Ein HSG

27. Februar 2013

Rohbau der Emslandarena von © milanpaul via flickrGestern Abend hat der Rat unserer Stadt dies beschlossen:

„Die Stadt Lingen (Ems) bzw. der Eigenbetrieb Emslandhallen wird mittels eines Sponsoringvertrages an die HSG Nordhorn-Lingen GmbH zur Sicherung der aktuellen Finanzierungslücke einen Betrag in Höhe von 80.000 € netto leisten. Im Gegenzug verpflichtet sich die HSG Nordhorn-Lingen 50% der Rückrundenheimspiele der Spielzeit 2013/14 in der EmslandArena auszutragen. Die konkreten Details sind noch abzu-stimmen.

Der Beschlussvorschlag erfolgt vorbehaltlich des Nachweises eines prüffähigen Sport- und Finanzierungskonzeptes bis zur Ratssitzung.“

Die zweistündige Debatte und Abstimmung über den neuerlichen Hilferuf aus Nordhorn erfolgten in nicht-öffentlicher Sitzung. Abgestimmt wurde auf meinen Antrag hin namentlich. Die anwesenden Mitglieder von CDU und SPD stimmten ausnahmslos für den Antrag, ebenso der Oberbürgermeister. Die BürgerNahen, Bündnis’90/Die Grünen und die Liberale Fraktion stimmten mit Nein.

Der Rat durfte den Beschluss gar nicht fassen, worauf ich vergeblich hingewiesen habe.

Der Beschluss greift nämlich in die Eigenverantwortlichkeit des Betriebsausschusses des kommunalen Eigenbetriebs Emslandhallen ein. In diesem Gremium sitzen nicht nur Ratsmitglieder. Auch drei Mitarbeiter der Verwaltung haben Sitz und Stimme. Das ist Ausdruck der betrieblichen Mitbestimmung. Der Rat ist über ihr Votum hinweg gegangen, weil er die kommunale Mitbestimmung wohl nicht für wichtig hält

Der Rat beschloss außerdem „vorbehaltlich des Nachweises eines prüffähigen Sport- und Finanzierungskonzeptes bis zur Ratssitzung“. Das Konzept sollte also bis zur Sitzung vorliegen, lag aber nicht vor. Die Ratsmehrheit beschloss die Zahlung trotzdem -auch sprachlich verquast- „zur Sicherung der aktuellen Finanzlücke“.

Zur Erinnerung: Es ist die dritte Zahlung binnen vier Jahren und es ist -bei allem Engagement einzelner Akteure der HSG- nicht erkennbar, wie sich der Finanz- und Zuschussbedarf ändern soll. Vor vier Jahren kündigten die Protagonisten der HSG Überschüsse von 50.000 €, 300.000 € und 200.000 € pro Saison an. Kurz danach war die Profi-GmbH pleite. Im letzten Jahr gab es ein Minus und in diesem Jahr auch. Mit anderen Worten: Es droht ein Fass ohne Boden. Außerdem steht der HSG die Euregium-Halle in Nordhorn kostenlos zur Verfügung und sie darf die Bewirtung dort in eigener Regie und mit entsprechenden Gewinnen durchführen. In Lingen wird die Gastronomie der Emslandarena gerade ausgeschrieben und die Emslandarena kostet pro Nutzungstag bis zu 10.000 €. Plus Einrichtung (s.u.). Die Handballspiele des „Hometeams“ HSG werden also ein richtiges Dauerzuschussunternehmen.

Ich fürchte daher, bei künftigen kommunalen Beratungen in Lingen wird die Währungseinheit „ein HSG“ angewendet. Diese neue Währungseinheit errechnet sich so:

Zur 2. Handballbundesliga zählen neben der HSG weitere 19 Vereine, also gibt es maximal 10 Heimspiele in der Rückrunde 2013/14. Die Hälfte davon sind 5. Die 80.000 € geteilt durch 5 ergibt 16.000 € pro Lingener Heimspiel. Das ist ein HSG. Pro Halbzeit errechnet sich ein halbes HSG = 8.000 €, pro Spielviertelstunde 4.000 €.

Das finde ich alles schon ausgesprochen teuer. Die neue Emslandarena soll außerdem, höre ich, nicht den notwendigen Sportboden vorhalten. Den wolle man pro Spiel anmieten, was ebenfalls sehr teuer ist, aber die Investitionskosten für die Emslandarena senkt. Das Anmieten soll dann jeweils, höre ich, einen halben HSG (s.o.) kosten. Also wird die Stadt pro HSG-Heimspiel in Lingen neben der kostenlosen Halle plus Verzicht auf Getränkeverkaufeinnahmen (?) mindestens 15.000 € bezahlen. Geld, das übrigens unseren Lingener Vereinen fehlt, wie auch die heute beschlossene 80.000 € Sponsorenzahlung an die HSG Nordhorn-Lingen.

(Foto: Rohbau der Emslandarena von © milanpaul via flickr)

34 Antworten to “Ein HSG”

  1. josche said

    Das kann ja wohl alles nicht wahr sein. Ich bin gespannt was die LT schreibt.

  2. Tiffany said

    Wieder einmal nicht öffentlich. Wann kann das der Bürger lesen, um sich seine eigene Meinung zu bilden. Der Rat hat eine Infor-mationsfreiheitssatzung beschlossen. Wann tritt sie in Kraft, oder ist dieser Vorgang bereits unter „höherem Verwaltungsaufwand“ als erledigt anzusehen?

  3. Tim said

    Ausschreibung der Gastronomie? Laut den Gerüchten steht doch eh fest wer die Gastronomie betreibt und das die Auschreibung reine Formsache ist.

  4. steuerbuerger said

    Gehören diese 80 TEUR auch zu den sogenannten Preopening-Kosten, die der Arenawahn mit sich bringt. Siehe hierzu auch nachstehender Auszug aus dem Wirtschaftsplan „Emslandhallen/Emslandarena“:

    Wie auch in 2012 sind in 2013 Maßnahmen zur Implementierung der EmslandArena auf dem Markt erforderlich. Dieses führte 2012 zu einem Ansatz von 80.000 € unter sonstige betriebliche Aufwendungen. In 2012 beauftragte Leistungen erfolgen teilweise erst in 2013 und kommen folglich erst in 2013 zur Auszahlung. Bisher sind nur rd. 45.000 € abgerechnet worden Zusätzlich werden für 2013 ebenfalls zur Implementierung der ELArena auf dem Markt 80.000 € benötigt. Aus diesem Grunde sind in 2013 115.000 € für die EL-Arena angesetzt. Obengenannte Maßnahmen zur Implementierung führen zusammen mit den Kosten für Pre- u. Softopening sowie den ersten beiden Events der Eröffnungsphase von 392.000 € zu sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe v. 507.000 € für die Sparte EmslandArena. Weitere Erläuterungen erfolgen in der Sitzung.

    Es war im Zusammenhang mit der neuen Arena auch immer die Rede davon, dass man den Betrieb der neuen Arena mit dem bestehenden Personal der Emslandhallen schaffe. Da mutet es schon seltsam an, dass im vorgenannten Wirtschaftsplan auch plötzlich 2,75 zusätzliche Planstellen auftauchen.

    Noch bevor die Arena überhaupt fertiggestellt ist, entpuppt sich dieser Leuchtturm schon jetzt als Fass ohne Boden.

    Unser OB gefällt sich zusammen mit der willfähigen CDU-Mehrheitsfraktion darin, immer neue Investitionen anzuschieben, ohne zu prüfen, ob die Stadt Lingen die im Zusammenhang mit den Investitionen ausgelösten Folgekosten überhaupt nachhaltig stemmen kann. Aber, der Bürger wird es schon richten. Dann muss halt an der Einnahmenschraube gedreht werden, höhere Steuern, Parkgebühren etc.. Nicht anders sieht es mit der völlig mißlungenen Aufgabenkritik zu Einsparungen von jährlich 2 Mio. Euro aus. Hier werden Vorschläge zu Steuer- u. Gebührenerhöhungen sowie höherer Umlagen benachbarter Kommunen oder des Landkreises gemacht.

    Es lassen sich viele weitere Beispiele nennen, wie die unausgegorenen Ausbaupläne der Ulanenstrasse oder die Sanierung der Grundschule in Damaschke. Hier wäre angesichts der sinkenden Einschulungszahlen vielleicht überdenkenswert, statt in alte Bausubstanz eine komplett neue Grundschule an einem Standort zu schaffen, der als gemeinsame Grundschule Brögbern/Damaschke dauerhaft geeignet ist. Angesichts der Nähe der beiden Ortsteile wäre ein geeigneter Standort allemal zu finden.

  5. Michael Sänger said

    Na ja, wenn das die Analyse des Monats sein soll, wegen mir. Wir haben ja die Meinungsfreiheit im Grundgesetz garantiert. Wir werden ja sehen, ob die Arena ein Flopp für Lingen oder ein Erfolg im nordwestdeutschen Raum sein wird. Was gab es für Unkenrufe bei der Planung der Fachhochschule in den ehemaligen Eisenbahnausbesserungshallen an der Kaiserstraße? Was für hämische Kommentare zur Bahnunterführung, die mittlerweile in deutschen Architekturkreisen als eines der gelungensten Projekte gelobt wird. Sollte die Arena ein Erfolg werden, dann werden sogar die Bürgernahen nach drei Jahren betonen, dass auch sie diese Arena immer gewollt haben, nur ein wenig Angst gehabt hätten, ob das zu bezahlen sei. Innovationen – egal ob politisch oder wirtschaftlich – gelingen nur mit Mut oder eben durch den Gebrauch eines Dispositionskredites. Alles andere ist kleinkariert. Aber die psychologischen Strukturen von „sogenannten Bedenkenträgern“ brauchen eben auch ein Forum und deshalb sind wir alle sehr dankbar, Roberts Blog zu haben!
    PS: Ich hab´s ja immer gern mit der Sprache und frage mal nach, was eine „willfährige….Mehrheitsfraktion…“ denn eigentlich ist??

    • Hans Schmidt said

      Oh, Sie können offenbar in die Zukunft schauen und wissen, was in drei Jahren ist. Bestimmt kennen Sie auch die Gewinnzahlen des kommenden Wochenendes. Bitte schicken Sie mir eine Mail, damit ich entsprechend tippen kann.

      • Michael Sänger said

        Ok, mach ich, brauch nur die Mail-Adresse!

        • kib said

          Mir steht es nicht zu in diesem blog Belobigungen zu vergeben – nicht weiter schlimm, denn Herr Sänger steht vermutlich weniger auf „Blech-Orden“: Sein Beitrag aber ist mit unter das beste, das hier seit langer Zeit zu lesen war …..und deshalb nehme ich es ihm nicht übermäßig übel, dass er mir die nächsten Lottozahlen nicht flüstert und sich auch mit Aktien-Tipps zurück hält….Oder geht da was, lieber Herr Sänger 🙂
          Dank Ihnen für diesen Beitrag

          • kib said

            Übrigens war ich mindestens so heftig gegen den Bau der Arena wie RK! Der Unterschied zwischen uns besteht ABER darin, dass meine Meinung nicht „in Beton gegossen ist“. Das Biest wird nun -leider- gebaut (demokratisch so entschieden) . Fahrlässig wäre/ist es selbige nicht optimal zu vermarkten- bzw. das Projekt zu sabotieren -und das tust Du nach meinem Empfinden!!
            Die Entscheidung des Rats war schlichtweg folgerichtig… Deine Argumentation hinkt — mal wieder heftig !

          • Hans Schmidt said

            @ Ach wie schön! Erst gegen die ELArena und jetzt dafür? Muss man nicht verstehen, denke ich.

          • Jürgen Dietrich said

            Das sehe ich auch so, Herr Sänger.
            Robert Koop ist nun einmal der Messias der Stadt Lingen, wenn Sie so wollen, das gute Gewissen des Stadtrates. War aber schon zu seinen SPD Zeiten so.

  6. steuerbuerger said

    ich kann die Kommentare von M. Sänger und kib nicht nachvollziehen. Sicher ist die Bahnunterführung schön geworden und auch die Hochschule in den alten Eisenbahnhallen führt zur Aufwertung Lingens. Diese beiden Beispiele passen aber meines Erachtens nicht als Positivbeispiel zur Emslandarena. Ich habe hier nichts anderes aufgezeigt, als dass hier Folgekosten auftreten und zwar dauerhaft, die bei den Beschlüssen zum Bau der Arena immer in Abrede gestellt worden sind. Wäre man hier ehrlicher mit den fortlaufenden Kosten umgegangen, wäre möglicherweise eine Entscheidung gegen die Arena gefallen, weil man festgestellt hätte, dass derartige Kosten dauerhaft von der Stadt nur gegen Steuer- bzw. Gebührenerhöhungen bzw. Einschnitten an anderer Stelle zu händeln sind.
    Und dass der Bau jetzt nicht mehr zu stoppen ist, ist auch mir klar. Gleichwohl sollte weiterhin mit Argwohn auf die Kostenentwicklung geschaut werden, was ich mit meinem obigen Kommentar getan habe..

  7. kib said

    @Steuerbürger, mit meinem anderen Betrachtungsansatz wollte ich keineswegs suggerieren, dass Ihre Gedanken zu dem Thema Arena für mich nicht schlüssig sind (ich möchte Sie aber dringend darauf aufmerksamen machen, dass Herr Sänger und ich ganz unterschiedliche Ansätze hierzu verfolgen). Seinen wird er Ihnen erklären / hat er bereits- um meinem kümmere ich mich: Ich war strikt gegen die Arena und empfand sämtliche „Pro-Argumente“ hierzu als eine Farce- Sie bestätigen das, indem F. Krebs bereits vor Fertigstellung des Neubaus sein Personal aufstocken möchte: Ich müsste schon sehr blind sein, Ihr Argument der „Kostenentwicklung“ zu ignorieren! Was spricht nun aber gegen mein Argument, die Hallen im vernünftigen Rahmen optimal zu vermarken und einen kompetent/fairen Blick auf das „nähere Umfeld“ zu werfen. Das HSG-Sponsoring gehört eindeutig zum Stadt-Marketing-Budget! Und die letzten Ansätze von Robert Koop und seiner BN empfand ich schlichtweg –wie immer- als sehr wenig konstruktiv; seine Kollegen / innen im Rat / die Verwaltung waren auch eher „semi begeistert von seinem Verhalten und seinen Vorschlägen“- hierzu werden wir aber hier nichts lesen- da bin ich mir sehr sicher )
    Erwähnt wurde hier auch von mir „Dagegen“: Ich war u.a. auch gegen den Bau der Mall am Lookentor – meine Einschätzung lag völlig daneben. Die Betrachtung von Herrn Sänger ist also nicht übermäßig unprofessionell.
    Ich kann meine Fehleinschätzung zugeben- RK aber nun einmal nicht und hinsichtlich irgendwelcher Quoten (Aussagen ehemaliger Rats- Verwaltungskollegen) wäre er eher gut bedient, sich bedeckt zu halten!

    • Dazu einmal mehr die Frage: Welche Fehleinschätzung in Sachen Emslandarensa? „EL21“ produziert jährlich voraussichtlich 2,5 Mio Euro Defizit. Gerade werden 2,5 zusätzliche Personalstellen. geschaffen. Man darf Katie Melua und Ina Müller gut finden (und sogar alle beiden besuchen), ohne diese Folgen aus dem Blick zu nehmen und zu vergessen. Eine Renovierung der Emslandhallen nach dem klugen Meyerhoff-Vorschlag hätte neben der Nachhaltigkeit den Vorteil gehabt, Millionen zu sparen.

      • kib said

        Dazu noch einmal die Antwort: Die Entscheidung zum Bau der Hallen ist mehrheitlich getroffen worden. Man darf das gut finden… oder eben nicht . ABER: Was wäre eine Alternative um ein „voraussichtliches“ (!) Defizit zu vermeiden?
        … kein Geld auszugeben, spart dieser Logik folgend das doppelte 🙂

        • Hannsderkanns said

          Für irgendeinen Sport, dem man das Schild Hometeam umhängt, mal wieder 80000 Euro auszugeben, ist doch nicht die Lösung. Sie stellen doch einen Freibrief für das schon mehrfach hier angesprochene „Fass ohne Boden“ aus, @kib.

          Die HSG ist doch kein Hometeam, nur weil sie hier 5 mal spielt. Wie panisch muss man eigentlich sein, um das nicht zu erkennen?

      • Job said

        Nun geht das schon wieder los. Arena hin oder her. Es sind in diesem Blog 4- 5 Blogger, die diesen Streit führen. Wenn es denn wirklich in der Lingener Bevölkerung eine ANTI- Arena Bewegung gibt, dann müsste es doch heute auch noch möglich sein eine Demo vor dem Rathaus zu organisieren.
        Ich denke da an den Speichersee in Geeste. Ende der 80. Jahre im Zuge des AKW-Bau errichtet. Riesendiskussion mit R. Koop an der Spitze. Dieser See ist heute einer der beliebtesten Ausflugsorte der Lingener Bürger.
        Will damit sagen, nicht alles was Herr Koop im Namen der Lingener Bürger schlecht findet, muss auch der Lingener Bürger ebenso empfinden.
        Mitnichten, meistens lag Herr Koop mit seinen Geltungsbedürfnissen im Sinne der Bürger arg daneben.

        • Sie klittern die Geschichte einmal mehr, @job. Natürlich ist heute das Speicherbecken ein beliebter Ausflugsort; alles andere wäre ja noch schöner. Allerdings gab es dort vorher Wälder die auch Ausflugsziel waren. Die hätte ich gern erhalten, was möglich gewesen wäre, hätte man das Becken nicht südlich sondern nördlich der L 67 gebaut – ganz abgesehen davon, dass die Funktion des Speicherbeckens war und ist, Kühlwasser für (mindestens) ein Atomkraftwerk vorzuhalten. Herrscht hinsichtlich dieser Art, Energie zu erzeugen, nicht seit 2002 (für Christdemokraten seit 2011) Einigkeit, sie abzustellen?

          • Job said

            Richtig und das ist auch gut so. Soll aber wohl nicht bedeuten, dass ab 2022 der Speichersee zu geschüttet wird um danach wieder Kiefern anzupflanzen.
            Herr Koop, ich bin in der Nähe des Beckes aufgewachsen. In dem Kieferwald mit seinen Sandhügel war bei weitem nicht soviel los wir jetzt am Speicherbecken.
            Ich stimme übrigen der Meinung des Michael Sänger bei. Die Arena wird sich auf Dauer kulturell und wirtschaftlich in Lingen und für das gesamte Emsland behaupten. Das werden die BN (hoffentlich) dann auch postiv zur Kenntnis nehmen.

          • Es ist schon interessant, wie Sie den Wert des Speicherbeckens daran ausrichten, wieviel „los“ ist bzw war. Sie werden sicher nicht verstehen, dass ich diese Quantifizierung nicht unbedingt für den richtigen Maßstab halte.

          • kib said

            Herrscht hinsichtlich dieser Art, Energie zu erzeugen, nicht seit 2002 (für Christdemokraten seit 2011) Einigkeit, sie abzustellen?…….
            Im Osten sagt man „Granate“ ich kann`s im Gegensatz zu Dir uneitel zugeben: Das ist eine RK-Formulierung, für die ich Dich schlichtweg bewundere , vermutlich war die geklaut 🙂

  8. Tiger, T. said

    @ Sänger, kib und Co:

    Ursächlich geht es bei dem Beitrag „Ein HSG“ nicht um das Für und Wider des Arena-Baus, sondern um eine 80 000 Euro Finanzspritze für die Nordhorner Handballer.
    Die Großzügigkeit der Stadt und der sie politisch führenden christlichen Demokraten, inzwischen hat man rund 275 000 Euro an die HSG überwiesen, zeigt eher, wie schwierig es werden wird, den zukünftigen Arena-Kalender mit Veranstaltungen zu füllen. Da greift man sogar nach dem Strohhalm Zweitliga-Handball und verkauft dies als „Spitzensport“ (O-Ton OBKrone in einem ev1TV-Interview) oder als „Home-team“.
    Es ist aber so, dass die HSG nun einmal in Nordhorn verwurzelt ist, dort hat man in der Vergangenheit große Erfolge gefeiert (Gewinn des IHF-Pokals) und dort leistet man immer noch unter schwierigen finanziellen Rahmenbedingungen gute Arbeit.Aber mit Lingen hat das eigentlich nichts zu tun. Und wenn man in der Arena wirklich Spitzensport bieten möchte, dann müssten die Handballfans Dr. Büring, Krone und Hilling möglichst bald Sponsoren aus der Wirtschaft finden, die dem jetzigen Zweitligisten den Aufstieg in die 1. Liga ermöglichen. Dann kämen der THW Kiel oder der Hamburger SV nach Lingen, so aber geht es u. a.gegen den TV Bittenfeld und die HG Saarlouis.

    Dass man darüber hinaus den großzügigen Rettungsschirm als „Standortmarketing“ der Öffentlichkeit verkauft, ist reine Rhetorik (perfektioniert von Kurt Beck bei der Rettung seiner Roten Teufel oder des Nürburgrings) und ändert auch nichts an der Tatsache, dass es sich um öffentliche Gelder handelt, die, einmal ausgegeben, an anderer Stelle des Haushalts nicht mehr ausgegeben werden können.

    Ferner ist der Hinweis der BN-Stadtverordneten, dass sich hier ein „Fass ohne Boden“ auftue, nicht von der Hand zu weisen. Die in den letzten Jahren aufgelaufene Summe von 270 000 Euro deutet eindeutig in diese Richtung. Für die Sichtweise der BN spricht auch die Tatsache, dass sich Profi-Sport nur in den seltensten Fällen wirtschaftlich selbst trägt. Sportarten wie Handball oder auch Basketball sind zwar in Deutschland populär, sie brauchen aber permanentes Sponsoring, insbesondere im zweitklassigen Bereich. Es kann aber nicht Aufgabe einer Kommune sein, dies Jahr für Jahr zu leisten. Sponsoren kommen in der Regel aus der freien Wirtschaft und geben ihr Geld aus Werbungsgründen oder aus Liebhaberei (z. B. der Haupt-Sponsor der Artland Dragons aus Quakenbrück).

    Der Bau der Arena mit öffentlichen Mitteln ist eigentlich schon genug des Sponsorings. Und wenn es nun mal kein „Home-team“ im Spitzensportbereich mit traditioneller Verwurzelung in Lingen gibt, dann ist das halt so und man hätte sich das dann bitte vorher klar machen müssen. Zweitliga-Sport kann nicht der Maßstab für die Lingener Arena sein.
    Fazit: Entweder ein richtiges Spitzenteam (Handball oder Basketball) in Lingen aufbauen mit Geldern aus der Wirtschaft, oder den Tatsachen ins Auge sehen und die „Notoperationen am offenen Herzen“ einstellen.

    • kib said

      Herr Tiger, Ihnen mag es ursächlich um die aktuelle Debatte zum Sponsoring der HSG gehen: Herrn Koop aber nicht, wie er mit seinem zum zigsten Mal aufgewärmten Meyerhoff-Vorschlag eindrucksvoll unterstreicht und das sogar zeitlich nach Ihrem Kommentar. Ich find`s aber müßig einen toten Gaul zu reiten (letzteres darf man gern als Steilvorlage gegen mich verwenden 😉 )
      Einen schönen Sonntag!

      • Frank Schulz said

        Ihr Schwamm-drüber kann’s doch auch nicht sein!!! Für einen toten Gaul ist das alles nämlich ganz schön teuer.

        • kib said

          http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-74184564.html
          … mit der Bitte um neutrale Kenntnisnahme …. wem`s denn möglich ist und wem der Spiegel gerade einmal nicht „zu beliebig“ erscheint- weil er eh alles (besser) weiß. 😉
          Gelassenheit und Optimismus bitte nicht immer mit Bräsigkeit und Naivität verwechseln. Bei aller Verständnis für den kritischen Zeigefinger, der hier gern erhoben wird: Im Zusammenhang mit dem Bau der Arena ist hier noch kein (!) einziger konstruktiver Vorschlag geliefert worden. Ich finde es vielmehr bedenklich, wie unkritisch hier Vermutungen (Hallenboden: Miete oder Kauf?) als Tatsachen dargestellt werden bzw. wie Zahlen („vermutliches“ Defizit- das ist eher Kaffeesatz-Lesen!) aus der Hüfte geschossen werden und der Verwaltung per se jegliche Kompetenz abgesprochen wird.
          Das einzelne Mitarbeiter / innen übel bloß gestellt werden, habe ich bereits kritisiert ( ausgelassen habe ich allerdings die völlig sinnfreie Argumentation: Die Schülerzahlen in CB betreffen das Jahr 2018 und Reformen bedingen zunächst immer Mehrarbeit: Zur Erinnerung an alle die in der Vergangenheit bzw. Zukunft kreisen: Heute ist der 3.3.2013, ok?).
          Frank Schulz hat übrigens nicht Unrecht und darüber habe ich mir (ausnahmsweise) Gedanken gemacht. Ich denke, ein wesentlicher Kostentreiber der Hallen sind die laufenden Betriebs- und Personalkosten. Was ist denn nun tatsächlich geplant? Eine neue Stelle für Sachbearbeitung- und Marketing (F. Krebs in der LT) , 2,7 Stellen (Quelle Steuerbürger) oder 2,5 wie von RK angeführt? Ist die Stelle des Veranstaltungs-Organisator (Epping?) hier bereits enthalten?
          Eigentlich nebensächlich, wenn man davon ausgeht, dass die GF der Arena ein aktuelles Lastenheft bzw. Stellenbeschreibungen in der Lade hat- wovon ich einfach einmal ausgehe.

          • kib said

            …. wovon ich einfach einmal ausgehe. – BESSER ausgehen muss: Sollte dies nicht vorliegen- dann muss wohl an den folgenden Wochenenden dringendst nachgearbeitet werden- unschön, kommt aber vor & ist kein Einzelschicksal (ich z.B. hatte heute -nahezu- frei :))

    • ulrike said

      Tiger mal wieder auf den Punkt !
      Leider wird Verwaltung und Politik mal wieder die Äuglein ganz fest zukneifen ,um diese Tatsachen nicht sehen zu müssen.

      • kib said

        @ Herr Tiger: Halten Sie es für gänzlich ausgeschlossen, dass sich Sponsoren aus der (lingener) Wirtschaft finden- z.B. motiviert durch Heimspiele, die in Lingen ausgetragen werden?

  9. steuerbuerger said

    Das mit dem zusätzlichen Personal ist dem Wirtschaftsplan „Emslandhallen“, Sitzungsvorlage vom 20.02.2013, zu entnehmen.
    Dort sind 2,75 Stellen mit entsprechender Dotierung genannt.

  10. kib said

    Dank Ihnen- Sie sind sehr sachlich/seriös und damit kann ich gut umgehen. (Quellen wären aber nicht schlecht).

  11. steuerbuerger said

    Verstehe, wer will, wie mit den städtischen Finanzen umgegangen wird. Wir erlauben uns eine Arena, hoffen, dauerhaft einen Handball-Erstligisten etablieren zu können und müssen auf der anderen Seite abends die Straßenbeleuchtung ausschalten, um die vorgenannten Dinge finanzieren zu können.
    Oberzentrum vorgeben und wochentags abends ein Dorf in den 50-Jahren erleben.
    Schönes Lingen!!

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