WHO: Mit Corona-Mystikern befassen
Die Weltgesundheitsorganisation hat die Regierungen aufgefordert, sich mit Menschen zu befassen, die gegen die Covid-19-Beschränkungen demonstrieren, und auf ihre Bedenken zu hören, betonte jedoch, dass Demonstranten, die das Virus verstehen müssen, gefährlich sind.
Auf die jüngsten Demonstrationen in einer Reihe von Ländern gegen Coronavirus-Beschränkungen angesprochen, sagte der Generaldirektor der WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, es sei wichtig, „zuzuhören, was die Leute fragen, was die Leute sagen“.
„Wir sollten einen ehrlichen Dialog führen“, sagte er gegenüber Reportern und betonte, dass Demonstranten die Verantwortung dafür tragen, dass Proteste sicher sind.
„Der Virus ist echt. Es ist gefährlich. Es bewegt sich schnell und tötet “, sagte er und bestand darauf,„ wir müssen alles tun, um uns selbst und andere zu schützen “.
Die deutsche Polizei hat am Samstag einen Berliner Marsch von Zehntausenden von Menschen gestoppt, die sich bei dem größten von mehreren europäischen Protesten gegen Gesichtsmaskenregeln und andere Antiviren-Bordsteine gegen Coronavirus-Beschränkungen aussprachen.
Mehrere hundert Berliner Demonstranten durchbrachen daraufhin Barrieren und eine Polizeisperre, um das deutsche Parlament zu stürmen. Bundeskanzlerin Angela Merkel verurteilte dies als „beschämend“. (Quelle: ARD, 31.08.20)
Brasilianischer Häuptling Raoni mit Corona-Infektion im Krankenhaus
Der brasilianische Häuptling und international bekannte Menschenrechts- und Umweltaktivist Raoni Metuktire ist mit einer Corona-Infektion ins Krankenhaus eingeliefert worden. Das mehr als 90 Jahre alte Stammesoberhaupt sei aber „wohlauf“ und sollte „bald entlassen werden“, teilte das von ihm gegründete Raoni-Institut am Montag mit. Raoni sei bereits am Freitag ins Krankenhaus gekommen, auf Wunsch der Familie habe das Institut die Erkrankung erst nach der Einschätzung der Ärzte öffentlich gemacht.
Raoni war erst Ende Juli nach einer zweiwöchigen Behandlung wegen Magengeschwüren und anderer Beschwerden aus dem Krankenhaus entlassen worden. Obwohl es ihm gut gehe, werde er wegen seines hohen Alters bis zu seiner vollständigen Genesung vom Coronavirus von einem Gesundheitsteam überwacht, erklärte das Institut. (Quelle: TSP, 31.08.20)
Spanien-Zahlen
In Spanien wurden seit Freitag über 23.000 Neuinfektionen erfasst. Damit haben sich 462.858 Menschen mit dem Virus angesteckt. Am Sonntag starben fünf Patienten an der Infektion. Die Zahl der Coronavirus-Toten steigt damit auf 29.094. (Quelle: TSP, 31.08.20)
Zusammenfassung am Abend
- Laut Johns-Hopkins-Universität haben die USA die Zahl von 6 Millionen Coronavirus-Infektionen überschritten. Es befindet sich derzeit auf 6.009.899 mit 183.258 Todesfällen. Der Meilenstein findet inmitten einer zunehmenden Infektion in den Bundesstaaten des Mittleren Westens statt, darunter Iowa, North Dakota, South Dakota und Minnesota.
- Indien: Der ehemaliger Präsident Pranab Mukherjee ist nach positiven Test´gestorben. Er war 84 Jahre alt. Mukherjee hatte am 10. August eine Notoperation wegen eines Blutgerinnsels in seinem Gehirn, nachdem er einen Sturz erlitten hatte. Das Krankenhaus sagte, er habe nach der Operation positiv auf Coronavirus getestet und sein Zustand sei kritisch.
- Die Vereinigten Arabischen Emirate verzeichneten täglich mehr als 500 Covid-19-Infektionen, die höchste Zahl über einen Zeitraum von 24 Stunden seit fast zwei Monaten. Der arabische Golfstaat hat 541 Infektionen und zwei Todesfälle gemeldet, die höchsten seit dem 5. Juli.
- Die Pandemie könnte wichtige gesundheitliche Fortschritte auslöschen, warnte am Montag die WHO. In mehr als 90% der Länder störe die Pandemie die normalen Gesundheitsdienste, wie eine Umfrage der Weltgesundheitsorganisation belegt hat.
- Russland näherte sich 1 Million bekannten Fällen, der viertschlechtesten nominalen Fallzahl der Welt. Das Land meldete am Montag 4.993 neue Fälle und erreichte damit eine landesweite Zahl von 995.319.
- Schottland verzeichnete am Wochenbeginn die höchste tägliche Fallzahl seit Mitte Mai. Gesundheitsbeamte entdeckten 160 Fälle über Nacht, nachdem am Sonntag 123 neue Fälle bekannt wurden.
- Australien meldet eine tägliche Rekordzahl von 41 Todesfällen durch Covid-19 im Bundesstaat Victoria. Der südliche Bundesstaat bestätigte, dass 33 der 41 neuen Todesfälle Bewohner von Altenpflegeeinrichtungen waren, die in den Wochen vor dem 27. August gestorben sind; doch erst am Sonntag wurden die Todesfälle von den Einrichtungen dem Gesundheitsministerium gemeldet.
- China hat 17 neue Covid-19-Fälle gemeldet, gegenüber neun am Tag zuvor, teilte die Gesundheitsbehörde des Landes am Montag mit. Die Nationale Gesundheitskommission sagte, dass alle neuen Infektionsfälle von Einreisenden aus dem Ausland stammten. China verzeichnete den 15. Tag in Folge, an dem keine lokalen Infektionen für das Land auftraten.
- Indien meldete am Sonntag 78.512 neue Fälle von Coronavirus, knapp unter seinem Rekordhoch von 78.761 am Tag zuvor.
- Die Zahl der Ärzte in Indonesien, die nach einer Infektion mit Covid-19 gestorben sind, hat nach Angaben der Indonesian Doctors Association 100 überschritten. Das Land ist mit einem der schlimmsten Ausbrüche in Südostasien konfrontiert, und es wächst die Sorge, dass die Krankenhäuser aufgrund des jüngsten Anstiegs der Fälle überfordert sind.
- Neuseeland hat neun neue Fälle von Übertragung von Covid-19 gemeldet. Alle neuen Community-Fälle sind mit dem Auckland-Cluster verknüpft.
- Deutschland bestätigte Coronavirus-Fälle stiegen um 610 auf 242.381, wie Daten des Robert-Koch-Instituts für Infektionskrankheiten am Montag zeigten.
- Die Coronavirus-Fälle in Kolumbien überstiegen am Sonntag die 600.000-Grenze; die Zahl der Todesfälle durch das Virus erreichte 19.400. Das Andenland hat laut Gesundheitsministerium 607.938 Fälle des Virus, nachdem es am Sonntag 8.024 aktive Fälle gemeldet hatte. Die täglichen Fälle fallen allerdings seit ihrem Höchststand vom 20. August (13.056). (Quelle: The Guardian, 31.08.20)
Deutschland 0,0% Inflation
Die Inflation in Deutschland bleibt in der Corona-Krise im Keller. Die Jahresrate lag im August bei 0,0 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag anhand vorläufiger Daten mitteilte. Sie sei unter anderem durch die seit 1. Juli geltende Mehrwertsteuersenkung beeinflusst, erklärte die Wiesbadener Behörde. Ökonomen hatten mit einer Jahresteuerungsrate von 0,1 Prozent gerechnet. Im Juli war die Inflation wegen der Mehrwertsteuersenkung mit 0,1 Prozent erstmals seit 2016 negativ. Von Juli auf August sanken die Preise um 0,1 Prozent.
Die Bundesregierung senkt die Mehrwertsteuer im Kampf gegen die Corona-Rezession bis Ende 2020, um Konsum und Konjunktur anzuschieben. Der reguläre Steuersatz fällt in der Zeit von 19 auf 16 Prozent, der ermäßigte von sieben auf fünf Prozent. Viele Unternehmen haben versprochen, die Senkung voll an die Kunden weiterzugeben. (Quelle: ARD, 31.08.20)
TUI-Chef sieht turbulenten Winter bei Reisewarnungen
Das Hin und Her mit den Reisewarnungen für einzelne Urlaubsregionen wird Kunden und Reiseanbieter aus Sicht von TUI-Chef Fritz Joussen noch bis ins nächste Jahr hinein in Atem halten. „Reisewarnungen kommen und gehen“, sagte der Chef des weltgrößten Reisekonzerns bei einer Veranstaltung der Hamburger Touristik-Fachzeitschrift „FVW“. Dieser war er per Internet zugeschaltet. Er gehe nicht davon aus, dass sich das im Winter groß ändern werde.
Dennoch erwartet Joussen, dass das Reisegeschäft 2021 deutlich anzieht. Das Jahr 2022 werde seiner Einschätzung nach „sehr stark“. Der Manager zeigte sich zuversichtlich, dass der Konzern die milliardenschweren Staatshilfen nach der Krise zurückzahlen kann. (Quelle: NDR, 31.08.20)
Osnabrück: Karnevalsumzug „Ossensamstag“ wegen Corona abgesagt
Die Corona-Pandemie durchkreuzt in Osnabrück den karnevalistischen Terminkalender 2021. Der Bürgerausschuss Osnabrücker Karneval (BOK) sagte am Montag „nach reiflicher Überlegung“ den für den 13. Februar 2021 geplanten Traditionsumzug „Ossensamstag“ ab.
Die aufgrund der Pandemie vorgegebenen Sicherheitsabstände und die aktuellen Hygienevorschriften seien bei bis zu 25.000 Zuschauern nicht einzuhalten. „Außerdem möchte der BOK auf keinen Fall, dass es in Osnabrück durch die Ansammlung vieler Karnevalfans zu einer Infektionswelle kommen könnte“, hieß in einer Mitteilung. Man hoffe, dass der Traditionskarneval in Osnabrück in der Session 2021/2022 wieder voll durchstarten könne. (Quelle: NDR, 31.08.20)
(31.08.20)
CDU-Parteitag soll stattfinden
Das CDU-Präsidium hält weiter an den Planungen für einen Bundesparteitag im Dezember in Stuttgart fest. Die Mitglieder hätten sich in der Schalte am Montagmorgen dafür ausgesprochen, den Parteitag trotz der Corona-Krise weiter als Präsenzveranstaltung zu planen, hieß es aus Teilnehmerkreisen. Hygiene-Regeln, Abstandsgebote und die Nachverfolgung der Kontakte der Teilnehmer hätten bei den Planungen und Gesprächen mit den zuständigen Behörden oberste Priorität.
Dem Bundesvorstand sollen am 14. September Konzepte vorgelegt werden, wie ein verkürzter Parteitag aussehen könnte, hatte CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer am Sonntag gesagt. Die CDU will auf dem Parteitag einen neuen Vorsitzenden wählen. Danach soll ein Kanzlerkandidat der Union bestimmt werden. Nach dem Parteiengesetz ist eine Personalwahl nicht auf einem digitalen Parteitag möglich. (Quelle: TSP, 31.08.20)
„Hilfen für kleine und mittelständische Firmen kommen kaum an“
Die staatlichen Überbrückungshilfen für kleine und mittelständische Firmen in der Corona-Krise kommen bislang offenbar kaum bei den Unternehmen an. Nach Informationen der „Augsburger Allgemeinen“ wurde bisher nur ein Prozent der insgesamt knapp 25 Milliarden Euro an betroffene Firmen ausgezahlt. Das Blatt beruft sich auf die Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der Grünen. Deren Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt kritisiert, die Voraussetzungen für einen Antrag seien zu bürokratisch. Dadurch habe das Wirtschaftsministerium viele Unternehmen im Stich gelassen. (Quelle: NDR, 31.08.20)
Emsland: Offizielle Fallzahlen am Montag, 01.09.2020, 09.00 Uhr
Die Neuinfektionen im Emsland steigen deutlich die Zahl der als genesen Geltenden auch: 12 Neuinfizierte sind seit Freitag im Landkreis hinzugekommen, aber neun Infizierte gelten als genesen. Aktuell sind daher in der Summe 32 (+3) Menschen im Emsland an CoViD-19 erkrankt. Die Gesamtzahl aller Infektionen beträgt jetzt 592, umgerechnet auf 100.000 sind dies 182,5. Ihnen stehen 535 Genesene (+9) gegenüber. Weiterhin gibt es keine zusätzlichen CoViD-19-Toten. Aktuell befinden sich 230 Emsländer*innen (-30) in häuslicher Quarantäne.
In Lingen(Ems) sind insgesamt 96 (+2)Menschen infiziert worden, davon sind vier verstorben, vier (+1) sind akut krank und inzwischen 88 (+1) gelten als genesen.
Kommune | Anzahl der bestätigten Fälle | davon genesen | Verstorbene | Aktuell |
Samtgemeinde Dörpen | 13 | 12 | 1 | 0 |
Einheitsgemeinde Emsbüren | 19 | 19 | 0 | 0 |
Samtgemeinde Freren | 53 | 44 | 9 | 0 |
Einheitsgemeinde Geeste | 20 | 20 | 0 | 0 |
Stadt Haren (Ems) | 45 | 35 | 1 | 9 |
Stadt Haselünne | 41 | 41 | 0 | 0 |
Samtgemeinde Herzlake | 10 | 10 | 0 | 0 |
Samtgemeinde Lathen | 16 | 16 | 0 | 0 |
Samtgemeinde Lengerich | 18 | 17 | 1 | 0 |
Stadt Lingen (Ems) | 96 | 88 | 4 | 4 |
Stadt Meppen | 87 | 76 | 4 | 7 |
Samtgemeinde Nordhümmling | 12 | 10 | 0 | 2 |
Stadt Papenburg | 40 | 34 | 2 | 4 |
Einheitsgemeinde Rhede (Ems) | 1 | 1 | 0 | 0 |
Einheitsgemeinde Salzbergen | 15 | 15 | 0 | 0 |
Samtgemeinde Sögel | 25 | 23 | 0 | 2 |
Samtgemeinde Spelle | 16 | 15 | 1 | 0 |
Einheitsgemeinde Twist | 27 | 22 | 2 | 3 |
Samtgemeinde Werlte | 38 | 37 | 0 | 1 |
Gesamt* | 592 (+12) | 535 (+69) | 25 (+/-0) | |
Aktuelle Covid-19-Fälle | 32 (+3) |
Indien-Zahlen
Die Times of India, die führende Zeitung des Subkontinents, berichtet, dass Indien am Sonntag 80.092 neue Covid-19-Fälle verzeichnet hat – ein neuer Rekord für die größte Demokratie der Welt und das erste Land der Welt, das damit 80.000 Neuinfektionen an einem einzigen Tag seit Beginn der Pandemie überschritten hat.
Indien verzeichnet jetzt mehr als 3,5 Millionen Fälle des neuartigen Coronaviru;mehr als 63.000 Menschen sind an CoViD-19 gestorben. (Quelle: The Guardian, 31.08.20)
Japan-Zahlen
Japan hat 600 neue Coronavirus-Fälle registriert, da die Zahl der Neuerkrankungen gegenüber dem jüngsten Höchststand von 1.605 am 7. August weiter zurückgeht. Der Sieben-Tage-Durchschnitt für neue Fälle liegt bei 757. (Quelle: The Guardian, 31.08.20)
MTV-Awards in New York: Lady Gaga räumt ab
Lady Gaga dominierte die MTV Video Music Awards heute Nacht in New York und gewann an einem seltsamen und beunruhigenden Abend insgesamt fünf Auszeichnungen.
Die Sängerin, die mit neun Nominierungen in den Abend gestartet war und die ganze Nacht über verschiedene Masken trug, rhielt dieMTV-Auszeichnungen für die Künstlerin des Jahres, den Song des Jahres, die beste Kamera und die beste Zusammenarbeit für Rain on Me sowie den ersten Tricon-Preis entgegen, – für den Künstler bzw. die Künstlerin, die in drei oder mehr Disziplinen gewonnen hat.
(Quelle: The Guardian, 31.08.20)
Südkorea: Leichte Entspanung
In Südkorea sind Neuinfektionen einen zweiten Tag in Folge unter 300 geblieben Das Land meldete am Montag 248 Fälle, darunter 238 lokale Infektionen, und am Sonntag 299 Fälle. Dies spiegelt wahrscheinlich niedrigere Tests an einem Wochenende wider. (Quelle: The Guardian, 31.08.20)
Osnabrück: 20.000 Euro Bußgeld drohen
Der Betreiber einer Osnabrücker Discothek muss mit einem Bußgeld von bis zu 20.000 Euro rechnen, weil er gegen die Corona-Regel verstoßen haben soll. Das berichtet NDR 1 Niedersachsen. Trotz des Verbots öffnete der Betreiber offenbar die Tanzfläche. Die jedenfalls war gut gefüllt, als Ordnungsamt und Polizei in der Nacht zu Sonnabend die Disco kontrollierten. Die meisten der etwa 200 Gäste hätten zudem gegen die Maskenpflicht verstoßen, teilte die Stadt mit.
Dem Betreiber war es behördlich erlaubt, Getränke und Speisen anzubieten. Der Betrieb der Disco ist wegen der Corona-Pandemie jedoch nicht gestattet. (Quelle:NDR, 31.08.20)
Deutschland-Zahlen
In Deutschland sind nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) 610 Neuinfektionen gemeldet worden. Damit steigt die Zahl der nachgewiesenen Ansteckungsfälle binnen 24 Stunden auf insgesamt 242.381. Drei weitere Menschen sei mit oder an dem Coronavirus gestorben. Die Zahl der Todesfälle liegt nun bei 9.298.
Wegen des Wochenendes melden viele Gesundheitsämter neue Infektionszahlen nicht (Quelle: RKI, 31.08.20).
16.000 Neuinfektionen in Brasilien
Die brasilianischen Behörden melden am Sonntag 16.158 Neuinfektionen im Vergleich zum Vortag mit über 40.000. Damit steigt die Zahl der landsweit registrierten Ansteckungen auf mehr als 3,86 Millionen, wie das Gesundheitsministerium mitteilt. Die Zahl der Todesfälle erhöht sich offiziellen Angaben zufolge um 566 auf 120.828. Brasilien ist nach den USA am schwersten von der Pandemie betroffen. Die Zahlen fallen Sonntags tendenziell niedriger aus, da es in Teilen des Landes zu Verzögerungen bei der Auswertung der Testergebnisse kommt. (Quelle: ARD, 31.08.20)
Zugangskontrollen und Corona-Tests bei Meyer-Werft
Die Corona-Pandemie hat die Meyer Werft in den vergangenen Monaten in eine Krise gestürzt. Heute geht beim traditionsreichen Papenburger Schiffbauer ein sechswöchiger Produktionsstopp zu Ende.
In dem Unternehmen gelten jetzt erhöhte Sicherheitsmaßnahmen, um Infektionen mit dem Virus zu vermeiden. Mit Blick auf Reiserückkehrer und steigende Corona-Fallzahlen richtet die Werft zum Ende der Urlaubszeit besondere Zugangskontrollen ein. Das Gelände darf nur betreten, wer keine Krankheitssymptome hat und sich nicht in Risikogebieten aufgehalten hat, wie ein Unternehmenssprecher mitteilte. Wer in oder durch ein Gebiet mit mehr als 25 Infektionen pro 100.000 Einwohner gereist ist, Symptome hat oder Kontakt zu Infizierten hatte, muss einen negativen Corona-Test vorlegen. Die Werft selbst richtet ein mobiles Testzentrum ein. Diese Regelung soll bis Mitte September gelten. (Quelle: NDR, 31.08.20)
Bundesverfassungsgericht: Protestcamp bleibt verboten
Corona-Skeptiker dürfen kein Protest-Camp in Berlin veranstalten. Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe hat einen Eilantrag abgewiesen (Az. 1 BvQ 94/20). Damit wird es keine sog. Dauermahnwache gegen die Politik der Bundesregierung geben.
Das Bundesverfassungsgericht hat das Verbot eines Protest-Camps von Corona-Skeptikern bestätigt. Karlsruhe wies einen Eilantrag gegen einen Beschluss des Berliner Verwaltungsgerichts als unzulässig ab. Damit dürfen die Gegner der Corona-Politik der Bundesregierung keine Dauermahnwache auf der Straße des 17. Juni abhalten. Sie hatten sie von heute an bis zum 14. September geplant. Die Verfassungsrichter verwiesen sie zurück an das Oberlandesgericht.
Karlsruhe hatte bei seiner Entschlussfindun abzuwägen zwischen dem Recht auf Versammlungsfreiheit auf der einen und dem Schutz des Allgemeinwohls auf der anderen Seite. Hierbei räumte das Gericht vor dem Hintergrund dessen, dass die Corona-Skeptiker voraussichtlich gegen die geltenden Schutzmaßnahmen verstoßen würden, Letzterem den Vorrang ein. (Quelle: ARD, 30.08.20)
USA-Zahlen
Die Zahl der Virus-Neuerkrankungen in den USA bleibt auf hohem Niveau. Die Seuchenschutz-Behörde CDC meldet einen Anstieg der Infektionen binnen 24 Stunden um 44.292. Am Samstag waren es 44.656 gewesen, am Freitag 46.830 und am Donnerstag 46.393. Die Zahl der Infizierten liegt damit insgesamt jetzt bei rund 5,935 Millionen. Die Zahl der Toten im Zusammenhang mit Covid-19 steigt laut CDC um 1006, nach 978 am Samstag 1167 am Freitag und 1239 am Donnerstag, Insgesamt liegt die Zahl der Verstorbenen damit bei 182.149. (Quelle: ARD, 30.08.20)
Frankreich am Sonntag
Frankreich meldete am Sonntag 5.413 neue bestätigte Coronavirus-Fälle, etwas weniger als am Samstag 5.453. Die kumulierte Zahl der Covid-19-Todesfälle ist inzwischen von 30.602 am Samstag auf 30.606 gestiegen.
Die Zahl der Krankenhaus behandelten CoViD-19-Kranken stieg auf 4.535 gegenüber 4.530 am Vortag, und die Zahl der Intensivpatienten stieg von 400 auf 402.
„Auf dem französischen Festland schreitet die Covid-19-Epidemie exponentiell voran. Die starke Wachstumsdynamik der Übertragung ist sehr besorgniserregend. “ hieß es in einer Erklärung des Gesundheitsministers. (Quelle: The Guardian, 30.08.20)
Regierender Bürgermeister: Konzept auswerten
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller hat nach dem Vordringen von Demonstranten vor das Reichstagsgebäude angekündigt, das Einsatzkonzept der Polizei auszuwerten. „Mit Besonnenheit und einem klare Grenzen setzendem Konzept konnte die Polizei an vielen Stellen in der Stadt Schlimmeres verhindern. Wir werden jetzt auswerten, wie das Einsatzkonzept der Polizei verbessert werden kann, um auf solche Vorfälle noch besser vorbereitet zu sein“, schrieb er bei Twitter.
Müller dankte den Einsatzkräften, „die den Bundestag vor der Menge geschützt haben, die zum Sturm auf den Reichstag aufgerufen hat“. Jedem müsse spätestens jetzt bewusst sein, dass ein Mitlaufen bei diesen Demonstrationen nicht nur eine Gefahr für die Gesundheit vieler Menschen darstelle, sondern „dass man sich auch mit Rechtsextremen und Rechtspopulisten gemein macht, die ganz andere Ziele verfolgen“. (Foto: CC Archiv 13.04.20; Quelle: Tagesschau, 30.08.20)
Tennis: US-Open-Spieler positiv
Ein noch nicht offiziell benannter US Open-Spieler, von dem angenommen wird, dass es sich um Benoit Paire aus Frankreich handelt, ist positiv auf das Coronavirus getestet worden und muss aus den US Open ausscheiden, berichtete die französische Sportzeitung L’Equipe am Sonntag
Paire, der beim Grand Slam-Event den 17. Platz gesetzt ist, sollte am Dienstag in der ersten Runde in Flushing Meadows gegen den Polen Kamil Majchrzak antreten.
Der 31-jährige Paire kam letzte Woche nach New York, um an den Western & Southern Open teilzunehmen, einer Vorbereitung für die US Open, aber er beendete sein Spiel in der ersten Runde gegen die Kroatin Borna Coric nicht. Er schien sich während des Spiels unwohl zu fühlen und bat um einen Arzt im Eröffnungssatz, bevor er im zweiten Satz mit 6: 0 und 1: 0 aufgab.
Laut L’Equipe wurden die französischen Tennisspieler Richard Gasquet, Adrian Mannarino, Gregoire Barrere und Edouard Roger Vasselin nach dem positiven Test von Paire ebenfalls gebeten, sich in ihren Hotelzimmern selbst zu isolieren.
Die US Open werden aufgrund der Pandemie ohne Fans und in einer Biosecure-Blase gespielt, aber mehrere hochrangige Spieler haben das Turnier aufgrund von Coronavirus-Bedenken übersprungen. (Quelle: The Guardian, 30.08.20)
Nach Berlin-Demo: Diskussion über Bannmeile
Politiker von CSU und Grünen haben angeregt, die Beschränkungen für Demonstrationen in unmittelbarer Nähe des Bundestags zu erweitern. Hintergrund ist das Vordringen von Demonstranten mit schwarz-weiß-roten Reichsflaggen vor das Reichstagsgebäude gestern, das parteiübergreifend für Bestürzung gesorgt hat.
Der CSU-Rechtspolitiker Volker Ullrich schlug vor, das faktische Demonstrationsverbot für den „befriedeten Bezirk“ um den Bundestag nicht mehr nur auf die Sitzungstage des Parlaments zu beschränken. Auch der Grünen-Fraktionsvize Konstantin von Notz sieht Handlungsbedarf: „Der hohe Symbolcharakter des Reichstagsgebäudes muss bei den Regelungen zur Bannmeile zukünftig besser berücksichtigt werden“, sagte Notz.
Die sogenannte Bannmeile ist im Gesetz über befriedete Bezirke für Verfassungsorgane des Bundes geregelt. Danach kann in diesen Gebieten im Umfeld des Bundestags und Bundesrats in Berlin oder des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe nur demonstriert werden, wenn dort keine Sitzungen stattfinden. Der befriedete Bezirk um den Bundestag umfasst zum Beispiel auch den Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor. (Quelle: Tagesschau, 30.08.20)
Ungarn: Infektionszahlen auf Rekordhoch
In Ungarn sind heute 292 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden vermeldet worden. Das ist der höchste Tageswert seit Beginn der Pandemie im Land im März. Am Vortag waren auf der Corona-Webseite der Regierung 158, am Freitag 132 Neuansteckungen verzeichnet worden. Das 10-Millionen-Einwohner-Land war bis vor kurzem durch ein eher schwaches Infektionsgeschehen gekennzeichnet.
Am vergangenen Freitag waren zum ersten Mal seit April mehr als 100, am 21. August erstmals seit Mai mehr als 50 Neuerkrankungen am Tag registriert worden. Die Infektionszahl pro 100 000 Einwohner in den letzten sieben Tagen lag am Sonntag bei 8,2 und damit immer noch weit unter der anderer Länder in der Region.
Experten führen den sprunghaften Anstieg der letzten Tage auf ein sorgloseres Verhalten vor allem der jüngeren Bevölkerung und auf vermehrte Tests zurück. Zugleich blieb die Zahl der im Krankenhaus behandelten Corona-Patienten sowie der in Intensivpflege befindlichen Menschen bislang unverändert niedrig.
Wegen der steigenden Infektionszahlen schließt Ungarn am kommenden Dienstag seine Grenzen für die meisten Ausländer. Ungarische Staatsbürger und Ausländer mit Wohnsitz oder Aufenthaltsrecht in Ungarn müssen sich nach der Rückkehr aus dem Ausland in eine 14-tägige Heimquarantäne begeben. Andere Ausländer können nur in Ausnahmefällen nach Ungarn reisen. (Quelle: ARD, 30.08.20)
Berlin: 316 Festnahmen am Samstag
Die Berliner Polizei hat nach den teilweise gewalttätigen Protesten gegen die Corona-Politik in der Hauptstadt Bilanz gezogen: Demnach wurden 316 Menschen festgenommen. Es seien 33 Beamtinnen und Beamte verletzt worden. 131 Strafanzeigen seien ergangen, unter anderem wegen tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte, Körperverletzung und Verstoßes gegen das Waffengesetz.
Zudem wurden 255 Ordnungswidrigkeitenanzeigen gefertigt. In Berlin hatte es am Samstag – und auch am Sonntag – mehrere Protestkundgebungen gegen die Corona-Politik der Regierung gegeben. Dabei eskalierte am Samstagabend die Lage vor dem Reichstagsgebäude: Mehrere Hundert Demonstranten stürmten die Treppe des Reichstagsgebäudes (Quelle: Tagesschau, 30.08.20)
Bayern prüft Demo-Aufrtitte von Polizisten
Die Auftritte von drei bayerischen Polizisten bei der Demonstration gegen die Corona-Auflagen in Berlin könnten ein Nachspiel haben. Nach Angaben von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann werden sie von den Polizeipräsidien dienstaufsichtlich sehr genau geprüft. Es handele sich dabei nicht um private Auftritte. Im Internet wurden Fotos verbreitet, die drei Polizisten als Redner bei der Großdemonstration zeigen sollen.
Die SPD im bayerischen Landtag forderte eine umfassende Aufklärung. „Polizisten außer Dienst und auch noch im Ruhestand unterliegen der Treuepflicht und müssen bei politischer Betätigung die notwendige Mäßigung und Zurückhaltung zeigen“, sagte Herrmann. Insbesondere wenn es sich um Reichsbürgerideologie handele oder wenn der Betreffende im extremistischen Milieu anzusiedeln sei, würden alle Hebel für harte Sanktionen in Bewegung gesetzt. Hier habe die Meinungsfreiheit von Polizisten – auch im Ruhestand – klare Grenzen. (Quelle: BR, 30.08.20)
Indonesien: Eine infektiösere Mutation von Covid-19
Eine infektiösere Mutation von Covid-19 ist in Indonesien gefundenworden, teilte das in Jakarta ansässige Eijkman-Institut für Molekularbiologie am Sonntag mit
Indonesien meldete auch am Sonntag 2.858 Neuinfektionen. Das lag unter dem Rekordwert von 3.308 Fällen vom Vortag, aber über dem Tagesdurchschnitt des Vormonats. Die Gesamtzahl aller Fälle liegt jetzt bei 172.053, wobei 7.343 Menschen an CoViD-19 starben
Die „infektiöse, aber mildere“ D614G-Mutation des Virus wurde in Genomsequenzierungsdaten aus vom Institut gesammelten Proben gefunden, sagte dessen stellvertretender Direktor und fügte hinzu, dass aber weitere Studien erforderlich sind, um festzustellen, ob dies die Ursache des jüngsten Anstiegs ist. (Quelle: The Guardian, 30.08.20)
Erster Karnevalszug in Köln abgesagt
Der „Zollstocker Dienstagszug“ ist in Köln als erster Karnevalszug der kommenden Session abgesagt worden. Man könne es den beteiligten Schulen und Kindergärten gegenüber nicht verantworten, noch länger mit einer Entscheidung zu warten, erklärte Vorstandsmitglied Michael Siegenbruck. Gesundheitliche und finanzielle Risiken seien zu hoch, um den Zug weiter zu planen. In Kürze hätte der Verein mit dem Wagenbau sowie der Organisation von Kapellen und Sicherheitsdienst beginnen wollen.
Ganz ausfallen soll der Karneval in Zollstock im kommenden Jahr aber nicht. Man wolle mit einem Musikwagen durch das Viertel fahren, sagte Siegenbruck. „Eine Idee wäre zum Beispiel, mit dem Wagen dann die Altenheime anzufahren.“ Gemeinsam mit den Gastronomen wolle man außerdem darüber nachdenken, zumindest kleine Feiern nach draußen zu verlegen. (Foto: CC s. Archiv v. 19.07-20; Quelle: WDR, 30.08.20)
Polizei löst unangemeldete Demo an Berliner Siegessäule auf
Die Polizei löst nach eigenen Angaben eine nicht angemeldete Demonstration von etwa 2000 Gegnern der Corona-Beschränkungen an der Siegessäule in Berlin auf. Ein Sprecher sagte, die Menschen stünden zu eng beieinander, viele würden keine Maske tragen und entsprechenden Aufforderungen nicht nachkommen. Das verstoße gegen die Infektionsschutzverordnung. Die Polizei schrieb zudem bei Twitter: „Die Personen wurden mehrfach per Lautsprecher aufgefordert, den Bereich zu verlassen.“ Der Verkehr auf einer der größten Adern im Zentrum Berlins musste aus Sicherheitsgründen um den Großen Stern gestoppt werden. (Quelle: Tagesschau, 30.08.20)
Die globale Fallzahl überschreitet 25 Millionen
Laut der Johns-Hopkins-Universität sind jetzt weltweit mehr als 25 Millionen Menschen mit Covid-19 infiziert. 842.702 Menschen seien gestorben.
Die Zahl der Fälle beinhaltet mehr als 5,96 Millionen Menschen in den USA, mehr als 3,84 Millionen in Brasilien und 3,52 Millionen in Indien – den drei am stärksten betroffenen Ländern. Ebenfalls am Sonntag meldete Indien den höchsten Anstieg der Fallzahlen an einem einzigen Tag und überholte damit den Rekord, den die USA bereits im Juli aufgestellt hatten.
Die offizielle Anzahl globaler Coronavirus-Fälle beträgt damit nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation mindestens das Fünffache der jährlich registrierten schweren Influenza-Erkrankungen.
Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, dass es weltweit mehr als 840.000 Todesfälle gegeben hat, was angesichts der zweiwöchigen Inkubationszeit des Virus als verzögerter Indikator angesehen wird. Dies hat den oberen Bereich von 290.000 bis 650.000 jährlichen Todesfällen im Zusammenhang mit Influenza überschritten. (Quelle: The Guardian, 30.08.20)
Niedersachsen-Zahlen
Insgesamt 16.723 Infektionen mit dem Coronavirus sind bis Sonnatag, 30. August (Stand 9 Uhr), in Niedersachsen labordiagnostisch bestätigt und dem Landesgesundheitsamt (NLGA) gemeldet worden. Das sind 51 Fälle mehr als am Vortag. Allerdings sind die Zahlen an Sonn- und Montagen erfahrungsgemäß oft niedriger, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter die Daten übermitteln. Insgesamt 661 an Covid-19 Erkrankte wurden dem NLGA als verstorben gemeldet, damit ist kein neuer Todesfall hinzugekommen. Als genesen gelten laut NLGA 14.606 der bislang gemeldeten Fälle (87,3 Prozent aller Infektionen). (Quelle: NDR, 30.08.20)
Deutschland-Zahlen am Sonntag
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben innerhalb eines Tages 785 neue Corona-Infektionen gemeldet. Das sind deutlich weniger als in den vergangenen Tagen. Die Zahlen vom Sonntag sagen allerdings nur bedingt etwas über das tatsächliche Infektionsgeschehen aus, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das zuständige Robert Koch-Institut (RKI) übermitteln. (Quelle: RKI, 30.08.20)
Harry Kretschner
Knapp 1.500 Neuinfektionen in Deutschland registriert
Dem Robert-Koch-Institut sind von den Gesundheitsämtern innerhalb eines Tages 1.479 Neuinfektionen mit dem Corona-Virus gemeldet worden. Damit steigt die Zahl der bestätigten Fälle in Deutschland auf mehr als 239.500. (Quelle: rki, 29.08.20)
Niedersachsen: Einschulung unter Corona-Bedingungen
Für rund 72.500 Jungen und Mädchen in Niedersachsen beginnt heute ein neuer Lebensabschnitt – sie kommen in die Schule. Wegen der Corona-Pandemie gibt es an den Grundschulen aber keine größeren Einschulungsfeiern. Auch in Bremen werden die Erstklässler eingeschult. (Quelle:NDR, 29.08.20)
USA-Zahlen
In den USA sind binnen 24 Stunden mindestens 47.467 Neuinfektionen registriert worden. Damit steigt die Zahl der nachgewiesenen Ansteckungsfälle auf mindestens 5,93 Millionen. Demnach wurden mindestens 1003 weitere Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert. Die Gesamtzahl liegt damit bei mindestens 181.862. Die USA sind nach wie vor das mit Abstand am stärksten von der Seuche betroffene Land weltweit. (Quelle: ARD, 29.08.20)
Argentinien mit fast 12.000 Neuinfektionen binnen 24 h
Mit 11.717 Corona-Neuinfektionen meldete Argentinien einen neuen Tageshöchstwert. Die Ausgangsbeschränkungen wegen der Corona-Pandemie werden daher um weitere zwei Wochen verlängert. Allerdings dürfen sich künftig wieder bis zu zehn Personen unter freiem Himmel treffen – doch nur mit Mundschutz und unter Beachtung eines Mindestabstands von zwei Metern, wie Präsident Alberto Fernández in einer Videobotschaft sagte.
Argentinien hatte am 20. März recht strikte Ausgangsbeschränkungen verhängt, den Wirtschaftsbetrieb weitgehend heruntergefahren und die Grenzen geschlossen. Im Vergleich zu den Nachbarländern war es so zunächst gelungen, die Verbreitung des Virus deutlich zu bremsen. Nach rund fünf Monaten Einschränkungen ließ die Disziplin der Bevölkerung allerdings deutlich nach und die Zahl der täglichen Neuinfektionen stieg zuletzt auf über 10 000. Zudem kam es auch außerhalb des Großraums Buenos Aires wieder zu neuen Ausbrüchen.(Quelle: ARD, 29.08.20)
Kundgebungen in Berlin dürfen stattfinden
Nach einer Entscheidung des OVG aus der Nacht ist klar: Die Kundgebungen in Berlin gegen die Corona-Politik der Regierung dürfen stattfinden. Die Polizei steht mit einem Großaufgebot bereit. Der Initiator betont, alles solle friedlich bleiben.
Der umstrittene Demonstrationszug sowie die Kundgebung gegen die Corona-Politik, die für heute in Berlin geplant sind, dürfen stattfinden. Das Oberverwaltungsgericht (OVG) Berlin-Brandenburg bestätigte in der Nacht in zweiter Instanz, dass das Verbot der Berliner Polizei keinen Bestand hat. Ausführlich will sich das Gericht erst am Vormittag zu seiner Entscheidung äußern.
Die Versammlungsbehörde hatte am Mittwoch mehrere für heute geplante Demonstrationen verboten. Als Grund dafür hatte sie angeführt, dass durch die Ansammlung Zehntausender Menschen – oft ohne Maske und Abstand – ein zu hohes Gesundheitsrisiko für die Bevölkerung entstehe. Das habe bereits die Demonstration gegen die Corona-Politik am 1. August in Berlin gezeigt, bei der die meisten Demonstranten bewusst Hygieneregeln ignoriert hätten.
Dagegen hatte die Initiative „Querdenken“, die die Großkundgebung angemeldet hatte, erfolgreich geklagt: Das Verwaltungsgericht hob das Verbot gestern Nachmittag auf und erlaubte die Kundgebungen – allerdings nur unter strengen Auflagen. Der Anmelder habe durch die Bereitstellung von 900 Ordnern und hundert Deeskalationsteams „hinreichende Vorkehrungen“ getroffen. Eine unmittelbare Gefahr für die öffentliche Sicherheit lasse sich weder aus dem Verlauf der Demo am 1. August noch aus der kritischen Haltung der Teilnehmer zur Corona-Politik ableiten, so die Argumentation des Verwaltungsgerichts.
Die Polizei wiederum legte dagegen Beschwerde beim OVG, der nächsten Instanz ein. Dessen Entscheidung ist nun rechtskräftig. (Quelle TSP, 29.08.20)
Spanische Polizei verhaftet Corona-Leugner
Die spanische Polizei hat einen Corona-Leugner wegen Anstiftung zu Gewalt verhaftet. Der Mann schrieb in sozialen Medien über das Töten von Premierministern und rief Krankenhäuser an, um Unwahrheiten zu verbreiten, so die Polizei
Der 38jährige Mann hatte behauptet, die Coronavirus-Pandemie sei ein Scherz, der Hass und Gewalt in mehreren anonymen Social-Media-Profilen auslöst. Er hatte behauptet, Angehörige der Gesundheitsberufe und die Medien stünden hinter der sogenannten „CoViDFarce“ und seine Anhänger aufgefordert, Politiker und Journalisten anzugreifen, teilte die Polizei mit. „All dies würde mit einem Schuss in den Hinterkopf von [spanischem Premierminister] Pedro Sánchez gelöst werden“, schrieb er auf einem seiner Berichte.
Am Donnerstag hatte Spanien 3.781 neue Corona-Fälle gemeldet, womit sich die Gesamtzahl auf 429.507 erhöhte – die höchste in Westeuropa.
(Quelle: El Pais, ARD, 29.08.20)
Facebook löscht
„Compact“ ist innerhalb rechter Kreise ein viel gelesenes „Magazin“, tagelang warb es für Demos gegen die Corona-Auflagen. Nun hat Facebook dessen Account gesperrt. „Compact“ habe gegen das interne Regelwerk verstoßen.
Der 29. August sei der wichtigste Tag seit 1945, so hatte das „Compact“-Magazins des rechten Publizisten Jürgen Elsässer noch vor wenigen Stunden verlauten lassen. Seit Tagen schon hatte das Magazin, das für rechte Verschwörungsmythen bekannt ist, für die Anti-Coronapolitik-Demo in Berlin getrommelt. Jetzt dürfte sich der Chef des „Compact-Magazins“ am Demo-Samstag wohl zunächst mit einem anderen Problem beschäftigen müssen: Facebook hat den Facebook- und den Instagram-Account des Magazins ohne Ankündigung gelöscht.
Eine Facebook-Sprecherin bestätigte WDR und NDR den Schritt: „Wir verbieten Organisationen und Personen unsere Dienste zu nutzen, wenn sie Menschen aufgrund von Merkmalen wie Herkunft, Geschlecht und Nationalität systematisch angreifen. Daher haben wir das Compact-Magazin von Facebook und Instagram entfernt.“
Facebook beruft sich dabei auf sein eigenes Regelwerk, die sogenannten Gemeinschaftsstandards. Man lösche die Seiten von Organisationen, wenn sie gegen die Hassstandards verstießen. Facebook steht seit Monaten unter massivem Druck. Zahlreiche Unternehmen weltweit hatten angekündigt, keine Werbung mehr zu schalten, wenn Facebook nicht konsequenter gegen Hass im Netz vorgehe. Die Facebook-Sprecherin betonte gegenüber WDR und NDR, dass der jetzige Schritt nichts mit dem öffentlichen Druck zu tun habe, es handele sich um einen sehr langwierigen internen Prüfprozess.
(mehr und Quelle: Tagesschau, 28.08.20)
Niedersachsen: OVG kippt Prostitutionsverbot
Die monatelange Zwangspause ist zu Ende: Das niedersächsische Oberverwaltungsgericht (OVG) hat die von der Landesregierung wegen der Corona-Pandemie angeordnete Schließung von Bordellen und ähnlichen Einrichtungen außer Vollzug gesetzt. Das teilte eine Sprecherin am Freitag mit. Das gelte auch für die Straßenprostitution. Ein vollständiges Verbot sei unverhältnismäßig, weil mildere Maßnahmen für den Infektionsschutz bereitstünden, erklärte sie zu einem der Beschlüsse vom 28. August.
In einem von zwei Verfahren hatte ein Vermieter von sogenannten Lovemobilen gegen die Schließung geklagt. Die am Straßenrand stehenden Fahrzeuge fielen begrifflich nicht unter den betreffenden Passus der Corona-Verordnung, entschied der 13. Senat. Im zweiten Verfahren ging der Betreiber eines Bordells gegen die Verordnung vor. Er verwies dabei auch auf die seit Längerem unter Auflagen zugelassenen körpernahen Dienstleistungen etwa von Friseuren.
Der Senat setzte die entsprechende Regelung der Verordnung vorläufig und mit allgemeinverbindlicher Wirkung außer Vollzug. Bis zu einer möglichen Neuauslegung gelten damit die allgemeinen Regelungen für körpernahe Dienstleistungen auch im Bereich der Prostitution. Dazu gehören etwa ein Hygienekonzept und die Dokumentation der Kontaktdaten. Die Beschlüsse sind unanfechtbar.
Das zuständige niedersächsische Gesundheitsministerium teilte am Freitag nach Bekanntwerden der Gerichtsentscheidung mit: „Die Landesregierung nimmt die Entscheidung des OVG zur Kenntnis und verweist darauf, dass die Auflagen des Paragrafen 8 der gültigen Rechtsverordnung, insbesondere die Pflicht zur Kundendokumentation und des Tragens einer Mund-Nasen-Bedeckung, ausdrücklich auch für Dienstleistende in diesem Gewerbe gilt.“ Die Corona-Verordnung des Landes werde „nach gewissenhafter Auswertung der Entscheidung des OVG zeitnah entsprechend angepasst“. (Quelle: HAZ, 28.08.20)
KanarischeInseln bangen um Sonderstatus
Auf den Kanarischen Inseln ist ein neuer Rekord an Neuinfektionen registriert worden. Die regionalen Gesundheitsbehörden meldeten 338 neue Fälle binnen 24 Stunden. Das ist die höchste Zahl seit dem Ausbruch der Pandemie im März.
Die zu Spanien gehörenden Atlantik-Inseln müssen nun befürchten, ihre Sonderstellung zu verlieren und wie das gesamte Land – darunter auch die Balearen – von Deutschland auf die Liste der Risikogebiete gesetzt zu werden. (Quelle: Tagesschau, 28.08.20)
Überblick am Abend
- Kanada hat die Einreise der meisten ausländischen Reisenden bis zum 30. September verboten um die Ausbreitung des Coronavirus zu begrenzen.
- Der Libanon hat 15.000 Coronavirus-Fälle überschritten. Das Land lockerte trotzdem nur eine Woche nach deren Wiedereinführung und auf Druck von Unternehmen die Lockdown-Maßnahmen. Das Gesundheitsministerium des Landes gab 676 Neuinfektionen und zwei Todesfälle für di letzten 24 Stunden an. Damit stieg die Gesamtzahl der seit Februar registrierten Fälle auf 15.613, darunter 148 Todesfälle.
- In den USA hat das Weiße Haus hat die Besorgnis über die mögliche Ausbreitung des Coronavirus in einer große Menschenmenge zurückgewiesen, die hören wollte, wie Präsident Donald Trump die Nominierung als republikanischer Präsidentschaftskandidat akzeptierte. Entgegen der Empfehlungen des Bürgermeisters von Washington DC gegen solch große Versammlungen sprach Trump im Weißen Haus vor rund 1.500 Menschen.
- Frankreich verzeichnete am zweiten Tag in Folge den stärksten Anstieg nach der Sperrung. Offihielle meldeten am Freitag 7.379 neue Fälle – fast eine Zahl, wie am schlimmsten Tag seit Beginn der Pandemie und der schlechteste Tag seit dem Ende des Lockdown.
- Ungarn wird ab Dienstag, 1. September seine Grenzen für Ausländer schließen. Einwohner des Landes, die aus dem Ausland zurückkehren, müssen in Quarantäne und können die 14-tägige Quarantäne nur verlassen, wenn sie zwei negative Covid-Tests durchführen, sagte die Regierung.
- Italien plant, Dutzende von Touristen auf as Festaldn zu evakuieren, die sich unter Quarantäne in Sardinien befinden. Neuer Cluster waren unter den Nachtclubgästen der Insel entstanden.
- Die Türkei verzeichnet die meisten Todesfälle an einem einzigen Tag seit dem 17. Mai. Weitere 36 Menschen starben am Freitag, während die tägliche Zahl der Neuerkrankungen nach Angaben des Gesundheitsministeriums erneut über 1.500 stieg.
- In Japan hat Premierminister Shinzo Abe seinen Rücktritt bekannt gegeben. Der Schritt erfolgte inmitten zunehmender Sorgen um seine Gesundheit, während das Land den größten wirtschaftlichen Einbruch wege der Pandemie verzeichnete.
- Indonesien meldete am zweiten Tag in Folge den schlimmsten Anstieg bei Neuerkrankungen. Das Land bestätigte zum ersten Mal mehr als 3.000 neue Fälle pro Tag,.
- Briten, die in den letzten sechs Monaten von zu Hause aus gearbeitet haben, wurde mitgeteilt, dass die Rückkehr an den Arbeitsplatz in Großbritannien sicher sei. Der Verkehrsminister des Landes, Grant Shapps, sagte, es gebe eine „Grenze“ für Fernarbeit und die Arbeitgeber sollten sich von den Behörden beraten lassen, wenn sie Bedenken hinsichtlich der Rückkehr an die Arbeitsplätze hätten.
- In Paris müssen jetzt überall draußen im öffentlichen Raum Masken getragen werden. Die neue Verordnung gilt nicht nur für Fußgänger, sondern auch für Elektrorollerfahrer, Radfahrer, Motorrad- und Motorrollerfahrer in Paris, nicht jedoch für Personen in Autos. Die neue Maßnahme kam nach der Ankündigung der Regierung, dass sich 21 von 101 französischen Departements jetzt in der sog.roten Zone befinden, in der das Virus aktiv zirkulier, weshalb die lokalen Behörden strengere Regeln für Versammlungen und Bewegungen auferlegen könnten.
- Die weltweiten Infektionen durch Covid-19 stiegen auf 24,4 Millionen, wobei die Zahl der Todesfälle mehr als 832.000 betrug.
- Indien hat mit 77.266 Neuinfektionen die höchste Zahl von Coronavirus-Fällen innerhalb eines Tages verzeichnet. Dies ist die zweithöchste Anzahl von Fällen, die jemals von einem einzelnen Land an einem Tag registriert wurden. Nur die USA haben am 25. Juli weitere Fälle mit 78.427 Fällen gemeldet. Die Todesfälle aufgrund von Covid-19 sind in Indien auf 61.529 gestiegen.
(Quelle: The Guardian, 28.08.20)
Frankreich-Zahlen
Mit 7379 neuen Coronavirus-Fällen hat Frankreich fast den Höchstwert von Neuinfektionen während des Lockdowns erreicht. Ende März hatten die Behörden 7578 Fälle registriert. Das französische Gesundheitsministerium spricht von einem exponentiellen Wachstum: Am Mittwoch hatte es 5400 Neuerkrankungen gemeldet, am Donnerstag 6111, am Freitag stieg die Zahl erneut. Die Gesamtzahl der bestätigten Fälle liegt jetzt bei 267.077. Die Zahl der Toten stieg um 20 auf 30.596. (Quelle: ARD, 28.08.20)
Estland: Quarantäne auch für Deutsche
Deutsche Reisende müssen sich ab Montag in Estland nach ihrer Ankunft für zwei Wochen in Quarantäne begeben. Das geht aus einer Liste hervor, die das Außenministerium in Tallinn veröffentlicht hat. Grund ist demnach die steigende Zahl der Neuinfektionen in Deutschland.
Estland hatte Anfang Juni seine Grenzen für Bürger aus europäischen Ländern mit niedrigen Ansteckungsraten geöffnet. Für Einreisende aus Staaten mit einer Infektionsrate von bis zu 16 Fällen pro 100.000 Einwohnern entfällt die Quarantänepflicht. Für Deutschland wurde von den estnischen Behörden nun eine Rate von 20,9 ausgegeben. (Quelle: Tagesschau, 28.08.20)
Berlin: Verwaltungsgericht kippt Demo-Verbot
Das Berliner Verwaltungsgericht hat die Verbotsverfügung der Polizei für eine geplante Demonstration gegen die Corona-Politik gekippt. Es gelten strenge Regeln. Der Beschluss ist noch nicht rechtskräftig.
Das Berliner Verwaltungsgericht hat das Verbot der für Samstag geplanten Demonstration gegen die Corona-Politik wieder aufgehoben. Es gebe jedoch strenge Auflagen zur Einhaltung des Mindestabstands, sagte ein Gerichtssprecher.
Den Veranstaltern wurde demnach die Auflage erteilt, den Standort der Hauptbühne etwas zu verschieben, damit genügend Platz ist. Zwischen Videowänden muss ein Mindestabstand von 300 Metern bestehen. Zudem müsse der Veranstalter durch regelmäßige Lautsprecherdurchsagen und Ordner sicherstellen, dass Teilnehmer der Kundgebung Mindestabstand einhalten. Eine Maskenpflicht gehört demnach nicht zu den Auflagen. (VG Berlin Beschl. v. 28.08.2020, VG 1 L 296/20) (Quelle. ARD, 28.08.20)
AfD-Bundestagsfraktion klagt gegen EZB-Coronahilfen
Die AfD im Bundestag klagt wegen der gewaltigen Corona-Nothilfen der Europäischen Zentralbank (EZB) in Karlsruhe. Die Fraktion habe am Freitag beim Bundesverfassungsgericht eine sogenannte Organklage gegen Bundestag und Bundesregierung eingereicht, teilte ihr haushaltspolitischer Sprecher mit. Die Notenbank überschreite in offensichtlicher Weise die Grenzen, die Karlsruhe aufgestellt habe, um die Einhaltung der europäischen Verträge sicherzustellen. Ein Sprecher des Gerichts konnte den Eingang der Klageschrift zunächst nicht bestätigen.
Angesichts der verheerenden wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie hatte die EZB im März ein Notkaufprogramm für Anleihen aufgelegt. Das „Pandemic Emergency Purchase Programme“ (PEPP) soll so lange laufen, bis der EZB-Rat die Krise für bewältigt hält, nach derzeitigem Stand mindestens bis Ende Juni 2021. Das Volumen wurde Anfang Juni um 600 Milliarden auf 1,35 Billionen Euro fast verdoppelt. Um für die Käufe mehr Spielraum zu haben, ist die Notenbank auch bereit, ihre selbst gesetzten Grenzen aufzuweichen.
Das Bundesverfassungsgericht hatte erst Anfang Mai mehreren Klagen gegen Staatsanleihenkäufe der EZB in Billionenhöhe überwiegend stattgegeben – die Notenbank überspanne damit ihr Mandat für die Geldpolitik. In diesem Verfahren ging es um 2015 gestartete Anleihenkäufe zur Ankurbelung von Inflation und Konjunktur (PSPP-Programm). Der inzwischen ausgeschiedene Gerichtspräsident Andreas Voßkuhle hatte bei der Urteilsverkündung ausdrücklich betont, dass die Corona-Hilfen nicht Gegenstand der Entscheidung waren.
Die AfD-Abgeordneten meinen, die Bundesregierung hätte das PEPP-Programm wegen der „offenkundigen Vertragsverletzungen“ unterbinden müssen. Der Bundestag habe es versäumt, die Regierung dazu zu verpflichten. Nach Auskunft des Verfassungsgerichts sind bisher noch keine anderen Klagen gegen die Nothilfen anhängig.
(Quelle ARD, 28.08.20)
Emsland: Offizielle Fallzahlen am Freitag, 28.08.2020, 09.00 Uhr
Die Neuinfektionen im Emsland steigen zwar aber auch die Zahlder als genesen Geltenden: Vier Neuinfizierte sind in den letzten 24 h im Landkreis hinzugekommen, aber neun Infizierte gelten als genesen. Aktuell sind daher in der Summe 29 (-5) Menschen im Emsland an CoViD-19 erkrankt. Die Gesamtzahl aller Infektionen beträgt jetzt 580, umgerechnet auf 100.000 sind dies 179,0. Ihnen stehen 526 Genesene (+9) gegenüber. Weiterhin gibt es keine zusätzlichen CoViD-19-Toten. Aktuell befinden sich 260 Emsländer*innen (-90) in häuslicher Quarantäne.
In Lingen(Ems) sind insgesamt 94 Menschen infiziert worden, davon sind vier verstorben, drei akut krank und inzwischen 87 gelten als genesen.
Kommune | Anzahl der bestätigten Fälle | davon genesen | Verstorbene | Aktuell |
Samtgemeinde Dörpen | 13 | 11 | 1 | 1 |
Einheitsgemeinde Emsbüren | 19 | 19 | 0 | 0 |
Samtgemeinde Freren | 53 | 44 | 9 | 0 |
Einheitsgemeinde Geeste | 20 | 20 | 0 | 0 |
Stadt Haren (Ems) | 40 | 35 | 1 | 4 |
Stadt Haselünne | 41 | 41 | 0 | 0 |
Samtgemeinde Herzlake | 10 | 10 | 0 | 0 |
Samtgemeinde Lathen | 16 | 14 | 0 | 2 |
Samtgemeinde Lengerich | 18 | 17 | 1 | 0 |
Stadt Lingen (Ems) | 94 | 87 | 4 | 3 |
Stadt Meppen | 86 | 76 | 4 | 6 |
Samtgemeinde Nordhümmling | 11 | 10 | 0 | 1 |
Stadt Papenburg | 38 | 33 | 2 | 3 |
Einheitsgemeinde Rhede (Ems) | 1 | 1 | 0 | 0 |
Einheitsgemeinde Salzbergen | 15 | 15 | 0 | 0 |
Samtgemeinde Sögel | 24 | 21 | 0 | 3 |
Samtgemeinde Spelle | 16 | 14 | 1 | 1 |
Einheitsgemeinde Twist | 27 | 21 | 2 | 4 |
Samtgemeinde Werlte | 38 | 37 | 0 | 1 |
Gesamt* | 580 (+4) | 526 (+9) | 25 (+/-0) | |
Aktuelle Covid-19-Fälle | 29 |
(28.08.20)
Cuba: Ausgangssperre in Havanna
Wegen steigender Corona-Infektionen verschärft Kuba die Schutzmaßnahmen in der Hauptstadt Havanna. Unter anderem wird vom 1. bis zunächst zum 15. September eine Ausgangssperre zwischen 19 und 5 Uhr verhängt, wie Havannas Gouverneur Reinaldo García Zapata mitteilte. Minderjährige sollen sich ihm zufolge auch tagsüber nicht auf den Straßen und in den Parks aufhalten dürfen. Ein- und Ausreisen zwischen der Hauptstadt und dem Rest des Landes müssen zudem genehmigt werden.
Um die Maßnahmen durchzusetzen, werde die Polizeipräsenz in den Straßen erhöht. In dem karibischen Inselstaat wurden bislang 3806 Infektionen mit dem Virus und 92 Todesfälle nach einer Covid-19-Erkrankung registriert. Nach Lockerungen der Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus stieg zuletzt vor allem in Havanna die Zahl der Neuinfektionen.(Quelle: Tagesschau, 28.08.20)
Deutschland-Zahlen
Innerhalb eines Tages haben die deutschen Gesundheitsämter nach RKI-Angaben 1571 neue Corona-Infektionen gemeldet. Am Tag zuvor waren es 1507. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich mindestens 239.507 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9288. Seit dem Vortag wurden drei Todesfälle mehr gemeldet. Bis zum Morgen hatten etwa 213.200 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. (Quelle: RKI, 28.08.20)
Große US-Bundesstaaten wollen neuem US-Corona-Testplan nicht folgen
Mehrere große US-Bundesstaatenbeachten nicht die neuen Forderungen der US-Bundesgesundheitsbehörden, die CoViD-19-Tests für Menschn, die dem Virus ausgesetzt sind, zu reduzieren, und schließen sich damit der umfassenden Rüge der Trump-Regierung durch zahlreiche Verantwortlichen des öffentlichen Gesundheitswesens an.
U.a. planen Kalifornien, Connecticut, Florida, Illinois, Texas, New Jersey und New York weiterhin, asymptomatische Personen zu testen, die CoViD-19 ausgesetzt waren, und zwar im Gegensatz zu den neuen Leitlinien der Zentren für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten (CDC) dies vorschlugen wird möglicherweise nicht benötigt. (Quelle: The Guardian, 28.08.20)
Berlins Regierender verteidigt Demonstrationsverbot
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat das Verbot einer geplanten Demonstration von Gegnern der Corona-Politik verteidigt. Wenn schon von vornherein angekündigt werde, Corona-Regeln nicht zu achten, dann sei das von vornherein eine Gefährdung vieler Menschen, sagte Müller. Das gelte nicht nur für die Teilnehmer selbst. „Die Demonstranten gehen zurück, sie fahren mit dem ÖPNV nach Hause, sie gehen an den Arbeitsplatz, sie gehen in die Familie. Und überall bei diesen Kontakten gefährden sie wieder andere“, sagte Müller. „Und sie senden ein Signal aus, dass nicht wichtig ist, was im Zusammenhang mit der Pandemie beschlossen wird. Das können wir so nicht akzeptieren.“
(Foto CC s. Archiv vom 13.04.20; Quelle: ARD, 27.08.20)
Frankreich meldet 6111 Neuinfektionen
Frankreich hat 6.111 neue Infektionen mit dem Coronavirus innerhalb eines Tages gemeldet. Das ist der höchste Zuwachs seit der Lockerung der Corona-Beschränkungen und außerdem die zweithöchste jemals gemessene Zahl an Neuinfektionen in dem Land seit dem Höchststand vom 30. März, als 7.578 Neuinfektionen gemeldet worden waren. Die Gesamtzahl der gemeldeten Infektionen beläuft sich nun auf 259.698.(Quelle: ARD, 27.08.20)
Libanon lockert Ausgangsbeschränkungen wieder
Trotz weiterhin hoher Infektionszahlen hat der Libanon seine strikten Ausgangsbeschränkungen gelockert. Mehr als drei Wochen nach der verheerenden Explosion im Hafen der Hauptstadt Beirut reagierte die Regierung damit unter anderem auf Proteste von Restaurantbesitzern.
Die meisten Geschäfte, Einkaufszentren, Märkte und Restaurants dürfen ab morgen wieder öffnen, allerdings nur mit einer Kapazität von bis zu 50 Prozent, wie das libanesische Innenministerium mitteilte. Die Ausgangssperre wird um vier Stunden gekürzt und gilt dann von 22 bis 6 Uhr Ortszeit. Die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektion war nach der Explosion Anfang des Monats deutlich angestiegen. (Quelle: Tagesschau, 27.08.20)
Zusammenfassung am Abend
- Die Zahl der Todesopfer bei Coronaviren in den USA liegt jetzt bei über 180.000, bei weitem die höchste weltweit. Nach einer Bilanz der Johns-Hopkins-Universitätbeliefen sich weitere 43 Todesfälle auf 180.020.
- Italien verzeichnet weitere 1.411 Persone, die positiv auf Covid-19 getestet wurden. Das ist die höchste Zahl seit dem 6. Mai. Insgesamt sind 263.949 Menschen in Italien als infiziert gemeldet.
- Reisende, die am Samstag nach 15 Uhr GMT aus der Schweiz, Jamaika und der Tschechischen Republik nach Großbritannien kommen, müssen sich 14 Tage lang selbst isolieren. Der britische Verkehrsminister Grant Shapps sagte, die Länder seien von der Liste der sicheren Reiseländer gestrichen worden, um die Infektionsraten niedrig zu halten. Menschen, die aus Kuba anreisen, müssten jedoch nicht mehr unter Quarantäne gestellt werden, fügte er hinzu.
- Schulkinder ab sechs Jahren müssen zum Unterricht Gesichtsmasken tragen, teilte die Regierung in Spanien mit und erklärte ihren Plan zur Wiedereröffnung der Schulen wenige Tage vor Beginn des neuen Schuljahres. Gesundheitsminister Salvador Illa sagte, dass die Schließung ganzer Schulen notwendig sein könnte, falls mehrere Fälle des Coronairus in verschiedenen Klassenräumen entdeckt würden. Dies wäre dann aber das letzte Mittel.
- Großbritannien verzeichnete die höchste tägliche Fallzahl seit dem 12. Juni. Weitere 1.522 Fälle wurden gemeldet, und die kumulierte Zahl der CoViD-19-Toten in im Vereinigten Königreich basierend auf den offiziellen Statistiken der Regierung, erreichte 41.477.
- Frankreich wird das obligatorische Tragen von Gesichtsmasken in ganz Paris anordnen, um die zunehmenden Corona-Infektionen einzudämmen. Nachdem der R-Wert im Land auf 1,4 gestiegen war, warnte der Premierminister Jean Castex, dass der Ausbruch außer Kontrolle geraten könnte, wenn keine raschen Maßnahmen ergriffen werden. (Quelle: The Guardian, 27.08.20)
USA: Fast 5,8 Mio Infektionen und fast 180.000 Tote
In den USA ist nach Angaben der Gesundheitsbehörden CDC die Zahl der nachgewiesenen Infektionen um 46.393 auf mehr als 5,79 Millionen gestiegen. Binnen eines Tages seien zudem 1.239 weitere Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert worden. Damit stieg die Zahl auf 178.998. (Quelle: ARD, 27.08.20)
WHO warnt vor Entwicklung in Europa im Herbst
Der Regionaldirektor der Weltgesundheitsorganisation für Europa, Hans Kluge, hat das Coronavirus mit einem „Tornado mit langem Schweif“ verglichen. Steigende Infektionszahlen unter jungen Menschen könnten sich letztlich auf gefährdetere ältere Menschen ausbreiten und zu einer Zunahme von Todesfällen führen, sagte er. In der bevorstehenden kälteren Jahreszeit kämen junge Menschen voraussichtlich in engeren Kontakt mit Älteren, was zu einer Verbreitung der Infektion beitragen könne. Es liege definitiv im Bereich des Möglichen, dass zu einem bestimmten Zeitpunkt mehr Menschen in Krankenhäusern aufgenommen werden müssten und die Sterblichkeitsrate steige, sagte Kluge in Kopenhagen, dem Sitz der WHO Europa. (Quelle: Tagesschau, 27.08.20)
Bund-Länder-Gespräche mit neuen Anti-Corona-Beschlüssen
In den Verhandlungen mit den Landeschefs wollte Kanzlerin Merkel strenge Regeln durchsetzen. Am Ende gibt es Kompromisse, die nicht komplett in ihrem Sinne sind.
Die Süddeutsche Zeitung gibt diesen Überblick.
Umfrage: Fast 90 Prozent der Deutschen zufrieden mit Corona-Politik
Eine überwältigende Mehrheit der Bundesbürger ist einer Umfrage zufolge der Meinung, dass Deutschland im Umgang mit der Coronakrise seine Aufgaben gut erfüllt hat. 88 Prozent äußerten sich entsprechend, wie aus einer am Donnerstag in Washington veröffentlichten Befragung des Forschungsinstituts Pew in 14 Industriestaaten hervorgeht. Deutschland liegt – gleichauf mit Kanada – hinter Dänemark und Australien, wo sich 95 beziehungsweise 94 Prozent positiv über den Umgang ihres Landes mit der Krise äußerten.
Auch in den Niederlanden, in Südkorea, Italien, Schweden, Belgien, Frankreich, Japan und Spanien beurteilte eine Mehrheit den Umgang mit der Krise positiv. Negative Mehrheiten gab es nur in Großbritannien und die USA, wo eine Mehrheit der Befragten (54 beziehungsweise 52 Prozent) den Umgang als schlecht bewertete. (Quelle: TSP, 27.08.20)
Ungarische Spitzenpolitiker in Quarantäne
Das Coronavirus hat die Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban im bisher vergleichsweise weniger belasteten Ungarn erreicht. Kanzleramtsminister Gergely Gulyas wurde wegen einer möglichen Infektion mit dem Erreger Sars-CoV-2 unter häusliche Quarantäne gestellt, wie die staatliche Nachrichtenagentur MTI am Donnerstag berichtete. Ebenso erging es demnach Gulyas‘ Stellvertreter Balász Orban. Grund für die Maßnahme sei, dass beide an einem privaten Fest teilgenommen hätten, bei dem der nachweislich mit dem Coronavirus infizierte Kommunikationschef der regierenden Partei Fidesz, Istvan Hollik, dabei war.
In Ungarn mit einer Bevölkerung von rund zehn Millionen lag die Zahl der Neuinfektionen am Donnerstag bei 91 binnen 24 Stunden. Das waren fast so viele wie am Höhepunkt der Pandemie vom 24. April, als in dem Land 99 neue Fälle gezählt wurden. An diesem Freitag will die Regierung in Budapest neue Corona-Vorsichtsmaßnahmen beschließen. Derzeit gilt Maskenpflicht in geschlossenen öffentlichen Räumen mit Ausnahme von Gaststätten, auch Abstände müssen eingehalten werden. (Quelle: ARD, 27.08.20)
Frankreich weist mehr als 20 Risikogebiete aus
In Frankreich breitet sich die Corona-Pandemie zunehmend schnell aus: Die Regierung erklärte am Donnerstag 19 weitere Verwaltungsbezirke zu „roten Zonen“, wie Premierminister Jean Castex mitteilte. Damit gibt es nun insgesamt 21 Risikogebiete. Die Einstufung ermöglicht es den Behörden, die Corona-Maßnahmen auszuweiten. Damit reagiert die Regierung auf den massiven Anstieg der Infektionszahlen.
Auch ein Großteil des Mittelmeer-Raums sowie die Départements um die Großstädte Bordeaux und Toulouse gehören nun zu den besonders betroffenen Gebieten. Dort übersteigt die Zahl der Neuansteckungen seit mehr als einer Woche die Schwelle von 50 auf 100.000 Einwohner.
Bisher waren bereits Paris und das Département Bouches-du-Rhône um die Hafenstadt Marseille als solche Zonen mit „aktiver Virus-Ausbreitung“ eingestuft. Deutschland warnt seine Bürger vor Reisen in den Pariser Großraum und das Gebiet um die Côte d’Azur und die Provence. (Quelle: TSP, 27.08.20)
📌 Emsland: Offizielle Fallzahlen am Donnerstag, 27.08.2020, 09.00 Uhr
Die Neuinfektionen im Emsland steigen kontinuierlich: Fünf sind in den letzten 24 h im Landkreis hinzugekommen, ein weiterer Infizierter ist genesen. Aktuell sind daher in der Summe 34 (+4) Menschen im Emsland an CoViD-19 erkrankt. Die Gesamtzahl aller Infektionen beträgt jetzt 576, umgerechnet auf 100.000 sind dies 177,72. Ihnen stehen 517 Genesene (+1) gegenüber. Weiterhin gibt es keine zusätzlichen CoViD-19-Todesfälle. Dass die Neuinfektionen zunehmen, folgt auch aus der wachsenden Zahl der Quarantäne-Betroffenen: Aktuell befinden sich 350 Emsländer*innen (+50) in häuslicher Quarantäne.
In Lingen(Ems) sind zwei akute CoViD-19-Fälle hinzu gekommen. Insgesamt sind also 94 Menschen aus Lingen infiziert worden, davon sind vier verstorben, fünf akut krank und inzwischen 85 gelten als genesen
Kommune | Anzahl der bestätigten Fälle | davon genesen | Verstorbene | Aktuell |
Samtgemeinde Dörpen | 13 | 11 | 1 | 1 |
Einheitsgemeinde Emsbüren | 19 | 19 | 0 | 0 |
Samtgemeinde Freren | 53 | 44 | 9 | 0 |
Einheitsgemeinde Geeste | 20 | 20 | 0 | 0 |
Stadt Haren (Ems) | 40 | 35 | 1 | 4 |
Stadt Haselünne | 41 | 40 | 0 | 1 |
Samtgemeinde Herzlake | 10 | 10 | 0 | 0 |
Samtgemeinde Lathen | 16 | 14 | 0 | 2 |
Samtgemeinde Lengerich | 18 | 17 | 1 | 0 |
Stadt Lingen (Ems) | 94 (+2) | 85 | 4 | 5 (+2) |
Stadt Meppen | 85 | 73 | 4 | 8 |
Samtgemeinde Nordhümmling | 11 | 9 | 0 | 2 |
Stadt Papenburg | 38 | 32 | 2 | 4 |
Einheitsgemeinde Rhede (Ems) | 1 | 1 | 0 | 0 |
Einheitsgemeinde Salzbergen | 15 | 15 | 0 | 0 |
Samtgemeinde Sögel | 24 | 21 | 0 | 3 |
Samtgemeinde Spelle | 16 | 14 | 1 | 1 |
Einheitsgemeinde Twist | 24 | 21 | 2 | 1 |
Samtgemeinde Werlte | 38 | 36 | 0 | 2 |
Gesamt* | 576 (+5) | 517 (+1) | 25 (+/-0) | |
Aktuelle Covid-19-Fälle | 34 (+4) |
(27.08.20)
Indien-Zahlen
Indien hat 60.000 Todesfälle durch Coronaviren verzeichnet und zugleich die höchste tägliche Zahl von 76.014 Fällen, berichtet die Times of India. Es ist weltweit die dritthöchste tägliche Anzahl von Fällen an einem Tag, nachdem in den USA 78.427 (25. Juli) und 76.930 (17. Juli) festgestellt worde waren. Die bisher höchste Tageszahl in Indien lag bei 70.488 (22. August). Die Times schreibt, der Anstieg sei auf erhöhte Tests zurückzuführen, bei denen am Mittwoch knapp 925.000 Proben getestet wurden. (Quelle: The Guardian, 27.08.20)
Deutschland-Zahlen
Innerhalb eines Tages haben die deutschen Gesundheitsämter nach Angaben des Robert Koch-Institut (RKI) 1507 neue Corona-Infektionen gemeldet. Am Tag zuvor waren es 1576. Seit Beginn der Krise haben sich 237.936 Menschen in Deutschland mit dem Virus infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt bei 9285. Seit dem Vortag wurden fünf Todesfälle mehr gemeldet. Bis zum Morgen hatten etwa 211.900 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.
In Deutschland sind bis zum vergangenen Sonntag mehr als elf Millionen Tests auf das Coronavirus Sars-CoV-2 erfasst worden. Bei gut 274.000 davon wurde der Erreger nachgewiesen, wie das RKI am Mittwoch in seinem täglichen Lagebericht mitteilte. Demnach stieg die Zahl der wöchentlich erfassten Tests im Lauf der Zeit stark an, während der Anteil der positiven Resultate nach dem Höhepunkt in der Kalenderwoche (KW) 14, die bis Anfang April reichte, deutlich sank. (Quelle: RKI, 27.08.20)
US-Gesundheitsbehörde weicht Corona-Test-Richtlinien auf
Die US-Gesundheitsbehörde CDC hat ihre Richtlinien aufgeweicht, wer sich einem Coronavirus-Test unterziehen sollte – Medienberichten zufolge auf Druck von Präsident Donald Trump. Bislang empfahl das Zentrum für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten (CDC) grundsätzlich einen Test für alle, die engen Kontakt zu einem mit Corona infizierten Menschen hatten. Dies sei notwendig, weil auch Menschen ohne Krankheitssymptome das Virus weiterverbreiten könnten.
Seit dieser Woche heißt es auf der CDC-Website, wer sich mindestens 15 Minuten lang nahe eines Infizierten aufgehalten habe, aber selbst keine Symptome zeige, brauche nicht „notwendigerweise“ einen Test. Wurden bisher also auch Menschen ohne Symptome aufgerufen, sich einem Test zu unterziehen, wurde dies nun gestrichen. Gegenüber dem Nachrichtensender CNN erklärte ein Vertreter des US-Gesundheitsministeriums, die Richtlinien seien mit Blick auf den derzeitigen Kenntnisstand aktualisiert worden. Unklar blieb aber, in welcher Weise sich der Kenntnisstand zu Covid-19 verändert haben soll.
Gesundheitsexperten zeigten sich fassungslos. Geschätzt 40 bis 50 Prozent aller Infizierten seien asymptomatisch, schrieb die Medizinerin Leana Wen von der George-Washington-Universität im Kurzbotschaftendienst Twitter. Wer dem Virus ausgesetzt worden sei, müsse dies wissen, um seine Familie und die Öffentlichkeit zu schützen. „Es stellt sich die Frage: Wurde diese Änderung vorgenommen, weil wir nicht ausreichend Tests haben?“ Der renommierte Immunologe Anthony Fauci sagte dem Sender CNN am Mittwoch, das könne das falsche Gefühl vermitteln, dass es keine große Gefahr der Virus-Übertragung durch Menschen ohne Symptome gebe. (Quelle: t-online, 27.08.20)
Corona-Schnelltest in den USA zugelassen
Der US-Pharmakonzern Abbott Laboratories hat die Marktzulassung für einen mobilen Covid-19-Schnelltest in den USA bekannt gegeben. Die US-Zulassungsbehörde FDA erteilte die Genehmigung- im Rahmen ihres Notfall-Programms. Der Test mit dem Namen BinaxNOW COVID-19 Ag Card liefere innerhalb von 15 Minuten Ergebnisse und komme überwiegend bei medizinischem Fachpersonal in Krankenhäusern und Laboren zu Einsatz, so das Unternehmen. Der Test kostet 5 USD. Über seine Fehlerquote ist nichts bekannt.
Auch Großbritannien nutzt seit Anfang August Schnelltests. In Deutschland gibt es Forderungen nach solchen schnelleren und günstigeren Tests, u.a. von Linkenchefin Katja Kipping. Aber die Tests weisen bekannte Schwächen auf und sind verglichen mit Labortests eher unsicher. Sie identifizierten aber ziemlich zuverlässig die Menschen, die besonders ansteckend sind und die daher leicht sogenannte Superspreader werden könnten, weil sie in kurzer Zeit sehr viele Menschen anstecken [mehr…] (Quelle: Engadget, Spiegel 27.08.20)
Mehr als 24 Millionen Infizierte
Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität (JHU) haben sich weltweit mehr als 24 Millionen Menschen mit dem Corona-Virus infiziert. Die meisten Erkrankten gibt es in den USA (5,8 Millionen), gefolgt von Brasilien (3,6 Millionen) und Indien (3.2 Millionen). 821.654 Menschen starben.
(Quelle: JHU, 26.08.20)
„Superspreader-Events“ in Boston, Masss. führte wohl zu 20.000 Infektionen
Großveranstaltungen können den Pandemie-Verlauf stark beeinflussen. Ein Event in Boston im Februar soll Forschern zufolge zu tausenden Corona-Fällen geführt haben.
Hunderte oder gar tausende von Corona-Infektionen binnen kürzester Zeit – sogenannte „Superspreader-Events“ – können den Anstieg von Neuinfektionen und den Verlauf der Pandemie stark beeinflussen. Insbesondere, wenn zu spät oder gar nicht entdeckt wird, dass eine oder mehrere infizierte Personen auf Veranstaltungen mit vielen weiteren Menschen in Kontakt traten.
Ein derartiges Event könnte eine Biotech-Konferenz in Boston Ende Februar gewesen sein. Das berichten Forscher in einer vorab veröffentlichten Studie. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass rund 20.000 Corona-Infektionen auf die internationale Konferenz zurückzuführen sind.
An der Veranstaltung, die vom 26. bis 27. Februar stattfand, nahmen rund 200 Personen teil – mehr als 90 Personen, die direkt oder über Kontakte mit der Konferenz in Verbindung standen, infizierten sich mit dem Coronavirus. Dies erwecke den Verdacht, dass dort „ein sich übergreifendes Ereignis stattgefunden hat“, schrieben die Forscher in ihrer Veröffentlichung. Die Studie wurde bislang noch nicht unabhängig von Fachkollegen überprüft, wurde aber vorab unter „medrxiv.org“ veröffentlicht. (Quelle TSP, 26.08.20)
EU: Handelskommissar Hogan tritt zurück
Der Handelskommissar der europäischen Union Phil Hogan tritt wegen Verstößen gegen Corona-Regeln in seinem Heimatland Irland zurück. Entsprechende Medienberichte bestätigte Hogans Kabinettschef Peter Power der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel. Zuvor hatte sich die irische Regierung von Hogan distanziert und ihm vorgeworfen, klar gegen Pandemie-Auflagen verstoßen zu haben.
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen verlangte von Hogan eine Erklärung zu seinem Verhalten in Irland. Der Handelskommissar ist eine der wichtigsten Personen in der Brüsseler Behörde. Sie vereinbart im Namen aller 27 Mitgliedsstaaten Handelsabkommen mit Partnern in aller Welt.
Dem 60-jährigen Hogan soll mit etwa 80 weiteren Gästen an einem Dinner einer Golf-Gesellschaft in einem irischen Hotel teilgenommen und damit gegen die geltende Obergrenze für Versammlungen verstoßen haben. Der irische Landwirtschaftsminister Dara Calleary war dort ebenfalls ein Gast. Er ist bereits zurückgetreten. (Quelle: ARD. 26.08.20)
Norwegen warnt vor Reisen nach Deutschland
Norwegen warnt wegen des Anstiegs der Corona-Fallzahlen in Deutschland vor Reisen in die Bundesrepublik. Das Außenministerium in Oslo riet von „nicht unbedingt notwendigen“ Reisen nach Deutschland ab.
Reisende aus Deutschland und Liechtenstein müssen sich ab dem 29. August bei der Ankunft in Norwegen für zehn Tage in Selbstisolation begeben. Nur wenige Länder haben bisher von Deutschland als Reiseziel abgeraten.
In Finnland bestehen seit Montag Einreisebeschränkungen für die meisten EU-Länder, darunter auch Deutschland. Reisende aus den betroffenen Ländern müssen für 14 Tage in Quarantäne. In Deutschland stiegen die Fallzahlen zuletzt wieder an. Mit teilweise mehr als 1500 täglichen Neuinfektionen wurde ein Niveau wie im April erreicht. In Norwegen registrierten die Behörden bislang mehr als 10.400 Corona-Fälle, 264 verliefen tödlich.
Inzwischen hat die norwegische Reederei Color Line angekündigt, den regelmäßigen Fährbetrieb zwischen Kiel und Oslo von Freitag an erneut zu unterbrechen. Wer eine Reise mit den Schiffen gebucht hat, kann kostenlos auf einen späteren Zeitpunkt umbuchen oder bekommt die Reisen erstattet. (Quelle: Tagesschau, NDR, 26.08.20)
Frankreich: 5.429 neue Coronavirus-Infektionen, neues Post-Lockdown-Hoch
Das französische Gesundheitsministerium hat in den letzten 24 Stunden 5.429 neue Coronavirus-Infektionen registriert. Das ist ein neues Hoch nach dem Lockdown und so vile Infektionen, die seit dem Höhepunkt der Epidemie Anfang April nicht mehr aufgetreten sind.
Die Gesamtzahl der mit dem Virus infizierten Menschen in Frankreich liegt jetzt bei 253.587.
Am Dienstag berichtete das Ministerium, dass die kumulierte Zahl der Todesfälle um 16 auf 30.544 gestiegen sei und dass 4.600 Menschen mit CoViD-19 im Krankenhaus waren, davon 410 auf der Intensivstation. (Quelle: The Guardian, 26.08.20)
Überblick am Abend
- Italien verzeichnet mit weiteren 1.367 Fällen die höchste tägliche Zahl an Coronavirus-Infektionen seit Mai, als das Land noch gesperrt war. Trotz des Anstiegs der Neuinfektionen unterstrich die Regierung in Rom, keine Pläne für eine neue Sperrung zu haben.
- Kroatien meldete die höchste Anzahl an täglichen Fällen während der Sommer-Saison. Immer neue Fälle sind aufgetaucht, seit Kroatien seine Grenzen für die Sommer-Touristen öffnete. In diesen Tagen Ende August werden täglich mehr als 200 Neuinfektionen und am Mittwoch gar ein Rekord von 358 erreicht. Die Regierung sagte, sie hoffe immer noch, die Krise ohne Ausgangssperre zu bewältigen, wenn die Menschen „die Regeln befolgen und verantwortungsbewusst handeln“ würden.
- Russland bereitet die Zulassung eines zweiten Impfstoffs gegen CoViD-19 vor. Frühzeitige klinische Studien mit dem Impfstoff, der vom Vector Virology Institute in Sibirien entwickelt wurden sollen Ende September abgeschlossen sein. Westliche Experten zeigten sich skeptisch gegenüber der Genehmigung von Sputnik V durch Russland und warnten vor dessen Verwendung, bevor nicht alle international zugelassenen Tests und behördlichen Maßnahmen ergriffen wurden.
- Deutschland will die obligatorischen Tests für Reisende aus Risikogebieten einstellen und stattdessen eine Quarantäne für mindestens fünf Tage verlangen, und so seine Teststrategie auf Menschen mit Symptomen oder einer möglichen Exposition gegenüber Patienten mit CpViD-19 konzentrieren. Die Änderung der Strategie ist auch darauf zurückzuführen, dass die deutschen Labore an die Grenzen ihrer Kapazitäten stoßen.
- Das Weltwirtschaftsforum WEF hat sein im Januar bevorstehendes Jahrestreffen in Davos auf den Sommer nächsten Jahres verschoben. Die Organisatoren sagten, Experten hätten geraten, dass das Forum angesichts der Pandemie im Januar nicht wie geplant stattfinden zu lassen.
- Belgien hat seine Zahl der Todesopfer in Covid-19 korrgiert, als es kurz davor war, die Zahl von 10.000 Todesfällen zu erreichen. Die Gesundheitsbehörden überprüften die Zahlen von Pflegeheimen in Flandern und stellten fest, dass einige Covid-19-Todesfälle nicht als solche gemeldet wurden, einige zweimal registriert wurden und andere nicht durch Coronavirus verursacht wurden. Der Nettoeffekt ist eine Reduzierung um 121, was aktuell eine Toten-Bilanz von 9.878 ergibt.
- In Frankreich sagte der Premierminister sagte, das Leben müsse zu einer Art Normalität zurückkehren und gleichzeitig müsse eine weitere landesweite Sperrung vermieden werden. Jean Castex sagte, seine Regierung wolle sicherstellen, dass die Franzosen zur Schule zurückkehren, wieder arbeiten und „so normal wie möglich“ ein soziales Leben führen können. Er fügte hinzu, dass Gesichtsmasken nach einem Anstieg der Coronavirus-Infektionsrate in den letzten Wochen weiterhin im Mittelpunkt der Strategie der Regierung stünden.
- Kenia verlängerte die landesweite Ausgangssperre um 30 Tage, weil Coronavirus-Fälle in Gebieten außerhalb der Hauptstadt stark zugenommen habe. Präsident Uhuru Kenyatta ordnete an, auch Bars und Nachtclubs für weitere 30 Tage zu schließen, erhöhte jedoch die Anzahl der Personen, die an Hochzeiten, Beerdigungen und anderen Veranstaltungen teilnehmen durften.
- Die Ukraine hat den meisten Ausländern ein vorübergehendes Einreiseverbot bis zum 28. September auferlegt. Die bstehenden Vorsorgemaßnahmen wurden gleichzeitig bis Ende Oktober verlängert, um den jüngsten Anstieg der Coronavirus-Neuinfektionen einzudämmen.
- Der Libanon könnte jede Kontrolle über den Ausbruch des Coronavirus verlieren, warnte am Mittwoch der Ministerpräsident des Landes. Hassan Diab sagte, wenn die Infektionen nach der Explosion in Beirut weiter stark zunehmen würden, „verlieren wir die Kontrolle über diese Epidemie“.
- Myanmar ordnet die Schließung aller Schulen an, nachdem ein Rekordanstieg an neuen Coronavirus-Infektionen pro Tag gemeldet worden war. Die Behörden versuchen, ein Wiederaufleben des Virus zu bekämpfen; es hatte binnen 24 h insgesamt 70 neue Corona-Fällen, wie am Mittwoch bekannt wurde – nach Wochen ohne bestätigte Inlandsübertragung.
- Die Zahl der Todesopfer im Iran liegt jetzt über 21.000 und die Infektionsfälle nehmen weiter zunehmen. Weitere 119 Tote führten zur Gesamtzahl von 21.020 Verstorbenen, was die Regierung dazu veranlasste, die Menschen zu drängen, „unnötige Reisen zu vermeiden“.
- Ein 61-jähriger Mann ist in Gaza gstorben, nachdem er sich mit dem Virus infiziert hatte. Es war der erste Tote in der Bevölkerung seit dem Tod einer infizierten Frau in einem Quarantänezentrum im März. (Quelle: The Guardian, 26.08.20)
2021: Weltwirtschaftsforum in Davos verschoben
Das Weltwirtschaftsforum in Davos wurde wegen der Corona-Pandemie verschoben. Wie ein Sprecher des Weltwirtschaftsforums am Mittwoch mitteilte, wird das traditionell Ende Januar stattfindende Treffen in dem Schweizer Skiort im nächsten Jahr auf den Frühsommer verlegt, ein genauer Termin steht jedoch nicht fest. Experten hätten zuvor gewarnt, dass ein „sicheres“ Treffen im Januar angesichts der Pandemie nicht möglich sei.
In der Kleinstadt Davos kommen traditionell im ersten Monat des Jahres hochkarätige Politiker, Unternehmer und internationale Führungspersönlichkeiten für Beratungen zusammen. U.a. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist Stammgast bei dem Forum, das der deutsche Wirtschaftsprofessor Klaus Schwab Anfang der 70er Jahren ins Leben rief.
Die Verantwortlichen seien zusammen mit Experten zu dem Schluss gekommen, dass sie nicht in der Lage seien, das Forum im Januar 2021 sicher durchzuführen, bestätigte der geschäftsführende WEF-Direktor Alois Zwinggi im Radio Südostschweiz. „Wir wissen nicht, wie im Januar die Reisesituation aussehen wird. Wir wissen auch nicht, wie die Bereitschaft der Leute ist, an einen Großevent zu kommen.“(Quelle: TSP, 26.08.20)
NRW darf Fleischbetriebe zu Corona-Reihentests auf eigene Kosten verpflichten
Das Verwaltungsgericht Düsseldorf hat die Eilanträge von zwei fleischverarbeitenden Betrieben gegen eine Allgemeinverfügung Nordrhein-Westfalens in der Corona-Krise abgelehnt. Das Land dürfe bis auf weiteres die beiden Betriebe auf eigene Kosten zu Reihentests der Beschäftigten in der Produktion verpflichten, erklärte das Gericht am Mittwoch. Es sei nach dem Infektionsschutzgesetz nicht erforderlich, dass ein Beschäftigter eines bestimmten Betriebes bereits krank oder ansteckungsverdächtig sei.
Nach dem massiven Corona-Ausbruch bei Fleischbetrieben hatte Nordrhein-Westfalen die Vorschriften für die Branche Ende Juni verschärft. Nach Angaben von Arbeits- und Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) sollte dies den Infektionsschutz deutlich stärken.
Das Verwaltungsgericht erklärte nun, es spreche vieles dafür, dass größere Betriebe der Branche aufgrund der Mitarbeiterstruktur, der Arbeitsorganisation und der Arbeitssituation in der Produktion „ein gesteigertes Infektions- und Verbreitungsrisiko bergen“. Die den Betrieben auferlegte Pflicht zur Reihentestung könne dazu beitragen, in Infektionen mit dem Coronavirus „frühzeitig zu erkennen und diese Personen bei Bedarf zu isolieren, um so die andernfalls drohende Weiterverbreitung des Virus zu verhindern“. (Beschl. v. 26.08.2020, Az. 7 L 1564/20, 7 L 1565/20)
Gegen den Beschluss kann Beschwerde eingelegt werden, über die dann das Oberverwaltungsgericht für Nordrhein-Westfalen in Münster entscheiden müsste. (Quelle: LTO, 26.08.20)
Wiesbaden verhängt bis 21. September nächtliches Alkoholverbot
Die Stadt Wiesbaden hat ein von Freitag bis zum 21. September geltendes nächtliches Alkoholverbot verhängt. Zwischen Mitternacht und sechs Uhr darf dann Alkohol weder verkauft noch ausgeschenkt werden, auch nicht in der Gastronomie, wie die Stadtverwaltung am Mittwoch mitteilte. Außerdem weitete die Stadt die Maskenpflicht auf Bushaltestellen aus. Damit reagierten die Verantwortlichen auf die steigenden Corona-Infektionszahlen.
Die Stadtverwaltung kündigte an, bei einem weiteren Anstieg noch weitergehende Einschnitte wie eine generelle Sperrstunde zwischen Mitternacht und sechs Uhr zu prüfen. Auch ein generelles Alkoholverbot im Stadtgebiet sei im Gespräch, ebenso die Maskenpflicht in Schulen. Die Lage sei ernst. Auslöser der Ausbreitung waren vor allem Feierlichkeiten und Veranstaltungen. (Quelle: HR, 26-08-20)
Schweiz meldet so viele neue Corona-Fälle wie seit April nicht mehr
Das Schweizer Bundesamt für Gesundheit hat innerhalb von 24 Stunden so viele neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet wie seit April nicht mehr. Insgesamt waren es Stand Mittwochmorgen in der Schweiz und Liechtenstein zusammen 383 neue Fälle. Gemessen an der Bevölkerung ist das deutlich mehr als doppelt so viel wie in Deutschland. Deutschland hat knapp zehn mal so viele Einwohner wie die Schweiz.
Gesundheitsminister Alain Berset hatte schon vergangene Woche davor gewarnt, dass die Situation außer Kontrolle geraten könnte. Er mahnte die Bevölkerung, die Schutzmaßnahmen umzusetzen: „Es ist nicht einfach, die Abstands- und Quarantäneregeln einzuhalten, aber tun Sie es.“ Immer mehr Kantone führen die Maskenpflicht in Geschäften ein. Seit Donnerstag gilt dies auch in Zürich.
Insgesamt wurden in der Schweiz seit Beginn der Pandemie gut 40.000 Infektionen gemeldet. Etwas mehr als 1700 Menschen Infizierte starben. Knapp 10.000 Menschen befanden sich wegen Kontakten mit Infizierten in Quarantäne oder Isolation, weitere gut 15.000 Menschen waren in Quarantäne, weil sie aus Risikoländern zurückgekehrt waren. (Quelle: TSP, 26.08.20)
Veranstalter sagen Großkonzert in Düsseldorf ab
Das ursprünglich für den 4. September geplante Großkonzert in Düsseldorf mit bis zu 13.000 Zuschauern ist abgesagt; offiziell soll es in den Spätherbst verschoben werden. Das teilte der Veranstalter am Mittwoch mit.
„Trotz eines überzeugenden Hygiene- und Schutzkonzepts sahen sich die Organisatoren angesichts steigender Infektionszahlen und im Raum stehenden, nachträglichen Kapazitätsbeschränkungen, die eine allgemeine Verunsicherung zur Folge hatten, zu diesem Schritt veranlasst“, hieß es am Mittwoch in einer Mitteilung. Den mehr als 7.000 Besuchern, die bereits Tickets erworben hätten, werde nun das Eintrittsgeld einschließlich Vorverkaufsgebühren zurückerstattet.
Vor gut zwei Wochen hatten Land, Stadt sowie Veranstalter Marek Lieberberg in einer gemeinsamen Erklärung noch mitgeteilt, dass man das Konzert im Fußballstadion „Merkur Spiel-Arena“ vom aktuellen Infektionsgeschehen abhängig mache – und spätestens am 31. August entscheide, ob es stattfindet. „Ein Abrücken hiervon war durch Bedenken der Landesregierung deutlich geworden“, teilte Lieberbergs Firma Livenation jedoch am Mittwoch mit: „Die gegensätzlichen Positionen ließen sich nicht überbrücken.“
Lieberberg ergänzte: „Wir sind nach wie vor der Auffassung, dass unser Maßnahmen-Katalog Fans, Künstlern und Mitarbeitern umfassenden Schutz bietet.“ Die aktuelle Atmosphäre verhindere aber einen Konsens. Deshalb wolle man das Projekt nun „zu einem späteren Zeitpunkt realisieren“. Einen konkreten Zeitpunkt im Spätherbst nannten die Veranstalter nicht.
Lieberberg zeigte sich dankbar gegenüber der Stadt Düsseldorf und ihrer Event-Tochterfirma D.Live, „die der Live-Musik eine faire Chance gewährt und die Veranstaltung aufgrund plausibler Fakten genehmigt hatten“, so Livenation. Ganz besonders würdigte Lieberberg die Bereitschaft von Bryan Adams, Sarah Connor, Rea Garvey, The BossHoss, Joris und Michael Mittermeier, die in Düsseldorf auftreten wollten.
Das Konzert unter dem Motto „Give Live a Chance“ war am 7. August angekündigt worden. Die Stadt Düsseldorf hatte es zu diesem Zeitpunkt bereits genehmigt. Die Landesregierung hatte offiziell erst an diesem Tag von dem Vorhaben erfahren. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hatte sofort Zweifel an der rechtlichen Grundlage des Konzerts geäußert. In den vergangenen Tagen hatte Laumann mehrmals geäußert, dass man kein Fußballspiel mit tausenden Zuschauern verbieten, ein Konzert dieser Größenordnung aber erlauben könne.
(Quelle: TSP, 26.08.20)
Frankreich stabilisiert den Kunst- und Kultursektor mit 2 Mrd. EUR
Der französische Kunst- und Kultursektor, der von der COVID-19-Krise schwer getroffen ist, wird im Rahmen des Konjunkturpakets der Pariser Regierung Hilfe in Höhe von 2 Mrd. EUR erhalten, sagte der französische Premierminister Jean Castex am Mittwoch.
Das 100-Milliarden-Euro-Konjunkturprogramm der französischen Regierung wird am 3. September vorgestellt. (Quelle: The Guardian, 26.08.20)
Emsland: Offizielle Fallzahlen am Mittwoch, 26.08.2020, 09.00 Uhr
Gleich sieben Neuinfektionen sind in den letzten 24 h im Emsland hinzugekommen, ein Infizierter ist genesen. Aktuell sind daher in der Summe 30 (+6) Menschen im Emsland an CoViD-19 erkrankt. Die Gesamtzahl aller Infektionen beträgt jetzt 571, umgerechnet auf 100.000 sind dies 175,7. Ihnen stehen 516 Genesene (+1) gegenüber. Weiterhin gibt es keine zusätzlichen CoViD-19-Todesfälle. Dass die Neuinfektionen zunehmen folgt auch aus der Zahl der Quarantän-Betroffenen: Ca. 300 Emsländer*innen (+30) befinden sich in häuslicher Quarantäne.
In Lingen(Ems) ist ein akuter CoViD-19-Fall hinzugekommen. Insgesamt sind also 92 Menschen aus Lingen infiziert, davon sind vier verstorben, drei akut krank und inzwischen 84 gelten als genesen.
Kommune | Anzahl der bestätigten Fälle | davon genesen | Verstorbene | Aktuell |
Samtgemeinde Dörpen | 13 | 11 | 1 | 1 |
Einheitsgemeinde Emsbüren | 19 | 19 | 0 | 0 |
Samtgemeinde Freren | 53 | 44 | 9 | 0 |
Einheitsgemeinde Geeste | 20 | 20 | 0 | 0 |
Stadt Haren (Ems) | 40 | 35 | 1 | 4 |
Stadt Haselünne | 41 | 40 | 0 | 1 |
Samtgemeinde Herzlake | 10 | 10 | 0 | 0 |
Samtgemeinde Lathen | 16 | 14 | 0 | 2 |
Samtgemeinde Lengerich | 18 | 17 | 1 | 0 |
Stadt Lingen (Ems) | 92 | 85 | 4 | 3 |
Stadt Meppen | 84 | 73 | 4 | 7 |
Samtgemeinde Nordhümmling | 11 | 8 | 0 | 3 |
Stadt Papenburg | 38 | 32 | 2 | 4 |
Einheitsgemeinde Rhede (Ems) | 1 | 1 | 0 | 0 |
Einheitsgemeinde Salzbergen | 15 | 15 | 0 | 0 |
Samtgemeinde Sögel | 23 | 21 | 0 | 2 |
Samtgemeinde Spelle | 16 | 14 | 1 | 1 |
Einheitsgemeinde Twist | 24 | 21 | 2 | 1 |
Samtgemeinde Werlte | 37 | 36 | 0 | 1 |
Gesamt* | 571(+7) | 516 (+1) | 25 (+/- 0) | |
Aktuelle Covid-19-Fälle | 30 (+6) |
(26.08.20)
GorKo mit neuem Gesamtpaket zu Corona-Maßnahmen
Union und SPD haben sich in der cergangenen Nacht auf ein Gesamtpaket zu den Corona-Maßnahmen geeinigt. Der Mittelstand und Eltern sollen entlastet werden, das Kurzarbeitergeld wird verlängert.
Die Spitzen der großen Koalition von CDU/CSU und SPD haben sich auf ein Gesamtpaket zur Verlängerung von Corona-Maßnahmen geeinigt. Zentraler Punkt des Paketes, das am Dienstag in gut achtstündigen Beratungen im Berliner Kanzleramt geschnürt wurde, ist die Verlängerung des Kurzarbeitergeldes. Zudem soll der Mittelstand längere Hilfen bekommen und Eltern mehr bezahlte Tage, wenn ihre Kinder erkrankt sind.
Unternehmen in Deutschland können Jobs in der Coronakrise weiter durch erleichterte Kurzarbeit absichern. Diese soll von regulär zwölf auf bis zu 24 Monate erweitert werden. Die verlängerte Bezugsdauer soll für Betriebe gelten, die bis zum 31. Dezember 2020 Kurzarbeit eingeführt haben. Längstens soll das Kurzarbeitergeld bis zum 31.12.2021 verlängert werden. Damit die Bundesagentur für Arbeit (BA) die Milliardenkosten für Kurzarbeit schultern kann, will die Koalition Steuergeld locker machen – und zwar als Zuschuss und nicht als Darlehen.
Die Sozialversicherungsbeiträge sollen bis 30. Juni 2021 vollständig erstattet werden. Vom 1. Juli 2021 bis höchstens 31. Dezember 2021 sollen für alle Betriebe, die bis zum 30. Juni 2021 Kurzarbeit eingeführt haben, die Sozialversicherungsbeiträge zur Hälfte erstattet werden. Diese hälftige Erstattung kann auf 100 Prozent erhöht werden – aber nur, wenn eine Qualifizierung während der Kurzarbeit erfolgt.
Das Kurzarbeitergeld wird weiter auf 70 beziehungsweise 77 Prozent ab dem vierten Monat und auf 80 beziehungsweise 87 Prozent ab dem siebten Monat erhöht. Diese Regeln soll bis 31. Dezember 2021 für alle verlängert werden, deren Anspruch auf Kurzarbeitergeld bis zum 31. März 2021 entstanden ist. Regulär beträgt das Kurzarbeitergeld 60 Prozent des ausgefallenen Nettolohns, für Berufstätige mit Kindern 67 Prozent.
Pflege und kostenlose Mittagessen
Gesetzlich Versicherten stehen in diesem Jahr wegen der Coronakrise mehr Krankentage zur Betreuung ihrer Kinder zur Verfügung. Für Elternpaare soll das Kinderkrankengeld für jeweils fünf weitere Tage und für Alleinerziehende für zusätzliche zehn Tage gewährt werden. Zur Pflege eines erkrankten Kindes stehen Eltern in der Regel pro Jahr zehn freie Arbeitstage zu. Bei Alleinerziehenden sind es bis zu 20 Tage. Das gilt für alle Kinder unter zwölf Jahren.
Auch bei Schul- und Kitaschließungen wegen Corona sollen Kinder ärmerer Eltern weiter kostenloses Mittagessen erhalten können. Die Kinder sollen bis 31. Dezember 2020 mit Mittagessen im Rahmen des Bildungspakets versorgt werden. Wie viele Kinder von der Sonderregelung zuletzt Gebrauch gemacht hatten, geht aus dem Beschlusspapier nicht hervor. Kritiker hatten im Frühjahr bemängelt, dass Lieferungen nach Hause durch einen kommunal anerkannten Anbieter nur schwer umsetzbar seien.
Wer coronabedingt Angehörige pflegt oder Pflege neu organisieren muss, kann in diesem Jahr bis zu 20 Arbeitstage frei machen. Das Pflegeunterstützungsgeld kann ebenfalls bis zu 20 Arbeitstage in Anspruch genommen werden.
Hilfen für Unternehmen, Lockerungen im Insolvenzrecht und digitale Bildung
Die Überbrückungshilfen für besonders belastete Unternehmen sollen bis Ende des Jahres laufen. Das Programm ist bisher bis Ende August befristet. Erstattet werden nach derzeitigem Stand für die Monate Juni bis August fixe Betriebskosten von insgesamt bis zu 150.000 Euro. Für die Zuschüsse hatte der Bund 25 Milliarden Euro eingeplant. Die Auszahlung der Gelder über die Länder aber läuft schleppend, auch weil das Verfahren komplex ist – die Politik will Betrugsfälle wie bei Corona-Soforthilfen verhindern. Die Überbrückungshilfen waren ein wichtiger Baustein des im Juni vereinbarten Konjunkturpakets der Koalition.
Die Lockerungen im Insolvenzrecht werden ebenfalls verlängert, um in der Coronakrise eine Pleitewelle zu verhindern. Demnach wird die Regelung über die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht für den Antragsgrund der Überschuldung bis Ende des Jahres weiterhin ausgesetzt. Die Insolvenzantragspflicht war im März bis Ende September ausgesetzt worden für Fälle, in denen eine Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung von Firmen auf den Folgen der Corona-Pandemie beruht.
Aus den EU-Corona-Hilfsgeldern soll eine digitale Bildungsoffensive finanziert werden, die zum einen aus 500 Millionen Euro für die Ausstattung von Lehrern mit digitalen Endgeräten besteht. Zum anderen soll der Aufbau einer bundesweiten Bildungsplattform vorangetrieben werden, die etwa einen geschützten und qualitätsgesicherten Raum für hochwertige digitale Lehrinhalte ermöglichen soll.
Künstler, Kleinselbstständige und Kleinunternehmer sollen erleichterten Zugang zur Grundsicherung erhalten. Dazu will die Koalition beim Schonvermögen großzügigere Regelungen treffen. Auch der wegen der Coronakrise erleichterte Zugang zur Grundsicherung insgesamt soll verlängert werden – bis 31. Dezember 2021.
Eine Arbeitsgruppe soll ausloten, wie Bürokratie weiter abgebaut werden kann. Konkret heißt es in einem Papier, die Koalition werde eine hochrangige Arbeitsgruppe einsetzen, die Regelungsinhalte für ein „Bürokratienentlastungsgesetz IV“ identifiziere. Ziel des Gesetzes solle es sein, die Wirtschaft zu stärken, von Bürokratie zu entlasten und die hohen geltenden Standards zu erhalten. (Quelle: TSP, LTO, 26.08.20)
Linken-Chefin Kipping für Zulassung von Schnelltests
Die Linken-Vorsitzende Katja Kipping hat die bundesweite Zulassung preiswerter Schnelltests auf das Coronavirus gefordert. Die Tests zum Preis für einen Euro könnten den Anstieg der Infektionszahlen im Herbst bremsen und „soziales Leben in der kalten Jahreszeit ermöglichen“, sagte Kipping dem Magazin „Spiegel“ in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview. Die Bundesregierung müsse deshalb die Zulassung und Produktion solcher Schnelltests vorantreiben.
Die Linken-Chefin räumte ein, dass sich mit den Schnelltests zwar nicht nicht jedes Risiko vermeiden lasse, denn diese seien verglichen mit den Labortests eher unsicher. Jedoch identifizierten die Schnelltests ziemlich zuverlässig jene Menschen, die besonders ansteckend seien und deshalb besonders leicht zu sogenannten Superspreadern werden könnten.
Nötig seien aber klare Vorgaben der Bundesregierung für den Einsatz der Schnelltests, sagte Kipping. Ein positives Testergebnis müsse die Verpflichtung zur sofortigen Selbstquarantäne für 14 Tage oder bis zum Vorliegen eines negativen Labortests zur Folge haben. Ein negatives Ergebnis wiederum dürfe nicht als Nachweis für das Fehlen einer Infektion gewertet werden. (Quelle: TSP, 26.08.20)
Überblick am Morgen
- Die Übertragungsraten sinken in vielen Teilen der Welt, sagt die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die Regierungen haben ihre Bemühungen zur Eindämmung der Krankheit verstärkt, bei der seit Ende letzten Jahres fast 814.000 Menschen ums Leben kamen und mindestens 23 Millionen infiziert wurden. Laut Daten der WHO gingen die Todesfälle und Infektionsraten in den meisten Regionen jetzt zurück, insbesondere in den am stärksten betroffenen Ländern Amerikas. Eine Ausnahme bilden Südostasien und die Länder im östlichen Mittelmeerraum.
- Einwohner der Hauptstadt Xinjiang werden gezwungen, traditionelle chinesische Medizin zu nehmen, an Gebäude gefesselt und im Rahmen einer Reihe von Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus wochenlang im Haus zu bleiben. Urumqi, die Hauptstadt der halbautonomen Region in China, die für ihre drakonischen Sicherheitsmaßnahmen bekannt ist, befindet sich seit mehr als einem Monat quais in einem „Kriegszustand“ des Lockdown, nachdem im Juli eine Reihe von Fällen aufgetreten war, in denen der Ausbruch größtenteils anderswo eingedämmt worden war China.
- Südkorea hat angeordnet, dass die Ärzte in Seoul am Mittwoch zur Arbeit zurückzukehren sollen, nachdem sie gegen Regierungsmaßnahmen einen dreitägigen Streik begonnen haben. Südkorea kämpft gegen einen der bislag schlimmsten Ausbrüche des Coronavirus. 320 neue Fälle wurden in den 24 Stunden bis Mitternacht am Dienstag gemeldet.
- Der britische Premierminister Boris Johnson lässt Ratschläge gegen die Verwendung von Gesichtsmasken an Schulen in Großbritannien fallen. Schülern in England wird nicht mehr davon abgeraten, Gesichtsmasken in Schulen zu verwenden, nachdem Premierminister Boris Johnson eine Kehrtwende „kurz vor 12“ gemacht hat, bevor die Schüler zurück in die Klassenzimmer kommen.
- Die Zahl der Amerikaner, bei denen das Coronavirus neu diagnostiziert wurde, sinkt. Gestern wurden in den USA landesweit rund 43.000 neue Fälle gemeldet, ein Rückgang von 21% gegenüber den Zahlen von Anfang August. Dies geht aus Daten hervor, die von der Johns-Hopkins-Universität zusammengestellt wurden. Experten führen die positive Entwicklung zumindest teilweise auf das vermehrte Tragen von Masken zurück, auch wenn der Ausbruch in den USA weiterhin täglich fast 1.000 Menschenleben fordert.
- Die Türkei verzeichnet die höchste Anzahl neuer Coronavirus-Fälle seit Mitte Juni. Weitere 1.502 Infektionen wurden am Dienstag nach Angaben der Regierung bestätigt, wobei die offizielle Zahl über 261.000 betrug.
- In Gaza ist ein 48 stündiger Lockdown angeordnet wordent, nachdem die ersten Fälle von Covid-19 in der Allgemeinbevölkerung bestätigt worden waren. Vier Fälle von Coronavirus wurden in einer einzigen Familie in einem Flüchtlingslager bestätigt, der erste in Gaza, an dem keine aus Ägypten oder Israel einreisende Personen beteiligt waren. Die Gesundheitsbehörden im von den Hamas-Islamisten geführten Gebiet von 2 Millionen Menschen sind besorgt über die möglicherweise katastrophale Kombination von Armut, dicht besiedelten Flüchtlingslagern und begrenzten Krankenhauseinrichtungen bei der Bewältigung eines Ausbruchs. (Quelle: The Guardian, 26.08.20)
Indien: Covid-19-Ausbruch breitet sich weiterhin im ganzen Land aus.
Indien verzeichnete am Mittwoch zum achten Mal in Folge binnen 24 Stunden mehr als 60.000 Fälle des neuartigen Coronavirus; die Gesamtzahl der Fälle überschritt 3,2 Millionen, wie Daten des Gesundheitsministeriums zeigen.
Das zweitbevölkerungsreichste Land der Welt liegt nach den USA und Brasilien an dritter Stelle in Bezug auf die Gesamtzahl der Fälle und verzeichnet seit Anfang dieses Monats die weltweit höchste eintägige Fallzahl.
Die Zahl der Todesfälle in den letzten 24 Stunden lag bei 1.059, womit sich die Gesamtzahl der Todesfälle aufgrund der Infektion auf 59.449 erhöhte. (Quelle: The Guardian, 26.08.20)
Deutschland-Zahlen
Innerhalb eines Tages haben die deutschen Gesundheitsämter nach RKI-Angaben 1576 neue Corona-Infektionen gemeldet. Am Dienstag waren es 1278. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich 236.429 Menschen in Deutschland mit dem Virus infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt bei 9280. Seit dem Vortag wurden demnach drei Todesfälle mehr gemeldet. Bis zum Morgen hatten etwa 210.600 Menschen die Infektion überstanden. (Quelle: RKI, 26.08.20)
USA melden über 5,71 Millionen Infizierte und 176.617 Tote
In den USA ist nach Angaben der Gesundheitsbehörden CDC die Zahl der nachgewiesenen Infektionen um 33.076 auf mehr als 5,71 Millionen gestiegen. Binnen eines Tages seien zudem 394 weitere Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert worden. Damit stieg die Zahl auf 176.617. (Quelle: TSP, 25.08.20)
Impfstoff-Hoffnung: Zulassung noch dieses Jahr möglich
Für einen Impfstoff der Universität Oxford und des Pharmakonzerns AstraZeneca könnte noch dieses Jahr der Antrag auf Zulassung gestellt werden. Experten geben eine positive Prognose ab.
Die Zulassung eines britisch-schwedischen Corona-Impfstoffes kann Forschern zufolge möglicherweise noch in diesem Jahr beantragt werden. Bis dahin könnten genügend Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit des Mittels vorliegen, berichtete Andrew Pollard von der Universität Oxford dem Sender BBC. Er ist mit einer Forschungsgruppe an der Entwicklung des Vakzins beteiligt.
Es handelt sich um ein Mittel des britisch-schwedischen Pharmakonzerns AstraZeneca und der Universität Oxford, das zum Kreis der erfolgversprechenden Impfstoffkandidaten zählt. Nach einer eventuellen Zulassung müsste der Impfstoff aber erst noch in großen Mengen produziert werden, bis große Bevölkerungsgruppen damit versorgt werden könnten.
Experten hatten zuvor in der britischen Medizin-Zeitschrift „The Lancet“ berichtet, dass der Impfstoff sicher zu sein scheint und das Immunsystem ankurbelt. Das Mittel wirkt den Angaben zufolge gleich zweifach: Es fördert sowohl die Bildung von spezifischen Antikörpern als auch von T-Zellen – beide sind für die Immunabwehr wichtig. Ob das Mittel aber tatsächlich vor einer Coronainfektion schützt, ist noch nicht endgültig nachgewiesen. (Quelle: t-online.de, 25.08.20)
Italien: Flavio Briatore mit Coronavirus infiziert
Der ehemalige Formel-1-Manager Flavio Briatore hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Briatore war mit Symptomen einer Lungenentzündung und leichten Fieber Anfang der Woche in ein Krankenhaus in Mailand eingeliefert worden. Nun ist ein Coronavirus-Test bei dem 70-Jährigen positiv ausgefallen. Das berichten italienische Medien übereinstimmend. Briatore sei stabil, es gehe ihm gut.
Wenige Tage zuvor hatte sich Briatore mit italienischen Politikern angelegt, weil sein Nachtclub „Billionaire“ auf Sardinien wegen steigender Corona-Infektionen geschlossen werden sollte. Das Nachtlokal des ehemaligen Formel-1-Managers im Badeort Porto Cervo hat sich nach Medienberichten zu einem Corona-Herd entwickelt.
Die Zahl der positiven Coronavirus-Abstriche im Umfeld des „Billionaire“-Clubs sei auf etwa 60 Fälle gestiegen, berichteten Ansa unter Berufung auf örtliche Gesundheitsstellen. Die Zahl könne sich noch leicht ändern, da auch ein anderer Betrieb zu der Testreihe gehöre. Die ersten Ansteckungen in dem Prominenten-Treff Briatores waren schon vor einigen Tagen bekannt geworden. Viele betroffene Mitarbeiter seien zu Hause in Isolation, hieß es.
Nach Medienberichten gab es auch in anderen Diskotheken an der Costa Smeralda Corona-Fälle. Auch der Fußballtrainer Sinisa Mihajlovic vom italienischen Club FC Bologna war vor wenigen Tagen nach seiner Rückkehr von Sardinien positiv auf das Virus getestet worden. Laut Medien gab es dort ein Promi-Fußball-Match.
Der Ex-Formel-1-Teamchef Briatore, der mit Topmodels wie Naomi Campbell und Heidi Klum liiert war, führt mehrere Gastronomie-Betriebe. Als die Behörden dem „Billionaire“-Tanzclub wegen steigender Corona-Zahlen Auflagen machten, hatte sich Briatore gewehrt. Er kritisierte die Einschränkungen in Videos und wies darauf hin, dass es auch viele private Partys gebe. Am 17. August ließ Italiens Regierung alle Discos wegen der Ansteckungsgefahr schließen.
Auf der Insel war das Coronavirus lange kaum nachgewiesen worden. Nun stieg die Zahl der Neuinfizierten stark. Sardische Stellen sprachen davon, dass Touristen die Infektionen mitgebracht hätten. (Quelle: Tagesspiegel, 25.08.20)
Tausende Schweden erhielten falsche Testergebnisse
In Schweden haben 3.700 Menschen fälschlicherweise ein positives Corona-Testergebnis erhalten. Grund sei ein Fehler in einem Corona-Test eines chinesischen Lieferanten, teilen die Gesundheitsbehörden mit. Das Testpaket des Anbieters BGI Genomics habe nicht zwischen sehr niedrigen Viruslasten und einem negativen Testergebnis unterscheiden können. Die Labore hätten nun ihre Auswertungsmethode angepasst. In Schweden haben sich inzwischen 86.891 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, 5.814 Menschen sind gestorben. Zuletzt sind die Neuinfektionen zurückgegangen. (Quelle: t-online, 25.08.20)
Weltweit steigt die Ausbreitung des Virus… aber langsamer
In der vergangenen Woche wurden mehr als 1,7 Millionen Neuinfektionen und 39.000 weitere Todesfälle weltweit registriert. Das geht aus einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vom Montag hervor. Das ist ein Rückgang um fünf Prozent bei den Neuinfektionen sowie um zwölf Prozent bei den Todesfällen.
Die Gesamtzahl der Corona-Infektionen stieg auf über 23 Millionen, die Zahl der Todesfälle auf über 800.000. Abgesehen von Südostasien und der Region um das östliche Mittelmeer wurde nach WHO-Angaben in allen Weltregionen ein Rückgang bei der Zahl der neuen Fälle festgestellt.
Am schwersten betroffen sind weiterhin Länder auf dem amerikanischen Kontinent, die rund die Hälfte aller Neuinfektionen weltweit sowie 62 Prozent der weltweiten Todesfälle meldeten. Doch auch hier gehen die Zahlen zurück. Verglichen mit der Vorwoche gab es elf Prozent weniger Neuinfektionen und 17 Prozent weniger Todesfälle. Vor allem die USA und Brasilien hatten geringere Zahlen in der Woche vom 17. bis 23. August gemeldet.
In Südostasien, der am zweitstärksten betroffenen Region der Welt, stiegen die Zahlen hingegen. Im Vergleich zur Vorwoche nahmen Neuinfektionen und Todesfälle um jeweils vier Prozent zu.
In Europa, wo die Zahlen derzeit ansteigen, verringerte sich die Zahl der Neuinfektionen aber um ein Prozent im Vergleich zur Vorwoche. Die Todeszahlen sanken sogar um zwölf Prozent. (Quelle: ZEIT. 25.08.20)
Frankreich-Zahlen
In Frankreich sind dem Gesundheitsministerium zufolge innerhalb von 24 Stunden 3.304 Neuinfektionen nachgewiesen worden. Das sind weniger als der Rekordwert von Sonntag mit 4897 neuen Fällen, aber deutlich mehr als gestern. Insgesamt wurden in Frankreich bisher 148.158 Corona-Infektionen registriert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um 16 auf 30.544.
Zuletzt hatte sich die Lage im Großraum Paris und in der Region an der Mittelmeerküste noch einmal verschärft. Das französische Kabinett berät bis morgen über Maßnahmen gegen die steigenden Infektionszahlen. (Quelle: ARD, 25.08.20)
Türkei meldet höchste Neuansteckungen seit Mitte Juni
In der Türkei ist die Zahl der Neuinfektionen auf den höchsten Wert seit Mitte Juni angestiegen. Nach Regierungsangaben wurden knapp 1500 neue Fälle registriert. 24 Menschen starben demnach an den Folgen einer Corona-Infektion. Insgesamt verzeichnet die Türkei damit mehr als 261.000 Infizierte und 6163 Corona-Tote.
Gleichzeitig wurde bekannt, dass Fußballspiele in den türkischen Profiligen ab Oktober wieder mit Zuschauern stattfinden sollen. (Quelle: Tagesschau, 25.08.20)
München: Alkoholverbot bei steigenden Coronazahlen
Die Stadt München hat ein Alkoholverbot für den öffentlichen Raum bei steigenden Corona-Zahlen beschlossen. Sollte die Zahl der neu mit Corona Infizierten pro 100.000 Einwohner über einen Zeitraum von sieben Tagen auf 35 steigen, sei der Verkauf von Alkohol ab 21.00 Uhr verboten, teilte die Stadt am Dienstag mit. Zudem sei der Konsum von Alkohol im öffentlichen Raum ab 23.00 Uhr dann nicht mehr erlaubt.
Die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen lag in der Landeshauptstadt am Montag bei 30,92. Die Zahlen waren zuletzt stetig gestiegen. Sollte diese Entwicklung anhalten, wäre mit einem Erreichen der nun ausgegebenen Schwelle für ein Alkoholverbot in den kommenden Tagen zu rechnen.
Die Entscheidung sei ihnen allen nicht leichtgefallen, teilte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) mit. „Es geht aber in Zeiten der Pandemie zuallererst um den Schutz der Bevölkerung und darum, noch wesentlich belastendere Maßnahmen möglichst zu vermeiden.“ (Quelle: TSP, 25.08.20)
Schweiz landet wohl auf Quarantäneliste in GB
«The Times» berichtet, dass die Schweiz schon dieses Wochenende auf der Quarantäneliste des Vereinigten Königreichs landen dürfte. Die britische Regierung hat sich bisher nicht dazu geäussert.
Nach den Berechnungen gab es in der Eidgenossenschaft in den vergangenen sieben Tagen 20,7 Corona-Fälle pro 100’000 Einwohner. Damit hat die Schweiz den kritischen Wert von 20 überschritten, bei dem die britische Regierung andere Länder als Risiko einstuft.
Bereits Anfang August hatten die britischen Medien auf eine Ausweitung der Quarantänepflicht auf Reiserückkehrer aus der Schweizpekuliert. Damals bestätigten sich die Meldungen nicht. (Quelle: Basler Zeitung, 25.08.20)
Lufthansa verzichtet auf Gebühren für Umbuchungen
Die Lufthansa verzichtet in der Corona-Pandemie darauf, von ihren Kunden bei Umbuchungen zusätzliche Gebühren zu verlangen. In sämtlichen Tarifen könnten Tickets bis Jahresende mehrfach gebührenfrei auf ein anderes Datum oder ein anderes Reiseziel umgebucht werden, teilte das Unternehmen am Dienstag in Frankfurt mit. Man komme damit den Kunden bei der flexiblen Reisegestaltung noch weiter entgegen.
Bislang war unter dem Eindruck der Pandemie eine einmalige Umbuchung kostenfrei gestellt worden. Die neue Regelung gelte weltweit sowohl bei Kurz-, Mittel- als auch bei Langstrecken für alle Neubuchungen bei den Netzwerk-Airlines Lufthansa, Swiss, Austrian und Brussels. Nachzahlungen könnten sich erst ergeben, wenn bei dem neuen Flug die ursprüngliche Buchungsklasse nicht mehr verfügbar sei. (Quelle: Lufthansa, DPA, 25.08.20)
📌 Emsland: Offizielle Fallzahlen am Dienstag, 25.08.2020, 09.00 Uhr
Seit gestern sind zwei Neuinfektionen im Emsland hinzugekommen, ein Infizierter ist genesen. Aktuell sind daher in der Summe 24 (+1) Menschen im Emsland an CoViD-19 erkrankt. Die Gesamtzahl aller Infektionen beträgt jetzt 564, umgerechnet auf 100.000 sind dies 173,5. Ihnen stehen 515 Genesene (+1) gegenüber. Weiterhin gibt es keine weiteren CoViD-19-Todesfälle. Ca. 270 Emsländer*innen (+20) befinden sich in häuslicher Quarantäne.
In Lingen(Ems) sind die Zahlen unverändert.
Kommune | Anzahl der bestätigten Fälle | davon genesen | Verstorbene | Aktuell |
Samtgemeinde Dörpen | 13 | 11 | 1 | 1 |
Einheitsgemeinde Emsbüren | 19 | 19 | 0 | 0 |
Samtgemeinde Freren | 53 | 44 | 9 | 0 |
Einheitsgemeinde Geeste | 20 | 20 | 0 | 0 |
Stadt Haren (Ems) | 39 | 35 | 1 | 3 |
Stadt Haselünne | 41 | 40 | 0 | 1 |
Samtgemeinde Herzlake | 10 | 10 | 0 | 0 |
Samtgemeinde Lathen | 16 | 14 | 0 | 2 |
Samtgemeinde Lengerich | 18 | 17 | 1 | 0 |
Stadt Lingen (Ems) | 91 | 84 | 4 | 3 |
Stadt Meppen | 81 | 73 | 4 | 4 |
Samtgemeinde Nordhümmling | 11 | 8 | 0 | 3 |
Stadt Papenburg | 36 | 32 | 2 | 2 |
Einheitsgemeinde Rhede (Ems) | 1 | 1 | 0 | 0 |
Einheitsgemeinde Salzbergen | 15 | 15 | 0 | 0 |
Samtgemeinde Sögel | 23 | 21 | 0 | 2 |
Samtgemeinde Spelle | 16 | 14 | 1 | 1 |
Einheitsgemeinde Twist | 24 | 21 | 2 | 1 |
Samtgemeinde Werlte | 37 | 36 | 0 | 1 |
Gesamt* | 564 (+2) | 515 (+1) | 25(+/-0) | |
Aktuelle Covid-19-Fälle | 24 (+1) |
(25.08.20)
Genesene in den Niederlanden und Belgien stecken sich erneut mit Coronavirus an
In den Niederlanden und Belgien haben sich zwei genesene Corona-Patienten einem Medienbericht zufolge erneut mit dem Virus angesteckt. Bei dem niederländischen Patienten handelt es sich um eine ältere Person mit einem geschwächten Immunsystem, der belgische Patient habe milde Symptome, berichtete der niederländische Rundfunksender NOS am Dienstag unter Verweis auf die Aussagen von Virologen.
Der Fall des Patienten in Belgien zeige, dass die Antikörper, die dieser bei der ersten Infektion entwickelt habe nicht ausreichten, um eine zweite Infektion mit einer leicht unterschiedlichen Variante des Virus zu vermeiden, sagte der Virologe Marc Van Ranst. „Das sind keine guten Nachrichten.“ Er sagte, es sei unklar, ob solche Fälle selten seien oder ob es viel mehr Mensche gebe, die sich nach sechs oder sieben Monaten erneut ansteckten. (Quelle: TSP, 25.08.20)
Deutsche Wirtschaft schrumpft wegen Corona
Die Folgen der Corona-Pandemie haben die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal 2020 deutlich geschwächt: Das Bruttoinlandsprodukt ging in diesem Zeitraum gegenüber den ersten drei Monaten dieses Jahres um 9,7 Prozent zurück, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
Allerdings hatte das Bundesamt in seiner Schätzung für das zweite Quartal noch drastischere Ausmaße erwartet: Die Behörde war von einem Minus von 10,1 Prozent ausgegangen.
Auch im Staatshaushalt spiegeln sich die Auswirkungen der Corona-Krise wider: Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungen gaben im ersten Halbjahr 51,6 Milliarden Euro mehr aus als sie einnahmen. Die Zahlen beruhen auf vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes. Damit lag das Defizit – bezogen auf die gesamte Wirtschaftsleistung – bei 3,2 Prozent.
Bei den Einnahmen gab es erstmals seit 2010 einen Minus im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Ausgaben des Staates erhöhten sich dagegen um 9,3 Prozent. (Quelle: Tagesschau, 25.08.20)
Kommunen fordern zusätzliche Hilfen
Der Deutsche Städtetag fordert in der Corona-Krise vom Bund zusätzliche Milliardenhilfen, damit die Kommunen weiter investieren können. Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Die Politik muss für die Jahre 2021 und 2022 nachbessern, es geht um eine Summe in Milliardenhöhe. Sonst drohen Investitionen der Städte wegzubrechen.“
Dedys Aussagen kommen vor dem heutigen Treffen der Koalitionsspitzen. Die Corona-Krise hat zu einem historischen Einbruch bei der Gewerbesteuer geführt – der wichtigsten Einnahmequelle der Kommunen. Der Bund übernimmt für dieses Jahr Gewerbesteuerausfälle von knapp sechs Milliarden Euro und will sich dauerhaft stärker an den Kosten der Unterkunft bei der Grundsicherung für Arbeitsuchende beteiligen. (Quelle: Tagesschau, 25.04.20)
Überblick am Morgen
- Gaza meldete seine ersten Covid-19-Fälle außerhalb der Quarantänegebiete, eine potenziell katastrophale Entwicklung angesichts des fragilen Gesundheitssystems der palästinensichen Enklave.
- Abgeordnete des britischen Parlaments fordern Premierminister Boris Johnson auf, „vergessene Opfer“ des Coronavirus zu treffen. Er solle Familien besuchen, deren Verwandte durch das Coronavirus getötet wurden, und auch Forschungen zu längerfristigen Auswirkungen der Erkrankung, bekannt als „Long Covid“, finanzieren, um den vergessenen Opfern der Pandemie zu helfen, sagten die britischen MPs. Ihre Empfehlungen sind Teil neuer Forderungen an den Premierminister.
- „Sehr geringe Evidenz“ für eine von Trump genehmigte Plasmatherapie „, sagt die WHO. Donald Trump hatte am Sonntag die Notfallgenehmigung für Rekonvaleszenzplasma angekündigt, eine Methode zur Entnahme von Plasma von Personen, die sich von Covid-19 erholt haben, für Coronavirus-Patienten. Dr. Soumya Swaminathan, Chefwissenschaftlerin bei der WHO, betonte, dass dies noch nicht bewiesen sei und dass es „sehr geringe Beweise“ dafür gebe, dass es sicher und wirksam sei.
- Usain Bolt wurde positiv auf Coronavirus getestet. Der Weltrekord-Sprinter und achtmalige olympische Goldmedaillengewinner Usain Bolt befindet sich nach einem positiven Coronavirus-Test in Jamaika i häuslicher Quarantäe, nachdem er letzte Woche seinen 34. Geburtstag mit einer großen Bash-Maske gefeiert hat, berichtet Reuters.
- Südkorea hat am Dienstag die Schließung der meisten Schulen in Seoul und Umgebung angeordnet und wieder online zu unterrichten. Dies ist die jüngste einer Reihe von Vorsichtsmaßnahmen, die darauf abzielen, ein Wiederaufleben von Coronavirus-Fällen zu verhindern.
- Ein Mann aus Hongkong, der sich von Covid-19 erholt hatte, wurde viereinhalb Monate später im ersten dokumentierten Fall einer erneuten Infektion des Menschen erneut infiziert, teilten Forscher der Universität von Hongkong am Montag mit.
- Schweden erwartet keine große zweite Welle Der Chefepidemiologe des Landes sagte, man rechne mit lokalen Ausbrüchen , aber nicht mit einer großen zweiten Welle von Covid-19-Fällen im Herbst und mit, wie vor einigen Monaten, überfluteten Krankenhäusenr.
- In Brasilien hat Präsident Bolsonaro seine Angriff auf Journalisten während einer öffentlichen Veranstaltung am Montag fort.gesetzt Er beschrieb Reporter als „Weicheier“ und sagte, sie hätten eine erhöhte Chance, an Covid-19 zu sterben, weil sie nicht sportlich seien. (Quelle: The Guardoan, 25.08.20)
RKI meldet fast 1300 Neuinfektionen
Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom frühen Dienstagmorgen 1278 neue Corona-Infektionen gemeldet. Am Montag waren es 711. Allerdings sind die gemeldeten Fallzahlen an Sonntagen und Montagen erfahrungsgemäß oft niedriger, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI übermitteln. An den Tagen zuvor hatte die tägliche Zahl der Neuinfektionen weit höher gelegen. Am Samstag war mit 2034 neuen Fällen erstmals seit Ende April die 2000er-Marke überschritten worden
Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Ende März/Anfang April bei mehr als 6000 gelegen. Die Zahl war nach den immer noch über 1000 liegenden Werten im Mai in der Tendenz gesunken, seit Ende Juli steigt sie wieder. Experten zeigen sich besorgt, dass es zu einem starken Anstieg der Fallzahlen kommen könnte, der die Gesundheitsämter bei der Nachverfolgung von Ansteckungsketten an ihre Grenzen bringt.
Seit Beginn der Corona-Krise haben sich mindestens 234 853 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Dienstagmorgen im Internet meldete (Datenstand 25.8., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9277. Seit dem Vortag wurden fünf Todesfälle mehr gemeldet. Bis Dienstagmorgen hatten etwa 209 300 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Mitteilung vom Montag bei 0,98 (Vortag: 1,08). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwa einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Zudem gibt das RKI in seinem aktuellen Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen vom Montag lag dieser Wert bei 0,97 (Vortag: 1,07). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor acht bis 16 Tagen. (Quelle: RKI, 25.08.20)
Frankreich: Neue Risikogebiete, neue Zahlen
Die französische Côte d’Azur und die Region Île-de-France mit der Hauptstadt Paris gelten jetzt als Corona-Risikogebiete. Das geht aus der fortlaufend aktualisierten Liste der Risikogebiete hervor, die das Robert Koch-Institut führt. Dort sind die Regionen Île-de-France sowie Provence-Alpes-Côte d’Azur seit heute aufgelistet.
Eine Einstufung als Risikogebiet erfolgt nach gemeinsamer Entscheidung von Gesundheits-, Außen- und Innenministerium. Sie bedeutet, dass für heimkehrende Urlauber eine Testpflicht auf das Coronavirus greift. Bis das Ergebnis vorliegt, müssen sie sich in häusliche Quarantäne begeben.
Zentrales Kriterium für die Einstufung als Risikogebiet ist, in welchen Staaten oder Regionen es in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner gegeben hat.
In Frankreich sind derweil weitere 1955 Corona-Tests positiv ausgefallen, wie das Gesundheitsministerium mitteilt. Weitere 15 Menschen starben, die positiv getestet wurden. Damit steigt die Zahl der Todesfälle auf 30.528. Das ist das siebthöchste Niveau weltweit.
(Quelle: ARD, 24.08.20)
Coronatests – Neu Regeln
Die Gesundheitsminister von Bund und Länder wollen die Vorgaben für Corona-Tests bei Reiserückkehrern ändern. Sie beschlossen bei einer Schaltkonferenz, dass für Reisende aus Corona-Risikogebieten grundsätzlich die 14-tägige Quarantäne-Pflicht gelten soll. Die Quarantäne kann demnach frühestens fünf Tage nach Einreise durch Vorlage eines Negativ-Tests beendet werden. Momentan können sich Rückkehrer direkt von der Quarantäne dadurch befreien, dass sie einen solchen negativen Test vorlegen.
Die Gesundheitsminister sprachen sich zudem dafür aus, die kostenlosen Tests für Reisende aus Nicht-Risikogebieten zu beenden. Sie konnten sich laut der Berliner Senatsverwaltung allerdings nicht darauf einigen, ab wann die Neuregelungen greifen sollen. Im Gespräch sind der 15. September oder der 1. Oktober. Ebenfalls keine einhellige Meinung gab es in der Frage der Kosten für Corona-Tests bei Reisenden aus Risikogebieten. Die Gesundheitsminister forderten zudem ein digitales Meldeportal zur verbesserten Kontrolle der Tests, das durch die Bundesregierung entwickelt und von den Bundesländern umgesetzt werden soll.
Die Beschlüsse dienen der Vorbereitung einer Videokonferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Regierungschefs der Länder am Donnerstag, bei der über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie beraten werden soll. (Quelle: ARD, 24.08.20)
172 Länder beteiligen sich an Corona-Impfstoffinitiative
An der weltweiten Corona-Impfstoffinitiative Covax der Weltgesundheitsorganisation WHO wollen sich 172 Länder beteiligen. So lange es nur ein begrenztes Angebot gebe, sei es zunächst wichtig, diejenigen mit einem Impfstoff zu versorgen, die weltweit dem höchsten Risiko ausgesetzt seien, sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus in einer Pressekonferenz.
Die Initiative soll einen fairen Zugang zu möglichen Covid-19-Impfstoffen gewährleisten. Es seien jedoch dringend weitere Mittel erforderlich, und die Länder sollten jetzt verbindliche Verpflichtungen eingehen, forderte Ghebreyesus. Zwei Milliarden Dosen will die Initiative bis Ende 2021 gemeinschaftlich einkaufen und an alle Teilnehmer-Länder gerecht verteilen.
Bereits Anfang August warnte Ghebreyesus vor einem „Impfstoff-Nationalismus“. „Kein Land wird sicher sein, bevor wir alle sicher sind“, sagte er auf einer Pressekonferenz. (Quelle: ARD, 24.08.20)
Fluggastzahlen weiterhin sehr gering
Obwohl die meisten Fluggesellschaften ihr Flugprogramm wieder ausgebaut haben, zählten die Flughäfen diesen Monat nur knapp 4,9 Millionen Passagiere. Das sei nur rund ein Fünftel verglichen mit dem Vorjahresmonat, wie der Flughafenverband ADV mitteilte. Die gewerblichen Flugbewegungen gingen um 62,9 Prozent zurück.
Wegen der internationalen Reisebeschränkungen fehlten besonders die Passagiere auf den Interkontinentalflügen (-93,5 Prozent). Im Europaverkehr waren die jahresbezogenen Passagierrückgänge mit einem Minus von 76,8 Prozent etwas schwächer ausgeprägt. Innerdeutsch waren 80,2 Prozent weniger Menschen mit dem Flugzeug unterwegs. In den ersten sieben Monaten mit dem zunächst noch weitgehend pandemiefreien Jahresbeginn fehlen den Flughäfen mit 44,7 Millionen Passagieren rund 68,5 Prozent der Vorjahresgäste. Die gewerblichen Flugbewegungen gingen um 55,6 Prozent zurück. Hier spiegeln sich die schwächer ausgelasteten Passagierflüge sowie zusätzliche Frachtverbindungen wider. (Quelle: Tagesschau, 24.08.20)
📌 Emsland: Offizielle Fallzahlen am Montag, 24.08.2020, 09.00 Uhr
Seit Freitag sind fünf Neuinfektionen im Emsland hinzugekommen, sechs Infizierte sind genesen. Aktuell bleiben daher in der Summe 23 (-1) Menschen im Emsland an CoViD-19 erkrankt. Die Gesamtzahl aller Infektionen beträgt jetzt 562, umgerechnet auf 100.000 sind dies 172,9. Ihnen stehen 514 Genesene (+6) gegenüber. Weiterhin gibt es keine weiteren CoViD-19-Todesfälle.Ca. 250 Emsländer*innen (- 20) befinden sich in häuslicher Quarantäne.
In Lingen(Ems) sind die Zahlen etwas verändert: 91 (+/-0) Infizierten stehen weiter 84 (+2)Genesene gegenüber; vier Menschen sind an CoViD-19 gestorben, und aktuell sind drei (-2) Menschen akut erkrankt.
Kommune | Anzahl der bestätigten Fälle | davon genesen | Verstorbene | Aktuell |
Samtgemeinde Dörpen | 13 | 11 | 1 | 1 |
Einheitsgemeinde Emsbüren | 19 | 18 | 0 | 1 |
Samtgemeinde Freren | 53 | 44 | 9 | 0 |
Einheitsgemeinde Geeste | 20 | 20 | 0 | 0 |
Stadt Haren (Ems) | 37 | 35 | 1 | 1 |
Stadt Haselünne | 41 | 40 | 0 | 1 |
Samtgemeinde Herzlake | 10 | 10 | 0 | 0 |
Samtgemeinde Lathen | 16 | 14 | 0 | 2 |
Samtgemeinde Lengerich | 18 | 17 | 1 | 0 |
Stadt Lingen (Ems) | 91 | 84 | 4 | 3 |
Stadt Meppen | 81 | 73 | 4 | 4 |
Samtgemeinde Nordhümmling | 11 | 8 | 0 | 3 |
Stadt Papenburg | 36 | 32 | 2 | 2 |
Einheitsgemeinde Rhede (Ems) | 1 | 1 | 0 | 0 |
Einheitsgemeinde Salzbergen | 15 | 15 | 0 | 0 |
Samtgemeinde Sögel | 23 | 21 | 0 | 2 |
Samtgemeinde Spelle | 16 | 14 | 1 | 1 |
Einheitsgemeinde Twist | 24 | 21 | 2 | 1 |
Samtgemeinde Werlte | 37 | 36 | 0 | 1 |
Gesamt* | 562 (+5) | 514 (+6) | 25 (+/-0) | |
Aktuelle Covid-19-Fälle | 23 (-1) |
Osnabrück: OB und Landrätin wollen Maskenpflicht in Schulen
Zum bevorstehenden Schulstart haben sich Osnabrücks Oberbürgermeister Wolfgang Griesert (CDU) und Landrätin Anna Kebschull (Grüne) für eine Maskenpflicht im Unterricht ausgesprochen. Das geht aus einem Brief hervor, den die beiden an Ministerpräsident Stephan Weil, Sozialministerin Carola Reimann und Kultusminister Grant Hendrik Tonne (alle SPD) geschrieben haben. Wie das Politikjournal „Rundblick“ berichtet, fordern sie darin, dass angesichts der steigenden Infektionszahlen alle Schüler und Lehrer in den Klassenräumen während des Unterrichts einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Von Donnerstag an soll in den Schulen erstmals seit mehr als fünf Monaten wieder in voller Klassenstärke unterrichtet werden – im „eingeschränkten Regelbetrieb“. (Quelle: NDR, 24.08.20)
Niedersachsen-Zahlen
Insgesamt 16.088 Fälle von Infektionen mit dem Coronavirus sind bis Montag, 24. August (Stand 9 Uhr), in Niedersachsen labordiagnostisch bestätigt und dem Landesgesundheitsamt (NLGA) gemeldet worden. Das sind 9 Fälle mehr als am Vortag. Allerdings sind die Zahlen an Sonn- und Montagen erfahrungsgemäß oft niedriger, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter die Daten übermitteln. Insgesamt 660 an Covid-19 Erkrankte wurden dem NLGA als verstorben gemeldet, damit ist kein neuer Todesfall hinzugekommen. Als genesen führt das NLGA 14.150 der bislang gemeldeten Fälle (87,9 Prozent aller Infektionen). (Quelle: NDR 24.08.20)
Deutschland-Zahlen
In Deutschland sind weitere 711 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts steigt damit die Gesamtzahl der Fälle auf 233.575. Den Angaben zufolge sind drei weitere Menschen an den Folgen des Virus gestorben. Insgesamt zählt das RKI nun 9.272 Todesfälle. (Quelle: RKI 24.08.20)
FC Barcelona: Neuzugang Pjanic positiv getestet
Der bosnische Fußballprofi Miralem Pjanic vom FC Barcelona ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte der spanische Club mit. Dem Spieler gehe es gut, er werde die nächsten 15 Tage nicht nach Barcelona kommen. Der 30-jährige Angreifer ist ein Neuzugang von Juventus Turin. (Quelle: Tagesschau, 23.08.20)
Überblick am Abend
- Frankreich meldete in den letzten 24 Stunden fast 4.900 neue Coronavirus-Fälle, den höchsten Wert seit Mai.
- Die Zahl der täglichen Fälle von Coronaviren in Italien hat sich in den letzten fünf Tagen fast verdoppelt und ist am Sonntag auf über 1.200 gestiegen. Das Land verzeichnete in den letzten 24 Stunden 1.210 Fälle, verglichen mit 642 am Mittwoch, wie die neuesten offiziellen Zahlen zeigten.
- Großbritannien verzeichnete am Sonntag 1.041 neue Fälle von Covid-19, gegenüber 1.288 am Samstag, wie Regierungszahlen zeigten. Es ist der vierte Tag in Folge, an dem innerhalb von 24 Stunden mehr als 1.000 Neuinfektionen aufgetreten sind.
- US-Präsident Donald Trump hat bekannt geben, dass eine Coronavirus-Behandlung mit Blutplasma laut Berichten in den USA von den US-Aufsichtsbehörden eine Genehmigung für den Notfall erhalten hat. Der Präsident wird die Ankündigung voraussichtlich bei einer Pressekonferenz am Sonntagabend machen.
- In der Ukraine ist die frühere Premierministerin Julia Timoschenko hat positiv auf CoViD-19 getestet und befindet sich in einem ernsthaften Zustand mit Fieber, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Timoschenko, die vor ihrer Niederlage bei den Präsidentschaftswahlen 2010 zweimal als Vorsitzende fungierte, war die erste bekannte ukrainische Politikerin, von der dies bekannt geworden ist.
- Die griechische Insel Lesbos wurde in eine Liste von Gebieten aufgenommen, die unter erhöhten Covid-19-Zahlen stehen. Der Schritt kam, als die Gesundheitsbehörden in den letzten 24 Stunden ein neues tägliches Infektionshoch von 284 Fällen in Griechenland bekannt gaben.
- Die französischen regionalen Gesundheitsbehörden gaben an, dass im FKK-Ferienort in Cap d’Agde an der Mittelmeerküste ein besorgniserregender Ausbruch des Coronavirus aufgetreten sei. Bisher wurden mehr als 100 Urlauber positiv getestet.
- In Sizilien hat Gouverneur Nello Musumeci angeordnet, dass alle flüchtlingsunterkünfte auf der italienischen Insel bis Montag geschlossen werden sollen. Dies ist Teil eines Rückschlags in mehreren italienischener Regionen, der durch einen Anstieg der Covid-19-Fälle verursacht wurde.
(Quelle. The Guardian, 23.08.20)
USA-Zahlen
Die US-Seuchenzentren CDC geben 45.265 bekannte Neuinfektionen und 1006 weitere Todesfälle bekannt. Damit sind in den USA insgesamt 5,643 Millionen Infektionen und 175.651 Tote verzeichnet. (Quelle: ARD, 23.08.20)
Erstes Konzert in Elbphilharmonie seit fünf Monaten
Fünf Monate nach der Corona-bedingten Schließung sind am Abend in der Hamburger Elbphilharmonie erstmals wieder Musiker aufgetreten. Im Rahmen des 60. Bühnenjubliäums der Beatles musizierten Jazz-Pianistin Julia Hülsmann, Vibraphonist Christopher Dell und Posaunist Nils Wogram im Großen Saal. Der Abend mit der Hommage „Come Together“ galt als Testlauf für den Betrieb der Elbphilharmonie unter Corona-Bedingungen. Um die Hygienemaßnahmen umzusetzen, wurde lediglich 628 Menschen statt wie sonst 2.100 Gästen der Eintritt gewährt. Dabei blieb jede zweite Sitzreihe frei, zwischen den einzelnen Zuschauern waren zudem jeweils zwei Sitze gesperrt. Vom Einlass bis zu ihrem Sitzplatz mussten Besucher einen Mund-Nasen-Schutz tragen und auf einen ausreichenden Abstand zu den anderen Anwesenden achten. Offiziell soll die neue Konzertsaison in dem Hamburger Wahrzeichen am 1. September mit einem Auftritt des NDR Elbphilharmonie Orchesters beginnen. (Foto: CC Archiv 02.07.20; Quelle: NDR, 23.08.20)
Frankreich meldet fast 4900 Neuinfektionen
Das französische Gesundheitsministerium meldet 4897 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das ist der höchste tägliche Anstieg seit dem Ende eines zwei Monate dauernden Lockdowns im Mai. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich den Angaben zufolge um einen auf insgesamt 30.513. Am Vortag waren es noch 3602 Neuinfektionen. (Quelle Tagesschau, 23.08.20)
Untersuchungen bei US-Footballteams nach positiven Tests
Mehrere positive Corona-Tests bei Mannschaften der National Football League haben zu Nachtests geführt. Allein bei den Chicago Bears gab es neun Positiv-Tests bei Spielern und Mitarbeitern, die nach Angaben des Clubs vom Sonntag falsch sind. Die Bears verlegten ihr für Sonntagmorgen geplantes Training auf den Nachmittag. „Die täglichen Covid-Tests am Samstag ergaben mehrere positive Tests von jedem der Clubs, die vom selben Labor in New Jersey betreut wurden“, teilte die NFL mit. „Wir arbeiten mit unserem Testpartner BioReference zusammen, um diese Ergebnisse zu untersuchen, während die Clubs daran arbeiten, die positiven Tests zu bestätigen oder auszuschließen. (Quelle ARD, 23.08.20)
EU: Handelskommissar wegen Verstoß gegen Corona-Regeln unter Druck
Eine Golfparty in Irland könnte nach Landwirtschaftsminister Dara Calleary jetzt auch EU-Handelskommissar Phil Hogan das Amt kosten. Hogan räumte ein, gegen die Corona-Schutzregeln verstoßen zu haben, als er an dem Dinner mit mehr als 80 Personen im Westen Irlands teilnahm, und bat um Verzeihung. Es gab jedoch bereits Rücktrittsforderungen an Hogan, der eine wichtige Rolle bei den Verhandlungen für einen Brexit-Nachfolgeabkommen mit Großbritannien einnimmt.
Vize-Regierungschef Leo Varadkar sagte, er verstehe die Empörung der Öffentlichkeit. Möglicherweise sei sich sein Landsmann Hogan nicht darüber im Klaren gewesen, welche Auflagen in Irland gelten. Der Kommissar müsse sich selbst fragen, ob er die Teilnahme an dem Dinner und weitere Fahrten in Irland verantworten könne. „Falls er das nicht kann, solle er seine Stellung überdenken“, sagte Varadkar dem Sender RTE. Calleary war bereits Ende der Woche zurückgetreten. (Quelle ARD, 23.08.20)
Fitnessstudios verlieren bis zu 20 Prozent an Kunden
Die deutschen Fitnessstudios haben in der Coronakrise viele Kunden verloren. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum sei die Mitgliederzahl um 15 bis 20 Prozent gesunken, sagte der Vorsitzende des Bundesverbands Gesundheitsstudios Deutschland, Botond Mezey, dem Berliner „Tagesspiegel“ (Montagsausgabe). Die befürchtete Insolvenzwelle sei aber bislang ausgeblieben. Mezey schätzt, dass rund fünf Studios pro Woche aufgeben müssen. Insgesamt gibt es demnach in Deutschland rund 9700 Fitnessanlagen, 2019 machte die Branche einen Umsatz von 5,51 Milliarden Euro.
Wegen Covid-19 waren die Clubs in ganz Deutschland von März bis Mitte Mai geschlossen, in vielen Bundesländern durften die Studios erst im Juni wieder öffnen. (Quelle Tagesschau, 23.08.20)
33 Corona-Infizierte nach Hochzeit im Kreis Groß-Gerau
Nach einer Hochzeitsfeier im Kreis Groß-Gerau in Hessen sind 33 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Personen hätten zum Teil selbstständig einen Test veranlasst, sagte eine Mitarbeiterin vom Kreisgesundheitsamt. „Die Testungen wurden in verschiedenen Testzentren oder auch beim Hausarzt durchgeführt. Deshalb dauert es auch unterschiedlich lang, bis die Ergebnisse eintreffen. Die positiven Ergebnisse werden uns umgehend gemeldet“, sagte Kepper.
Das Brautpaar hatte nach Angaben des Kreises am 7. und 14. August in Kelsterbach zweimal gefeiert – einmal mit 100, einmal mit 160 Gästen. Dabei hätten ein oder mehrere Infizierte unwissentlich andere angesteckt. (Quelle HR, 23.08.20)
Ukraine: Julia Timoschenko „ernsthaft erkrankt“
Die ehemalige ukrainische Ministerpräsidentin Julia Timoschenko ist nach Angaben der Sprecherin ihrer Vaterlandspartei mit dem Coronavirus infiziert. „Ihr Zustand wird als ernst eingeschätzt, ihre Temperatur beträgt bis zu 39 Grad (Celsius)“, so die Sprecherin. Sie lehnte es ab, weitere Details zu nennen und zu sagen, ob Timoschenko ins Krankenhaus eingeliefert wurde.
Timoschenko war 2004 eine der Anführerinnen der „Orangenen Revolution“ in der Ukraine, in der der pro-westliche Viktor Juschtschenko als Präsident bestätigt wurde, nachdem ein Gericht das Wahlergebnis für gefälscht zugunsten seines pro-moskauischen Gegners erklärt hatte. Sie diente zweimal als Premierministerin unter Juschtschenko, bevor sich die beiden nach Jahren politischer Unruhen zerstritten. Timoschenko kandidierte 2010 für das Präsidentenamt und verlor gegen den von Russland unterstützten Viktor Janukowitsch. 2011 wurde sie wegen Amtsmissbrauchs zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt, was sie bestritt, da sie die Vorwürfe als politisch motiviert bezeichnete. Sie wurde Anfang 2014 aus der Haft entlassen, nachdem Janukowitsch in einem Volksaufstand gestürzt worden war.
(Quelle Tagesschau, 23.08.20)
Bundesländer planen offenbar einheitliche Obergrenzen
In den Bundesländern gibt es bisher keine einheitliche Regelung, wieviele Menschen maximal an einer Familienfeier, Hochzeit oder Geburtstagsparty teilnehmen dürfen. Die Ministerpräsidenten wollen in der kommenden Woche in einer Videokonferenz mit Kanzlerin Merkel darüber beraten.
Nach einer Umfrage der Deutschen Presseagentur befürworten viele Länder eine einheitliche Obergrenze. Bayern und Baden-Württemberg ziehen eine Verschärfung der Auflagen in Betracht. Berlins Gesundheitssenatorin Kalayci (SPD) sagte, auch in Berlin beobachte man, dass das Freizeitverhalten und private Feiern das Infektionsgeschehen nach oben treiben würden. In Berlin dürfen sich bei Feiern aktuell bis zu 500 Menschen treffen. In Nordrhein-Westfalen sind beispielsweise nur maximal 150 Teilnehmer erlaubt. (Quelle: DLF; 23.08.20)
Warnung vor zweitem Wirtschafts-Lockdown
Der Chef der sog. Wirtschaftsweisen, Prof. Dr. Lars Feld, hat vor einem zweiten Wirtschafts-Lockdown gewarnt. Viele Unternehmen, die in der jetzigen Erholungsphase überlebt hätten, müssten dann in die Insolvenz gehen. Damit bestünde die Gefahr, dass sich das Wachstum der deutschen Wirtschaft dauerhaft abschwächen würde. Feld sagte aber auch, die Politik habe dazugelernt und wisse, dass man das Infektionsgeschehen mit dem Corona-Virus dezentral bekämpfen könne. (Quelle: DLF; 23.08.20)
Staatliche Finanzhilfen „bei weitem nicht ausgeschöpft“
Knapp ein halbes Jahr nach den Beschlüssen über das erste Corona-Rettungspaket sind die staatlichen Hilfsprogramme für Unternehmen bei weitem nicht ausgeschöpft, wie die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ unter Berufung auf Regierungskreise berichtet. Von dem 25 Milliarden Euro, die der Bund für Direktzahlungen an kleine und mittlere Unternehmen vorgesehen hat, seien bislang erst 14,3 Milliarden Euro in Anspruch genommen worden. Vom Garantierahmen in Höhe von 100 Milliarden Euro, mit dem die staatliche Förderbank KfW für Überbrückungskredite der Hausbanken bürgt, seien bis zur vorigen Woche erst 44,2 Milliarden Euro bewilligt worden. (Quelle: Tagesschau, 23.08.0)
782 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland – 2 weitere Tote
Erwartungsgemäß hat das Robert Koch-Institut (RKI) am heutigen Sonntag vergleichsweise wenig neue Corona-Infektionen der letzte 24 hgemeldet. Nach Angaben vom frühen Morgen hatten die Gesundheitsämter binnen 24 Stunden 782 Fälle an das RKI übermittelt. An Sonntagen – und auch Montagen – sind die gemeldeten Fallzahlen niedriger, weil am Wochenende viele Gesundheitsämter nicht arbeiten und daher Daten an das RKI übermitteln. Aber es ist der höchste Wert seit Ende April, wo der öffentliche Gesundheitsdienst auch bereits am Wochenende Pause machte.
Aun den Tagen zuvor hatte die tägliche Zahl der Neuinfektionen weit höher gelegen – am Samstag bei 2.034 neuen Fällen. Damit war erstmals seit Ende April die 2000er-Marke überschritten worden. Die Zahlen steigen seit Ende Juli wieder. Nicht nur Experten sind darüber besorgt.
Seit Beginn der Corona-Krise haben sich mindestens 232.864 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI im Internet meldete (Datenstand 23.8., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9269. Seit dem Vortag wurden zwei weitere CoViD-19-Tote gemeldet.
Bis zum Morgen hatten etwa 207.100 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. (Quelle: RKI, 23.08.20)
Seit März: Südkorea verzeichnet den höchsten täglichen Anstieg
Südkorea meldet den höchsten täglichen Anstieg an Coronavirus-Fällen seit Anfang März; offenbar haben sich die Cluster in einer Kirche in Seoul und wegen politischer Demonstrationen weiter ausbreiteten, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.
Die koreanischen Zentren für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten (KCDC) bestätigten 397 Neuinfektionen, verglichen mit 332 am Vortag,. Die Zahlen markieren ber einen Zeitraum von mehr als einer Woche täglich dreistellige Neuinfektionen. Damit sind in Südkorea insgesamt 17.399 Infektionen mit dem neuen Coronavirus mit 309 COVID-19-Todesfällen aufgetreten.
Ab Sonntag verhängte die Regierung in Regionen außerhalb von Seoul weitere Vorschriften, verbot Versammlungen und Gottesdienste in Kirchen und schloss Nachtclubs, Buffetrestaurants und Cybercafés.
Die Gesundheitsbehörden sagen, dass sie möglicherweise die strengsten Regeln für social distancing anwenden werden, bei denen auch Schulen und Betriebe schließen müssen, sofern sich die Rate der Neuinfektionen nicht bald verlangsamt. (Quelle: The Guardian, 23.08.20)
Corona-App: Zu wenige nutzen sie
Zu wenige Menschen nutzen nach Einschätzung von Experten bisher die Corona-Warn-App. „Damit die Corona-Warn-App wirklich etwas bringt, sollte sich die Zahl der Downloads verdoppeln“, sagte Gert Wagner, Mitglied des Sachverständigenrats für Verbraucherfragen, der Zeitung „Welt am Sonntag“. Dann sei man auf eine zweite Ansteckungswelle viel besser vorbereitet. „Rein rechnerisch liegt bei einem Kontakt eines Infizierten mit einem Unbekannten die Wahrscheinlichkeit, dass beide Personen die App haben, bei sechs Prozent“, sagte Wagner. Selbst bei einer Verdoppelung der Nutzerzahl sei die Wirksamkeit der App noch begrenzt: 25 Prozent der Infektionen könnten dann aufgedeckt werden – sofern alle Betroffenen eine Ansteckung auch über die Anwendung melden. Veronika Grimm, Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, sagte, eine Kontaktverfolgung über Apps sei erst dann ohne weitere Maßnahmen erfolgversprechend, wenn 80 Prozent der Bevölkerung die Anwendung wirklich nutzten. (Quelle: ARD, 23.08.20)
Scholz: Gemeinsame Schuldenaufnahme in der EU wird bleiben
Die im Zuge der Corona-Krise vereinbarte gemeinsame Schuldenaufnahme in Europa ist nach Ansicht von Bundesfinanzminister Olaf Scholz keine krisenbedingte Eintagsfliege. „Der Wiederaufbaufonds ist ein echter Fortschritt für Deutschland und Europa, der sich nicht mehr zurückdrehen lässt“, sagte der SPD-Kanzlerkandidat den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die EU nehme erstmals gemeinsame Schulden auf, setze diese gezielt gegen die Krise ein und verpflichte sich zugleich, bald mit der Rückzahlung zu beginnen: „All das sind tiefgreifende Veränderungen, vielleicht die größten Veränderungen seit Einführung des Euro“, unterstrich Scholz. Die Staats- und Regierungschefs der 27 Mitgliedsländer hatten sich vor einem Monat auf ein Corona-Krisenprogramm im Umfang von 750 Milliarden Euro geeinigt. (Foto: CC s. Archiv v. 16.05.20; Quelle: Tagesschau, 23.08.20)
Frankreich: Virus breitet sich vor allem bei unter 40-Jährigen aus
In Frankreich zirkuliert das Coronavirus nach den Worten von Gesundheitsminister Olivier Veran vier Mal häufiger in der Bevölkerungsgruppe unter 40 Jahren als bei den über 65-Jährigen. Auch unter den Älteren und Risikogruppen sei sei das Virus jedoch auf dem Vormarsch, warnt er in einem Interview des „Journal Du Dimanche“. „Wir sind in einer riskanten Situation“, so Veran. (Quelle: Tagesschau, 23.08.20)
Kramp-Karrenbauer: Im Extremfall CDU-Parteitag verschieben
Die CDU hat nach Angaben der scheidenden Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer eine Notfallplanung für den Parteitag im Dezember ins Auge gefasst. „Wegen Corona planen wir, den Parteitag zu verkürzen. Es könnte sogar sein, dass wir aufgrund der Corona-Lage den Parteitag auf die reine Vorstandswahlen beschränken“, sagte die Verteidigungsministerin der „Welt am Sonntag“. Sie verwies darauf, dass die Satzung die körperliche Anwesenheit auf einem Parteitag vorschreibt. „Im schlimmsten Fall einer zweiten großen Pandemiewelle bleibt der Vorstand geschäftsführend so lange im Amt, bis der Parteitag einberufen werden kann.“ Die CDU will Anfang Dezember auf einem Parteitag in Stuttgart einen neuen Vorsitzenden wählen.
Kramp-Karrenbauer plädierte außerdem dafür, im Fall steigender Corona-Zahlen eine bundesweite Maskenpflicht am Arbeitsplatz und im Schulunterricht zu prüfen. Viele Unternehmen hätten die Maskenpflicht am Arbeitsplatz ja schon eingeführt. „Das könnte auf jeden Fall ein Schritt sein, der auch bundesweit verpflichtend wird, jedenfalls wenn damit die Schließung ganzer Branchen verhindert werden könnte.“ Das gelte auch für die Schulen. „Wenn das obligatorische Tragen von Masken im Unterricht dazu führt, dass wir die Schließung der Schulen umgehen, dann sollten wir darüber nachdenken“, so die CDU-Vorsitzende. (Quelle: Tagesschau, 23.08.20)
In Italien wächst die Angst vor zweiter Welle
Auch in Italien wächst die Angst vor einer „zweiten Welle“: Seit Tagen steigt die Zahl der Neuinfektionen – und überstieg nun erstmals seit Mitte Mai wieder die Marke von 1000. In Rom gab es so viele neue Fälle wie noch nie.
Erstmals seit mehr als drei Monaten meldet Italien wieder mehr als 1000 Corona-Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden 1071 neue Fälle registriert. Zuletzt waren Mitte Mai mehr als 1000 Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet worden.
Schon seit Tagen steigen die Zahlen in dem Land: Am Mittwoch waren es 642 Neuinfektionen, am Donnerstag 845, am Freitag 947 und jetzt mehr als 1000. Zuletzt gab es am 12. Mai mit 1402 Fällen eine höhere Zahl, sechs Tage bevor Restaurants, Bars und Geschäfte nach einem 10-wöchigen Lockdown wieder öffnen durften. (Quelle: Tagesschau, 23.08.20)
USA: Lost Wages Assistance mit großen Problemen
Zwei Wochen nach der Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, die Blockade im US-Kongress zu umgehen und den Millionen wegen Corona arbeitsloser Amerikaner zusätzliche wöchentliche finanzielle Unterstützung zu zahlen,geht es nicht voran. Das Programm sollte als kurzfristige Lösung den im Juli abgelaufenen Notzuschlag von 600 US-Dollar pro Woche ersetzen.
Nachdem mehr Details des Plans – bekannt als Lost Wages Assistance – bekannt geworden sind, gibt es große Probleme mit der Finanzierung und der Zahlung an denjenigen, die sie benötigen:
Die US-Regierung bietet arbeitslosen Arbeitnehmern zusätzliche 300 USD pro Woche – nicht die versprochenen 400 USD – an, und Präsident Trump verwendet dazu die Finanzmittel der Federal Emergency Management Agency, die in der Regel Katastrophenhilfe leistet. Die zusätzlichen 100 Dollar sollten von den Bundesstaaten bereitgestellt werden; doch die meisten von ihnen haben schon Schwierigkeiten, ihre übrigen Ausgaben zu finanzieren. Gleichzeitig sind die Steuereinnahmen gesunken, und die Kosten – z.B. wege der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus – sind gestiegen.
Nicht jede/r Arbeitslose wird offenbar die zusätzliche Unterstützung erhalten. Nur Personen, die Anspruch auf Arbeitslosengeld in Höhe von mindestens 100 USD pro Woche haben – entweder im Rahmen des regulären staatlichen Programms oder eines Bundes-Programms zur Unterstützung in der Pandemie – haben Anspruch auf die zusätzlichen Bundesmittel.
Es gibt weit verbreitete Verzögerungen. Jeder US-Bundesstaat soll den neuen Zuschlag verwalten, genauso wie er die reguläre staatliche Arbeitslosenversicherung und die Arbeitslosenunterstützung der Bundespandemie abwickelt; doch die meisten Bundesstaaten haben ihre Programme noch gar nicht beschlossen und viele haben sich noch nicht beworben. Bis Ende der Woche hatte nur ein einziger Bundesstaat, Arizona, mit der Auszahlung begonnen. (Quelle: New York Times, 22.08.20)
Mehr als 800.000 CoViD-19-Tote
Seit Beginn der Corona-Pandemie sind US-Wissenschaftlern zufolge weltweit bereits 800 000 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben. Das ging am Samstag aus Daten der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore hervor. Damit ist die Zahl der Todesopfer allein seit dem 5. August um 100 000 angestiegen. Die Zahl der bestätigten Infektionen stieg im gleichen Zeitraum von 18,5 Millionen auf 23 Millionen an. Diese Zunahme um gut 24 Prozent in relativ kurzer Zeit zeigt, dass sich die Pandemie in einigen Ländern weiter rasch ausbreitet.
Die Webseite der Johns Hopkins Universität wird fortlaufend mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Diese sprach am Samstag von weltweit bislang 22,8 Millionen bestätigten Infektionen und 794 000 Todesfällen. (Quelle: SZ, 22.08.20)
Lingen: Rund 130 demonstrierende Corona-Zweifler auf dem Markt
Rund 130 Corona Zweifler -zumeist ohne Masken und zu einem nicht geringen Teil entgegen den Auflagen ohne Abstand- demonstrieren zur Stunde auf dem Marktplatz in ingen. Zu der Demonstration war in der ganzen Region aufgerufen worden. Angemeldet waren „50-100“, erwartet wurden nach Angaben auf dem Telegram-Kanal der Organisatoren 1.000.
Altmaier will Mittelstandshilfen verlängern
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) will in der Corona-Krise eine Verlängerung der Überbrückungshilfen für den Mittelstand bis Ende des Jahres. Das erfuhr die Nachrichtenagentur dpa aus dem Bundeswirtschaftsministerium.
Altmaiers Vorstoß kommt vor einem für Dienstag geplanten Treffen der Koalitionsspitzen, die auch angesichts gestiegener Corona-Neuinfektionen über das weitere Vorgehen beraten wollen. Die staatlichen Überbrückungshilfen laufen bisher bis Ende August, können jedoch bis Ende September beantragt werden. Insgesamt hat der Bund dafür 25 Milliarden Euro eingeplant. (Quelle: Tagesschau, 22.08.20)
Oldenzaal (NL): Tennisturnier abgebrochen
Bayern mit weiterer Glanzleistung
Bayern: Behörden mit Krisenmanagement überfordert
Der SPIEGEL teilt neue Details mit, wonach ´ es massive Probleme bei den Tests auf das neuartige Coronavirus bei Urlaubsheimkehrern gibt. Einige Fluglinien versuchen nach SPIEGEL-Informationen seit Tagen herauszufinden, wie sie mit den sogenannten Passenger Locator Cards oder auch Aussteigekarten verfahren sollen, die Passagiere aus Risikogebieten im Flugzeug ausfüllen müssen. Mithilfe dieser Formulare kann festgestellt werden, welcher Passagier auf welchem Platz saß. Die Gesundheitsämter, für welche die Karten bestimmt sind, können später kontrollieren, ob die Rückkehrer die häusliche Quarantäne einhalten und ob Sars-CoV-2-Tests durchgeführt worden sind.
Eine große Fluglinie bestätigte dem SPIEGEL, sie habe mehrmals erfolglos versucht, beim zuständigen Landesamt für Gesundheit in Erfahrung zu bringen, was nach einer Landung in München mit den Karten genau passieren solle. Telefonanrufe wie E-Mails seien unbeantwortet geblieben. Der Zustand soll nach Informationen eines Brancheninsiders bis Mitte dieser Woche nicht abgestellt worden sein.
Eine SPIEGEL-Anfrage beantwortete die Behörde nicht, genauso wenig das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege. Ein Sprecher des Flughafens München sagte, dass der Sachverhalt dort nicht bekannt sei und verwies wiederum auf die beiden Behörden. So blieb unklar, wer sich um die wichtigen Passagierdaten kümmert. In München dürften Tausende dieser Auskunftsbögen von Airlines wie Lufthansa oder Turkish Airlines liegengeblieben sein, mit weitreichenden Folgen: Ohne die Bögen kann nicht ermittelt werden, wer sich verbotenerweise nicht hat testen lassen.
An Deutschlands größtem Luftfahrtdrehkreuz, dem Flughafen Frankfurt am Main, ist hingegen das Vorgehen klar geregelt. Die Karten mit den Passagierinformationen werden an das zuständige Gesundheitsamt weitergegeben. Fluglinien verfahren nach bestimmten Regeln, um Passagiere leichter identifizieren zu können, die sich möglicherweise mit dem Coronavirus angesteckt haben könnten. Die Passenger Locator Cards gehören dazu – Falschangaben auf diesen Formularen können mit bis 25.000 Euro Geldstrafe verfolgt werden.
Auch an anderer Stelle läuft das Krisenmanagement Bayerns nach SPIEGEL-Informationen nicht rund. Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit hat Atemschutzmasken, die der Freistaat unter anderem für Arztpraxen und das Technische Hilfswerk beschafft hatte, „vorsorglich gesperrt“. Demnach schickte am Freitagabend vergangener Woche ein Mitarbeiter des Pandemie-Zentrallagers eine „Produktwarnung“ an mehrere Behörden und Ministerien. Betroffen seien Masken von sechs chinesischen Herstellern des Typs KN95, die ungefähr den höherwertigen FFP2-Atemschutzmasken entsprechen. Sie seien „aufgrund fehlender Zertifikate“ bis auf Weiteres gesperrt worden.
Die Ware eines weiteren Herstellers aus China sei im Auftrag des Landesamts untersucht worden. Ergebnis: „Die Prüfmuster haben die Anforderungen vollumfänglich nicht erfüllt.“ Daher stoppte die Behörde die weitere Auslieferung und warnte davor, die bereits verteilten Masken zu benutzen. Lieferant der Masken ist die Firma F&E Protective aus Passau, die nach Angaben des bayerischen Gesundheitsministeriums insgesamt drei Millionen Atemschutzmasken an den Freistaat geliefert hat. Das Unternehmen hatte mit Unterstützung des Bundesverkehrsministers Andreas Scheuer (CSU), der ebenfalls aus Passau stammt, auch den Bund mit Schutzmasken versorgt. (mehr und Quelle; Spiegel, 22.08.20; Foto: Maske CC Archiv 12.04.20)
Melde-Überblick am Morgen
- In Australen meldete der Bundesstaat Victoria meldete 182 neue Coronavirus-Fälle und 13 Todesfälle. Es ist der zweite Tag in Folge von Fällen unter 200 zum ersten Mal seit Mitte Juli, als Melbourne sich der Halbzeitmarke der Beschränkungen der vierten Stufe nähert.
New South Wales meldete neun neue Fälle. Zusätzlich zu diesen Fällen hat ein Wachmann, der in einem Quarantänehotel in Sydney gearbeitet hat, positiv getestet.
Queensland hat nach sechs neuen Fällen in einer Jugendstrafanstalt erneut Beschränkungen eingeführt. Menschen, die im Großraum Brisbane leben, dürfen nur 10 Gäste zu Hause haben, und Altenpflegeheime sind nach dem Ausbruch für Besucher geschlossen. - Neuseeland meldete sechs neue Fälle. Vier sind mit dem Cluster in Auckland verbunden.
- Mexiko meldete am Freitag 5.928 neue Fälle und 510 weitere CoViD-19 Tote.
- Südkorea meldete 332 neue Fälle. Das ist der höchste wert seit dem 8. März dieses Jahres. Die Regierung erwägt neue wirtschaftliche Beschränkungen, um das Wiederaufleben in bestimmten Fällen zu verlangsamen.
(Quelle: The Guardian, 22.08.20)
Deutschland-Zahlen auf Rekordhoch
Das Robert Koch-Institut hat erstmals seit vier Monaten wieder mehr als 2000 Neuinfizierte gemeldet. Insgesamt meldeten die Gesundheitsämter 2034 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages. Der große Anstieg hat nicht nur mit der höheren Zahl von Corona-Tests zu tun, sondern auch mit Familienfeiern und Reiserückkehrern.
Seit Ende Juli steigt die Zahl der positiven Ergebnisse stetig. Da zuletzt auch die Zahl der durchgeführten Tests immens stieg, lässt der aktuelle Wert bei den Fallzahlen keine direkten Rückschlüsse auf das Infektionsgeschehen zu.
Die steigenden Fallzahlen seien derzeit aber nicht nur mit dem vermehrten Testaufkommen zu erklären, teilte das RKI vor einigen Tagen mit. Bundesweit gebe es eine große Anzahl kleinerer Ausbruchsgeschehen, die beispielsweise mit größeren Feiern im Familien- und Freundeskreis in Verbindung stehen, hieß es am Freitag. Corona-Fälle werden außerdem vermehrt unter Reiserückkehrern festgestellt – insbesondere in den jüngeren Altersgruppen.
Seit Beginn der Corona-Krise haben sich in Deutschland nachweislich mindestens 232.082 Menschen mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI meldete. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9267. Seit dem Vortag wurden sieben Todesfälle mehr gemeldet. Etwa 206.600 Menschen hatten die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.
Die Reproduktionszahl – kurz R-Wert – lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Mitteilung vom Freitag bei 1,02 (Vortag: 1,04). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwa einen weiteren Menschen ansteckt. (Quelle: RKI, 22.08.20)
Zusammenfassung zur Nacht
- Die Gesamtzahl der Todesfälle in ganz Lateinamerika liegt bei fast 250.000, nachdem in Brasilien in den letzten 24 Stunden weitere 1.204 Todesfälle verzeichnet wurden.
- Marokko könnte zu einer vollständigen Sperrung des Coronavirus zurückkehren, da die Fälle weiter zunehmen. Die landesweite Zahl der Fälle ist auf mehr als 1.000 pro Tag gestiegen, seit Marokko Ende Juni seine strikte dreimonatige Sperrung aufgehoben hatte. Am 15. August erreichte das nordafrikanische Königreich ein Rekordhoch von 1.766 Neuinfektionen binnen 24 h. Nach ähnlichen Maßnahmen in Rabat am Dienstag wurden in Marrakesch und Casablanca strengere Kontrollen eingeführt. „Wenn die Zahlen weiter steigen, kann das CoViD-19 Scientific Committee eine weitere Sperrung empfehlen, möglicherweise mit noch strengeren Einschränkungen“, sagte König Mohammed VI. in einer Rede.
- Slowenien hat das benachbarte Kroatien in seine Quarantäneliste aufgenommen, was bedeutet, dass sich zurückkehrende Reisende selbst isolieren müssen. Auch das Vereinigte Königreich hat Kroatien in seine Quarantäneliste aufgenommen, während Deutschland von Reisen in die bei Touristen beliebten Regionen Sibenik-Knin und Split Dalmatien abgeraten hat, nachdem das Gesundheitsamt sie als Coronavirus-Risikoregionen deklariert hatte und Tests für Rückkehrer obligatorisch machte.
- Frankreich meldete in den letzten 24 Stunden 4.711 neue Coronavirus-Infektionen, einen neuen Rekord nach dem Ende des Lockdowns und ein Wert, der zuletzt während des Höhepunkts der Epidemie in Frankreich gesehen wurde.
- Die Schulen werden In Belgien werden am 1. September wiedereröffnet. Kinder über 12 Jahre und Lehrer müssen Masken tragen, sagte Premierministerin Sophie Wilmes.
- Nordirland hat die Corona-Restriktionen verschärft. Versammlungen im Freien sind jetzt auf 15 Personen begrenzt, von 30 reduziert, während Versammlungen in Innenräumen in Privatwohnungen jetzt auf sechs Personen aus zwei Haushalten beschränkt sind, von 10 zuvor.
- Italien meldet einen weiteren starken Anstieg der CoViD-19-Infektionen gemeldet, den höchsten Tagesanstieg seit dem 16. Mai. Am Freitag registrierte es 845 neue Coronavirus-Fälle, 203 mehr als am Mittwoch.
- Großbritannien hat die Corona-Liste der Reiseländer überarbeitet: Portugal wurde in die Liste der sicheren Länder aufgenommen, sodass Einreisende aus dem Land nicht mehr unter Quarantäne gestellt werde. Anders ist die künftig für Reisende au Kroatien, Österreich sowie Trinidad und Tobago entfernt werden. Sie müssen sich nach der Einreise in Quarantäne begeben.
- Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hofft, dass die Covid-19-Pandemie in weniger als zwei Jahren überwunden sein wird. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus sagte, dass die spanische Grippepandemie 1918 zwei Jahre dauerte und wir nun mehr Technologie und Wissen hatten, um eine Krise zu stoppen. Die Organisation empfahl zugleich, dass Kinder über 12 Jahren Masken im gleichen Kontext wie Erwachsene zu tragen, um die Covid-19-Pandemie einzudämmen.
- STA Travel, ein Unternehmen, das Pauschalreisen für Rucksacktouristen und abenteuerlustige junge Leute anbot, ist aufgrund der Coronavirus-Pandemie das jüngste Unternehmen, das insolvent ist und die Geschäftstätigkeit einstellt.
- In Indien gibt es fast 3 Millionen Coronavirus-Fälle, nachdem an einem einzigen Tag 68.898 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Bilanz am Freitag war der dritte tägliche Anstieg in Folge mit mehr als 60.000 Neuinfektionen – auf jetzt insgesamt 2,91 Millionen. Die Todesfälle stiegen ebenfalls um 983 auf 54.849.
- Der Libanon hat ein teilweiss Lockdown verhängt, um die Flut von Infektionen in der Folge der verheerenden Explosion in Beirut einzudämmen. Am Donnerstag meldete das Land binnen 24 Stunden 613 Neuinfektionen. Mediziner sagten, das Virus habe sich nach der Explosion ausgebreitet, als Krankenhäuser mit Opfern überflutet wurden.
- Die Regierung in Spanien hat den Einwohnern der Hauptstadt Madrid dringend geraten, zu Hause zu bleiben, nachdem am Freitag 8.148 neue Coronavirus-Fälle registriert wurden. Die Zahl der Neuerkrankungen in ganz Spanien in den letzten 14 Tagen liegt damit bei 70.420, wovon auf die Hauptstadt rund 30% entfallen.
- Berlin meldet Coronavirus-Infektionen an mindestens 41 Schulen, keine zwei Wochen nach ihrer Wiedereröffnung. Die Bekanntgabe der Berliner Bildungsbehörden, dass Hunderte von Schülern und Lehrern unter Quarantäne gestellt werden mussten, hat erneut unterstrichen, wie wenig über das Infektionsrisiko im schulischen Umfeld bekannt ist, obwohl Regierungen und Experten darauf bestehen, dass die Wiedereröffnung von Schulen mit den richtigen Vorsichtsmaßnahmen sicher ist .(Quelle: The Guardian, 21.08.20)
Brasilien: Mehr als 113.000 CoViD-19-Tote
Brasilien meldete 30.355 neue Fälle von Coronavirus und 1.054 Todesfälle in den letzten 24 Stunden, teilte das Gesundheitsministerium in Brasilia am Freitag mit.
Brasilien hat seit Beginn der Pandemie 3.532.330 Fälle des Virus registriert, während die offizielle Zahl der Todesopfer durch Covid-19 auf 113.358 gestiegen ist. Dies ist nach den USA der weltweit schlimmste Ausbruch des Coronavirus. (Quelle: The Guardian, 21.08.20)
Keine Reisewarnung für Luxemburg mehr
Nach Aufhebung der Corona-Reisewarnung für Luxemburg müssen Reisende aus dem Nachbarland nicht mehr in Quarantäne. „Damit wurde ein Weg gefunden, die engen nachbarschaftlichen Beziehungen sowie die gute Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich zu verfestigen“, teilte das Gesundheitsministerium in Mainz nach Gesprächen mit Regierungsvertretern aus Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Luxemburg am Freitag mit.
„Ich freue mich, dass Luxemburg nun nicht länger als Risikogebiet geführt wird“, sagte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Donnerstag. „Die Landesregierung hat von Beginn der Corona-Pandemie an deutlich gemacht, dass eine Grenzschließung zu Luxemburg vermieden werden muss“, erklärte die Staatskanzlei in Mainz. Luxemburg war Mitte Juli als Corona-Risikogebiet eingestuft worden, nachdem dort die Schwelle von 50 Neuinfizierten pro 100 000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen deutlich überschritten worden war.
Ausgenommen von der Quarantänepflicht bei Reisen aus einem Risikogebiet waren Pendler im sogenannten kleinen Grenzverkehr zu Luxemburg: Wer sich kürzer als 72 Stunden in dem Großherzogtum aufgehalten hatte, musste sich weder testen lassen noch in Quarantäne. (Quelle: Echo, 21.08.20)
Reisewarnung Brüssel
Das Auswärtige Amt hat die Reisewarnung in Belgien auf Brüssel ausgeweitet. Vor nicht notwendigen, touristischen Reisen in die Hauptstadt Brüssel und in die Provinz Antwerpen wird aufgrund hoher Infektionszahlen derzeit gewarnt, heißt es auf der Internetseite dazu. Bisher war in Belgien nur die Provinz Antwerpen betroffen. Nun kam die Hauptstadt als Risikogebiet hinzu.
Die Einstufung als Risikogebiet bedeutet, dass für heimkehrende Urlauber in Deutschland eine Testpflicht auf das Coronavirus greift. Bis das Ergebnis vorliegt, müssen sich Reisende in häusliche Quarantäne begeben. Zentrales Kriterium für die Einstufung als Risikogebiet war auch hier, dass es in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner gegeben hat. (Quelle: Spiegel, 21.08.20)
Niedersachsen erhöht Bußgeldandrohungen
Verstöße gegen die Bußgeldregeln werden in Niedersachsen deutlich teurer. Damit reagiert das Bundesland auf die stark steigenden Corona-Neuinfektionen. Wer beispielsweise ohne Mund-Nasen-Schutz ein Geschäft betritt, muss mit einer Geldbuße von bis zu 150 Euro rechnen, wer den Mindestabstand nicht einhält, mit bis zu 400 Euro. Der neue Bußgeldkatalog der niedersächsischen Landesregierung sieht empfindliche Strafen bei Verstößen gegen die Corona-Verordnung vor. Bislang zahlen Maskenverweigerer bis zu 20 Euro, die konkrete Höhe liegt aber im Ermessen der örtlichen Behörden. Der Bußgeldkatalog solle den Kommunen Orientierung geben, sagte Regierungssprecherin Anke Pörksen im Gespräch mit NDR 1 Niedersachsen. Der Entwurf werde zurzeit zwischen den Ministerien und den Kommunen abgestimmt, etwa Mitte kommender Woche soll er in Kraft treten.
Wer von einer Reise aus einem Risikogebiet zurückkehrt und sich nicht in häusliche Quarantäne begibt, muss künftig bis zu 3.000 Euro Bußgeld zahlen. Wer sich nicht wie vorgeschrieben beim Gesundheitsamt meldet, bis zu 2.000 Euro. „Das sind keine Kavaliersdelikte“, sagte die Regierungssprecherin. Die Regeln seien klar und sie seien auch klar strafbewehrt. Die Umsetzung kontrollieren Kommunen und Polizei.
Die niedersächsischen Kommunen bewerten den Entwurf positiv. Es habe sich leider gezeigt, dass einige wenige Menschen die Gefahren des Coronavirus nicht erkennen, sagte der Sprecher des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes, Thorsten Bullerdiek. Es sei gut, diejenigen, die sich nicht an die Regeln halten, mit höheren Bußgeldern auch zur Kasse zu bitten. (Quelle: NDR, 21.08.20)
Schweden verteidigt seine Corona-Strategie
Mehr als 5.800 Schweden sind an Covid-19 gestorben, eine viel höhere Sterblichkeitsrate als Norwegen, Dänemark und Finnland, die viel strengere Maßnahmen ergriffen haben, was viele Menschen dazu veranlasste, den Ansatz der Regierung in Frage zu stellen.
Ministerpräsident Stefan Lofven verteidigte unterdessen die Corona-Strategie und sagte, Schweden habe die richtige Wahl getroffen. „Die Strategie, die wir gewählt haben, ist meines Erachtens richtig – den Schutz von Personen, die Begrenzung der Ausbreitung der Infektion usw.“, sagte er in einem Interview mit der Tageszeitung Dagens Nyheter.
„Was am meisten diskutiert wurde und was wir in Schweden anders gemacht haben, war, dass wir keine Schulen geschlossen haben. Jetzt gibt es einige Leute, die denken, wir lagen damit richtig. “ Während viele Länder strenge Sperren erzwangen, stützte sich Schweden hauptsächlich auf freiwillige Maßnahmen zur sozialen Distanzierung, obwohl die Anzahl der öffentlichen Versammlungen begrenzt und Pflegeheime unter Quarantäne gestellt wurden, in denen dann eine hohe Zahl von Todesopfern zu verzeichnen war.
Schweden habe zwar mehr Todesfälle als seine Nachbarn erlebt, ist jedoch nicht so schwer betroffen wie Länder wie Großbritannien und Spanien, die viel strengere Sperrmaßnahmen ergriffen haben. In vielen Teilen Europas kommt es mit neuen Fällen zu einer zweiten Welle, nachdem die Beschränkungen für Reisen und soziale Interaktionen allmählich gelockert worden waren. In Schweden seien in den letzten Wochen sowohl Infektionen als auch Todesfälle zurückgegangen.
Lofven verteidigte auch die Entscheidung des schwedischen Gesundheitsamtes, das Tragen von Gesichtsmasken nicht vorzuschreiben, wie es viele europäische Länder getan haben, um die Ausbreitung des Virus zu bekämpfen. „Was sie sagen und was ich absolut glaube, ist, dass das nicht das Hauptmittel sein kann, das wir verwenden“, sagte Lofven. „Was weiterhin wichtig ist, sind die Abstandsregeln, Prüfung und Verfolgung. Das muss unser Hauptaugenmerk sein, um Infektionen zu reduzieren. “ (Quelle: The Guardian, 21.08.20)
Nach drei Monaten: Mainz leitet Verfahren ein
Die Stadt Mainz hat gegen rund 50 Polizisten ein Bußgeldverfahren eingeleitet, weil sie vor etwa drei Monaten in einer Altstadt-Kneipe gegen Corona-Regeln verstoßen haben. „Die Höhe der beabsichtigten Bußgelder reicht dabei von schlichten Verwarngeldern wegen des Verstoßes gegen die Maskenpflicht bis hin zu Strafen, die deutlich im dreistelligen Bereich angesiedelt sind“, sagte Stadtsprecher Ralf Peterhanwahr am Freitag. (Quelle: TSP, 21.08.20)
Lufthansa: 1,4 Mio warten auf Ticketerstattung
Rund 1,4 Millionen Kunden des Lufthansa-Konzerns warten noch immer auf Ticketerstattungen für Flüge, die in der Corona-Krise storniert worden sind. Das teilverstaatlichte Unternehmen teilte allerdings mit, es sei bei der Abwicklung in den vergangenen Wochen vorangekommen und habe im laufenden Jahr 2,3 Milliarden Euro an 5,4 Millionen Kunden ausgezahlt. Aus der ersten Jahreshälfte seien noch rund 8 Prozent der Fälle nicht erledigt. Sie sollen bis Ende August abgearbeitet sein. Der Großteil der offenen Verfahren bezieht sich damit auf jüngere Stornierungen.
Nach EU-Recht sind Fluggesellschaften bei von ihnen veranlassten Stornierungen zur Rückzahlung des Ticketpreises innerhalb von sieben Tagen verpflichtet. Nach dem Zusammenbruch des Luftverkehrs im März hatte die Lufthansa automatische Erstattungsprozesse abgestellt und auf Einzelfallprüfungen bestanden. Wie andere Gesellschaften auch versuchte sie zudem, die Kunden mit Gutscheinen zu befriedigen. Das Vorgehen löste scharfe Kritik von Verbraucherschützern und Anzeigen bei den Luftaufsichtsbehörden aus. (Foto: CC s. Archiv. 04.04.20; Quelle ARD, 20.08.20)
Bund unterstützt Clubs und Livemusik-Lokale mit 27 Mio Euro
Die Bundesregierung will wegen der Folgen der Corona-Pandemie kleinere und mittlgroße Musikclubs und Livemusik-Spielstätten mit insgesamt 27 Millionen Euro fördern. Die Mittel stammen aus dem Etat von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) und ihrem Rettungs- und Zukunftspaket „Neustart Kultur“. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie sei das Musikleben in Deutschland weitgehend zum Erliegen gekommen, sagte Grütters. Clubs und Konzerte würden schmerzlich vermisst. Viele Betreiber seien in eine existenzielle Notlage geraten. „Ziel der Maßnahmen der Bundesregierung ist es, die Clublandschaft in ihrer Vielfalt zu erhalten.“
Einzelne Lokale können Fördermittel von bis zu 150.000 Euro abrufen. Im Fokus stünden vor allem Programme zur Wiederaufnahme des Betriebs, aber auch pandemiegerechte Formate zur Nachwuchsförderung und zur Gleichstellung der Geschlechter, sagte Grütters. Zudem sollen Projekte für eine bessere Vernetzung der Clubs gefördert werden. Zusätzlich zu diesen Maßnahmen könnten Clubs aus einem anderen Förderprogramm auch Gelder für pandemiebedingte Investitionen beantragen. (Quelle: Tagesschau, 21.08.20)
Island: Regierung muss in Quarantäne
Beinahe die gesamte isländische Regierung muss sich auf das neuartige Coronavirus testen lassen. Der Grund: Neun der elf Mitglieder des Kabinetts um Ministerpräsidentin Katrín Jakobsdóttir hatten sich am Dienstag in einem Hotel zum Abendessen getroffen, in dem mittlerweile mehrere Corona-Fälle aufgetaucht sind. Das Risiko einer Ansteckung der Ministerinnen und Minister sei aber sehr gering, teilte die isländische Regierung mit.
Jakobsdóttir und ihre Minister sollen nun jeweils zweimal auf Corona getestet werden, erstmals am Freitag und dann noch einmal am Montag. Dazwischen sollen sie Kontakte vermeiden und zu Hause bleiben. Nur Gesundheitsministerin Svandís Svavarsdóttir und Sozialminister Ásmundur Einar Dadason, die beide nicht bei dem Abendessen dabei gewesen waren, sind davon ausgenommen.
(Quelle: ARD, 21.08.20)
SPD-Chef: Straßenkarneval in aktueller Lage „wesensfremd“
Der in Köln lebende SPD-Chef Norbert Walter-Borjans hält Straßenkarneval mit 1,5 Metern Abstand und Mundschutz für „wesensfremd“. Am Rande einer SPD-Veranstaltung in Dortmund sagte der gebürtige Rheinländer am Freitag der Deutschen Presse-Agentur: „Ich finde, dass man frühzeitig sagen muss, dass Karneval, wie wir ihn kennen, unter den jetzigen Umständen nicht gehen wird.“ Es brauche Konzepte, die es ermöglichen, die Stimmung im Kleinen zu retten und trotzdem keine ungesteuerte Feierei zuzulassen. (Quelle: t-online, 21.08.20)
NRW: Vize-Ministerpräsident fordert Absage aller Karnevalsumzüge
Der nordrhein-westfälische FDP-Chef und stellvertretende Ministerpräsident Joachim Stamp hat sich dafür ausgesprochen, alle Karnevalsumzüge der kommenden Saison abzusagen. Dies müsse auch für größere Sitzungen gelten, sagte Stamp der Nachrichtenagentur dpa. „Karneval lebt von Unbeschwertheit und auch Nähe. Ausgelassenes Feiern ist in der derzeitigen Lage allerdings nicht möglich.“ Deshalb sollten sich alle zum Schutz des Brauchtums und der vielen ehrenamtlichen Aktiven „ehrlich machen“, Planungssicherheit schaffen und die großen Veranstaltungen absagen, forderte Stamp. „So sehr mein Karnevalsherz blutet.“ (Quelle: Tagesschau, 21.08.20)
Wegen Corona: Weniger Verkehrstote in Niedersachsen
Die Zahl der Verkehrstoten in Niedersachsen ist im ersten Halbjahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Laut Statistischem Bundesamt kamen insgesamt 177 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben – 14 weniger als im Vorjahreszeitraum. Insgesamt waren von Anfang Januar bis Ende Juni 16.483 Menschen im Land an einem Verkehrsunfall beteiligt, das waren 18,6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Damit liegt Niedersachsen, wie auch Mecklenburg-Vorpommern, im bundesweiten Trend. Deutschlandweit haben die Statistiker einen historischen Tiefstand ermittelt: Die Zahl der Toten sank um 13,2 Prozent auf 1.281 – so wenige Mnschen starben seit der Wiedervereinigung nicht im Straßenverkehr.
Grund für den Rückgang: die Corona-Pandemie. Nach Meinung der Verkehrsexperten waren zu Beginn der Corona-Pandemie durch Homeoffice und Kurzarbeit weniger Menschen auf den Straßen unterwegs. (Quelle: NDR, 21.08.20)
Corona-Ausbruch in Bramsche (Os.): Alloheim-Leiter abgelöst
Nach einem massenhaften Corona-Ausbruch mit 25 Toten im Pflegeheim Alloheim (Slogan: „Wir dienen Ihrer Lebensqualität“) in Bramsche Anfang April ist der Leiter der Einrichtung von seinen Aufgaben entbunden worden. „Der alte Heimleiter ist abgelöst. Derzeit ist die Position mit einer Interimsheimleitung besetzt“, sagte ein Sprecher des Landkreises Osnabrück auf NDR Anfrage. Weitere Details nannte der Sprecher mit Verweis auf das laufende Verfahren nicht. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Mann wegen des Vorwurfs der fahrlässigen Tötung.
Der Pflegeheim-Leiter war nach dem Corona-Ausbruch in die Kritik geraten. Anfang April hatten sich 55 Bewohner und 22 Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert. Der Gesundheitsdienst hatte dem Altenheim vorgeworfen, Hygienevorschriften nicht eingehalten zu haben. Außerdem erfüllte der Mann offenbar schon bei seiner Einstellung nicht die gesetzlich vorgeschriebenen Kriterien. Die Alloheim-Gruppe hatte diese Vorwürfe als falsch zurückgewiesen. „Die Einrichtungsleitung bringt alle erforderlichen Voraussetzungen als Residenzleitung mit“, hieß es in einem Schreiben des Konzerns. Für den NDR war der Mann nach Angaben des Senders nicht zu erreichen und ließ mehrfach Anfragen unbeantwortet. (Quelle: NDR, 21.08.20)
Emsland: Offizielle Fallzahlen am Freitag, 21.08.2020, 10.30 Uhr
Seit gestern sind drei Neuinfektionen im Emsland hinzugekommen, genauso viele Infizierte sind genesen. Aktuell bleiben daher in der Summe 24 Menschen im Emsland an CoViD-19 erkrankt. Die Gesamtzahl aller Infektionen beträgt jetzt 557, umgerechnet auf 100.000 sind dies 171,4. Ihnen stehen 508 Genesene (+3) gegenüber. Weiterhin gibt es keine neuen Todesfälle. Weiter auf jetzt ca. 270 Emsländer*innen (+ 10) die die Zahl derer gestiegen, die sich in häuslicher Quarantäne befinden.
In Lingen(Ems) sind die Zahlen etwas verändert: 91 (+1) Infizierten stehen weiter 82 Genesene gegenüber; vier Menschen sind an CoViD-19 gestorben, und aktuell sind fünf (+1) Menschen akut erkrankt.
Kommune | Anzahl der bestätigten Fälle | davon genesen | Verstorbene | Aktuell |
Samtgemeinde Dörpen | 13 | 11 | 1 | 1 |
Einheitsgemeinde Emsbüren | 19 | 18 | 0 | 1 |
Samtgemeinde Freren | 53 | 44 | 9 | 0 |
Einheitsgemeinde Geeste | 20 | 20 | 0 | 0 |
Stadt Haren (Ems) | 36 | 34 | 1 | 1 |
Stadt Haselünne | 41 | 40 | 0 | 1 |
Samtgemeinde Herzlake | 10 | 10 | 0 | 0 |
Samtgemeinde Lathen | 16 | 14 | 0 | 2 |
Samtgemeinde Lengerich | 18 | 17 | 1 | 0 |
Stadt Lingen (Ems) | 91 | 82 | 4 | 5 (+1) |
Stadt Meppen | 81 | 71 | 4 | 6 |
Samtgemeinde Nordhümmling | 10 | 8 | 0 | 2 |
Stadt Papenburg | 35 | 32 | 2 | 1 |
Einheitsgemeinde Rhede (Ems) | 1 | 1 | 0 | 0 |
Einheitsgemeinde Salzbergen | 15 | 15 | 0 | 0 |
Samtgemeinde Sögel | 21 | 21 | 0 | 0 |
Samtgemeinde Spelle | 16 | 14 | 1 | 1 |
Einheitsgemeinde Twist | 24 | 21 | 2 | 1 |
Samtgemeinde Werlte | 37 | 35 | 0 | 2 |
Gesamt* | 557 (+3) | 508 (+3) | 25 (+/-0) | |
Aktuelle Covid-19-Fälle | 24 (+/-0) |
(21.08.20)
Deutschland-Zahlen
Das Robert-Koch-Institut meldet heute eine etwas geringere Steigerung an neuen Infektionen: 1.427 Neuinfektionen wurden dem Institut durch die Gesundheitsäter gemeldet. Insgesamt gibt es seit Beginn der Pandemie hetzt 230.048 bestätigte Fälle
hierzulande. 9.260 (+7) Menschen sind an CoViD-19 gestorben.
Das RKI fasst die aktuele Lage so zusammen:
• In den letzten Wochen ist die kumulative COVID-19-Inzidenz der letzten 7 Tage in vielen Bundesländern stark angestiegen und der Anteil an Kreisen, die keine COVID-19-Fälle übermittelt haben, deutlich zurückgegangen. Dieser Trend ist sehr beunruhigend.
• Die kumulative Inzidenz der letzten 7 Tage lag deutschlandweit bei 9,4 Fällen pro 100.000 Einwohner und ist damit weiter auf erhöhtem Niveau. Aus nur noch 25 Landkreisen wurden in den letzten 7 Tagen keine Fälle übermittelt. In weiteren 120 Landkreisen liegt die 7-Tagesinzidenz bei maximal 5,0/100.000 Einwohner.
• Die 7-Tage-Inzidenzen liegen in den Bundesländern Hessen, Bayern und Nordrhein-Westfalen, deutlich über dem bundesweiten Durchschnittswert, in Rheinland-Pfalz, Berlin und Baden- Württemberg leicht darüber. Berlin und Nordrhein-Westfalen zeigen seit Anfang der Woche rückläufige Werte.
• Die neuen Fälle sind bundesweit verteilt und treten vermehrt unter Reiserückkehrern aber auch insbesondere in Zusammenhang mit Feiern im Familien- und Freundeskreis auf.
• Darüber hinaus treten Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen, Krankenhäusern, Einrichtungen für Asylbewerber und Geflüchtete, Gemeinschaftseinrichtungen, in Zusammenhang mit religiösen Veranstaltungen sowie in fleischverarbeitenden und landwirtschaftlichen Betrieben auf. (Quelle: RKI, 21.08.20)
Filmfestspiele in Venedig: Kino mit Maske
Vor den Internationalen Filmfestspielen in Venedig vom 2. bis zum 12. September haben die Organisatoren Corona-Richtlinien für Event bekanntgegeben. Für Teilnehmer gelte während den Vorführungen eine Maskenpflicht, hieß es in den nun veröffentlichten Regeln. Kinobesucher müssten Tickets übers Internet kaufen und reservieren, um sicherzustellen, dass jeder zweite Sitzplatz leer bleibt. Fans und Schaulustige werden vom Roten Teppich ferngehalten. Von außerhalb Europas eintreffende Besucher müssten sich vorab auf das Coronavirus testen lassen. Das Filmfest in Venedig wird die erste derartige Großveranstaltung seit Beginn der Pandemie sein, die physisch stattfindet. (Quelle: Tagesschau, 21.08.20)
Mehr als 250.000 Corona-Tote in Lateinamerika und Karibik
In Lateinamerika und der Karibik gibt es inzwischen insgesamt mehr als 250.000 verzeichnete Todesopfer der Corona-Pandemie. Laut einer auf Behördenangaben beruhenden Zählung der Nachrichtenagentur AFP wurden bis Mitternacht in dieser Weltregion 250.969 Todesfälle durch die Infektion mit dem neuartigen Coronavirus verzeichnet. Die Gesamtzahl der registrierten Infektionsfälle in der Region lag bei 6,463 Millionen. Lateinamerika und die Karibik ist die am schlimmsten von der Pandemie heimgesuchte Weltregion. Innerhalb der Region am schwersten betroffen ist Brasilien mit 3,5 Millionen verzeichneten Infektionen und etwa 112.300 gezählten Todesopfern.
(Quelle: ARD 21.08.20)
MV-Werften in schwerer Corona-See
Der-Mutterkonzern der MV-Werften, Genting-Hongkong, gerät offenbar immer stärker in finanzielle Schwierigkeiten. Das Unternehmen hat jetzt angekündigt, vorübergehend alle Zahlungen an Gläubiger und Banken einzustellen. Genting leidet zunehmend unter den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie. Eines der Kerngeschäfte – Kreuzfahrten – ist kaum möglich. Auch die Gewinne aus Glücksspiel und Vergnügungsparks sinken massiv. Der Aktienhandel wurde für zwei Tage ausgesetzt.
Genting hat mehrmals Einnahmeausfälle – sogenannte Gewinnwarnungen – angekündigt, zuletzt am 7. August. Das Unternehmen will weiter gegensteuern – mit Kosteneinsparungen und Kürzungen. Versuche, neues Kapital zu gewinnen, würden sich verzögern – insgesamt sei der Erfolg dieser Vorhaben „ungewiss“. Deshalb dreht Genting den Gläubigern und Banken den Hahn zu. Vorerst würden auch keine Zinsen bezahlt, heißt es in der Mitteilung. Die Lage scheint dramatisch: Genting räumt ein, gewisse Zahlungsverpflichtungen nicht erfüllt zu haben: So seien 3,4 Millionen Euro Bankgebühren im Zusammenhang mit dem Bau „bestimmter Schiffe“ nicht gezahlt worden. Bei den Schiffen geht es offenbar um die beiden Kreuzfahrtriesen der Global-Klasse, die auf den MV-Werften gefertigt werden.
Laut Mitteilung steht Genting zur Zeit mit 3,4 Milliarden Dollar in der Kreide. Wie sich die offenbar prekäre Lage im Mutterkonzern auf das Tochterunternehmen, die MV-Werften, und ihre 3.100 Beschäftigten in Wismar, Rostock und Stralsund, auswirkt, ist unklar. Die MV-Werften hoffen bis Ende September auf Bundeshilfen aus dem Corona-Rettungsschirm – die staatlichen Hilfen von bis 570 Millionen Euro scheinen angesichts der Unsicherheiten im Mutterkonzern immer fraglicher. Ein Werftensprecher wollte die neuen Entwicklungen nicht kommentieren. Auch die IG-Metall verzichtete auf eine Stellungnahme.
Bei der Landesregierung läuten die Alarmglocken, allerdings nur hinter den Kulissen. Das Finanz- und das Wirtschaftsministerium versuchten in einer gemeinsamen Mitteilung die Wogen zu glätten. Darin heißt es, Ziel der Landesregierung sei unverändert, dass die Werften unter den Rettungsschirm des Bundes kommen. Im Wirtschafts- und im Finanzausschuss des Landtags spielte die neueste Entwicklung bei Genting am Donnerstag auch eine Rolle: Die Linksfraktion erklärte, sie sehe die Lage mit großer Sorge. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) müsse den Landtag über die Situation informieren. „Wenn alle Informationen auf dem Tisch liegen, gilt es, die Lage neu zu bewerten“, so Fraktionschefin Simone Oldenburg. (Quelle: NDR, 20.08.20)
Verwaltungsgericht: Lehrer/innen ohne Anspruch auf Nullrisiko-Situation
Das Verwaltungsgericht in Schleswig hat acht Eilanträge von Lehrern abgelehnt, die mit Blick auf die Corona-Pandemie vom Präsenzunterricht an ihren Schulen befreit werden wollten. Das Gericht stellte in seinen Beschlüssen von Donnerstag fest, dass ein Anspruch auf Befreiung nur dann besteht, wenn der Präsenzunterricht für die Betroffenen trotz der getroffenen Schutzmaßnahmen unzumutbar ist. Die bloße Zugehörigkeit zu einer der Personengruppen, bei denen allgemein häufiger schwere Krankheitsverläufe beobachtet würden, genüge nicht.
Die Hygienemaßnahmen der Schulen, an denen die erfolglosen Antragsteller unterrichten, sind dem Gericht zufolge ausreichend. Diese seien zudem teilweise um individuelle Schutzmaßnahmen für die betroffenen Lehrer ergänzt worden. Die Lehrer hätten keinen Anspruch darauf, an ihrer Schule eine „Nullrisiko-Situation“ vorzufinden. Einen allumfassenden Gesundheitsschutz während der aktuellen Pandemielage könne es nicht geben und gebe es auch in zahlreichen anderen Tätigkeitsbereichen nicht. Von den zehn Lehrern in Schleswig-Holstein, die geklagt hatten, hat einer seinen Antrag zurückgezogen. Ein weiterer Fall muss laut Gericht noch genauer untersucht werden. Gegen die Beschlüsse kann Beschwerde beim Schleswig-Holsteinischen Oberverwaltungsgericht eingelegt werden. Bis die Entscheidung rechtskräftig ist, dürfen die betroffenen Lehrer weiter im Homeoffice arbeiten.
Zu den abgelehnten Klagen gehört auch die einer Lehrerin aus dem Kreis Segeberg, die wegen einer Lungenerkrankung zu einer Risikogruppe gehört und die nach einem Gerichtsbeschluss von Anfang August vorerst keinen Präsenzunterricht geben musste.
Bildungsministerin Karin Prien (CDU) zeigte sich mit der Entscheidung zufrieden. Diese zeige deutlich, dass es immer nur um eine konkrete und individuelle Gefahrenbewertung gehen könne, so Prien. Die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft äußerte sich dagegen enttäuscht. Sie will nach eigenen Angaben die jeweiligen Schutzmaßnahmen bei den Lehrern nochmals prüfen. Außerdem will die Gewerkschaft den Lehrern möglicherweise empfehlen, gegen den Beschluss Beschwerde einzulegen. (Quelle: NDR 21.08.20)
Crew wirft Familie von Kreuzfahrtschiff
(20.08.20)
Niederlande: Festnahmen bei Corona-Demonstrationen in Den Haag
Bei einer Demonstration gegen Corona-Auflagen in den Niederlanden hat die Polizei im Regierungsviertel in Den Haag am Donnerstag mehrere Teilnehmer festgenommen. Mindestens ein Polizist sei verletzt worden, teilte die Polizei mit. Mehrere Demonstranten hätten sich „provozierend und aggressiv gegenüber Beamten“ verhalten. Regierungsgebäude und Parlament wurden abgeriegelt. An der Kundgebung nahmen nach Schätzungen etwa 50 Menschen teil. Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen ein. (Quelle: TSP, 20.08.20)
Zusammenfassung am Abend
- Frankreich meldet täglich immer mehr neue Corona-Fälle. Das Land hat in den letzten 24 Stunden 4.711 neue Coronavirus-Infektionen gemeldet; das ist ein neuer Rekord nach dem Ende des Lockdown und ein Niveau, das zuletzt während des Höhepunkts der Epidemie in Frankreich gesehen wurde.
- Airbnb verbietet Partys an Orten, die auf seiner Plattform im Kampf gegen CoViD-19 aufgeführt sind. Die Vermietungsfirma Airbnb hat ein unbefristetes globales Verbot für alle Parteien und Veranstaltungen an Orten verhängt, die auf ihrer Plattform aufgeführt sind; sie versucht auf diese Weise, Abstandsregeln durchzusetzen.
- Afrika meldet einen „hoffnungsvollen“ täglichen Rückgang der Coronavirus-Fälle. Die durchschnittlichen täglichen Fälle von Coronavirus in Afrika sind in der letzten Woche gesunken, ein „hoffnungsvolles Zeichen“ für den Kampf des Kontinents gegen die Krankheit, sagte der Leiter der afrikanischen Zentren für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten.
- Russland beginnt nächste Woche mit CoViD-19-Impfstoffversuchen. An den Massentests von Russlands erstem potenziellen CoViD-19-Impfstoff, für den eine behördliche Zulassung erteilt wurde, werden mehr als 40.000 Menschen beteiligt sein. Ab nächster Woche werden sie von einer ausländischen Forschungseinrichtung überwacht.
- Die Schulen in Belgien werden am 1. September mit Maskenpflicht für ältere Schüler wiedereröffnet. Kinder über 12 Jahre und Lehrer müssen Masken tragen, sagte Premierministerin Sophie Wilmes.
- China steht vor Fragen zu „geimpften“ Arbeitnehmern, die nach Übersee geschickt werden. Das Land sieht sich mit Forderungen konfrontiert, zu erklären, warum ein staatlich unterstütztes Unternehmen behauptete, Dutzende von Mitarbeitern gegen das Coronavirus geimpft zu haben, bevor es sie zur Arbeit in eine Mine in Papua-Neuguinea zurückschickte.
- Portugal wird in die Liste der Länder aufgenommen, die als sicher gelten, so dass Einreisende aus dem iberischen Land nicht mehr unter Quarantäne gestellt werden müssen.
- Der Kosmetikkonzern Estée Lauder plant, weltweit bis zu 2.000 Arbeitsplätze abzubauen, weil die Gewinne während der Pandemie drastisch gesunken sind. Das Make-up-, Hautpflege- und Parfümunternehmen, dem auch Marken wie Joe Malone, Clinique, La Mer und MAC gehören, erklärte, es wolle zwischen 10% und 15% seiner Filialgeschäfte schließen, wobei der geplante Stellenabbau etwa 3% der globalen Belegschaft des Unternehmens ausmacht.
- Nordirland reduziert die Anzahl der Personen, die sich angesichts neuer CoViD-19-Beschränkungen treffen dürfen. Versammlungen im Freien sind ab sofort auf 15 Personen begrenzt (reduziert von bisher 30), während Versammlungen in Innenräumen in Privatwohnungen jetzt auf sechs Personen aus zwei Haushalten beschränkt sind (zuvor 10).
- Italien hat einen weiteren starken Anstieg der Covid-19-Infektionen gemeldet; 845 neue Coronavirus-Fälle wurden registriert, 203 mehr als am Mittwoch. Es ist der höchste Wert seit dem 16. Mai.
(Quelle: The Guardian, 20.08.20)
Marokko sperrt
Nach einem starken Anstieg der Corona-Zahlen will Marokko einige Großstädte erneut weitgehend abriegeln. Von Freitag an würden Bezirke der Städte Casablanca, Marrakesch und Beni Mellal gesperrt, teilte die Regierung nach einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur MAP mit. Nur noch im Notfall dürfen Menschen ihren Wohnort verlassen. Auch nächtliche Ausgangssperren sind möglich.
Bereits im Juli war es zur Abriegelung mehrerer großer Städte gekommen. In Marokko wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums bisher 46.313 Corona-Infektionen registriert, darunter 743 Todesfälle. Heute verzeichnete das Land 1325 neue Infektionen. (Quelle: Tagesschau, 20.08.20)
Merkel: Müssen erneute Grenzschließungen in der EU vermeiden
Deutschland und Frankreich dringen bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie auf eine engere Absprache in der EU. „Wir wollen auf jeden Fall vermeiden, dass wir wieder Grenzen schließen“, sagte Kanzlerin Angela Merkel nach einem Treffen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron. Sie spielte damit auf die erste Welle der Pandemie an, in der etwa Deutschland seine Grenzen zu westlichen Nachbarstaaten bis auf wenige Ausnahmen wie Pendler geschlossen hatte. „Wir haben verabredet, dass wir sehr viel enger zusammenarbeiten“, fügte sie hinzu.
Wie Macron betonte Merkel, dass es wichtig sei, im Umgang mit der Pandemie ähnliche Kriterien zu entwickeln, etwa für die Einstufung von Risikogebieten. (Quelle: ARD, 20.08.20)
Frankreich-Zahlen
Frankreich hat in den letzten 24 Stunden 4.711 neue Coronavirus-Infektionen gemeldet. Das ist ein neuer Rekord nach dem Ende des Lockdowns und ein Wert, der zuletzt während des Höhepunkts der Epidemie in Frankreich gesehen wurde.
Während der Restriktionen verzeichnete Frankreich am 31. März einen Höchststand von 7.578 Infektionen pro Tag. Seitdem gab es nur wenige Tage, an denen die Zahl der Neuinfektionen pro Tag über 4.500 stieg.
Die Infektionsrate ist in den letzten Tagen stark angestiegen, aber die Anzahl der mit Covid-19 im Krankenhaus befindlichen Personen war relativ stabil, und die Anzahl neuer Todesfälle pro Tag war auch im niedrigen zweistelligen Bereich stabil. Zwölf neue Todesfälle wurden am Donnerstag gemeldet. (Quelle: The Guardian, 20.08.20)
Corona-Hilfen für Studenten verlängert
Die ursprünglich nur für Juni, Juli und August geplante finanzielle Nothilfe für Studenten in der Corona-Zeit wird um einen Monat verlängert. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek begründete das damit, dass an vielen Hochschulen das Sommersemester noch laufe und Prüfungen nachgeholt würden. „Mir ist es wichtig, dass die Studierenden in pandemiebedingten Notlagen sich auf ihre Prüfungen konzentrieren können“, so Karliczek. Die für die Verteilung zuständigen Studentenwerke haben demnach inzwischen 94.500 Nothilfe-Anträge bewilligt.
Im Schnitt seien die Empfänger mit rund 430 Euro unterstützt worden. In der Corona-Krise waren zwei Möglichkeiten für Studenten in finanzieller Not geschaffen worden: Insgesamt 100 Millionen Euro, die nicht zurückgezahlt werden müssen, stehen für diejenigen bereit, die mit Kontoauszügen nachweisen können, dass sie in einer Notlage sind, etwa weil regelmäßige Zahlungen aus Jobs nicht mehr eingegangen sind. Der Staat zahlt dann 100 bis maximal 500 Euro pro Monat. Die zweite Säule ist der KfW-Studienkredit, den es auch vor der Krise schon gab, der nun aber seit Mai bis März 2021 zinsfrei gestellt ist. Nach früheren Angaben des Ministeriums wird er seitdem deutlich stärker in Anspruch genommen.
(Quelle TSP, 20.08.20)
RKI-Vize: Gesundheitsämter schaffen es
Die Gesundheitsämter sind nach Einschätzung des Vizepräsidenten des Robert-Koch-Instituts in der Lage, die gestiegene Zahl der Corona-Neu-Infektionen zu meistern. „Im Moment können die Gesundheitsämter noch ganz gut nachermitteln“, sagte Lars Schaade. Zuvor hatte das RKI 1707 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden gemeldet.
Inzwischen seien die Ämter personell besser ausgestattet als noch im Frühjahr. Damals habe zudem die Zahl der Neuinfektionen wesentlich höher gelegen. Die Ämter versuchen bei positiv getesteten Personen festzustellen, mit wem diese in den vorangangenen 14 Tagen Kontakt hatten. Es gelte nun, die Zahl der Neuinfizierten auf diesem Niveau zu halten oder im besten Fall zu senken.
Lockerungen bei Großveranstaltungen lehnte Schaade aber ab. „Zum gegenwärtigen Zeitpunkt halte ich dies aus fachlichen Gründen für verfehlt.“ Es sei zudem Spekulation, dass das Corona-Virus sich erheblich verändert habe. Es gebe eine Mutation, die dazu führe, dass das Virus sich stärker im Nasen-Rachen-Raum vermehre. Es gebe aber keine Hinweise, dass es weniger gefährlich geworden sei. (Quelle: Tagesschau, 20.08.20)
Berlin: Wohlfahrtverbände kritisieren Abschiebung in Corona-Gebiete
Die Liga der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege (LIGA Berlin) kritisiert den Berliner Senat für Abschiebungen in Corona-Risikogebiete. Die Abschiebungen fänden zum Teil in der Nacht statt und beträfen unter anderem Roma-Minderheiten, die in Moldawien massiver Diskriminierung ausgesetzt sind und kaum Zugang zu medizinischer Versorgung haben, erklärte die Liga in Berlin.
Die Wohlfahrtsverbände forderten den Berliner Senat auf, Abschiebungen in Corona-Risikogebiete und von Menschen, die in ihrem Herkunftsland keinen gesicherten Zugang zum Gesundheitssystem haben, sofort zu beenden. Der Berliner Senat setze sich einerseits für ein humanitäres Aufnahmeprogramm für besonders Schutzbedürftige ein und setze zeitgleich Abschiebungen von Hunderten von schutzbedürftigen Geflüchteten nach Moldawien durch, kritisierte AWO-Landesgeschäftsführer Oliver Bürgel. Berlin besitze auch Dank der Arbeit der Wohlfahrtsverbände eine stabile soziale Infrastruktur, die den Verbleib und die weitere Aufnahme von besonders schutzbedürftigen Geflüchteten ermögliche.
Die Liga Berlin ist ein Zusammenschluss von Arbeiterwohlfahrt, dem Caritasverband für das Erzbistum Berlin, dem Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband, dem Diakonischen Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, dem DRK sowie der Jüdischen Gemeinde Berlin. In den sozialen Einrichtungen, Diensten und Projekten der Liga sind in der Bundeshauptstadt rund 107.000 hauptamtliche und etwa 53.000 ehrenamtliche Mitarbeitende tätig. (Quelle: ARD, 10.08.20)
Auswärtiges Amt nennt Risikogebiete in Kroatien
Die Liste der Risikogebiete wurde aufgrund steigender Corona-Fallzahlen erweitert. In Kroatien gehören seit heute die Regionen Sibenik-Knin und Split-Dalmatien dazu, teilte das RKI auf seiner Webseite mit. Wird ein Gebiet als Risikogebiet eingestuft, ist für Rückkehrer ein Corona-Test Pflicht. Bis das Testergebnis vorliegt, gilt häusliche Quarantäne. Es gilt als wahrscheinlich, dass das Auswärtige Amt auf dieser Basis auch eine Reisewarnung für dieses Gebiet des EU-Landes an der Adria erlassen dürfte.
Teile Rumäniens und Luxemburg sind dagegen jetzt nicht mehr auf der Liste der Risikogebiete.
Auch die britische Regierung wird einem Zeitungsbericht zufolge Kroatien auf die Liste der Corona-Risikogebiete setzen. Angesichts der stark steigenden Zahlen von infizierten Urlaubern müssten sich die britischen Reiserückkehrer dann in eine 14-tägige Quarantäne begeben, berichtet der „Telegraph“. (Quelle: Tagesschau, 20.08.20)
Hinweise auf lang anhaltende Immunität
Wie lange erinnert sich der Körper an das Sars-CoV-2-Virus? Studien mit Antikörpern hatten nahegelegt, dass das Immungedächtnis nur kurz anhalten könnte. Neue Arbeiten liefern jetzt ermutigendere Ergebnisse.
Unser Immunsystem verfügt über einen ganzen Werkzeugkasten, um unerwünschte Eindringlinge abzuwehren. Es erinnert sich oft auch lange Zeit nach durchgemachten Infektionen an die Erreger von einst – und sorgt dafür, dass diese uns nicht noch einmal so schlimm zusetzen.
Bemerkenswert sind eher die Ausnahmen, Influenzaviren mutieren beständig. Deswegen kann uns die Grippe – wenn uns nicht eine Impfung schützt – regelmäßig erwischen. Doch an viele andere, weniger wandlungsfähige Invasoren erinnert sich unser Körper oft auch noch nach vielen Jahren.
Beim Sars-CoV-2-Erreger hatten Forschungen zur Zahl der Antikörper bei Menschen mit einer durchgemachten Krankheit allerdings das Immungedächtnis infrage gestellt. Es schien, als würden die Antikörper gegen das Coronavirus schon bald nach der Infektion wieder verschwinden und die Abwehr geschwächt zurücklassen.
Gleich mehrere neue Studien, in manchen Fällen allerdings noch ohne unabhängige Begutachtung durch Fachkollegen veröffentlicht, deuten nun darauf hin, dass sich der Körper vermutlich doch lange an eine Corona-Infektion erinnern kann. Unter anderem, weil längst nicht nur die Antikörper darüber bestimmen, wie gut ein Erreger bei einem erneuten Auftreten bekämpft werden kann.
Die Immunantwort besteht aus mehreren Teilen: Erste Barriere ist die sogenannte unspezifische Immunabwehr, die binnen kürzester Zeit alles bekämpft, was fremd erscheint. Dazu kommen sogenannte T-Zellen, die infizierte Zellen töten oder weitere Abwehrreaktionen koordinieren können. Konkret können diese zum Beispiel sogenannte B-Zellen dazu bringen, Antikörper zu produzieren. (Quelle: Spiegel, 20.08.20)
📌 Emsland: Offizielle Fallzahlen am Donnerstag, 20.08.2020, 10.30 Uhr
Seit gestern sind gleich sechs Neuinfektionen im Emsland hinzugekommen, ohne dass Infizierte genesen sind. Aktuell sind daher 24 Menschen im Emsland an CoViD-19 erkrankt. Die Gesamtzahl aller Infektionen beträgt jetzt 554, umgerechnet auf 100.000 sind dies 170,5. Ihnen stehen 505 Genesene (+/-0) gegenüber. Weiterhin gibt es keine neuen Todesfälle. Die Quarantänezahl ist deutlich auf ca. 260 Emsländer*innen (+ 30) gestegen, die sich in häuslicher Quarantäne befinden.
In Lingen(Ems) sind die Zahlen etwas verändert: 90 (+1) Infizierten stehen weiter 82 Genesene gegenüber; vier Menschen sind an CoViD-19 gestorben, und aktuell vier (+1) sind akut erkrankt.
Kommune | Anzahl der bestätigten Fälle | davon genesen | Verstorbene | Aktuell |
Samtgemeinde Dörpen | 13 | 11 | 1 | 1 |
Einheitsgemeinde Emsbüren | 19 | 17 | 0 | 2 |
Samtgemeinde Freren | 53 | 44 | 9 | 0 |
Einheitsgemeinde Geeste | 20 | 20 | 0 | 0 |
Stadt Haren (Ems) | 36 | 34 | 1 | 1 |
Stadt Haselünne | 41 | 40 | 0 | 1 |
Samtgemeinde Herzlake | 10 | 10 | 0 | 0 |
Samtgemeinde Lathen | 15 | 14 | 0 | 1 |
Samtgemeinde Lengerich | 18 | 17 | 1 | 0 |
Stadt Lingen (Ems) | 90 | 82 | 4 | 4 |
Stadt Meppen | 81 | 69 | 4 | 8 |
Samtgemeinde Nordhümmling | 10 | 8 | 0 | 2 |
Stadt Papenburg | 35 | 32 | 2 | 1 |
Einheitsgemeinde Rhede (Ems) | 1 | 1 | 0 | 0 |
Einheitsgemeinde Salzbergen | 15 | 15 | 0 | 0 |
Samtgemeinde Sögel | 21 | 21 | 0 | 0 |
Samtgemeinde Spelle | 15 | 14 | 1 | 0 |
Einheitsgemeinde Twist | 24 | 21 | 2 | 1 |
Samtgemeinde Werlte | 37 | 35 | 0 | 2 |
Gesamt* | 554 (+6) | 505 (+/-0) | 25(+/-0) | |
Aktuelle Covid-19-Fälle | 24 (+6) |
München: Stadtwerke testen Rolltreppen mit UV-Licht-Desinfektion
Die Stadtwerke München (SWM) und die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) testen keimfreie Rolltreppen. Sechs Rolltreppen im U-Bahnhof Marienplatz werden derzeit mit einer speziellen UV-Desinfektion ausgestattet. Die erste Rolltreppe mit dieser Technik ist seit dem 14. August in Betrieb. Ursprünglich war der Test schon um den Jahreswechsel herum geplant. Mit der Ausbreitung des Coronavirus bekommt er nun eine ganz neue Relevanz.
„Der Test ist auf mehrere Jahre angelegt. Im Fokus sehen bei der Erprobung insbesondere die Auswirkungen auf das Nutzerverhalten und das Material“, sagte ein SWM-Sprecher der Nachrichtenagentur dpa. SWM und MVG wollen beispielsweise wissen, ob die UV-Bestrahlung mehr Fahrgäste dazu veranlasst, sich an den Handläufen festzuhalten. Zum anderen soll geklärt werden, wie das Gummi der Handläufe auf die dauerhafte Bestrahlung mit UV-Licht reagiert. (Quelle: SWM, 20.08.20)
Fluggesellschaft: Neue Türgriffe für Kabinentoiletten
Als Vorsichtsmaßnahme gegen das Coronavirus hat eine japanische Fluggesellschaft neue Türgriffe für Kabinentoiletten entwickeln lassen. Statt die Türen mit bloßer Hand zu öffnen, reicht dazu jetzt der Ellenbogen, wie eine Sprecherin der Fluggesellschaft All Nippon Airways der Nachrichtenagentur dpa mitteilte.
Bei einer Branchenbefragung unter Kunden hatte laut des japanischen TV-Senders NHK eine große Mehrheit vor kurzem angegeben, sich Sorgen über Infektionen zu machen, wenn sie einen Sitzplatz oder eine Toilette benutzt. Die neuen Türgriffe würden derzeit am Tokioter Flughafen Haneda getestet, hieß es. Wenn sie sich als praktikabel erweisen, erwäge man sie nach Befragung von Kunden in Flugzeugen einzuführen. (Quelle: Tagesschau, 20.08.20)
RKI: 1707 Neuinfektionen und 10 weitere Tote
In Deutschland ist die Zahl der bestätigten Corona-Fälle nach Angaben des Robert Koch-Instituts um 1707 auf 228.621 gestiegen. Höher lag die Zahl zuletzt am 26. April mit 1737 registrierten Neuinfektionen.
An den Folgen des Virus sind in den vergangenen 24 Stunden 10 weitere Menschen gestorben, die Gesamtzahl der Todesfälle steigt demnach auf 9.253.(Quelle: RKI, 20.08.20)
So könnte das Coronavirus den Geruchssinn lahmlegen
Warum können manche Covid-19-Patienten schlecht riechen und schmecken? Eine Studie gibt Hinweise – und liefert womöglich Behandlungsansätze.
Immer wieder berichten Corona-Infizierte über merkwürdige Veränderungen ihres Geruchs- und Geschmackssinns. Eine Auswertung von über 4000 Menschen mit einer positiven Covid-19-Diagnose ergab beispielsweise, dass ihr Riechvermögen im Durchschnitt um rund 80 Prozent zurückging. Manche schmeckten sogar gar nichts mehr, lautete das Zwischenergebnis des Forschungszentrums Jülich.Wissenschaftler glauben nun, den Grund dafür herausgefunden zu haben. Ihre Ergebnisse könnten möglicherweise ein neuer Ansatz für die Behandlung der Infizierten sein, schreiben die Experten von der Johns Hopkins University School of Medicine aus Baltimore (USA) im Fachmagazin „European Respiratory Journal“.
Die Forscher konnten in den entnommenen Proben unter dem Mikroskop dank Leuchtmarkern ein extrem hohes Vorkommen des Enzyms ACE2 (Angiotensin Converting Enzyme II) in den Zellen der Riechschleimhaut nachweisen. Es ist genau jenes Areal der Nase, in denen die Sinneszellen des Geruchssinns stecken. In diesen Zellen fanden sie ACE2 bis zu 700 mal häufiger als in Gewebeproben aus anderen Körperregionen.
Wie verschiedene Studien ergeben hatten, steht das Enzym allerdings auch im Verdacht, bei Infektionen mit Sars-CoV-2 eine entscheidende Rolle zu spielen. Es soll den Viren den Eintritt in die Körperzellen ermöglichen. Die Proteine an der Virushülle docken an ACE2-Proteine an, sie greifen ineinander wie Schlüssel und Schloss. So kann das Virus beispielsweise in Pneumozyten gelangen. In den Zellen in der Lunge vermehrt es sich und verursacht Atemprobleme.
Im Bereich der Nase könnte dieses Einfallstor und die damit verbundene Ausbreitung der Viren die Zellfunktion ebenfalls stark vermindern oder ganz ausschalten und eine Anosmie oder Hyposmie auslösen. So bezeichnen Experten den kompletten Verlust des Geruchssinns oder ein vermindertes Geruchsvermögen.
Eingeschränktes Riechen oder Schmecken ist auch von anderen Viruserkrankungen bekannt, beispielsweise von Influenza. Dabei greifen die Viren direkt die Riechrezeptoren in der Nase an und schalten sie aus. (Quelle: Spiegel, 19.08.20)
Deutschland und Frankreich wollen WHO stärken
Deutschland und Frankreichwollen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mehr Geld und Macht geben, nachdem die CoViD-19-Pandemie die langjährigen finanziellen und rechtlichen Schwächen der UN-Agentur gezeigt hat.
In einem gemeinsamen Papier der beiden Länder, das unter den an den Reformgesprächen beteiligten Diplomaten verteilt wurde, heißt es, dass das Mandat der WHO, das die Verhinderung von Ausbrüchen auf der ganzen Welt und die Unterstützung der Regierungen bei deren Bekämpfung umfasst, nicht durch ausreichende finanzielle Mittel und rechtliche Befugnisse gestützt wird. „Nicht erst während der aktuellen Pandemie ist klar geworden, dass der WHO teilweise die Fähigkeit fehlt, dieses Mandat zu erfüllen“, heißt es in dem Dokument.
Frankreich und Deutschland bemühen sich auch um einen Konsens „von Washington nach Peking“ über das Dokument, sagte eine gut informierte Quelle der Nachrichtenagentur Reuters.
Der Schritt zeigt das große Interesse der beiden Länder an einer Reform zur Stärkung der WHO, obwohl die diesbezüglichen Gespräche mit den USA Anfang August auf G7-Ebene wegen unterschiedlicher Ansichten über die Reform zusammengebrochen sind.
Frankreich und Deutschland, deren Gesundheitsminister nach Gesprächen mit dem Generaldirektor der WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, im Juni neue Mittel zugesagt haben, halten sich dabei durchaus nicht mit Kritik an der WHO zurück
Ihr gemeinsamer Ansatz unterscheidet sich jedoch völlig von dem der Trump-Regierung, die die Mittel gekürzt, den Rückzug aus dem kommenden Juli angekündigt und Tedros beschuldigt hat, eine Marionette Chinas zu sein.
Der deutsch-französische Reformplan konzentriert sich auf die Stärkung der WHO, teilweise um sie in die Lage zu versetzen, gegenüber Mitgliedstaaten kritischer zu sein, wenn sie die globalen Regeln für Transparenz bei der Berichterstattung über Gesundheits- und Krankheitsprobleme nicht einhalten.
Ein deutscher Regierungsbeamter, der um eine Stellungnahme zu dem Dokument gebeten wurde, bestätgte: „Deutschland will zusammen mit anderen eine Reform, Gespräche sind auf verschiedenen Ebenen im Gange.“ (Quelle: The Guardian, 19.08.20)
Paul-Ehrlich-Institut erwartet erste Impfungen Anfang 2021
Das Paul-Ehrlich-Institut hält es für möglich, dass bereits Anfang 2021 erste Bevölkerungsgruppen gegen Corona geimpft werden können. „Aufgrund der Zusagen von den Herstellern wird es zu diesem Zeitpunkt schon erste Dosen für Verbraucher in Deutschland geben“, sagte Institutspräsident Klaus Cichutek den Zeitungen der Funke-Mediengruppe vom Mittwoch. Die Ergebnisse aus den aktuellen Prüfungen der ersten und zweiten Phase zeigten, dass einige der Impfstoffe eine Immunreaktion gegen das Virus auslösten.
„Wenn die Daten in den Phase-III-Prüfungen die Wirksamkeit und Sicherheit der Impfstoffe belegen, könnten zu Jahresbeginn erste davon zugelassen sein, womöglich mit Auflagen“, sagte Cichutek. Sollte es zur Zulassung kommen, wäre dies nach seinen Angaben der am schnellsten zugelassene Impfstoff der Geschichte in Europa. Dennoch seien verlässliche Daten zu Wirksamkeit und Sicherheit des Stoffs unerlässlich.Trotz aller Brisanz der Coronakrise ließen die zuständigen Behörden keine Abweichungen von den Standards der Impfstoffzulassung zulassen.
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach rechnet indes zwar auch damit, dass es bereits 2021 einen Impfstoff geben wird. Jedoch stehe wohl erst ein Jahr später ausreichend Impfstoff zur Verfügung, um die gesamte Bevölkerung damit zu versorgen, sagte er den Zeitungen des Redaktionsnetzwerk Deutschland vom Mittwoch. „Zwar dürfte ein sicherer, gut getesteter Impfstoff bereits Anfang 2021 zur Verfügung stehen, aber die wichtige Frage für die Bevölkerung ist, wann tatsächlich auch geimpft werden kann“, sagte Lauterbach. (Quelle: TSP, 19.08.20)
Magritte malte das Bild bereits 1928
Zusammenfassung am Abend
- Die Anzahl der weltweit registrierten Coronavirus-Fälle lag laut Johns-Hopkins-Universität bei 22,2 Millionen. Die Zahl der Todesfälle durch das Virus liegt bei über 782.000. Die USA und Brasilien sind nach wie vor führend bei Todesfällen und Fällen von Coronaviren.
- Der Iran hat nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Teheran die Zahl von 20.000 bestätigten Todesfällen durch das Coronavirus überschritten, die höchste Zahl an Todesopfern in einem Land im Nahen Osten. Die Mitteilung erfolgte, als die Islamische Republik die Studienaufnahmeprüfungen für über 1 Million Studenten durchführte.
- Spanien meldete in den letzten 24 Stunden 3.715 neue Coronavirus-Infektionen, teilte das Gesundheitsministerium mit. Laut Nachrichtenagentur Reuters ist dies ein neuer Tagesrekord, seitdem das Land Ende Juni den strengen Lockdown lockerte. Alle Fälle, einschließlich derer, die sich möglicherweise bereits erholt haben, stiegen nach Angaben des Ministeriums um 6.671 auf 370.867.
- Italien verzeichnete am Mittwoch 642 Neuinfektionen und erreichte damit einen neuen NegativRekord seit Mai, als das Land nach mehr als 30.000 Todesfällen im Zusammenhang mit CoViD-19 vorsichtigseine Sperren lockerte. Sieben weitere Menschen sind an dem Virus gestorben. Die Gesamtzahl der Infektionen ist inzwischen auf 255.178 gestiegen. Die Zahl der Todesopfer liegt jetzt bei 35.412.
- In Südkorea hat das Gesundheitsministerium davor gewarnt, dass das Land wegen der Ausbreitung der Corona-Viren vor einer „äußerst gefährlichen Krise“ steht, nachdem der höchste tägliche Anstieg an Infektionen seit Anfang März festgestellt worden war Am Mittwoch forderten Offizielle die Menschen in der Hauptstadt Seoul auf, zu Hause zu bleiben, wenn sie es irgendwie köonnten, und warnten, dass die Test-, Rückverfolgungs- und Isolierungsmaßnahmen unzureichend seien.
- Der Papst hat davor gewarnt, dass die Coronavirus-Pandemie die Ungleichheiten zwischen Arm und Reich verschärf. Der Pontifex forderte eine universelle Impfstoffversorgung. „Es wäre traurig, wenn für den Impfstoff gegen CoViD-19 den Reichsten Vorrang eingeräumt würde“, sagte Franziskus während seiner traditionellen Live-Übertragung am Mittwoch aus seiner privaten vatikanischen Bibliothek.
- Millionen von Frauen auf der ganzen Welt haben aufgrund der Coronavirus-Pandemie den Zugang zu Verhütungsmitteln und Abtreibungsdiensten verloren, was zu Warnungen vor einem Babyboom führte. In 37 Ländern erhielten fast 2 Millionen Frauen weniger die Anti-Baby-Pille zwischen Januar und Juni als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, heißt es in einem neuen Bericht von Marie Stopes International.
- Der weltweite Warenhandel erlitt im zweiten Quartal 2020 einen beispiellosen Rückgang, als die Angst vor der Coronavirus-Pandemie laut Welthandelsorganisation (WTO) große Teile der Weltwirtschaft zum Erliegen brachte. Die UN-Organisation teilte am Mittwoch mit, dass ihre Berechnungen für den Warenhandel ein Rekordtief erreicht habe. Der Wert kag mit 84,5 um 18,6 Punkte unter dem Vorjahreswert.
- in Australien ist der Premierminister eilig zurückgerudert, nachdem er zunächst angekündigt hatte, einen potenziellen CoViD-19-Impfstoff „obligatorisch“ zu machen. Jetzt „ermutigt“ er nur nich. Scott Morrison sagte, das Ziel sei es, 95% der Bevölkerung dazu zu bringen, die Impfung zu bekommen, und er erwarte, dass dieser nur aus medizinischen Gründen verpflichtend sein werde.
- Mykonos, der griechischen Ägäis-Insel, sind strenge Coronavirus-Beschränkungen auferlegt worden. Die Maßnahmen, die auch das Küstengebiet der Halbinsel Chalkidiki in Nordgriechenland betrifft, umfassen ein vollständiges Verbot von Live-Partys und Festen, eine Begrenzung auf neun Personen bei allen öffentlichen und privaten Versammlungen sowie das Tragen von Masken in geschlossenen und offenen Räumen. Sie treten am 21. August in Kraft. (Quelle: The Guardian, 19.08.20)
Schweden verzeichnet höchste Sterblichkeitsrate seit 150 Jahren
Schweden verzeichnet im ersten Halbjahr 2020 die höchste Zahl an Todesfällen seit 150 Jahren. Das teilte das nationale Statistikamt des Landes am Mittwoch mit.
Insgesamt starben in der Zeit von Januar bis Juni 51.405 Schweden, eine höhere Zahl als in jedem Jahr seit 1869, als 55.431 starben, teilweise infolge einer Hungersnot. Die schwedische Bevölkerung betrug damals etwa 4,1 Millionen gegenüber heute 10,3 Millionen.
Offizielle Statistiken belegen, dass CoViD-19 bis Ende Juni etwa 4.500 Menschenleben forderte – eine Zahl, die inzwischen auf 5.800 gestiegen ist. Das war ein viel höherer Prozentsatz der Bevölkerung als in den anderen skandinavischen Ländern, wenngleich auch niedriger als in einigen anderen europäischen Ländern wie Großbritannien und Spanien.
Schweden hat im Umgang mit der Pandemie einen anderen Ansatz als die meisten europäischen Länder gewählt und sich in größerem Maße auf freiwillige Maßnahmen gestützt, die auf social distancing abzielen und sich keine strikte Sperrung will. Die meisten Schulen blieben weiterhin geöffnet, und viele Unternehmen wurden bis zu einem gewissen Grad weiter betrieben, was bedeutet, dass es der Wirtschaft besser erging als vielen Ökonomien. (Quelle: The Guardian, 19.08.20)
Frankreich-Zahlen
In Frankreich registrierten die Gesundheitsbehörden 3776 neue bestätigte Corona-Infektionen binnen 24 Stunden. Der Sieben-Tage-Schnitt der Neu-Ansteckungen steige damit erstmals seit dem 18. April über die Marke von 2500 Fällen, erklärt das Gesundheitsministerium. Zum dritten Mal innerhalb von fünf Tagen überschreitet Zahl der Infizierten in der Tagesbetrachtung damit die Schwelle von 3.000. (Quelle: ARD, 19.08.20)
Kroatien: Neuer Höchstwert
Das Urlaubsland Kroatien hat so viele Coronavirus-Neuinfektionen registriert wie noch nie an einem Tag seit Beginn der Pandemie. 219 Infektionen seien in den vergangenen 24 Stunden erfasst worden, teilte der nationale Krisenstab am Mittwoch in Zagreb mit. Der bisherige Höchstwert wurde in dem EU-Land an der Adria demnach am 14. August registriert und lag bei 208 Neuinfektionen. Kroatien hat rund 4,19 Millionen Einwohner und derzeit 1520 registrierte aktive Fälle. In den vergangenen zwei Monaten hatte der Wert der Neuansteckungen zwischen etwa 30 und 100 geschwankt. Seit vergangener Woche verzeichnen die örtlichen Behörden einen Anstieg.
Kroatien ist für viele Reisende in Europa eine beliebte Urlaubsdestination. Zuletzt kehrten viele deutsche Touristen von dort zurück, die sich mit dem Coronavirus angesteckt hatten. Unter ihnen waren hauptsächlich junge Menschen, die angaben, dass sie an Strandpartys teilgenommen hatten. (Quelle: Tagesschau, 19.08.20)
Finnland begrüßt Deutsche mit 14 Tage Quarantäne
eutsche durften zuletzt wieder ohne Auflagen nach Finnland reisen. Doch nun hat die Regierung in Helsinki den Status von Deutschland und weiteren Staaten als sicheres Reiseziel kassiert. Grund sind steigende Infektionszahlen.
Finnland führt für Reisende aus Deutschland und einigen weiteren europäischen Ländern wieder Corona-Beschränkungen ein. Grund sind nach Angaben der finnischen Regierung die steigenden Infektionszahlen. Die Auflagen sollen ab kommendem Montag, 24. August, wieder für Deutschland, Griechenland und Malta sowie Norwegen, Dänemark und Island gelten.
Das bedeutet, dass Finnland für diese Länder wieder Grenzkontrollen einführt und Reisende aus diesen Staaten aufgerufen werden, für 14 Tage in Quarantäne zu gehen und Kontakte mit anderen Menschen zu vermeiden. Menschen aus den finnischen Grenzgebieten zu Schweden und Norwegen können sich dagegen künftig freier über die Grenze bewegen, auch wenn die Infektionszahlen dieser Länder die finnischen Schwellenwerte überschreiten.
Zuvor hatte Finnland die Beschränkungen bereits für eine ganze Reihe europäischer Länder wieder eingeführt, darunter Belgien und die Niederlande. Entscheidend für die Finnen ist, dass in dem entsprechenden Land innerhalb eines Zeitraums von zwei Wochen weniger als acht neue Corona-Fälle pro 100.000 Einwohner gemeldet wurden. Schaut man auf die Vergleichswerte des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten, dann liegen Deutschland und die weiteren Länder über diesem Grenzwert. Finnland hat dagegen europaweit eine der niedrigsten Zahlen an Neuinfektionen.
(Quelle: ARD, 19.08.20)
Lufthansa vereinbart mit Piloten Krisenplan
Die Lufthansa und ihre Piloten von der Vereinigung Cockpit haben sich auf eine kurzfristige Lösung zur Kostensenkung geeinigt. Die grundlegenden Tariffragen zur Bewältigung der Corona-Krise sollen in weiteren Verhandlungen geklärt werden, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Frankfurt mit.
Die Vereinbarung umfasse eine Personalkostenreduktion bis Ende des Jahres, teilte die Lufthansa am Mittwoch mit. Betriebsbedingte Kündigungen für das Cockpit-Personal der Lufthansa in Deutschland sind demnach bis Ende März 2021 ausgeschlossen. „Die deutliche Überkapazität bei den Piloten wird jedoch erheblich länger als bis März 2021 bestehen“, erklärte die Lufthansa. Kündigungen könnten deshalb nur durch Abschluss einer langfristigen Krisenvereinbarung begrenzt werden.
Die Lufthansa musste mit einem milliardenschweren staatlichen Rettungspaket einschließlich Staatsbeteiligung vor der Pleite durch die Corona-Krise gerettet werden. Um die Kosten angesichts des massiven Geschäftseinbruchs zu senken, will das Unternehmen die Personalkosten drücken. Einen Krisenpakt gibt es bereits mit der Flugbegleitergewerkschaft UFO. Die Verhandlungen mit der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi für das Bodenpersonal in Deutschland brach die Lufthansa vergangene Woche ab. (Foto Lufthansajet, CC Archiv 04.04.20 Quelle: TSP, 19.08.20)
Emsland: Offizielle Fallzahlen am Mittwoch, 19.08.2020, 10.30 Uhr
Seit gestern sind gleich fünf Neuinfektionen im Emsland hinzugekommen, ein Infizierter gilt als genesen. Aktuell sind 18 Menschen im Emsland an CoViD-19 erkrankt. Die Gesamtzahl aller Infektionen beträgt jetzt 548, umgerechnet auf 100.000 sind dies 168,7. Ihnen stehen 5054 Genesene (+1) gegenüber. Weiterhin gibt es keine neuen Todesfälle. Die Quarantänezahl ist deutlich auf ca. 250 Emsländer*innen (+ 30) gestegen, die sich in häuslicher Quarantäne befinden.
In Lingen(Ems) sind die Zahlen nicht verändert: 89 Infizierten stehen weiter 82 Genesene gegenüber; vier Menschen sind an CoViD-19 gestorben, und aktuell drei sind akut erkrankt.
Kommune | Anzahl der bestätigten Fälle | davon genesen | Verstorbene | Aktuell |
Samtgemeinde Dörpen | 13 | 11 | 1 | 1 |
Einheitsgemeinde Emsbüren | 19 | 17 | 0 | 2 |
Samtgemeinde Freren | 53 | 44 | 9 | 0 |
Einheitsgemeinde Geeste | 21 | 20 | 0 | 1 |
Stadt Haren (Ems) | 36 | 34 | 1 | 1 |
Stadt Haselünne | 41 | 40 | 0 | 1 |
Samtgemeinde Herzlake | 10 | 10 | 0 | 0 |
Samtgemeinde Lathen | 15 | 14 | 0 | 1 |
Samtgemeinde Lengerich | 18 | 17 | 1 | 0 |
Stadt Lingen (Ems) | 89 | 82 | 4 | 3 |
Stadt Meppen | 80 | 69 | 4 | 7 |
Samtgemeinde Nordhümmling | 8 | 8 | 0 | 0 |
Stadt Papenburg | 34 | 32 | 2 | 0 |
Einheitsgemeinde Rhede (Ems) | 1 | 1 | 0 | 0 |
Einheitsgemeinde Salzbergen | 15 | 15 | 0 | 0 |
Samtgemeinde Sögel | 21 | 21 | 0 | 0 |
Samtgemeinde Spelle | 15 | 14 | 1 | 0 |
Einheitsgemeinde Twist | 23 | 21 | 2 | 0 |
Samtgemeinde Werlte | 36 | 35 | 0 | 1 |
Gesamt* | 548 (+5) | 505 (+1) | 25 (+/-0) | |
Aktuelle Covid-19-Fälle | 18 (+4) |
(19.08.20)
SPD-Chef: Karneval geht nicht 1,50-Abstand
In der Debatte um Karneval zu Corona-Zeiten hat sich auch SPD-Chef Norbert Walter-Borjans skeptisch geäußert. „Das, was Karneval ausmacht, gerade in den Zentren des Karnevals, das wird nicht gehen“, sagte der Rheinländer am Mittwoch im ntv-„Frühstart“. Er sei „tief traurig, wenn er nicht in der üblichen Form ablaufen kann“. Walter-Borjans betonte aber: „Karneval, so wie er ist, geht nicht mit 1,50-Abstand und Schutzmaske.“ Auch Veranstaltungen, wie man sie kenne, würden so nicht gehen. Am Ende sei das gar nicht kontrollierbar. Deswegen müsse man neue Formen finden.
Zuvor hatte sich bereits Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wegen der Corona-Pandemie skeptisch dazu geäußert, ob im kommenden Winter Karneval stattfinden könne. Auch der Präsident des Festkomitees Kölner Karneval, Christoph Kuckelkorn, sieht das kritisch. „Der Straßenkarneval, der Kneipenkarneval, das sind so Elemente, die wir uns nicht vorstellen können“, sagte Kuckelkorn am Mittwoch bei WDR2. (Quelle WDR, 19.08.20)
NRW berät über Obergrenze für Veranstaltungen
Angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen berät das Kabinett in Nordrhein-Westfalen kommende Woche über eine Begrenzung der Personenzahl bei Veranstaltungen. Derzeit sehe die Corona-Schutzverordnung für NRW keine Obergrenzen vor, sagte der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Mittwoch in Düsseldorf. Aber es stehe die Entscheidung an, dass „eine Zahl“ in die Verordnung eingefügt werde.
Die Kabinettsentscheidung könnte sich auch auf das geplante Konzert mit Stars wie Bryan Adams und Sarah Connor Anfang September in Düsseldorf auswirken. Zu dem Konzert können nach Plänen der Veranstalter bis zu 13.000 Zuschauer kommen.
Er könne sich das Konzert zurzeit nicht vorstellen, sagte Laumann. Er verwies auf die Lage bei Fußballspielen. Beide Fragen – Konzert und Fußball – hingen politisch zusammen und müssten auch zusammen entschieden werden. Und alle deutschen Gesundheitsminister seien sich einig, dass man sich Fußballspiele vor Zuschauern bis Ende Oktober nicht vorstellen könne – auch er selbst sei dieser Meinung. „Und damit sehen sie auch, dass ich mir zurzeit auch das Konzert nicht vorstellen kann.“
Angesetzt ist die umstrittene Musik-Veranstaltung am 4. September im Düsseldorfer Fußballstadion. Der aktuelle Kompromiss sieht vor, dass spätestens am 31. August – vier Tage vor dem eigentlichen Termin – entschieden wird, ob es stattfinden kann. (Quelle: Tagesspiegel, 10.ß8.20)
RKI: Höchster Wert seit Mai – 1510 registrierte Neuinfektionen
Das Robert Koch-Institut hat die höchste Zahl an Neuinfektionen in Deutschland seit mehr als drei Monaten registriert. Innerhalb eines Tages meldeten die Gesundheitsämter in Deutschland 1510 neue Corona-Infektionen. Dies geht aus Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom frühen Mittwochmorgen hervor. Höher lag die Zahl zuletzt am 01. Mai mit 1639 registrierten Neuinfektionen. Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen lag Anfang April bei mehr als 6000, danach waren die Werte deutlich gesunken. Seit Ende Juli steigt die Zahl wieder an.
(Quelle: RKI, 19.08.20)
BDI übt scharfe Kritik an „Test-Strategie“
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat scharfe Kritik an der Corona-Test-Strategie von Bundes- und Landesregierungen geäußert und ein Nachsteuern gefordert. „Damit in den kommenden Monaten wirtschaftliche Aktivität möglich bleibt, muss insgesamt viel großflächiger und einheitlicher getestet werden. Die Bundesregierung hinkt ihrem eigenen Anspruch, die Testkapazitäten auf 4,5 Millionen pro Woche zu steigern, momentan meilenweit hinterher“, sagte Iris Plöger, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Zuletzt sei nicht einmal ein Drittel der angestrebten Testkapazität erreicht worden. Dieser Mangel gefährde die wirtschaftliche Gesundung, so Plöger weiter. (Quelle: ARD, 19.08.20)
Lingen (Ems): 8 Infektionen in Reiserückkehrer-Familie
Insgesamt acht Mitglieder einer einzigen Familie sind die Ursache für die seit Monatsanfang deutlich gestiegenen Infektionszahlen in Lingen (Ems). Das wurde auf einer Sitzung des städtischen Verwaltungsausschusses am Dienstagnachmittag bekannt. Die betroffene Familie habe Urlaub in einem Land gemacht, das inzwischen als Risikogebiet eingestuft worden sei, sagte ein Vertreter der Stadtverwaltung. Keines der Mitglieder der Reiserückkehrer sei im Krankenhaus; die Familie befinde sich in häuslicher Quarantäne. Mehrere Mitglieder seien inzwischen bereits genesen. (Quelle: BN, 19.08.20)
Weltweite Infektionen steigen auf 22 Millionen
Die Zahl der bestätigten Fälle von Covid-19 auf der ganzen Welt erreichte am Dienstag 21,95 Millionen, und die weltweite Zahl der Todesopfer stieg auf fast 776.000. Nach Angaben der John-Hopkins-Universität sind die USA dabei mit über 5,45 Millionen Fällen und mehr als 170.000 Todesopfern weltweit die Nr. 1.
Brasilien ist das Land mit der zweithöchsten Anzahl registrierter Fälle und Todesfälle mit 3,36 Millionen Fällen und 108.536 Todesfällen.Es folgen Indien mit 2,7 Millionen Fällen und Mexiko mit 57.023 Todesfällen. (Quelle: The Guardian, 18.08.20)
Libanon erneut im Lockdown
Die libanesische Regierung hat angekündigt, dass wegen der steigenden Corona-Infektionen ab Freitag wieder eine nächtliche Ausgangssperre von 18 Uhr bis 06 Uhr morgens gelten soll. Diese soll zwei Wochen in Kraft bleiben.
Ausgenommen sind die Aufräumarbeiten in Beirut wo am 4. August bei Explosionen mehr als 170 Menschen ums Leben kamen und Tausende weitere verletzt wurden.
Als weitere Maßnahmen müssen Einkaufszentren erneut schließen und Restaurants dürfen nur noch Lieferdienste betreiben. Öffentliche Versammlungen werden vorübergehend untersagt. (Quelle: Tagesscahu, 18.08.20)
Bayern: CSU-Gesundheitsministerin soll früher von Testpannen gewusst haben
Die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) soll schon früher von den Corona-Testpannen gewusst haben als bisher von ihr dargestellt. Das haben Recherchen der „Süddeutschen Zeitung“ ergeben. Demnach wurde ihr Ministerium bereits am Montag der vergangenen Woche darüber informiert, dass mehrere 10.000 Reiserückkehrer auf ihre Testergebnisse warten.
Unter diesen sollen auch knapp 1.000 Infizierte gewesen sein. Erst zwei Tage später, am Mittwoch, informierte die Ministerin darüber bei einer Pressekonferenz. Dort versicherte Huml, sie habe erst am Morgen davon erfahren. Dass Huml allerdings schon zwei Tage zuvor Bescheid gewusst hat, soll eine interne E-Mail nachweisen, die der „Süddeutschen Zeitung“ vorliegt. Diese Mail aus dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) ging Montagmittag an Humls Ministerbüro, ihren Amtschef und eine weitere Person im Gesundheitsministerium.
Darin berichtet das für die Corona-Tests für Rückkehrer an den drei bayrischen Autobahnen zuständige Laborunternehmen Eurofins, dass es mehr als 40.000 Proben und 338 positive Fälle gibt, die noch nicht übermittelt werden konnten. Als Huml letztlich am Mittwoch an die Öffentlichkeit ging, waren die Zahlen bereits auf auf 44.000 Proben und mehr als 900 Positivbefunde gestiegen.
Huml teilte der „Süddeutschen Zeitung“ auf Nachfrage mit: „Diese E-Mail ging an unser Haus.“ Sie blieb dem Bericht zufolge aber bei der Aussage, dass die „Gesamtsituation“ der Testprobleme erst zwei Tage später deutlich geworden sei. (Quelle: Tagesspiegel, 18.08.20)
Thüringen lockert Anti-Corona-Maßnahmen
Fast ein halbes Jahr nach dem ersten Thüringer Corona-Fall lockert die Landesregierung weitere Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie. So können ab Ende August die staatlichen Theater unter Auflagen wieder für Publikum öffnen und neue Spielpläne starten. Das sieht eine neue Corona-Grundverordnung vor, die am Dienstag von Infrastrukturminister Benjamin-Immanuel Hoff (Linke) unterzeichnet wurde und am 30. August in Kraft tritt. In den Theatern sollen künftig Infektionsschutzregeln wie das Abstandhalten gelten, zudem wird es Hygienekonzepte geben.
Mehr Freiheiten sieht die neue thüringische Grundverordnung auch bei Besuchen in Pflegeheimen vor. Bisher waren Besuche auf täglich maximal zwei Besucher pro Bewohner und auf zwei Stunden begrenzt. Diese Einschränkung entfällt – solange die Infektionszahlen in dem jeweiligen Landkreis niedrig bleiben.
Überschreiten sie die Schwelle von 35 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen, sollen automatisch wieder die strengeren Besuchsregeln gelten. Wird in einem Pflegeheim ein Corona-Fall bekannt, sollen Besuche gänzlich verboten sein – außer es kann für eine räumliche und personelle Trennung in der Einrichtung gesorgt werden.
Bundesweit waren zuletzt die Zahlen der Neuinfektionen wieder gestiegen – auch in Thüringen. Dennoch geht die rot-rot-grüne Minderheitsregierung mit der neuen Grundverordnung nun weitere Schritte zur Lockerung der Anti-Corona-Maßnahmen. Staatssekretäris Feien Inerabend nannte den Anstieg der Fallzahlen in Thüringen „moderat“ – im Landesdurchschnitt gebe es derzeit nur 2,9 neue Ansteckungen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen. (Quelle: TSP, 18.08.20)
Niederlande: Keine Teilnahme an großen Festen
Angesichts steigender Neuinfektionen mit dem Coronavirus sollen Niederländer zu Hause keine größeren Feste mehr feiern. Sechs Gäste seien das Maximum, sagte Ministerpräsident Mark Rutte in Den Haag. Geburtstage, Partys, Hochzeiten oder der Umtrunk mit den Nachbarn seien jetzt die Gelegenheiten mit den meisten Infektionen, sagte der Premier. „Wir geben jedem den sehr dringenden Rat: Feiert keine Feste zu Hause mit größeren Gruppen.“
Niederländer sollten stattdessen mit Gruppen in Gaststätten feiern, wo der Sicherheitsabstand von 1,5 Meter eingehalten werden könnte. „Kein körperlicher Kontakt, keine Polonaise, Glückwünsche auf Abstand“, sagte Rutte.
In den Niederlanden waren in der vergangenen Woche rund 400 Neu-Infektionen festgestellt worden. Insgesamt hatten sich rund 63 000 Menschen bisher mit dem Virus infiziert, rund 6.100 Menschen starben nachweislich in Verbindung mit einer CoViD-19-Erkrankung. (Quelle: SZ, 18.08.20)
Zusammenfassung am Abend
- Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt davor, dass die Jungen inmitten der Coronavirus-Pandemie keineswegs unbesiegbar sind. „Wir sehen junge Leute, die auf den Intensivstationen landen. Junge Menschen sterben an diesem Virus “, sagte die WHO-Epidemiologin Maria Van Kerkhove am Dienstag.
Die WHO schrieb gleichzeitigan jedes Land und forderte es auf, sich schnell dem weltweiten gemeinsamen Impfprogramm anzuschließen, und formulierte, wer zuerst die eventuellen Coronavirus-Stöße erhalten würde. - Frankreich bereitet sich darauf vor, Gesichtsmasken am Arbeitsplatz zur Pflicht zu machen, sagte die Regierung am Dienstag, als sie versuchte, offene Arbeitsbereiche zu einer wachsenden Liste von Orten hinzuzufügen, an denen Menschen eine Maske tragen müssen, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen.
- Die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern sagte Donald Trump, seine Äußerungen zu den Coronavirus-Fällen ihres Landes seien „offensichtlich falsch“. Trump löste in Neuseeland Aufruhr aus, als er einer Menschenmenge in Minnesota sagte, dass das pazifische Land von einem „schrecklichen“ Aufschwung von Covid-Fällen betroffen sei, nachdem es zuvor gelungen war, die Krankheit zu beseitigen.
- In Australien kann die überwiegende Mehrheit der Fälle von Covid-19 in Victoria auf eine Familie zurückgeführt werden, die nach ihrer Rückkehr Mitte April in Melbourne in Hotelquarantäne gehalten wurde.
- Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat gewarnt, dass CoViD-19 derzeit hauptsächlich von Menschen in den Zwanzigern, Dreißigern und Vierzigern verbreitet wird, die möglicherweise gar nicht wissen, dass sie infiziert sind, und die Krankheit möglicherweise auf schutzbedürftigere Gruppen übertragen.
- Der indische Ferienstaat Goa geht gegen Nachtschwärmer vor, die illegale, mit Drogen betriebene Partys veranstalten, während Coronavirus-Fälle im touristischen Hotspot auftauchen, sagte ein Minister am Dienstag. (Quelle: The Guardian, 18.08.20)
Frankreich-Zahlen
In den vergangenen 24 Stunden wurde in Frankreich bei mehr als 2200 Menschen eine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen. Das gab das französische Gesundheitsministerium bekannt. Am Wochenende hatte die Zahl der täglich gemeldeten neuen Fälle an beiden Tagen sogar bei mehr als 3000 gelegen.
Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität haben sich bislang mehr als 256.500 Menschen in Frankreich mit dem Coronavirus angesteckt. Mehr als 30.400 Menschen starben infolge einer Infektion. (Quelle: ARD, 18.08.20)
Schweiz-Zahlen