Insolvenzen

13. Januar 2016

VdlogoDrei große niederländische Einzelhandelsfirmen haben kurz vor dem Jahreswechsel Insolvenz angemeldet. Die Drogeriekette DA ist offiziell seit dem 29. Dezember 2015 insolvent. Macintosh, Mutterkonzern bekannter Schuhläden wie Scapino und Manfield, wurde einen Tag später für zahlungsunfähig erklärt und die Insolvenz der niederländische Kaufhauskette V&D am 31. Dezember schloss das Jahr 2015 ab. Die drei Firmen kämpften seit Beginn des Jahres 2015 mit finanziellen Problemen, doch zuletzt erwiesen sich enttäuschende Umsätze im Dezember als Stolperstein. Mit Eröffnung der Insolvenzverfahren werden auch erste Pläne für mögliche Rettungen der Unternehmen geschmiedet.

Bereits vor Weihnachten war deutlich geworden, dass die drei Unternehmen in finanziellen Schwierigkeiten steckten, nachdem sie alle darum gebeten hatten, von ihren Zahlungsrückständen entbunden zu werden. Entbindung von Zahlungsrückständen, auf Niederländisch uitstel van betaling, führt in den allermeisten Fällen zur Insolvenz. Durch die DAdrei Insolvenzen sind laut der Zeitung de Volkskrant über 16.000 Arbeitsplätze in Gefahr. Bei der Drogeriekette DA könnten 212 Stellen verloren gehen, davon 180 Stellen beim Firmensitz und zirka 30 bei den sieben verbliebenen eigenen Läden. Bei der Kaufhauskette V&D sind 10.000 Stellen in Gefahr.

Im Rahmen der Insolvenzverfahren werden bereits erste Überlegungen angestellt, wie die Unternehmen gerettet werden und ein Großteil der Stellen erhalten bleiben könnte. Die Insolvenzvollstrecker des Schuhkonzern Macintosh kündigten bereits an, dass das Insolvenzverfahren nur für den Mutterkonzern gelte, nicht jedoch für die einzelnen Marken, wie Scapino oder Dolcis. Man werde alle möglichen Optionen ausschöpfen. Auch die traditionsreiche Warenhauskette V&D werde, laut Meldungen des Nachrichtenmagazins NOS, versuchen ein Comeback zu starten. Wie und in welcher Form dies passieren wird, ist noch unbekannt, es wird jedoch vermutet, dass die größeren und rentableren Festungen wiedereröffnet und andere abgestoßen werden. Gegenüber der Zeitung de Volkskrant erklärte der Insolvenzvollstrecker Edwin van Wijk, dass man derweil Lösungen bevorzuge, bei denen größtmögliche Teile des Unternehmens zusammen verkauft werden.

Viele Kunden fragen sich derweil, wieso der Pleitegeier auch vor großen und traditionsreichen Unternehmen wie V&D oder DA nicht Halt macht. Die drei Firmen verkehrten bereits seit Beginn des Jahres 2015 in schwierigen Fahrwasser und verfügten über keine finanziellen Reservepolster mehr. Dass die Umsätze im Dezember hinter den Erwartungen zurückblieben, Bildschirmfoto 2016-01-11 um 21.57.38wurde den Unternehmen schließlich fatal. Die Probleme der Firmen dauern jedoch schon länger an, alle drei kämpfen mit dem sogenannten „Mittelfeldsproblem“ : Sie sind weder besonders günstig, noch besonders teuer und es mangelt ihnen dadurch an aussagekräftigem Profil. Der Einzelhandelsexperte Paul Moerssagte im Interview mit der Zeitung de Volkskrant diesbezüglich Folgendes: „Woran es Macintosh und V&D mangelte, war eine Vision.“ Außerdem sind die Geschäftsmodelle nicht mehr zeitgemäß, denn viele Kunden kaufen inzwischen über das Internet ein. In der Drogeriebranche herrscht zudem ein besonders hoher Konkurrenzdruck und viele Drogerien, insbesondere der Marktführer Kruidvat, werfen mit Rabattaktionen um sich.

gefunden bei Niederlande.Net

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