Radziwill

28. Februar 2023

Der Maler Franz Radziwill ist vermutlich der bekannteste Künstler, den die Region Weser-Ems im 20. Jahrhundert hervorgebracht hat. Als Zaungast der Geschichte malte er farbgewaltig die großen Umbrüche der Moderne – den brutalen Einfall der Technik in eine vermeintlich romantische Natur. „Dabei war, „liest man auf der Website des Staatstheaters Oldenburg,  „sein eigenes Leben ähnlich widersprüchlich wie seine rätselhaften Bilder.“ Die Bewegung des Nationalsozialismus erlebt er in seinem Haus in Dangast am Jadebusen zunächst als Aufbruch, tritt in die Partei ein und wird gar überzeugter Hochschullehrer. Doch die Nazis können mit Radziwills expressionistischem Frühwerk nichts anfangen,  beschlagnahmen seine Gemälde, verbieten seine Ausstellungen und entlassen den eben noch berufenen Professor aus dem Dienst. Ein verfemter Künstler, der dennoch auf Schiffen der Wehrmacht über die Meere fährt. Dann kommen Krieg, Kriegsdienst und persönliche Entbehrungen. Erst der Frieden bringt ein neues Kunstverständnis und erst späte Anerkennung in beiden deutschen Staaten.

drei Jahre nach der großen Werkschau im Oldenburger Landesmuseum aus Anlass seines 125. Geburtstags widmet das Oldenburgische Staatstheater jetzt Franz Radziwill, der als Maler des magischen Realismus bekannt geworden ist,  j40 Jahre nach seinem Tod eine theatrale Werkschau: „Radziwill oder der Riss durch die Zeit“. Darin erstmals belegt: bislang unbekannte antisemitische Äußerungen des Malers. Darüber schreibt die taz:

„Wir standen also vor der Wahl zwischen falsch und falsch“, heißt es zum Höhepunkt vom Oldeburger Bühnenrand, „und haben uns für falsch entschieden“. Dann läuft ein Interview vom Band, das der Maler Franz Radziwill im März 1982 gab. Im Playback nachgespielt, spricht der alte Mann eineinhalb Jahre vor seinem Tod über die Juden, im Nazijargon von dem „unruhigen Volk“, das an seiner Vernichtung letztlich selbst schuld gewesen sei.

Auch der erschrockene Interviewer ist zu hören: Mehrfach lädt er den Künstler ein, das vielleicht ja doch nur so Dahingesagte zu relativieren. Im letzten Anlauf versucht er es über Empathie: Was, wenn er nun selbst Jude gewesen wäre, also Radziwill, damals im „Dritten Reich“? Aber nein – und da klingt der bis dahin eher fahrig und altersverwirrt scheinende Maler dann doch sehr entschieden: Das Jüdische, das sei ihm völlig wesensfremd!

Sätze wie diese waren von Radziwill bislang unbekannt, sowohl der Kunsthistorie als auch der Familie des Malers, dem das Oldenburgische Staatstheater zum 40. Todesjahr das Stück „Radziwill oder der Riss durch die Zeit“ gewidmet hat. Der Journalist mit dem Tonbandgerät hatte das Gespräch damals nicht veröffentlicht, aber aufgehoben – und nun dem Produktionsteam um Regisseurin Luise Voigt zur Verfügung gestellt. Was auch heißt: Das Stück war längst in der Entwicklung, kann also kaum im Verdacht stehen, als Vorwand dieser Enthüllung von Radziwills Antisemitismus herumkonstruiert zu sein.

Es klingt auch tatsächlich sehr aufrichtig, dieses Ringen um die richtige falsche Entscheidung: Entweder…“

[weiter in der taz]

Radziwill oder der Riss durch die Zeit“ ist im Staatstheater Oldenburg zu sehen. Weitere Infos, Termine und Tickets gibt es hier.


Foto: Der Hafen II (1930), Gandalf’s Gallery via flickr Attribution-NonCommercial-ShareAlike 2.0 Generic CC BY-NC-SA 2.0

Umfrage

27. Februar 2023

Die Sache mit dem Hirn und der Lingener Stadtverwaltung hatte ich letzte Woche schon. Daran gilt es zu Wochenbeginn anzuknüpfen. Das mache ich mit diesem Posting und einer Umfrage:

Zwischen der Halle IV und der Justizvollzugsanstalt an der Lingener Kaiserstraße befindet sich ein großer Parkplatz -ich schätze ihn auf 4000 qm- mit einer einzigen Zufahrt, auf dem Kfz abgestellt werden können. Das ist jetzt neu und nachdrücklich schildermäßig geregelt: Halten oder gar Parken darf niemand bzw. es dürfen nur die, die eine „Parkberechtigung der Halle/JVA“ haben; das sind natürlich vor allem die, die dort arbeiten. Alle anderen müssen in die Nachbarstraßen ausweichen, wenn die nicht verbotenen ca. 15 Kfz-Parkplätze belegt sind. Für Fahrradräder gibt es fast nichts, ausgenommen einige wenige Bügel unter freiem Himmel nahe der Hallenwand. So weit, so Lingen-typisch kfz-lastig. Doch jetzt muss ich hier noch nachfragen:

Was meint die geschätzte Leserschaft dieses kleinen Blogs: Wieviele Schilder der abgebildeten Art gibt es auf dem Gesamt-Parkplatz der Halle IV?

Ratet mal, bitte!

Urban Priol

26. Februar 2023

Urban Priol
„Im Fluss. Täglich quellfrisch, immer aktuell“
Neuenhaus – Lise-Meitner-Gymnasium, Bosthorst 10
Neuenhaus, Freitag, 3. März 2023 – 20 Uhr

Karten:  VVK: 26,- EUR AK: 28,- EUR
Schüler und Studenten: 12,- Ermäßigung mit GN-Card: 1,50 EUR
Vorverkauf über kulturpass.de oder im Bürgerbüro Neuenhaus

Der Kabarettist Urban Priol ist zu Gast in der Aula des Lise-Meitner-Gymnasiums in Neuenhaus. „Im Fluss. Täglich quellfrisch, immer aktuell“ titelt sein neues Bühnenprogramm, in dem er sich einmal mehr lauthals und wortgewaltig über die Absurditäten in Politik und Wirtschaft echauffiert. Einem Fluss im ständigen Wandel gleich ist auch sein neues Programm. Mit Argusaugen verfolgt Priol den steten Strom des politischen Geschehens, auch wenn besonders die großkoalitionäre deutsche Politik der letzten Jahre eher an einen Stausee erinnert als an ein fließendes Gewässer.

Mit Freude stürzt er sich in die Fluten des täglichen Irrsinns, taucht in den Abgrund des Absurden, lästert lustvoll und hat dabei genauso viel Spaß wie sein Publikum.

Pale

25. Februar 2023

Pale
Münster – Gleis 22, Hafenstraße 34
Heute, Samstag, 25. Februar, 20.30 Uhr
Karten: 25 EUR (AK)

„Sagen wir, wie es ist: Unser letzter Auftritt liegt jetzt mehr als 10 Jahre zurück und der Abend im Gloria wird unser größtes Konzert überhaupt. Um am 02.03.23 nicht total verloren auf der Bühne zu stehen, hatten wir schon länger geplant, eine Art „Warm Up“ zu spielen. Eigentlich war das nur für uns und eine Handvoll Freunde geplant …

Da uns aber – nachdem das Gloria so schnell ausverkauft war – immer noch so viele Anfragen nach Tickets erreichten, haben wir uns folgendes überlegt. Um auf einer Bühne unter echten Bedingungen zu proben, haben wir uns die Woche vor dem Gloria unseren Lieblingsclub Gleis 22 gesichert.

Für alle, die fürs Gloria kein Ticket mehr bekommen haben, machen wir am Samstag, dem 25.02.23 abends dort einfach die Türen auf und spielen ein kleines Warm-Up Konzert.
Die mit Abstand längste PALE-Setlist aller Zeiten, Specials und die ganzen exklusiven Gäste gibt es selbstverständlich nach wie vor NUR im Gloria – maximalste Aufregung, Hits aus 23 Jahren und Hilly hautnah können wir aber auch für den Abend in Münster garantieren.

Wer will, kann sich schon ab morgen Tickets dafür holen. Ab Donnerstag, dem 10.11.22 gibt es diese ab 18:00 Uhr im GHvC-Shop und direkt über das Gleis 22. Wir hoffen, dass das in eurem Interesse ist und dass so alle die Möglichkeit haben, an Karten zu kommen.
Yours
Pale“

Auftakt des Terrors

25. Februar 2023

Ukraine

24. Februar 2023

Die taz berichtet:

„Coming-of-Age-Storys lassen sich am besten mit Color-Grading erzählen. Satte, sanfte Farben, die die unerträgliche Leichtigkeit des Sommers abbilden, gibt es auch „In Ukraine“, dem Dokumentarfilm von Piotr Pawlus und Tomasz Wolski, der einfühlsam eine Reise durch das kriegsgebeutelte Land zeigt. Zwei Kinder, die schlingernd Fahrrad fahren, ohne Eile; das Bild ist fast universell lesbar, doch in der Ukraine umfahren die beiden geübt einen liegengebliebenen russischen Panzer.

„In Ukraine“ kündet von Alltag im Krieg. Sinnbildlich steht im Film dafür die Scheibe einer Bushaltestelle, durchschossen und zerkratzt, hinter der Menschen mit Einkaufstaschen warten; der Bus kommt unglaublicherweise auch zu Kriegszeiten pünktlich.

Aufnahmen von verlassenen Dörfern, die Bewohner sind längst geflohen, doch Hunde streifen weiterhin durch die Straßen. Während die Mischlinge sich schnell anzupassen scheinen, tun sich zurückgelassene Zucht- oder Rassehunde schwer damit, um die knappe Nahrung zu kämpfen. Auch für die Menschen sind Lebensmittel rationiert. Kraftlos streitet man sich um Cornflakes und Babynahrung. Zu richtigem Streit…“

[weiter bei der taz]


Wir alle wollen angesichts dessen, was mit und in der Ukraine derzeit geschieht, nicht tatenlos zusehen. Doch wie soll man von Deutschland aus helfen? Die Ukraine-Soli-Liste der taz  bietet einige Ansätze fürs eigene Aktivwerden.

▶ Die Liste findet Ihr unter taz.de/ukrainesoli

Lokal sind die Ukrainefahrer die beste Adresse.

Auf das Friedensgebet heute Abend um 17.30 Uhr auf dem Marktplatz möchte ich noch einmal hinweisen. Bitte nehmt teil.

 

Auf dem Gelände der größten psychiatrischen Klinik Schleswig-Holsteins aufzuwachsen ist irgendwie – anders. Für Joachim, den jüngsten Sohn von Direktor Meyerhoff (Devid Striesow), gehören die PatientInnen quasi zur Familie. Sie sind auch viel netter zu ihm als seine beiden älteren Brüder, die ihn in rasende Wutanfälle treiben. Seine Mutter (Laura Tonke) sehnt sich Aquarelle malend nach italienischen Sommernächten statt norddeutschem Dauerregen, während der Vater heimlich, wenn auch nicht diskret genug, seine eigenen Wege geht. Doch während Arsseni Bultmann als 16-jähriger Protagonist Joachim beeindruckt und langsam erwachsen wird, bekommt seine Welt, nicht nur durch den Verlust der ersten Liebe, immer mehr Risse…

„Wann wird es endlich so, wie es nie war“ basiert auf dem autobiographischen Roman von Bestsellerautor Joachim Meyerhoff. Bei amazon lese ich über das vor 10 Jahren erschienene, jetzt erst verfilmte Buch dies:

„Zu Hause in der Psychiatrie – das kommt davon.

Ist das normal? Zwischen Hunderten von körperlich und geistig Behinderten als jüngster Sohn des Direktors einer Kinder- und Jugendpsychiatrie aufzuwachsen? Der junge Held in Joachim Meyerhoffs zweitem Roman kennt es nicht anders – und mag es sogar sehr. Sein Vater leitet eine Anstalt mit über 1.200 Patienten, verschwindet zu Hause aber in seinem Lesesessel. Seine Mutter organisiert den Alltag, hadert aber mit ihrer Rolle. Seine Brüder widmen sich hingebungsvoll ihren Hobbys, haben für ihn aber nur Häme übrig. Und er selbst tut sich schwer mit den Buchstaben und wird immer wieder von diesem großen Zorn gepackt. Glücklich ist er, wenn er auf den Schultern eines glockenschwingenden, riesenhaften Insas­sen übers Anstalts­gelände reitet. Joachim Meyerhoff erzählt liebevoll und komisch von einer außergewöhnlichen Familie an einem außergewöhnlichen Ort, die aneinander hängt, aber auseinander-gerissen wird. Und von einem Vater, der in der Theorie glänzt, in der Praxis aber stets versagt. Wer schafft es sonst, den Vorsatz zum 40. Geburtstag, sich mehr zu bewegen, gleich mit einer Bänderdehnung zu bezahlen und die teuren Laufschuhe nie wieder anzuziehen? Oder bei Flaute mit dem Segelboot in Seenot zu geraten und vorher noch den Sohn über Bord zu werfen? Am Ende ist es aber wieder der Tod, der den Glutkern dieses Romans bildet, der Verlust, der nicht wieder gutzumachen ist, die Sehnsucht, die bleibt – und die Erin­nerung, die zum Glück unfassbar pralle, lebendige und komische Geschich­ten produziert.“

Regisseurin Sonja Heiss erzählt mit dem Film auf humorvolle und dennoch sehr berührende Weise von den Schwierigkeiten des Familienlebens. Gemeinsam mit Lars Hubrich schrieb sie auch das Drehbuch zum Film. Das Famliendrama glänzt aber ebenfalls vor der Kamera mit einer renommierten Besetzung. Devid Striesow („Im Westen nichts Neues“) und Laura Tonke ( „Hedi Schneider steckt fest“) sind in den Rollen von Joachims Eltern zu sehen

Seit gestern läuft „Wann wird es endlich so, wie es nie war“ in den deutschen Kinos. Bei uns im Nordwesten allerdings noch nicht, wie mir scheint. Hierdauert es also noch. Aber der Film könnte ein guter Grund sein, wieder mal das Lichtspielhaus zu besuchen.

Klassikwochenende

23. Februar 2023

Lingen erlebt am kommenden Samstag und Sonntag ein beeindruckendes Konzertwochenende der Tasteninstrumente. Klassik an Klavier und Orgel. Ein Programm, das nicht einmal Großstädte präsentieren:

Es beginnt am Samstagabend, 25 Februar mit dem nächsten Hauskonzert bei Peter und Stefanie Löning. Es spielt

Vladimir Valdivia
Klavier
Lingen (Ems), Emsphilharmonie, Falkenstraße 17, bei Familie Löning
Samstag, 25.02.2023 um 19:00 Uhr
Eintritt frei, eine Spende wird erbeten
Anmeldung ist notwendig: info(at)lingener-hauskonzerte.de

Der peruanische Pianist spielt zum zweiten Mal in der Emsphilharmonie von Familie Löning. BesucherInnen der Hauskonzerte erinnern sich an ein unfassbar schönes, geradezu warmes Jahresauftaktkonzert.
1970 in Lima/Peru geboren begann Vladimir Valdivia im Alter von 5 Jahren seine musikalische Ausbildung am Conservatorio Nacional de Musica in Lima. Früh schon gab er in Peru, Ecuador, Chile, Bolivien und Brasilien Konzerte und spielte als Solist mit großen Orchestern zusammen. 1988 schloß er sein Studium in Lima mit dem Diplom ab und bekam die Goldmedaille mit Auszeichnung.
1989 kam Vladimir Valdivia erstmals nach Deutschland; er wurde in die Meisterklasse von Prof. Ludwig Hoffmann an der Münchner Musikhochschule aufgenommen. 1991 ging er bei einem Wettbewerb des Bayerischen Rundfunks und Hessischen Rundfunks als Sieger hervor.
Vladimir Valdivia hat Meisterkurse bei Vladimir Krainiev, Bruno Leonardo Gelber und Jerome Rose besucht. Er musizierte als Solist mit den Münchner Jungen Philharmoniker, den Münchner Symphoniker, dem Collegium Musicum Bonn, den Prager Symphoniker, dem Karlsbad Symphonie-Orchester, dem Georgischen Kammerorchester und dem Symphonie-Orchester in Kamakura und Kyoto (Japan) musiziert.
Seit 1990 gab Vladimir Valdivia mit großem Erfolg zahlreiche Konzerte in Deutschland, Europa, Japan, USA, Südafrika  und Südamerika.

Übrigens veranstalten Peter und Stefanie Löning mit diesem Samstagabend nach gut vier Jahren bereits ihr 75. Hauskonzert.
Vor so viel Engagement ziehe ich den Hut!

Am späten Sonntagnachmittag folgt dann das nächste Klavierkonzert in der Reihe Weltklassik

„Wieder entdeckt – der weibliche Beethoven!“
Lal Karaalioglu
spielt Mayer, Beethoven, Schumann und Schumann
Lingen (Ems), Musikschule des Emslandes, Wilhelmstraße 49,
Sonntag, 26.02.2023 um 17:00 Uhr

Eintrittspreis: 30,00 EUR, StudentInnen: 15,00 EUR, Jugendliche bis 18 Jahren Eintritt frei
Reservierungen per E-Mail an info(at)weltklassik.de oder telefonisch unter 0151 125 855 27.

Die Pianistin Lal Karaalioglu wurde 1998 in Istanbul geboren. Nachdem sie 2017 das Staatliche Konservatorium der Universität Istanbul und die Deutsche Schule Istanbul abschloss, wurde sie in die Klasse von Prof. Ewa Kupiec an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover aufgenommen. Ihr erstes Orchesterdebüt gab die Virtuosin 2016 mit dem Eskisehir State Symphonic Orchestra unter der Leitung von Ender Sakpinar. 2019 wurde sie beim „Orbetello Junior Piano Competition“ und beim „Cesar Franck International Piano Competition“ ausgezeichnet. 2021 wurde Lal als einer der wenigen Mitglieder des von der Istanbul Foundation for Culture and Arts finanzierten Projektes „Women Stars of Tomorrow“ auserwählt. Der erste Auftritt ihres neu gegründeten „Trio Hera“ wird beim Istanbul Music Festival ausgestrahlt.

Sie spielt:
Emilie Mayer (1812 – 1883)
Sonate in d-Moll
1. Allegro, 2. Scherzo, 3. Un poco adagio, 4. Allegro animato
Ludwig van Beethoven (1770 – 1827)
Fantasie g-Moll op. 77
– Pause –
Clara Schumann (1819 – 1896)
Variationen für Klavier über ein Thema von Robert Schumann f-Moll op. 20
Robert Schumann (1810 – 1856)
Acht Fantasiestücke op. 12
1. Des Abends, 2. Aufschwung, 3. Warum?, 4. Grillen, 5. In der Nacht, 6. Fabel, 7. Traumes Wirren, 8. Ende vom Lied

„In diesem Programm tanzen zwei Paare: Das erste Paar hat eine imaginäre Verbindung, das andere ist die wohl am meisten geliebte Ehe der klassischen Musikgeschichte. Beethoven und Mayer begegneten sich nie, aber Mayer wird der „weibliche Beethoven“ genannt. Sie liebte die grossen «männlichen» Gattungen: Sonaten und Sinfonien. Zu Lebzeiten war sie in ganz Europa berühmt – heute ist sie fast vergessen. In der ersten Hälfte erkunden wir die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Kompositionsstile von beiden. In der zweiten Hälfte werden die Variationen, die Clara Schumann über ein Thema ihres Mannes Robert Schumann schrieb, und eine der zartesten und farbenreichsten Kompositionen von R. Schumann präsentiert. Während die erste Hälfte mit einer Fantasie und die zweite mit Fantasiestücken enden, zeigt das Programm unterschiedliche Herangehensweisen an ähnliche Formen, in den Händen von zwei der berühmtesten deutschen Komponisten, die nur 30 Jahre voneinander entfernt schrieben.“

Sonntagabend, eine halbe Stunde nach dem Ende des Klavierkonzerts, erklingt dann wenige Schritte entfernt das Orgelkonzert von ,
Thomas Ospital
Titulaire an St. Eustache, Paris
Lingen (Ems) – Bonifatiuskirche Burgstraße 21c
Der Eintritt ist frei

beschließt mit dem fünften Orgelkonzert die diesjährigen Bonifatiusklänge, die Dominik Giesen ins Leben gerufen hat. Der internationaler Gast ist seit 2015  Titulaire an St. Eustache an einer herausragenden Orgel in der Pariser Innenstadt. Zahlreiche Auszeichnungen und weltweite Konzerte belegen die Qualität seines musikalischen Schaffens. Mit gerade einmal 32 Jahren gehört er schon zu den gefragtesten Organisten weltweit.

Texte: Weltklassik ©, Peter und Stefanie Löning, Dominik Giesen
Hinweis: Leider liegen mir die Konzertprogramme von Vladimir Valdivia und Thomas Ospital nicht vor.
Update: Das Programm des Orgelkonzerts am Sonntag:

Die These, es gebe in unserer Stadt viel zu wenig Respekt für Bäume, hat jetzt eine weitere, geradezu eindrucksvolle Bestätigung gefunden. Weil im Laufe  von 45 Jahren die Bäume auf dem Fuß- und Radweg entlang der Josefstraße so groß geworden sind, dass er für FußgängerInnen und Radfahrende kaum zu nutzen war, wurde eine Lösung gesucht. So kam die Vorlage 124/22 für die Beratungen auf den Tisch zusammen mit einem Änderungsantrag unserer BN.

Die roten X bedeuteten übrigens nicht das Beseitigen der dort vor sich hinwachsenden Bäume sondern lediglich die Aufgabe des Fuß- und Radwegs.

Die Ratsmitglieder hatten schon zuvor die Idee entwickelt, alle Fuß- und Radfahrer von Norden über die parallel verlaufende Alte Josefstraße bis zur Mohrmannstraße und dort zurück an den westlichen Rand der Josefstraße zu führen. Der zuständige Ratsausschuss für Planen, Bauen und Mobilität beschloss dazu am 20. April 2022 entsprechend dem Änderungsantrag der BN:


3) Für die Ertüchtigung und Verbreiterung des Rad- und Fußweges im Bereich der südlichen Anbindung der Alten Josefstraße bis zur Mohrmannstraße werden Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern aufgenommen; im Einmündungsbereich mit der Mohrmannstraße wird der Rad- und Fußweg höhengleich hergestellt.

Das kümmerte die Stadtverwaltung offenbar nicht sonderlich; denn sie ersann in 10 Monaten ihre eigene Baum-ab-Lösung. Nirgendwo wurde die vorgestellt, geschweige denn in den Gremien beraten. Bloß umgesetzt wurde sie im Dezernat von Stadtbaurat Lothar Schreinemacher sofort und zwar so:

Das Bild ist real(er Irrsinn). Mein Schwiegervater Ernst Wiegmann pflegte zu solchen Dingen zu sagen: „De hebb se in’t Gehirn scheten.“


Foto: Josefstraße in Höhe Einmündung Mormannstraße, Blickrichtung Norden , Aufnahme von Juergen Barenkamp, FB

Servicepost zum Durchhalten

22. Februar 2023

Die tollen Tage sind vorüber und heute beginnt die sechswöchige Fastenzeit. Dazu  motiviert die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), von Aschermittwoch bis Ostern einfach einmal alkoholfrei zu bleiben. Der Verzicht auf Alkohol wirkt sich positiv auf die Gesundheit und das Wohlbefinden aus.

Damit der Alkoholverzicht für sechs Wochen leichter fällt, unterstützt die Fastenaktion der BZgA-Kampagne „Alkohol? Kenn dein Limit.“ auf www.kenn-dein-limit.de mit Informationen und praktischen Empfehlungen, wie das Alkoholfasten gelingt.

Michaela Goecke, Leiterin der Abteilung für themenspezifische gesundheitliche Aufklärung der BZgA, sagt: „Alkoholkonsum ist grundsätzlich ungesund, denn Alkohol ist ein Zellgift und kann jedes Organ im Körper schädigen. Auch moderater Alkoholkonsum ist schon mit gesundheitlichen Risiken verbunden, denn es gibt keine völlig unbedenkliche Menge beim Alkoholkonsum. Wer regelmäßig, vielleicht sogar täglich Alkohol trinkt, profitiert am meisten vom Alkoholfasten: Körper und Seele können sich erholen, und man spürt unmittelbar, ob einem der Alkoholverzicht eher leicht- oder doch sehr schwerfällt. Wer in der Fastenzeit komplett auf Alkohol verzichtet, reduziert das Risiko, dass sich aus gewohnheitsmäßigem Konsum schleichend eine Alkoholabhängigkeit entwickelt.“

So wirkt Alkoholfasten im Körper:

  • Die Schlafqualität verbessert sich.
  • Alkoholverzicht wirkt sich positiv auf den Blutdruck aus.
  • Die Leber kann sich regenerieren.
  • Eine Gewichtsabnahme ist möglich.

BZgA-Tipps zum Alkoholfasten

Der Verzicht auf Alkohol fällt denen leichter, die gut vorbereitet sind. Hilfreich ist es, sich die Vorteile der Alkoholpause klar zu machen und konkrete Ziele zu setzen: zum Beispiel, ob der Konsum reduziert oder vollständig auf Alkohol verzichtet werden soll. In der alkoholfreien Zeit hilft es auch, Situationen zu meiden, die zum Alkoholkonsum verleiten. Besser sind Aktivitäten in der Freizeit, die mit Alkoholkonsum nicht vereinbar sind. Und in geselliger Runde „Nein“ zu sagen, lässt sich trainieren. Je häufiger es ausgesprochen wird, umso leichter und selbstverständlicher wird es.

Wer die Alkoholpause zusammen mit anderen macht und Erfahrungen austauscht, hat es leichter, durchzuhalten. Mit dem Online-Newsletter der Fastenaktion motiviert die BZgA vom 22. Februar bis zum 6. April 2023 zum Durchhalten. In der stetig wachsenden „Alkohol? Kenn dein Limit.“-Facebook-Gruppe der Aktion tauschen Teilnehmende ihre Erfahrungen aus.

Informationen und Anmeldung zur Online-Fastenaktion der BZgA-Kampagne „Alkohol? Kenn dein Limit.“
unter:

Die BZgA-Kampagnen der Alkoholprävention im Überblick


Foto: © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Köln
Text: Pressemitteilung BZgA