30.000!
21. Dezember 2019
Seit fünf Jahren hängt das Respekt!-Schild am Frankfurter Rathaus: „Respekt! Kein Platz für Rassismus“. Die AfD will dagegen klagen. Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) stellt sich dagegen: “Frankfurts Kampf gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus bleibt, er ist Teil unserer Stadtidentität.” Er sei bereit, den Streit vor Gericht klären zu lassen.
Die NGO Campact hat das Schild gegen den Hass nachgedruckt “Respekt! Kein Platz für Rassismus” Über 30.000 Menschen haben inzwischen bei Campact Plakate und Aufkleber bestellt. Eine zivilgesellschaftliche Reaktion auf die Drohung der AfD, gegen das Respekt!-Schild am Frankfurter Rathaus zu klagen. Es widerspreche dem Neutralitätsgebot. Nun wird in Deutschland tausendfach ein Zeichen gesetzt, dass gegenseitiger Respekt nichts mit Neutralität, Herkunft oder Hautfarbe zu tun hat, sondern zu den Grundsätzen einer freiheitlichen Gesellschaft gehört.
“Die Zahl der Bestellungen zeigt, dass die Drohung der AfD komplett nach hinten losgeht. Sich für Respekt auszusprechen, hat mit dem parteipolitischen Neutralitätsgebot nichts zu tun”, sagt Felix Kolb, geschäftsführender Vorstand von Campact. “Rassisten sind gerade nicht neutral und es ist bezeichnend, dass die AfD sich durch das Schild angesprochen fühlt.” Am vergangenen Samstag hatte die Bürgerbewegung Campact ihre über zwei Millionen Unterstützerinnen und Unterstützer angeschrieben und über die Aktion informiert. Noch bis zum 2. Januar können die Plakate und Aufkleber bestellt werden, um Laptops und Fensterscheiben, Sportvereine, Gemeindehäuser oder Kindergärten zu schmücken.
Das Schild am Frankfurter Rathaus stammt von der Initiative “Respekt! Kein Platz für Rassismus”, die von der IG Metall unterstützt wird. “Dass es der AfD an Respekt fehlt, ist uns seit langem bekannt“, kritisiert Michael Erhardt von der IG Metall Frankfurt. “Die richtige Antwort wäre, die Respekt-Schilder an jedes Ortseingangsschild der Stadt Frankfurt zu hängen und damit zu zeigen, dass Rassismus in dieser Stadt nichts zu suchen hat.” Die Initiative setzt sich seit Jahren gegen Rechtspopulismus und Rassismus ein und hat unter anderem Materialien für einen Azubi-Workshop und einen “Schnellcheck AfD” entwickelt.
Weitere Informationen:
“Respekt! Kein Platz für Rassismus” wurde 2006 gegründet. Im März 2011 startete die IG Metall die Respekt!-Initiative für die Betriebe. Plakat zum Download: https://www.respekt.tv/materialien
Quelle: Campact