und Anstiege in registrierten Fällen innerhalb einer Woche berücksichtigt und vor allem die regionalen Unterschiede berücksichtigt. Der neue R-Wert wird als „geglättetes“ R bezeichnet

Deutschlands aktueller R-Wert der letzten sieben Tage beträgt 0,88 – jede infizierte Person infiziert weniger als eine weitere Person. Nach dem „alten“ System hätte der Wert am Dienstag 0,75 betragen. (Quelle: The Guardian, 15.05.20)


Mallorca mit Innenansicht

Die Innenansicht ihres Hotelzimmers könnte erst einmal die einzige Aussicht für Mallorca-Urlauber sein. Zwar dürfen Hotels auf Europas meistbesuchter Urlaubsinsel wieder öffnen, jedoch müssen sich Einreisende für 14 Tage in Quarantäne begeben. Das ordnete Spaniens Regierung am Montag überraschend an.

Die Regelung ist an die Dauer des Ausnahmezustandes im Land gebunden. Wenn der geltende Corona-Notstand Mitte Juni formal beendet wird, entfällt somit automatisch die Grundlage für die Zwangsquarantäne. Voraussetzung dafür sind aber weiterhin sinkende Infektionszahlen.

„Kein Urlauber wird kommen, um zwei Wochen eingesperrt zu bleiben“, heißt es vom spanischen Reiseverband Exceltur. Die Quarantänepflicht sei ein schwerer Schlag für den Tourismus. Inzwischen sind auf Mallorca, den Kanaren und an Teilen der Festlandküste, wo die Epidemie bereits weitgehend unter Kontrolle ist, die Ausgangsbeschränkungen gelockert. Dort dürfen Hotels, gastronomische Terrassen und kleine Geschäfte wieder öffnen. Auch Spaziergänge und Wassersport sind an den Stränden möglich. (Quelle: TSP, 15.05.20)


WHO warnt Europa vor zweiter Corona-Welle im Winter

Europäische Länder könnten im Winter einer tödlichen zweiten Welle von Coronavirus-Infektionen ausgesetzt sein, sagte der oberste Beamte der Weltgesundheitsorganisation in Europa. Dr. Hans Kluge, Europa-Direktor der WHO, warnte die europäischen Länder davor, ihre Sperrbeschränkungen zu lockern. Jetzt sei „Zeit für Vorbereitung, nicht fürs Feiern“.

Dr. Kluge sagte britischen Medien, dass die Länder die aktuelle Periode nutzen sollten, um Kapazitäten in Krankenhäusern aufzubauen und die öffentlichen Gesundheitssysteme zu stärken. Dr. Kluge:

Singapur und Japan haben früh verstanden, dass dies keine Zeit zum Feiern ist, sondern eine Zeit der Vorbereitung. Das tun die skandinavischen Länder – sie schließen eine zweite Welle nicht aus, hoffen aber, dass sie lokalisiert wird und sie schnell darauf zugreifen können.

Der WHo-Mann warnte auch vor den großen Risiken einer doppelten Welle:

Ich bin sehr besorgt über eine Doppelwelle – im Herbst könnten wir eine zweite Welle von Covid und eine weitere von saisonaler Grippe oder Masern haben. Vor zwei Jahren hatten wir 500.000 Kinder, denen der Masernimpfstoff nicht zum ersten Mal verabreicht wurde.

(Quelle: The Guardian, 15.05.20)


Bundesrat-Beschlüsse in Corona-Zeiten

Zahlreiche Beschlüsse hat der Bundesrat am Freitag in seiner ersten regulären Sitzung seit Ausbruch der Corona-Pandemie gefasst, um die Krisenfolgen abzumildern. Sie sind für Kurzarbeiter, Arbeitslose, werdende Eltern und Altenpfleger wichtig. Abseits vom allgegenwärtigen Corona-Thema gab es eine bedeutsame Personalentscheidung: Der Bundesrat wählte Stephan Harbarth, ehemaliger CDU-Politiker und jetziger Vizepräsident des höchsten deutschen Gerichts Stephan Harbarth zum neuen Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts.

Der Bundesrat beschloss eine Erhöhung des Kurzarbeitergelds. Normalerweise zahlt die Bundesagentur für Arbeit bei Kurzarbeit 60 Prozent des letzten Nettolohns – oder 67 Prozent für Menschen mit Kindern. Nun gibt es ab dem vierten Monat des Bezugs 70 beziehungsweise 77 Prozent, ab dem siebten Bezugsmonat 80 Prozent oder 87 Prozent. Die Regelung ist allerdings nur vorübergehend und gilt bis längstens 31. Dezember 2020. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) wurde bis Ende April für gut zehn Millionen Menschen Kurzarbeit angemeldet.

Zugleich wird das Arbeitslosengeld wegen der schlechten Aussichten auf dem Arbeitsmarkt verlängert. Alle, deren Anspruch zwischen dem 1. Mai und dem 31. Dezember enden würde, bekommen drei Monate Aufschub.

Außerdem stimmte der Bundesrat der Gutscheinlösung für Kulturtickets zu. Wer ein Ticket für eine abgesagte Kultur- und Sportveranstaltung hat, muss jetzt einen Gutschein statt einer Erstattung akzeptieren. Das gilt für alle Tickets, die vor dem 8. März gekauft wurden – für Konzerte, Festivals, Theatervorstellungen, Vorträge, Fußballspiele und andere Sportwettkämpfe. Die Gutscheine können bei Nachholveranstaltungen oder anderen Angeboten des Veranstalters eingelöst werden. Kunden können eine Auszahlung verlangen, wenn das wegen persönlicher Lebensverhältnisse nötig ist. Nicht eingelöste Gutscheine werden Ende 2021 ausgezahlt.

Des Weiteren sollen Sonderregeln beim Elterngeld verhindern, dass werdende Mütter und Väter mit Verdienstausfällen wegen der Corona-Pandemie Einbußen beim Elterngeld haben. Einkommensverluste zwischen dem 1. März und dem 31. Dezember können bei der Berechnung jetzt ausgeklammert werden. Wer in sogenannten systemrelevanten Berufen arbeitet und im Moment keine Elternzeit nehmen kann, darf seine Elterngeldmonate verschieben. (Quelle: LTO, 15.05.20)


Slowenien öffnet Grenzen für EU-Bürger

Laut AFP hat Slowenien am Freitag seine Grenzen geöffnet, nachdem das EU-Land offiziell das Ende seiner Coronavirus-Epidemie erklärt hatte. „Heute hat Slowenien die beste epidemische Situation in Europa, was es uns ermöglicht, die allgemeine Epidemie abzubrechen“, sagte Premierminister Janez Jansa. Er fügte hinzu, dass „einige allgemeine und besondere Maßnahmen in Slowenien in Kraft bleiben werden“, um ein Wiederauftreten von Virusfällen zu verhindern.

Die Grenzen für alle EU-Bürger sind damit offen, während Nicht-EU-Bürger in Quarantäne bleiben müssen. Menschen aus Slowenien müssen sich nach Angaben des österreichischen Innenministeriums jedoch bei Einreise nach Österreich noch einer zweiwöchigen Quarantäne in Österreich unterziehen. (Quelle: AFP, 15.05.20)


Emsland: Offizielle Fallzahlen am Freitag, 15.05.2020, 10 Uhr

Ein weiteres Todesopfer erhöht die Zahl des am Corona-Virus Verstorbenen im Landkreis Emsland auf 23. Die emsländische CoVid-19-Statistik entwickelt sich sonst positiv: Es gibt keine Neuinfektionen und 11 bisher Erkrankte sind genesen. Aktuell sind damit noch 33 Menschen infiziert. Die Emsland-CoViD-19-Zahl liegt weiter bei 428 Infektionen; das sind 131,7 auf 100.000 Einwohner. 250 Emsländer*innen (-20) sind in häuslicher Quarantäne.

In Lingen sind die Zahlen unverändert (75/66).

Kommune Anzahl der bestätigten Fälle davon genesen
Samtgemeinde Dörpen 11 8
Einheitsgemeinde Emsbüren 17 16
Samtgemeinde Freren 44 33
Einheitsgemeinde Geeste 17 15
Stadt Haren (Ems) 31 27
Stadt Haselünne 32 31
Samtgemeinde Herzlake 10 10
Samtgemeinde Lathen 6 5
Samtgemeinde Lengerich 15 13
Stadt Lingen (Ems) 75 66
Stadt Meppen 67 59
Samtgemeinde Nordhümmling 7 5
Stadt Papenburg 29 26
Einheitsgemeinde Rhede (Ems) 1 1
Einheitsgemeinde Salzbergen 13 13
Samtgemeinde Sögel 5 2
Samtgemeinde Spelle 15 13
Einheitsgemeinde Twist 19 17
Samtgemeinde Werlte 14 12
Gesamt* 428 (+/-0) 372 (+11)
Todesfälle 23 (+1)
Aktuelle Covid-19-Fälle  

33 (-12)

 


Thunberg: Hört auf die Wissenschaftler

Hört auf die Wissenschaftler! Das ist die Aufforderung von Klimaaktivistin Grate Thunberg in diesem CNN-Interview, über das die Aufgeregten in ihrer Twitterblase sich deshalb aufregen, weil CNN die Schwedin überhaupt interviewt hat. Schaut selbst:

„More people are starting to realise that we are actually depending on science, and that we need to listen to scientists and experts. I really hope that stays for other crises, such as the climate crisis and the environmental crisis, that we understand that we have to listen to the scientists.“ (Quelle: CNN, 15.05.20)


Afrika vor schwerer Krankheitswelle

Fast eine Viertelmilliarde Menschen in 47 afrikanischen Ländern werden im nächsten Jahr an Coronavirus erkranken, aber das Ergebnis werden weniger schwere Fälle und Todesfälle sein als in den USA und in Europa. Das prognostizieren neue Forschungsergebnisse.

Eine Modellrechnung des Regionalbüros der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Afrika, das im BMJ Global Health veröffentlicht wurde, sagt eine geringere Übertragungsrate und Virusausbreitung auf dem gesamten Kontinent als anderswo vorau, aber nennt auch bis zu 190.000 Todesfälle. Die Autoren warnen zugleich davor, dass der damit verbundene Anstieg der Krankenhauseinweisungen, des Pflegebedarfs und der „enormen Auswirkungen“ auf Dienstleistungen wie Impfung und Mutterschaft bereits überlastete Gesundheitsdienste überwältigen wird.

Etwa jeder vierte (22%) der eine Milliarde Menschen in den gemessenen Ländern würde im ersten Jahr der Pandemie infiziert sein, so das Modell. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass die Krankheit länger anhält – möglicherweise mehrere Jahre. (Quelle: The Guardian, 15.05.20)


Impfstoff: Sanofi will „America first“

Ein Impfstoff gegen Coronavirus muss allen Ländern zur Verfügung stehen. Das hat die EU-Kommission jetzt noch einmal unterstrichen. Zuvor hatte Paul Hudson, der Vorstandsvorsitzende des größten europäischen Pharmaunternehmens Sanofi, mitgeteilt, die ersten Lieferungen seines Impfstoffs für die USA zu reservieren. Man habe einen entsprechenden Vorvertrag mit einer amerikanischen Behörde vereinbart, sagte der Sanofi-Chef. Die EU-Kommission hilt jetzt dagegen: „Impfstoff gegen Covid-19 sollte ein globales öffentliches Gut sein und sein Zugang muss gerecht und universell sein“, sagte der Sprecher der Europäischen Kommission, Stefan de Keersmaecker.
Die FAZ berichtete, Hintergrund seien die Subventionen der Pharmaindustrie durch die amerikanische Behörde Biomedical Advanced Research and Development Authority (Barda). Sie bezuschusst Pharmaunternehmen und verlangt im Gegenzug, dass die Entwicklung, Produktion und zumindest Teile des Verkaufs in den Vereinigten Staaten stattfinden. Hudson hatte gefordert, dass Europa eine ähnliche Strategie wie die von Barda einschlage. Der Manager schätzt den zeitlichen Vorsprung der Amerikaner bei der Belieferung auf „Tage oder Wochen“.
Allerdings ist diese Aussage mit großer Unsicherheit behaftet. Rund hundert Forschungsprojekte sind derzeit in der Welt aktiv, um einen Impfstoff zu finden. Voraussichtlich werden Impfstoffe mehrerer Hersteller auf den Markt kommen. (Quellen: The Guardian, FAZ, 15.05.20)


EU mit Masken-Mängelrüge

Die Europäische Kommission hat die Lieferung von 10 Millionen Gesichtsmasken aus China ausgesetzt, nachdem sich zwei Länder über die schlechte Qualität der erhaltenen Chargen beschwert hatten, berichtet die Nachrichtenagentur Associated Press. Im Rahmen ihrer Bemühungen zur Bewältigung der Covid-19-Krise hat die Kommission in diesem Monat damit begonnen, die Masken an Beschäftigte im Gesundheitswesen in ihren 27 Mitgliedstaaten und in Großbritannien zu versenden. (Quelle: AP, 15.05.20)


USA: Arbeitslosenrekord

36 Millionen Amerikaner sind inzwischen arbeitslos, weitere 3 Millionen haben Leistungen beantragt. Die jüngsten Zahlen des US-Arbeitsministeriums zeigen, dass sich die Steigerung zwar verlangsamt, aber das rekordverdächtige Tempo der Entlassungen hat die Arbeitslosigkeit bereits auf ein seit der Weltwirtschaftskrise in den 1930er Jahren nicht mehr gesehenes Niveau gebracht.(Quelle: NYT, 15.05.20)


Grüne fragen nach Urhebern der Verschwörungsmythen

Die Bundestagsfraktion der Grünen fordert mittels parlamentarischer Anfrage von der Bundesregierung Aufklärung darüber, wer hinter der Verbreitung möglicher „Desinformationskampagnen“ in Zusammenhang mit der Corona-Krise steht. Das berichtete die Nachrichtenagentur AFP.
„Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass unterschiedliche Akteure die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie gezielt nutzen, um Verschwörungsideologien online und bei zahlreichen Demonstrationen zu verbreiten“, heißt es demnach in der Anfrage. Solche „kruden Ideen dürfen nicht als harmlos abgetan werden“, warnte Irene Mihalic, die innenpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion im Bundestag. (Quelle: Tagesschau, 15.05.20)


RKI: Reproduktionszahl weiter unter kritischem Wert von 1,0

Die Virus-Reproduktionszahl „R“ verharrt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts weiter unter dem kritischen Wert von 1,0. Der neue berechnete „7-Tage-R“ liege aktuell bei 0,88, teilte das RKI am Donnerstagabend in seinem Lagebericht mit. Das RKI hatte angekündigt, künftig diesen neuen „7-Tage-R“ zu veröffentlichen, weil er einen stärkeren Ausgleich für Schwankungen gegenüber dem klassischen „R“ ermöglicht. Auch diesen Wert gibt das RKI weiter an, er liegt aktuell bei 0,75. Am Mittwoch hatte er bei 0,81 gelegen, am Dienstag bei 0,94 und am Montag bei 1,07.

Ein Wert unter 1,0 bedeutet grob gesagt, dass ein Infizierter im Schnitt weniger als eine andere Person ansteckt. Dies ist nach Angaben des RKI ein wichtiges Ziel auch auch wegen der Lockerung von Beschränkungen. (Quelle: Reuters, 15.05.20)


Herrlich und die Gesichtscreme

FC Augsburgs neuer Trainer Heiko Herrlich hat während der Vorbereitung auf den Bundesliga-Neustart das Teamhotel zum Einkaufen von Zahnpasta und Gesichtscreme verlassen. Damit hat der Ex-Profi gegen die strengen Auflagen der Deutschen Fußball Liga zum Schutz gegen das Coronavirus verstoßen. „Auch wenn ich mich sowohl beim Verlassen des Hotels als auch sonst immer an alle Hygienemaßnahmen gehalten habe, kann ich dies nicht ungeschehen machen“, teilte der 48-Jährige mit. Als Konsequenz werde er beim Spiel gegen Wolfsburg nicht auf der Bank sitzen und vorerst auch das Training nicht leiten.
„Ich bin in dieser Situation meiner Vorbildfunktion gegenüber meiner Mannschaft und der Öffentlichkeit nicht gerecht geworden“, so Herrlich. In den nächsten Tagen werden weitere Corona-Tests durchgeführt, teilte der FC Augsburg mit. „Nach zwei negativen Testergebnissen wird Heiko Herrlich die Trainingsarbeit beim FC Augsburg wieder aufnehmen.“
(Foto CC Fuguito – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 nicht portiert; Quelle: Tagesschau, 15.05.20)


Schweden verlängert Einreiseverbot

Schweden hat sein Einreiseverbot um einen weiteren Monat bis zum 15. Juni verlängert. Das Verbot, das die schwedische Regierung bereits am 19. März eingeführt hatte, gilt für alle Menschen, die von außerhalb der EU, Großbritanniens und der Länder der Europäischen Freihandelszone nach Schweden reisen wollen.
In Schweden, das in der Pandemie einen Sonderweg ohne Ausgangsbeschränkungen geht, starben bislang mehr als 3400 Menschen an der durch das neuartige Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19. Cafés, Bars, Restaurants und Geschäfte wurden nicht geschlossen. Die Menschen wurden lediglich aufgefordert, die Abstandsregelungen zu respektieren.
Der schwedische Sonderweg geriet in die Kritik, als die Zahl der Corona-Toten die anderer skandinavischer Länder überstieg, die strikte Ausgangsbeschränkungen verhängt hatten.
(Quelle: ARD, 15.05.20)


Wo könnte man hinfahren, wenn man nicht klugerweise zuhause bliebe, in diesem Corona-Sommer? Die in vier Wochen avisierten Grenzöffnungen in Europa lassen zwar die Hoffnung wachsen, die Sommerferien wider Erwarten auch im Ausland verbringen zu können. Aber schaut selbst, diesen Europa-Überblick:

  • Österreich – In Österreich ist die Erleichterung groß. Viele Urlauber hatten ihren Sommeraufenthalt im Land der Berge und Seen schon vor der Corona-Krise gebucht. Vieles spricht dafür, dass sie nun anreisen dürfen.
    Die Deutschen sind die mit Abstand wichtigste Gästegruppe. Sie treffen auf ein Land mit aktuell äußerst niedrigen Coronazahlen. Wichtige touristische Einrichtungen wie Museen, Bergbahnen und Freizeitparks sollen im Lauf der nächsten Wochen wieder öffnen.
  • Italien – Ministerpräsident Giuseppe Conte hat seinen eigenen Landsleuten zwar Hoffnung auf einen Sommerurlaub am Strand gemacht. Doch ob und wann Touristen aus dem Ausland wieder nach Italien dürfen, steht noch in den Sternen. Ausnahme: Südtirol. Das buhlt um deutsche Touristen.
  • Spanien – Hier sind slang sind die Grenzen zu. Selbst den Spaniern ist es weiter verboten, in andere Regionen ihres Landes zu reisen. Zudem müssen ab dem 15. Mai aus dem Ausland nach Spanien Einreisende zwei Wochen in Quarantäne. Die Maßnahme soll so lange gelten, bis der Corona-Alarmzustand endet.
  • Griechenland – Dort soll der Tourismus soll ab 1. Juli wieder anlaufen. In den Urlaubsorten am Meer sollen die Liegen und die Sonnenschirme am Pool oder am Strand etwa drei bis fünf Meter voreinander entfernt stehen. Große Diskussionen gibt es darüber, ob die Mahlzeiten im Buffet-Stil oder am Tisch serviert werden sollen. Damit sich das Virus nicht ausbreitet, sollen die Betten in den Zimmern nicht täglich gemacht werden.
  • Frankreich – Welche Strände am Mittelmeer, an Atlantik und Nordsee wieder öffnen, entscheiden regionale Behörden. Für Korsika besteht noch ein Reiseverbot – dort sind vorerst keine Touristen willkommen. Für Hotels, Restaurants und Cafés sind bisher kein Öffnungsdatum festgelegt. Warten auf Ende Mai.
  • Türkei – Das Land bereitet sich auf eine Öffnung für den Tourismus vor. Inzwischen gelten nur noch Reisebeschränkungen für 15 statt wie zuvor für 31 Städte und Provinzen. Man hofft auf imJuni mit internationalen Urlaubern. Für Hotels und Restaurants sollen dann strenge Corona-Auflagen gelten mit Abstand- und Hygiene
  • Kroatien – Urlaubsreisen bereits „informel“l erlaubt. Seit dem 9. Mai gelten gelockerte Einreisebestimmungen. Demnach dürfen Ausländer mit drei Begründungen die Grenze ohne Corona-Test und ohne Quarantäne-Auflagen passieren: wenn sie eine Immobilie oder ein Boot in Kroatien besitzen, wenn sie zu einem Begräbnis reisen oder wenn sie über die Einladung eines Unternehmens verfügen und an ihrer Einreise ein wirtschaftliches Interesse besteht. Eine informelle Weisung des Innenministeriums soll festlegen, dass die letzte Bestimmung auch auf Urlauber anzuwenden ist, die eine Unterkunft in Kroatien gebucht haben. Die Behörden arbeiten zudem an neuen Regeln, die zu große Menschenansammlungen an den Stränden verhindern sollen.
  • Niederlande – Schon jetzt öffnen Bungalowparks ihre Tore und es werden auch wieder Ferienwohnungen vermietet. Ab dem 1. Juli sollen dann alle Campingplätze und Ferienparks wieder „voll“ geöffnet werden
    Bisher galt das nur eingeschränkt. So mussten etwa auf Campingplätzen Duschen und WCs geschlossen bleiben. Die sanitären Einrichtungen werden ab 1. Juli auch an Stränden und in Naturparks wieder geöffnet. Museen dürfen ab 1. Juni wieder Besucher empfangen – vorausgesetzt, sie melden sich vorher online an. Auch Restaurants, Cafés, Strandpavillons und Kneipen dürfen jeweils maximal 30 Gäste bewirten. Ab Juli sind dann bis zu 100 Gäste erlaubt.
  • Polen – Grenzkontrollen bis mindestens 12. Juni. Ausländer dürfen nicht rein. Bisher gelten Ausnahmen für Menschen mit Daueraufenthaltsgenehmigung, für Lastwagenfahrer und Diplomaten.
  • Ägypten – (Nicht ganz Europa, aber:) Hotels dürfen für einheimische Urlauber bei 25 Prozent Belegung inzwischen aber wieder öffnen und ab 1. Juni bei 50 Prozent Belegung. Die Hotels müssen unter anderem Desinfektionsmittel am Eingang bereitstellen und das Gepäck der Gäste bei Ankunft und Abreise desinfizieren. (Quelle: TSP, 15.05.20)

Hilfe für Goethe-Institute & Co.

Das Goethe-Institut und deutsche Auslandsschulen bekommen in der Corona-Krise Unterstützung vom Bund. Die Regierung habe ein Hilfpaket beschlossen, teilte Außenminister Heiko Maas mit. Goethe-Institute und die deutschen Auslandsschulen werden mit je bis zu 70 Millionen Euro Soforthilfe ausgestattet.
„Internationale Kulturpolitik ist unverzichtbar für eine Außenpolitik der Gesellschaften, die sich trotz der Corona-Krise weiter begegnen und vernetzen sollen“, sagte Maas. (Quelle: Tagesschau, 14.05.20)


Auf die Insel? Wird teurer!

Die Fährverbindungen zu den ostfriesischen Inseln waren immer schon ausgesprochen teuer. Jetzt gibt es noch einen Nachlag. Die Betreiber der Fähren nach Spiekeroog und Borkum erhöhen von Freitag an die Ticketpreise – und das sogar erheblich. Grund sind eigenen Angaben zufolge die ausgebliebenen Einnahmen wegen der Corona-Pandemie und des damit verbundenen Verbots, die Inseln zu besuchen. Die Betreiber anderer Inselfähren denken ebenfalls darüber nach, ihre Verluste durch höhere Preise auszugleichen.

Die Inselgemeinde Spiekeroog erhöht die Preise für Fährtickets um 50 Prozent. Statt knapp 32 Euro koste eine Hin-und-Rückfahrkarte Neuharlingersiel-Spiekeroog künftig rund 48 Euro. Grund seien Einnahmeausfälle von bislang rund 1,3 Millionen Euro in diesem Jahr. Die nähere Zukunft ohne Tagestouristen sehe ebenfalls nicht rosig aus. Da Spiekeroog nur tideabhängig anzulaufen sei, könnten die Fähren auch nicht – wie auf anderen Inseln – im Pendelverkehr fahren, sagte Ohmes. Die Preiserhöhung gelte „zunächst maximal bis Mitte Dezember“, könne aber auch vorher teilweise zurückgenommen werden.

Auch die für die Fährverbindungen Emden-Borkum zuständige Reederei AG Ems hebt ihre Ticketpreise um 4 Euro pro Fahrgast und 10 Euro pro Auto an. Hin- und Rückfahrt kosten damit ab Freitag rund 39 Euro. Dies sei vorerst nötig, „um weitere laufende Defizite jedenfalls teilweise aufzufangen und auch zukünftig einen verlässlich fortlaufenden Betrieb abbilden zu können, teilt die Reederei auf ihrer Internetseite mit. Bereits gelöste Tickets seien von der Erhöhung ausgenommen.

Langeoog wird kommende Woche auch beschließen, die Preise zu erhöhen. Auch die Überfahrt von Norddeich nach Juist und Norderney könnte teurer werden. Die Reederei Frisia habe in den vergangenen Wochen 95 Prozent Einnahmeverluste gehabt, aktuell seien die Fähren nur bis zu zehn Prozent ausgelastet, sagte Frisia-Vorstand Carl-Ulfert Stegmann. Allein die Baltrum-Linie von Neßmersiel aus und die Deutsche Bahn, die die Fähre Harlesiel-Wangerooge betreibt, wollen die Preise vorerst stabil halten. (Foto: Public Domain; Quelle: NDR, 14.05.20)


Spahn ist überrascht über behaupteten Personalmangel bei Gesundheitsämtern

Eigentlich ist es wichtig, Kontaktpersonen von Coronainfizierten schnell zu finden und zu isolieren, doch die Gesundheitsämter haben zu wenig Personal. Das ergab eine Umfrage von WDR und NDR, die in dieser Woche alle Ämter befragt hat. Aus den Antworten geht hervor, dass es oft gar nicht genug Mitarbeiter gibt und Kontaktpersonen auch nur selten auf das Virus getestet werden.
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zeigt sich überrascht von den Umfrage-Ergebnissen. Eigentlich hatten sich Bund und Länder darauf verständigt, dass jeder Landkreis pro 20.000 Einwohner ein fünfköpfiges Team bilden muss, um die Kontaktpersonen von Infizierten zu ermitteln. (Quelle: WDR/NDR, 14.05.20)


Bundestag beschließt neues Infektionsschutzgesetz

Mehr Corona-Tests, besser ausgestattete Gesundheitsämter und ein Bonus für die gebeutelten Pflege-Beschäftigten: Das sind die wichtigsten Punkte im neuen Infektionsschutzgesetz, das der Bundestag am Donnerstag beschlossen hat.

Das neue Gesetz sieht unter anderem vor:
— Tests: Das Bundesgesundheitsministerium kann die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) per Verordnung verpflichten, Tests auf das Coronavirus grundsätzlich zu bezahlen – zum Beispiel auch dann, wenn jemand keine Symptome zeigt. Im Umfeld besonders gefährdeter Menschen – etwa in Pflegeheimen – soll verstärkt auf das Coronavirus getestet werden.
— Meldepflicht: Die Labore müssen künftig auch negative Testergebnisse melden. Zudem müssen Gesundheitsämter es fortan mitteilen, wenn jemand als geheilt gilt. Teil des Meldewesens ist künftig auch die Information, wo sich jemand wahrscheinlich angesteckt hat. Die Daten werden anonymisiert an das Robert-Koch-Institut übermittelt.
— Pflegebonus: Die Kassen zahlen den Beschäftigten in der Pflege wegen der Corona-Belastungen eine Prämie von bis zu 1.000 Euro. Die volle Prämie erhalten Beschäftigte, die hauptsächlich in der direkten Pflege und Betreuung arbeiten. Wer dafür mindestens ein Viertel seiner Arbeitszeit aufwendet, bekommt 676 Euro. Die Kassen bekommen dafür einen Zuschuss vom Bund. Die Gesamtkosten für die Prämie von bis zu 1.000 Euro beziffert Spahn auf eine Milliarde Euro. (Quelle: WDR, 14.05.20)


„Tanz mit dem Tiger“

Der Virologe Christian Drosten vergleicht die aktuelle Phase in der Corona-Epidemie in Deutschland mit dem Tanz mit einem Tiger. Es gelte jetzt Stückchen für Stückchen herauszufinden, wo man dem Tier die Leine lösen kann, ohne dass es gleich über einen herfällt, sagte der Charité-Wissenschaftler am Donnerstag im NDR-Podcast.

Übertragen auf die Lockerungen heiße das zum Beispiel, dass man beobachten müsse, wie sich die Rückkehr erster Jahrgangsstufen zur Schule nach einem Monat auswirken. Sehe man zum Beispiel, dass schlimme Zustände ausblieben, könne man vielleicht weiter nachregulieren, beispielsweise die Klassengröße erhöhen.

Drosten bezog sich auf das sogenannte „Hammer und Tanz“-Konzept aus der Pandemieforschung: Nach drastischen Maßnahmen wie Kontaktsperren zu Beginn – dem Hammer – folge eine Phase mit einer schrittweisen Rückkehr zu normalen Verhaltensweisen.

Bei der Abwägung zwischen Gesundheitsschutz und wirtschaftlichen Interessen gebe es einen „goldenen Mittelweg“, sagte Drosten und bezog sich auf eine am Mittwoch veröffentlichte Studie des Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung und des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung. Demnach könne ein umsichtiger, schrittweiser Öffnungsprozess die wirtschaftlichen Kosten minimieren, ohne die medizinischen Ziele zu gefährden. (Foto: Tiger © s.unten; Quelle: TSP, 14.05.20)


Überblick: Die weltweite Zahl der Todesopfer beträgt 300.000

Nach Angaben der Johns Hopkins University sind inzwischen mindestens 300.074 Menschen an den Folgen des Ausbruchs gestorben. Die Institution gibt an, weltweit 4.405.688 bestätigte Fälle gezählt zu haben. Wichtig ist der Hinweis, dass die tatsächliche Zahl der Todesopfer weit über der aus Regierungszahlen zusammengestellten Zahl liegt. (Quelle: The Guardian, 14.05.20)


Land Niedersachsen geht gegen Osnabrücker Urteil vor

Das Land Niedersachsen will ein Urteil des Verwaltungsgerichts Osnabrück zugunsten eines Fitnessstudios anfechten. Das hat das Sozialministerium angekündigt. Die Richter hatten die entsprechende Corona-Auflage für ungültig erklärt und dem Studio in Bad Iburg (Landkreis Osnabrück) erlaubt, wieder zu öffnen. Das Corona-Infektionsrisiko sei beim Sport in geschlossenen Räumen besonders hoch, sagte die stellvertretende Leiterin des niedersächsischen Krisenstabs, Claudia Schröder, im Interview bei NDR 1 Niedersachsen. Zudem sollten einheitliche Regeln für alle Fitnessstudios gelten. Das Land hoffe daher, dass der Beschluss vom 11.05.2020 in zweiter Instanz zurückgenommen wird. (Aktz. 3 B 23/20) Quelle: NDR, 14,05.20)


10 Minuten in der Luft stehen

Mikrotröpfchen, die beim Sprechen ausgestoßen werden, bleiben laut einer Studie minutenlang in der Luft stehen. Das zeigt eine Veröffentlichung im Fachblatt „Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America“ (PNAS). Demnach können diese Tröpfchen in einem geschlossenen Raum mehr als zehn Minuten lang in der Luft bleiben. (Quelle: TSP, 14.05.20)


Ab Juni zur Krankschreibung wieder zum Arzt

Die Regelung, nach der sich Arbeitnehmer*innen nach telefonsicher Rücksprache krankschreiben lassen konnten, gilt nur noch bis zum 31. Mai. Die Corona-Gefährdungslage lasse das Wegfallen dieser Sonderregelung zu, teilte der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Kliniken und Krankenkassen am Donnerstag mit.

Die Praxen haben nun etwa zwei Wochen Zeit, um sich organisatorisch auf die Wiederherstellung des Regelbetriebs einzustellen. (Foto: Pixabay; Quelle: TSP, 14.05.20)


Emsland: Offizielle Fallzahlen am Donnerstag, 14.05.2020, 10 Uhr

Es gibt keinen weiteren an Corona-Virus Verstorbenen im Landkreis Emsland, dessen CoVid-19-Statistik weiterhin sehr stabil ist: Neben zwei Neuinfektionen sind vier bisher Erkrankte genesen. Aktuell sind damit noch 45 Menschen infiziert. Die Emsland-CoViD-19-Zahl liegt heute bei 428 Infektionen; das sind 131,7 auf 100.000 Einwohner. 270 Emsländer*innen (+/-0) sind in häuslicher Quarantäne.

In Lingen sind die Zahlen (fast) unverändert (75/66).

Kommune Anzahl der bestätigten Fälle davon genesen
Samtgemeinde Dörpen 11 8
Einheitsgemeinde Emsbüren 17 14
Samtgemeinde Freren 44 (+1) 33
Einheitsgemeinde Geeste 17 11
Stadt Haren (Ems) 31 27
Stadt Haselünne 32 31
Samtgemeinde Herzlake 10 10
Samtgemeinde Lathen 6 5
Samtgemeinde Lengerich 15 13
Stadt Lingen (Ems) 75 66 (+1)
Stadt Meppen 67 (+1) 55
Samtgemeinde Nordhümmling 7 5
Stadt Papenburg 29 25
Einheitsgemeinde Rhede (Ems) 1 1
Einheitsgemeinde Salzbergen 13 13
Samtgemeinde Sögel 5 2
Samtgemeinde Spelle 15 13
Einheitsgemeinde Twist 19 17
Samtgemeinde Werlte 14 12
Gesamt* 428 (+2) 361 (+4)
Todesfälle 22
Aktuelle Covid-19-Fälle 45 (-2)

(14.05.20)


Auricher Landrecht: Generelles Alkoholverbot

Der Landkreis Aurich will das Infektionsrisiko am sog. Vatertag minimieren. Deshalb ist an Himmelfahrt der Verzehr und der Verkauf von alkoholischen Getränken für Gaststätten untersagt

Vor dem Hintergrund der Corona-Krise ist der Verkauf und Verzehr von alkoholischen Getränken in Außenbereichen und Außenanlagen am Vatertag im Landkreis Aurich für Gaststätten jeglicher Art verboten. Dies wird die Kreisverwaltung mit einer sogenannten Allgemeinverfügung entsprechend regeln. So soll verhindert werden, dass sich bei den traditionellen Ausflügen zu Christi Himmelfahrt größere Menschenansammlungen bilden, macht der Landkreis in seiner Begründung deutlich.
IMHO: Ein gleichermaßen unverhältnismäßiger wie wirkungsloser Schritt, oder sind die Verkaufsstellen am Mittwoch auch bereits geschlossen…und am Dienstag…und am Montag?(mehr und Quelle. lokal26.de, 14.05.20)


Aktuelle RKI-Zahlen

Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Fälle in Deutschland ist um 933 auf 172.239 gestiegen, wie Daten des Robert-Koch-Instituts für Infektionskrankheiten zeigen. Die Zahl der Todesopfer stieg um 89 auf 7723.
In Niedersachsen sind 524 Menschen an Corona gestorben; die Zahl der Infizierten übersteigt mit 11.003 die nächste Schwelle. (Quelle: RKI, NDR, 14.05.20)


Kulturveranstaltungen: Gutschein statt Ticketpreis

Der Bundestag entscheidet heute über die sogenannte Gutscheinlösung für Kulturveranstaltungen. Geplant ist, dass Veranstalter ihren Kunden nicht mehr den Ticketpreis zurückerstatten müssen, wenn ein Event wegen der Corona-Krise abgesagt wird. Stattdessen soll ein Gutschein reichen, der bis Ende 2021 gilt. Dadurch sollen die finanziellen Einbußen vieler Kulturschaffenden abgefedert werden.

Die Verbraucherzentrale NRW ist der Ansicht, dass die geplante Gutscheinlösung gegen die Verfassung verstößt. Auch die EU hatte grundsätzliche Bedenken geäußert. (Quelle: WDR, 14.05.20)


Grenzkontrollen werden eingeschränkt

Die Kontrollen an den deutschen Grenzen sollen ab kommenden Samstag (16.05.2020) gelockert werden. Mit Frankreich, Österreich und der Schweiz ist vereinbart, die Kontrollmaßnahmen in einem ersten Schritt zu reduzieren und ab dem 15. Juni ganz zu beenden, wenn das Infektionsgeschehen dies zulasse, sagte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) gestern in Berlin: „Sollte sich das Infektionsgeschehen verschlechtern, werden wir darauf reagieren.“ Die Kontrollen mit Luxemburg sollten bereits ab Samstag komplett fallen, eine ähnliche Lösung sei mit Dänemark im Gespräch.
Die Grenze zu den Niederlanden war nicht gesperrt wurde aber durch zahlreiche Bundespolizeistreifen kontrolliert. (Quelle: WDR, 14.05.20)


Summary from the last few hours:

  • Deaths worldwide near 300,000. The number of lives lost worldwide in the coronavirus pandemic is nearing 300,000, according to Johns Hopkins University figures, with 297,197 deaths reported. There are 4,347,015 confirmed infections.The true fatalities figure is likely to be significantly higher as a result of underreporting or differing definitions of what constitutes a death from coronavirus.
  • The city of Moscow said on Wednesday it had ascribed the deaths of more than 60% of coronavirus patients in April to other causes as it defended what it said was the superior way it and Russia counted the number of people killed by the novel virus. At 242,271, Russia has the second-highest number of confirmed cases in the world after the United States, but with 2,212 coronavirus deaths, Russia also has one of the world’s lowest mortality rates.
  • Trump says Fauci’s warning over reopening the economy too soon as “not an acceptable answer”US President Donald Trump on Wednesday described as not acceptable a warning given by top US infectious disease expert Anthony Fauci this week about the dangers of reopening the economy too quickly. “To me it’s not an acceptable answer especially when it comes to schools,” Trump told reporters at the White House, noting he was surprised by the response Fauci gave to lawmakers in testimony to the US Senate on Tuesday.
  • China begins testing every resident in WuhanChinese authorities have plans to test every resident in Wuhan, after a small outbreak was reported this week. The city in Hubei province, where the virus is believed to have originated with the first recorded cases, had reported few daily cases since early March and none since early April, until a cluster of six was confirmed at the weekend. There is serious concern over the outbreak in Wuhan, despite the small size. He Qinghua from the bureau of disease prevention and control, told a press conference disease control was generally stable across the nation, but there were still challenges.
  • Hong Kong to test hundreds of familiesHong Kong authorities are going to screen hundreds of families, local media is reporting, after its 23-day run of no local infections was broken with the diagnosis of Covid-19 in a 66-year-old woman with no recent travel history, and her five-year-old granddaughter.
  • Japan is expected to lift the state of emergency for 39 of 47 prefectures. Japan is expected to lift the state of emergency for 39 of its 47 prefectures on Thursday, local media reported. The world’s third-largest economy declared a nationwide state of emergency a month ago, urging citizens to reduce person-to-person contact by 80% in an effort to slow the pace of new infections and ease the strain on medical services.
  • Japan suicides fall sharply as Covid-19 lockdown causes shift in stress factors. Suicide in Japan fell by 20% in April compared to 2019, the biggest drop in five years, despite fears of the coronavirus pandemic causing increased stress and many prevention helplines either not operating or being short-staffed. People spending more time at home with their families, fewer people commuting to work and the start of the school year being delayed are seen as factors in the fall.
  • New Zealand’s finance minister Grant Robertson has unveiled an unprecedented NZ$50bn fund (27,7 bn €) to save jobs and reduce unemployment to pre-coronavirus levels within two years. The huge figure, announced alongside the annual Budget on Thursday, equates to about 17% of the nation’s GDP and 17 times more than what a New Zealand government usually allocates to new spending in its budgets. Underscoring the massive challenges facing the economy as it emerges from lockdown, Robertson said the fund was “the most significant financial commitment in modern history”.
  • Virus may never be eradicated – WHO. The coronavirus that causes Covid-19 could become endemic like HIV, the World Health Organization has said, warning against any attempt to predict how long it would keep circulating and calling for a “massive effort” to counter it. “It is important to put this on the table: this virus may become just another endemic virus in our communities, and this virus may never go away,” said Michael Ryan, the WHO’s emergencies chief.
  • Every African country is now affected by the outbreak, after Lesotho announced its first case. The virus was detected in one of 81 people tested after arriving last week from Saudi Arabia and neighbouring South Africa, Lesotho’s health ministry said. (Quelle: The Guardian, 14.05.20)

Studie zu Kindern: Zusammenhang zwischen Kawaski und Corona

Eine aktuelle Studie aus Italien, die am Mittwoch die medizinische Fachzeitschrift Lancet veröffentlicht hat, legt einen Zusammenhang zwischen der Kawaski-Krankheit und der Corona-Pandemie nahe. Die italienischen Mediziner fanden heraus, dass in den fünf Jahren vor der Coronavirus-Pandemie – Januar 2015 bis Mitte Februar 2020 – insgesamt 19 Kinder mit Kawasaki-Krankheit im Papa Giovanni XXIII-Krankenhaus in der Provinz Bergamo behandelt wurden, das über eine spezialisiert pädiatrische Abteilung verfügt.
Allein in den zwei Monaten vom 18. Februar bis 20. April behandelte das Krankenhaus, das sich im Epizentrum des Coronavirus-Ausbruchs in Italien befindet, dann aber 10 Kinder mit ähnlichen hyperinflammatorischen Symptomen.
Zehn Fälle in zwei Monaten – etwa das 30-fache der Häufigkeit der Fälle von Kawasaki-Krankheit, die alle drei Monate in einem Tempo von etwa einem auftraten – deuten auf einen Cluster hin, der von der Coronavirus-Pandemie ausgelöst wird, zumal die Krankenhauseinweisungen in dieser Zeit insgesamt sehr hoch waren niedriger als üblich, sagten die Autoren. (Quelle: The Lancet, 14.05.20)


Zuversichtlich

Der Präsident des für die Zulassung von Medikamenten zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts, Klaus Cichutek, ist zuversichtlich, dass bis Ende des Jahres konkret über die Zulassung eines Impfstoffes gesprochen werden könne. „Ich gehe davon aus, dass es in Deutschland drei weitere klinische Prüfungen von Impfstoffkandidaten geben wird“, sagt Cichutek in einem Interview mit der Zeitung „Mannheimer Morgen“.
Ab Herbst könne es bereits Prüfungen zur Sicherheit und zur Wirksamkeit des Impfstoffes geben. „Wenn all diese klinischen Prüfungen positiv ausfallen, unterhalten wir uns gegen Ende dieses Jahres oder Anfang nächsten Jahres darüber, wie man in Richtung einer Zulassung kommt.“ In der Zwischenzeit benötigten wir andere Maßnahmen, um die Pandemie zu unterdrücken und könnten weitere Therapien überprüfen, sagt Cichutek. (Quelle: ARD, 14.05.20)


Wisconsin’s Supreme Court ends extension of the state’s stay-at-home order

The Wisconsin Supreme Court on Wednesday rejected the extension of the state’s stay-at-home order, siding with Republican legislators in a high-profile challenge of the emergency authority of a statewide official during the coronavirus pandemic.
Gov. Tony Evers, a Democrat, had extended the prohibition on most travel and operations of nonessential businesses until May 26. But in a 4-to-3 ruling, the court said that Wisconsin’s top health official had not followed the proper process in setting the strict limits for residents.
Although the opinion centered on the technical method by which the limits had been set, several conservative justices conveyed their dismay at the restrictions themselves.
“This comprehensive claim to control virtually every aspect of a person’s life is something we normally associate with a prison, not a free society governed by the rule of law,” Justice Daniel Kelly wrote in a concurring opinion. (Quelle: NYT, 14.05.20)


Demokratiefeinde profitieren von Corona

Die Terrorexperten der EU haben analysiert, wie Extremisten die Corona-Pandemie für ihre Zwecke missbrauchen. Sie warnen vor rassistischer Gewalt und neuen Formen des militanten Aktivismus.

Die Corona-Pandemie sorge für einen Anstieg von Hasskriminalität, Antisemitismus und Rassismus. Extremisten – allen voran Rechte – würden die Krise geschickt für ihre Zwecke nutzen. Zu befürchten sei zudem, dass es aufgrund gefährlicher Verschwörungsmythen zu gewaltsamen Protesten und gar Anschlägen kommen könnte. So lautet das Fazit des Anti-Terror-Koordinators der Europäischen Union (EU) in einem aktuellen Thesenpapier, das WDR, NDR und „Süddeutscher Zeitung“ vorliegt und über das auch „Zeit Online“ berichtet. Es trägt den Titel „Terrorismus in Zeiten von Corona“. (ein Beitrag von Von Florian Flade, WDR, und Georg Mascolo, NDR/WDR)… mehr und weiter bei der Tagesschau, 14.05.20)


USA: Zahl der Infektionen in den USA steigt auf 1,364 Millionen

Die US-Seuchenbehörde CDC meldet 1426 weitere Virus-Tote in den Vereinigen Staaten. Die Gesamtzahl steigt damit auf 82.246. Die Zahl der neu Infizierten legt demnach um 21.467 auf rund 1,364 Millionen zu. Die Zahlen seien aber vorläufig und nicht von den einzelnen Bundesstaaten bestätigt, erklärt die Behörde. (Quelle: CDC, 14.05.20)


Studie in Spanien errechnet 2,7 Mio Corona-Infizierte

In Spanien haben sich einer Studie zufolge bisher wahrscheinlich fünf Prozent der Bevölkerung oder 2,3 Millionen Menschen mit dem neuen Coronavirus infiziert. Dies ergab die erste Runde einer Ende April gestarteten Testreihe auf Antikörper in 36.000 Haushalten mit rund 90.000 Bewohnern, wie das Gesundheitsministerium am Mittwochabend mitteilte. (Quelle: Tagesschau, 14.05.20)


Streit zwischen USA und China geht weiter

Die US-Behörden werfen chinesischen Hackern vor, sie hätten versucht, die Covid-19-Ergebnisse der Impfstoffforschung zu stehlen. Das berichtet die franzsische Nachrichtenagentur Agence France-Presse (AFP). Das FBI und die Cybersecurity and Infrastructure Security Agency (CISA) warnten:

Chinas Bemühungen, auf diese Sektoren abzuzielen, stellen eine erhebliche Bedrohung für die Reaktion unserer Nation auf Covid-19 dar.

Allerdings gibt es weder Beweise noch Beispiele, um die Vorwürfe zu belegen. Die Trump-Administration hat China zunehmend für den Ausbruch verantwortlich gemacht, der durch das Virus verursacht wurde, das Ende letzten Jahres erstmals in China aufgetreten ist. Auf die Frage nach früheren Berichten, wonach die USA glaubten, chinesische Hacker hätten die US-Impfstoffforschung ins Visier genommen, antwortete der Präsident Donald Trump:

Was gibt es sonst noch Neues in China? Was gibt es sonst Neues? Sag mir. Ich bin nicht glücklich mit China.

Peking hat die US-Vorwürfe wiederholt zurückgewiesen. (Foto: DT, © s. unten; Quelle: The Guardian, 14.05.20)


Maas für Aufhebung der Quarantäne-Bestimmungen in der EU

Bundesaußenminister Heiko Maas will sich für eine teilweise Aufhebung von Quarantänebestimmungen in der Europäischen Union einsetzen. Selbst wenn Grenzen geöffnet werden, müsse man sich nach dem Überschreiten der Grenze in vielen Ländern in Quarantäne begeben, sagte Maas gestern Abend im ARD-„Extra“. Er sei zusammen mit Frankreich der Auffassung, dass solche Quarantänebestimmungen innerhalb der EU gegenüber Ländern mit einer positiven Pandemientwicklung aufgehoben werden sollten.

„Es gibt ein ganzes Paket von Fragen, die entschieden werden müssen“, sagte Maas. Die Zurückführung von Grenzkontrollen sei nur der erste Schritt. Alle anderen Schritte müssten mit den europäischen Partnern besprochen werden.

Derzeit gelten in vielen Ländern Bestimmungen, wonach Menschen nach der Einreise für 14 Tage in Quarantäne müssen. In Deutschland könnte diese Regelung zumindest für Einreisende aus einem europäischen Nachbarland in einigen Tagen aufgehoben werden. Für Deutsche und Ausländer, die aus Drittstaaten einreisen, soll die Quarantäne-Regel aber weiterhin gelten. (Foto: Heiko Maas © s. unten; Quelle: TSP)


US-Wirtschaft: Dow Jones fällt

Die US-Aktienmärkte haben ihre steile Talfahrt vom Vortag am Mittwoch fortgesetzt. Belastet wurden die Börsen von fallenden Ölpreisen, wieder zunehmenden Spannungen zwischen den USA und China in der Corona-Krise sowie Äußerungen vom US-Notenbankchef Jerome Powell (Foto lks.). Der Dow Jones Industrial fiel im Verlauf auf den tiefsten Stand seit drei Wochen und schloss mit einem Minus von 2,17 Prozent bei 23.247,97 Punkten. Bereits am Vortag hatte der Leitindex fast 2 Prozent eingebüßt.

Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise seien wesentlich schlimmer als jede Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg, sagte Powell und versicherte, die US-Notenbank werde ihre Instrumente weiterhin vollumfänglich einsetzen, bis die Krise eindeutig überstanden sei. Der Weg dahin sei aber höchst ungewiss und mit erheblichen Risiken verbunden. Powell rief den Staat zu noch mehr fiskalischer Unterstützung auf.

Die Ölpreise fielen am Mittwoch trotz überraschend gefallener Rohöllagerbestände in den USA. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI sank um 25 Cent auf 25,53 Dollar. (Foto: Jerome Powel. GP_Senate_041416-812809.jpg Federalreserve Quelle: TSP, 14.05.20)


Blick nach Frankreich

Die Gesamtzahl der Corona-Todesopfer in Frankreich ist um 83 auf 27.074 gestiegen, wobei sich die Steigerungsrate nach der Beschleunigung in den drei vorangegangenen Tagen weiter verlangsamt hat.

Die Zahl der Krankenhausaufenthalte ging von 21.595 am Dienstag erneut auf 21.071 zurück, was laut Gesundheitsministerium den Abwärtstrend fortsetzt, der nun in die fünfte Woche geht.

Am dritten Tag nach dem Ende einer 55-tägigen Sperrung setzte auch die Zahl der Intensivpfleger einen ähnlichen Abwärtstrend fort und ging um 114 oder 4,7% auf 2.428 zurück. Die bestätigten Infektionsfälle stiegen um 0,4% auf 140.374. (Quelle: The Guardian, 13.05.20)


RKI: Reproduktionsfaktor sinkt

Der Reproduktionsfaktor „R“ in Deutschland sinkt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts weiter unter den kritischen Wert von „1“. Aktuell betrage er 0,81, teilt das Institut in seinem aktuellen Lagebericht mit. Am Dienstag hatte er bei 0,94 gelegen, am Montag bei 1,07. Ein Wert unter 1,0 bedeutet grob gesagt, dass ein Infizierter im Schnitt weniger als eine andere Person ansteckt. Dies ist nach Angaben des RKI ein wichtiges Ziel auch mit Blick auf die Lockerung von Beschränkungen.

Das Institut hatte zuletzt aber auch erklärt, die Zahl allein sei nicht entscheidend, um die aktuelle Lage zu bewerten. Wichtig seien auch die Zahl der Neuinfektionen im Tagesvergleich, die Zahl der positiv ausgefallenen Tests sowie die Be- und Auslastung des Gesundheitswesens. (Quelle: Reuters, 13.05.20)


Bulgarien erklärt „epidemische Ausnahmesituation“ bis 14. Juni

In Bulgarien wird ein zweimonatiger Ausnahmezustand zum Kampf gegen das neue Coronavirus von diesem Donnerstag an durch eine „epidemische Ausnahmesituation“ ersetzt. Die neue Regelung soll bis 14. Juni gelten. Die Begründung ist, dass „die Covid-19-Pandemie eine schwere Ausnahmesituation darstellt“.

„Der Ausnahmezustand wird aufgehoben, alle (Schutz)maßnahmen gelten aber weiter“, erläuterte der zuständige Minister. Dazu gehörten das obligatorische Tragen einer Mund-Nasen-Maske in geschlossenen öffentlichen Räumen, physischer Abstand sowie eine 14-tägige Quarantäne für alle Einreisenden – sowohl Bulgaren als auch Ausländer.

Trotz des seit 13. März geltenden Ausnahmezustands gab es in Bulgarien bereits mehrere Lockerungen der Schutzmaßnahmen. Im Freien gilt keine Maskenpflicht mehr. Am 6. Mai durften Freiluftlokale sowie Terrassen von Restaurants und Cafés wieder öffnen. Sport im Freien wie etwa Tennis, Radfahren, Leichtathletik und Golf ist seit zehn Tagen wieder zugelassen. Seit Anfang der Woche sind Besuche von Museen, Galerien, Bibliotheken sowie Kinos wieder gestattet.

Bulgarien ist das ärmste EU-Land mit einer Bevölkerung von knapp sieben Millionen Menschen. Bisher relativ leicht von der Coronavirus-Pandemie betroffen stiegen jetzt die Fallzahlen von Dienstag bis Mittwoch um das Dreifache im Vergleich zu den vorausgegangenen Tagen an. Bis Mittwochmorgen wurden in dem Balkanland 2069 Coronavirus-Fälle identifiziert. 96 Menschen starben an den Folgen von Covid-19. 699 Patienten gelten als genesen. (Quelle: TSP, 13.05.20)


Bundesregierung macht Druck auf die Fleischbranche

Die Fleischindustrie ist zuletzt wegen einer Häufung von Corona-Neuinfektionen in der Belegschaft mehrerer Schlachthöfe in die Schlagzeilen geraten. Im Fokus stehen dabei die Gemeinschaftsunterkünfte der oft aus Osteuropa stammenden Werkvertragsmitarbeiter. Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) kündigte am Mittwoch neue Regeln an, auch Kanzlerin Merkel äußerte Kritik. Heil: „Wir werden aufräumen mit diesen Verhältnissen“, sagte der Sozialdemokrat in einer Aktuellen Stunde im Bundestag. Das Corona-Kabinett werde am kommenden Montag neue Maßnahmen beschließen.

Heil kritisierte die oft prekären Arbeits- und Wohnbedingungen ausländischer Leiharbeiter in der Fleischwirtschaft: „Wir dürfen als Gesellschaft nicht weiter zugucken, wie Menschen aus Mittel- und Osteuropa in dieser Gesellschaft ausgebeutet werden.“ Der Minister betonte, das derzeitige Subunternehmertum in der Branche sei die „Wurzel des Übels“. Er warb dafür, grundsätzlich über die weit verbreiteten Werkverträge nachzudenken.

Darüber hinaus machte sich Heil für bundesweit verbindliche Kontrollquoten stark. Viele Bundesländer hätten bei den zuständigen Behörden zu stark gespart, sie könnten die Einhaltung der bestehenden Arbeitsschutzregeln nicht ausreichend überprüfen.

Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel zeigte sich betroffen. „Wir haben über die Situation in der Fleischindustrie erschreckende Nachrichten bekommen“, sagte die CDU-Politikerin während der Fragrstunde im Bundestag. „Ich kann sagen, dass auch ich nicht zufrieden bin mit dem, was wir dort jetzt gesehen haben.“

In Niedersachsen sollen laut Sozialministerin Carola Reimann (SPD) rasch alle rund 23.700 Beschäftigten in der fleischverarbeitenden Industrie auf das Coronavirus getestet werden. (Quelle: Tagesschau, 13.05.20)


Spanien: Grenzen zu bis Juli

Die Zahl der Todesopfer in Spanien durch das Coronavirus betrug den letzten 24 Stunde 184 Menschen; tags zuvor waren 176 verstorben.

Insgesamt sind in Spanien jetzt 27.104 Menschen an CoVID-19 gestorben, während die Gesamtzahl der festgestellten Infizierungen von 228.030 am Vortag auf ajtuell 228.691 stieg.

Gleichzeitig planen die spanischen Behörden, die Grenzen für die meisten Reisenden aus dem Ausland bis Juli geschlossen zu halten, um eine zweite Epidemiewelle zu vermeiden.

Die Landgrenzen zu Frankreich und Portugal wurden bereits Mitte März geschlossen, als der Ausnahmezustand ausgerufen wurde, um die Pandemie zu bekämpfen, die Wirtschaft nahezu zum Stillstand kam und dabei auch der wichtige Tourismussektor hart getroffen wurde. (Quelle: Reuters, 13.05.20)


EU für Maskenpflicht in Flugzeugen

Die EU-Kommission rät für Passagierflüge in Zeiten der Corona-Pandemie zu einer Schutzmaskenpflicht. Auf eine von den Airlines abgelehnte Pflicht zum Freilassen von Sitzplätzen verzichtet die EU-Behörde jedoch, wie aus einem Reuters am Mittwoch vorliegenden Dokument hervorgeht.

Bei der Lufthansa ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes schon seit Anfang Mai vorgeschrieben. Auch der größte europäische Billigflieger Ryanair kündigte das an. Überlegungen zu einer Pflicht, einen Platz zwischen zwei Sitzen frei zu lassen, kritisierte die mit am schwersten von der Corona-Krise betroffene Branche aber. (Quelle: Reuters, 13.05.20)


Emsland: Offizielle Fallzahlen am Mittwoch, 13.05.2020, 10 Uhr

Es gibt leider einen weiteren am Corona-Virus Verstorbenen im Landkreis Emsland, dessen CoVid-19-Statistik sich ansonsten kaum bewegt: Neben einer Neuinfektion sind drei bisher Erkrankte genesen. Aktuell sind damit noch 47 Menschen infiziert. Die Emsland-CoViD-19-Zahl liegt heute bei 426 Infektionen; das sind 131,1 auf 100.000 Einwohner. 250 Emsländer*innen (- 20) sind in häuslicher Quarantäne.

In Lingen sind die Zahlen unverändert (75/65).

Kommune Anzahl der bestätigten Fälle davon genesen
Samtgemeinde Dörpen 11 8
Einheitsgemeinde Emsbüren 17 13
Samtgemeinde Freren 43 31
Einheitsgemeinde Geeste 17 11
Stadt Haren (Ems) 31 25
Stadt Haselünne 32 31
Samtgemeinde Herzlake 10 10
Samtgemeinde Lathen 6 5
Samtgemeinde Lengerich 15 12
Stadt Lingen (Ems) 75 65
Stadt Meppen 66 55
Samtgemeinde Nordhümmling 7 5
Stadt Papenburg 29 25
Einheitsgemeinde Rhede (Ems) 1 1
Einheitsgemeinde Salzbergen 13 13
Samtgemeinde Sögel 4 (+1) 2
Samtgemeinde Spelle 15 13
Einheitsgemeinde Twist 19 17
Samtgemeinde Werlte 14 12
Gesamt* 426 (+1) 357 (+3)
Todesfälle 22 (+1)
Aktuelle Covid-19-Fälle 47 (-3)

Peru: Mehr als 72.000 Infizierte und mehr als 2.000 Corona-Tote

Mehr als die Hälfte aller Ärzte, die in der peruanischen Amazonasstadt Iquitos gegen einen Covid-19-Ausbruch kämpfen, sind nach Angaben des regionalen Gesundheitsamtes mit dem Virus infiziert. Von 350 Ärzten, die in den beiden Hauptkrankenhäusern der Stadt arbeiteten, sind 189 mit dem Virus infiziert worden..

Elf Ärzte sind in den letzten Wochen in Iquitos an dem Coronavirus gestorben, zwei Drittel der landesweit insgesamt 16 durch das Virus getöteten Ärzte, so Perus wichtigste Ärztevereinigung. „Erst gestern starben drei Ärzte“, sagte Graciela Meza von der Behörde de englischen Zeitung The Guardian. Sie sagte, weitere 36 seien in Iquitos im Krankenhaus, von denen acht auf der Intensivstation waren, während 30 mit Regierungsflügen in die Hauptstadt Lima gebracht worden seien.

„Die Regierung verzögert die Zusendung von Hilfsgütern“, sagte Meza, die berets vor einigen Tagen den Journalisten gegenüber von einem großen Mangel an Medikamenten, Vorräten und vor allem Sauerstoff in der Stadt im Dschungel sprach, der weltweit größten, die über Straßen nicht erreichbar ist.

In den beiden Hauptkrankenhäuser der Stadt sind insgesamt 1.000 Tote bei mehr als 5.000 Covid-19-Infektionen zu beklagen. Das liege weit über der offiziellen Zahl vonnur 82 Toten und 1.933 Fällen in der Region seit Beginn der Pandemie.

Die Situation in Iquitos zeigt die Gefahren, denen Ärzte und Krankenschwestern in dem südamerikanischen Land ausgesetzt sind. Immer wieder hatten sie sich darüber beschwert, dass sie nicht gegen Covid-19 geschützt sind, weil sie Patienten mit dem Virus behandeln aber nicht über persönliche Schutzausrüstungen verfügen.

Jaime Moro, ein in Iquitos arbeitender Arzt, sagte gegenüber den lokalen Medien: „Ärzte, Krankenschwestern, Techniker und Träger müssen ohne medizinische Masken arbeiten, obwohl dies eine grundlegende Sicherheitsanforderung für die Hygiene darstellt.“

Peru hat inzwischen seine Sperrfrist um fast zwei Monate verlängert, da die offizielle Zahl der Coronavirus-Fälle mit mehr als 2.057 Todesfällen am Dienstag auf über 72.000 angestiegen ist. ((Foto: Iquitos von Percy Meza CC Attribution-Share Alike 3.0 Unported Quelle: The Guardian, 13-05.20)


Brasilien meldet Rekordzahl an Corona-Toten

Brasilien meldete am Dienstag einen Rekord von 881 Covid-19-Todesfällen innerhalb von 24 Stunden, teilte das Gesundheitsministerium mit. Damit ist Brasilien nach Angaben der John Hopkins University inzwischen auf Platz 6 der am schlimmsten betroffenen Staaten. Insgesamt 177.589 bestätigte Fällen sind bisher offiziell gezählt. (Quelle: Reuters, 13.05.20)


Summary of the most recent news:

  • According to researchers at Johns Hopkins University, at least 4,222,968 people around the world are known to have contracted the virus, while at least 287,809 have died since the pandemic began. The numbers, which are based on official and media reports, are likely to be significant underestimates due to suspected underreporting and differing recording and testing regimes.
  • UK official death toll passes 40,000. The Office for National Statistics says 35,044 deaths involving Covid-19 have been registered in England and Wales up to 9 May. Adding the latest figures for Scotland and Northern Ireland and more up to date fatalities from the four nations, the total official UK death toll now stands at 40,496.
  • The number of cases diagnosed in Spain in one day falls to its lowest level in more than two months on Tuesday. The health ministry identifies 594 new cases, bringing the total since the country’s epidemic began to 228,030. The number of fatalities related to the disease rises by 176 to 26,920.
  • The World Health Organization says some treatments appear to be limiting the severity or length of suffering caused by Covid-19 and that it is focusing on learning more about four or five of the most promising ones. “We do have some treatments that seem to be, in very early studies, limiting the severity or the length of the illness, but we do not have anything that can kill or stop the virus,” its spokeswoman Margaret Harris says.
  • Dmitry Peskov, the Russian government’s spokesman, is admitted to hospital with Covid-19, local media report. “Yes, I got sick, I’m being treated,” Peskov is quoted as saying. He is at least the second person in Vladimir Putin’s administration to test positive.
  • Lebanon: People in the eastern Mediterranean country are told to stay at home for four days after an increase in infections followed an easing of restrictions. Lebanese health authorities have officially announced 870 cases of Covid-19, including 11 newly detected on Tuesday, and 26 deaths.
  • Anthony Fauci, the US government’s top public health expert, warns that official figures are underestimating the death toll in the US and that “the consequences could be really serious” if the country relaxes safeguards too abruptly. Fauci delivered testimony to the Senate on Tuesday as the US president, Donald Trump, encouraged businesses to reopen.
  • Virus hits South Sudanese camp. For the first time, Covid-19 has been confirmed in a crowded civilian protection camp in South Sudan’s capital, the United Nations says. It is a worrying development in a country that is one of the world’s least prepared for the virus’s spread. (Quelle: The Guardian, 12.05.20)

Bogenschießen: „Altestes Sportereignis der Welt“ abgesagt

Nun fällt auch das „älteste Sportereignis der Welt“ kurzfristig der Coronakrise zum Opfer. Der seit fast 350 Jahren ausgetragene Bogenschießwettbewerb Ancient Silver Arrow wurde offiziell abgesagt. Eigentlich sollte das Event im Norden Englands am kommenden Samstag stattfinden.

Der Wettbewerb wurde bereits im Jahr 1673 zum ersten Mal ausgetragen. Die Veranstalter bewerben das Event deshalb als das am „längsten etablierte und älteste Sportereignis der Welt“. Insgesamt wurde der Bogenschießwettstreit bislang 311-mal ausgetragen, letztmals fiel der Wettbewerb wegen des Zweiten Weltkriegs aus. (Quelle: eurosport 13.05.20)


Thüringen öffnet Kneipen

In Thüringen sollen ab Mittwoch Demonstrationen wieder ohne Beschränkungen der Teilnehmerzahl möglich sein. Das sieht eine Verordnung vor, auf die sich das Kabinett geeinigt hat, wie das Landesgesundheitsministerium am Dienstag in Erfurt erklärte. Bislang sind wegen der Corona-Pandemie Versammlungen unter freiem Himmel nur mit maximal 50 Teilnehmern erlaubt. In geschlossenen Räumen ist die Zahl auf 30 begrenzt. Weiterhin sollen aber strenge Infektionsschutzregeln gelten.

In den vergangenen Tagen hatte es immer wieder Demonstrationen gegen die Maßnahmen der Regierung zur Eindämmung des Coronavirus gegeben, bei denen deutlich mehr Menschen als erlaubt beteiligt waren. Für Schlagzeilen hatte dabei Thüringens FDP-Chef Thomas Kemmerich gesorgt, der an einer solchen Demonstration in Gera teilnahm und seitdem in der Kritik steht.

Mit der neuen Verordnung lockert die Landesregierung zahlreiche Verbote und Beschränkungen der vergangenen Wochen. Sie sieht unter anderem vor, dass ab Freitag Restaurants und Kneipen wieder öffnen dürfen. Zudem sollen die Kommunen selbst entscheiden, ob sie ab 18. Mai die Notbetreuung in den Kindergärten beenden und wieder zu einem eingeschränkten Regelbetrieb übergehen. Bis spätestens 15. Juni aber sollen alle Thüringer Kindergärten einen solchen Regelbetrieb starten. (Quelle: SZ, 12.05.20)


UN-Corona-Resolution – Deutscher Rettungsversuch

Angesichts eines drohenden diplomatischen Debakels im zerstrittenen UN-Sicherheitsrat startet Deutschland einen Versuch zur Rettung einer Corona-Resolution. DPA meldete, dass Deutschland am Dienstag in dem UN-Gremium gemeinsam mit Estland einen weiteren Kompromissvorschlag, der einen Weg aus der gegenwärtigen Blockade ebnen soll. Estland hat im Mai den Vorsitz im Rat inne.

Ein politischer Machtkampf zwischen den USA und China hatte den Sicherheitsrat in den vergangenen Wochen an den Rand des Scheiterns gebracht. Die beiden Vetomächte hatten sich heftig um die Nennung der Weltgesundheitsorganisation WHO in der Resolution gestritten. US-Präsident Donald Trump wirft der Organisation Hörigkeit gegenüber China vor und will sie nicht in dem Text erwähnt sehen – Peking dagegen bestand bis zuletzt darauf. Ein Vorschlag mit einer indirekten Nennung der WHO wurde von den USA zuletzt blockiert.

Bei dem deutschen Vorschlag handelt es sich nun Diplomaten zufolge um einen Text, der nur auf das eigentliche Kernanliegen eingeht: Die Unterstützung von UN-Generalsekretär António Guterres bei seiner bereits etwa sieben Wochen alten Forderung nach einer weltweiten Waffenruhe in der Pandemie. Auf die WHO wird demnach nicht eingegangen. Es blieb zunächst unklar, ob China den Vorschlag akzeptieren könnte. Falls Peking eine Resolution ohne Nennung der WHO gewähren würde, könnte das als Niederlage für das Land empfunden werden. (Quelle: dpa; 12.05.20)


„Deutschland muss helfen!“

Deutschland muss seinen EU-Nachbarn helfen, ihre Wirtschaft nach der Pandemie wiederzubeleben, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel nach einer Sitzung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Weitere Teilnehmer der Sitzung unterstrichen, es liege im Interesse von niemandem, dass nur Deutschland nach der Krise stark sei.

Deutschland war das erfolgreichste große europäische Land bei der Eindämmung der Ausbreitung des Virus, auch dank massiver Tests, die zu einer teilweisen Wiedereröffnung der Wirtschaft geführt haben. (Quelle: The Guardian, 12.05.20)


Wieder unter 1

In Deutschland ist die Virus-Ansteckungsrate nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) wieder unter den kritischen Wert von eins gesunken. Das RKI schätzt die aktuelle Rate auf 0,94 (Vortag: 1,07). Jeder Infizierte steckt damit statistisch nun wieder weniger als eine weitere Person an. „Von einem erneut ansteigenden Trend gehen wir bisher nicht aus“, heißt es in dem RKI-Bericht. (Quelle: RKI 12.05.20)


Christian Drosten: Unverantwortlich

Im Corona-Update Podcast des NDR hat der Chefvirologe der Berliner Charité, Christian Drosten erneut die Medien kritisiert. Das „Massenphänomen“ von verkürzten oder irreführenden Schlagzeilen halte er für „gefährlich“, sagte Drosten am Dienstag in der 40. Ausgabe des Podcast. Die Medien sorgen somit für eine „Zersplitterung der öffentlichen Meinung“. Drosten fügte aber hinzu, dieses Phänomen werde auch durch Wissenschaftler unterstützt, die „unter dem Deckmantel einer wissenschaftlichen Befassung Dinge verbreiten, die einfach nicht fundiert sind.“

Auch die Zunahme an Verschwörungstheorien kritisierte Drosten scharf. In sozialen Medien kursierten inzwischen millionenfach abgerufene Videos, die „voller Unsinn“ und „falscher Behauptungen“ seien, sagte er. Zum Teil seien Ärzte und Professoren dabei, „die irgendeinen Quatsch in die Welt setzen“, ohne je zu den Themen gearbeitet zu haben. Namen nannte Drosten nicht. Hinzu kämen „richtige Verschwörungstheoretiker“. Der Virologe schilderte, er bekomme ein Echo zurück in Form von Anschuldigungen, Fragen und Ideen, die Menschen auf Grundlage von Verschwörungstheorien entwickelten.

Drosten betonte, er stehe derzeit in der Öffentlichkeit, weil Coronaviren sein Spezialgebiet seien. Zu anderen Themen würde er sich nicht in dem Umfang äußern. Was er höre, zum Teil von „scheinbaren Fachleuten“, deren Expertise in anderen Bereichen liege, entbehre oft jeder Grundlage, sagte der Virologe. Dadurch werde auch „wirklich gefährlichen Verschwörungstheoretikern“ mit teils politischer Agenda der Rücken gestärkt.

Drosten rügte das als „unverantwortlich“. Er gehört zu den Erstunterzeichnern eines offenen Briefs, in dem Ärzte und Virologen ein härteres Vorgehen von Facebook, Google und Twitter gegen Corona-Falschinformationen fordern. Die bisherigen Maßnahmen gingen nicht weit genug, kritisieren sie beim Kampagnen-Netzwerk Avaaz.

(Quelle: TSP, 12.05,20)


WHO sieht „potenziell positive Daten“ zu Covid-19-Medikamenten

Die Weltgesundheitsorganisation teilte am Dienstag mit, dass einige Behandlungen die Schwere oder Länge der Covid-19-Atemwegserkrankung zu begrenzen scheinen und dass sie sich darauf konzentriert, mehr über vier oder fünf der vielversprechendsten zu erfahren.

„Wir haben einige Behandlungen, die in sehr frühen Studien den Schweregrad oder die Dauer der Krankheit zu begrenzen scheinen, doch wir haben nichts, was das Virus töten oder stoppen könnte“, sagte Sprecherin Margaret Harris in einem virtuellen Briefing zum „Solidaritätsversuch“ des Körpers mit Drogen gegen die Krankheit.

„Wir haben potenziell positive Daten, aber wir müssen mehr Daten sehen, um zu 100% sicher zu sein, dass wir diese Behandlung über diese sagen können“, fügte sie hinzu. (Quelle: The Guardian, 12.05.20)


Ryanair will ab 1. Juli 1.000 Flüge täglich anbieten

Das ist eine vollmundige Ankündigung: Europas größter Billigflieger Ryanair will ab 1. Juli fast 1.000 Flüge pro Tag anbieten. Das wären 40 Prozent des regulären Flugplans, wie das Unternehmen in Dublin mitteilte.
Dazu müssten die Regierungen die Reisebeschränkungen für Flüge innerhalb der EU lockern und an den Flughäfen Sicherheitsmaßnahmen zum Gesundheitsschutz einführen. Ryanair würde damit nach eigenen Angaben 90 Prozent der Strecken abdecken, die die Airline vor der Corona-Krise angesteuert hatte. (Quelle: WDR, 12.05.20)


Emsland: Offizielle Fallzahlen am Dienstag, 12.05.2020, 10 Uhr

Keine Bewegung in der CoVid-19Statistik: Keine neuen Toten und keine Neuinfektion, und zwei Genesenen. Aktuell sind damit noch 50 Menschen infiziert. Die Emsland-CoViD-19-Zahl liegt weiter bei 425, das sind 130,8 auf 100.000 Einwohner. Im Landkreis sind 270 Emsländer*innen (+/-0) in häuslicher Quarantäne.

In Lingen sind die Zahlen unverändert (75/65).

Kommune Anzahl der bestätigten Fälle davon genesen
Samtgemeinde Dörpen 11 8
Einheitsgemeinde Emsbüren 17 13
Samtgemeinde Freren 43 31
Einheitsgemeinde Geeste 17 11
Stadt Haren (Ems) 31 25
Stadt Haselünne 32 31
Samtgemeinde Herzlake 10 10
Samtgemeinde Lathen 6 5
Samtgemeinde Lengerich 15 12
Stadt Lingen (Ems) 75 65
Stadt Meppen 66 55
Samtgemeinde Nordhümmling 7 5
Stadt Papenburg 29 25
Einheitsgemeinde Rhede (Ems) 1 1
Einheitsgemeinde Salzbergen 13 13
Samtgemeinde Sögel 4 2
Samtgemeinde Spelle 15 13
Einheitsgemeinde Twist 19 17
Samtgemeinde Werlte 14 12
Gesamt* 425 (+/-0) 354 (+2)
Todesfälle 21 (+/-0)
Aktuelle Covid-19-Fälle 50 (-2)

Twitter gegen Falschinformationen

Twitter will härter gegen die Verbreitung falscher Informationen über das Coronavirus vorgehen. Tweets, durch die Menschen zu Schaden kommen könnten, werden gelöscht, weniger gefährliche Angaben mit einem Verweis auf vertrauenswürdige Quellen versehen, wie Twitter ankündigt. Man werde dabei auch Informationen im Blick haben, die zu mehr Ansteckungen führen könnten. Gegen unbestätigte Angaben, die falsch oder korrekt sein könnten, will Twitter nicht vorgehen. Facebook löscht bereits potenziell gefährliche falsche Behauptungen über das Coronavirus – und schickt Nutzern nachträglich eine Warnung, wenn sie mit solchen Behauptungen in Berührung kamen. Bei Youtube werden Videos zu dem Thema mit einem Hinweis zu offiziellen Informationen versehen. (Quelle: N-tv, 12.05.20)



Corona-Zahlen aktuell

In Deutschland gibt es am Montagabend mehr als 172.500 Infektionsfälle und mehr als 7600 Tote. Weltweit sind nach Zählung der Johns Hopkins Universität mehr als 4,16 Millionen Infektionen nachgewiesen und mehr als 285.300 Tote registriert worden. (Quelle: TSP, 12.05.20)


Niedersachsen: Nächstes Fiasko für Gesundheitsministrium – Ausgerechnet Schweden

Das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht hat die grundsätzliche Quarantänepflicht für Menschen außer Vollzug gesetzt, die aus dem Ausland in das Land einreisen. Das teilte die Justizbehörde mit. Der Senat setzte mit dem Beschluss den Paragrafen 5 der Niedersächsischen Verordnung über infektionsschützende Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus vom 8. Mai einstweilig außer Vollzug.
Er unterwirft aus dem Ausland Einreisende grundsätzlich einer Quarantänepflicht. Die Richter gaben dem Eilantrag des Eigentümers einer Ferienhausimmobilie in Schweden (ausgerechnet Schweden…) statt. Zur Begründung führte der dreiköpfige Senat an, dass das Infektionsschutzgesetz eine Regelung durch Rechtsverordnung nur unter bestimmten Voraussetzungen zulasse – etwa für Kranke oder mutmaßlich Infizierte. Die weltweiten Fallzahlen müssten in Relation zur Weltbevölkerung gesetzt werden, weshalb ein Einreisender aus dem Ausland nicht pauschal als krank oder potenziell ansteckend angesehen werden dürfe – auch dann nicht, wenn man von einer hohen Dunkelziffer der Corona-Infizierten ausgehe. Durch eine Quarantänepflicht werde die Freiheit der Betroffenen in erheblichem Maße beschränkt, so das OVG.

Der Beschluss vom 11. Mai ist unanfechtbar (OVG Nds., Beschl. v. 11.05.2020, Az. 13 MN 143/20).). (Foto: OVG Niedersachsen, © s. unten; Quelle: NDR, LTO, 12.05.20)


Mit Verspätung und erschwert: Das Corona-Abi 2020

Mit Verspätung und unter erschwerten Bedingungen haben in Niedersachsen die wegen der Corona-Pandemie verschobenen Abiturprüfungen begonnen. Für rund 12.000 Schülerinnen und Schüler geht es seit Montag um den Abschluss.heute starteten die Prüflinge mit Geschichte. Morgen steht Mathematik auf dem Programm. Jede/r Abiturient/in muss in vier Fächern schriftliche Prüfungen ablegen. Probleme seien zum Start nicht gemeldet worden. Der Abitur-Fahrplan 2020:
11. Mai Geschichte
12. Mai Mathematik
13. Mai Spanisch
14. Mai Biologie
15. Mai Musik
15. Mai 1. Prüfungsfach an Beruflichen Gymnasien: Ernährung, Betriebswirtschaft mit Rechnungswesen-Controlling, Gesundheit-Pflege, Pädagogik-Psychologie
16. Mai Englisch
18. Mai Chemie
20. Mai Sport, Informatik
23. Mai Kunst
23. Mai 2. Prüfungsfach an Beruflichen Gymnasien: Volkswirtschaft, Betriebs- und Volkswirtschaft
25. Mai Erdkunde
26. Mai Physik
27. Mai Politik-Wirtschaft
28. Mai Französisch
29. Mai Evangelische Religion, Katholische Religion, Werte und Normen
30. Mai Latein
3. Juni bis 20. Juni Prüfung in den mündlichen Prüfungsfächern
3. Juni bis 20. Juni Nachschreibetermine
6. Juli bis 8. Juli Mündliche Nachprüfungen in den schriftlichen Prüfungsfächern

Landesschülerrat (LSR), Landeselternrat (LER), Schulleitungsverband (SLVN) sowie die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) kritisierten in Niedersachsen am Montag die Entscheidung von Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD), das Abitur unter den gegebenen Corona-Bedingungen durchzuführen. Die Chance auf eine Entlastung aller Betroffenen sei vertan, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung. Die Prüfungen ließen sich „nicht im Ansatz gerecht und vergleichbar gestalten“, ergänzte Grünen-Fraktionschefin Julia Willie-Hamburg.

Die Kritik gelte auch für die Abschlussklassen in Haupt- und Realschulen. Dort wird vom 20. bis 28. Mai geprüft. „Sich unter den aktuellen Bedingungen auf die Abschlussprüfungen der neunten oder zehnten Klasse vorzubereiten, überfordert viele Schülerinnen und Schüler“, sagte Florian Reetz vom Landesschülerrat. Zahlreiche Themen seien noch nicht behandelt worden und müssten jetzt durchgepeitscht werden. Der Landeselternrat verwies auf Berichte über fehlende Lehrkräfte und unzureichende digitale Ausstattung. Unter diesen Umständen seien Vorbereitung und Durchführung äußerst fragwürdig, sagte die LER-Vorsitzende Cindy-Patricia Heine.

Tonne (Foto, CC Foto AG Gymnasium Melle 3.0) wies die Kritik zurück. Er finde es wichtig, sagte der SPD-Politiker, „dass unsere Abiturientinnen und Abiturienten nicht mit einem Corona-Malus ihren Abschluss erhalten, daher sollen die Prüfungen wie in den anderen Ländern auch stattfinden“, so der Minister.

Die schriftlichen Prüfung dauern jedenfalls bis einschließlich Sonnabend vor Pfingsten – dann werden die Klausuren in (meinem Lieblingsfach) Latein geschrieben. Im Anschluss stehen die mündlichen Prüfungen an, Abitur-Zeugnisse gibt es voraussichtlich Mitte Juli. (Quelle: NDR, 11.05.20)


RKI: Reproduktionswert sinkt wieder leicht: 1,07

RKI-Forscher schätzen den aktuellen Reproduktionswert auf 1,07. Damit die Pandemie abflaut, müsste die Zahl aber langfristig unter der kritischen Marke von 1 liegen. Über 145.000 Menschen in Deutschland haben die Ansteckung überstanden.

Die Reproduktionszahl liegt nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) bei 1,07. Das bedeutet, dass ein Infizierter etwas mehr als eine Person ansteckt. Der Wert liegt seit dem 9. Mai über der kritischen Marke von 1. Er ist seit Sonntag ein wenig gesunken. Damals betrug er 1,13. Noch vergangene Woche hatte das RKI den R-Wert auf unter 1 geschätzt, im Bericht vom Freitag auf 0,83. Bei dem Wert gibt das Institut immer auch eine Schwankungsbreite an. Der Anstieg des Wertes mache es erforderlich, die Entwicklung in den nächsten Tagen „sehr aufmerksam zu beobachten“, hieß es. (Quelle: Tagesschau, 11.05.20)


Verbraucher: Was wird hierzulande kommen? Reisen!

Die Deutschen bereiten sich auf eine Rückkehr zur Normalität vor. Neben Treffen mit Freunden freuen sich die meisten Menschen vor allem darauf, bald wieder Reisen zu können und wollen aufgeschobene Anschaffungen nachholen. Die Krise hat aber auch das Bewusstsein der Verbraucher für Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung von Unternehmen geschärft. Das zeigt eine aktuelle Studie des Meinungsforschungsinstitut Ad Alliance.

So findet es eine Mehrheit von 62 Prozent der Befragten gut, wenn sich Marken auch in Zukunft sozial engagieren, 56 Prozent befürworten es, wenn Unternehmen Haltung zeigen. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) wollen, dass Marken in einer Welt nach Corona mehr Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen. Auch in ihrem eigenen Leben wollen viele Menschen künftig mehr auf Nachhaltigkeit achten: 61 Prozent nehmen sich vor, Dinge mehr zu schätzen und bewusster zu genießen.

Das zeigt sich auch an den Anschaffungsplänen der Befragten: Von den aufgeschobenen Käufen wollen die meisten vor allem Reisen so bald wie möglich nachholen (73 Prozent). Daneben stehen langfristige Konsumgüter wie Möbel- und Einrichtungsgegenstände, Haushaltsgeräte, PKW, Unterhaltungselektronik und Mobiltelefone weit oben auf der Einkaufsliste. Weniger gefragt sind aktuell dagegen verzichtbare und teure Investitionen wie Schmuck und Uhren, aber auch Versicherungen. (Quelle: Horizont, 11.05.20)


Slowenien erlaubt Passagierflüge

Slowenien lässt ab Dienstag den internationalen Passagierflugverkehr wieder zu und beendet damit einen achtwöchigem Stop. Die rechtsgerichtete Regierung des EU- Landes sagte:

„Das Verbot internationaler Flüge aus dem EU-Raum und aus anderen Ländern zu slowenischen internationalen Flughäfen ist nicht mehr erforderlich.“

Das Land hat neben dem Hauptstadtflughafen in Ljubljana mit Portoroz und Maribor noch zwei kleinere Fughäfen.


Lockerungen: WHO fordert „höchste Wachsamkeit“

Regierungen auf der ganzen Welt kämpfen mit der Frage, wie sie ihre Volkswirtschaften wieder beleben können, obwohl sie immer noch mitten in der Covid-1-Pandemie stecken. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärte dazu heute, dass „höchste Wachsamkeit“ erforderlich sei, wenn Länder begännen, aus dem Corona-Beschränkungen auszusteigen.

Zuvor hatte Deutschland über mehr neue Coronavirus-Infektionen berichtet, nachdem es die Beschränkungen zu lockern begonnen hatte. In Südkorea, einem anderen Land, dem es gelungen war, Virusinfektionen zu begrenzen, kam es in Abendlokalen erneut zu einem Ausbruch.

„Jetzt sehen wir überall Hoffnung, weil viele Länder ihre Beschränkungen und Sperren beenden“, sagte Dr. Mike Ryan, Leiter des Notfallprogramms der WHO, bei einer Online-Pressekonferenz: „Wenn die Krankheit auf einem niedrigen Niveau stoppt, ohne dass neue Cluster effektiv erforscht werden können, besteht aber immer die Möglichkeit, dass die Vrusinfektionen wieder ansteigen“, sagte Ryan.

Der Generaldirektor der WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, erklärte in derselben Pressekonferenz, dass die Aufhebung der Beschränkungen „komplex und schwierig“ sei und dass wohl nur das „langsame, stetige Aufheben von Sperren“ der Schlüssel sei. Der WHO-Generaldirektor wies zugleich darauf hin, Deutschland, Südkorea und China hätten alle Systeme eingerichtet, um auf ein Wiederaufleben in bestimmten Fällen zu reagieren. (Quelle: Tagesschau.de, 11.05.20)


Corona-Epidemie in Albanien klingt ab

In Albanien klingt die Corona-Epidemie ab. Nur vier Neuinfektionen wurden in den letzten 24 Stunden festgestellt. Das war die niedrigste Tageszahl in den letzten acht Wochen, sagte Eugena Tomini vom Staatlichen Gesundheitsamt in ihrem täglichen Update.

Angesichts einer Rezession von bis zu 6,9% der Wirtschaftsleistung hat Albanien in den letzten zwei Wochen damit begonnen, Teile seiner Wirtschaft schrittweise wieder in Gang zu bringen.

(Quelle: The Guardian, 11.05.20)


Norwegen: Trotz Öffnungen von Kitas und Schulen niedrige Infektionszahlen

Gute Nachrichten aus Norwegen: Trotz der Öffnung von Kindergärten und Grundschulen im April bleiben die Infektionszahlen niedrig. „Wir haben bisher noch nicht bemerkt, dass sich die Öffnung von Schulen und Kitas negativ auf die epidemiologische Situation ausgewirkt hätte“, sagte Frode Forland vom norwegischen Institut für öffentliche Gesundheit.

Als eines der ersten Länder Europas hatte Norwegen am 20. April die Kindergärten wieder geöffnet, eine Woche später folgten die Grundschulen. Die Wiedereröffnung hatte vor allem bei den Eltern Besorgnis ausgelöst. Eine Seite mit dem Namen „Mein Kind sollte kein Versuchskaninchen für Covid-19 sein“ bei Facebook hat mittlerweile 27.000 Mitglieder- eine erstaunliche Zahl in einem Land von nur 5,4 Millionen Einwohner.

Hätten sich die Öffnungen negativ ausgewirkt, wäre dies inzwischen durch einen Anstieg in der Zahl der Neuinfektionen sichtbar geworden, sagte Forland nun. Gleiches gelte für Friseursalons, Physiotherapeuten und andere Gesundheitsdienste, die ebenfalls seit dem 27. April öffnen dürfen. „Doch es könnte auch noch etwas früh sein, um irgendwelche Auswirkungen auf die Krankenhauseinweisungen zu erkennen, und wir beobachten die Situation sehr genau“, fügte er hinzu. In dieser Woche öffnen in Norwegen auch die weiterführenden Schulen wieder.

Die Öffnung von Kindergärten und Schulen unterliegt strengen Hygienevorschriften: Die Kinder werden in kleinen Gruppen betreut unter Wahrung von Abstandsregeln und regelmäßiger Handhygiene. Der Unterricht findet möglichst im Freien statt.

Am Sonntag wurden in Norwegen mit seinen 5,4 Millionen Einwohnern offiziell nur sieben Neuansteckungen gemeldet. Damit stieg die Gesamtzahl der Infektionsfälle auf knapp über 8.000. Bislang starben 224 Menschen an Covid-19. (Quelle: DIE ZEIT, 11.05.20)


Deutscher Profi-Fußball mit Neuigkeiten

Der DFB hat heute darüber informiert, dass die 3. Fußball-Liga frühestens am 26./27. Mai fortgesetzt werden soll. Die Saison war aufgrund der Coronavirus-Pandemie vor zwei Minaten unterbrochen worden. Um die verbleibenden elf Spieltage noch vor dem 30. Juni absolvieren zu können, müsste die Liga regelmäßig auch unter der Woche spielen. Offiziell ist die Fortsetzung allerdings noch nicht, es fehlt noch die Genehmigung durch den Bund und Landesregierungen.

Vor zwei Wochen hatten die 20 Vereine in der 3. Liga nur mit knapper Mehrheit entschieden, dass sie die Saison überhaupt zu Ende spielen wollen. Der SV Meppen hatte sich bei der Abstimmung enthalten. Am Hygienkonzept der Liga gibt es weiter Kritik. Mehrere Klubs teilten mit, sie könnten die Vorschriften des von DFB und DFL zusammen erarbeiteten Plans nicht einhalten. Außerdem sorgt der Plan des DFB, auch sog. „neutrale Spielorte“ für Unmut zuzulassen, sollten einige Stadien gesperrt sein.

Preußen Münster hielt heute an seiner Ablehnung fest. Sportgeschäftsführer Malte Metzelder sagte laut einer Vereinsmitteilung: „Ein einwöchiges Quarantäne-Trainingslager, ein eigener Mannschaftskoch, mehrere Mannschaftsbusse oder zusätzliche Kabinen und Sanitärräume erscheinen für die durch die Corona-Pandemie ohnehin finanziell angeschlagenen Vereine nicht vertretbar.“

Auch noch beschlossen, wurde, dass die Halbfinalspiele im DFB-Pokal am 9. und 10. Juni ausgetragen werden sollen, das Finale dann am 4. Juli. Der genannte Endspieltermin in Berlin läge allerdings nach dem Ende einiger Profiverträge, die bis zum 30. Juni gelten. Neben Titelverteidiger FC Bayern München sind noch Eintracht Frankfurt, Regionalligist 1. FC Saarbrücken sowie Bayer Leverkusen noch im Wettbewerb vertreten.

Die Bundesliga der Frauen soll nach dem Willen des DFB ab dem 29. Mai fortgesetzt werden. In der Liga führt derzeit der noch ungeschlagene VfL Wolfsburg vor dem FC Bayern München und der TSG 1899 Hoffenheim. Ein DFB-Verantortlicher verstieg sich zu der Aussage, dies geschehe „unter dem Aspekt der Gleichberechtigung“.

Die Frauen-Bundesliga würde am 29. Mai mit dem 17. Spieltag fortgesetzt werden, das Saisonfinale ist für den 28. Juni 2020 geplant. Im DFB-Pokalwettbewerb der Frauen würde das Viertelfinale am 3. Juni gespielt. Das Halbfinale könnte am 10. und 11. Juni 2020, das Endspiel in Köln am 4. Juli 2020 stattfinden. Der Außerordentliche Bundestag des DFB muss am 25. Mai über die Empfehlungen entscheiden. (Quelle: ARD-Sportschau, 11.05.20)


Ursachenforschung:
Männer mit mehr Angiotensin-Converting-Enzym 2 (ACE2)-Enyzme

Das Blut von Männern weist einen höheren Gehalt am Schlüsselenzym Angiotensin-Converting-Enzym 2 (ACE2) auf als dasjenige von Frauen, das vom neuen Coronavirus zur Infektion von Zellen verwendet wird. Dies ergibt jetzt eine europäische Studie unter Führung des Universitätsklinikum Groningen (NL), wie die Nachrichtenagentur Reuters heute berichtet.

Die im European Heart Journal veröffentlichte Studie ergab auch, dass weit verbreitete Medikamente, sogenannte ACE-Hemmer oder Angiotensinrezeptorblocker (ARBs), nicht zu höheren ACE2-Konzentrationen führten und daher das COVID-19-Risiko für Personen, die sie einnehmen, nicht erhöhen sollten. ACE-Hemmer und ARBs werden Patienten mit Herzinsuffizienz, Diabetes oder Nierenerkrankungen häufig verschrieben. Die Medikamente machen weltweit Milliarden von Dollar an verschreibungspflichtigen Verkäufen aus.

„Unsere Ergebnisse unterstützen nicht das Absetzen dieser Medikamente bei COVID-19-Patienten“, sagte Adriaan Voors, Professor für Kardiologie am Universitätsklinikum (UMC) Groningen in den Niederlanden, der die Studie mit leitete. (Quelle: ESC 11.05.20)


Ostfriesische Inseln starten

In Niedersachsen darf die Gastronomie nach siebenwöchiger Pause heute wieder öffnen – auch auf der ostfriesischen Insel Norderney. Da die Erlaubnis erst am Wochenende verkündet wurde, müssen die Gastronomen nun auf die Schnelle die Sicherheitsanforderungen umsetzen, um Gäste zu empfangen. Mit gemischten Gefühlen, denn sie fürchten eine zweite Infekionswelle.

Auch Ferienwohnungen dürfen wieder bezogen werden. Hotels machen erst am 25. Mai mit Kapazitätsgrenze auf. Und für Tagestouristen bleibt die Insel vorerst weiter gesperrt – Aufenthaltsmininimum ist eine Woche. Was die NDR-Reporterin Nadia Yaqub auf Norderney auch erfuhr: Schon jetzt gibt es so viele Anfragen von Urlaubern, dass die Sommersaison quasi ausgebucht ist.

(mehr und Quelle: Tagesschau, 11.05.20)



Bund fördert Impfforschung

Die Bundesregierung will bis zu 750 Millionen Euro in ein Sonderprogramm zur Erforschung und Entwicklung eines Corona-Impfstoffs investieren. Das teilte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek mit. Bei dem nationalen Programm gehe es um eine Ausweitung der Studien und die spätere Sicherung der Produktion. Den Angaben nach ergänzt die Summe die international bereits zugesagten Gelder Deutschlands.


Hotspot Coesfeld: Noch mehr Infizierte

Im Kreis Coesfeld sind die Corona-Infektionszahlen weiter gestiegen. Die Zahl der Neuinfektionen liegt dort deutlich über dem von Bund und Ländern festgelegten Grenzwert. Gesundheitsminister Spahn fordert Konsequenzen von den Landkreisen.
Nach einem Corona-Ausbruch in einem Fleischbetrieb sind die Infektionszahlen im Kreis Coesfeld weiter gestiegen. Am Sonntag seien im Kreisgebiet 780 nachgewiesene Ansteckungen verzeichnet worden, 35 mehr als am Samstag, sagte ein Kreissprecher.
Laut Robert Koch-Institut lag die Zahl der Neuinfektionen in dem Kreis im Münsterland binnen einer Woche bei knapp 96 pro 100.000 Einwohner – und damit deutlich über der festgelegten Obergrenze von 50. Die Gesamtzahl pro Hunderttausend erreicht jetzt bayerische Werte und liegt bei 354,5/100.000.

Vor Bekanntwerden der Zahlen hatte „die Fleischindustrie“ hat nach der Häufung von Corona-Infektionen in Schlachtbetrieben Kritik zurückgewiesen. Die „Hauptgeschäftsführerin“ des Verbands der Deutschen Fleischwirtschaft, Heike Harstick, sagte der „Süddeutschen Zeitung“: „Aus unserer Sicht sind nicht vor allem die Arbeitsbedingungen Schuld an den Corona-Ausbrüchen“. Als „kritische Infrastruktur“ habe man die Produktion nicht wie die Autoindustrie einfach stoppen können und weiter gearbeitet, „um die Versorgung sicherzustellen“. So habe es zu Ansteckungen kommen können.

Harstick warnte vor härteren Auflagen. Wenn etwa die Einzelunterbringung von Arbeitern vorgeschrieben und höhere Wohnungsmieten verursacht würden, wären viele Betriebe nicht mehr wettbewerbsfähig. (Quelle und mehr: Tagesschau, SZ, 11.05.20)

Persönliche Anmerkung: Es trifft nicht zu, dass die genannte Hauptgeschäftsführerin auf der nächsten Hygienedemonstration der Nazis, Verschwörungsmystiker und „Viren-sind-gesund“-Impfgegner auftritt. Korr.: bislang nicht zu…


Emsland: Offizielle Fallzahlen am Montag, 11.05.2020, 10 Uhr

Kaum Bewegung in der Statistik: Keine neuen Toten und keine Neuinfektion, und zwei Genesenen. Aktuell sind damit noch 52 Menschen infiziert. Die Emsland-CoViD-19-Zahl liegt weiter bei 425 , das sind 130,8 auf 100.000 Einwohner. Unverändert, so der Landkreis, sind 270 Emsländer*innen (+/- 0) in häuslicher Quarantäne.

In Lingen sind die Zahlen unverändert (75/65).

Kommune Anzahl der bestätigten Fälle davon genesen
Samtgemeinde Dörpen 11 8
Einheitsgemeinde Emsbüren 17 12
Samtgemeinde Freren 43 (+1) 30
Einheitsgemeinde Geeste 17 10
Stadt Haren (Ems) 31 25
Stadt Haselünne 32 31
Samtgemeinde Herzlake 10 10
Samtgemeinde Lathen 6 4
Samtgemeinde Lengerich 15 12
Stadt Lingen (Ems) 75 (+/-0) 65 (+/-0)
Stadt Meppen 66 52
Samtgemeinde Nordhümmling 7 5
Stadt Papenburg 29 25
Einheitsgemeinde Rhede (Ems) 1 1
Einheitsgemeinde Salzbergen 13 13
Samtgemeinde Sögel 4 (+1) 2
Samtgemeinde Spelle 15 12
Einheitsgemeinde Twist 19 17
Samtgemeinde Werlte 14 11
Gesamt* 425 (+/-0) 352 (-2)
Todesfälle 21 (+/- 0)
Aktuelle Covid-19-Fälle 52 (-2)

Deutschland: Reproduktionszahl steigt weiter

Die Virus-Ansteckungsrate in Deutschland ist nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) den zweiten Tag in Folge wieder über den kritischen Wert von eins angestiegen. Das RKI teilte in seinem aktuellen Lagebericht mit, die Reproduktionsrate (R) werde aktuell auf 1,13 geschätzt. Am Samstag betrug der R-Wert noch 1,1. Jeder Infizierte steckt damit statistisch mehr als eine weitere Person an. Die Fallzahlen würden folglich wieder steigen. Das RKI hat immer wieder betont, um die Epidemie abflauen zu lassen, müsse die Reproduktionszahl unter 1,0 liegen.
Anfang Mai hatte der Wert nach RKI-Angaben über mehrere Tage zwischen 0,7 und 0,8 gelegen. Am Mittwoch gab das RKI den Wert noch mit 0,65 an (Datenstand 6. Mai, 0.00 Uhr), seitdem aber stieg er kontinuierlich an.

Die Angabe, dass ein Infizierter im Schnitt 1,13 weitere Menschen ansteckt, bildet allerdings nicht die momentane Situation ab. Aus methodischen Gründen bezieht sich der Wert auf Infektionen, die schon vor einer gewissen Zeit stattfanden. Mögliche Effekte beim Infektionsgeschehen, die auf am Mittwoch von Bund und Ländern beschlossenen Lockerungen der Beschränkungen zurückzuführen sind, kann man daran also bisher nicht ablesen.

Bei der Interpretation müsse berücksichtigt werden, dass die Schätzung wie üblich mit Unsicherheit verbunden sei, erklärt das RKI. Es könne somit weiterhin noch nicht bewertet werden, ob sich der während der letzten Wochen sinkende Trend der Neuinfektionen weiter fortsetze oder es zu einem Wiederanstieg komme. Der R-Anstieg mache es erforderlich, die Entwicklung in den nächsten Tagen sehr aufmerksam zu beobachten. (Quelle: Tagesschau, 11.05.20)


Remdesivir-Studie „kommt voran“

Eine Studie zum Medikament Remdesivir zur Bekämpfung der Corona-Erkankung kommt nach Angaben des Kölner Studienleiters voran. Die Studie sei „in einem sehr weit fortgeschrittenen Stadium“, sagte der Leiter der Infektiologie am Universitätsklinikum Köln, Gerd Fätkenheuer, dem „Kölner Stadt-Anzeiger„. Er leitet den deutschen Teil der Studie eines internationalen Konsortiums zur Erforschung von Remdesivir.

Der Experte rief angesichts der an diesem Montag anstehenden weiteren Lockerungen von Corona-Beschränkungen dazu auf, die Bedrohung durch das Virus nach wie vor ernst zu nehmen. „Ich nehme überall wahr, dass bei den Menschen das Gefühl da ist: Wir können wieder loslegen. Ich verstehe das auch. Aber gerade deshalb sind wir jetzt an einem sehr kritischen Punkt. Denn auch das Virus ist da und kann jederzeit loslegen“, so Fätkenheuer.

Das Medikament Remdesivir gilt als ein mögliches Mittel zur Behandlung schwerer Coronavirus-Infektionen. Die USA haben eine Ausnahm