Orte des Jubels und des Unrechts
16. Februar 2023
In Osnabrück beginnt ein neues Forschungsprojekt: Es soll über Zwangsarbeitslager auf Fußball- und Sportplätzen informieren. Orte des Jubels und des Unrechts. Harff-Peter Schönherr schreibt darüber in der taz:
„Wer sich eine Luftaufnahme von Osnabrück ansieht, findet das Werksgelände von [KM Europa Metal AG] KME ziemlich schnell. Es ist riesig, fast ein eigener Stadtteil. Halle reiht sich an Halle, auf über 50 Hektar. Kupfer und Kupferlegierungen produziert das Unternehmen, im Weltmaßstab.
Das NS-Zwangsarbeitslager „Gartlage“, das sich ab 1942 hier befand, sieht man hingegen nicht. Bis zu 1.300 Menschen aus der Sowjetunion wurden hier gefangen gehalten, Männer, Frauen und Kinder. Sie lebten in 16 Holzbaracken. Vor einiger Zeit hat KME die letzte dieser Baracken abgerissen. Eine Gedenktafel sucht man vergebens.
Auch in der Rubrik „Historie“ auf seiner Webseite schweigt sich KME über die NS-Zeit aus. Nichts über die Menschen, die hier zu Zählappellen antreten mussten, an verdorbenen Lebensmitteln starben. Nichts über die drangvolle Enge, über das Antreten im Morgengrauen, über die Zwölf-Stunden-Schichten. Nichts über die einstige Topografie des Terrors mit ihrem Stacheldraht, ihren Wachen.
Aber das ändert sich jetzt. Und das hat mit dem Sport zu tun. Genauer gesagt: mit dem Fußball. Denn das Lager „Gartlage“ ist die Initialzündung des mehrjährigen Forschungs- und Bildungsprojekts „Von einem Ort des Jubels zu einem Ort des Unrechts. Zwangsarbeitslager auf Fußball- und Sportplätzen“ des Osnabrücker Gedenkstätten-Ensembles „Gestapokeller“ und „Augustaschacht“.
Ein fünfköpfiges Projektteam nimmt…“
Foto: Fußball in Osnabrück vor 100 Jahren / VfL Osnabrück Museum
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